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geplanten Wechsel der Sprecherschaft und der stellvertretenden Sprecher- schaft des TR 29 markiert. Mit Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann (Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbe- trieb, TU Berlin) wurde der bisherige stellvertretende Sprecher des TR 29 zum neuen Sprecher gewählt. Durch die Wahl von Prof. Dr. Mario Rese (Mar- keting Department, Ruhr-Universität Bochum) zum stellvertretenden Spre- cher spiegelt sich die Interdisziplinari- tät des TR 29 nun auch in der wissen- schaftlichen Führungsspitze wider. Die gute Zusammenarbeit der For- schungspartner des SFB/TR 29 dauert inzwischen über sechs Jahre an. Wir hoffen Mitte 2014 auf eine erfolgreiche Fortsetzungsbeantragung und somit auf - aus heutiger Sicht - sechs weitere Jahre gemeinsamer Forschung. Dieser Meilenstein der Partnerschaft zwischen der TU Berlin und der Ruhr-Universität Bochum wird nun auch durch den lange Ausgabe 3 / 2. Förderiode Wechsel der Sprecherschaft des SFB/TR 29 Buchveröffentli- chung des TR 29 Die Ergebnisse der ersten Förderpe- riode des Sonderforschungbereichs Transregio 29 wurden im März 2012 in folgendem Buch veröffentlicht: Horst Meier, Eckart Uhlmann (Hrsg.): „Integrierte Industrielle Sach- und Dienstleistungen - Vermarktung, Entwicklung und Erbringung hybrider Leistungsbündel“, 2012, 345 Seiten, Springer, ISBN: 978-3-642-25268-6. NEWS SFB/Transregio 29 „Engineering hybrider Leistungsbündel“ Editorial Sehr geehrte Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen zur Mitte un- serer zweiten Förderperiode die neue Ausgabe der TR29-News zu über- reichen. In dieser Ausgabe wollen wir Ihnen die Anwendung unseres Transregios in zwei Transferprojekten näherbringen. Die Transferprojek- te dienen der Evaluierung der ge- samten Ergebnisse des Transregios, wobei jedes Projekt einen besonderen Schwerpunkt besitzt. Bei der Firma Trumpf GmbH + Co. KG werden die Ressourcen- planungsmethoden und bei der Schaudt Mikrosa GmbH wird ein IT-basier- tes System zur ganzheit- lichen Unterstützung der Prozesse im technischen Kundendienst in der Praxis erprobt. Neben der Anwendung der Er- gebnisse unseres Transregios in der Industrie wurden erarbeitete Metho- den zweier Teilprojekte im gesamten Transregio durch Workshops evaluiert und an die Bedürfnisse der anderen Teilprojekte angepasst. Zusätzlich wollen wir Ihnen auch die neuesten Erkenntnisse aus zwei Teilprojekten vorstellen. Dabei werden das HLB- Assistenzsystem und der Demonstra- tor näher betrachtet. Auch in diesem Jahr war der Transregio 29 auf zahlreichen in- ternationalen Veranstaltungen, wie der CIRP IPS² Conference in Tokyo, Japan, und der CIRP IPS² Spring School in Linköping, Schweden, ver- treten, um die neuesten Ergebnisse und Erkenntnisse dem interessierten Fachpublikum vorzustellen. Dabei freut sich der Transregio 29 nächstes Jahr die 5. CIRP IPS² Conference in Bochum und die 6. CIRP IPS² Spring School in Berlin ausrichten zu dürfen. Ebenfalls freuen wir uns Ihnen mitzuteilen, dass die Juniorprofessur für Product-Service Sys- tems an der Fakultät Ma- schinenbau der Ruhr-Uni- versität durch Jun.-Prof. Dr.-Ing. Katja Laurischkat besetzt wurde, die vorher im Transregio 29 als Dok- torandin mitgewirkt hat. Um die Nachhaltigkeit und den Praxisbezug des Transregios zu stärken, wurde an der Ruhr-Universität Bo- chum die Forschungsgemeinschaft für industrielle Produkt-Service-Sys- teme e.V. (FIPSS e.V.) gegründet. Deren Ziele und Mitarbeitsmöglich- keiten werden in dieser Ausgabe der TR29-News näher erläutert. Unsere TR29-News können Sie auch auf der Internetpräsenz des SFB/ TR29 (www.tr29.de) herunterladen. Viel Spaß beim Lesen! Prof. Dr.-Ing. Horst Meier

SFB/Transregio 29 „Engineering hybrider Leistungsbündel“ · die Wahl von Prof. Dr. Mario Rese (Mar - keting Department, Ruhr-Universität Bochum) zum stellvertretenden Spre-cher

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geplanten Wechsel der Sprecherschaft und der stellvertretenden Sprecher-schaft des TR 29 markiert. Mit Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann (Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbe-trieb, TU Berlin) wurde der bisherige stellvertretende Sprecher des TR 29 zum neuen Sprecher gewählt. Durch die Wahl von Prof. Dr. Mario Rese (Mar-keting Department, Ruhr-Universität Bochum) zum stellvertretenden Spre-cher spiegelt sich die Interdisziplinari-tät des TR 29 nun auch in der wissen-schaftlichen Führungsspitze wider.

