27
Gymnasium Marktoberdorf Fachschaft Sport Schwimmen Skript

Schwimmen€¦ · 2 0. Wettkampfbestimmungen – Fachteil Schwimmen (WB-FT SW) in der Fassung vom 04. November 2017 - veröffentlicht in den Amtlichen Mitteilungen am 12.02.2018 Abschnitt

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • Gymnasium Marktoberdorf

    Fachschaft Sport

    Schwimmen Skript

  • 2

    0. Wettkampfbestimmungen – Fachteil Schwimmen (WB-FT SW) in der Fassung vom 04. November 2017 - veröffentlicht in den Amtlichen Mitteilungen am 12.02.2018

    Abschnitt IV Wettkampf § 125 Start 1) Der Start zum Freistil-, Brust-, Schmetterlings- und Lagenschwimmen erfolgt durch Sprung, beim Rückenschwimmen und zur Lagenstaffel erfolgt der Start im Wasser. 2) Zu Beginn eines Wettkampfes fordert der Schiedsrichter die Sportler durch mehrere kurze Pfiffe auf, sich auf den Start vorzubereiten. 3) Nach dem langen Pfiff des Schiedsrichters begeben sich die Sportler a) zum Freistil-, Brust-, Schmetterlings- und Lagenschwimmen, unverzüglich auf den Startblock und verbleiben hier.

    b) zum Rückenschwimmen und zur Lagenstaffel unverzüglich ins Wasser. Nach einem zweiten langen Pfiff nehmen die Sportler unverzüglich die Startposition ein. Sie müssen sich mit dem Gesicht zur Startwand mit beiden Händen an den Startgriffen (so weit möglich) aufstellen. Es ist nicht erlaubt, in oder auf der Überlaufrinne zu stehen oder die Zehen über den Rand der Überlaufrinne zu beugen. Beim Einsatz der Rückenstarthilfe müssen die Zehen beider Füße mit der Wand oder mit der Anschlagmatte in Kontakt sein. Dabei ist es nicht zulässig, die Zehen über die Kante der Anschlagmatte zu beugen. 4) Sobald die Sportler und Kampfrichter auf den Start vorbereitet sind, übergibt der Schiedsrichter dem Starter mit dem Zeichen des ausgestreckten Armes die weitere Startabfolge. Der Arm des Schiedsrichters muss in der ausgestreckten Position verharren, bis der Start vollzogen ist. Mit der Herunternahme des Armes während des Startvorganges zeigt der Schiedsrichter dem Starter den Abbruch des Startvorganges an.

    5) Auf das Kommando des Starters „AUF DIE PLÄTZE“ nehmen die Sportler sofort ihre Starthaltung ein: a) beim Start zum Freistil-, Brust-, Schmetterlings- und Lagenschwimmen, mit mindestens einem Fuß an der Vorderkante des Startblocks.

    b) beim Start zum Rückenschwimmen und zur Lagenstaffel im Wasser. Wenn alle Sportler die Starthaltung eingenommen haben und sich ruhig verhalten, gibt der Starter das Startsignal. 6) Der Veranstalter einer Wettkampfveranstaltung muss mit der Ausschreibung festlegen, ob die Wett-kämpfe nach der Ein-Start-Regel oder der Zwei-Start-Regel ausgetragen werden. 7) Der Schiedsrichter und der Starter sind berechtigt zu entscheiden, ob der Start einwandfrei ist. Erkennen sie auf Fehlstart, wird bei der Ein-Start-Regel jeder Sportler, der vor dem Startsignal startet, nach Beendigung des Wettkampfes disqualifiziert. Sie müssen bei der Zwei-Start-Regel bei dem ersten Fehlstart die Sportler zurückrufen. 8) Das Signal nach einem Fehlstart muss identisch mit dem Startsignal (Schuss, Hupe, Pfiff) sein, es muss mehrfach wiederholt werden. Wenn der Schiedsrichter entscheidet, dass es sich um einen Fehlstart handelt, muss er pfeifen, und der Starter muss mehrfach das Startsignal wiederholen. In jedem Fall muss die Fehlstartleine fallen gelassen werden. 9) Der Starter oder der Schiedsrichter muss nach einem Fehlstart die Sportler ermahnen, nicht vor dem Startsignal zu starten. Beim zweiten Start ist jeder Sportler zu disqualifizieren, der vor dem Startsignal startet. Ertönt das Startsignal, bevor die Disqualifikation ausgesprochen ist, ist der Wettkampf fortzusetzen. Der betroffene Sportler ist nach Beendigung des Wettkampfes zu disqualifizieren. Erfolgt die Disqualifikation vor dem Startsignal, ist das Startsignal nicht zu geben. Die verbleibenden Sportler sind über die zu erwartende Bestrafung zu belehren, dann erfolgt der nächste Start. 10) Der Starter muss dem Schiedsrichter die Sportler melden, die den Start verzögern, einer Anweisung absichtlich nicht folgen oder sich sonst beim Start nicht korrekt verhalten. Diese Sportler können durch den Schiedsrichter disqualifiziert werden.

  • 3

    § 126 Freistilschwimmen 1) Freistil bedeutet, dass der Sportler in einem so bezeichneten Wettkampf jede Schwimmart schwimmen darf, mit der Ausnahme, dass in einer Lagenstaffel oder im Lagenschwimmen jede andere Schwimmart außer Brust-, Schmetterlings- oder Rückenschwimmen geschwommen werden darf. 2) Beim Wenden bzw. beim Zielanschlag im Freistilschwimmen muss der Sportler die Wand mit einem beliebigen Teil seines Körpers berühren. 3) Ein Teil des Körpers muss während des gesamten Wettkampfes die Wasseroberfläche durchbrechen. Es ist dem Sportler jedoch erlaubt, während der Wende völlig untergetaucht zu sein sowie nach dem Start und nach jeder Wende eine Strecke von nicht mehr als 15 m völlig untergetaucht zu schwimmen. An diesem Punkt muss der Kopf die Wasseroberfläche durchbrochen haben. Der Sportler muss an der Wasseroberfläche bleiben bis zur nächsten Wende oder bis zum Ziel. § 127 Rückenschwimmen 1) Beim Startsignal und bei jeder Wende muss sich der Sportler in Rückenlage abstoßen und während des ganzen Wettkampfes auf dem Rücken schwimmen, außer bei der Wendenausführung. Die Rückenlage kann dabei eine Rollbewegung des Körpers um weniger als 90 Grad aus der Rückenlage heraus enthalten; die Haltung des Kopfes ist nicht ausschlaggebend. 2) Ein Teil des Körpers muss während des gesamten Wettkampfes die Wasseroberfläche durchbrechen. Es ist dem Sportler jedoch erlaubt, während der Wende völlig untergetaucht zu sein sowie nach dem Start und nach jeder Wende eine Strecke von nicht mehr als 15 m völlig untergetaucht zu schwimmen; an diesem Punkt muss der Kopf die Wasseroberfläche durchbrochen haben. 3) Bei der Wendenausführung muss der Sportler die Wand mit einem beliebigen Teil seines Körpers berühren. Während der Wende dürfen die Schultern über die Senkrechte in die Brustlage gedreht werden, worauf unverzüglich ein kontinuierlicher, einfacher Armzug oder Doppelarmzug ausgeführt werden darf, dem die eigentliche Wendenbewegung unverzüglich folgt. Der Sportler muss in die Rückenlage zurückgekehrt sein, wenn er die Beckenwand verlässt. 4) Beim Zielanschlag muss sich der Sportler in Rückenlage befinden und die Wand der eigenen Bahn mit einem beliebigen Teil seines Körpers berühren.

    § 128 Brustschwimmen 1) Von Beginn des ersten Armzugs an nach dem Start und nach jeder Wende muss der Körper in Brustlage gehalten werden. Das Drehen in die Rückenlage ist zu keiner Zeit erlaubt, außer während der Wende, bei der nach regelkonformem Anschlag ein beliebiges Drehen erlaubt ist, sofern der Körper beim Verlassen der Wand wieder in die Brustlage zurückkehrt. Während des ganzen Rennens muss der Bewegungszyklus aus jeweils einem Armzug und einem Beinschlag, in dieser Reihenfolge, bestehen. Dem letzten Armzug vor der Wende oder beim Zielanschlag muss kein Bein-schlag folgen. 2) Alle Bewegungen der Arme müssen gleichzeitig und in der gleichen waagerechten Ebene ohne Wechselbewegungen erfolgen. 3) Die Hände müssen auf, unter oder über der Wasseroberfläche von der Brust nach vorne geführt werden. Dabei müssen die Ellenbogen stets unter Wasser sein, außer beim letzten Armzug zum Anschlag an der Wende, während der Wende und beim letzten Armzug zum Zielanschlag. Die Hände müssen an oder unter der Wasseroberfläche nach hinten gebracht werden. Dabei dürfen sie nicht weiter als bis zu der Hüfte nach hinten gebracht werden. 4) Alle Bewegungen der Beine müssen gleichzeitig und in der gleichen waagerechten Ebene ohne Wechselbewegungen erfolgen. Beim Beinschlag müssen die Füße bei der Rückwärtsbewegung auswärts gedreht sein. Bewegungen der Beine in Form eines Wechselbeinschlages oder Delfinbeinschlages sind nicht erlaubt. Die Füße dürfen die Wasseroberfläche durchbrechen, vorausgesetzt, dass die Abwärtsbewegung nicht in der Form eines Delfinbeinschlages fortgesetzt wird. 5) Bei der Wende und am Ziel hat der Anschlag mit beiden Händen gleichzeitig zu erfolgen, und zwar an, über oder unter der Wasseroberfläche. Der Anschlag mit aufeinanderliegenden Händen ist nicht erlaubt.

