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1 Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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Page 1: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

Page 2: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

2

Einleitung

Jeder Orgelspieler kennt sicher das kostenlos herunterladbare Programm „Hauptwerk“, mit dem sich

auf dem Computer virtuelle Instrumente mit echten Orgelklängen spielen lassen. Der Wunsch nach

einem zweimanualigen Spieltisch mit Pedal scheitert aber dann meist an den Kosten und am Platz. Um

dem abzuhelfen, ist die folgende Bauanleitung gedacht. Sie erlaubt einem Bastler mit handwerklichem

Geschickt und einigem Werkzeug einen billigen, leichten und platzsparenden Aufbau mit

handelsüblichem Material. Die Hardware sucht man sich am besten im Internet zusammen. Man

braucht auch nicht alles aufs Mal zu kaufen, sondern fängt vielleicht mit einem Manual an, baut später

das Pedal zusammen und kauft sich am Ende eine weitere Tastatur für das zweite Manual und Schalter

für die Register. Zum leichteren Anschluss an den PC empfehlen sich Tastaturen mit USB-Stecker. Dann

erübrigt sich eine Speisung. Allerdings ist eine Tastatur wie z. B. die M-Audio Keystation Mini 32 für das

Pedal nicht möglich. Wegen der Anschlagdynamik sind hier Doppelkontakte vorhanden, die sich nicht

durch das Anlöten von Litzen zu einfachen Pedalkontakten verlängern lassen.

Wer vielleicht die Orgel auch einmal ohne PC oder Notebook transportieren möchte und sich einen

eingebauten, geräuschlosen Mini-PC wünscht, findet hier ebenfalls eine Kaufempfehlung. Natürlich

kann man nicht die gleiche Qualität erwarten wie mit einer professionellen Soundkarte und einer

ebensolchen Audioanlage, aber für den Hausgebrauch oder einen Familienanlass reicht es aus. (Das ist

bescheiden formuliert.)

Das orgelspezifische Material wurde bei einer Orgelbaufirma eingekauft, das Baumaterial im OBI-

Baumarkt. Beim Pedal wird der Orgelbauer die Nase rümpfen, weil die Tasten aus Kiefer sind und nicht

aus Hartholz. Wenn man beim Einkauf wählerisch ist und nur gerade und rissfreie Leisten aussucht, hat

man aber keine Probleme. Vielleicht muss man den Einkauf aufteilen, um an die guten Stücke zu

kommen.

Wie steht es mit der BDO-Norm? – Die Tasten der Manuale liegen etwas enger als bei einem Klavier.

Die Form der Keystations ist nicht optimal, aber ein Ausbau wäre ungünstig. Deshalb liegt das obere

Manual 4 cm zu weit hinten und knapp 3 cm zu hoch und ist stärker geneigt als normal. Die schwarzen

Pedaltasten sind um 5 cm verkürzt, die weißen um 18 cm. Statt nach vorn sind sie leicht nach hinten

geneigt. Der Abstand Pedal – Untermanual beträgt 73 statt 76 cm; c13 im Pedal liegt unter c25 im

Manual. Wer der Meinung ist, die d oder d# sollten übereinander liegen, schiebt das Manual um 43

bzw. 62 mm nach rechts, muss dann aber das Fach für die Elektronik abändern. Ein kleines Problem

gibt es beim Einbau der Printplatten für das Pedal. Sie sind mit einem einheitlichen Lochabstand von

66 mm für die Befestigungsschrauben ausgeführt. Damit die äußersten Schrauben nicht schräg

angebracht werden müssen, ist der Abstand zwischen den Tasten e–f und h–c um 2 mm verkleinert.

Manuale und Pedal sind mit einer Körpergröße von 160 bis 180 cm gut spielbar. Nötigenfalls muss man

die Sitzbank leicht anpassen.

Die Anschlüsse für Schweller- und Crescendopedal sind vorbereitet. Diese Pedale müssten nach vorn

umklappbar sein, da die ganze Konstruktion ebenfalls zusammenklappbar ist.

Die Register werden mit billigen Kippschaltern gesteuert. 2 sind für Setzer/Löscher, 10 für

Kombinationen und 40 für Register vorgesehen. Die Registerschalter am Notenpult sind wohl etwas

ungewohnt. Für diese Schalter waren zuerst ganz billige Fabrikate vorgesehen, deren Gehäuse aber

beim Löten schmolz. Darum enthält die Kaufempfehlung jetzt ein etwas teureres Produkt. Wenn man

Page 3: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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verschiedene Instrumente spielen will, kann man die Beschriftung der Schalter durch Wenden einer

Leiste ändern.

Die schwierigste Arbeit ist das Löten des MIDI-USB-Adapters. Aus Platzgründen muss man die

gelieferten Kabel kürzen und die Stecker abschneiden. Hier ist etwas Erfahrung gefragt, ebenso beim

Anlöten der Dioden und Drähte an den Schaltern. Die Schreinerarbeiten erfordern besonders am Pedal

große Präzision. Der Spieltisch ist nicht schwingungsfrei. Deshalb sind einige zusätzliche Maßnahmen

nötig.

Die Abmessungen der zusammengeklappten Konstruktion betragen 125 × 102 × 35 cm. Das Gewicht

der Konstruktion ist etwa 15 kg. Dazu kommt nochmals das gleiche Gewicht für die Keyboards und

Boxen.

Eine zusätzliche Bemerkung folgt für den Fall, dass man den empfohlenen Mini-PC einbaut:

Bekanntlich legt „Hauptwerk“ keine Auslagerungsdatei an, sondern lädt alle Klänge ins RAM. Der Mini-

PC lässt sich aber nur mit 4 GByte RAM bestücken (auf dem oberen von zwei Steckplätzen!). Deshalb

kann man auch nur eine 32-Bit-Windows-Version verwenden und muss auf zusätzliche Software wie

Internet-Browser, Virenscanner usw. verzichten. Dann verbleiben nach dem Start von „Hauptwerk“

noch 2,1 GByte zum Laden eines Samplesets. Wollen wir zum Beispiel dasjenige der J.-A.-Silbermann-

Orgel in Arlesheim mit 4,5 GByte Seicherbedarf verwenden, so müssen wir alle Klänge mit 14 Bit

Auflösung laden und diejenigen für das Pedal nur in Mono, was kaum ein Nachteil ist. Weiter schalten

wir das Mehrfachanschwingen beim Echowerk und beim Pedal aus, ebenso die Mehrfachschleifen

beim Pedal und beim 16-Fuss-Register im Hauptwerk sowie bei allen Registern das Mehrfach-

ausschwingen und die Zusatzeffekte (Extra Sounds, Traktur usw.). Dann findet die ganze Orgel Platz

und tönt immer noch großartig.

