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Shiva tanzt! Inhaltsverzeichnis 1 Quiz Hinduismus* 2 Kurzinformationen: Hinduismus* 3 Shiva Nataraja!* 4 Was bedeutet das?* 5 Weiblich? Männlich?**

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Shiva tanzt! Inhaltsverzeichnis

1 Quiz Hinduismus*

2 Kurzinformationen: Hinduismus*

3 Shiva Nataraja!*

4 Was bedeutet das?*

5 Weiblich? Männlich?**

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Quiz Hinduismus

1/2 Vorbereitung des Museumsbesuchs – Shiva tanzt!

1. «Hinduismus» ist weltweit…

A die drittgrösste Religion.B die zweitgrösste Religion.C die fünftgrösste Religion.

2. Wie viele Hindus gibt es momentan?

A ungefähr 1 MilliardeB ungefähr ½ MilliardeC ungefähr 3 Milliarden

8. Die Götter werden im Hinduismus verehrt, indem ihnen Blumen, Früchte, Lichtflam- men, Räucherstäbchen und Gebete über- bracht werden. Wie heisst diese Zeremonie?

A MantraB MokshaC Puja

5. Im hinduistischen Verständ-nis wird das Leben als Kreislauf gedacht: Geburt – Leben – Tod – Wiedergeburt. Diesen Kreislauf der Wiedergeburten nennt man:

A OmB KarmaC Samsara

3. Das Wort «Hindu» stammt aus dem Persischen und bezeichnete ursprünglich...

A den höchsten Berg Indiens.B Menschen, die östlich des Flusses Indus lebten.C das Reich von Alexander dem Grossen.

4. «Hinduismus»...

A ist keine einheitliche Religion, sondern besteht aus einer Vielfalt religiöser Praktiken und Glaubensvorstellungen.B hat drei Gottheiten, eine einheitliche Lehre und klar festgelegte heiligen Schriften.C besteht aus unzähligen Göttern und Göttinnen, die von allen Indern verehrt werden.

Wie viel weisst du schon über den Hinduismus?

Kreuze jeweils die richtige Antwort an.

1 6. Der Kreislauf der Wiedergeburten zeigt sich z.B. in den Darstellungen der Götter Vishnu, Shiva und Brahma. Jeder der drei Götter verkörpert einen Aspekt dieses Kreislauf besonders deutlich: der Kosmos wird erschaffen, er wird erhalten und auch wieder zerstört bzw. aufgelöst.

Erhalter ist...

A VishnuB ShivaC Brahma

Schöpfer ist...

A VishnuB ShivaC Brahma

Zerstörer ist...

A VishnuB ShivaC Brahma

1

2

7. Erkennst du die drei Gottheiten auf den Bildern (1, 2 und 3)? Schreibe die Nummer auf.

Brahma mit mehreren Köpfen: .........................Vishnu mit Muschel: ........................Shiva mit Trommel und Kobra: .........................

3

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2 Kurzinformationen: Hinduismus

2/2 Vorbereitung des Museumsbesuchs – Shiva tanzt!

Verbreitung:Der Hinduismus ist weltweit die drittgrösste Religion nach dem Christentum und dem Islam. Beinahe 1 Milliarde Menschen sind Hindus, das heisst momentan jeder siebte Mensch auf unserem Planeten. Die meisten Hindus leben im Ursprungsland Indien, aber auch in Nepal, Bangladesch, Sri Lanka, Bali, Malaysia etc. Neben dem Hinduismus existieren in Indien weitere Religionen wie der Islam, das Christentum, der Sikhismus, der Buddhismus, der Jainismus und andere.

Namensherkunft:Das Wort «Hindu» war ursprünglich eine geografische Bezeichnung für die Gegend östlich des Flusses Indus und deren Bewohner. Der Fluss Indus ist mehr als 3000 Kilometer lang und fliesst durch das heutige Pakistan. Früher war er die östliche Grenze des Reiches von Alexander dem Grossen. Erst viel später wurde der Begriff «Hindu» im religiösen Sinne gebraucht. Auch die Worte »Indien« und »Inder« sind vom Namen des Flusses abgeleitet.

Götter und Göttinnen:Unzählige Gottheiten (nach dem Sprichwort 330 Millionen!) werden von den Hindus verehrt. Einige sind allgemein bekannt wie die wichtigen Gottheiten Brahma, Vishnu, Lakshmi, Shiva, Ganesha, Shakti, Krishna usw. Andere wiederum werden nur in einer Region oder einem Dorf verehrt. Diese Götter werden mit einem Ritual, genannt «Puja», verehrt. Dabei werden Blumen, Früchte, Räucherstäbchen, Lichtflammen, Glocken-klänge und Gebete (z.B. Mantras) dargebracht. Es ist eine Zeremonie, in der alle Sinne angesprochen werden.

Hinduistisches Lebensverständnis:Das Leben wird im Hinduismus, wie auch im Buddhismus, als Kreislauf gedacht: Geburt – Leben – Tod – Wiedergeburt. Dieser Kreislauf der Wiedergeburten nennt man «Samsara». Nach diesem Verständnis beeinflusst der Mensch durch seine positiven und negativen Taten selbst seine nächsten Wiedergeburten. Dies ist das «Karma», was auf Sanskrit Tat, Handlung heisst. Ziel ist es, Befreiung aus diesem Kreislauf der Wieder- geburten zu erlangen. Dieser Kreislauf der Wiedergeburt zeigt sich auch in der Aufgabe der drei Götter Brahma, Vishnu und Shiva: Brahma hat den Kosmos erschaffen, Vishnu schaut, dass er erhalten wird, und Shiva löst ihn wieder auf, um für Neues Raum zu schaffen.