  • 4

    6) Während eines jeden vollständigen Bewegungszyklus muss der Sportler mindestens einmal mit einem Teil des Kopfes die Wasseroberfläche vollständig durchbrochen haben.

    7) Nach dem Start und nach jeder Wende darf der Sportler, bevor er an die Wasseroberfläche zurück-kehrt, einen vollständigen Bewegungszyklus unter Wasser ausführen, ohne mit dem Kopf die Wasseroberfläche durchbrochen zu haben. Er darf vor dem ersten Brustbeinschlag zu jeder Zeit einen einzigen Delfinbeinschlag ausführen. Während des ersten Bewegungszyklus darf er einen vollen Armzug bis zu den Oberschenkeln ausführen. Der Kopf des Sportlers muss beim zweiten Bewegungszyklus nach Start und Wenden die Wasseroberfläche während der Rückwärtsbewegung der Arme vollständig durchbrochen haben, und dies, bevor die Hände nach innen gedreht und wieder nach vorne gebracht werden. § 129 Schmetterlingsschwimmen 1) Ab Beginn des ersten Armzugs nach dem Start und nach jeder Wende muss der Körper in Brustlage gehalten werden. Das Drehen in die Rückenlage ist zu keiner Zeit erlaubt, außer während der Wende, bei der nach regelkonformem Anschlag ein beliebiges Drehen erlaubt ist, sofern der Körper beim Verlassen der Wand wieder in die Brustlage zurückkehrt. 2) Nach dem Start und nach jeder Wende darf der Sportler völlig untergetaucht einen oder mehrere Beinschläge und einen Armzug ausführen. Es ist dem Sportler erlaubt, während der Wende völlig untergetaucht zu sein, sowie nach dem Start und nach jeder Wende eine Strecke von nicht mehr als 15 m völlig untergetaucht zu schwimmen. An diesem Punkt muss der Kopf die Wasseroberfläche durchbrochen haben. Der Sportler muss an der Wasseroberfläche bleiben bis zur nächsten Wende oder bis zum Ziel. 3) Beide Arme müssen nach vorn gleichzeitig über Wasser und nach hinten gleichzeitig unter Wasser bewegt werden.

    4) Alle Auf- und Abwärtsbewegungen der Beine müssen gleichzeitig ausgeführt werden. Die Beine brauchen dabei nicht auf gleicher Ebene zu sein, aber Wechselschlagbewegungen (Kraulbein-schlag) sind nicht erlaubt. Eine gleichzeitige Bewegung in der waagerechten Ebene (Brustbein-schlag) ist nicht zulässig. 5) Bei jeder Wende und am Ziel muss der Sportler mit beiden Händen gleichzeitig in Brustlage anschlagen, und zwar an, über oder unter der Wasseroberfläche. Der Anschlag mit aufeinanderliegenden Händen ist nicht erlaubt.

    § 130 Lagenschwimmen, Lagenstaffel 1) Das Lagenschwimmen ist in vier gleich langen Teilstrecken in der Reihenfolge Schmetterlings-schwimmen, Rückenschwimmen, Brustschwimmen und Freistilschwimmen zurückzulegen. 2) Beim Wechsel der Schwimmart im Lagenschwimmen ist nach den Bestimmungen der Schwimmart, die beendet wird, anzuschlagen und nach den Bestimmungen der Schwimmart, die begonnen wird, abzustoßen. Beim Freistilschwimmen muss sich der Sportler, außer bei der Wendenausführung, in Brustlage befinden. Nach der Wende muss der Sportler in die Brustlage zurückgekehrt sein, bevor ein Armzug oder Beinschlag ausgeführt wird. 3) In der Lagenstaffel sind die vier gleichlangen Teilstrecken in der Reihenfolge Rückenschwimmen, Brustschwimmen, Schmetterlingsschwimmen und Freistilschwimmen zurückzulegen. § 131 Der Wettkampf 1) Ein Sportler muss seinen Wettkampf in derselben Bahn durchführen und beenden, in der er gestartet ist. 2) [...] 3) [...] 4) Der Sportler muss beim Wenden die Wand am Ende der Wettkampfbahn nach den für die jeweilige Schwimmart geltenden Bestimmungen berühren. Der Abstoß muss von der Wand ausgeführt werden. Es ist nicht erlaubt, einen Schritt am Boden des Beckens zu machen oder sich vom Boden abzustoßen. In Freistilwettkämpfen oder in den Freistilstrecken des Lagenschwimmens ist das Stehen auf dem Beckenboden erlaubt. Schritte auf dem Beckenboden führen zur Disqualifikation des Sportlers.

  • 5

    5) Es ist keinem Sportler erlaubt, ein Hilfsmittel zu benutzen oder zu tragen, das ihm helfen kann, seine Geschwindigkeit, seinen Auftrieb oder seine Ausdauer zu erhöhen. Die Verwendung von Tapes und anderen Hilfsmitteln, wie z. B. Handschuhen, Flossen, Power-Armbändern oder klebenden Substanzen ist nicht erlaubt, jedoch das Tragen von Schwimmbrillen und Nasenklemmen, Ohrstopfen und maximal zwei Badekappen. Hinsichtlich der Zulässigkeit von Schwimmbekleidung und Badekappen sind die Veröffentlichungen des DSV und der FINA zu beachten. 6) Schrittmacherdienste durch Mitlaufen am Beckenrand oder durch Zeichengeben von der Start- oder Wendeseite aus sind nicht erlaubt. Es dürfen auch keine Geräte oder Verfahren angewandt werden, die die gleiche Wirkung haben.

    7) [...] 8) Behindert ein Sportler einen anderen, so ist er zu disqualifizieren. 9) [...] [...] § 132 Wettkampfbecken 1) Die Startblöcke müssen feststehen und dürfen nicht federn. Die Höhe der Plattform über der Wasseroberfläche muss zwischen 0,50 m und 0,75 m betragen. Die Oberfläche muss rutschfest sein. 2) Startblöcke sollen auf der Vorderseite oder links und rechts mit Haltegriffen für den Rückenstart ausgerüstet sein. Die Startgriffe müssen 0,30 m bis 0,60 m über der Wasseroberfläche angebracht sein. Sie müssen parallel zur Stirnwand verlaufen und dürfen nicht über die Stirnwand hinausragen. 3) Jeder Startblock muss deutlich und von allen Seiten gut sichtbar nummeriert sein. Dabei muss sich die Nummer 1 auf der rechten Seite befinden, wenn man von der Startbrücke aus auf das Wettkampfbecken blickt. Die Ausnahme ist bei 50 m-Wettkämpfen, bei denen von der Gegenseite aus gestartet wird. Hier gilt es, nach der Nummerierung der Zielseite zu starten. 4) In 5,00 m Entfernung vom Ende jeder Stirnwand müssen in mindestens 1,80 m Höhe über der Wasseroberfläche Seile mit Flaggen an festen Trägern oder Pfosten über dem Schwimmbecken als Wendehinweise für Rückenschwimmer angebracht sein. Die Markierungen dürfen für alle Wettkämpfe außer Rückenschwimmen, Lagenschwimmen oder Lagenstaffeln entfernt werden. 5) Eine Fehlstartleine muss 15,00 m vom Start entfernt (bei 50 m-Wettkämpfen mit Start von der Gegenseite auch von dieser Seite) in mindestens 1,20 m Höhe an festen Pfosten angebracht und schnell lösbar sein.

  • 6

    1. Grundlagen / Grundfertigkeiten / Wasserlage:

    1.1 Lerne zu Schweben

    Ziel: zwischen den Armzügen an der Oberfläche gleiten // nur wenige Armzüge benötigen Schwebe-Fähigkeiten d.h. vermeiden von:

    'bergauf' schwimmen (Kopf höher als die Schultern, Hüften tiefer als Schultern, Füsse noch tiefer) dreimal höherer Widerstand Absinken der Schwimmgeschwindigkeit

    Beinschlag nur für Auftrieb verschwenden, statt für Vortrieb zu nutzen

    Statische Schwebe-Fertigkeiten

    Selbstlerngruppen: 3-4 Personen: Einer übt, andere geben Feedback über die Körperhaltung und die Körperlage. Schwimmer: schwebt: Körper horizontal gestreckt von Kopf bis Fuß:

    Nase und Bauchnabel senkrecht nach unten zeigen

    Arme gegen Beckenende gestreckt, aber leicht nach unten zeigender Winkel (Handoberflächen wenig unterhalb der Brust)

    Schwimmer mit sehr guter Schultergelenkigkeit: Hände aufeinander legen: stromlinienförmigen A-Gleitlage.

    Schwimmer mit weniger guter Schulterflexibilität: Hände schulterbreit auseinander I-förmige Gleitlage

    Ziel: Hinterkopf, Schulterblätter, Gesäßbacken, Fersen in die Luft ragend (Rückens + Beinhinterseite) horizontalen Lage von Kopf bis Fuß

    Schwebebrett-Unterstützung: Schwebebrett: unter die Mitte der Oberschenkel

    legen (Brett immer kleiner) Schwimmer auf Körperhaltung konzentrieren!

