15
144 Negation mit nicht 14 Negation mit nicht (Stellungsregeln) 14.1 Teilnegation nidlt steht vor dem verneinten Wort bzw. Satzglied: Niclzt mein Bruder hat gestern das Wörterbuch gekauft, sondern meine Schwester. Mein Bruder hat das Wörterbuch nicht gestern gekauft, sondern vorgestern. Mein Bruder hat gestern nicht das Wörterbuch gekauft, sondern einen Krimi. Me]n Bruder hat gestern das Wörterbuch nicht gekauft*, sondern ausgeliehen. * auch Satznegation 14.2 Satznegation niclzt steht nach den Kasus-Ergänzungen (AE, DE, GE) und den meisten Angaben (z. B. TempA, KausA, KondA) Aber nicht steht vor dem zweiten Prädikatsteil: Präfix Infinitiv Partizip Prädikatsadjektiv Nomen des FVGs mit 1/J-Artikel* mit Präposition vor der Nominal-Erg.* vor der Präpositional-Erg. vor der Situativ-Erg. vor der Direktiv- Erg. Der Präsident überreichte gestern dem Sieger die Goldmedaille wegen Dopingverdachts nicht. Er schreibt den Text nicht ab. Er kann den Text nicht lesen. Er hat den Text nicht verstanden. Der Text ist nicht korrigiert worden. Sie war im vergangenen Jahr nicht krank. Er nimmt jetzt noch nicht (keine) Stellung. Man kann die Maschine nicht in Betrieb nehmen. Er wird nicht (kein) Arzt. Der Führerschein gilt nicht als Pass. Er interessiert sich nicht für Politik. Er interessiert sich nicht dafür. Er erinnert sich nicht an mich. Sie wohnt niclzt in Münster. Er fährt nicht nach Hamburg. Sie holt das Auto heute nicht aus der Garage. - ---- vor der Modal-Angabe (Ieilnegation!) * Oft auch Neg(ltion kein-. Sie schreibt den Brief nicht mit der Hand. Sie schreibt den Brief nicht fehlerfrei. Anm.: Die Unterscheidung zwischen Satz- und Teilnegation ist oft nur mit Hilfe des inhaltlichen Zusammenhangs möglich.

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  • 144 Negation mit nicht

    14 Negation mit nicht (Stellungsregeln)

    14.1 Teilnegation

    nidlt steht vor dem verneinten Wort bzw. Satzglied:

    Niclzt mein Bruder hat gestern das Wrterbuch gekauft, sondern meine Schwester. Mein Bruder hat das Wrterbuch nicht gestern gekauft, sondern vorgestern. Mein Bruder hat gestern nicht das Wrterbuch gekauft, sondern einen Krimi. Me]n Bruder hat gestern das Wrterbuch nicht gekauft*, sondern ausgeliehen. * auch Satznegation

    14.2 Satznegation

    niclzt steht nach den Kasus-Ergnzungen (AE, DE, GE) und den meisten Angaben (z. B. TempA, KausA, KondA)

    Aber nicht steht

    vor dem zweiten Prdikatsteil: Prfix Infinitiv Partizip

    Prdikatsadjektiv

    Nomen des FVGs mit 1/J-Artikel* mit Prposition

    vor der Nominal-Erg.*

    vor der Prpositional-Erg.

    vor der Situativ-Erg.

    vor der Direktiv-Erg.

    Der Prsident berreichte gestern dem Sieger die Goldmedaille wegen Dopingverdachts nicht.

    Er schreibt den Text nicht ab. Er kann den Text nicht lesen. Er hat den Text nicht verstanden. Der Text ist nicht korrigiert worden.

    Sie war im vergangenen Jahr nicht krank.

    Er nimmt jetzt noch nicht (keine) Stellung. Man kann die Maschine nicht in Betrieb nehmen.

    Er wird nicht (kein) Arzt. Der Fhrerschein gilt nicht als Pass.

    Er interessiert sich nicht fr Politik. Er interessiert sich nicht dafr. Er erinnert sich nicht an mich.

    Sie wohnt niclzt in Mnster.

    Er fhrt nicht nach Hamburg. Sie holt das Auto heute nicht aus der Garage.

    ------------------------~ - ----

    vor der Modal-Angabe (Ieilnegation!)

    * Oft auch Neg(ltion kein-.

    Sie schreibt den Brief nicht mit der Hand. Sie schreibt den Brief nicht fehlerfrei.

    Anm.: Die Unterscheidung zwischen Satz- und Teilnegation ist oft nur mit Hilfe des inhaltlichen Zusammenhangs mglich.