Die gute Zusammenarbeit der For-schungspartner des SFB/TR 29 dauert inzwischen über sechs Jahre an. Wir hoffen Mitte 2014 auf eine erfolgreiche Fortsetzungsbeantragung und somit

auf - aus heutiger Sicht - sechs weitere Jahre gemeinsamer Forschung. Dieser Meilenstein der Partnerschaft zwischen der TU Berlin und der Ruhr-Universität Bochum wird nun auch durch den lange

Ausgabe 3 / 2. Förderiode

Wechsel der Sprecherschaft des SFB/TR 29

Buchveröffentli-chung des TR 29Die Ergebnisse der ersten Förderpe-riode des Sonderforschungbereichs Transregio 29 wurden im März 2012 in folgendem Buch veröffentlicht:

Horst Meier, Eckart Uhlmann (Hrsg.): „Integrierte Industrielle Sach- und Dienstleistungen - Vermarktung, Entwicklung und Erbringung hybrider Leistungsbündel“, 2012, 345 Seiten, Springer, ISBN: 978-3-642-25268-6.

NEWSSFB/Transregio 29„Engineering hybrider Leistungsbündel“

INSTITUT WERKZEUGMASCHINEN UND FABRIKBETRIEBTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN

EditorialSehr geehrte Leserinnen und Leser,

wir freuen uns, Ihnen zur Mitte un-serer zweiten Förderperiode die neue Ausgabe der TR29-News zu über-reichen. In dieser Ausgabe wollen wir Ihnen die Anwendung unseres Transregios in zwei Transferprojekten näherbringen. Die Transferprojek-te dienen der Evaluierung der ge-samten Ergebnisse des Transregios, wobei jedes Projekt einen besonderen Schwerpunkt besitzt. Bei der Firma Trumpf GmbH + Co. KG werden die Ressourcen-planungsmethoden und bei der Schaudt Mikrosa GmbH wird ein IT-basier-tes System zur ganzheit-lichen Unterstützung der Prozesse im technischen Kundendienst in der Praxis erprobt.

Neben der Anwendung der Er-gebnisse unseres Transregios in der Industrie wurden erarbeitete Metho-den zweier Teilprojekte im gesamten Transregio durch Workshops evaluiert und an die Bedürfnisse der anderen Teilprojekte angepasst. Zusätzlich wollen wir Ihnen auch die neuesten Erkenntnisse aus zwei Teilprojekten vorstellen. Dabei werden das HLB-Assistenzsystem und der Demonstra-tor näher betrachtet.

Auch in diesem Jahr war der Transregio 29 auf zahlreichen in-ternationalen Veranstaltungen, wie der CIRP IPS² Conference in Tokyo, Japan, und der CIRP IPS² Spring

School in Linköping, Schweden, ver-treten, um die neuesten Ergebnisse und Erkenntnisse dem interessierten Fachpublikum vorzustellen. Dabei freut sich der Transregio 29 nächstes Jahr die 5. CIRP IPS² Conference in Bochum und die 6. CIRP IPS² Spring School in Berlin ausrichten zu dürfen.

Ebenfalls freuen wir uns Ihnen mitzuteilen, dass die Juniorprofessur

für Product-Service Sys-tems an der Fakultät Ma-schinenbau der Ruhr-Uni-versität durch Jun.-Prof. Dr.-Ing. Katja Laurischkat besetzt wurde, die vorher im Transregio 29 als Dok-torandin mitgewirkt hat.

Um die Nachhaltigkeit und den Praxisbezug des Transregios zu stärken,

wurde an der Ruhr-Universität Bo-chum die Forschungsgemeinschaft für industrielle Produkt-Service-Sys-teme e.V. (FIPSS e.V.) gegründet. Deren Ziele und Mitarbeitsmöglich-keiten werden in dieser Ausgabe der TR29-News näher erläutert.

Unsere TR29-News können Sie auch auf der Internetpräsenz des SFB/TR29 (www.tr29.de) herunterladen.

Viel Spaß beim Lesen!

Prof. Dr.-Ing. Horst Meier

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Im Rahmen des ersten Transfer-projektes des SFB/TR 29 wird ein agentenbasiertes IT-System ent-wickelt, welches die Mitarbeiter des technischen Kundendienstes in ihrer täglichen Arbeit unter-stützt.

Die Schaudt Mikrosa GmbH stellt Werkzeugmaschinen für spitzenloses Außenrundschleifen, Rund- und Unrun-dschleifen (zwischen den Spitzen) her. Sie ist Teil der Schleifringgruppe und hat ihren Firmensitz und alle Produk-tionsstätten in Leipzig. Das Applikati-onsspektrum reicht von kleinen Düsen-nadeln über Nockenwellen bis hin zu schweren Eisenbahnachsen. Zum Kun-denkreis gehören die Automobil- und Zulieferindustrie, die Wälzlagerindust-rie und der allgemeine Maschinenbau.

Schon vor der Auslieferung der Werkzeugmaschine werden die Kunden mit Schleifversuchen und Schulungen unterstützt. Nach der Inbetriebnahme wird ein großes Spektrum von After-Sales-Services angeboten. Dieses um-fasst vor allem die Beratung am Tele-fon, Reparaturen und Wartungen aber z. B. auch Teleservice und die Überho-lung von Maschinen.

