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NEWS Dezember | 2019 Neue Zugangsdaten für den Kundenlogin! Ab sofort gibt es neue Passwörter und Benutzernamen, diese erhalten Sie beim Klientenservice oder in Ihrer Personal- abteilung.

Sind gute Vorsätze für das neue Jahr sinnvoll?...ist groß, nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch im Beziehungsleben. Wie gut wäre es also, so etwas wie Hornhaut auf der Seele

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Page 1: Sind gute Vorsätze für das neue Jahr sinnvoll?...ist groß, nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch im Beziehungsleben. Wie gut wäre es also, so etwas wie Hornhaut auf der Seele

Fürstenberg Institut | 11 | newsletter 04 | 2019

Sind gute Vorsätze für das neue Jahr sinnvoll?

NEWSDezember | 2019

Neue Zugangsdatenfür den Kundenlogin!Ab sofort gibt es neue Passwörterund Benutzernamen, diese erhalten Sie beim Klientenservice oder in Ihrer Personal-abteilung.

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Fürstenberg Institut | 32 | newsletter 04 | 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,

am 12. September wurde unser Institut 30 Jahre alt. Wir sind also im

besten Alter – in einer gewissen Reife und gleichzeitig frisch und be-

geistert bei der Sache. Wir haben auf einer Schiffsreise gehörig gefeiert

– und dabei mal wieder festgestellt, wie wesentlich es ist, dass auch

wir uns immer wieder auf das konzentrieren, was uns in der Zusam-

menarbeit mit unseren Kunden wirklich wichtig ist: bei Mitarbeitern,

Führungskräften und an Rahmenbedingungen etwas zu bewegen,

was das Arbeiten und Leben leichter und schöner macht. In diesem

Newsletter finden Sie dazu im weitesten Sinne Informationen und

Anregungen: zu Resilienz, zum Zeit- und Selbstmanagement oder zu

guten Vorsätzen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und eine ruhige Winterzeit.

Herzlichst

Ihre Reinhild Fürstenberg

Woran gute Vorsätze scheitern und wie Sie Ihre Vor-sätze 2020 in die Tat umsetzen

2019 neigt sich dem Ende und viele nutzen die Zeit zwischen den Jah-

ren, um die vergangenen zwölf Monate Revue passieren zu lassen und

sich zu fragen „Was möchte ich zukünftig verändern?“, Was möchte ich

besser machen?“.

Weniger Stress, mehr Sport treiben, sich gesünder ernähren – laut Sta-

tista drei der Top Ten guten Vorsätze der Deutschen für das laufende

Jahr. Für 2020 wird es ähnlich aussehen. Diese und andere Vorsätze

sind schnell gefasst – die wahre Herausforderung liegt jedoch in der

anschließenden Umsetzung.

Doch wer sich realistische und den eigenen Bedürfnissen entsprechen-

de Ziele setzt, kann wirklich etwas im Leben bewegen, erklärt Susanne

Naß, Beraterin im Fürstenberg Institut, im folgenden Interview.

Warum versuchen wir gerade zu Beginn eines neuen Jahres unser Leben umzugestalten?Menschen brauchen Strukturen, wollen Übergänge traditionell gestal-

ten – so auch den Jahreswechsel. Viele nutzen die Tage zwischen den

Jahren, um inne zu halten, zurückzublicken und zu bewerten, was war

gut, was waren meine Highlights, aber auch, was möchte ich optimie-

ren? Ähnlich wie das Würdigen eines neuen Lebensjahres oder einer

neuen Lebensdekade steckt darin immer wieder die Realisierung und

Sind gute Vorsätze für das neue Jahr sinnvoll?

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Fürstenberg Institut | 54 | newsletter 04 | 2019

sitzenden Bürojob fehlt. Wer sich seinen Bedürfnissen entsprechend

selbst für Veränderungswünsche entscheidet, dem gelingt es auch,

das Vorhaben umzusetzen.

