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Aus der KITU-Praxis Barleben geht auf Nummer sicher XII. Jhrg. | IV. Quartal | Nr. 47 IT-Kundenmagazin für Sachsen-Anhalt Streiflichter Der Standhafte erfand das Bier, wie wir es kennen Magdeburg Neue Features für das Magdeburger Kita-Portal

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Kundenzeitschrift der KID Magdeburg | IV. Quartal 2012, Ausgabe 47

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Aus der KITU-PraxisBarleben geht auf Nummer sicher

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Nr.

47

I T - K u n d e n m a g a z i n f ü r S a c h s e n - A n h a l t

StreiflichterDer Standhafte erfand das Bier, wie wir es kennen

MagdeburgNeue Features für das Magdeburger Kita-Portal

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EditorialInhalt

Dataport ante portas

Aus der KITU-PraxisKITU-Aufsichtsrat neu gewählt und zweites Vorstandsmitglied bestellt 03

Aus der KITU-PraxisBarleben geht auf Nummer sicher 04

Kommunale IT-UNIONEffiziente IT-Lösungen auch in der Haushaltskonsolidierung möglich 06

KITU-TAGKID Magdeburg auf KITU-TAG ausgezeichnet 07

NetzwerkeStädte und Gemeinden in sozialen Netzwerken 08

Aus der KID-PraxisIT-Vertragsmanagerin mit einem Faible für Fantasy 09

StendalBibliotheca 10

MagdeburgNeue Features für das Magdeburger Kita-Portal 11

KITU-TAG ImpressionenEine gelungene Veranstaltung einer starken Gemeinschaft: KITU 12

MagdeburgWie die 56 Stadträte Magdeburgs neue Technik für Politik von morgen nutzen 14

Aus der KITU-PraxisEinkaufsportal eingerichtet 15

StreiflichterDer Standhafte erfand das Bier, wie wir es kennen 16

AusflugstippDie schönsten Weihnachtsmärkte stimmen auf die festlichen Tage ein 18

GlosseEs war einmal ... 20

Sudoku | Rätsel 22

nachdem bis zu den letzten Landtagswahlen eine gewisse „Zurückhaltung“ der Landesregierung bei den Themen IT und E-Government wahrzunehmen war, änderte sich danach einiges: Wir bekamen einen CIO im Staatssekretärsrang. Und damit begannen dringend notwendige Aktivitäten zur Verbesserung der Lage in unserem Land: Das Landesdatennetz erfüllte schon lange nicht mehr die Anforderungen an eine moderne staatliche Kommunikationsinfrastruktur – auch und besonders für die Kommunen des Landes. Und auch das Landesrechenzent-rum bedurfte unaufschiebbar einer Initiative zur Veränderung.

Nach heutigem Stand ist es der politische Wille der Landesregierung, diese anspruchsvollen Aufgaben auf Dataport zu übertragen. Dataport ist eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Altenholz (Schleswig-Holstein), die unterschied-liche IT-Dienstleistungen für die Länder Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern erbringt. Inwieweit dieses die beste aller Alternativen ist und welche Auswirkungen auf die heimische IT-Wirt-schaft existieren, mag an anderer Stelle diskutiert werden. Welche Auswirkungen hat die Entscheidung aber auf die Kommunalverwaltungen?

Je eher das Landesdatennetz so ertüchtigt ist, dass eine performante und kostengünstige Nutzung durch die Kommunen – auch zum interkommunalen Leistungsaustausch – möglich ist, desto besser ist es. Und wenn das Land sein Engagement zur quantitativen und qualitativen Verbesserung einer elektronisch unterstützten Verwaltung („E-Government“) verstärkt und dabei die kommunale Selbstverwaltung bei entsprechenden Projekten in Rechnung stellt sowie auf Augenhöhe die Kommunen bei kommunalrelevanten Themen gleichberechtigt beteiligt, ist viel erreicht.

Liebe Leserinnen und Leser, das ist für dieses Jahr die letzte Ausgabe unseres Kundenmagazins. Ich möchte nicht versäumen, Ihnen eine entspanntes Weih-nachtsfest und einen guten Start in das Jahr 2013 zu wünschen.

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Aus der KITU-Praxis

Der Aufsichtsrat

Olaf CzogallaKlaus ZimmermannVorsitzender

Der Vorstand

Marcel PesselDr. Michael WanderslebVorsitzender

Durch den Beitritt des 21. Mitglieds in die KITU wird gemäß Genossenschaftsgesetz ein zweites Vorstandsmitglied erforderlich. Bei der entsprechen-den Wahl während der Generalversammlung der KITU am 05.09.12 wurde Marcel Pessel, Bereichslei-ter Hauptamt der Gemeinde Barleben, als zweites Vorstandsmitglied gewählt.

Weil dadurch die Gemeinde Barleben im Vor-stand vertreten ist, mussten die Herren Pessel und Keindorff (Bürgermeister Barleben) planmäßig aus dem KITU-Aufsichtsrat ausscheiden. Dieser bestand

damit nur noch aus zwei Mitgliedern: Herrn Zimmer-mann, Beigeordneter Landeshauptstadt Magdeburg, und Herrn Czogalla, Stadtrat Landeshauptstadt Magdeburg.

Die Generalversammlung beschloss, den Aufsichtsrat auf fünf Mitglieder aufzustocken und wählte die Herren Risch, Oberbürgermeister Stadt Weißenfels, Kleefeldt, stv. Oberbürgermeister Han-sestadt Stendal, und Loeffke, Bürgermeister Stadt Ilsenburg (Harz). Vorsitzender des Aufsichtsrats bleibt Herr Zimmermann.

KITU-Aufsichtsrat neu gewählt und zweites Vorstandsmitglied bestellt

Robby RischDennis LoeffkeAxel Kleefeldt

Kommunale IT-UNION eG (KITU)Alter Markt 1539104 Magdeburg

[email protected]

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Aus der KITU-Praxis

Rund 40 Mitarbeiter in der Kern-verwaltung der Gemeinde Barleben bewegen im Jahr schlappe 35 Millio-nen Euro. Und jeder weiß, dass in ei-nem kommunalen Haushalt jeder Cent penibel abzurechnen ist. Steuergeld ist nun wahrlich nichts, was in Rathäu-sern verschwinden darf. Zugegeben, Barleben hat an Mitteln deutlich mehr als andere Gemeinden, doch damit zugleich auch ein Problem. Denn je mehr Geld eine öffentliche Verwal-tung „verwaltet“, desto komplizierter wird es. Große Etats – viele Projekte. Viele Projekte – große Datenmengen. Wo Geld ist, muss es auch investiert werden.

Das wiederum stellt hohe Ansprü-che an die Netzwerkinfrastruktur der Kommune. Barleben setzt zwar seit Jahren auf eine moderne IT-Architektur, doch erst 2005 begann ein auf Zukunft gestrickter Umbau. In einer so genannten ersten Ausbaustufe wurden vor sieben Jahren die damals modernsten Serveranlagen angeschafft, zeitgleich der PC-Gemischtwarenladen auf ein Modell für alle gestutzt, die intern kostenfreie IP-Telefonie einge-führt und öffentliche Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten in das Intranet der Gemeinde integriert. Alles, was in der Gemeinde geschrieben, gerechnet, abgefragt oder auf sonst irgendeine Tastatur getippt wird, läuft über Server, die in einem Nebengebäude des Hauptverwaltungsgebäudes untergebracht sind.