  • Negation mit nicht

    114. Setzen Sie ,,nid1t" an die richtige Stelle! (Satznegation!)

    1. Ich treffe meinen Freund heute.

    ~

    2. Er steckt das Foto in seine Brieftasche.

    ~

    3. Die Dokumente liegen wegen der Einbruchsgefahr in diesem Stahlschrank

    ~

    4. Gehen sie heute Nachmittag ins Kino?

    ~

    :J. Warum ist die Polizei am Montag Abend dem Motorradfahrer gefolgt?

    ~

    6. Er gab seinen Eltern Bescheid.

    ~

    7. Ich kann dieser Entscheidung ausweichen.

    ~

    8. Warum haben Sie den Brief heute beantwortet?

    ~

    9. Das Geld darf der Frau des Kontoinhabers ausgehndigt werden.

    -~

    10. Wir haben uns in Amerika wohl gefhlt.

    ~

    11. Ich rechne damit, dass er kommt.

    ~

    12. Seine Zeugnisse hatte er sorgfltig aufbewahrt.

    ~

    13. Die Abholzung des Waldes ist die entscheidende Ursache fr die Erosion.

    ~

    145

    14. Wegen der aufgetretenen Probleme stellt die Firma uns heute ausnahmsweise ih-ren Computer zur Verfgung. ~

    15. Die Spedition hat den Container bis vor die Haustr befrdert.

    ~

    16. Echte Mnzen von Flschungen zu unterscheiden ist manchmal schwierig.

    - > 17. Warum haben Sie der Meinung des Redners eigentlich widersprochen?

    ~

    18. In seiner le tzten Rede ist der Vorsitzende auf die seines Nachfolgers eingegangen.

    ~

  • 146 I.nfinitive

    15 Infinitive

    - Jedes Verb hat mindestens 2 Infinitive: Infinitiv I fr die Gleichzeitigkeit Infinitiv II fr die Vorzeitigkeit

    - Verben, die ein Passiv bilden knnen, haben 4 Infinitive, oder 6, wenn ein sein-Passiv mglich ist.

    15.1 Infinitive als Prdikatsteile bzw. Prdikate

    (1) Reiner Infinitiv bei l'Vfodalverben

    lnge will nach Hause lnge soll nach Hause

    Jemand muss die Tr Jemand muss die Tr

    Die Tr muss Die Tr muss

    Die Tr muss Die Tr muss

    gehen. gegangen sein.

    schlieen. gesch Zossen haben.

    gesch Zossen werden. geschlossen worden sein.

    gesch Zossen sein. gesch Zossen gewesen sein.

    (2) ,,zu"+ Infinitiv bei Modalittsverben

    Nachts sind die Heizkrper abzudrehen. Ich habe noch zu arbeiten.

    Das Geschft scheint gesch Zossen zu sein.

    (3) Reiner Infinitiv bei Empfehlungen oder Aufforderungen

    (Infinitiv I Aktiv) (Infinitiv II Aktiv)

    ----

    (Infinitiv I Aktiv) (Infinitiv II Aktiv)

    (Infinitiv I werden-Passiv) (Infinitiv II werden-Passiv)

    (Infinitiv I sein-Passiv) (Infinitiv II sein-Passiv

    Zucker nach Belieben zugeben und das Wasser mit dem Kaffeepulver aufkochen. Weitergehen!

    15.2 Infinitive als Prdikate von Nebenstzen

    (1) "zu"+ Infinitiv in Ergnzungsstzen.

    Es ist unangenehm, ohne Schirm im Regen zu stehen. (Subj.) Peter behauptet, unseren Plan nicht gekannt zu haben. (AkkErg) Der Parteivorsitzende erwartet, wieder gewhlt zu werden. (AkkErg) Sie beschwert sich (darber), nichtgefragt worden zu sein. (PrpErg) Es ist unmglich, von Sherlock Holmes nicht gefesselt zu sein. (Subj.)

  • Infinitive 147

    (2) uZU" +Infinitiv 1 Attributstzen

    Vor Freude (darber), wieder nachHause zu kommen, lachten und sangen die Kinder. Ottos Behauptung, ber den Prfungstermin nicht informiert gewesen zu sein, ist unrichtig.

    (3) Infinitive in Angabestzen

    "um ... zu'' +Infinitiv in Finalstzen

    Um etwas Geld zu verdienen, arbeitet Rosita abends in einem Restaurant. Geheimagenten tragen immer dunkle Brillen, um nicht erkannt zu werden.

    "ohne ... zu" + Infinitiv in "negativen II Komi tativstzen

    Inge ging fort, ohne sich zu verabschieden. v'Vie bist du ins Haus gekommen, ohne gesehen zu werden?