Warum scheitern gute Vorsätzen oftmals bereits nach wenigen Wochen?Häufig setzen wir uns unrealistische Ziele, die nicht den wirklich ei-

genen Bedürfnissen oder dem Zeitbudget entsprechen. Stellen Sie

sich einmal bewusst die Frage: Was bekommt eigentlich Raum, Auf-

merksamkeit und Zeit in meinem Leben? Mit ein wenig Motivation

und Durchhaltevermögen gehören Ihre Vermeidungsstrategien, wie

beispielsweise „heute nicht, das Sofa lockt, wer weiß, ob ich das hinbe-

komme, ich muss erst meine Steuererklärung fertig haben, bevor ich

dieses Thema in Angriff nehme o. ä., vielleicht schon bald dem vergan-

genen Jahr an.

Letztlich braucht es also eine gewisse Selbstverpflichtung im Sinne

guter Selbstfürsorge: Ich nehme mich mit meinen Bedürfnissen ernst

und entscheide mich dafür, diese zu unterstützen.

Bewusstwerdung, dass die Zeit voranschreitet. Wir bekommen eine

Ahnung der eigenen Endlichkeit und fragen uns, was soll noch kom-

men, wie viel Zeit setze ich wofür ein, was soll Raum und Bedeutung

finden? Oftmals sehen wir das kommende Jahr als „Neuanfang“.

Wie klappt es, die eigenen Ziele wirklich zu erreichen?In erster Linie sollten Ziele realistisch sein. Es ist schier unmöglich, in

kürzester Zeit 10 kg abzunehmen, wenn man nicht auf Süßes verzich-

ten kann oder keinen Sport treibt. Stellen Sie sich zudem die Frage,

was oder wer die Triebfeder für den Veränderungswunsch ist: Was sind

meine Bedürfnisse, denen ich mehr Raum geben möchte und wer ist

der Treiber hinter meinen „guten“ Vorsätzen – bin ich es wirklich selbst?

Steht das Ziel wirklich im Einklang mit meinen Grundbedürfnissen?

Fragen Sie sich: Welche meiner Bedürfnisse sind bislang nicht gut

erfüllt? Entscheiden Sie sich bewusst dafür, im nächsten Jahr besser

dafür zu sorgen. Dann heißt es nicht mehr, ich sollte unbedingt ab-

nehmen oder mehr Sport treiben, sondern, ich habe bewusst festge-

stellt, dass mir Bewegung an der frischen Luft als Ausgleich zu meinem

Autorin: Susanne Naß,Beraterin, Fürstenberg Institut

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Fürstenberg Institut | 76 | newsletter 04 | 2019

Interview mit Wissenschaftsjournalistin und Autorin Christina Berndt

Während manche Menschen durch Schicksalsschläge in tiefe Krisen

stürzen, bewahren andere in derartigen Situationen Mut und Zuver-

sicht und gelten als resilient. Die studierte Biochemikerin Christina

Berndt berichtet als Wissenschaftsjournalistin für die Süddeutsche

Zeitung über Medizin und Psychologie und hat den Spiegel-Besteller

„Resilienz – Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft“ veröf-

fentlicht, der sich bis heute 250.000 Mal verkaufte. Sie wurde u. a. mit

dem European Science Writers Junior Award ausgezeichnet und unter

die Top 3 der Wissenschaftsjournalisten 2013 gewählt.

In den letzten Jahren hat der Begriff „Resilienz“ in unserer schnelllebigen, leistungsorientierten Berufswelt immer mehr an Bedeutung gewonnen – aber was genau verbirgt sich eigentlich dahinter?Resilienz bezeichnet die Widerstandfähigkeit unserer Seele, von der

wir uns wünschen, dass sie nach Niederlagen bzw. Schicksalsschlägen

wieder gesundet. Man kann sich das wie bei einem Flummi vorstellen,

der auf dem Boden aufschlägt, eingedrückt wird, aber sobald er ab-

springt, wieder seine ursprüngliche runde (gesunde) Form annimmt.

Tatsächlich wird der Begriff heute immer häufiger genutzt, was auch

daran liegt, dass wir Resilienz in unserem teilweise überfordernden,

lauten, hektischen Alltag verstärkt benötigen.