    Ziel: untere Bauchmuskeln ziehen Nabel gegen Wirbelsäule flachere untere

    Rückpartie // obere Bauchmuskeln + seitliche Rumpfmuskulatur festigt

    Brustkasten // obere Rückenmuskelpartie und Halsmuskeln langer Hals Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule!!

    'Stramm-Haltung': Auftriebseffekt des Brustkorbes auf Kopf, Hüfte und Beine

    übertragen horizontal schweben

    Mitglieder der Gruppe: kitzeln an den Stellen, die erhöhte Aufmerksamkeit oder Korrekturen benötigen. Zum Beispiel:

    Kitzeln des Kreuzes heißt, der Schwimmer muss den Bauchnabel näher an die Wirbelsäule ziehen, um die Krümmung des Kreuzes zu verkleinern.

    Kitzeln der mittleren Rückenpartie heißt, der Schwimmer muss die Rippenpartie besser stramm halten.

    Verbesserung der Hals- und Kopfhaltung ist angezeigt, wenn der Nacken angetippt wird.

    Kitzeln der Fersen oder der Waden heißt, dass der Hüftwinkel noch nicht optimal ist.

    Ein Tippen auf die Fußsohlen bedeutet, dass die Füße besser gestreckt werden müssen.

    Wenn die Arme nicht wie gewünscht nach unten zeigen – was meistens der Fall ist – werden diese angetippt.

    Wichtig: Nur Tipps gegeben, NIE Heben der Beine oder Senken des Kopfes am Lernenden durchführen; nur Kitzeln oder Berührungen sind erlaubt! Schwimmer müssen die Korrekturbewegung oder Muskelspannungsveränderung selber spüren und ausführen.

    http://www.h2oustonswims.org/images/Ifloat.gifhttp://www.h2oustonswims.org/images/Afloat.gif

  • 7

    Hat ein Schwimmer einmal eine gute horizontale Wasserlage erlernt, versetzt ihm jemand von den Füssen aus einen leichten Stoß – sorgfältig und genau gerade nach vorne, ohne die Wasserlage zu stören! Der Schwimmer muss sich während des

    Anstoßens gegen Störungen der strammen Haltung wehren. Falls erfolgreich, dann wird er erstaunlich weit gleiten und den geringen Wasserwiderstand spüren und erleben wie weit man gleiten kann! Natürlich wird das Schwebebrett beim Anstoßen wegrutschen, aber der Schwung und die Dynamik des Wassers werden es mühelos ersetzen.

    1.2 Basisübungen für die Verbesserung der Wasserlage:

    Die richtige Nutzung von Auftrieb und Wasserlage tragen

    wesentlich zum effizienten, schnellen und eleganten Schwimmen

    bei. Die meisten Schwimmchampions haben gelernt diese beiden

    Schlüsselelemente auszunützen, entweder weil sie es von der

    Trainerin, dem Trainer oder selber mit "Versuch und Irrtum" gelernt

    haben.

    1. Basisübung Beginne mit leichtem Beinschlag auf der linken Seite, beide Arme an der Seite. Wenn dein Beinschlag zu wenig

    effizient ist, probiere Flossen. Beginn mit dem Blick auf den Boden gerichtet (Nase nach unten). Heb den Kopf nicht,

    um ans Ende des Beckens zu schauen. Lehn dich auf die linke Schulter - du wirst spüren, dass das Wasser dich trägt.

    Versuch deine rechte Hüfte und den rechten Arm über die Wasseroberfläche zu bringen. Du wirst realisieren, dass das

    nicht so einfach ist wie es ausschaut. Übe so lange bis du dich wohl fühlst - steh zum Atmen auf. Eigentlich ist es gar

    keine schlechte Idee im Lehrschwimmbecken zu beginnen. Wenn du dich ausbalanciert fühlst mit Blick nach unten,

    dreh den Kopf zum Atmen. Du kannst dich etwas auf den Rücken rollen, wenn es dir angenehmer ist, oder wenn du den

    Kopf in Seitenlage nicht genügend drehen kannst. Halte den Kopf tief, Nase nach oben (Wasserlinie am Kinn und

    Haaransatz), aber in der Verlängerung der Wirbelsäule. Übe auf beiden Seiten.

    2. Basisübung Sobald du dich ausbalanciert fühlst mit den Armen an der Seite, streck deinen linken Arm nach vorne aus, ohne die

    Wasserlage zu verändern. Der Arm sollte gerade nach vorne zeigen (Hand nicht an der Wasseroberfläche), idealerweise

    hat es zwischen Hinterkopf und Schulter/Arm nur eine kleine oder keine Lücke. Lehn dich auf die linke Schulter, damit

    die rechte Hüfte und der rechte Arm über Wasser kommen. Üb auf beiden Seiten. Frag jemanden dir von oben und von

    unter Wasser Rückmeldungen zu geben. Zum Atmen dreh deinen Kopf nach oben (Nase gerade nach oben). Halte den

    Kopf tief, so dass nur das Gesicht an der Luft ist. Im übrigen s. Basisübung 1.

  • 8

    2. Die Grundschwimmarten

    2.1 Brustschwimmen // Brust-Undulationstechnik

    Brust - Armzug

    Vorbereitungsphase

    ● den Wettkampfbestimmungen entsprechend Hände und Arme an oder knapp über der Wasseroberfläche nach vorne

    schieben (Gleiten wie ein Torpedo!)

    ● Handflächen zeigen zunächst vor der Brust leicht zueinander

    ● werden dann im Laufe der Armstreckung auswärts gedreht und haben dabei eine Funktion vergleichbar mit den

    Flügeln eines Tragflächenbootes

    ● Schultern werden noch über Wasser vorgeschoben, um den Widerstand des Körpers zu verringern

    ● Arme sind weit vorgestreckt (Ins Y drücken)

    ● Finger sind geschlossen

    Antriebsphase

    ● (1) die nach außen gedrehten Handflächen weisen mit der Kleinfingerseite nach oben (2)

    ● Arme ziehen knapp unter der Wasseroberfläche zunächst gestreckt bis maximal zur doppelten Schulterbreite (bei

    kräftigen Schwimmern) nach außen - dient dem „Wasserfassen“ (3)

    ● Ellbogen langsam beugen (Hände nach Innen drehen)

    ● dabei „verankern“ sich die Hände im Wasser, um den Körper gleichsam über diesen Ankerpunkt hinweg zu ziehen

    (4,5)

    ● dieser eher langsamen Teilbewegung, folgt nun eine der schnellsten und dynamischsten Bewegungen im

    Schwimmsport

    ● Hände auf einer Viertel-Kreisbahn kraftvoll nach schräg rückwärts und abwärts bis vor die Brust drücken (Mit dem

    Körperauftrieb atmen; Bereit zum Sprung)

    ● (5,6) diese schnelle Beuge-Bewegung in die weite Armstreckung auslaufen lassen (Vorwärtsschießen; Zurück zum

    Torpedo))

    ● Handflächen bilden dabei wieder die beschriebene Tragflächenform

    ● Ein nach oben Drehen der Handflächen am Ende des Hereindrückens, wie es bei Wettkampfschwimmern manchmal

    zu beobachten ist, hat keinerlei nachweisbare, positive Auswirkungen, sondern stellt lediglich eine persönliche

    Variante dar

  • 9

    Fehlerbilder Brustarmzug:

    Ellenbogen werden zu weit nach hinten geführt Pause, unrhythmisch Arme öffnen zu weit Zu frühes Einatmen

    Brust - Beinschlag Undulation-Technik:

    Die vorbereitende Phase

    ● (1) Beine in Hüft-, Knie- und Fußgelenken gestreckt

    ● Füße geschlossen (Gleiten wie ein Torpedo!)

    ● (2) Anziehen der Fersen möglichst nah an das Gesäß (Rückführung)

    ● Knie dabei beugen und je nach individueller Beweglichkeit öffnen

    ● gute Beinschlagschwimmer öffnen hüftbreit, schwächere wesentlich weiter

    ● zu schmal kann zu Kniebeschwerden führen

    ● zu weit verhindert den vortriebswirksamen schnellen Beinschluss

    ● beim Anfersen auch die Fußgelenke beugen

    ● Füße zeigen am Ende des Anfersens immer Richtung Wasseroberfläche (Wasserfassen)

    Merke: Rumpf-Oberschenkel-Winkel kann durch das weite Herausheben des Oberkörpers zwischen 130°bis

    160°= sehr widerstandsarm bleiben

    ● Beinschlag beim Trainieren am Schwimmbrett = vereinfachten Basis-Brusttechnik mit geringer

    Amplitude: durch die flachere Wasserlage - Rumpf- Oberschenkel-Winkel liegt hier zwischen 100 ° und 130°- müssen

    die Knie mit mehr Widerstand unter den Bauch angezogen werden, andernfalls würden die Füße die Wasseroberfläche

    durchbrechen

    ● (3) möglichst weites Ausdrehen der Füße noch bevor sich die Unterschenkel nach auswärts bewegen

    Antriebsphase: (3-6)

    ● Hüft-, Knie- und Fußgelenke werden zunächst langsam beginnend, später immer schneller gestreckt

    (Außenschwung)

    ● Füße werden auf einer Kreisbahn von innen nach außen und wieder nach innen geführt (Innenschwung)

    ● im Verlauf dieser Schwunggrätsche drücken sich die Innenseiten der Unterschenkel und Füße vom Wasser ab

    ● auch der Abdruck von der Fußsohle trägt zum Vortrieb bei

    ● (5) Hüfte nähert sich mit dem Beinschluss wieder der Wasseroberfläche (Anheben der Beine in der Gleitphase)

    ● (6) mit dem Schließen der Beine und Strecken beider Füße geht die Antriebsphase in die vorbereitende Phase des

    nächsten Beinschlages über

  • 10

    Fehlerbilder Brustbeinschlag:

    Asymmetrischer Beinschlag (Schere) Beine öffnen zu weit (Stoßgrätsche) Beine zu weit unter den Bauch angehockt

  • 11

    Brust-Undulationstechnik Atmung Atmung

    (2,3)

    ● Einatmung durch den Mund während der Druckphase des Armzuges, = wenn

    die Hände vor der Brust hereingedrückt werden

    ● Kopf wird herausgehoben

    ● damit ist ein unbehindertes Einatmen möglich

    (5)

    ● Sobald Gesicht wieder ins Wasser taucht, leicht durch Mund und Nase

    ausatmen

    ● im weiteren Verlauf - bis zum erneuten Herausheben des Gesichtes – Restluft

    kräftig ausatmen.