Zum Laden eines Samplesets benötigt man die Lizenz für „Hauptwerk“. Diese und die weiteren

hinzugekauften Lizenzen werden auf einem USB-Dongle gespeichert. Der Mini-PC besitzt einen USB-

Stecker, den man umdrehen und nach innen richten kann. So ist der wertvolle Dongle gegen Diebstahl

geschützt.

Zum Einschalten eines Instruments dient ein billiges numerisches KeyPad. Die in „Hauptwerk“ bereits

vorhandenen drei Konfigurationen kann man durch Kopieren und Umbenennen erweitern. Dann lässt

sich mit der Taste 1 das in Konfiguration 1 als Default eingestellte Instrument mit einem Shortcut auf

dem Desktop laden (in „Hauptwerk“ als „das letzte gespielte Instrument“). Mit der Taste 2 lädt man

das zweite Instrument usw. Vor dem Wechsel muss man zum Beispiel die Taste 0 drücken. Diese

startet dann mit einem Shortcut die aus dem Internet heruntergeladene kleine Datei CloseAll.exe und

schließt die laufenden Applikationen. Die Taste Del ruft mit einem Shortcut die Datei shutdown.exe im

Windows-Verzeichnis System32 auf und fährt den Mini-PC herunter. So erübrigen sich eine Maus, eine

Tastatur und ein Bildschirm. Das Einschalten, Umschalten auf ein anderes Instrument und Ausschalten

dauert jeweils gut eine Minute.

Die Lautstärke der standardmäßig mitgelieferten St. Anne's-Orgel muss man in „Hauptwerk“ um 6 dB

oder etwas mehr anheben, diejenige der oben erwähnten J.-A.-Silbermann-Orgel soll man auf 0 dB

belassen, sonst wird der Verstärker übersteuert. Es ist ohnehin beeindruckend, welchen Klang die

kleinen Boxen bis herunter zu den tiefsten 16-Fuß-Tönen erzeugen, wobei der Unterschied zwischen

der geräuschvollen, aber etwas blassen St. Anne's-Orgel und der differenziert und sehr transparent

klingenden Silbermann-Orgel schon recht groß ist.

Page 4: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

4

Werkstatteinrichtung

Ein völliger flacher Boden und ein geeigneter Werktisch mit guter Beleuchtung sind wichtig. An

Werkzeug sollte vorhanden sein:

– Bohrmaschine, Akkubohrer

– Bohrständer und Schraubstock (Westfalia, Art.-Nr. 875161, oder OBI-Baumarkt)

– Bohrer mit Zentrierspitze 8 mm, 6 mm, 3 mm, 2 mm (OBI-Baumarkt)

– Kugelkopffräse 4 mm (OBI-Baumarkt)

– Senkbohrer 10 mm (OBI-Baumarkt)

– Anschlagstück mit Stellschraube für Bohrer 8 mm (OBI-Baumarkt)

– 2 Zentrierstücke für Holzdübel 8 mm (OBI-Baumarkt)

– Trennscheibe 1 mm (OBI-Baumarkt)

– Dorn zum Einspannen der Trennscheibe in der Bohrmaschine (OBI-Baumarkt)

– Feinsäge mit Gehrungslade (OBI-Baumarkt)

– Feilen flach, halbrund und rund

– Laubsäge

– kleine Metallsäge

– großer Metallwinkel

– Metermaß, Maßstab

– Bleistift, Körner

– diverse Schraubendreher und Bits

– starkes Japanmesser

– Ösenzange mit Ösen

– Schleifpapierhalter mit Schleifpapierrolle, Körnung 180

– Leimzwingen (einige Paare)

– Holzleim

– Zweikomponentenkleber

– wasserlöslicher Holzlack farblos (schnelltrocknend, mit Acryllack überstreichbar)*

– Acryllack schwarz

– Acryllack farblos

– Pinsel, Pinselreiniger

– Abdeckband

– Feinlötkolben mit Ständer, max. 30 Watt

– Lötzinn, Entlötlitze

– kleiner Seitenschneider

– Abisolierzange mit Stellschraube

– starke Pinzette

– Gabelschlüssel 6/7 mm

– Isolierband

*Holzleim hält nicht, sondern nur Zweikomponentenkleber!

Page 5: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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Fotos

Foto 1 Schutzvorrichtung Foto 2 Schrauben Foto 3 Bohrlehre

Foto 4 Schwarze Pedaltaste Foto 5 Pedal montiert

Foto 6 Pedal mit Filzstücken, von hinten Foto 7 Orgelbank

Page 6: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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Foto 8 Orgelbank, Detail Foto 9 Kistenverschluss Foto 10 Orgel, zusammengeklappt

Foto 11 Verdrahtung der Schalter Foto 12 Anschluss Flachbandkabel

Foto 13 MIDI-Elektronik, Netzteil Foto 14 Mini-PC, Lautsprecherboxen

Page 7: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

7

Foto 15 REED30 mit Modul PDS Foto 16 Platinensatz Pedal

Foto 17 Flachwinkel hinten Foto 18 Flachwinkel seitlich Foto 19 Abdeckung Schalter

Foto 20 Orgel spielbereit

Page 8: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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Einkaufsliste (Vollständigkeit und Preise ohne Gewähr)

Elektronik

Anzahl Artikel Lieferant Preis ca. (CHF)

Bemerkung

2 M-Audio Keystation 61es (USB/MIDI Controller)

http://www.techmania.ch/details.aspx?sessionID=1210&hersteller=M-AUDIO&produkt=Keystation%2061es

179.10 Inkl. Versand

1 M-CAB MIDI-USB-Adapter http://www.techmania.ch/details.aspx?pid=1128139

16.75 Inkl. Versand

(1 Shuttle Barebone XS36V (Mini-PC, 2,16 GHz Dual Core)

http://www.techmania.ch/details.aspx?hersteller=Shuttle&produkt=XS36V

194.80 Ohne Festplatte, DIMM und OS, inkl. Versand, serielle Stecker wären nicht nötig, siehe XS36)

(1 4 GB SO-DIM DDR3-1066 Corsair RAM, 204-polig

http://www.techmania.ch/showproducts.aspx?catid=58

29.25 Nicht 240-polig!)

(1 2,5" SATA Festplatte WDO Scorpio Blue WD2500BPVT 250 GB

http://www.techmania.ch/showproducts.aspx?catid=41327

62.10 oder ähnlich)

(1 Windows 7 32/64bit SP1 DE

http://www.amazon.de/Microsoft-Windows-Home-Premium-deutsch/dp/B005OI9H8O/ref=dp_cp_ob_sw_title_1

€ 62.71 refurbished, inkl. Versand, 32 Bit würde reichen)

21.50 Zoll usw.

1 MRG3-LP (MIDI Master-controller , 4 × Scanner In, 1 × Midi Out)

http://www.midi-hardware.com

48.20 Für Register und Pedal, ohne MIDI-Kabel, dafür mit 20 cm langer zweiadriger Litze und 3-poligem Stecker bestellen

1* DMS-2K (Scanner für 2×64 Kontakte in 8×8-Matrix)

http://www.midi-hardware.com

42.20 Für Register usw., Kabel 10 cm lang und ohne Mantel bestellen

1 PDS (Scanner für 32 Kontakte in 4×8-Matrix und 2 Potentiometer)

http://www.midi-hardware.com

32.50 Für Pedal, Kabel 170 cm lang bestellen

1 REED30 (Platinensatz mit 30 Reed-Kontakten inkl. Dioden und Magnete)

http://www.midi-hardware.com

63.90 Für Pedal

100* Dioden http://www.midi-hardware.com

2.00 Für Register usw.

Page 9: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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ca. 40.00 Zoll usw.