Optimismus, Selbstbewusstsein, Bindung – was uns wirklich stark macht

Wie sind Sie auf dieses Thema aufmerksam geworden?Wirklich aufmerksam geworden bin ich auf das Thema durch die Ge-

burt meines ersten Kindes. Als junge Mutter wollte ich wissen, wie ich

mein Kind fürs Leben stärke und was ich entsprechend bei der Erzie-

hung zu beachten habe. Darüber hinaus begleitet man im Laufe des

Lebens immer mehr Personen bei ihrem individuellen Umgang mit

Schicksalsschlägen wie Unfällen, Krankheiten oder Trennungen. Nicht

selten habe ich gestaunt, wie unterschiedlich meine Mitmenschen mit

derartigen Ereignissen umgegangen sind – warum sind die einen dar-

an zerbrochen, während andere nach kürzester Zeit wieder nach vorn

geblickt haben? Es hat mich einfach interessiert, dem nachzugehen.

Man spricht von verschiedenen Säulen der Resilienz. Welche Re-silienzfaktoren halten Sie für besonders wichtig?Grundsätzlich gibt es Faktoren, die uns schützen, und Dinge, die uns

verletzbar machen.

Das Wichtigste ist zweifelsfrei Bindung – einerseits verlässliche Mit-

menschen zu haben, andererseits selbst überhaupt bindungsfähig zu

sein. Familie, Bekannte, Freunde – sie sind es, die einen durchs Leben

und damit auch durch zu bewältigende Schwierigkeiten tragen. Spe-

ziell für Kinder ist Bindung von größter Bedeutung. Von verbundenen

Personen lernen sie, dass man auch einstecken können muss, auch

mal verliert, letztlich Strategien, wie man grundsätzlich mit seelischem,

aber auch körperlichem Schmerz umgeht.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist Optimismus. Wenn es mir bei Krisen

gelingt, optimistisch zu bleiben und daran zu glauben, dass es wieder

besser werden wird, zeige ich Resilienz. Dieser positive Glaube kann

durch Lebenserfahrung, unterstützende Freunde, aber auch Literatur

„gefüttert“ werden.

Christina Berndt

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Fürstenberg Institut | 98 | newsletter 04 | 2019

Ferner zählt sicherlich Selbstbewusstsein zu einem der wichtigsten

Resilienzfaktoren. Der Glaube an sich selbst und daran, dass man es

schafft: „Ich sitze zwar gerade in einem schwarzen Loch, es ist nur

schwer erträglich, aber ich schaffe es da wieder herauszukommen, ich

habe schon ganz andere Dinge geschafft.“

Grundsätzlich sind auch Dankbarkeit für die guten Dinge, Humor und

einfache Neugierde aufs Leben förderlich, um resilient durchs Leben

zu gehen.

Ist Resilienz eine Frage der Persönlichkeit oder lässt sich diese Fä-higkeit aktiv erlernen?Resilienz lässt sich ganz klar erlernen bzw. stärken. Zwar kommen wir

alle mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften auf die Welt und er-

fahren durch unsere Elternhäuser eine gewisse Prägung, aber Resilienz

ist auch eine Strategie: Ich sitze im Loch, was tue ich jetzt? Optimisti-

sches lösungsorientiertes Denken lässt sich erlernen. Darüber hinaus

werden wir aufgrund der eigenen Lebenserfahrung mit dem Alter in

der Regel von ganz allein resilienter, weil wir wissen, dass etwas, das

wir bereits erlebt haben, auch wieder funktionieren wird – sogenannte

Lernerfolge aus der Vita.

Resilienz lässt sich zudem mit einfachen praktischen Übungen trainie-

ren. Um weniger pessimistisch zu sein, sollte man seinen Fokus auf die

guten Dinge legen und weniger auf das, was schiefgelaufen ist. Freuen

Sie sich auch über Kleinigkeiten, sei es das letzte Stück von Ihrem Lieb-

lingskuchen, das Sie beim Bäcker ergattert, oder die letzte Bahn, die sie

doch noch erwischt haben. Stecken Sie sich z. B. fünf Steinchen in die

rechte Hosentasche und immer, wenn etwas Gutes am Tag passiert,

wandert ein Steinchen in die linke Tasche. Abends haben Sie dann

hoffentlich fünf Glücksmomente gesammelt. Oder überlegen Sie bei

Geschehnissen, die Ihnen nicht gefallen, wie schlimm diese eigentlich

in drei Stunden, Tagen oder Wochen sind – vergessen? Das hilft, Dinge

in ihrer Tragik einzuordnen, oft werden sie dadurch kleiner.