Der klassische Ablauf eines Service-einsatzes beginnt mit einem Anruf des Kunden bei der Helpline des techni-schen Kundendienstes. Ein Serviceko-ordinator (SK), wird zunächst versu-chen, durch Hilfestellung am Telefon das Problem des Kunden – bspw. eine nachlassende Schleifqualität – zu lö-sen. Dazu benötigt er i. d. R. umfassen-de Informationen über die betreffende Maschine. Hierzu zieht er vor allem die Servicehistorie aber z. B. auch Ver-laufsdaten aus zustandsüberwachen-den Sensoren (Condition Monitoring) heran. Sollte dem Kunden am Telefon nicht geholfen werden können, muss ein ein Vor-Ort-Termin mit einem Ser-vicetechniker (ST) eingeplant werden. Neben der Beschaffung evtl. nötiger Ersatzteile bereitet der SK eine Arbeits-mappe mit allen für den ST nötigen Unterlagen vor. Diese enthält eine Liste aller durchzuführenden Arbeitsschritte und viele weitere Unterlagen, wie z. B. Protokolle vergangener Serviceeinsät-

ze, Werkstückzeichnungen, Aufstellplä-ne, diverse Schalt-, Fluid-, und Pneu-matikpläne. Bei der Beschaffung dieser Dokumente und Informationen muss der SK viele logisch und teilweise auch örtlich separierte Informationsquellen nutzen. Die fertige Mappe sowie nötige Ersatzteile und Werkzeuge holt der ST dann im technischen Kundendienst ab. Beim Kunden vor Ort wird diese Liste abgearbeitet.

In der ersten Förderperiode des TR 29 wurden Grundlagen zur Auto-matisierung von Dienstleistungser-bringungsprozessen in hybriden Leis-tungsbündeln (HLB) erarbeitet, um die Voraussetzungen für einen geregelten HLB-Betrieb zu schaffen. Innerhalb des Transferprojektes werden diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nun für den Einsatz in der Industrie weiter-entwickelt und erprobt. Eine Zusam-menarbeit und eine Rückführung der Erkenntnisse ist insbesondere mit dem Teilprojekt B6 („Robuster HLB-Betrieb – Intelligente Regelungsstrategien für den robusten HLB-Betrieb“) in der zweiten Förderperiode des TR 29 vor-gesehen.

Im Transferprojekt wird zunächst ein agentenbasiertes IT-System ent-wickelt, welches den SK unterstützt, indem es Informationen zu einer Ma-schine aus den heterogenen Daten-quellen ausleitet, zusammenfassend aufbereitet und zur Verfügung stellt. Weiterhin werden in der Steuerung der Werkzeugmaschine neue Funktio-

nen implementiert, die den ST durch eine Automatisierung ausgesuchter Arbeitsschritte unterstützen. Achsen werden bspw. so vorpositioniert, dass bestimmte Arbeiten im Maschinenraum möglich oder erleichtert werden. Füll-stände oder Achsspiele werden auto-matisiert ermittelt. Zusätzlich wird der ST mit einem Tablet-PC ausgestattet. Dieser stellt die durchzuführenden Ar-beitsschritte nicht mehr statisch wie bisher dar, sondern nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Informationen (Servicehistorie, steuerungsintegrier-te Funktionen, weitere Daten aus der Maschine) und passt die Anzeige der Arbeitsschritte dynamisch an. Rele-vante Informationen und Dokumente, die im Kontext des aktuellen Arbeits-schrittes stehen, werden ebenfalls zur Verfügung gestellt. Daten, die im Laufe der Arbeiten generiert werden, legt das System in der Datenbank ab.

Von einem Einsatz des beschriebe-nen Systems wird in erster Linie ein optimierter Serviceprozess vor Ort und eine Verkürzung der Zeiten für die Pla-nung und Durchführung erwartet. Die umfassende und weitestgehend auto-matische Informationsversorgung und Assistenz wird die Servicequalität wei-ter steigern.

Transferprojekt mit der Schaudt Mikrosa GmbHOptimierung der Planung und Durchführung von

Serviceprozessen an Werkzeugmaschinen

TR 29-Magazin

Kontakt Transferprojekt T1

Dipl.-Ing. Franz OttoTelefon: +49 (0) 30 / 39006153E-Mail: [email protected]

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Mit dem Titel „Optimierung der industriellen Serviceerbringung durch HLB-Methoden in der stra-tegischen sowie operativen Pla-nung“ ist zum 1. Januar 2012 das Transferprojekt T3 mit der Firma TRUMPF Werkzeugmaschi-nen GmbH in Ditzingen gestartet. Während der dreijährigen Projekt-laufzeit werden die in der ersten Förderperiode in den Teilprojek-ten B1 und B2 des SFB/TR 29 ent-wickelten Methoden zur Planung zur strategischen Kapazitäts- und operativen Ressourceneinsatzpla-nung im internationalen Service von TRUMPF Werkzeugmaschinen angepasst, angewendet und eva-luiert.

Die Firma TRUMPF Werkzeugma-schinen GmbH + Co. KG stellt Werk-zeugmaschinen zur flexiblen Blech-bearbeitung mit den Schwerpunkten Laserschneiden, Stanzen, kombinierte Stanz-Laser-Bearbeitung und Biegen her und vertreibt diese weltweit. Un-ter dem Motto „Service wie kein an-derer“ schlägt das Unternehmen mit dem Bereich TruServices den Weg zum Lösungsanbieter ein und bietet seinen Kunden umfassende lebenszyklusbe-gleitende Dienstleistungen in einem weltweiten Netzwerk aus Vertriebs- und Tochtergesellschaften an.

Eine wesentliche Herausforderung liegt für TRUMPF in der langfristigen Ermittlung und dem Aufbau der benö-tigten Servicekapazitäten in dynami-schen, internationalen Märkten. Ins-besondere der lange Planungshorizont für Einstellung und Training hochqua-lifizierter Servicetechniker und viele direkte und indirekte Einflussfaktoren auf die benötigte Kapazität, sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hin-sicht, führen zu einem Planungspro-blem hoher Komplexität.