Das „Gemeinde-Gehirn“ bewahrt dank einer Kälteanlagen mit ca. 46 kW zwar einen kühlen Kopf,

einem heißen Chaos aber hätte es nichts entgegen-zusetzen. Ein Blitzschlag oder ein Großfeuer könnten im schlimmsten Fall ausreichen, um Barleben in die Daten-Steinzeit zurückzuversetzen. Verkohlen die Server und damit die Festplatten, sind der Haushalt, die Buchhaltung, die Steuerbescheide, ja sogar das Melderegister futsch. Was manch zerrüttetem Paar eine Gratis-Scheidung bescheren würde, ist für Mar-cel Pessel der pure Albtraum: „Wir wären wochen-lang handlungsunfähig.“

Der 36-Jährige ist seit 2007 Bereichsleiter im Hauptamt Barleben und damit auch verantwortlich für die Datensicherheit des Gemeinde-Wissens:

Die Datenverarbeitung ist im Grunde genommen das Geschäfts-modell jeder Verwaltung. Denn wir verschicken Bescheide für Grund-steuer oder Straßenausbaubeiträ-ge, ziehen Gewerbesteuer ein oder geben Melderegisterauskünfte. Daten sind unser Kapital, also liegt es auf der Hand, dass nichts wich-tiger ist, als unser Hauptgeschäft zu schützen.

Neben der ohnehin notwendigen Erweiterung von Leistung, Plattenspeicher und Datensicherung der vorhandenen IT-Systeme drängte Pessel auf eine sichere Backup-Lösung: „Um eine Redundanz im Ge-samtsystem zu erreichen, musste eine zweite Rück-fallebene her.“ Anders gesagt: Barleben investierte in den vergangenen Wochen in einen IT-Zwilling.

Barleben geht auf Nummer sicherEin Gemeinde-Gehirn hat Mitte November einen Zwilling bekommen

Marcel Pessel, als Bereichsleiter Hauptamt auch für die Netzwerktechnik der Gemeinde Barleben zuständig, sieht es pragmatisch: „Ein Reifenhersteller verdient mit Reifen sein Geld, ein Eisverkäufer mit Eis – Kommunen verdienen es mit Datenverarbeitung. Um unser Produkt jederzeit in Top-Qualität anbieten zu können, brauchen wir verlässliche Technik.“ Bisher hätte ein unglücklicher Blitzschlag oder eine Havarie ausgereicht, um Barleben datentechnisch lahm zu legen. Und das trotz Vorkehrungen wie Notstrom- und Löschanlage. Dass es nun anders wurde, ist auch der KITU zu verdanken.

Marcel Pessel

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Allerdings nicht in einer „Wolke“, wie derzeit groß in Mode, sondern in ein zweites Rechenzentrum, das dem ersten wie ein Ei dem anderen gleicht. In einem Raum der gerade fertig gestellten Mittellandhalle II ist es entstanden. Es übernimmt im Wechsel, zu War-tungszwecken oder bei Ausfall alle Leistungen des (ebenfalls erneuerten) Rechenzentrums am Standort der Hauptverwaltung. Und ganz nebenbei wird durch die Verwendung so genannter Bladesysteme in der Serverstruktur auch noch beachtlich Strom für den Betrieb und die Kühlung gespart. So ein bisschen Green-IT ist das durchaus.

Für Marcel Pessel ging am 16. November 2012, dem Tag, an dem beide Rechenzentren ans Netz gingen, ein Traum in Erfüllung: „Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen.“ Unruhige Nächte hatte der Ver-

waltungsfachwirt in den vergangenen zwei Jahren wahrlich viele. So hatte der Gemeinderat bereits vor drei Jahren 1,13 Millionen Euro für diese Investition freigegeben, aber eben auch keinen Cent mehr. Um die festgezurrte Kostengröße zu halten, holte Marcel Pessel die KITU (Kommunale IT-UNION) mit ins Boot: „Die Genossenschaft konnte uns z.B. mit ihrem Expertenwissen ebenso helfen wie mit ihren Einkaufs-vorteilen bei Herstellern.“

Allzu schwer fiel es Marcel Pessel allerdings nicht, die KITU zu überzeugen – er ist Vorstandsmitglied der IT-Genossenschaft. Das 2009 begonnene Projekt in Barleben ist nicht nur das Startprojekt dieser KITU, sondern längst auch eine durchaus überzeugende Referenz. juj

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v.li.n.r. Nico Wöh-ler (Administrator Gemeinde Barleben), Frank Goldmann (GF Comex Computer, langjähriges Partner-unternehmen), Andy Götze (Administrator Gemeinde Barleben), und Marcel Pessel

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Kommunale IT-UNION

Der Gemeinderat der Gemeinde Sülzetal beschloss am 31. Mai 2012 mit 18 Ja-, einer Neinstimme und einer Enthaltung den Beitritt zur kommunalen IT-UNI-ON (KITU) und zeigte damit auch die selten geworde-ne Einmütigkeit in der Beurteilung von Entwicklungen der kommunalen Informationstechnologien in den kommenden Jahren.

Zur Beitrittsgemeinde gehören die Ortschaften Altenweddingen, Bahrendorf, Dodendorf, Lan-genweddingen, Osterweddingen, Schwaneberg, Stemmern und Sülldorf im südöstlichen Zipfel des Landkreises Börde. Mit dem Beitritt zu dieser bereits 2009 gegründeten IT-Genossenschaft wollen auch wir als Kommune die Vorteile einer optimierten IT-Betreuung, einer preisgünstigen und effizienten Hard- und Softwarebereitstellung künftig nutzen. Haushaltsmittel können auch durch die angedachte Mitnutzung größerer Betriebsstrukturen der IT wie Netze und Rechenzentren eingespart werden. Aber auch durch einen optimierten Einkauf lassen sich Effizienz und Verfügbarkeit von Technik und Software entscheidend verbessern. Wir benötigen, so Bürger-

meister Erich Wasserthal dem Server gegenüber, ein maßgeschneidertes Dienstleistungsangebot über die gesamte Breite der Information und Kommu-nikationstechnologien schnell und unbürokratisch, vor allem ohne zeitraubende Ausschreibungs- und Beschaffungsverfahren. Der Genossenschaftsverbund ist hier klar im Vorteil gegenüber dem Einzelbeschaf-fer „Kommune“, befindet der Bürgermeister von acht Ortschaften, die in der ersten Einheitsgemeinde des Landes Sachsen-Anhalt, Sülzetal, zusammengeschlos-sen sind. Vergaberechtliche Vorschriften werden von den Genossenschaftsmitgliedern auf die Kommunalen Informationsdienste Magdeburg GmbH verlagert, die diese Dienstleistungen für die Kommune mit erfüllt.

Wir versprechen uns mit dem Beitritt größere Effizienz, Einsparung von Haushaltsmitteln und Unterstützung bei der Bewältigung der steigenden Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz durch die KITU, schloss der Bürgermeister mit Blick auf die bevorstehende Einführung der Doppik in seiner Gemeinde. J.H.