    "anstatt ... zu" + Infinitiv in "negativen II Adversativstzen

    Anstatt ihre Schulden endlich zu bezahlen, macht sie neue. Der Verletzte bekam nur ein Beruhigungsmittel, anstatt sofort operiert zu werden.

    "zu ... , um ... zu"+ Infinitiv in" negativen" Konsekutivstzen

    Ruth war noch zu schwach, um ihren Koffer selbst zu tragen. Um pensioniert zu werden, ist dieser Beamte zu jung.

    15.3 Nominalisierte Infinitive

    vVir rechnen stndlich mit seinem Eintreffen. Beim Trinken musste ich pltzlich husten. vVas ist der Grund Ihres K01nmens?

  • 148 Partizipialkonstruktionen

    16 Partizipialkonstruktionen

    (1) Partizip I

    Otto, gelangweilt im Katalog bltternd, sagte: "Das soll Kunst sein?" Gelangweilt im Katalog bltternd, sagte Otto: ...

    ~ Whrend Otto gelangweilt im Katalog bltterte, sagte er: ... ~ "Das soll Kunst sein?IJ, sagte Otto, zoobei er gelangweilt im Katalog bltterte.

    (2) Partizip li

    Von einem Gerichtsdiener aufgerufen, ging die Zeugin zum Richtertisch. Die Zeugin, von einem Gerichtsdiener aufgerufen, ging zum Richtertisch.

    ---:; Die Zeugin, die von einem Gerichtsdiener aufgerufen worden war, ging zum Richter-tisch.

    ---:; Als die Zeugin von einem Gerichtsdiener aufgerufe11. wutde, ging sie zum Richter-tisch.

    - Partizipialkonstruktionen entsprechen Angabe- oder Relativstzen.

    - Sie haben weder ein Subjekt noch ein Einleitungswort.

    - Ihre Stellung ist relativ frei.

    - Die Bedeutung muss aus dem Zusammenhang erschlossen werden.

    - Partizipialkonstruktionen kom1nen nur in geschriebener Sprache vor.

    Besonderheit:

    Partizipien von haben und sein werden in Partizipialkonstruktionen nicht benutzt.

    Eine Hand in der Tasche (habend), erluterte Professor Murphy seine Theorie.

    Die Studentin, glcklich ber das gute Prfungsergebnis (~eiend), umarmte ihren Pro-fessor.

    Feste Partizipial-Fgungen wie nbgeselrm VOll, verglichen f71if, (li/den:: ausgedrckt etc. s . Konditionalstze Nr. 4.7.

  • es

    17. es

    17.1 es als Subjekt oder Akkusativ-Ergnzung

    (1.1) Wessen Fahrrad ist das?- Ich glaube, dass es Otto gehrt.

    (1.2) Ich rauche nicht mehr im Bro; es ist dort nmlich verboten.

    (2.1) Das alte Haus war baufllig; man musste es abreien.

    149

    (2.2) Dass die Vorlesung ausfllt, htte sie wissen mssen; ich hatte es ihr gesagt.

    (2.3) Man fragte ihn, woher er komme, aber er antwortete nicht; es hatte et "Vielleicht nieht ver~tanden.

    Das Personalpronomen es ist Subjekt (1) oder Akkusativ-Ergnzung (2) und steht anstelle eines vorher genannten neutralen Nomens im Singular (1 J ; 2.1) oder eines Sachverhalts in Form eines Satzes bzw. von Teilen eines Satzes (1.2; 2.2).

    Im Akkusativ kann es nicht am Satzanfang stehen (2.3).

    17.2 es als Nominal-Ergnzung

    Evas Mutter ist Lehrerin, und Eva wird es auch.(:::: Eva wird auch Lehrerin.)

    Vor dem Museum standen einige Touristen; es waren Japaner.

    Die Liberalen waren die strkste Partei im Parlament, und sie bleiben es fr weitere vier Jahre.

    I Bei den Verben sein, werden und bleiberz steht es als Nominal-Ergnzung anstel1e irgendeines vorher genannten Nomens im Singular oder Plural, unabhngig von Genus und Numerus. 17.3 es als Prdikatsteil

    Die meisten Menschen mchten gern alt werden, aber niemand mchte es gern sein.

    II In Adjektivprdikaten mit den Verben sein, werden undbleiben kann es anstelle eines vorher genannten Adjektivs stehen.

  • 150 es

    17.4 es als Korrelat

    (1) Es ist seit langem bekannt, dass Rauchen der Gesundheit schadet. ~ Seit langem ist (es) bekannt, dass Rauchen der Gesundheit schadet. ~ Dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist -es- seit langem bekannt.