Sind die benötigten Kapazitäten in der strategischen Planung erst einmal aufgebaut, gilt es in der operativen Pla-nung dieses Potential an Mitarbeitern und technischen Ressourcen effizient einzusetzen. Die klassischen Zielset-zungen pünktliche Lieferung für höchs-te Produktverfügbarkeit und Kunden-zufriedenheit sowie gleichmäßig hohe

Ressourcenauslastung bei gleichzei-tiger Kostenminimierung stellen den operativen Planer in der Disposition der verfügbaren Kapazitäten daher vor eine weitere große Herausforderung. Hier soll die in der ersten Förderperiode des TR 29 im Teilprojekt B2 entwickelte Methode der operativen Ressourcen-einsatzplanung unter systematischer Ausnutzung von spezifischen Flexibili-tätspotentialen zum Einsatz kommen.

Ein wesentliches Potential von hy-briden Leistungsbündeln (HLB) in der operativen Planung liegt darin, von Entscheidungen unter Ungewissheit und einem weitestgehend reaktiven Servicegeschäft zu einer proaktiven Strategie in der Erbringungsplanung zu kommen, so dass bestimmte unkriti-sche oder flexible Erbringungsprozesse zum Ausgleich von Kapazitätsspitzen in Zeiten mit geringerer Auslastung verlegt werden. Für eine derartige Optimierung der Planung ist es erfor-derlich, möglichst umfassende und sichere Informationen hinsichtlich der durchzuführenden Erbringungsprozes-se sowie deren Anforderungen an die benötigten Ressourcen zu haben. Vor-aussetzung dafür ist ein hohes Maß an Standardprozessen mit determinierten Prozesszeiten und eine gute Kenntnis des Maschinenzustandes. Doch damit die Initiative der Dienstleistungser-bringung vollständig auf den Anbieter übergeht und aus Entscheidungen auf Basis von Wahrscheinlichkeiten und Er-fahrungswerten Entscheidungen unter Sicherheit werden, ist die Realisierung HLB-spezifischer Geschäftsmodelle er-

forderlich.

Ferner wird ein Netzwerkansatz be-nötigt, um die geforderte hohe Flexibi-lität in der Aufbau- und Ablauforganisa-tion realisieren zu können. Vorhandene Kapazitäten von benachbarten Nieder-lassungen und Servicegesellschaften sowie externe Dienstleistungspartner müssen bei der Planung und Steuerung der Erbringungsprozesse berücksichtigt werden. Nur so ist ein über die Grenzen der einzelnen Servicegesellschaften hi-nausgehender Kapazitätsausgleich und eine Optimierung hinsichtlich Kosten und Qualität der Serviceerbringung möglich.

Um das Potenzial der HLB-Planungs-methoden ausschöpfen zu können, ist es erforderlich, die Vielzahl der unter-schiedlichen planungsrelevanten Daten und Informationen unter Berücksichti-gung der Dynamik und Heterogenität des Netzwerkes in einem integrierten Ansatz zusammen zu führen. Dazu ist aufgrund der Komplexität des Pla-nungsproblems ein unterstützendes IT-System unerlässlich. Mit dem HLB Execution System (HLB-ES) wird im Teilprojekt B1 ein solches System ent-wickelt, welches im Rahmen des Trans-ferprojektes zur Evaluierung der ope-rativen Planungsmethoden zum Einsatz kommen soll.

Transferprojekt mit TRUMPF WerkzeugmaschinenOptimierung der industriellen Serviceerbringung durch HLB-Methoden in der strategi-

schen sowie operativen Planung

TR 29-Magazin

3

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Henning LagemannTelefon: +49 234 / 32 - 29848E-mail: [email protected]

Kontakt Transferprojekt T3

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Der Technische Demonstrator als zentrales Integrationsprojekt dient der Darstellung und Evalu-ierung der erzielten Forschungs-ergebnisse des Transregio 29. Insbesondere für neue, häufig komplexe Geschäftsmodelle wird der Demonstrator in der zweiten Förderperiode um weitere Kom-ponenten ergänzt. Neben der eigenentwickelten Mikrofräsma-schine sind derzeit zwei Roboter als Automatisierungslösung, eine Messstation zur Qualitätssiche-rung und eine Reinigungsstation in einer Fertigungslinie für die Herstellung von Bauteilen für me-chanische Uhrwerke zusammen-geführt.

Das Ziel ist die Darstellung kunden-individueller HLB-Geschäftsmodelle für die Mikroproduktion. Dafür stand für den Aufbau des technischen Demons-trators die Flexibilität und Modularität der einzelnen Komponenten im Mittel-punkt.

Für die Erfüllung von festgelegten Funktionen im Rahmen eines funkti-onsorientierten HLB-Geschäftsmodells werden die einzelnen Stationen der Fertigungslinie über eine softwareba-sierte Maschinensteuerung separat

angesprochen. Somit können die Funk-tionen Mikrofräsen, Transportieren, Vermessen und Reinigen kundenindivi-duell erbracht werden.

In einem verfügbarkeitsorientierten HLB-Geschäftsmodell werden Module für die Sicherstellung der Verfügbarkeit der Mikrofräsmaschine integriert. Dabei spielt ein entwickeltes agentenbasier-tes Condition Monitoring System eine zentrale Rolle für die Verfügbarkeitssi-cherung, welches Informationen über den Zustand der Mikrofrässpindel lie-fert und verarbeitet. Somit wird die be-darfsgerechte Auslösung von Instand-haltungsprozessen ermöglicht. Für die Instandhaltung wird derzeit vom Teil-projekt B6 ein intelligenter Werkzeug-koffer entwickelt, der über ein Agen-tensystem per WLAN-Verbindung mit der Maschinensteuerung interagiert und den Servicetechniker während der Instandhaltung durch den Prozess führt und in geeigneter Form unter-stützt. Darüber hinaus werden Mess-werte und Daten von Arbeitsschritten elektronisch, strukturiert abgelegt und ermöglichen somit die Dokumentation und Überprüfung der durchgeführten Arbeiten.