Effiziente IT-Lösungen auch in der Haushaltskonsolidierung möglich

Erich WasserthalBürgermeister Sülzetal

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KITU-TAG

Auf dem ersten KITU-TAG in Magdeburg wurde die KID mit dem Zertifikat „iKISS Professional Senior Consultant“ ausgezeichnet.

Seit mehr als 10 Jahren arbeiten die Kommunale Informationsdienste Magdeburg GmbH und Advan-tic schon zusammen. Mit eigenen Ideen treibt die KID - und nun auch die KITU - die Partnerschaft und die Entwicklung unseres Content-Management-Sys-tems iKISS voran. Dafür wurde die KID nun als „iKISS Professional Senior Consultant“ zertifiziert. Durch die professionelle Nutzung sämtlicher Möglichkei-ten im iKISS gibt die KID mit den Internetpräsenzen ihrer Mitgliedskommunen innovative Beispiele und Richtungen vor, die gern auch außerhalb der Landes-grenzen nachgeahmt werden.

Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Advantic gewürdigt

Geschäftsführerin Katrin Wiese-Dohse dankte Dr. Michael Wandersleb, dem Geschäftsführer der KID Magdeburg, für die hervorragende Zusammen-

arbeit mit den überaus kompetenten, engagierten und sympathischen Mitarbeitern Nils Faulhaber und Ralph Kadanik sowie dem Team um Vertriebs- und Marketingleiter Wolfgang Schachtebeck.

Zertifikat auf dem KITU-TAG überreichtSeit Monaten suchte Advantic nach einer passen-

den Gelegenheit, um der KID für die äußerst erfolg-reiche und zudem freundschaftliche Partnerschaft zu danken und diese entsprechend zu würdigen. Der KITU-TAG am 10. Oktober 2012 war dafür die geeignete Bühne.

Die KITU und ihre Partnerunternehmen präsen-tierten sich an diesem Tag. Die Ausstellungsfläche im Foyer der KID glich einem kleinen Marktplatz: Hier konnten Mitglieder und Interessenten diskutieren, sich informieren und neue Kontakte knüpfen. In Fachvorträgen wurden die Leistungen der KITU und ihrer Partner vorgestellt. Außerdem berichteten Ver-treter der bisherigen Mitgliedskommunen von ihren Erfahrungen. Advantic

KID Magdeburg auf KITU-TAG ausgezeichnet

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Netzwerke

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So, wie Mitte der 1990er Jahre das Internet die Verwaltungen vor neue Herausforderungen gestellt hat, sind es nunmehr die sozialen Netzwerke. Die Städte und Gemeinden sind dabei, diese Entwick-lung zu begleiten und zu gestalten, da diese Medien Türen in die reale Welt öffnen und eine Verbindung zu den Nutzern in einer Weise herstellen, die zuvor undenkbar war.

Als Universaldienstleister für die Alltagsprobleme der Bürgerinnen und Bürger ist es für Städte und Gemeinden geradezu unerlässlich, nicht nur im Rat-haus und auf der Straße, sondern auch im Internet jede Kontaktmöglichkeit zu den Bürgerinnen und Bürgern zu nutzen. Wie bei jedem neuen Medium

muss aber auch das Verständnis der Funktionsweise innerbetrieblich entwickelt und geschult werden. Zudem sollten Regeln für die Nutzung entwickelt und nach ersten Erfahrungen auch weiterentwickelt werden. Mit der Arbeitshilfe „Städte und Gemeinden in sozialen Netzwerken“, die in einer übergreifenden Kooperation des Deutschen Städte- und Gemein-debundes mit dem Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund, der Kommunaltreuhand Deutsch-land und unter Mitwirkung zahlreicher Praktiker entstanden ist, können alle Verwaltungen und auch Unternehmen das eigene Engagement in die richti-gen Bahnen lenken und viele positive Erfahrungen sammeln.

Thorsten Bullerdiek, Franz-Reinhard Habbel

Städte und Gemeinden in sozialen NetzwerkenArbeitshilfe des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes

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Vor einigen Jahren noch als Spielerei einiger Jugendlicher abgetan, gewinnen die sozia-len Medien immer mehr an Bedeutung. Netzwerke ohne strukturelle Hemmnisse und Hi-erarchien stellen für die Nutzer Mehrwerte dar. Immer weitere Bevölkerungskreise finden den Zugang zu diesen Medien.

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Aus der KID-Praxis

Hier ist sie unter anderem für die Angebotser-stellung, die Vertragserarbeitung, das Laufzeiten-Controlling sowie Vertragsanpassungen zuständig. Die gelernte Bürokauffrau, die zugleich über einen Abschluss als Reiseverkehrskauffrau verfügt, ist vom ersten Tage an vom „tollen Betriebsklima“ in der KID angetan: „Ich habe viele nette, hilfsbereite Kollegen kennengelernt, die mir in Fachfragen jede Unter-stützung geben. Untereinander herrscht hier ein sehr kollegialer und angenehmer Umgang.“

Die 41-Jährige suchte mit der Wiedervereini-gung in den alten Bundesländern ihr Glück. Unter anderem arbeitete sie 16 Jahre in einer Reha-Klinik in Bad Harzburg, die letzten drei Jahre als stellvertretende Verwaltungsleiterin. Nach einer

kurzen Phase der Arbeitslosigkeit (der Klinikträger hatte die Verwaltung auf einen anderen Standort konzentriert) fand sie für ein Jahr bei Kodak-Lenses in Braunschweig einen Job. Um eine Art „Familien-zusammenführung“ (die Eltern waren inzwischen von Nordhausen nach Magdeburg gezogen) zu erreichen, bewarb sie sich unter anderem auf eine Stellenausschreibung der KID – und bekam den Job unter dutzenden Bewerbern.

Yvonne Schachtebeck lebt in einer langjähri-gen Lebensgemeinschaft, treibt viel Sport (Fitness, Schwimmen, Radfahren), interessiert sich für Naturwissenschaften und bezeichnet sich selbst als Leseratte. Vor allem Fantasy-Romane und histori-sche Bücher haben es ihr angetan. juj

IT-Vertragsmanagerin mit einem Faible für FantasyVorgestellt: Yvonne Schachtebeck

Nach fast 20 Jahren in der „Fremde“ kehrte Yvonne Schachtebeck zurück in die Heimat. Die gebürtige Nordhäuserin startete am 1. August dieses Jahres ein neues Kapitel ihrer beruflichen Karriere als IT-Vertragsmanagerin in der KID.

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Stendal

Die 67.717 Bücher, DVDs und CDs der Stadt-bibliothek Stendal wurden viele Jahre lang mit einem MS DOS-Programm verwaltet. Über Jahre hinweg hatten die acht Bibliothekare Informationen zu den 50.576 Mediensätzen in ihr System einge-pflegt. Schon das war eine Revolution im Vergleich zum Karteikartensystem aus Vorwendezeiten. Die mühevolle Kleinarbeit mit der Tastatur brachte den Bibliotheksnutzern ganz neue Recherchemethoden. Die flinke Suche per Mouse nach Autoren, Buchti-teln, Sachthemen und zahlreichen anderen Stich-worten kam allen zugute – den Besuchern und den Bibliothekaren.