    Es gelang dem Immunsystem nicht den Krper vor dem Erreger zu schtzen. ~ Dem Immunsystem ge] ang es nicht, den Krper vor dem Erreger zu schtzen. ~ Den Krper vor dem Erreger zu schtzen, gelang -es- dem Immunsystemnicht

    (2) ~Vir bedauern (es), euch beim Umzug nicht helfen zu knnen. ~ Es bedatu~nt "\iir, euch beim Umzug nicht helfen zu knnen. ~ Euch beim Umzug nicht helfen zu knnen, bedauern wir -es-.

    Endlich hat Peter es geschafft, einen Arbeitsplatz zu finden.

    es als Korrelat verweist immer auf den folgenden Nebensatz; steht der Nebensatz vorn, gibt es kein Korrelat!

    Das Korrelat es steht vor einem Subjektsatz (1) oder Akkusativ-Ergnzungssatz (2). Vor einem Akkusativ-Ergnzungssatz kann das Korrelat es nicht am Anfang stehen.

    Das Korre1at es ist in den meisten Fllen fakultativ.

    17.5 Obligatorisches es in verbalen Ausdrcken

    (1) es im Nominativ bei "unpersnlichen" Verben

    Es gibt kein ~Vasser auf dem Mond. ~Vorumgeht es in diesem Text? Bei der so genannten Fata morgana handelt es sich um Luftspiegelungen. ~Vie geht: es Otto?- Es soll ihm schlecht gehen; er liegt in der Klinik. Es heit in der Meldung, al]e Passagiere htten den Flugzeugabsturz berlebt. Beim Fuballspiel kommt es darauf an, mglichst viele Tore zu schieen. Im Katastrophengebietfehlt es an Zelten, Decken und N ahrungsmitteln. Fr die Position eines Chefarztes mangelt es ihm an Erfahrung.

    es regnet (schneit! hagelt, blitzt, donnert~ friert, taut, dunkelt, ... )

    I Die so genannten unpersnlichen Verben kommen nur zusammen mit es im Nomi-nativ vor; dieses es kann man weder weglassen noch gegen ein Nomen, Pronomen oder einen Nebensatz austauschen.

  • es

    (2) es im Akkusativ in einigen verbalen Ausdrcken

    Sie meint es gut mit den Katzen; tglich bringt sie ihnen Futter. (Es me:inf ~ie gt~t mit den Katzen; tglich bringt sie ihnen Futter.)

    Hast du es darauf abgesehen, mich zu rgern? Otto hat es bis zum Abteilungsleiter gebracht. Wir haben es gut I schn I schlecht I eilig ... Macht's gut! (Abschiedsgru) Im Urlaub haben wir es uns gut gehen lassen.

    151

    Bei einigen verbalen Ausdrcken ist es im Akkusativ obligatorisch; d. h. es kann nicht weggelassen werden und auch nicht gegen ein Nomen, Pronomen oder einen Nebensatz ausgetauscht werden.

    es im Akkusativ kann nicht am Satzanfang stehen.

    17.6 Erststellen-es

    Es lebte einst ein Knig in einem groen Schloss. ~ Einst lebte in einem groen Schloss ein Knig.

    Es vergingen viele Wochen, ehe wir wieder etwas von ihm hrten. ~ Viele Wochen vergingen, ehe wir wieder etwas von ihm hrten.

    Es wird in allen Stdten d es Rheinlands am Rosenmontag Karneval gefeiert. ~ In allen Stdten des Rheinlands wird am Rosenmontag Karneval gefeiert.

    Es w ird ab Montagmorgen gestreikt. ~ Ab Montagmorgen wird gestreikt.

    Es vv olHeu vvir im Somnrer v enei:!lett.

    Wenn kein anderes Satzglied auf Position I des Satzes stehen kann oder soll, ver-w endet man das Ers tstellen-es. Fast jeder Aussagesatz kann m it einen Erststellen-es beginngen. (Ausnahme: Wenn d as Subjekt ein Pronomen ist, ist kein Erststellen-es m glich!)

  • 152 Zusammenfassende bungen

    18 Zusammenfassende bungen

    115. Altreifen fr den Straenbau

    In einer Meldung des "GoooYEAR-Pressedienstes" heit es, dass es gelungen sei, bei der Verwertung von Alheifen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeitserwgungen in Einklang zu bringen. Frher habe man Altreifen auf Mlldeponien geworfen oder einfach in der

    5 Landschaft liegen lassen. Jetzt gebe es einen neuen Weg, wie man mit dem Problem des Kautschuk-Mlls fertig werde. Altreifenberge knn-ten in profitable Goldminen verwandelt werden.