Kann auch ein Team oder gar ein Unternehmen über Resilienz verfügen?Tatsächlich gibt es auch mehr oder weniger resiliente Teams. Ein The-

ma, das klar bei der Führung beginnt. Resiliente Führungskräfte zeigen

auch einmal Schwäche, sind nicht immer perfekt und geben Fehler

offen zu. Nur so kann ich mir auch als Mitarbeiter eingestehen, dass es

an einem Tag mal nicht so gut läuft, mir Druck nehmen und damit die

psychische Gesundheit bewahren.

Grundsätzlich spricht auch die Wirtschaft von resilienten Organisatio-

nen, die aber natürlich wiederum von der Resilienz ihrer Mitarbeiter

abhängt. Wenn sich Firmen aufgrund von Veränderungen von Markt

und Umwelt auf Neuerungen einstellen können, flexibel, dynamisch

und wandlungsfähig sind, sind sie in der Regel auch resilient. Entspre-

chende Voraussetzungen finden sich eher in dynamischen als in hier-

archischen Unternehmen.

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Und zum Schluss noch eine persönliche Frage – haben Sie schon einmal eine Krise erlebt, in der Sie auf Ihr Fachwissen zu-rückgreifen konnten? Auf jeden Fall, ich profitiere sehr von meinen gewonnenen Kenntnis-

sen – im Großen wie im Kleinen. Heute ist das Glas für mich halbvoll

und nicht halbleer. So schaue ich beispielsweise nach meinen Vor-

trägen mittlerweile auf die zahlreichen begeisterten Teilnehmer und

nicht mehr auf den einen, der etwas auszusetzen hat. Und wenn et-

was schiefgelaufen ist, versuche ich mir zu sagen „war jetzt nicht so

toll, aber ich habe etwas daraus gelernt, das passiert mir nicht wieder“.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass es die ultimative Resilienz

nicht gibt. Es gibt verschieden schwere Krisen und unterschiedliche

Lebensphasen, in denen man Dinge leichter oder auch schwerer ertra-

gen kann. Außerdem wollen wir auch gar nicht in einer Ritterrüstung

durch die Welt schreiten und alles an uns abprallen lassen, wir wollen

fühlen, dürfen auch einmal weinen, jammern und sogar umfallen, der

Mensch ist selbstverständlich verletzlich. Wichtig ist es nur, für die Stür-

me des Lebens trainiert zu sein und immer wieder aufzustehen.

Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burn-out von Christina Berndt

Das Leben ist hart geworden im 21. Jahrhundert. Der Leistungsdruck

ist groß, nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch im Beziehungsleben.

Wie gut wäre es also, so etwas wie Hornhaut auf der Seele zu haben!

Eine Lebenseinstellung, die den Blick zuversichtlich nach vorn lenkt.

Eine Haltung, die auf Gelassenheit und Selbstsicherheit beruht. Es gibt

Menschen, die all diese Eigenschaften haben. „Resilienz“ heißt ihre ge-

heimnisvolle Kraft. Christina Berndt erzählt davon in vielen Beispielen

und beschreibt, was Neurobiologen, Genetiker und Psychologen über

die Entstehung dieser seelischen Widerstandskraft herausgefunden

haben. All jenen, die diese Stärke mitunter vermissen, gibt sie aber

auch ganz praktische Hilfestellung, diese auszubauen.

LiteraturtippResilienz – Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft

dtv VerlagsgesellschaftTaschenbuch288 SeitenD 9,90 €ISBN: 978-3423348454

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Fürstenberg Institut | 1312 | newsletter 04 | 2019

Die Sieben Säulen der Resilienz

Optimismus Wie optimistisch ein Mensch ist, hängt stark vom seinem Weltbild, dem

Selbstbild sowie davon ab, wie wir unsere Mitmenschen bewerten.