    ● = Spätatmung, weil die Einatmung erst am Ende der Vortriebsphase

    durchgeführt wird

    Brust-Undulationstechnik Koordination

    ● Lage des Körpers im Wasser reicht von stark aufgerichtet (3), bis horizontal

    (1) zur Wasseroberfläche

    ● diese Wechsel sind Kennzeichen der Undulationstechnik

    ● die hier beschriebene Variation ist für den ambitionierten Freizeitschwimmer

    gut erlernbar

    ● Beinschlag wird zeitlich relativ nah an den Armzug durchgeführt = früh!!

    (reduziert den Geschwindigkeitsabfall)

    ● (3) Beine werden bereits angezogen, während die Arme vor der

    Brust hereingedrückt werden

    ● (5,6) Beinstreckung erfolgt kurz vor der vollständigen Armstreckung

    ● Oberkörper befindet sich in diesem Moment noch in einer Position an

    der Wasseroberfläche, womit man sich widerstandsarm über die Bugwelle

    vor dem Körper schieben kann

    ● bei einem zu späten Beinschlag, taucht man erst ab und schiebt mit dem

    Beinschlag gegen die Welle

    Achtung:

    ● Antrieb aus Armen und Beinen nicht überlappen

    ● Beinschlag darf nicht zu früh ausgeführt werden

    ● die daraus resultierende Vortriebspause durch die folgende zeitgleiche Ausholbewegung aller Extremitäten würde

    den Vorteil der geringfügig höheren Beschleunigung sofort zunichtemachen

    ● (3,4) richtiger Zeitpunkt für den Einsatz der Beine: Vorstellung man hebt sich mit dem Armzug auf einen

    kleinen Berg und schiebt sich mit dem unmittelbar folgenden Beinschlag wieder ins Tal hinunter.

    Fehlerbilder Burstkoordination:

    Beinschlag setzt zu früh ein Beinschlag setzt zu spät ein Zu steile Wasserlage

  • 12

    2.3 Kraulschwimmen // Crawl

    Merke:

    ● Kraulbeinbewegung im Freizeitbereich

    = Ausgleich zu den gegen die Schwimmrichtung wirkenden Bewegungen

    der Arme, des Rumpfes und Kopfes - Kraulbeinbewegung dient zur

    Stabilisierung der Wasserlage!

    ● Kraulbeinbewegung im Hochleistungsbereich

    = zusätzlich ein nicht zu unterschätzender Anteil am Vortrieb - auf längeren

    Distanzen Krafteinsatz reduzieren und die Beine tatsächlich nur als

    Stabilisator einsetzen -die Beinstrecker = Hauptantriebsmuskulatur

    verbrauchen durch ihre Größe enorm viel Energie und neigen daher bei

    höherer Intensität leicht zu Übersäuerung

    Phasen des Beinschlags:

    ● Beine werden wechselseitig auf- und abwärts bewegt

    ● Aufwärtsschlag = vorbereitende oder Ausholphase und eine

    Abwärtsschlag = Antriebsphase (1) a) Aus der bis in die Zehenspitzen

    gestreckten Position knapp unter der Wasseroberfläche sinkt bei der

    Abwärtsbewegung zuerst der Oberschenkel durch eine leichte Kontraktion

    der Oberschenkelbeuger ab, einhergehend mit einer Beugung im

    Hüftgelenk.

    (1) b) Während dieser einleitenden Bewegung sind Knie- und Sprunggelenk

    noch entspannt, was ebenfalls zu einer Beugung im Kniegelenk führt.

    (2) Fuß wird dadurch noch etwas angehoben und liegt knapp unter Wasser

    ● (3, 4, 5) aktive Streckung der gesamten Beinstreckmuskulatur,

    Unterschenkel und Fuß schnellen nach = Spannstoß im Fußball = Kick =

    „Peitsche“

    ● Wasserdruck dreht zu Beginn des Abwärtsschlages den Unterschenkel

    und das lockere Fußgelenk einwärts (5) Oberschenkel leitet die

    Aufwärtsbewegung ein, noch bevor der Fuß den tiefsten Punkt erreicht hat

    (6) Unterschenkel und der nun gerade Fuß folgen dieser Bewegung nach

    Fehlerbilder beim Kraulbeinschlag:

    Radfahren: Vorderseite des Oberschenkels bremst Fußgelenk nicht 90° abknicken Beine schlagen zu weit aus dem Wasser

    Kraul Armzug

    ● technisch richtige Armbewegung = Hauptantrieb

    ● durchgehend Vortrieb möglich durch die abwechselnde Bewegung beider Arme

    ● keine größeren Geschwindigkeitsschwankungen

    ● die anatomisch günstigen Bauchlage verstärkt die Effektivität des Kraularmzuges

    ● Hebel der Schulter-, Arm- und Brustmuskulatur im Gegensatz zum Rückenschwimmen sehr gut einsetzbar

    ● Mangelnde Beweglichkeit wirkt sich beim Kraulen weit weniger stark aus als beim Schmetterlingsschwimmen.

    vorbereitende Phase

    ● (1) entspannter, mit einem hohen Ellbogen über Wasser nach vorne geschwungene Arm, taucht etwa zwei

    Handspannen vor dem Kopf in Verlängerung der Schulterachse mit den Fingerspitzen zuerst ins Wasser ein

    ● Gegenarm ist gerade auf Schulterebene in der Druckphase

    ● dem eintauchenden Arm bleibt Zeit zum Wasserfassen!

    ● Finger liegen leicht aneinander, Hand ist zu einer flachen Schaufel geschlossen (Daumenseite etwas nach oben)

    ● (2) Schulter mit dem Arm weit unter Wasser nach vorne schieben

    ● Luftbläschen, die beim Eintauchen unwillkürlich mitgezogen werden, werden von Hand und Arm abgestreift

    ● Verwirbelungen zur besseren Verankerung können sich im Wasser bilden

    ● ohne richtiges Wasserfassen kein guter Vortrieb // ● Zeit lassen // nicht mit viel Kraft durch das Wasser reißen

  • 13

    Antriebsphase

    ● (3, 4) die vorher nur leicht abgesunkene Hand deutlich nach hinten unten führen

    ● dabei Arm im Ellbogen leicht beugen, damit der Unterarm ebenfalls gegen die Schwimmrichtung arbeiten kann

    ● Hand beschreibt auf ihrem Weg vom Eintauchen bis zum Aushub einen beinahe geraden Weg außerhalb der

    Körpermitte auf der Zugarmseite! S-Zugmuster im Kraul ist veraltet!!

    ● größte Beugung im Ellbogengelenk am Übergang von Zug- zu Druckphase unterhalb der Schulter

    ● Beugewinkel bei Ausdauerschwimmern zwischen 90 und 100°, bei Sprintern 130° und mehr.

    ● (5) Winkel im weiteren Verlauf wieder auflösen und die Hand mit Druck neben dem über die Kleinfingerseite

    Oberschenkel aus dem Wasser heben

    Schwungphase

    ● (6) schließt sich an, bis ein neuer Zug mit dem Eintauchen beginnt, mit einem hohen Ellbogen (Daumen neben Ohr)

    ● entspanntes Schwingen und kräftiges Antreiben wird durch eine ausgeprägte Rollbewegung im Körper unterstützt

  • 14

    Fehlerbilder beim Kraularmzug:

    Der Arm ist im Vorschwung zu wenig gebeugt. Hand sticht vor der Stirn ins Wasser. Die Hand weicht aus, der Ellbogen führt die Bewegung an. Der Schwungarm wird über die Körperlängsachse

    Hinweggeschleudert.

    Kraul Atmung

    ● stellt für den Kraulanfänger zunächst das größte Hindernis dar

    ● Atmung zur Seite

    ● Seitatmung ist mehr ein psychologisches als ein körperliches Problem

    ● Armbewegung bestimmt den richtigen Rhythmus der Atmung

    ● zu Beginn des Ausatmens nur wenig Luft durch die Nase ablassen;

    kurz vor der Einatmung erfolgt noch ein kräftiges Ausblasen durch

    Mund und Nase

    ● Kopfhaltung und Atmung beeinflussen Lage und Koordination

    ● Kopf in seiner Bewegungsweite vom Rumpf abkoppeln

    ● Kopf kann dadurch noch weiter nach oben drehen, ohne dass der

    Rumpf extrem weit rollen muss.