    So wird derzeit in den USA eine Gesetzesinitiative erwogen: Beim Neubau oder bei der Ausbesserung von Bundesstraen soll den As-

    10 phaltbelgen Pulverkautschuk beigemengt werden, der aus Altreifen gewonnen wurde.

    Denaufgrund dieser Initiative zu erwartenden Bedarf nahm eine New Yorker Firma zum Anlass, die Kapazitt ihrer Reifenzerkleinerungs-anlage zu erw eitern, die schon jetzt 1.000 Altreifen pro Stunde verar-

    15 beitet.

    Kautschuk kann die Lebensdauer der durch hohes Verkehrsaufkom-men belasteten Autostraen verlngern und auerdem die Kosten ver-ringern, die fr die Instandsetzung aufzubringen sind.

    Eingehende technische Untersuchungen haben gezeigt, dass durch 20 Kautschukbeimengungen zum Asphalt die Haltbarkeit des Fahrbelags

    um einige Jahre verlngert wird.

    Insbesondere ist es mglich, die Widerstandsfhigkeit der Fahrbahn-oberflche gegenber extremen Temperaturen zu verbessern. Die Bei-mengung von Kautschuk fhrt nicht nur zu einer greren Elastizitt

    25 der Fahrbahndecke, sondern sie vermindert auch die Fliedauer des weichen Asphalts.

    Zur Verbesserung von Fahrbahnbelgen fand Kautschuk schon frh Verwendung.

    Aufgrund des berreichlichen Angebots an billigem Erdl, bei dessen 30 Verarbeitung groe Mengen an Bitumen anfallen, hatte sich diese Bau-

    weise aber seinerzeit nicht durchzusetzen vermocht.

    Schreiben Sie den Text neu! Bercksichtigen Sie die Hinweise am Rand!

    In einer Meldung des "GooDYEAR-Pressedienstes" heit es:

    "Es ...

    Direkte Rede

    Nebensatz

    Links-attribut

    Nebensatz

    Links-attribut

    Nebensatz

    Modalverb

    Nebensatz

    Modalverb

    Nebensatz

    Vollverb

    Nebensatz

    Modalverb

  • Zusammenfassende bungen 153

    Ersetzen Sie in den folgenden bungen die unterstrichenen Teile durch andere gram-matische Strukturen, ohne den Text inhaltlich zu verndern!

    116. Die deutschen Universitten

    Die heutigen deutschen Universitten berufen sich immer noch auf ihre fast 1000-jhrige europische Tradition wie auch auf die durch den Gedanken der Freiheit von Forschung und Lehre geprgte Universitt Wilhelm von Humboldts. Obwohl sich das innere und uere Erscheinungsbild der Hochschulen in den letzten vier

    5 fahrzehnten erheblich verndert hat, wirkt die Geschichte in vielen universitren Bereichen fort.

    Der hierarchische Aufbau der einzelnen Universitten hat sich ber Jahrhunderte erhalten und wurde gegen nderungswnsche, die von allen Seiten kamen, mas-siv verteidigt. Auch Inhalte und Lehrmethoden sind oftmals auf Jahrhundertealte

    10 Traditionen zurckzufhren.

    Selbst nach dem Ausbau vieler Universitten in den 60er Jahren und der gleich-zeitigen Grndung neuer Hochschulen blieben 1nehr alte Strukturen erhalten, als es der Absicht der Reformer entsprach. Sie hatten erreichen wollen, dass sich die Hochschulen fr alle ffnen, die den Wunsch hatten zu studieren. Dafr wre

    15 aber die konsequente Abschaffung der hierarchischen Strukturen und eine vllig neue Organisation der Hochschulen notwendig gewesen.

    Das einzige sichtbare Ergebnis der Bemhungen der Bildungsreformer scheint zu sein, dass sich die zum Bildungssystem vergangener Zeiten passende Elite-universitt in eine Massenuniversitt verwandelt hat.

    117. AIDS

    Seit etwa 1981 breitet sich auch in Europa eine neue, unter der englischen Abkr-zung AIDS bekannt gewordene Krankheit aus.

    AIDS ist eine Schwchung des Immunsystems, die durch Ansteckung mit dem HIV-Virus erworben wird. Das krpereigene Abwehrsystem ist dann nicht mehr

    5 zur Bekmpfung von Krankheitserregern in der Lage. Der Zusammenbruch des Immunsystems hat schwere Erkrankungen und schlielich den Tod der Betroffe-nen zur Folge.