Stärken Sie Ihren Optimismus, indem Sie humorvoll sind und eine po-

sitive Sprache nutzen. Freuen Sie sich, wenn Sie beim Kuchenbacken

den Zucker lieber ganz vergessen und nicht versehentlich mit Salz

verwechselt haben. Mit ordentlich süßer Sahne ist die Kuchenschlacht

noch zu retten. Versuchen Sie einmal bewusst auf negative Adjekti-

ve zu verzichten. Eine Situation muss nicht immer gleich als furchtbar

oder schrecklich beschrieben werden – vielleicht war sie einfach unge-

wöhnlich oder interessant. Auch eine gewisse Gedankenkontrolle – „es

geht vorbei, es ist begrenzt, es liegt nicht nur an mir“ – beeinflussen

uns positiv, machen uns optimistisch und stärken damit auch unsere

Resilienzfähigkeit.

Akzeptanz Akzeptieren Sie Ihre Fehler und Schwächen, keiner ist schließlich per-

fekt. An Fähigkeiten, die wir ändern können und wollen, sei es Geduld

oder das eigene Zeitmanagement, haben wir die Chance zu arbeiten.

Dinge, die wir hingegen ohnehin nicht verändern können, sollten wir

akzeptieren und nicht unnötig bekämpfen. Das stärkt die individuelle

Resilienz und bewahrt Ressourcen.

LösungsorientierungZur Lösungsorientierung zählt, sich von dem eigentlichen Problem zu

lösen und die Aufmerksamkeit auf Chancen und Alternativen zu legen.

Versuchen Sie, sich eine Lösung intensiv vorzustellen, um sie geistig

und körperlich zu erleben. Haben Sie beispielsweise Angst vor einem

anstehenden Vortrag, fühlen Sie sich in die Situation inkl. der feuchten

Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles gelingen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierig-keiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständ-liche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.

Antoine de St. Exupéry

Nach einer schweren Krankheit werde ich wieder gesund, nach einer

Trennung und einer Zeit der Trauer werde ich wieder glücklich, nach

stressigen Zeiten finde ich zurück zu Ruhe und Gelassenheit, nach ei-

ner herausfordernden beruflichen Phase kann ich mich wieder erholen

– wer mit einer entsprechenden Überzeugung auf diese und ähnliche

Situationen reagiert, ist resilient und hat die Widerstandkraft und damit

die Fähigkeit, Schicksalsschläge und Schwierigkeiten zu überwinden,

ohne Schaden an der Seele zu nehmen. Die gute Nachricht in diesem

Zusammenhang ist: Resilienz kann trainiert werden! Aber wie? In kri-

tischen Zeiten erleben Betroffene Unsicherheit, bewährte Lösungs-

strategien scheinen nicht zu wirken, sie fühlen Schwäche, Hilflosigkeit,

Inkompetenz, Ausgeliefertsein und einen Verlust von Selbstwert. Ziel

sollte es sein, trotz aller negativer Empfindungen zu dem Gefühl zu ge-

langen: Ich kann die Dinge bewältigen, auch wenn sie schwierig sind.

Hilfreich ist dafür das Sieben-Säulen-Modell, eines von verschiedenen

wissenschaftlichen Ansätzen zum Thema Resilienz.

Resilienz lernen – Krisen meistern!

resilience (engl.) = „Spannkraft, Widerstandsfähigkeit, Elastizität“

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Fürstenberg Institut | 1514 | newsletter 04 | 2019

Hände hinein und stellen Sie sich dann vor, wie sie flüssig und begeis-

tert vortragen – Sie sind im Thema und können das – und anschlie-

ßend die verdiente Anerkennung bekommen.

Selbstregulierung Auch ein gewisses Maß an Selbstregulierung trägt zur Steigerung der

Resilienz bei. Entscheidend dafür ist es, Struktur in das eigene Gefühl-

schaos zu bekommen und auch einmal innerlichen Abstand zu be-

wahren. Vergleichen Sie beispielsweise einmal die Bedeutung einer

kritischen Situation in fünf Stunden, fünf Tagen oder fünf Wochen. Hat

das Ereignis bereits in fünf Tagen keine Bedeutung mehr, kann es gar

nicht so schlimm gewesen sein. Gleichzeitig gilt es, Stressoren, die ei-

nen wirklich unter Druck setzen und die sich verändern lassen, zu redu-

zieren und achtsam zu bleiben, sich auf das hier und jetzt zu konzen-

trieren und nicht am Sonntag bereits an die bevorstehende, stressige

Woche zu denken.