    (1) der ziehenden Hand bereits ab dem Wasserfassen mit dem Blick

    folgen

    (1) am Ende der Druckphase Gesicht zur Einatmung seitwärts drehen

    (2) Kopf zum Einatmen nicht zu stark oder zu spät heben

    (3) sobald der Arm am Gesicht vorbei nach vorne schwingt, muss die

    Einatmung abgeschlossen sein

    (4) Kopf wieder ins Wasser drehen

    Dreierzugatmung

    ● atmen nach jeweils drei Armzügen

    ● taktischer Vorteil für Anfänger und Wettkampfschwimmer

    ● Nacken- und Rückenmuskulatur wird gleichmäßig belastet

    ● freie Sicht nach beiden Seiten

    Zweierzugatmung

    ● für Schwimmer, die auf eine Seite zu wenig rollen

    ● wichtig ist vor allem die Rollbewegung zur Nichtatemseite

    ● viele Schwimmer können zwar Dreieratmung schwimmen, müssen aber bei

    hoher Belastung auf Zweieratmung umstellen.

    Viererzugatmung oder höher

    ● kommt bei Kurzstrecken zum Einsatz

    ● auch eine noch so harmonisch durchgeführte Atmung unterbricht auf

    Kosten der Geschwindigkeit die Gesamtbewegung

    ● Klassesprinter atmen deshalb auf der 50m Freistilstrecke kaum oder gar

    nicht

    ● lässt Anfänger länger Zeit, sich auf die nächste Atmung vorzubereiten

  • 15

    Kraul Koordination

    Neben einigen individuellen stilistischen Varianten werden zwei

    Hauptmuster der Verbindung von Arm- und Beinbewegung bevorzugt

    geschwommen:

    Sechserbeinschlag

    ● von Sprintern bevorzugt

    ● mit einem Armzyklus (je eine Armbewegung des linken und rechten

    Armes) werden sechs Beinbewegungen gekoppelt

    ● Bildreihe = Position der Arme jeweils zu Beginn der sechs

    Abwärtsschläge betrachten

    ● gelingt beim Schwimmen selbst nur im Zeitlupentempo gelingen

    Zweierbeinschlag

    ● von Langstreckenkrauler bevorzugt

    ● mit einem Armzyklus werden zwei Beinbewegungen verbunden

    ● insgesamt ökonomischer, da die Oberschenkelmuskulatur nur wenig

    beansprucht wird.

    Front quadrant swimming bedeutet, dass der Zugarm immer noch nach

    vorne gestreckt ist, während der andere Arm gerade dabei ist ins Wasser

    zu tauchen. Die leichte Seitenlage mit einem Arm möglichst lange nach

    vorne gestreckt bedeutet die stromlinienförmigste Wasserlage.

    2.4 Rückenkraul

    Rückenbeinschlag

    ● Schwimmer mit großen Füßen und beweglichen Fußgelenken haben Antriebsvorteile

    ● Amplitude ist etwas größer als die der Kraulbeinbewegung

    ● durch die Rollbewegung wird der Beinschlag bei der Gesamttechnik abwechselnd etwas stärker zur linken Seite,

    gerade in der Mitte und etwas stärker zur rechten Seite geschlagen

    ● nur beim Üben ohne Armzug schlagen die Beine geradlinig auf und ab.

    ● beim Rücken-Wettkampfschwimmen ist der Schmetterlingsbeinschlag nach Start und Wenden Standard

    ● Rücken Beinschlag hat eine antreibende Wirkung und eine Stabilisierungsfunktion

    ● Beine werden wechselseitig auf- und abgeschlagen

    ● Vortrieb wird mit dem Aufwärts-Ristschlag erzeugt

    ● Abwärtsschlag dient zur Vorbereitung und Überleitung

  • 16

    (2,3,4) Abwärtsschlag rechtes Bein

    ● der nach dem Aufwärtsschlag an der Wasseroberfläche befindliche rechte Fuß

    wird locker entspannt mit den Ferse voraus, abwärts geführt

    ● Hüft- und Kniegelenk werden dabei leicht überstreck

    ● (5,6) noch bevor der rechte Fuß seinen tiefsten Punkt erreicht, wird der

    Oberschenkelstrecker kontrahiert

    ● die Aufwärtsbewegung beginnt

    ● das Kniegelenk bleibt locker

    (3-6) Aufwärtsschlag linkes Bein

    ● (3) Fuß und Unterschenkel sinken noch weiter in die optimale Ausgangsposition

    ab

    ● Oberschenkel ist fast bis an die Wasseroberfläche geführt

    ● (4) Unterschenkel und Fuß schnellen explosiv nach

    ● (5) durch den starken Druck des Wassers wird der Fuß bei lockerem Gelenk

    einwärts gedreht

    ● Antriebsfläche wird dadurch vergrößert

    ● (6) der letzte Kick mit dem Fuß erfolgt durch die Unterschenkelstrecker

    ● noch bevor der Fuß das Wasser aufwirft, beginnt erneut die Abwärtsbewegung

    mit überstrecktem Knie- und Hüftgelenk

    Fehlerbilder Rückenbeinschlag:

    Knie durchbrechen die Wasseroberfläche. Die Füße schlagen zu weit aus dem Wasser. nicht »Rad fahren«! Vorderseite des Oberschenkels bremst.

    Rücken Armzug

    vorbereitende und überleitende Phase

    ● (1,2,3,4,5) rechte Arm wird nach dem Aushub am Oberschenkel gestreckt, auf

    direktem Wege über den Kopf geschwungen

    ● Schulter ist dabei ab dem Aushub stark angehoben und überstreckt

    (Rollbewegung), so dass sie einen möglichst langen Zugweg nach dem

    Wasserfassen bekommt

    ● (5,6) Arm taucht mit der Kleinfingerseite voraus zwischen der Verlängerung von

    Schulter und Kopf in das Wasser

    ● (6) durch diese schmale Haltung sollen die Luftbläschen von der Hand abgestreift

    werden, damit sie schnell guten Druck an der Hand aufbauen können

    ● Hand wird nach kurzem Verharren, knapp unter der Wasseroberfläche gegen die

    Schwimmrichtung gestellt

    ● Absinken des Armes wird durch eine Rollbewegung des Körpers um die Längsachse verstärkt

    ● (3) Rollbewegung ist notwendig, damit der linke Zugarm in gebeugter Haltung knapp unter der Wasseroberfläche

    bleibt

    ● Zugarm kann tiefer und effektiver ziehen

    ● Schulter des rechten Schwungarmes bietet weniger Wasserwiderstand

    Antriebsphase

    ● (2) linke Hand zieht zunächst bis zur Schulterhöhe und drückt danach in weitgehend gleicher Stellung gegen die

    Schwimmrichtung

    ● Hand führt den ganzen Zug an

    ● Ellbogen bleibt zunächst „hoch“, damit eine große Fläche von Hand, Unter- und Oberarm gegen die

    Schwimmrichtung ziehen und drücken kann

    ● (3) in Höhe der Schulterachse ist der Arm im Ellbogen etwa 90°gebeugt; damit werden für die

    Hauptantriebsmuskeln bessere Hebelverhältnisse erzeugt

  • 17

    ● (4,5) Zum Ende der Druckphase streckt sich der Arm im Ellbogen

    ● (6) linke Hand klappt nach abwärts und erzeugt dabei nochmals Vortrieb

    ● unmittelbar danach – ohne Pause neben dem Oberschenkel - Hand abgeklappt oder mit der Daumenseite voran, aus

    dem Wasser heben

    ● Rollbewegung wechselt jeweils mit dem dynamischen Aushub der Hand zur anderen Seite.

    ● sobald ein Arm das Wasser verlässt, beginnt der Gegenarm zu ziehen

    ● damit ist ein gleichmäßiger Antrieb gesichert

  • 18

    Fehlerbilder beim Rückenarmzug

    Der Ellbogen führt den Zug Wischbewegung. Der Arm wird über der Verlängerung der Körpermittellinie eingetaucht Arm ist gestreckt statt bis 90°gebeugt.

    Rücken Koordination

    Sechserbeinschlag

    ● gebräuchlichste Koordinationsmuster, d.h. auf einen Armzyklus schlagen

    die Beine sechsmal auf und ab

    ● im Gegensatz zum Kraulschwimmen, stellt sich die Koppelung von Arm-

    und Beinbewegung meist unbewusst ein

    ● der Rhythmus der Beinbewegung ordnet sich dem der Armbewegung

    unter

    ● Kopf ganz ruhig halten = Stabilisator

    ● deutlich um die Körperlängsachse rollen (verhindert Schlängelbewegung

    des Körpers)

    (4) Koordination der Arme

    ● immer wenn ein Arm ins Wasser taucht, sollte der andere die Druckphase

    beenden = Phasenverschiebung von ca. 180°entspricht (vgl. Kraulen 90°)

    Lage

    ● (1,2) Körper zwischen 6°und 10 ° zur Wasseroberfläche anstellen

    ● ruhige Geschwindigkeit flacher, hohe Geschwindigkeit etwas steiler

    (Beine können dann weiter ausholen und stärker antreiben können und

    ● bei zu flachem Winkel schlagen die Füße in die Luft und der Beinschlag

    verliert an Effektivität.