Doch vor fünf Jahren hat Microsoft seinen technischen Support eingestellt. Das einst revolutio-näre MS DOS-Programm wurde ein Auslaufmodell. Durchaus brauchbar und betriebsfähig, aber eben eine Technik ohne Zukunft. Darüber hinaus hinken auch die acht Windows2000-Rechner in der Bib-

liothek dem rasanten Fortschritt hinterher - jedes neue Buch im System macht den Rechner einen Tick lahmer. Die Stendaler Stadtverwaltung wollte auf Nummer sicher gehen. Doch wenn schon neue Bib-liothekssoftware, dann bitteschön eine, die auch alle vorhandenen Daten übernimmt und eine Kommuni-kation per Internet ermöglicht.

Die Entscheidung fiel auf die KITU und das weit verbreitete Programm „Bibliotheca2000“ vom Hersteller OCLC. Über 80 Prozent aller deutschen Bibliotheken arbeiten mit dieser Software. Jens Pelikan, seitens der KID Projektleiter für die Stendaler Stadtbibliothek, ist am Ende des Tages zufrieden mit der Einführung: „Es lief alles überraschend problem-los.“

Inzwischen hat die Bibliothek einen eigenen DSL6000-Anschluss, um das sogenannte Cloud-Computing (alle Daten liegen nicht mehr auf einem Rechner in der Bibliothek, sondern auf einem Server der KID) zu ermöglichen. Die „Wolke“ ist sicherer und alle Daten über die funkelnagelneuen Win-dows7-Rechner und einem superschnellen Internet-browser blitzschnell abrufbar. Neben allerlei neuen Schlagworten zur Recherche ist es in Stendal nun auch möglich, dass Benutzer am heimischen PC die Bestände der Bibliothek durchforsten können. Vom Sofa aus können registrierte Benutzer im Web-Kata-log nach Medien suchen, sie finden und reservieren. Jens Pelikan: „Diese Funktion war den Stendalern besonders wichtig.“ Über www.stendal.de gelangt man auf die Stadtbibliotheksseite.

Mit Blick auf klamme kommunale Kassen bietet die KID für Projekte wie diese ein für Kämmerer akzeptabel-praktisches Finanzierungsmodell an. Kommunen bezahlen das Programm, die Anpassung und den Support nicht etwa in einer großen Zah-

lung, sondern über fünf Jahre in einer monatli-chen Rate. Sie decken in kleinen Summen

Anwendung, Datensicherung, Service-Hotline und ständige Aktualisie-

rung des Web-Katalogs ab. juj

BibliothecaFrüher oder später geht nichts mehr – das gilt für Autos, die in die Jahre gekommen sind, ebenso wie für Computertechnik, die noch vor zehn Jahren als der letzte Schrei galt. Um den Absturz ganzer Programme und Datenbanken in öffentlichen Verwaltun-gen zu verhindern, muss hin und wieder etwas Neues her. Im Falle der Stendaler Stadt-bibliothek ging es darum, die über zehn Jahre eingepflegten Informationen in die neue Zeitrechnung zu retten.

Jens PelikanKID Projektleiter

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Magdeburg

Neben einer Optimierung der Darstellung und einer neuen Navigation sind die inhaltlichen Komponenten grundlegend überarbeitet worden. Eine der maßgeblichsten Neuerungen ist das aktive Vorschlagssystem. Die Nutzer erhalten damit im Rahmen der Verfügbarkeit einen Reservierungsvor-schlag für einen Betreuungsplatz, der den von ihnen gewählten Kriterien am ehesten entspricht.

Die neue Geschwisterkindreservierung sorgt dafür, dass auch für das Zwillings- oder ein weiteres Geschwisterkind in der Einrichtung eine Reservierung durchgeführt werden kann. Über die Implementie-rung von Google Maps© können die Eltern auch direkt über den Stadtplan eine Einrichtung finden. Eine Umkreissuche, bei der man in der Nähe seiner Wohn- oder Arbeitsadresse sucht und nach Träger oder Konfession filtern kann, soll das Finden einer geeigneten Einrichtung erleichtern. In der veränder-ten Platzübersicht ist jetzt auch der Bereich „Hort“ fester Bestandteil. Mit der Eingabe des gewünschten Datums können hier die entsprechend freien Hort-plätze je Stadtteil angezeigt werden.

Aber nicht nur für die Eltern wurde etwas getan. Entscheidend für die Qualität der angebotenen Daten sind die Einrichtungen in der Landeshaupt-stadt Magdeburg. Nur durch eine konsequente und korrekte Datenpflege werden die freien Plätze feh-lerfrei berechnet. Für eine Erhöhung der Akzeptanz und der Usability wurden neue Bedienmöglichkeiten und diverse vorgefertigte Auswertungen implemen-tiert. Diese Auswertungen sollen dem Mitarbeiter der Kita die Bedienung erleichtern und die alte manuelle monatliche Belegungsmeldung gehört

somit der Geschichte an. Sie wird aktuell für die ersten Träger schon vom Jugendamt direkt

selbst erstellt

Unterstützt wird die Projekt-gruppe und Redaktion dabei vom technischen Dienstleister Kommunale Informationsdienste (KID) Magdeburg. Marc Scherret

Neue Features für das Magdeburger Kita-Portal Im aktuellen Design und mit vielen neuen Funktionen im Bauch präsentiert sich seit Kurzem das Magdeburger Kita-Portal im Web. Die Neugestaltung der Service-Präsenz des Magdeburger Jugendamtes ist einerseits durch Nutzerwünsche, aber auch durch veränderte Anforderungen an das Medium notwendig geworden.

https://kitaplatz.magdeburg.de

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KITU-TAG IMPRESSIONEN

Der nachlassende Besucherstrom zu den Mes-sen DiKOM Nord und Ost haben die Kommunale IT-UNION dazu bewogen umzudenken und neue Perspektiven der Kommunikation und Präsentation zu finden.

Unter dem Motto „KITU – Eine starke Gemein-schaft“ wurden deshalb am 10. Oktober neue Wege beschritten. In den eigenen Räumen in Magdeburg hatte der erste KITU-TAG seine Premiere.

Auf Ausstellungsflächen präsentierten sich KITU Partnerunternehmen. Der Marktplatz lud zur Kom-munikation ein.

Die Gäste konnten sich in Vorträgen und im Fo-rum über die Leistungen der KITU und ihrer Partner informieren und mit Vertretern aus Mitgliedskom-munen über die Vor- und Nachteile einer Mitglied-schaft diskutieren. AP

Eine gelungene Veranstaltung einer starken Gemeinschaft: KITU

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Magdeburg

40 Laptop, 14 iPad und 2 A0 (Aktenordner)

Wie die 56 Stadträte Magdeburgs neue Technik für Politik von morgen nutzenUm etwas nach Hause tragen zu können, muss man es schon lange nicht mehr schwarz auf weiß besitzen. Das wissen auch 54 der 56 Magdeburger Stadträte – sie verzichten lächelnd auf schwere Aktentaschen für ihre monatlichen Stadtratssitzungen. Seit 2007 kann jeder Abgeordnete auf rund 500 Seiten Papier je Sitzung verzichten und stattdes-sen mit einem Laptop in den Ratssaal marschieren. Fünf Jahre später revolutioniert das iPad auch die Gewohnheiten der Politiker – zumindest von einigen.