1 Auvisio 2-Wege-Aktiv-Lautsprecherpaar mit 2 × 20 Watt, 40 Hz – 20 kHz

http://www.pearl.ch 58.90 Inkl. Versand Falls keine PC-Lautspre-cher vorhanden sind

41* Miniatur-Kippschalter 1 × um, Ein/Ein, rastend/rastend (Art.-Nr. 701343)

http://www.conrad.ch/ce/de/product/701343/Miniatur-Kippschalter-250-VAC-3-A-KNX-1-1-x-EinEin-rastendrastend/SHOP_AREA_17385&promotionareaSearchDetail=005

49.20 Für Register und Setzer*, evtl. auch bei Swissmania bestellen

11* Miniatur-Kippschalter 1 × um, Ein/Ein, rastend/federnd (Art.-Nr. 655965)

http://www.swissmania.ch/A656062/Miniatur-Kippschalter_McVoice,_250V/3A,_3-polig,_gefedert,_3_Stellungen:_EIN_/_AUS_/_%28EIN-Taster.html

12.65 Für Kombinationen und Löscher*, evtl. auch bei Conrad bestellen, falls vorhanden

ca. 25.00 Versand usw.

1* Flachbandkabel, 16-polig, 1 m (70 cm), (Art.-Nr. 601961 - 62)

http://www.conrad.ch/ce/de/product/601922/FLACHKABEL-3365-3M-POLZAHL-10/?ref=category

2.85 Für Register*

2* Pfostensteckverbinder, 2 × 8-polig (Art.-Nr. 742145)

http://www.conrad.ch/ce/de/product/742145/PFOSTEN-STECKVERBINDER-2-X-8-POLIG

1.80 Für Register*, 1 Stück Reserve, da sehr heikel

1 Zwillingslitze 2 × 0,4 mm schwarz/rot, 3 m (Art.-Nr. 607037)

http://www.conrad.ch/ce/de/product/607037/Zwillingslitze-LIY-Z-2-x-04-mm-Schwarz-Rot-Meterware-Sterner-Kabel

3.45 Für Lautsprecher

1* Kupferlackdraht Ø 0,4 mm, 35 m (Art.-Nr. 607606)

hhttp://www.conrad.ch/ce/de/product/607606/Kupfer-Lackdraht-35-m-Conrad/2510140&ref=list

5.95 Für Register*

1* Lochrasterplatte 160 × 100, Rastermass 2,54, Epoxyd (Art.-Nr. 529519)

http://www.conrad.ch/ce/de/product/529519/WR-Rademacher-Loetstreifenrasterplatine-WR-Typ-710-5-L-x-B-x-H-160-x-100-x-15-mm-Rastermass-254-mm-EP-mit-Cu-Auflage

9.95 Für Register und Pfostenverbinder*

1* USB Num Keypad (Art.-Nr. 902562)

http://www.conrad.ch/ce/de/product/902562/?KEYSONIC-GUMMI-KEYPAD-ACK-118BK

15.95 Für Shuttle PC (statt eines Touch Screens)*

Page 10: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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3 Kabelschelle Polyamid 3,2 mm (Art.-Nr. 531111)

http://www.conrad.ch/ce/de/product/531111/Befestigungsschelle-Polyamid-HP-Klemmbereich-32-mm-H1P-N66-NA-M1-Natural-HellermannTyton

0.60

9 Kabelschelle Polyamid 6,5 mm (Art.-Nr. 531138)

http://www.conrad.ch/ce/de/product/531138/Befestigungsschelle-Polyamid-HP-Klemmbereich-65-mm-H3P-N66-NA-M1-Natural-HellermannTyton

3.60

2 Potentiometer 100 kOhm lin. (Art.-Nr. 445608)

http://www.conrad.ch/ce/de/product/445608/?amp;POTENTIOMETER-PC16-MONO-100K-LIN/0241710&ref=list

6.50 Für Schweller und Crescendo*

1 Lizenz Hauptwerk http://store.hauptwerk-europe.com/

€ 210.00

41.00 Zoll usw.

1 J. A. Silbermann http://www.organartmedia.com/en/orders.html

€ 331.93

50.95 Zoll usw.

*Es ist auch möglich, Register, Pistons und Schalter mit der PC-Tastatur zu betätigen.

Orgelbau: http://www.laukhuff.de/de/orgelbau/bestellformular.html

Anzahl Artikel Bestell-Nr. Preis € Bemerkung

30 Schenkelfedern Ø 2,2 mm 1 829 00 6.54 Für Pedaltasten

30 Platten 90 × 22 [mm] 1 845 00 15.33 Für Pedaltasten

30 Moosgummischeiben Ø 25 mm, 13 mm dick

4 095 00 8.52 Für Pedaltasten, oberes Anschlagpolster

100 (30)

Graue Filzscheiben Ø 25 mm, 10 mm dick

4 096 00 16.20 Für Pedaltasten, unteres Anschlagpolster

100 (60)

Graue Filzscheiben Ø 30 mm, 1,2 mm dick

4 096 10 6.00 Für Pedaltasten, seitliches Polster

Total € 76.00 Ohne Versand

€ 22.10 Porto, Versand

ca. 25.00 UPS

Page 11: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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OBI-Baumarkt