    ● Ohren werden gerade vom Wasser umspült, die

    ● Brust ist etwas vorgewölbt, der Rücken flach

    ● Hohlkreuzbildung vermeiden, drückt Schultern unter Wasser und erzeugt

    Abtrieb statt Abtrieb

    ● Hüfte befindet sich ohne abzuknicken knapp unter

    ● der Wasseroberfläche

    ● (3) Blick immer nach vorwärts-aufwärts

    Atmung

    ● die freien Atemwege verführen zu unregelmäßig schnappender

    Einatmung

    ● Ausatmung wird vernachlässigt

    ● (2,4) Ausatmung soll an die Zug- und Druckphase z.B. des linken Armes

    gebunden sein

    ● (6) Einatmung erfolgt beim Herausschwingen z.B. des

    linken Armes.

    Fehlerbilder Rückenkoordination:

    „Badewannen-Sitzposition“! Die Wasserlage ist viel zu steil. Phasenverschiebung muss circa 180°sein.

  • 19

    2.5 Delfin // Schmetterling

    Schmetterlingsschwimmen Beinschlag

    ● 1) dient zur Aufrechterhaltung der hohen Geschwindigkeit nach dem Abstoß

    in allen Techniken, außer Brustschwimmen

    ● 2) bringt innerhalb der Gesamttechnik Schmetterling Vortrieb und unterstützt

    das Herausschwingen der Arme, sowie das Kopfheben zur Atmung

    ● Beinschlag beginnt bei Spitzenschwimmern bereits mit Bewegungen im

    Bereich der Lendenwirbelsäule und setzt sich dann bis in die Fußspitzen fort, ●

    die minimalen Bewegungen der oberen Extremitäten sowie des oberen

    Rumpfes, haben lediglich stabilisierende Bedeutung

    ● im Training werden alle Beinschläge in der gleichen Intensität und mit der

    gleichen Ausschlagweite geschwommen

    ● die Schläge der Gesamtbewegung unterscheiden sich in Amplitude und

    Dynamik

    ● grundsätzlich ähnelt der Bewegungsablauf einer beidbeinigen

    Kraulbeinbewegung

    ● wichtig ist eine gut ausgeprägten Beinmuskulatur und v.a. starke Bauch- und

    Rückenmuskeln

    ● Hypermobilität in der Lendenwirbelsäule bringt Vorteile, führt aber häufig

    nach der aktiven Phase zu Beschwerden

    ● (3) Abwärtsbewegung beginnt mit einem leichten Beugen in den

    Hüftgelenken, bei lockeren Knie- und Fußgelenken ● Füße und Unterschenkel

    bewegen sich dadurch noch aufwärts ● Oberschenkel sinken bereits ab

    ● (4) vor dem kräftigen Abwärtsschlag der Unterschenkel, sind die Knie

    ca. 120°gebeugt ● zu Beginn der Abwärtsbewegung werden die Großzehen

    durch den Wasserdruck zu einander gedreht, die Fersen stehen außen

    ● (5) am tiefsten Punkt der Abwärtsbewegung sind die Beine

    vollständig gestreckt und nahe beieinander

    ● Füße schlagen noch nach unten nach, während die Oberschenkel bereits den

    Aufwärtsschlag einleiten

    ● bei dieser Beinstreckung hebt sich die Hüfte

    ● (6) während der Aufwärtsbewegung sind die Füße parallel

    Schmetterlingsschwimmen Armzug

    ● die gleichzeitige Beschleunigung beider Arme bis zu den Oberschenkeln

    bringt neben dem Tauchzug des Brustschwimmens, den größten Vortrieb aller

    Stilarten ● durch die relativ lange Antriebspause der Arme während des Vorschwungs erfolgt ein starker Rückgang

    der Geschwindigkeit => enorme

    Vortriebsschwankungen

    Wasserfassen – Vorbereitende Phase

    ● (1) beginnt mit dem Eintauchen der Hände in Schulterbreite

    ● (1) hierbei wird die Luft abgestreift, die beim Eintauchen von den Händen und Armen mitgerissen wird

    ● (2) Hände öffnen sich bis auf circa doppelte Schulterbreite und „verankern“ sich im Wasser in etwa 30 cm Tiefe

    ● (2) zu diesem Zeitpunkt sind die Schultern etwa so tief wie die Hände, während die Ellbogen in höherer Position

    bleiben

    Wasserfassen – Vorbereitende Phase

    ● (1) durch die tiefe Lage der Schultern können sie bereits sehr früh starken Druck aufbauen

    ● zum Wasserfassen Zeit lassen

    ● je besser mit den Händen ein Widerlager aufgebaut werden kann, desto größer wird die nachfolgende

    Beschleunigung ausfallen.

    ● hastiges Eintauchen und mit Kraft „durchreißen“ vermeiden _ schnelle

    Erschöpfung bereits nach wenigen Zügen.

  • 20

    Zug- und Druckphase

    ● (1) mit Beginn der Zugphase drehen die Hände einwärts, zeigen damit gegen die Schwimmrichtung

    ● (2) und (3) bis zur Schulterhöhe Ellbogen, ähnlich dem Kraul- u. Rückenschwimmen, bis etwa 90 Grad beugen

    ● Hände sind dadurch unter dem Körper kurzzeitig nahe beieinander (3)

    ● (4) in der weiteren Druckphase entfernen sich die Hände wieder voneinander

    ● (5) unterhalb der Hüfte verlassen die Hände das Wasser mit fast gestreckten Armen und der Handkante voraus die

    Wasseroberfläche

    ● durch den kräftigen Abdruck heben sie auch beim Zug ohne Atmung die Schultern etwas aus dem Wasser

  • 21

    Zug- und Druckphase

    ● von unten gesehen, beschreiben die Hände die Figur eines Schlüsselloches

    ● wie bei allen Arm- bzw. Beinbewegungen des Schwimmens, sollte auch hier eine zunehmende Beschleunigung vom

    langsamen Wasserfassen bis zum kraftvollen Herausdrücken der Hände durchgeführt werden

    Schwungphase – Überleitende Phase

    ●(6) Arme ohne abzubremsen in weitem Bogen über die Seite nach vorne schwingen

    ● Ellbogen sind zunächst ganz leicht gebeugt

    ● im weiteren Vorschwung Arme strecken und in Schulterbreite eintauchen

    ● Handflächen weisen zunächst nach oben-außen und drehen sich im Verlauf des Vorschwingens bis zum Eintauchen

    nach unten

    ● Schultern bleiben die gesamte Schwungphase über Wasser

    Schmetterlingsschwimmen Atmung

    Rhythmus

    ● meist Zweieratmung = Einatmen auf jeden zweiten Armzug

    ● auch ohne Einatmung Schultern für einen erleichterten Vorschwung der Arme etwas anheben, Gesicht bleibt jedoch

    im Wasser.

    ● auch Einer-Atmung möglich = Ein- und Ausatmen auf jeden Armzug

    ● Sprinter versuchen möglichst ohne Atmung durchzuhalten

    ● (3) im Laufe der Druckphase Beginn mit dem Einatmen durch den Mund

    ● Kopf in den Nacken heben

    ● (4) zweiter Beinschlag unterstützt das Herausheben des Kopfes

    ● Einatmen schnell und kräftig durch den Mund

    ● Gesicht bereits wieder aktiv ins Wasser senken, bevor die Arme im Vorschwung in Höhe des Kopfes sind

    ● dadurch sinkt die Schulter ab und unterstützt den zweiten Beinschlag

    ● (5) bis (6) noch bevor die vorschwingenden Arme das Wasser erreichen, liegt das Gesicht wieder flach im Wasser

    ● leicht durch die Nase Luft ausatmen, um Eindringen von Wasser zu verhindern

    ●.im Laufe der Zug- und zu Beginn der Druckphase kräftig durch Mund und Nase ausatmen

    ● sehr spätes Absenken des Kopfes nach der Atmung führt zu einem geringeren Absinken der Schultern und einem

    schwächeren zweiten Beinschlag

    Schmetterlingsschwimmen Koordination

    ● während eines Armzuges zwei Beinschläge

    ● Atmung nur bei jedem 2. Armzug, um die erstrebte flache Lage an der Wasseroberfläche beizubehalten

    ● (1) 1. Beinschlag erfolgt etwa beim Eintauchen der Hände und dient dazu, den Geschwindigkeitsverlust durch das

    Vorschwingen der Arme möglichst gering zu halten = wichtigere Beinschlag

    ● (2) Am Ende des Abwärtsschlages wird in Folge der Körperwelle die Hüfte bis knapp über die Wasseroberfläche

    gehoben.

    ● (3) und (4) 2. Beinschlag unterstützt ab dem zweiten Teil der Druckphase das Herausschwingen der Arme u. das

    Herausheben des Kopfes zum Einatmen = ist vor allem bei Sprintern der kräftigere; ermüdete Schwimmer

    verzichten häufig auf den 2. Schlag bzw. führen diesen nur sehr leicht und kräftesparend durch.