Anfang Dezember 2007 galt die Einführung von Laptops in der Magdeburger Lokalpolitik als Novum. Die Lokalpresse mühte sich, das tatsäch-liche Einsparpotential zu ermitteln – um es gegen die Investitionen in die neue Technik aufzurechnen. 50.000 Euro kostete damals das gemeinsam vom Softwarehersteller Somacos, der Kommunalen In-formationsdienste Magdeburg GmbH (KID) und der Stadtverwaltung entwickelte System „Mandatos“, inklusive Laptops für 54 Räte (zwei hatten komplett darauf verzichtet). Durch Einsparungen bei den Sach- und Personalkosten, hieß es damals, würde die Stadtkasse mit keinem einzigen Cent belastet.

Heute redet niemand mehr über Geld, nicht einmal die örtliche Zeitung. Längst sind die Vorteile der virtuellen Informationsbeschaffung der Man-datsträger so unstrittig wie die Überlegenheit von „Mandatos“ gegenüber dem schweren und zudem unübersichtlichen Aktenordner. Auf das ausgeklügel-te Recherchesystem nach Informationen, Vorlagen oder Drucksachen mag ohnehin keiner der 54 Räte mehr verzichten. Zudem können sie Notizen anfü-gen und sie mit Fraktionskollegen teilen. Die Zeiten, als mancher Stadtrat ein Zimmer im eigenen Heim als Ratsarchiv in Beschlag hatte, sind längst vorbei. Zumindest aber nicht mehr nötig.

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Ralph Kadanik, Leiter Internet- und Kommu-

nalverfahren der KID

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Windows oder Mac?Einzig nervend die lange Wartezeit beim Hoch-

fahren der inzwischen betagten Laptops. Stadträte wie Jens Hitzeroth oder Martin Danicke berichten von bis zu sechs Minuten, die das Gerät braucht, ehe es betriebsbereit ist. Die Erneuerung der Hard-ware für Magdeburgs Entscheider war also über-fällig. Wochen vor dem Austausch Mitte November 2012 stellte sich für jeden Stadtrat eine Prinzipien-frage, um deren Beantwortung weltweit unter Usern bis aufs Messer gestritten wird: Windows oder Mac? Laptop oder Tablet? Technisch ist das eine wie das andere möglich. Denn längst flutscht die Windows-basierte „Mandatos“-Software dank einer App auch auf den flachen Mac-Flundern per Fingerstrich.

Laptop oder Tablet?Doch wofür entschieden sich die Magdeburger

Parlamentarier? Für den eher klassischen Laptop („Lenovo ThinkPad X230“) oder für ein iPad3 mit 64 GB? Ergebnis der „Wunschliste“: Neben 40 Laptops wurden 14 iPads geordert. Bemerkenswert die Apple-Affinität unter den Magdeburger Sozial-demokraten – hier entschieden sich 9 der 16 SPD-Abgeordneten für das Wunderding aus Cupertino. Auf Nachfrage begründet dies SPD-Fraktionsge-schäftsführer Martin Danicke so: „Das bestätigt, dass wir offenbar die fortschrittlichste Fraktion sind.“ Da macht es auch nichts aus, dass das iPad zwar kleiner,

leichter und schneller als der Laptop ist, anderer-seits aber keinerlei Anschlussmöglichkeiten bietet, das Ausdrucken nur an Exoten-Druckern möglich ist und die Tastatur mehr als ein Drittel des Displays verdeckt. Danicke:

Alles kein Problem: In der Fraktion wird bald ein Drucker stehen, der iPad-Aufträge annimmt.

Für private Bilder- und Musiksammlungen sind weder iPad noch Laptop gedacht. Ralph Kadanik, Leiter Internet- und Kommunalverfahren der KID: „Die Geräte dürfen nur für den dienstlichen Ge-brauch genutzt werden.“

Ein Internetanschluss vorausgesetzt, können Stadträte öffentliche und nicht öffentliche Doku-mente einsehen, lokal abspeichern, kommentieren, ausdrucken und mit anderen teilen. Alles kinder-leicht, ebenso wie die Recherche im Ratsinforma-tionssystem. Unterschiedlich ist nur das Nutzungs-verhalten. Ralph Kadanik: „Mancher Stadtrat stellt nur einmal im Monat zur Ratssitzung sein Gerät an, andere sind nahezu ständig online.“

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www.kitu-genossenschaft.de

Einkaufsportal eingerichtetIm Rahmen der Kommunalen IT-UNION eG

(KITU) stellt die KID ab dem 01.09.2012 allen Genossenschaftsmitgliedern ein Werkzeug für Ihren Einkauf auf einem geschützten internen Bereich zur Verfügung.

Das Einkaufsportal bildet mehrere Rahmenver-träge ab, die genutzt werden können, um Ihre Hard-ware ausschreibungsfrei zu beschaffen. Bei den Rahmenverträgen handelt es sich um Beschaffungs-verträge für PC, Monitore und Drucker unterschiedli-cher Ausprägungen und Leistungsklassen.

Ihr Ansprechpartner zu Fragen der Nutzung ist Thoralf Wiezorek, Einkauf der KID, Tel. 244 64-137, E-Mail: [email protected].

Aus der KITU-Praxis

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Streiflichter

Herzog Wilhelm IV von Bayern gilt als der Erfinder des Bieres, das es aber eigentlich schon lange vor ihm gab. Allerdings war das berauschen-de Gesöff vorher nicht selten gepanscht mit Pech, Ochsengalle oder Schlangenkraut. Doch 1516 macht der Herrscher reinen Trank: Per Gesetz wird festgelegt, dass Bier ausschließlich aus Gerste (und dem daraus gewon-nenen Malz), Hopfen und Wasser zu bestehen hat. Das deutsche Reinheitsge-bot ist die erste bis heute gültige Lebensmittelvor-schrift der Welt und wird zum alleinigen Maßstab für höchste Bierqualität.

„Standhafte“ TatenWilhelm IV. (13.11.1493-7.3.1550) regierte von

1508 bis 1550 als „Herzog von Bayern“. Bis heute trägt er ganz offiziell den Beinamen „der Stand-hafte“. Vermutlich nicht, weil er standhaft wie ein echtes bayrisches Mannsbild jede Menge Bier in sich hineinkippen konnte, ohne umzufallen, sondern weil er einer der eifrigsten Gegner der Reformation war, die er in seinem Land nicht aufkommen ließ. Vielleicht aber auch, weil er 1526 eine Ständesteu-er durchsetzte, die nicht nach unten abgewälzt werden durfte. Oder vielleicht auch, weil er 1518 eine Landrechtsreform und 1520 die erste einheit-liche Gerichtsordnung in Bayern erließ. Allerdings sind all diese „standhaften“ Taten heute nur noch Geschichtsinteressierten bekannt. Bis heute in aller

Munde ist der „Standhafte“ für etwas ganz anderes: für das deutsche Reinheitsgebot.