Anzahl Artikel Preis ca. Bemerkung

6 Kantholz Fichte verleimt, 37 × 37 [mm], 250 cm lang 65.40

17 Leisten Fichte/Kiefer, 22 × 22 [mm], 100 cm lang 59.50

2 Leisten Fichte/Kiefer, 22 × 28 [mm], 100 cm lang 7.00

1 Leiste Tanne/Fichte/Kiefer, 13 × 38 [mm], 240 cm lang 6.25

1 Leiste Fichte/Kiefer, 10 × 10 [mm], 100 cm lang 1.75

3 Leisten Buche, Ø 8 mm, 100 cm lang 2.70

1 Birkensperrholzplatte, 6,5 mm dick, 910 × 350 [mm] 9.55

4 Tischbänder, 35 × 60 [mm] 7.60 Pedal, Spieltisch

2 Tischbänder, 32 × 45 [mm] 3.40 Notenpult

4 Winkel 50 + 50 × 15 [mm] 3.80 Lautsprecher

4 Flachwinkel 160 + 160 × 30 [mm] 13.20

1 Paket Sperrholz A4 5.50 seitliche Fächer

1 Leiste Buche 10 × 30 [mm], 100 cm lang 4.25 Notenpult

1 Leiste Buche 6 × 25 [mm], 100 cm lang 2.50 Notenpult

1 Leiste Fichte 5 × 18 (sollte 14 sein)[mm], 100 cm lang 2.50 Notenpult

1 Leimholz Buche 800 × 300 [mm] 14.50 Sitzbank

1 Gurte Baumwolle 20 mm breit, 100 cm lang 1.70 Notenpult

20 Holzschrauben, 4 × 85 [mm], Torx Leisten 37 × 37 mm

13 Holzschrauben, 3,5 × 60 [mm], Torx schwarze Pedale

22 Holzschrauben, 3 × 30 [mm], Torx kleine Scharniere, konische Bolzen

(30 Holzschrauben, 6...8 × 30 [mm], Schlitz, Rundkopf siehe Bemerkung)

92 Holzschrauben, 5 × 20 [mm], Kreuzschlitz, Rundkopf 90 für Platten der Pedaltasten, 2 für klappbare Stützen

16 Holzschrauben, 5 × 16 [mm], Kreuzschlitz, Linsenkopf Sitzbank

32 Holzschrauben, 3 × 20 [mm], Schlitz, Linsenkopf große Scharniere

12 Holzschrauben 3,5 × 30 Tischbänder, konische Bolzen

41 Holzschrauben 3,5 × 16 Notenpult, Elo-Fach, Kabelschellen, Lautsprecher

40 Holzdübel Buche, Ø 8 mm, 30 mm lang Leisten 37 × 37 mm

4 Möbelfüsse 60 cm 26.00 Sitzbank

2 Kistenverschlüsse 10 × 60 [mm] 7.90 Stützen 37 × 37 mm

Page 12: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

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Bauanleitung

1. Holz zuschneiden 37 × 37 [mm] Länge – 5 Stück 1176 mm – 2 Stück 1000 mm – 2 Stück 627 mm – 2 Stück 460 mm – 2 Stück 250 mm – 2 Stück 173 mm – 2 Stück 167 mm – 1 Stück* 73 mm – 2 Stück 58 mm – 2 Stück 48 mm – 1 Stück als Bohrlehre

ca. 40 mm 22 × 22 [mm] Länge – 18 Stück 499 mm – 12 Stück 471 mm – 1 Stück 178 mm – 2 Stück 163 mm – 1 Stück 148 mm – 1 Stück 138 mm – 2 Stück 123 mm – 2 Stück 118 mm – 1 Stück 113 mm – 2 Stück 108 mm Ohne Zeichnung: 13 × 38 [mm] Länge – 1 Stück 1172 mm – 1 Stück 18 mm 22 × 28 [mm] Länge – 1 Stück 150 mm – 2 Stück 135 mm – 1 Stück 120 mm – 1 Stück 110 mm – 2 Stück 95 mm – 2 Stück 90 mm – 1 Stück 85 mm – 2 Stück 80 mm 12 × 28 [mm] Länge – diverse, siehe hinten 10 × 10 [mm] Länge – 4 Stück 52 mm Ø 8 mm Länge – 36 Stück 86 mm

1176

1176

2½ × 1 × 2 ×

1176

627

460

250

173

173

167

167

73

58

48

12 × 6 ×

499

471

123...178

108...123

2. Löcher bohren

Stirn/Seite Tiefe 2 × Ø 8 mm 16 mm 1 × Ø 3 mm 60 mm

Seite Tiefe 2 × Ø 8 mm 16 mm 1 × Ø 4 mm 37 mm dito, beidseitig

Pedal Tiefe 2 × Ø 4 mm 16 mm 2 × Ø 3 mm 60 mm

Beim Bohren darauf achten, dass die Dübellöcher der zu verbin-denden Leisten einander ent-sprechen (links unten, rechts oben – links oben, rechts unten). Als Lehre auf dem Bohrständer ein Stück mit vier Dübellöchern (Ø 8 mm) und einem zentralen Loch (Ø 3 mm) bohren und seitlich vier Brettchen aufschrau-ben (siehe Foto 3). Damit zuerst die Stirnseiten bohren. Danach zwei Brettchen drehen und die Flanken bohren.

18,5

89,5

18,5

148,5

177,5

67,5

172,5

274,5

484,5

1000

18,5

18,5

499

11

40,5

69...139

11 40,5

11

40,5

11

48

58

Page 13: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

13

2. Pedal bauen Schwarze Taste: Auf der Unterseite mit Japanmesser, Trennscheibe, Kugelkopffräse und Feile eine schräg nach innen verlaufende Nut von 4 bis 5 mm Breite und 0 bis 17 mm Tiefe einarbeiten und ein Loch für das abgewinkelte Ende der Feder bohren (siehe Foto 5). Den Winkel der Schenkelfedern um etwa 10° verkleinern, damit diese den Boden nicht berühren. Dazu die Federn von Hand zwei- bis dreimal so zusammendrücken, dass der kurze Schenkel den langen berührt. Weiße Taste: Mit größter Präzision die Maße auf beide Leisten links und rechts übertragen. Die Löcher auf dem Bohrständer bohren, links Ø 8 mm, 10 mm tief, rechts zunächst Ø 3 mm, 15 mm tief. Rechts sind die gleichen Schrauben 50 × 20 mm eingesetzt, da keine Schrauben 80 × 30 mm erhältlich waren. Nötigen-falls können sie später durch dickere ersetzt werden.