    ● bringt durch die große Vorspannung, die im ganzen Körper erzeugt wurde, enormen Vortrieb

    ● Hüfte wird hierbei durch Anspannen der Gesäßmuskulatur fixiert, womit die Bewegung der Beine besser auf den

    Rumpf übertragen werden kann

    Fehlerbilder: Schmetterlingsschwimmen

    Oberkörper taucht zu tief ab Arme kommen zu früh aus dem Wasser Atmung nach unten zu steil Blick zu lange nach vorne

  • 22

    3. Zusatztechniken

    3.1 Startsprung

    Verschiedene Varianten der Startposition:

    ● Hände zwischen den Füßen oder außerhalb der Füße (je nach Gefühl) Grabstart / Greifstart

    ● Kopf zwischen den Armen (mehr Schwungmasse) oder Blick schräg nach vorne (bessere Orientierungsfähigkeit)

    ● Track and Field-Start _ etwas späteres Wegkommen, dafür mehr Weite durch besseren Armzug und längeren

    Beschleunigungsweg (Armschwung bzw. Armkreisbewegung; Schrittstart)

    Startablauf:

    ● kurze Pfiffe = bereitmachen

    ● ein langer Pfiff = auf den Block treten

    ● „Auf die Plätze!“ = sofort Startposition einnehmen

    ● Schuss oder Pfiff = weg springen Fehlstart = Ausschluss vom Wettkampf

    Grab- oder Greiftechniken (engl. to grab = greifen) Kraul (flacher Start)

    ● mit den Zehen an der Startblockvorderkante einkrallen

    ● Füße parallel = Grabstart, Füße in Schrittstellung = Trackstart

    ● Startblockvorderkante neben oder zwischen den Füßen mit den Händen fassen

    ● Kopf zwischen den Armen oder mit Blick schräg nach vorne

    ● beim Startsignal kurz nach vorne-unten ziehen (einspannen), anfallen und abspringen

    ● kräftig mit den Händen abstoßen und Arme kraftvoll nach vorne schwingen

    ● Arme in Schulterhöhe abstoppen (Arme senkrecht zum Wasser)

    ● leichter Hüftknick, der schnell wieder aufgelöst wird

    ● Körper taucht spritzerlos (= widerstandsarm) in gleicher Stelle ein

    ● Eintauchen beim Brust- und Schmetterlingsschwimmen steiler (bis 45°)

    ● beim Kraulschwimmen etwas flacher (ca. 30°)

    Alternative für steiles Eintauchen: Hockstart Brust

    ● Beine werden nach steilerem Absprung unter den Bauch angehockt

    ● es entsteht ein Drehimpuls, so dass der Körper, während die Knie wieder gestreckt werden, noch steiler als beim

    Bückstart eintauchen kann für Brustschwimmen

    Rückenstart:

    ● Ausgangsstellung: Füße in enger Schrittstellung oder parallel knapp unter der Wasseroberfläche an die Wand

    stemmen

    ● auf das Kommando „auf die Plätze“ zieht sich der Schwimmer zur Wand, Arme werden gebeugt,

    Kinn geht vor die Brust

    ● mit dem Startschuss - lösen sich die Hände - Kopf wird in den Nacken geworfen - Arme werden auf kürzestem Weg

    über den Kopf geführt und gestreckt - ganz zuletzt stoßen sich die Beine von der Wand ab - In Hohlkreuzstellung

    eintauchen - sofort mit den Händen gegen zu tiefes Abtauchen nach oben steuern

    ● um ein Abrutschen der Beine bei glatten Startwänden zu vermeiden, kann ohne Hochziehen des Körpers

    (Schwerpunkt) aus einer tieferen Hocke heraus gestartet werden

  • 23

    3.2 Einfache Wende // Kippwende

    am Ende jeder Schwimmbahn den Bewegungsfluss der Schwimmbewegungen

    beibehalten

    ● durch eine einfache Wende (Kippwende) mit anschließendem Gleiten zügig

    weiter zu schwimmen (gilt für Kraul-, Brust- und Schmetterlingswende)

    ● bei der Brust- und Schmetterlingswende muss mit beiden Händen

    gleichzeitig (nicht auf gleicher Höhe) an der Wendewand angeschlagen werden

    ● eine Hand löst sich schnell im Wasser in die neue Schwimmrichtung

    Technik einfache Kraulwende:

    ● (1,2) Anschlagen mit der rechten Hand im Übergang von Bauchlage zur Seitenlage;

    durch die Schwimmgeschwindigkeit treibt der Körper weiter Richtung Beckenrand;

    Drehung zur Seite geht weiter

    ● (3) Anschlagarm beugt sich weiter, Beine werden angehockt, linke Hand

    unterstützt diese Bewegung (Ellenbogen zieht in neuer Schwimmrichtung dynamisch

    in Bauchhöhe von der Wand weg; Unterarm zeigt dann in neue Schwimmrichtung;

    Handfläche zeigt nach oben)

    ● (4,5) Die Richtungsänderung des Körpers erfolgt durch seitliches Kippen

    des Körpers um die Körpertiefenachse; d.h.in Richtung der Schulter, die zur

    neuen Schwimmrichtung zeigt. Die Füße schwingen mit angehockten Beinen

    unterhalb der Hüfte zur Wende-/Abstoßwand; linker Arm und v.a. like Hand,

    die mit der offenen Handfläche nach oben zeigt unterstütz die Kippbewegung aktiv

    ● Hand weg – Beine ran: rechter Anschlagarm löst sich und schwingt/schlägt beinahe

    gestreckt wuchtig im Bogen über der Wasseroberfläche (über Schulter- und

    Kopfebene) ins Wasser und zeigt nun in die neue Schwimmrichtung. Während des

    Kippens taucht der Kopf unter die Wasseroberfläche ab, beide Hände nach vorne

    ● (5) Füße stemmen sich hüftbreit, senkrecht übereinander ca. 50 cm unter der

    Wasseroberfläche an die Wand an

    ● (6) vor dem Abstoß in Seitenlage Arme aus der Schulter strecken

    ● Oberarme sind an die Ohren gepresst, gesamter Körper ist ca. 50 cm unter Wasser

    ● explosive Beinstreckbewegung setzt ein: kräftiger Abstoß in Seitenlage Drehen

    in Brustlage! Übergang zum Schwimmen abhängig von Lage.

    Brustwende: zeitgleich mit beiden Händen anschlagen. Am Ende: vollständigen

    Tauchzug mit Übergang zum Schwimmen. Wenn die Ellenbogen auf

    Schulterhöhe sind, muss der Kopf die Wasseroberfläche durchbrochen haben!

    3.3 Rollwende beim Kraul / Saltowende

    ● Wettkampfregel: bei der Wende kann die Wendewand mit jedem beliebigen

    Körperteil berührt werden

    ● sichere Anwendung erst nach hundertfacher Wiederholung Technik

    ● (1) etwa 2 m vor der Wendewand bleibt ein Arm neben der Hüfte, der 2. Arm wird

    durchgezogen

    ● (2) Hüfte und Oberschenkel gelangen durch einen Delphinschlag, Absenken des

    Kopfes und Abwärtsdrücken beider Handflächen an die Oberfläche

    ● (3) die leicht gebeugten Beine schwingen zur Wand

    ● (4) an der Wand werden die Beine angehockt, die Hände über dem Kopf steuern

    eine viertel Drehung

    ● (5) Körper in Seitenlage, Füße sind hüftbreit an die Wand gestemmt, beide Hände

    über dem Kopf, Daumen gefasst

    ● (6) Beim Abstoß und Gleiten dreht der Körper in die Brustlage, Beinbewegung

    setzt ein

  • 24

    3.4 Rücken-Rollwende • Vor dem Berühren der Wand dreht sich der Rückenschwimmer in entsprechender Entfernung fließend von der

    Rücken- in die Brustlage (1, 2).

    • Der Schwimmer zieht nach dem Drehen in die Brustlage den Gegenarm zur Hüfte (3).

    • Hüfte und Oberschenkel gelangen durch einen Delphinbeinschlag, Absenken des Kopfes und Abwärtsdrücken der

    Hände an die Wasseroberfläche (4).

    • Der Körper rollt in die Rückenlage, die leicht gebeugten Beine schwingen zur Wand (5).

    • Für den Abstoß in die Rückenlage werden die Fußsohlen an die Wand gestemmt. Hüfte und Knie sind gebeugt (6).

    • Beide Hände werden über den Kopf ausgestreckt (zur Kontrolle kann ein Daumen gefasst werden). Die gestreckten

    Arme steuern die Abstoßrichtung. Im Abgleiten wird durch die Nase ausgeatmet (7).

    • Schon kurz nach dem Abstoß setzt die kräftige Beinbewegung und der Wechselzug der Arme ein (8a). Oder:

    • Nach dem Abstoß treiben zuerst einige Delphinbeinbewegungen den Rückenschwimmer an (8b). Nach spätestens 15

    m muss der Rückenschwimmer auftauchen.

    3.5 Tauchzug beim Brustschwimmen

    ● = ein ganzer Schwimmzyklus, also Armzug und Beinschlag unter Wasser, den das Regelwerk nur nach Start und

    Wende einmal zulässt.