Schädliche ZutatenDem Herzog von Bayern haben die Biertrinker

seiner Zeit (und alle, die danach kamen) zu verdan-ken, dass Bier nicht mehr gepanscht wird. Zu Her-zogs Zeiten war im Verlauf von vielen Jahrhunderten die Unsitte eingerissen, dem Bier allerlei Zutaten beizumengen, die seinen Geschmack beeinflussen oder seine berauschende Wirkung verstärken sollten, ohne dafür auf die teuren Zutaten Hopfen und Malz angewiesen zu sein. Das Panschen war weit verbreitet. Um das Gesöff zu konservieren und mit einem gewissen Aroma zu versehen, wurden alle möglichen Kräuter zum Würzen verwendet. Manche davon waren ausgesprochen giftig und geeignet, Halluzinationen bei den Biertrinkern zu erzeugen. Nicht selten kamen Ochsengalle, Wacholder, Gagel, Schlehe, Eichenrinde, Wermut, Kümmel, Anis, Lorbeer, Schafgarbe, Stechapfel, Enzian, Rosmarin, Rainfarn, Johanniskraut, Fichtenspäne, Kiefernwur-zeln, vor allem aber auch Bilsenkraut, hinein. Krank-heiten, Übelkeit oder Erbrechen bei den Trinkern wurden dabei durchaus in Kauf genommen. Das wiederum war schon lange vor Wilhelm IV. negativ aufgefallen.

Bereits in einer „Ordnung des Bräuens“ des Landshuter Stadtrates vom 7.11.1486 heißt es: „Es sollen ... keinerlei Wurzeln, weder Zermetat noch anderes, das dem Menschen schädlich ist oder Krankheit und Wehtagen bringen mag, darein getan werden.“ Selbst davor gab es vielerorts lokale Vorschriften zu Qualität und Preis des Bieres. So bei-spielsweise 1156 für Augsburg, 1293 für Nürnberg, 1363 für München und 1447 für Regensburg. In der zweiten Hälfte des 15. und im frühen 16. Jahrhun-dert häuften sich dann regionale Vorschriften zur Preisfestsetzung und Herstellung von Bier. Eine

Der Standhafte erfand das Bier, wie wir es kennenHerzog Wilhelm IV. verfügte das Ende der Panscherei

Zahlreiche Erfindungen in den vergangenen Jahrhunderten haben die Welt verändert. In einer Serie erinnert der Server an Erfindungen von Deutschen, die das Leben der Men-schen nachhaltig beeinflusst haben. In der 16. Folge erzählen wir die Geschichte von Herzog Wilhelm IV von Bayern, der 1516 das Bier erfand. Zumindest die Zutaten regelte.

Bildnis von Herzog Wilhelm IV.

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konkrete Festlegung auf bestimmte Rohstoffe für die Herstellung von Bier erfolgte für München am 30. November 1487 durch Herzog Albrecht IV (der Weise), der verfügte, dass zum Bierbrauen nur Wasser, Malz und Hopfen verwendet werden dürfe. Unmittelbarer Vorläufer des Reinheitsgebotes von 1516 ist eine im Jahr 1493 durch Herzog Georg den Reichen für das damals von ihm regierte Teilherzog-tum Niederbayern erlassene „Biersatzordnung“, die die Bierproduktion auf die Rohstoffe Malz, Hopfen und Wasser beschränkte. Ziel aller Gesetze, die neben den Produktionsvorschriften auch detaillier-te Aussagen zur Bierpreishöhe trafen, war es, den Bürgern preiswertes und bekömmliches Bier zu ver-schaffen und gleichzeitig durch die Bevorzugung der Gerste die anderen Getreidesorten, die zur Brotberei-tung wichtig waren, zu schützen.

Das ReinheitsgebotGenutzt hat es den Biertrinkern im ganzen Reich

allerdings nur regional. Das änderte sich eben erst im April 1516, als der Bayerische Landständetag unter Vorsitz von Herzog Wilhelm IV. in Ingolstadt zusammentrat. Das wichtigste Thema für den Herzog war das von ihm erarbeitete „Reinheitsge-bot“. Er setzte sich durch – das Gremium billigte die Vorschrift – und machte sie damit für ganz Bayern verbindlich. Sein einfach gehaltenes Reinheitsgebot und die wachsende Beliebtheit bayrischen Bieres führten zu einer weiten Verbreitung der Vorschrift – bald galt sie in ganz Deutschland.

Die Klarstellung, dass es sich um Gers-tenmalz zu handeln habe, wurde erst später eingefügt. Von der Rolle der Hefe wusste man noch nichts. Dennoch ist der Grundtext konti-nuierlich in neueren Gesetze fortgeschrieben worden, deren Wirkungskreis sich immer weiter ausdehnte. Deutsches Bier muss in der Bundesrepublik Deutschland laut Gesetz auch heute noch ausschließlich aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser hergestellt werden. Damit ist das Reinheitsgebot von

1516 die älteste, noch heute gültige Lebensmittelge-setzgebung der Welt.

Woher kommt das Bier?Bier ist das Ergebnis eines Zufalls. Mit großer

Wahrscheinlichkeit war vergorener Brotteig Aus-gangspunkt für die Herstellung eines Getränks, das wir als erstes Bier bezeichnen können. Überliefert ist das in Bildern und Keilschriften der alten Sumerer, die um 4000 v. Chr. im Gebiet zwischen Euphrat und Tigris (heutiges Irak) siedelten. Ein sumerischer Brot-bäcker ließ den Teig zu lange in der Sonne stehen. Daraufhin setzten die Hefekulturen einen Gärprozess in Gang, wodurch eine pappige, klebrige Masse mit berauschender Wirkung entstand – der Vorläufer des heutigen Bieres. juj

Urkunde Reinheitsgebot von 1516

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Ausflugstipp

Es duftet nach Lebkuchen und Glühwein. Dichtes Gedränge an den Ständen und Buden. Hier bieten Kunsthandwerker ihre selbstgemachten Tannenbaumkugeln, Weihnachtsen-gel oder Krippen an. Überall erklingen weihnachtliche Lieder und Weisen. Mädchen und Jungen ziehen ihre Eltern von Stand zu Stand, bestaunen mit großen leuchtenden Augen Weihnachtsmann, Knecht Ruprecht, ratterndes Blechspielzeug, Puppen mit Kulleraugen oder glitzernde und flirrende kleine Kostbarkeiten. In ganz Sachsen-Anhalt laden un-zählige kleine und große, bekannte und unbekannte Weihnachtsmärkte zum Verweilen ein. So unterschiedlich sie alle auch sind – eines haben sie alle gemeinsam: Jeder Markt stimmt uns mit seiner Art auf das schönste Familienfest des Jahres ein – Weihnachten!

Unsere Reise zu einzigartigen Weihnachtsmärk-ten beginnt im Harz: Der Quedlinburger Weih-nachtsmarkt (30. 11. bis 23.12) gilt mittlerweile als der schönste zwischen Goslar und Halle, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Allein die schöne Kulisse des historischen Marktes mit seinen jahrhun-dertealten repräsentativen Fachwerkhäusern versetzt die Besucher in längst vergangene Zeiten und lässt über den Buden und Ständen einen Hauch mittelal-terlicher Weihnacht wehen.