15

66

33

27

225

489

951

687

1149

12

10,5

208,5

8

33

33

1165,5

472,5

934,5

670,5

135

150

95

90

80

80

85

90

95

120

135

110

13

10

10

13

18

13 Ø 8 × 86

65 135

68

Schraube 35 × 60

17

13

10

10

13

18

13 Ø 8 × 86

65

135

40

7 × 12 × 28

Page 14: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

14

3. Pedal und Spieltisch montieren Pedal siehe Foto 4, Spieltisch siehe Foto Seite 1.

Holzdübel Ø 8 Fichte verleimt 37 × 37

627

16

44

1176

30

130 Holzschrauben 4 × 30 Holzschraube 3,5 × 85 Torx

482 71

460

173

256

1000

1

1176

250

65

49

58

48

894

159

156

926 931

75

52

13

175

926

28

22

80...150

22

28

13

8

63 33/66

3 108...178 8

499

471 25

13 117

175

75

11,5 15

28,5 35

5 5 8

22

Stahlplatte 22 × 90 × 1,75

13,5 42

schnappt ein

Page 15: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

15

4. Notenpult herstellen, Schalter verdrahten

35

40

910

32

350

10

72

15 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8

3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 7.1 7.2 7.3 7.4

45 70

10

80

150

25 100

455

16 14 12 10 8 6 4 2 15 13 11 9 7 5 3 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 7.1 7.2 7.3 7.4

Flachbandkabel

Epoxidplättchen

Epoxidplättchen

Schalter

Schrauben zum Einhängen der Gurte

27

37 16 37

Dorn für Leiste mit Registerbeschriftung

970

10

Kupferlackdraht 0,4...0,5 mm

Träger für Scharnier

10 490 460 Baumwollgurte, naturfarben, mit Zweikomponentenepoxidharz verstärken

13

10

Birkensperrholz, 6,5 mm dick

Page 16: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

16

5. Träger für Mini-PC + Elektronik- und Ablagefach bauen, Lautsprecherboxen vorbereiten Schraube

M3 × 20 von unten 17,5

14

Ø 5 unten, 24 tief; Ø 3 oben, 13 tief Federring einsetzen 73

Holzschraube 3,5 × 85 Torx

37

120

37...40 13

Pappelsperrholz, 4 mm dick

12

159

28

230

28

230

159

49 73 37

58

15 15 27 25 93

175

8,5

5,5

28

9,5

12,5

50

50

40

10

Außenwand links

Page 17: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

17

6. Sitzbank bauen Ergänzungen

1. Pedal Wenn man die schwarzen Tasten roh fertigstellt, muss man sie vor dem Bemalen mit schwarzem Acryllack mit Holzlack grundieren, sonst läuft der Lack unter das Abdeckband. Wenn man die schwarzen Aufsätze zuerst lackiert und anschließend verleimt und verschraubt, hat man diese Sorge nicht. Dafür sind sie dann vielleicht nicht ganz bündig. Falls man nicht ganz exakt gearbeitet hat und einige Tasten nach dem Bekleben mit den Filzstücken klemmen, muss man halt die runden Stäbchen passend abfeilen. Nach dem Einsetzen der schwarzen Tasten muss man sich vergewissern, dass die Schenkelfedern beim Drücken den Fussboden nicht berühren. Andernfalls muss man die Nut vertiefen. Die kleinen Hölzchen zur Befestigung der Platinen schneidet man aus der Leiste 12 × 28 [mm]. Die Magnete kann man bereits jetzt am oberen Ende der Tasten mit Zweikomponentenkleber ankleben (siehe Foto 6). Die Platinen montiert man erst am Schluss. Die erwähnten zu dünnen Schrauben waren bis jetzt kein Nachteil. Die Tasten sitzen nach drei Monaten immer noch fest. (Laukhuff hätte dickere Schrauben.)

2. Spieltisch

Vorsicht beim Anschrauben der Scharniere! Die Löcher ausreichend vorbohren (mit 3 mm). Die Schrauben ertragen keine extreme Belastung beim Anziehen. Die kurzen Stücke (48 mm) bei der vorderen Querleiste für das untere Manual sind nicht verschraubt, sondern nur mit zwei Holzdübeln gut verleimt. Die konischen Bolzen feilt man vor der Montage der Querleiste zu, bis sie genau in die Öffnungen der Keyboards passen. Die umklappbaren senkrechten Leisten haben oben in der Mitte eine Kopfschraube, die in das Loch der versenkten Schraube darüber passt (siehe Foto 9). An der zweitobersten Querleiste auf der Unterseite in der Mitte die Gurte so anschrauben, dass das kürzere Ende (46 cm) von oben um die hintere Leiste des aufgeklappten Pedals gelegt und dort in die erste lange krumme Schraube eingehängt werden kann. Die zweite solche Schraube wird links an der Querseite angebracht, damit die unbenutzte Gurte nicht lose herunterhängt. (Das längere Ende und die beiden kurzen krummen Schrauben sind für das Notenpult bestimmt. Die langen Schrauben fehlen auf dem Foto 2.) Die Ösen in der Gurte bringt man an, bevor der Zweikomponentenkleber völlig ausgehärtet ist. Bitte prüfen, ob sich der Spieltisch gut umklappen lässt (siehe Foto 10). Zwei flache Winkel werden unten außen am Hauptrahmen aufgeschraubt, zwei weitere seitlich am Rahmen des Pedals, so dass das oberste Loch genau auf den Kopf einer an der vorderen Stütze

800

300 46

60 30

10

550

21,4

1

20

18

16 Kreuzschlitzschrauben 3 × 15 4 SPAX-Schrauben 3 × 60

Alu grau

Buche

Page 18: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

18

angebrachten Kopfschraube passt. Beim Aufklappen müssen die Stützen seitlich einrasten können (siehe Fotos 17 und 18). Damit das Gewicht des Spieltischs diesen durch Druck nach vorn stabilisiert, kann man je nach Aufstellungsort unten an den hinteren senkrechten Pfosten noch kleine Keile oder Möbelgleiter anbringen. Bei Spiel treten dann zwar immer noch leichte Schwingungen auf, da die Gehäuse der Keyboards und sogar die massiven Pfosten etwas schwingen. Aber die Auslenkung liegt unter einem halben Millimeter und ist erträglich.

3. Notenpult

Wegen der Schalter darf das Sperrholz höchstens 7 mm dick sein. Nur Birkensperrholz hat genügend Steifheit. Die Scharniere werden so montiert, dass das Pult daran anschlägt. Mit der Gurte wird das Pult kräftig gespannt. Die Gurte verläuft dabei ziemlich genau senkrecht. Die Scharnierträger sind nicht verschraubt, sondern mit zwei Holzdübeln gut verleimt. Die unteren beiden Schrauben der Scharniere reichen in die waagrechte Buchenleiste des Notenpults hinein und verleihen ihm die nötige Stabilität. Unter der Buchenleiste wird eine Fichtenleiste mit quadratischem Querschnitt auf zwei Dornen aufgesteckt. Eine separate Wordvorlage enthält Streifen mit Registerbeschriftungen, die man ausschneiden und aufkleben kann. Mit transparentem Klebeband wird die bedruckte Fläche geschützt. Für die Verdrahtung gemäß Seite 15 (siehe Fotos 11 und 12) schneidet man aus der Lochrasterplatine längs ca. 7 mm breite Streifen als Lötstützpunkte. Danach lötet man die Dioden mit der Anode am mittleren Kontakt der Schalter an und die Kathoden an der unteren Lochreihe der Streifen. Am rechten Ende des Notenpults schraubt man auf zwei etwa 8 mm hohe, mit einem Loch versehene Distanzbolzen, die man aus dem 8 mm dicken Buchenstab geschnitten hat, eine kleine Platine mit 8 Lochreihen Breite und 4 Lochreihen Tiefe. Die Kupferlackdrähte und das Flachbandkabel lötet man daran an, bevor man mit der Verdrahtung beginnt. Die Kupferlackdrähte am rechten Kontakt der Schalter (gerade Nummern) werden nun blockweise (1 bis 7) angelötet, indem man auf der richtigen Höhe den Lack wegschmilzt und den Draht S-förmig an den zu lötenden Kontakten vorbeiführt. Das Löten an den Schaltern muss rasch geschehen. Die Kupferlackdrähte zu den Kathoden (ungerade Nummern) führt man durch die oberen Löcher der Streifen hinein und wieder hinaus und verbindet damit die Schaltergruppen (1 bis 8). Den Lack schmilzt man beim Verlöten auf der Kupferseite der Platinen so weg, dass die Verbindungen zu den Kathoden sichergestellt sind. Das Flachbandkabel wird beim Anschluss, am Ende der Querleiste und vor dem Einführen in das Elektronikfach mit improvisierten Plastikstücken fixiert. Es darf auf keinen Fall beim Auf- und Zuklappen des Notenpults in das Scharnier geraten. Die Schalter werden nach dem Verlöten mit zwei Leisten geschützt (siehe Foto 14).