Für die Erweiterung der Verfügbar-keitsgarantie auf die einzusetzenden

Mikrofräswerkzeuge wurde eine Da-tenbank entwickelt. In der Datenbank wird der Zustand der Werkzeuge er-fasst sowie die Entwicklung optimierter Einsatzparameter unterstützt, so dass die Faktoren Verfügbarkeit, Qualität und Leistung der Kennzahl Gesamtan-lageneffektivität (OEE) berücksichtigt werden.

Im ergebnisorientierten HLB-Ge-schäftsmodell wird der Erlös über das definierte Fertigungsergebnis des technischen Demonstrators erzielt. Bei wechselnden Kundenanforderungen an die zu fertigenden Bauteile muss die Konfiguration der Fertigungslinie gezielt angepasst werden. Neben der grundsätzlichen Modularität der Kom-ponenten und Stationen besitzt die Mi-krofrässtation eine weitere Option zur Steigerung der Flexibilität. Durch eine Umrüstung der Achsen der Fräsma-schine wird eine Drehbearbeitung für die Herstellung rotationssymmetrischer Bauteile ermöglicht. Somit wird den Anforderungen an eine hohe Geomet-rieflexibilität Rechnung getragen.

Technischer DemonstratorGeschäftsmodellabhängige Ausprägung am Beispiel der Mikroproduktion

Vom 21. bis zum 25. Mai 2012 richtete das ManuServ (Centre for Service Research in Manufac-turing Industry) der Linköping University in Schweden unter der Leitung von Prof. Sakao, Prof. Lin-dahl und Prof. Sundin die 5. CIRP IPS² Spring School aus.

An der Veranstaltung nahmen 20 Doktorandinnen und Doktoranden teil. Davon waren 5 Doktorandinnen und Doktoranden aus dem TR 29 in Lin-köping zu Gast.

Im Rahmen der IPS² Spring School kamen 29 Wissenschaftler aus 5 Län-dern zum internationalen und inter-disziplinären Austausch zusammen. Prof. Sakao, Prof. Lindahl, Prof. Sun-

din, Prof. Kowalkowski, Prof. Roy und Prof. Meier hielten Vorträge zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus ihren Forschungsgebieten. Da der Pra-xisbezug im Vordergrund stand, wurde die Veranstaltung durch interessante Firmenbesuche bei den Firmen Toyota Material Handling, Siemens Industrial Turbomachinery und Atlas Copco Rock

Drill abgerundet.

Abschließend erfolgte die Bearbei-tung einer Case Study zu einem prak-tischen Problem der Firma HTC. Die Ergebnisse wurden am letzten Tag mit einem Firmenvertreter diskutiert.

Wir bedanken uns bei der Linköping University für die Ausrichtung und die Gastfreundschaft. Im Frühjahr 2013 richtet der TR 29 unter Leitung von Prof. Rötting die 6. CIRP IPS² Spring School an der Technischen Universität Berlin aus.

IPS² Spring School in Linköping, Schweden

TR 29-Magazin

4

Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart UhlmannTelefon: +49 30 314 23349E-mail: [email protected]

Kontakt Teilprojekt D

Dr.-Ing. Anne WegerichTelefon: +49 314-79 522 E-mail: [email protected]

Kontakt Spring School 2013

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Das HLB-Paradigma hat beson-dere Relevanz für die sach- und dienstleistungsintegrierte Kon-zeptentwicklung. Die HLB-Kon-zeptentwicklung erfolgt in einem interdisziplinären Prozess. Die wesentlichen Ziele bestehen ei-nerseits in der Erarbeitung in-novativer Lösungsideen und an-dererseits in der Schaffung und Nutzung von Synergien, die sich aus dem Zusammenwirken der be-teiligten Domänen bzw. Spezial-gebiete (Engineering, Marketing, Controlling etc.) im System HLB ergeben. Ein methodischer An-satz zur Unterstützung der HLB-Konzeptentwicklung muss folglich zwei Aspekten Rechnung tragen: Einerseits der Förderung von Kre-ativität im Lösungsfindungspro-zess und andererseits der Förde-rung eines Wissenstransfers der relevanten Domänen im HLB-Le-benszyklus.

Zur Erfüllung dieser Anforderungen ist im Teilprojekt A3 eine methodi-scher Ansatz entstanden, der auf der Idee des Gamestormings beruht. Das Gamestorming bezeichnet eine Kre-ativitätstechnik, die sich maßgeblich aus der Kombination der bekannten Brainstorming-Methode und der In-tegration von Spielmechanismen zu-sammensetzt. Hierbei wird die domä-

nenübergreifende Zusammenarbeit mit der spielerischen, teamorientierten Ar-beitsweise kombiniert. Die Anwendung der HLB-spezifischen Gamestorming-technik war zentraler Bestandteil eines TR29 Workshops. In interdisziplinären Teams haben sich die Teilnehmer spie-lerisch mit einem HLB-spezifischen Ent-wicklungsproblem aus dem Bereich der Mikroproduktion auseinandergesetzt. Die Beobachtungen und Befragungen der Workshop-Teilnehmer unterstri-chen die Potenziale der Methode. Die Anwendung des Gamestormings er-

möglichte den Workshop-Teilnehmern nicht nur die kreative Erarbeitung eines innovativen HLB-Konzepts. Die durch das Spiel provozierten Diskussionen führten zudem zu interessanten Er-kenntnissgewinnen und Aha-Erlebnis-sen. Dabei kam auch der Spaßfaktor nicht zu kurz.