    Nach einer Infektion mit dem HIV-Virus kann es mehrere Jahre dauern, bis Krank-heitssymptome auftreten. Ob eine HIV-Infektion vorliegt oder nicht, ist aber mit

    10 Hilfe von HIV-Tests relativ sicher festzustellen.

    Bei einem solchen Test geht es darum. die vom menschlichen Organismus gegen

  • 154 Zusammenfassende bungen

    das HIV-Virus gebildeten Antikrper nachzuweisen. \!\Tenn das Testergebnis nega-tiv ist, lsst sich nur die Aussage treffen, dass keine HTV-Infektion erkennbar ist. Da Antikrper aber frhestens einige Wochen nach einer Infizierung auftreten, ist

    15 eine Wiederholung des Tests nach etwa drei Monaten sinnvoll.

    Im Falle eines Nachweises von Antikrpern im Blut lsst das Testergebnis aber keine Vorhersage ber den zuknftigen Verlauf der Krankheit zu.

    118. Die verschiedenen Dimensionen der Menschenrechte

    Die Menschenrechte werden in drei Kategorien unterteilt, weil sie eine unterschied-liche Bedeutung und EntwicklungsgeE?chichte haben. Die Menschenrechte der ers-ten und zweiten Kategorie sind im \-Vesentlichen schon in der am 10. Dezember 1948 von der UN-Generalversammlung verabschiedeten "Allgemeinen Erklrung

    5 der Menschenrechte" enthalten. Trotz der fehlenden Rechtsverbindlichkeit bestimm-te diese Erklrung in der Folgezeit die Menschenrechte weltweit.

    Die Rechte, die zur ersten Kategorie zhlen, sind die "klassischen Grundrechte'', wie sie in den meisten Verfassungen der westlichen Industriestaaten m finden sind. Sie haben inzwischen aber auch Aufnahme in die Verfassungen vieler Entwick-

    10 lungslnder gefunden. Nach der einstimmigen Verabschiedung dieser Rechte durch die UNO im Jahre 1966 traten sie zehn Jahre spter in den 35 Unterzeichnerstaaten als sog. Zivilpakt in Kraft. Zugleich fassten diese Staaten auch den Beschluss, die Menschenrechte der zweiten Kategorie in den sog. Sozialpakt aufzunehmen. Da-bei handelt es sich um solche Rechte, die vor allem auf die Sicherung des mensch-

    15 liehen berlebens ausgerichtet sind, wie z. B. das Recht auf Wohnung und das Recht auf Gesundheitsfrsorge.

    Whrend die Menschenrechte des Zivil- und Sozialpakts, die man als Rechte des Indi-viduums gegenber dem Staat bezeichnet, heute weitgehend akzeptiert werden, ist das bei den Menschenrechten der dritten Kategorie noch nicht der Fall. Bei diesen

    20 sog. Kollektivrechten geht es um die gerechte Gestaltung der Verhltnisse zwischen den verschiedenen Vlkern. Neben dem Recht auf Frieden gehrt dazu auch das Recht auf wirtschaftliche Entwicklung, was besonders von den Entwicklungslndern stark betont wird.

    119. Zunahme von berschwemmungen

    Ohne Wasser ist das Leben auf der Erde unvorstellbar. Aufgrund der vielen Natur-katastrophen in den letzten Jahren llit man aber zu der Einsicht gelangt, dass zu viel Wasser ebenso gefhrlich ist wie zu wenig. Ob es sich bei diesen Katastrophen um Ankndigungen einer der in der Erdgeschichte immer wieder auftretenden

  • Zusammenfassende bungen 155

    5 groen Klimavernderungen handelt oder um eine vom Menschen hervorgerufe-ne Klimaverschlechterung, ist bei den Fachleuten umstritten.

    In bestimmten Fllen lsst sich allerdings nachweisen, wie durch rcksichtsloses Eingreifen in die Natur Katastrophen entstehen. So ist nicht in Vergessenheit gera-ten, dass in den letzten Jahren immer hufiger Flsse ber die Ufer getreten sind

    10 und weite Flchen berschwemmt haben. Ein Grund dafr ist, dass die Flsse ver-strkt zu Schifffahrtsstraen ausgebaut werden. Die begradigten Flsse knnen die Wassermassen, die durch lngere und strkere Regenflle verursacht sind, nicht mehr aufnehmen. Nach Meinung einer Klimafrseherin wird die Hochwassergefahr wegen der Erwrmung der Erdatmosphre in den nchsten Jahrzehnten weiter

    15 zunehmen. Obwohl noch Unsicherheit ber das Ausma der Erwrmung besteht, ist eine starke Zunahme der Niederschlge in Zukunft zu befrchten.