4. Mini-PC

Nach dem Einbau von RAM (4 GByte im oberen Steckplatz oder 2 mal 2 GByte in beiden Steckplätzen) und Festplatte und dem Umdrehen des demontierbaren USB-Steckers im Inneren (mit dem „Hauptwerk“-Dongle, falls man eine Lizenz zum Laden weiterer Instrumente gekauft hat) wird der Mini-PC auf dem Träger festgeschraubt und probeweise positioniert. Beim Modell mit COM-Schnittstellen muss man auf der Innenseite der vorderen Querleiste eine Aussparung einarbeiten, damit der Mini-PC ganz nach vorn geschoben werden kann. Für den Ein/Aus-Schalter bringt man in der Querleiste eine kleine Vertiefung an. Danach klebt man den Träger ein, verschraubt ihn von unten und montiert den Mini-PC wieder (siehe Foto 14). Für das Audiokabel muss man unten am Elektronikfach eine kleine Rinne feilen. Die Stecker der USB-Kabel zu den Keyboards bezeichnet man auf der Oberseite beidseits mit O (oben) und U (unten). Da man gelegentlich die USB-Anschlüsse ausstecken muss, steckt man das Kabel zum MINI-USB-Adapter direkt unter dem Audioanschluss ein. Die Verwendung eines Kabelbinders wäre ungeschickt.

5. Pedal Den Stecker am Scannermodul schneidet man weg (er ist nicht biegbar) und lötet auf den Stummeln Anschlussdrähte zum Pfostenverbinder auf der dritten Platine an. Die Anschlussreihenfolge 1 bis 12 ist zu beachten (siehe Aufdruck auf den Platinen). Beim Prototyp wurde das Scannermodul auf der

Page 19: Selbstbau einer Hauptwerk-Orgel

19

Außenseite aufgelötet (siehe Fotos 15 und 16). Es wäre wahrscheinlich günstiger, dieses auf die Innenseite zu verlegen. Die Anschlussdrähte müssten so lang sein, dass das Modul zwischen die Tasten e und f zu liegen kommt. Die MIDI-Kabel würde man nach oben wegführen. Statt den MIDI-Stecker zu verwenden, wäre es einfacher, das Kabel direkt anzulöten. Das MIDI-Kabel zu den noch nicht eingebauten Potentiometern für Schweller und Crescendo wird auch angelötet. Beide Kabel werden mit einem Kabelbinder gesichert. Ein zweiter Kabelbinder fixiert das lose Ende des unbenutzten Kabels in der Mitte des Pedals. Die Montage der Platinen erfolgt so, dass die Lötseite nach außen zeigt. Die Reedschalter müssen unten sein, da die starken Magnete sie schon in einiger Entfernung betätigen. Ein zusätzlicher Schutz wäre möglich, ist aber nicht nötig. Es ist besser, wenn man rasch erkennen kann, ob ein Metallteil an einem Magnet haftet. Wenn im schlimmsten Fall ein Reedschalter bricht, ist dieser leicht ersetzbar; er ist bei Conrad erhältlich. Das Pedal ist übrigens virtuos spielbar und macht viel Freude, die Keyboards halt etwas weniger, obwohl sie ebenfalls virtuos spielbar sind, aber eben etwas klappern. Eine eigene Konstruktion mit Holztasten wäre vielleicht ein Projekt für die Zukunft.

6. Elektronikfach Für lange Kabel ist kein Platz vorhanden. Deshalb werden die Stecker des MIDI-USB-Adapters abgeschnitten. Einzig das Versorgungskabel des Mini-PCs wird belassen, gefaltet und mit Klebeband zusammengehalten (siehe Foto 13). Den MIDI-USB-Adapter öffnet man mit einem stupfen Küchenmesser. Der MIDI-Out-Anschluss wird abgeschnitten. „Hauptwerk“ besitzt eine Aufnahmefunktion, so dass er nicht nötig ist. Das MIDI-In-Kabel könnte man kürzen und wieder anlöten, aber es ist etwas sperrig und wird deshalb auch abgeschnitten. Zunächst lötet man ein passend zugeschnittenes USB-Kabel am roten und schwarzen Anschluss an und zusätzlich zwei Litzen für die Spannungsversorgung des Mastercontrollers. Die Funktion des MIDI-Mastercontrollers MRG3-LP ist zwar mit 5 V nicht garantiert. Er läuft aber problemlos. Danach verbindet man die MIDI-In-Anschlüsse über zwei Litzen mit dem Mastercontroller. Beim Prototypen sind diese mit Hilfe eines kleinen Epoxidplättchens am Pfostenverbinder angelötet. Besser ist es, ein entsprechendes Stück Kabel mit angekrimptem Stecker zu bestellen. Alle 230-V-Anschlüsse gelangen auf eine Lüsterklemme. Diese wird, wie auch die MIDI-Module, mit Hilfe selbstgeschnittener, eingeklebter Distanzbolzen aus dem runden Buchenstab am Gehäuseboden festgeschraubt. Das Netzkabel ist durch eine enge Bohrung auf der Rückseite des Elektronikfachs geführt. Zusätzlich sind alle von außen zugeführten Kabel innen mit einer Polyamidkabelschelle zugentlastet. Solche werden auch für die USB- und Lautsprecherkabel sowie für das MIDI-Kabel des Pedals verwendet. Für letzteres wird in der Querleiste unter dem Mini-PC eine Kerbe eingeschnitten, damit es nicht durch den Lautsprecher beschädigt wird. Eine Beschädigung durch den Metallwinkel ist durch dessen Anschlag an der Trägerleiste ausgeschlossen.