TR 29 Workshop: HLB-Konzepte entwickeln mit Gamestorming

Auf dem Meilensteintreffen zur Mitte der zweiten Förderperiode haben sich die Teilprojektleiter/-innen und Mitarbeiter/-innen des TR 29 im April 2012 zur Klausur-tagung nach Cuxhaven Duhnen zurückgezogen.

An der Nordseeküste konnten sich die Forscher fernab des universitären Alltags auf dem dreitägigen Treffen voll ganz den aktuellen Forschungsfragen der zweiten Förderperiode widmen. Der Schwerpunkt lag auf der Konsoli-dierung und kritischen Reflexion der in den einzelnen Teilbereichen A, B, C und D geleisteten Integrationsarbeit. In Workshops und in Form von spiele-

rischen Integrationsszenarien konnte die Zusammenarbeit der Teilprojekte aufgezeigt und vertieft werden.

Handlungsfelder für die nächsten 2 Jahre der 2. Förderperiode, welche noch bis Mitte 2014 läuft, wurden auf-gezeigt. Es wurden außerdem bereits mögliche Forschungsfragen aus Sicht der verschiedenen Teilprojekte für die geplante 3. Förderperiode diskutiert. Und zur großen Freude der Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler blieb nach getaner Arbeit auch noch die Möglichkeit, die raue Schönheit der Nordsee und des Nationalparks Wat-tenmeer zu genießen.

TR 29 Klausurtagung in Cuxhaven

TR 29-Magazin

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Michael Herzog, M.Sc.Telefon: +49 (234) 32-25469 E-mail: [email protected]

Kontakt

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Hybride Leistungsbündel (HLB) beste-hen aus interagierenden Sach- und Dienstleistungen. Basierend auf dem Funktionsmodell werden hybride Leis-tungsmodule (HLM) entwickelt, um die HLB-Anforderungsspezifikationen zu erfüllen. HLM beinhalten verschiedene Elemente von Sach- und Dienstleistun-gen, die simultan und integriert unter Berücksichtigung aller Wechselwirkun-gen entwickelt werden müssen. Um den HLB-Entwickler bei der integrier-ten, interdisziplinären Entwicklung bei steigender Komplexität zu unterstüt-zen, sind entsprechende Werkzeuge notwendig. Unterstützungssoftware für diese Problemstellung ist bisher nicht vorhanden.

Es wird ein IT-basiertes Werkzeug benötigt, das die integrierte Sach- und Dienstleistungsentwicklung während der Entwurfs- und Ausgestaltungspha-se unterstützt. Die Modellierung und Visualisierung der Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Elemen-ten der hybriden Leistungsmodule ist die Hauptaufgabe dieses Ansatzes. Dementsprechend wird ein Modell der Wechselwirkungen und Relationen

erstellt, das die Integration der Sach- und Dienstleistungselemente detail-liert beschreibt. Diese Informationen werden in einer zentralen Datenbank modelliert und verwaltet. Das HLB-CAD-Softwaresystem bietet die Unter-stützungssoftware zur Erstellung, Visu-alisierung und Nachverfolgung dieses Modells während der Gestaltung der Disziplin spezifischen HLB-Elementen. Somit wird eine integrierte Entwicklung von Sach- und Dienstleistungen für

die Entwurfs- und Ausgestaltungspha-se ermöglicht. Als Softwaremodul des HLB-Assistenzsystems wird durch das HLB-CAD die zur Verfügung gestellten IT-Unterstützungswerkzeuge für den gesamten HLB Planungs- und Entwick-lungsprozess vervollständigt.

Schulung zum Thema Computer-aided Service Design (CASD) im TR 29 durchgeführt.

Im März 2012 wurden die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter des TR 29 in der Anwendung von Computer-aided Service Design (CASD) geschult. Dabei wurde der im Teilprojekt A5 entwickelte Softwareprototyp von einem interdiszi-plinären Team aus Ingenieuren, Wirt-schaftswissenschaftlern, Informatikern und Arbeitswissenschaftlern erfolgreich angewendet.

CASD dient der systematischen Kon-solidierung, Archivierung und Wieder-verwendung von heterogenen Dienst-leistungsinformationen im Rahmen der HLB-Entwicklung. Mit Hilfe von CASD können im Rahmen der HLB-Konzept-entwicklung kontextspezifisch logisch verkette Dienstleistungsmodule auto-matisch generiert werden. Durch die

gezielte interaktive Benutzerunterstüt-zung sowie auf Basis des hinterlegten Regelwerks können auf diese Weise standardisierte Dienstleistungsabläufe „auf Knopfdruck“ erzeugt werden. Dies führt zu einer Reduzierung von Ent-wicklungszeiten und -kosten sowie zu einer systematischen Wiederverwen-dung von Erfahrungswissen.

CASD bietet zudem erstmals die Möglichkeit nicht nur manuelle, son-dern ebenfalls fernunterstützte und automatisierte Dienstleistungen im Rahmen der domänenspezifischen Ausgestaltung eines hybriden Leis-tungsbündels im Detail zu modellieren. Damit können die zuvor automatisch generierten Module, kontextspezifisch instanziiert werden, indem sie je nach Anwendungsfall mit spezifischen Pro-zess- und Ressourcenbeschreibungen gefüllt werden. Der modulare Aufbau erlaubt es zudem, eine Vielzahl von

Detailbeschreibungen im inneren ein und desselben Moduls zu kapseln. Auf diese Weise können bspw. alternative Designs von zeitkritischen Dienstleis-tungsprozessen innerhalb eines einzel-nen Moduls gekapselt zu späteren or-ganisatorischen Planung zur Verfügung gestellt werden.