Aber Quedlinburg bietet seinen vorweihnachtli-chen Gästen noch viel mehr: Jeweils am 1., 2. und 3. Adventswochenende lockt der „Advent in den Höfen“, für viele Besucher der eigentliche Höhe-punkt der vorweihnachtlichen Zeit, in die UNESCO-Welterbestadt (Sa.11 – 20 Uhr, So.11 – 19 Uhr).

Genießen auch Sie die heimelige Atmosphäre, wenn die Anwohner ihre zahlreichen Höfe öffnen und ein breites Angebot aus Kunst, Handwerk, Küche und Keller bereithalten. Schmiedeeiserne Adventskränze, hölzernes Spielzeug, Engel aus Ton oder Wachs, und, und, und. Die Auswahl an ungewöhnlichen kleinen und großen Geschenken ist schier unermess-lich. Dazu die ruhige und entspannte Stimmung in den Höfen. Chöre statt dröhnender Lautsprecher-musik. Kerzen statt greller Lichterketten. Tatsächlich wird Quedlinburg in der üblichen Weihnachtshek-tik zu einem Ruhepol bei dem die Zeit stehen zu bleiben scheint. Und das, obwohl jedes Jahr mehr Besucher in die Höfe strömen. Aber allen Gästen scheint gemeinsam, dass sie am Ortseingang Stress und Alltag vergessen wollen, um sich auf Weihnach-ten einzustimmen.

Der Weihnachtsmarkt von Quedlinburg:In der Dunkelheit

tauchen Lichterketten, der funkelnde Baum und

die erleuchteten Schau-fenster den roman- tischen Markt in ein

ganz besonderes Licht

Quedlinburg, Wittenberg, Magdeburg, Biederitz und Gerwisch

Die schönsten Weihnachtsmärkte stimmen auf die festlichen Tage ein

Noch mehr Weihnachtsmärkte Magdeburg: 26.11 bis 30.12, 11 – 22 Uhr rund ums Rathaus.Halle: Kleinster Weih-nachtsmarkt, 23. 11. – 26. 12, Große Ulrich-straße 38, Mo – Do. und So. 15 – 23 Uhr, Fr. und Sa. 15 – 24 Uhr. Weihnachts-markt auf Schloss Hundisburg: 8.12. – 9.12., Sa 11–18 Uhr, So 10 –18 UhrHalberstadt: 22.11. bis 23.12., 10 –19 UhrAschersleben: 30.11. – 20.12., Auf dem Markt, Marktkirche Heilig Kreuz, Mo. – Do. 11 – 19 Uhr, Fr. und Sa. 11 – 22 Uhr, So. 13 – 19 Uhr. Natürlich gibt es noch viel mehr Weihnachts-märkte in Sachsen-Anhalt. Schauen Sie einfach mal auf die Internetseite:www.weihnachts markt-deutschland.de Es lohnt sich.

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So ist es auch in Biederitz, einem 2500-Einwoh-ner-Ort in der Nähe von Magdeburg. Im vergan-genen Jahr gab es zum ersten Mal den Biederitzer Adventsweg: Engagierte Bürgerinnen und Bürger öffneten ihre Häuser und Höfe und die vielen Gäste konnten hier einen romantischen Vorweihnachts-nachmittag erleben. So wird es auch in diesem Jahr am 2. Dezember sein, wenn der zweite Biederitzer Adventsweg erneut von 15 bis 19 Uhr seine Pforten öffnet und alle seine Gäste mit Kunst, Kultur, Musik und Weihnachtspunsch in vorweihnachtliche Stim-mung versetzen möchte.

Alternativer Weihnachtsmarkt im Wittenberger Cranachhof

Nur einen Tag vorher, am Sonnabend dem 1. Dezember, wird einen Ort weiter – in Gerwisch – traditionell das Aufstellen der Dorf-Weihnachtstanne vor der Kirche ab 14 Uhr mit einem Adventsmarkt gefeiert: Handarbeitsausstellung, Baumschmücken, Weihnachtsgeschichte, Kleinkunst, Glühwein, Waf-feln und der Besuch des Weihnachtsmannes verspre-chen einen stimmungsvollen Adventsnachmittag.

Ein Muss ist auch der alternative Weihnachts-markt im Wittenberger Cranachhof (8. und 9. De-zember). Am Sonnabend eröffnen die „Wittenberger Stadtpfeifer“ mit einem Posaunenkonzert um 14 Uhr das vorweihnachtliche Treiben. Dann gibt es viel zu sehen, zu bestaunen und zu erleben: Körbe flechten, Spinnen und andere alte Handwerkstechniken darf jeder ausprobieren. Wer mag, zieht selber Kerzen aus Bienenwachs, probiert sich beim Klöppeln aus oder erwirbt das eine oder andere Geschenk vom

Töpfer, dem Silberschmied oder Gerber. Kusche-lige Streicheltiere für die Kleinen, singende und tanzende Kindergruppen, Holzofenbrot, Holunder-wein, Kinderpunsch und, und, und. Der alternative Weihnachtsmarkt ist bis in die Dunkelheit geöffnet. Fest steht: Beim alternativen Weihnachtsmarkt in der Lutherstadt vergehen die Stunden wie im Flug.

Bei Fackelschein verteilen liebe Engel Gaben an brave Mädchen und Jungen

Das gilt auch für den historischen Weihnachts-markt in Egeln, der am 16. Dezember von 14 bis 19 Uhr seine Pforten auf der Wasserburg öffnet. Hier wird im romanischen Keller ein Weihnachstmärchen aufge-führt. Auf dem Markt warten weihnachtliche Leckerei-en aus Taverne und Backstube. Zinngießer, Wollhänd-ler, Drechsler, Schmied und viele andere mehr halten ihre Waren feil. In der Burgschänke locken duftender Kaffee und Kuchen die Gäste an und allerlei Brauch-tum aus der Weihnachtszeit wird vorgestellt. Gaukler zeigen ihre Kunststücke, in einer Bastelstraße können Weihnachtsgeschenke gebastelt werden. Bei Einbruch der Dunkelheit tauchen lodernde Fackeln und Feuer-körbe den Hof in eine idyllische Stimmung: Burgherr und die Weihnachtsengel erscheinen und verteilen an die artigen Kinder kleine Gaben. Zum 15. Mal veran-staltet der Förderverein Wasserburg Egeln e.V. diesen wunderschönen, romantischen Weihnachtsmarkt, der von Jahr zu Jahr immer mehr Besucher anlockt. Wahr-lich, in Sachsen-Anhalt ganz entspannt in Weihnachts-stimmung zu kommen, ist wirklich einfach. Probieren Sie es einfach mal aus aus. Thomas Pfundtner

INFOS Advent in den Höfen, Quedlinburg

Infos: Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH, Markt 2 06484 Quedlinburg, Telefon 03946 905 624Mail: [email protected], www.adventsstadt.de

Biederitzer AdventswegInfos: www.pro-biede ritz.de, www.gemeinde-biederitz.de, Nadine Nocken: 039292 54066

Gerwischer WeihnachtstanneInfos: Karola Hoffmann, Tel: 039292 9144, Mail: [email protected]

Alternativer Weihnachtsmarkt Wittenberg

Infos: Luterstadt Witten-berg Lutherstraße 5606886 Lutherstadt WittenbergTelefon: 0 34 91 4 21-0 www.wittenberg.de

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Bienenwachskerzen, schöne Baumkugeln, leckere kleine Präsente und ein motorisierter Weihnachtsmann – auch auf kleinen Weihnachtsmärkten wird viel geboten

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... ein IT-Experte. Der entdeckte beim Aufräumen einen ziemlich angestaubten Weihnachtsbaum-ständer. Am rostigen Ding saß ein Motor und eine Spielwalze. Als der Familienvater die Walze vorsich-tig drehte, vernahm er die krächzende Melodie von „O du fröhliche“. Erst wollte der brave PC-User sei-nen Ständer in den Müll werfen, doch dann fiel ihm etwas ein: Das könnte der Christbaumständer sein, von dem Omma immer zu Weihnachten erzählt. Früher sei das Ding die Attraktion jedes Heiligen Abends gewesen.