7. Lautsprecherboxen Die beiden aktiven Lautsprecherboxen werden mit zurechtgebogenen Metallwinkeln an den Querleisten aufgehängt. Die Winkel werden im Schraubstock exakt beim äußersten Loch umgebogen und gemäß Zeichnung an der Außenwand aufgeschraubt. Sie halten trotz des Gewichts der Boxen sehr gut. Damit die Anschlüsse des Lautsprecherkabels zur zweiten Boxe nicht immer wieder brechen, empfehlen sich zwei kleine Epoxidplättchen mit aufgelöteten, dicken Drähten im Abstand der Anschlussklemmen. Das Kabel vom Kopfhörerausgang des PCs zum Lautsprechereingang wird nicht gekürzt, sondern ebenfalls gefaltet und mit Klebband zusammengehalten.

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8. Sitzbank Die Sitzbank ist so bemessen, dass sie mit den vorderen Füssen zwischen den Tasten Platz hat. Das ist die normale Position beim Spielen. Da die Beine nur 60 cm lang erhältlich sind, muss man sie kürzen. 55 cm ergeben den normalen Abstand über den weißen Tasten. Je nach Körpergröße kann man die Höhe aber anpassen. Es ist schwierig, ein Aluminiumrohr exakt rechtwinklig zu schneiden. Deshalb muss man sehr sorgfältig arbeiten (siehe Fotos 7 und 8).

9. Software Man kopiert das Betriebssystem, das Installationsprogramm des Shuttle-PCs (mit den Treibern), das Programm „Hauptwerk“, die Datei Close.All.exe und allenfalls die per Email zugestellte Lizenz auf einen ausreichend großen USB-Stick (8 MByte), verbindet den Mini-PC mit einem Display (über HDMI, DVI oder VGA), schaltet ihn ein und schließt USB-Tastatur, USB-Maus und USB-Stick daran an. Nach dem Setup von Windows 7, den Updates und der Installation der Treiber deaktiviert man in der Systemsteuerung bei den Programmen alle Windows Features. Man richtet auch kein Virenschutzprogramm ein, sondern verbindet den Mini-PC nur kurz via WLAN oder Ethernetkabel mit dem Internet zur Aktivierung von Windows. Das automatische Verbinden mit einem Netzwerk schaltet man aus. Danach kontrolliert man unter „Geräte und Drucker“, ob alle Geräte angezeigt werden (PC, Dongle, MIDI-USB-Adapter, 2 Keyboards). Nun startet man die Installation von „Hauptwerk“. Danach legt man auf dem Desktop einen Shortcut zu CloseAll.exe und zu ShutDown.exe im Windowsordner System32 an. Alle Shortcuts erhalten nun unter „Eigenschaften“ eine Taste auf dem numerischen Ziffernblock zugewiesen (1 bis 3 oder mehr für die Instrumente, 0 zum Schließen und Del zum Herunterfahren des PCs). Statt des Rechners würde man gerne ein Metronom starten, aber dafür gibt es zurzeit noch keine Anleitung. Wenn nach einem Stromausfall die dann unsichtbare Frage erscheint, ob man Windows normal starten will, muss man die Enter-Taste drücken oder warten. Nun startet man die Free Edition von „Hauptwerk“ oder eine alternative Konfiguration mit der passenden Zifferntaste. Wenn man eine Lizenz erworben hat, lädt man diese im Menü „File“. Danach lädt man im gleichen Menü allfällige zugekaufte Instrumente und wählt das gewünschte aus. (Alle Dateien haben die Erweiterung .rar und werden automatisch entpackt und installiert.) Das weitere Vorgehen ist für alle Instrumente gleich: 1. Organ – Load organ … oder (wenn ein Instrument nicht Platz hat) ... adjusting memory

Bei „... adjusting memory“ kann man für jedes einzelne Register die zu ladenden Eigenschaften auswählen (siehe Einleitung)

2. General settings – General preferences ... – „Load last-used organ“ wählen 3. General settings – MIDI ports ... – MIDI IN ports: Alle „Console MIDI IN“ ankreuzen 4. General settings – Audio outputs … – Main: „Kopfhörerausgang“ wählen 5. Organ settings – Keyboards: Der Reihe nach alle Tastaturen anklicken, bei jeder den Input „Direct

input from your MIDI organ console...“ einstellen und den richtigen MIDI IN port auswählen (Pedal: MIDI-Adapter, Hauptmanual: USB-Keyboard A, Obermanual: USB-Keyboard), „Auto-detect settings“ drücken und die Anweisung befolgen

6. Mit der rechten Maustaste der Reihe nach auf die Registerzüge, Koppeln, Kombinationen usw. drücken und die Anweisung befolgen

7. View – Large floating control panels ... – Audio, MIDI and performance: Das Instrument kräftig registrieren, „Volume 100“ einstellen und „Trim dB“ nötigenfalls erhöhen, ohne dass der Verstärker in den roten Bereich gerät (0 dB sollte immer möglich sein, 6 dB bis 10 dB ist bespielsweise für St. Anne's nötig)

10. Fehlersuche Beim Drücken und Loslassen einer Pedaltaste leuchten die grünen LEDs auf dem Scannermodul und dem MIDI-Kontroller auf. Wenn ein Modul dunkel bleibt oder rasch blinkt, ist eine Leitung unterbrochen. Das gleiche gilt für die Schalter. Wenn Schaltergruppen nicht funktionieren, zum

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Beispiel 7 und 8, berührt der Draht 8 auf einem Epoxidplättchen irgendwo leitend den Draht 7. Wenn ein einzelner Schalter nicht funktioniert, gibt es wahrscheinlich eine kalte Lötstelle. Stand: Oktober 2012

11. Erweiterung Das Registrieren ohne Pistons ist mühsam. Deshalb habe ich mir jetzt noch ein Scannermodul LITSW mit 150 cm Kabel und zwei Flachbandkabel mit Stecker, Länge 50 cm, für € 53 gekauft. Bei der Bestellung muss man den „Dependent mode“ verlangen oder ein Keypad mit bestellen und die Einstellung #909 selber vornehmen. Als Pistons dienen 10 TAD Footswitch Momentary SPST vom Musikhaus Thomann für € 41.40 (inkl. Versand). Bei Midi Hardware werden solche mit LEDs angepriesen, nur sind sie momentan nicht erhältlich. Gleichzeitig montiere ich jetzt auch die Potis für Schweller und Crescendo. Der Aufbau ist auf den folgenden Fotos ersichtlich. Beim Potentiometer ist wichtig, dass es eine geriffelte Achse besitzt, weil diese zum Antrieb mit einem umgedrehten Kabelbinder benötigt wird. Weiteres Material:

1 Brett 100×10×1,3 [cm]. Dieses wird wie folgt unterteilt: 2 Stück 32×10 für die Taster und 2 Stück 16×10 für die Regler. Die Taster haben 7 cm Abstand und sollen nach dem Umklappen zwischen die schwarzen Tasten passen. Weil das Brett 2 mm zu dick ist, muss man mit Japanmesser und Stechbeitel auf der Rückseite Vertiefungen anbringen. Mit Kupferlackdraht verbindet man alle Minuspole der Taster auf den COM-Anschluss des Scannermoduls und je einen Pol auf ein Leiterplättchen und lötet an diesem die Flachbandkabelanschlüsse 2, 4, 6 … 16 bzw. 2 und 4 an. Das graue Rundkabel zum Mastercontroller wird parallel zum bereits vorhandenen Kabel für die Pedaltasten nach oben geführt.