Ein speziell entwickelter Benutze-rassistent fördert zudem die systema-tische Konsolidierung und Archivierung von heterogenen Dienstleistungsinfor-mationen. Im Rahmen der Schulung wurde deutlich wie unter Nutzung des Benutzerassistenten interdisziplinäres Wissen gezielt zusammengeführt wer-den konnte.

Computer-aided Service Design (CASD)

A4 – HLB-AssistenzsystemHLB-CAD als informationstechnische Unterstützung der integrierten

Sach- und Dienstleistungsentwicklung in der HLB-Entwurfsphase

TR 29-Magazin

6

Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart UhlmannTelefon: +49 30 314 23349E-mail: [email protected]

Kontakt Teilprojekt A4

Jun.-Prof. Dr.-Ing. Katja LaurischkatTelefon: +49 (234) 32- 27629 E-mail: [email protected]

Kontakt

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Juniorprofessorin für Product-Service Systems an der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Uni-versität Bochum ernannt.

Frau Jun.-Prof. Dr.-Ing. Katja Lau-rischkat wurde am 22. August 2012 zur Juniorprofessorin für Product-Ser-vice Systems ernannt. Damit verstärkt Sie das Institut Product and Service Engineering der Fakultät für Maschi-nenbau der Ruhr-Universität Bochum. Ziel der Juniorprofessur ist es, das

zukunftsträchtige Forschungsfeld der Product-Service Systems durch grund-lagen- und praxisorientierte Forschung voranzutreiben und in die Ausbildung

der Studierenden der Ingenieurwissen-schaft an der Ruhr-Universität zu in-tegrieren. Ausführliche Informationen zu den Forschungsschwerpunkten und Lehrveranstaltungen der Juniorprofes-sur finden Sie unter www.product-ser-vice-systems.rub.de.

Juniorprofessur für Product-Service Systems

Die Forschungsgemeinschaft für industrielle Produkt-Service Sys-teme (FIPSS) bündelt Interessen der Industrie und akquiriert aktiv Forschungsgelder im Bereich der industriellen Dienstleistungen.

Der gemeinnützige Verein fördert die angewandte Forschung, überführt wissenschaftliche Erkenntnisse in die Industrie, initiiert zielgerichtete For-schungskooperationen und steigert dadurch nicht zuletzt die Wirtschaft-lichkeit seiner Mitglieder.

Der FIPSS e.V. generiert und trans-feriert gezielt Wissen im Bereich der industriellen Dienstleistungen. Dabei orientiert er sich stets am Bedarf der Industrie. Der Verein ermöglicht Ko-operationsprojekte zwischen Unterneh-men sowie zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, stellt eine rege Beteiligung der Partner sicher und fördert die Umsetzung der Forschungs-ergebnisse in den Unternehmen.

Der Verein ermittelt und struktu-riert den Forschungsbedarf seiner Mit-glieder und leitet daraus Forschungs-schwerpunkte ab. Er fungiert als erste Anlaufstelle zur Beantragung von För-dergeldern indem er seinen Mitgliedern Informationen zu laufenden Förder-programmen, Projektausschreibungen und Projekten bietet und sie bei der Antragstellung, angefangen bei der Antragskonzeption über die Suche ge-eigneter Partner bis zur Abstimmung mit den relevanten Förderinstitutionen, unterstützt. Durch die enge Vernet-zung des Vereins mit Forschung und Wissenschaft erhalten auch kleine und mittlere Unternehmen direkten Zugriff auf wegweisende Studien und Projek-te. Zudem kooperiert der FIPSS e.V. in-terdisziplinär mit weiteren Netzwerken, Multiplikatoren und anderen nationalen Partnern. Kennzeichnend für die For-schungsgemeinschaft für industrielle Produkt-Service-Systeme ist die aktive Mitwirkung von Unternehmen und For-

schungsinstituten aus allen Bereichen des Maschinenbaus, die durch ihre Mitgliedschaft und ihr Engagement das tragende Rückgrat des Vereins bilden.

Dabei definieren die Unternehmen ihren Forschungsbedarf und legen so-mit die relevanten Forschungsschwer-punkte fest. Zur Gewährleistung einer größtmöglichen Anwendungsnähe nehmen die Forschungsinstitute den aktuellen Forschungsbedarf auf und führen Forschungsvorhaben unter di-rekter Beteiligung der Unternehmen durch. (www.fipss.de)

FIPSS e.V.Neue Forschungsgemeinschaft für industrielle Produkt-Service Systeme gegründet.

Auf dem diesjährigen International Col-loquium on Relationship Management hielt das Marketing Department eine Special Session zum Thema Solution Selling. Mit dem Ziel die aktuellen For-schungsthemen des TR 29 in der Sci-entific Community weiter zu verbreiten und Feedback internationaler Forscher zu erhalten, wurden in drei Beiträgen die Arbeiten des Marketing Department präsentiert. Zunächst erfolgte eine Dar-stellung der aktuellen Situation sowie

zukünftigen Herausforderungen auf Business-to-Business Märkten, welche die Entwicklung des Solution Sellings weiter vorantreiben. Vor diesem Hin-tergrund zeigte Prof. Dr. Rese Chance, aber auch Grenzen des Solution Selling auf. Anschließend wurden die individu-ellen Auswirkungen auf Anbieter- und Kundenunternehmen aufgezeigt. Be-sonders hervorgehoben wurden dabei die durch Solution Selling entstehen-de langfristige Geschäftsbeziehung

zwischen den Geschäftspartnern und die Veränderungen die diese im Kun-denunternehmen nach sich zieht. Die präsentierten Beiträge wurden von den anwesenden Wissenschaftlern positiv aufgenommen und angeregt diskutiert.