Dem braven Windows-Nutzer klickte ein wun-derbarer Gedanke. Wie würde sich Großmutter freu-en, wenn sie am Weihnachtsabend vor dem Baum säße und dieser sich wie in alten Atari-Zeiten drehen

und dazu „O du fröhliche“ spielen würde. Die ganze Familie würde staunen und in Windeseile würde sich das ja auch bei Facebook herumposten.

Unbeobachtet brachte der brave Arcadi-Gamer der ersten Stunde das rostige Ding in seine Garten-laube mit ADSL-Anschluss. Jeden Abend zog er sich nun dorthin zurück und werkelte. Auf dem Nach-hauseweg schaute er immer im Apple-Store vorbei. Auf neugierige Fragen sagte er immer: „Weih-nachtsüberraschung“. Kurz vor Heiligabend hatte er es geschafft. Der Ständer sah aus wie neu. Eine neue Feder, frische Farbe und ein bisschen Öl hatten das Wunder vollbracht. Im Media-Markt holte er einen prächtigen Kunst-Christbaum, zwei Meter groß. Der Probelauf in der Laube funktionierte bestens. Alle würden Augen machen!

Endlich Heiligabend. „Den Baum schmü-cke ich alleine“, sagte er so energisch wie Supermario beim Kartfahren. So aufgeregt war er lange nicht mehr. Die Webcam war für eine Liveübertragung auf YouTube eingerichtet – alles sollte

perfekt sein. „Die werden Augen machen“, dachte er bei jeder LED-Kugel, die er in den Baum

hing. Der Vater hatte an alles gedacht. Der Stern von Bethlehem saß oben auf der Spitze, bunte Kugeln, Naschwerk und die Wunderkerzen waren unter-gebracht, Engelhaar und Lametta dekorativ aufge-hängt. Selbst an drei Speichersticks mit Schokoüber-zug hatte er gedacht.

Die Feier konnte beginnen. Vater schleppte für Großmutter den großen Ohrensessel herbei. Feierlich wurde sie geholt und zu ihrem Platz geleitet. Die neuen Stühle hatte er in einem Halbkreis um den Baum gruppiert – alle nahmen Platz. Jetzt kam Va-ters großer Auftritt. Bedächtig zündete er Kerze für Kerze an, dann noch die blinkenden Wunderkerzen von Saturn. „Und jetzt kommt die große Überra-schung“, verkündete er, löste die Sperre am Ständer und sprang auf seinen elektrischen Massagesessel.

Langsam drehte sich der Weihnachtsbaum, hell spielte die Musikwalze „O du fröhliche“. War das eine Freude! Die Kinder klatschten vergnügt in die Hände. Oma hatte Tränen der Rührung in den Au-gen: „Wenn Großvater das noch erleben könnte!“ Mutter war stumm vor Staunen. Eine ganze Weile schaute die ganze Familie beglückt und stumm auf den sich drehenden Weihnachtsbaum, bis ein schnarrendes Geräusch sie jäh aus der Besinnlichkeit riss.

Es war einmal ...

Oh du fröhliche ...

Glosse

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Ein Zittern durchlief den Baum, die bunten Kugeln klirrten wie der Glockenton des iPhones. Der Baum fing an, sich wie verrückt zu drehen. Die Musikwalze hämmerte immer lauter. Es hörte sich an, als wollte „O du fröhliche“ zu einer Mischung aus „An der Nordseeküste“ und „Highway to Hell“ werden. Mutter schrie entgeistert: „So tu doch was!“ Vater saß wie versteinert und dachte: „Ich muss YouTube den Stecker ziehen!“

Unterdessen drehte sich der Baum immer schneller. Er drehte sich so rasant, dass die Flammen schneller hinter ihren Kerzen herwehten als Apple-Chef Tim Cook hinter der Rendite. Großmutter bekreuzigte sich und betete. Dann murmelte sie: „Wenn das Großvater noch erlebt hätte.“ Als Erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Tür-rahmen und fiel dann auf Felix, den Dackel, der dort ein Nickerchen hielt. Der arme Hund flitzte wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer. Lametta und Engelhaar schwebten wie ein Kettenkarussell am Weihnachtsbaum. Vater rief in höchster Not: „Alles in Deckung!“

Ein gefüllter Goldengel trudelte losgelöst durchs Zimmer. Weihnachtskugeln, Schokoladenschmuck und die kleinen Holzmichl mit Sirupfüllung sausten wie Geschosse durch das Zimmer und platzten beim Aufschlagen auseinander. Die Kinder hatten hinter Omas Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch. Mutter jammerte in den Teppich hinein: „Der schöne Baum, der leckere Engel, die süßen Michl!“

Vater war das alles furchtbar peinlich. So hilflos hatte er sich lange nicht mehr gefühlt. Zuletzt beim Erscheinen von Windows 7, als er zum ersten Mal ei-nen Totalabsturz erlebt hatte. Damals musste er auf Mac umsteigen und ein iPad kaufen. Seine ganze Community hatte ihn ausgelacht. Genauso fühlte er sich jetzt.

Oma saß auf ihrem Logenplatz wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta ge-schmückt. Als ein gefüllter Baumschmuck an ihrem Kopf explodierte, leckte sie mit der Zunge und sagte „Kirschwasser“ und murmelte: „Wenn Großvater das noch erlebt hätte!“

Zu allem jaulte die Musikwalze im Schlupfakkord „O du fröhliche“. Dann gab mit einem ächzenden Ton der Ständer seinen Geist auf. Durch den plötz-lichen Stopp neigte sich der Christbaum in Zeitlupe, fiel aufs Weihnachtsbuffet, die letzten Nadeln von sich gebend.

Totenstille! Großmutter, geschmückt wie nach einer New Yorker Konfettiparade, erhob sich schwei-gend. Kopfschüttelnd stand sie auf und ging auf ihr Zimmer. Eine Lamettagirlande zog sie wie eine Schleppe hinter sich her: „Wie gut, dass Großvater das nicht mehr erlebt hat!“

Ziemlich aufgelöst sagte die Mutter zu Vater: „Eine wirklich schöne Bescherung.“ Sohn Christo-pher aber sagte: „Du, Papi, das war cooler als Tetris und Moorhuhn zusammen! Machen wir das jetzt Weihnachten immer so?“ juj

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Unsere Gewinner sind:Annika Roy aus Samswegen,Kerstin Necke aus Gräfenhainichen,Peter Walter aus Biederitz

Herzlichen Glückwunsch!

Bitte

frankieren,

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