4 Messingscharniere 40×15 [mm], 1 Leiste 100×1,8×1,2 [cm]. Diese Leiste wird auf der Unterseite so abgeschrägt, dass sie hinten noch 4 mm hoch ist. Sonst ist die Vorrichtung zu steil. Von Hand geht das nur, wenn man sich eine passende Lehre schneidet. Die Scharniere werden so angebracht, dass sie anschlagen, wenn die Vorrichtung aufgeklappt ist. Wegen der etwas harten (und laut knackenden) Fußtaster federn sie beim Betätigen nach hinten, aber das ist nicht so schlimm. Als Schrauben verwendet man 20 mm lange Spanplattenschrauben und nicht die zu weichen Messingschrauben und verschraubt die Leiste noch zusätzlich mit der darunterliegenden Leiste.

1 Leiste 100×22×22 [cm], 1 Stahlachse 28×ø0,5…0,6 [cm], 3 Unterlegscheiben, 2 Kabelbinder, kleine Nägel. Aus der Leiste schneidet man 2 Stücke zu 13 cm Länge und durchbohrt sie längs. Darauf klebt man die beiden Bretter für die Regler so, dass die Leisten links bzw. recht 2 cm und in der Mitte 1 cm überstehen. Darauf kommen links bzw. rechts zwei kleine Klötze sowie zwei abgerundete Klötze mit einer Bohrung zum Anbringen der Kabelbinder. Den Kurvenradius wählt man so, dass 0,5 mm Zwischenraum für die Kabelbinder bleiben. Er beträgt etwa 35 mm. Ich habe die Kurve oben abgeflacht, damit die Potentiometer beim Anschlagen nicht belastet werden, sondern über die Kabelbinder hinweg gleiten. Die beiden quaderförmigen Klötze schlagen an den Muttern der Potentiometer an und verhindern ein Durchtreten der Trittklappen. 2 Stück Leiste von etwa 10 cm Länge werden unten so abgeschrägt und angeschliffen, dass sie auf die Scharniere passen. Man muss Aussparungen für das Potentiometer und den äußersten Taster einarbeiten und ein Sackloch für die Achse bohren. Am äußeren Ende der Achse wird die Riffelung abgeschliffen, damit die Achse nicht blockiert. Das Ende benötigt ein Widerlager mit einer passenden Bohrung. Eine 20,5 cm lange Leiste hält die Trittklappen zusammen. – Natürlich ist das gebastelt, aber es funktioniert.

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22

Foto 21 Pistons Foto 22 Regler

Foto 23 Elektronik (Sperrholzabdeckung entfernt, nicht erwähnt)

Ergänzung: Als Folge der Änderung habe ich die Registerbeschriftung für die St. Anne’s-Orgel so korrigiert, wie das Instrument aussieht. Die Kombinationen 1 bis 5 sind für das Hauptwerk (M) und das Schwellwerk (SW) mit den Handtastern (h) beziehungsweise das Schwellwerk und das Pedal (P) mit den Fußtastern (f) getrennt wählbar. Für die stark gelb hinterlegten Koppler rechts außen muss man die Taster sowohl zum Ein- wie zum Ausschalten betätigen. Ob ich die Fußtaster auch für die Orgel von Arlesheim einsetzen kann, weiß ich noch nicht. Im Augenblick kann ich nur die Hand- oder die Fußtaster programmieren, aber nicht beide. In den Deckel des Elektronikfachs habe ich noch ein kleines Loch gebohrt, damit man die LED des MIDI-Kontrollers aufleuchten sieht. Wegen einer kalten Lötstelle hat nämlich ein Register nicht mehr funktioniert. Das lässt sich jetzt leichter feststellen.

Stand: Juli 2016 Aufkleber:

1: St. Anne's Mosely 6:

2: Arlesheim (J. A. Silbermann) 7:

3: Mietke Cembalo 8:

4: 9:

5: 0: Instrument schließen

Del: PC herunterfahren Calc, Ziffern: Metronom

ENTER: Wenn der PC nach einem Stromausfall nicht mehr hochfährt

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23

St. Anne's Mosely SET

5

hM/fSW

4

hM/fSW

3

hM/fSW

2

hM/fSW

1

hM/fSW Diapason

16 Echo Bass

16 Sub Bass

16 Octave

8 Flute Bass

8 Fifteenth

4 Trombone

16 Diapas. L

8 Diapas. S

8 Dulciana

8 Gedact

8

Principal 4

Flute 4

Fifteenth 2

Mixture IV

Trumpet 8

Clarion 4

Bourdon 16

Principal 8

RohrFlute 8

Viola di G. 8

Voix Celest. 8

Salicet 4

Flauto mag. 4

Piccolo 2

Mixture III

Fagotto 16

Trumpet 8

Oboe 8

Clarinet 8

Great to Pedal

Swell to Pedal

Swell to Great

Swell Octave to

Great

Swell Suboctave to Great

Swell Octave

Bass Coupler

Cresc to Ped

Cresc to Great

Cresc to Swell

1

hSW/fP

2

hSW/fP

3

hSW/fP

4

hSW/fP

5

hSW/fP CLEAR

J.A.Silbermann Arlesheim

SET 1 2 3 4 5 Subbass 16

Octavbass 8

Quinte 5⅓

Prestant 4

Fourniture III

Bombarde 16

Trompette 8

Clairon 4

Bourdon 16

Montre 8

Bourdon 8

Prestant 4

Nazard 2⅔

Doublette 2

Tierce 1⅗

Sifflet 1

Fourniture III

Cymbale II

Cornet V

Trompette 8

Voix hum. 8

Bourdon 8

Prestant 4

Flûte 4

Nazard 2⅔

Doublette 2

Tierce 1⅗

Larigot 1⅓

Fourniture III

Cromorne 8

Bourdon 8

Prestant 4

Nazard 2⅔

Doublette 2

Tierce 1⅗

Basson 8

RP HW

HW P

Trem P

Trem HW

6 7 8 9 10 CLEAR

Mietke Cembalo 8' 4' 8' + 8' 8' + 4'

KOPPEL PLENO 8' LAUTE

xxx