Hinduismus in der Schweiz: In der Schweiz leben zwischen 30‘000 und 50‘000 Hindus, davon mehr als ein Fünftel im Kanton Zürich. Das sind zwi-schen 0,5% und 0,7 % der Schweizer Bevölkerung. Die meis-ten Hindus wanderten aus Südasien (v.a. Sri Lanka) in die Schweiz ein. Sie haben ihre Religion als Teil ihrer kulturellen Identität mit hierher gebracht. Heute gibt es in der Schweiz mehr als 20 tamilische Hindutempel.

Hinduismus:Der Begriff «Hinduismus» selbst wurde im 19. Jahrhundert eingeführt und ist ein Oberbegriff beziehungsweise ein Sammelbegriff für viele verschiedenen Religionsformen und Praktiken der Inder, die nicht Muslime oder Christen waren. Das heisst, Hinduismus ist keine einheitliche Re-ligion mit einer klaren Lehre und ganz bestimmten Göt-tern, sondern besteht exakt genommen aus vielen ver-schiedenen Religionen mit vielen verschiedenen Texten.

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3 Shiva Nataraja!

Shiva bedeutet «der Glücksverheissende». Er zeigt sich in verschiedenen Gestalten und verfügt über 1008 Namen. Hier ist er als Nataraja, «König des Tanzes», abgebildet.

Nachbereitung des Museumsbesuchs – Shiva tanzt!

Warum tanzt Shiva? Was bedeutet dieser Tanz?………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Innerhalb der Darstellung Shivas (s. Abbildung) sind zwei Dreiecke und ein Sechsstern sichtbar. Lege ein Pauspapier aufs Bild und zeichne sie nach. Diese Formen bedeuten:

………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Ein Yantra ist entstanden. Was ist das?………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Suche übers Internet ein anderes Yantra und versuche mehr darüber zu erfahren. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

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Was bedeutet das?4

Nachbereitung des Museumsbesuchs – Shiva tanzt!

Hier ist einiges durcheinander gewirbelt.Was gehört zusammen?Jedes Detail hat seine Bedeutung. Verbinde Bild und Text mit einer Bleistiftlinie.

8. Shivas linker Fuss ist im Tanz emporgeschwungen, als Zeichen der Befreiung aus der Unwissenheit (Erlösung).

1. Das Schlagen der Trommel mit der rechten Hand Shivas repräsentiert den «Urknall», womit die Entstehung des Kosmos symbolisiert wird (Schöpfung).

2. Die Flamme auf seiner linken Handfläche steht für das Ende eines Zeitalters. Sie weist darauf hin, dass sich alles auch wieder auflöst, stirbt, um neu erschaffen zu werden (Zerstörung bzw. Transformation).

3. Die Flussgöttin Ganga im Haar Shivas symbolisiert Erlösung. Sie ver- weist auch auf Shivas Leben spendende Kraft.

4. Mit seinem rechten Fuss hält Shiva den Dämon der Unwissenheit und Verblendung fest, damit er nicht aktiv werden kann (Illusion).

5. Das Gesicht Shivas ist friedlich und in sich gekehrt, trotz seines bewegten Tanzes. Auf der Stirn prangt das dritte Auge, das Symbol für die Allwissenheit des Gottes.

6. Mit der Handgeste des vorderen rechten Armes segnet er die Geschöpfe und gewährt ihnen Schutz (Erhaltung).

7. Die fliegenden Haare im Tanz symbolisieren die sieben heiligen Flüsse Indiens.

A

B

c

D

E

F

G

H

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Sucht in der Ardhanarishvara Figur weibliche und männliche Elemente.

Macht euch Gedanken, weshalb diese Figur beide Geschlechter zum Ausdruck bringt.

5 Weiblich? Männlich?

Nachbereitung des Museumsbesuchs – Shiva tanzt!

In der Figur des Shiva Nataraja sind männliche und weibliche Aspekte vereint.

Erkennungsmerkmale im Aufbau der Figur mit den nach oben und unten gerichteten Dreiecken:

Männliche Energie = ShivaWeibliche Energie = Shakti Verbindung von männlicher und weiblicher Energie (Yantra von Shiva)

Erkennungsmerkmale in der Figur selbst, sichtbar an den Ohren:

Das rechte Ohrläppchen Shivas ist lang ge-zogen, so wie es sich für einen Fürsten ge-ziemt, der einmal schweren goldenen Ohr-schmuck getragen hat.

Das linke Ohrläppchen wird von einem Scheibenring geschmückt, der Weiblichkeit und Schöpfungskraft anzeigt.

Diskutiert die Bedeutung des Mythos der Entstehung Shiva Ardhanarishvaras.

Mythos: Shiva teilt sich in zwei Hälften.

«Es gab eine Zeit, in der sich alle Geschöpfe der Erde nicht mehr vermehren wollten, und es bestand die Gefahr, dass die Welt ausstarb und sie wieder so aussah, wie sie früher einmal war. Da teilte sich Gott Shiva in zwei Hälften. Mit der rechten Seite nahm er die Gestalt eines Mannes, mit der linken Seite die Gestalt einer Frau an. Durch diese beiden Hälften wurden un- zählige neue Geschöpfe auf dieser Welt ge-boren. Das Leben wurde weiter geführt.»

Die Figur Shiva Ardhanarishvara

Es gibt auch eine Darstellungsform Shivas, in der er beide Geschlechter in sich vereinigt, als Shiva Ardhanarishvara. (ardha = halb, nari = Frau, ishvara = Herr).