    Die Wissenschaftlerin sagte: "Fr mich ist die Entwicklung eindeutig. Meiner An-sicht nach muss immer hufiger mit ausgeprgten Winterhochwassern_z_erechnet werden, die enonne wirtschaftliche Schden verursachen."

    120. Bevlkerungsstruktur

    - ) / '

    Der Begriff "Bevlkerung~~ findet in der amtlichen Statistik Verwendung fr die Summe der Einwohner eines abgegrenzten Gebietes, z. B. einer Stadt oder eines Landes. Die Einwohner- oder Bevlkerungszahl ist keine feste, sondern eine sich stndig durch Geburten, Sterbeflle, Zu- und Abwanderung verndernde Gre.

    5 Die Wissenschaft, die sich um die Erfassung und Interpretation aller notwendigen Daten dieses Bevlkerungsprozesses bemht, heit Demographie.

    Um die Bevlkerungszahl zu ermitteln, gibt es verschiedene Methoden. Die exak-teste ist die Zhlung. Man wei von einer schon vor ber 4.000 Jahren in China durchgefhrten Volkszhlung. Zhlungen, wie sie in modernen Staaten blich sind,

    10 sind ohne Akzeptanz und Mitarbeit der Befragten nicht mglich. Diese heutigen Volkszhlungen ermitteln nicht nur die Zahl der in einem Staat lebenden Men-schen, sondern darber hinaus eine Flle anderer Fakten, die die Regierung fr ihre Planungen bentigt. Fr die Einschtzung der Bevlkerungsentwicklung in der Zukunft ist es unerlsslich, alle an diesem Prozess beteiligten Faktoren zu be-

    15 rcksichtigen.

    Demographen erluterten, dass ihnen przise Volkszhlungsdaten heute Prognose-mglichkeiten erffneten, die frheren Gesellschaften nicht zur Verfgung gestan-den htten. Sich wandelnde Bevlkerungsstrukturen brchten neue Schwierigkei-ten mit sich, die wenigstens zum Teil zu erkennen seien, so dass man frhzeitig

    20 reagieren knne.

  • 156 Zusammenfassende bungen

    121. BSE

    Seit einigen Jahren kommt es bei Rindern zu einer stets tdlich verlaufenden, un-ter der Bezeichnung "BSE" oder "Rinderwahn" bekannt gewordenen Infektions-krankheit des Gehirns. Die Seuche hat vermutlich in Grobritannien ihren Ur-sprung. Im Mrz 1996 untersagte die Europische Union (EU) Grobritannien

    5 generell den Export von lebenden Tieren und Fleisch in die Lnder der EU. Vor 1996 war die EU davon ausgegangen, dass Klber in Grobritannien wegen des bereits 1990 ausgesprochenen Verbots der Verftterung von infektisem Tiermehl nicht mehr vom Rinderwahn befallen werden konnten.

    Schon 1994 hatten die Deutschen darauf hingewiesen, dass die bertragung der 10 Krankheit vom Rind auf den Menschen mglich ist und in Brssel vergeblich ein

    vollstndiges Exportverbot fr britische Tiere und Tierprodukte gefordert.

    Aus dem Fall des Rindes "Cindy", das im Dezember 1996 in Westfalen an BSE verendet ist, ziehen Wissenschaftler den Schluss, dass es bei Rindern mglicher-weise auch einen anderen bertragungsweg als den ber Tiermehl geben knnte.

    15 Sollten Cindys Zuchtpapiere stimmen, stammt sie von einem schottischen Rind ab, wurde aber erst nach dem Verbot der Tiermehlimporte aus Grobritannien in Deutschland geboren. Bei Cindy lsst sich die Frage nach dem bertragungsweg der Seuche nicht beantworten, weil ihre Herkunft noch nicht eindeutig geklrt ist. Knnte man die bertragung der Krankheit durch ihre schottische Mutter sicher

    20 nachweisen, wre die Vererbbarkeit von BSE bewiesen.

    122. Zur Geschichte des Fernsehens

    Bei Diskussionen ber die Rolle des Fernsehens wissen oft nur wenige darber Bescheid, wie die Anfnge dieser heute so alltglichen Technik waren.

    Die physikalischen und technischen Konzepte, die der neuen Technik zugrunde liegen, datieren aus der Zeit zwischen 1830 und 1930. Seit Beginn der 30er Jahre

    5 des vergangenen Jahrhunderts waren die Voraussetzungen fr den Einsatz der Fernsehtechnik in der Massenkommunikation nach zwei Jahrzehnten ihrer inten-siven und erfolgreichen Erprobung gegeben. Tn der zweiten Hlfte der 30er Jahre war es nur jeweils wenigen Zuschauern in Deutschland, England, Frankreich und den USA mglich, die ersten Fernsehprogramme zu empfangen. 1940 gab es in

    10 den USA bereits 23 Fernsehstationen. In Europa verhinderte aber der Zweite Welt-krieg die Ausbreitung der neuen Technik.