Special Session auf dem International Colloquium on Relationship Marketing in Nottingham

Dipl.-Ök. Judith GesingTelefon: +49 (234) 32-25342 E-mail: [email protected]

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Jun.-Prof. Dr.-Ing. Katja LaurischkatTelefon: +49 (234) 32- 27629 E-mail: [email protected]

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Prof. Dr.-Ing. Horst MeierTelefon: +49 (234) 32 26310 E-mail: [email protected]

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Page 8: SFB/Transregio 29 „Engineering hybrider Leistungsbündel“ · die Wahl von Prof. Dr. Mario Rese (Mar - keting Department, Ruhr-Universität Bochum) zum stellvertretenden Spre-cher

4. IPS² Konferenz in TokioIn diesem Jahr fand die interna-tionale CIRP Konferenz für hy-bride Leistungsbündel vom 08. bis 09. November in Tokio, Japan statt. Die Konferenz wurde in den Räumlichkeiten des National Ins-titute of Advanced Industrial Sci-ence and Technology (AIST) ver-anstaltet.

Am ersten Tag wurden zum Auftakt der Konferenz nach der Einführung von Prof. Yoshiki Shimomura zwei sehr in-teressante Keynot-Voträge gehalten. Prof. Hiroyuki Yoshikawa berichtete über „Service Innovation in the Age of Sustainability“, bevor Dr. Botaro Hi-rosaki von der NEC Corporation über “New Dynamism in the Manufacturing Industry: Value-Sharing ‘Monozukuri’” vortrug. Danach wurden die ersten Bei-träge zur Konferenz in drei parallelen Sitzungen vorgestellt. Zum Abschluss des Tages wurde ein aufwändiges Con-ference Dinner im Hotel InterContinen-tal Tokyo Bay mit spektakulärem Blick auf die Bucht von Tokio serviert. Eine Vorstellung von japanischen Geishas rundete die Abendveranstaltung ab.

Der zweite Tag wurde von Prof. Horst Meier mit der Keynote „Planning and Development of Industrial Pro-duct-Service Systems“ eröffnet. Nach der Vorstellung weiterer Konferenzbei-träge wurde die Konferenz am Abend geschlossen.

Unter den 108 Teilnehmern der Konferenz aus aller Welt waren auch 19 Teilnehmer aus den Projekten des SFB Transregio 29. Weitere elf Teilneh-mer kamen ebenfalls aus Deutschland, das damit nach Japan mit 48 Konfe-renzbesuchern den größten Anteil der Teilnehmer stellt. Weitere Beiträge ka-men aus Schweden, Dänemark, Italien, Brazilien, Finland, Frankreich, Taiwan, Großbritannien, Belgien, Israel, Korea und Nigeria.

Rund 144 Abstracts wurden zur Vor-stellung auf der Konferenz eingereicht. An 22 von den insgesamt 86 akzeptier-ten Beiträgen waren die Forscher des TR 29 beteiligt. Einer der Konferenzbei-träge war auch zum vom Teilprojekt C4 (Professor Mario Rese, Professor Horst Meier, Judith Gesing und Mario Boß-lau) erarbeitete Paper „An Ontology of Business Models for Industrial Product-Service Systems“. Aus allen Beiträgen wurde dieses Paper mit dem „Best Pa-per Award“ prämiert, der auf dem Con-ference Dinner verliehen wurde.

Die „5th CIRP Conference on In-dustrial Product-Service Systems: IPS² 2013“ findet vom 13. bis 15. März in Bochum an der Ruhr-Universität statt. Informationen zur Konferenz und ein Anmeldeformular können online unter www.ips2-2013.de abgerufen werden.

Aus den Themen des Transregios 29 sind seit Ende 2011 folgende Promotio-nen entstanden:

Birgit Funke (2011): Adaptive Pla-nungsmethode zur Terminierung der Erbringungsprozesse hybrider Leis-tungsbündel, Ruhr-Universität Bo-chum, Lehrstuhl für Produktionssyste-me (Prof. Dr.-Ing. H. Meier)

Oliver Völker (2012): „Erbringungsor-ganisation hybrider Leistungsbündel“, Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Produktionssysteme (Prof. Dr.-Ing. H. Meier)

Wir danken unseren ehemaligen Kolle-ginnen und Kollegen für die gute Zu-sammenarbeit und wünschen viel Er-folg für die weitere berufliche Zukunft!

TR 29-Magazin

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Kontakt:Lehrstuhl für Produktionssysteme, Geb. IB 2/126 Ruhr-Universität Bochum, 44780 BochumTel.: +49 (0) 234 / 32 - 26310Fax: +49 (0) 234 / 32 - 14157Internet: http://www.tr29.deE-mail: [email protected]

Herausgeber:SFB/Transregio 29

Ankündigungen23rd CIRP International Design Conference11.-13. März 2013, Ruhr-Universität Bochum (www.cirpdesign-2013.de)

5th CIRP International Confe-rence on Industrial Product-Service Systems13.-15. März 2013, Ruhr-Universität Bochum (www.ips2-2013.de)

6th CIRP IPS² Spring School21.-24. Mai 2013, TU Berlin (www.mms.tu-berlin.de/menue/home/ver-anstaltungen/ipss_spring_school)

Abgeschlossene Promotionen