    ● Armbewegung des Tauchzugs ist die kraftvollste aller Schwimmtechniken und vermag das hohe Tempo nach dem

    Wandabstoß beinahe aufrecht zu erhalten

  • 25

    (1) ● nach dem Abdrücken mit den Beinen von der Wand, gleiten mit stromlinienförmiger Körperhaltung, bis die

    Geschwindigkeit auf Schwimmtempo absinkt

    (2,3) ● in ca. 1m Tiefe Wasserfassen, kräftiger Armzug

    ● beide Arme ziehen unter Brust und Bauch bis neben die Oberschenkel

    ● Zugmuster gleicht einem Schlüsselloch

    (3) ● gleiten in dieser Position bis das Tempo Schwimmgeschwindigkeit erreicht - Arme am Körper, Schultern

    widerstandsarm nach oben gezogen und Kopf in Verlängerung des Rumpfes

    (4) ● Hände widerstandsarm nach oben

    ● Anfersen der Füße, wenn die Hände den Bauchnabel erreicht haben

    (5) ● mit der vollständigen Armstreckung treibt der Beinschlag den Körper weiter voran

    (6) ● der Regel entsprechend, muss der Kopf die Wasseroberfläche mit der weitesten Öffnung des zweiten

    Armzuges durchbrechen

    ● Hauptschwierigkeit des Tauchzugs liegt im Timing

    ● wichtig:

    - richtiges zeitliches Aufeinanderfolgen der Teilbewegungen

    - Gleitphasen

    - richtiger Übergang zur normalen Brustschwimmtechnik

    - ideal wäre ein stetig langsames Ansteigen, nicht etwa ein steiles Hochschießen, wie ein Korken

    - Spitzenschwimmer überwinden mit einem guten Tauchzug bis zu zehn Meter und mehr

    Streckentauchen

    ● effektives Tauchen entspricht einer Aneinanderreihung von vielen Tauchzügen

    ● Tipps: - vorher 6-7x tief ein und aus

    - mit dem letzten Einatmen die Luft anhalten

    - mit ruhigen, kräftigen Zügen tauchen

    - Blick im 45° zum Boden richten, nicht nach vorne zum Ziel schauen

    - auf eine Tiefe von ca. 82,7 cm (Zone des geringsten Wasserwiderstands) (maximal 1,50m)

    abtauchen

    Vorsicht!!! Schwimmbad-Blackout

    ● nicht öfter als 6-7x tief ein- und ausatmen

    ● bei starker Hyperventilation kann der Kohlendioxidgehalt im Blut so weit reduziert werden, dass die „Messfühler“

    im Körper für den richtigen Zeitpunkt zum Einatmen erst dann reagieren, wenn dem Körper bereits nicht mehr

    ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht

    ● Sauerstoffmangel im Gehirn kann zu plötzlicher Bewusstlosigkeit und damit zum Ertrinken führen

    ● Schwimmbad-Black-out passiert unvermittelt, ohne vorherige spürbare Anzeichen.

  • 26

    4.1 Physiologische Aspekte des Aufenthalts im Wasser

    Kältereiz

    Wassertemperatur beeinflusst die Wärmeregulation des Körpers

    Isolation durch Haut und Unterhautfettgewebe

    Wassertemperatur ruft erhöhte Stoffwechselprozesse zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur hervor

    durch verstärkte periphere Durchblutung beim Schwimmen (im kalten Wasser) kommt es zu

    stärkerer Wärmeabgabe und im Anschluss zur Abnahme der Körperkerntemperatur

    Bei einer Temperatur von 20°C ist die Wärmeabgabe im Wasser rund dreimal größer als in der Luftumgebung

    Wärmeleitfähigkeit des Wassers ist ca. 25mal höher als die der Luft Þ hoher Abkühlungseffekt

    Wärmeverlust ist abhängig vom Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpervolumen; dieses Verhältnis ist bei

    größeren Körpern günstiger, weshalb Kinder leichter frieren

    durch Kältereiz trainierte Funktionstüchtigkeit der Haut stellt Schutzmaßnahme gegen Unterkühlung dar Þ

    Abhärtung, Schutz vor Erkältungskrankheiten

    Wasserdruck

    Der Wasserdruck beeinflusst Gefäßsystem, Gehörsystem und Gleichgewichtssinn

    Druck auf Brustkorb wird noch erhöht durch Strömungswiderstand bei der Fortbewegung im Wasser

    Druck führt zur Kräftigung der Atemmuskulatur und zu einer Verbesserung der Atemökonomie

    Entlastung des Stützapparates

    Wasser hat in etwa die gleiche Dichte wie sie im Durchschnitt der menschliche Körper aufweist. Konsequenz:

    der menschliche Körper befindet sich im Wasser in einem Schwebezustand

    Einfallen der Haltearbeit führt zu einer Schonung des passiven Bewegungsapparates (bes. Gelenke)

    Durch den Wegfall der Haltearbeit kommt es auch zu einer besseren Anpassung an die Herz-Kreislauf-

    Belastung

    Arbeit der oberen Extremitäten beim Schwimmen wirkt positiv auf Haltemuskulatur Þ Vorbeugung gegen

    Haltungsschwächen

    Körperlage

    Ein Kind weist bereits bei der Geburt einen unbedingten Stell- und Lagereflex auf (Neugeborenes in

    Bauchlage Anheben des Kopfes). Dieser Reflex muss beim Schwimmen überwunden werden

    Wasserreiz

    Der Reiz des Wassers wirkt besonders auf die Augen> Lidschlussreflex. Auch dieser Reflex sollte beim

    Schwimmen überwunden werden um die Orientierung im Wasser zu gewährleisten

    Biomechanische Aspekte des Schwimmens

    Wasserwiderstand

    Der Wasserwiderstand ist die Reaktion auf die Antriebsbewegungen des Menschen im Wasser. Sie ist der

    Antriebskraft entgegengerichtet. Da sie den Körper in seiner Vorwärtsbewegung hemmt, muss beim

    Sportschwimmen versucht werden, bestimmte Faktoren dieses Widerstands für die Lösung der

    Bewegungsaufgabe zweckmäßig zu gestalten.

    Der Widerstand ist abhängig von der Geschwindigkeit mit der sich der Körper im Wasser bewegt, dem sog.

    Formbeiwert des Körpers (cw-Wert), der Stirnfläche des Körpers und der Dichte des Wassers. Es gilt

    folgender Zusammenhang:

    Wasserwiderstand = 1/2 Stirnfläche x Formbeiwert x Wasserdichte x (Geschwindigkeit)2

    Reformen des Widerstands im Wasser: a) Stirnwiderstand; b) Reibungswiderstand (Wirbelbildung am Körper,

    verstärkt durch Unebenheiten); c) Wirbelwiderstand (hinter dem Körper, durch Stromlinienform

    entgegenzuwirken); d) Wellenwiderstand

  • 27

    Wichtig für eine effektive Schwimmbewegung ist die Erfahrung, dass der Widerstand zum Vortrieb genutzt

    werden kann > relativer Stütz im Wasser

    zu schnelle Extremitätenbewegungen vermeiden (Widerstand steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit),

    keine Schwankungen im Tempo der Bewegungsausführung

    Stromlinienform um Vortrieb zu optimieren

    Anstellwinkel zur Anströmrichtung möglichst gering halten (> angeströmte Fläche klein halten)

    Eigenerzeugung von Wellen vermeiden durch entsprechendes Körperverhalten und Meidung von

    Fremdwellen

    Auftrieb

    Der Körper schwimmt erst, wenn die Körperdichter geringer ist als die Wasserdichte

    relative Dichte des Menschen (Referenzwert Wasserdichte): 0,97 - 0,99 (Einatmung) und 1,03 - 1,06

    (Ausatmung)

    Körperdichte und Volumenverteilung bestimmt Eignung eines Menschen für das Schwimmen

    Das Drehmoment durch die unterschiedlichen Dichten von Oberkörper und Beinen führt dazu, dass sich der

    Körper in Ruhe in ein stabile, vertikale Gleichgewichtlage dreht; Schwimmbewegungen müssen dem

    entgegenwirken.

    Dynamischer Auftrieb durch Anstellwinkel des Körpers im Wasser (unterschiedlicher Druck an Ober- und

    Unterseite des Körpers)

    Auftriebskraft wächst mit Schwimmgeschwindigkeit

    Antrieb im Wasser

    Hauptantrieb durch Extremitätenbewegungen

    günstige Voraussetzungen durch Körperhaltung, die Widerstand minimiert

    relativer Stütz im Wasser

    Länge des Abdruckweges voll nutzen, um lange Wirkungszeit der Abdruckkraft zu nutzen

    schnelles Fassen des Wasserwiderstandes

    Veränderungen der Hebellänge durch Beugung und Streckung tragen bei den Bewegungen der Arme dazu bei,

    den Extremitäten eine antriebswirksame Abdruckrichtung zu geben und das vorhandene Kraftpotential

    effektiver umzusetzen

    Den Einsatz großer Abdruckflächen muss der Schwimmer in den Bewegungsabschnitten sichern, in denen

    diese vornehmlich entgegengesetzt zur Schwimmrichtung bewegt werden.

    In den Bewegungsabschnitten, in denen die Hände auch quer zur Schwimmrichtung bewegt und folglich auch

    seitlich angeströmt werden, müssen optimale Bedingungen für eine antriebswirksame Gestaltung der

    entstehenden Querkraft geschaffen werden ('Liftprinzip')(Handhaltung)

    Antrieb der Füße durch Flossenwirkung ( optimale Abdruckfläche); Füße müssen 'überstreckt' werden

    (Ristschlag)

    Kontinuierliche Schwimmgeschwindigkeit durch optimale Koordination der Teilimpulse.

    4.2 Rettungsschwimmen

    Siehe Unterricht