    In Deutschland startete der Nordwestdeutsche Rundfunk erst 1953 mit einem noch sehr an den Kinoprogrammen mit Nachrichten, Vorfilm und Hauptfilm orientier-ten Fernsehprogramm. Die Umstellungvon Schwarzweifernsehen auf Farbfern-

  • Zusammenfassende bungen 157

    15 sehen ab 1967 fhrte zu einem sprunghaftenAnstieg der Verkaufszahlen von Fern-sehgerten.

    Weil die Satellitentechnik in den 80er Jahrengroe Fortschritte machte, konnte die Anzahl der Programme in dieser Zeit deutlich ausgeweitet werden. Bis 1984 exis-tierten in der BRD nur zwei Fernsehprogranune, die nach dem Vorbild der BBC

    20 als ffentlich-rechtliche Anstalten konzipiert worden waren, nmlich ARD und ZDF. In jenem Jahr ging der Wunsch privater Gesellschaften in Erfl1u1_1g, sich neben ARD und ZDF mit eigenen Sendern und Programmen auf dem deutschen Medienmarkt zu etablieren (RTL, SAT 1 usw.).

    123. Nation - Nationalismus

    Der Begriff "Nation" hat im Laufe seiner Geschichte viele Wandlungen erfahren. Das der lateinischen Sprache entstam.mende Wort mit gelegentlich sogar abwer-tender Bedeutung erlangte seine heutige Bedeutung erst im 17. /18. Jahrhundert.

    Den Begriff genau zu definieren, bereitet aber den Historikern groe Schwierig-5 keiten. Fr einige ist eine Nation ein Volk, das durch gemeinsatne Abstammung,

    Geschichte, Kultur und Sprache verbunden ist. Bei einem Zusammenleben meh-rerer Nationen in einem Staat spricht man von einem. Nationalittenstaat.

    Nationalittenstaaten sind verpflichtet, dafr zu sorgen, dass die Minderheiten-rechte gewahrt und Spannungen zwischen den Volksgruppen beseitigt werden.

    10 Bildet in einem solchen Staat eine Volksgruppe eine Minderheit, so besteht leicht die Gefahr ihrer BenachteiHgung oder sogar Unterdrckung durch die nationale Mehrheit.

    Unzufriedene Minderheiten in einem Nationalittenstaat entwickeln oft einen se-paratistischen Nationalismus, der weltweit zur Instabilitt beitrgt. Da die Kmp-

    15 fe um Autonomie und Sezession erheblich zugenommen haben, registriert man seit Begiml der 1990er Jahre trotz_d_~r im Vergleich zu frher stark gesunkenen Zahl zwischenstaatlicher Konflikte weltweit melu Kriege.

    Der weitere Verlauf dieses Prozesses im 21. Jahrhundert wird von Experten unter-schiedlich prognostiziert.

  • 158 Begriffserklrungen

    19 Begriffserklrungen

    1.1 Nomen (auch: Substantiv)

    1.2 nominal

    2. Nominalgruppe

    3. Nominativ

    = eine Wortart (neben Verb, Adjektiv, Pronomen usw.) Beispiele: Beru.f Haus, Freiheit

    = "in Form eines Nomens" (Adjektiv zu "Nomen") (s. 1.1)

    = Nomen mit Begleitern, z. B. mit Artikel, Prposition und Attributen Beispiel: ... in der obersten Etage des Hauses ...

    = ein Kasus (neben Akkusativ, Dati~ Genitiv) Beispiele: der Beruj; die Freiheit, die Huser

    4. Nominativ-Ergnzung = ein Ergnzungstyp (neben AklcErg, DatErg, PrpErg usw.) (auch: Subjekt) Beispiel: Ihre Scltwester ist hbsch.

    5. Nominal-Ergnzung = ein Ergnzungstyp (nebenAkkErg, DatErg, PrpErgusw.) Beispiel: Ihre Schwester ist Lehrerin.

    6. Adjektivprdikat = ein Prdikat, das aus Verbform(en) +Adjektiv besteht Beispiel: Die Erde ist rund.

    7. prdikatives Adjektiv = ein Adjektiv als Teil des Prdikats (s. 6.) (auch: Prdik:atsadjektiv) Beispiel: die Erde ist rund.