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Die Sieben Säulen der Resilienz

Verantwortung übernehmenÜbernehmen Sie Verantwortung, um Ihre Resilienz zu stärken.

Dafür sollte zwischen veränderbarer und unveränderbarer Welt

unterschieden werden. Sie können weder eine unheilbare Krankheit

heilen, noch den Regen stoppen oder spontan einen Stau auflösen,

aber Sie können den Umgang mit der jeweiligen Situation verändern.

Seien Sie proaktiv: Handeln Sie in Bereichen, in denen dieses möglich

ist, treffen Sie neue Entscheidungen, wenn Ihnen dies guttut, agieren

Sie, anstatt auf Situationen zu reagieren und übernehmen Sie damit

Verantwortung für sich und Ihr eigenes Glück und Wohlbefinden.

Netzwerkorientierung Sie sind in der Regel nicht allein. Nutzen Sie in schwierigen Situationen

Ihr Netzwerk, nehmen Sie Hilfe von Freunden und Familie an. Schauen

Sie dabei, wer Ihnen guttut, aber seien Sie auch mutig und streichen

Sie Miesmacher aus Ihrem Netzwerk. Das kann auch erst einmal für

einen gewissen Zeitraum sein, bis Sie wieder Ressourcen gesammelt

haben.

Zukunftsplanung Schauen und fühlen Sie voraus und verfolgen Sie Ihre Ziele, Träume

und Visionen. Wo möchte ich beruflich in fünf Jahren sein? Wo und

wie möchte ich wohnen? Denken Sie aber auch „klein“: Wie möchte

ich den nächsten Urlaub verbringen? Wen möchte ich mal wieder tref-

fen? Wann gehe ich mal wieder die ganze Nacht tanzen? Wer Pläne hat

und sich auf seine Lebensträume ausrichtet, entwickelt Widerstands-

kraft und damit Resilienz. Und sollte ein Plan doch einmal scheitern,

verfügen Sie über die entsprechende Kraft wieder aufzustehen.

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Fürstenberg Institut | 1716 | newsletter 04 | 2019

Der Klassiker des Zeitmanagements mit neuen Toolsvon Lothar Seiwert

Viel Work, kaum Life – so sieht die turbulente Existenz vieler Menschen

aus. Wir gewinnen zwar immer mehr Lebenszeit, doch scheinbar ei-

len uns die Jahre auch immer schneller davon. Wünsche? Sehnsüchte?

Träume? Aufgegeben und ausgeträumt. Doch es gibt Auswege aus

dem Teufelskreis von Dringlichkeit und ständiger Erreichbarkeit. Lothar

Seiwert hat eine Anleitung zur ganzheitlichen und aktiven Lebensge-

staltung verfasst, die Hunderttausenden Lesern von Europa bis Neu-

seeland geholfen hat, ihre Zeitsouveränität zurückzugewinnen.

Wir verlosen drei Exemplare!

Zur Teilnahme senden Sie einfach eine E-Mail mit dem Begriff

„Fürstenberg Buchtipp“ an: [email protected]

Einsendeschluss ist der 03.01.2020.

Die Gewinner werden benachrichtigt

LiteraturtippWenn du es eilig hast, gehe langsam: Wenn du es noch eiliger hast, mache einen Umweg.

Campus Verlag, 17. Auflage, 2018Gebundene Ausgabe,224 SeitenD 19,95 €ISBN: 978-3593508955

Ein Gespräch mit EAP-Berater Michael Wigge

Wofür ist ein gutes Zeit- und Selbstmanagement eigentlich sinnvoll?

Wir wollen schließlich spontan sein, zwischendurch einmal tun und

lassen, was uns gerade gut zu tun scheint. Dennoch hilft eine gewisse

Struktur nachweislich Stress zu reduzieren. Der Tagesablauf wird stär-

ker durch Vorhersehbares geprägt und ist damit weniger hektisch zu

bewältigen. Darüber hinaus gewinnt man einen besseren Überblick

über alle anstehenden Projekte, Aufgaben und Tätigkeiten sowohl im

Berufsalltag als auch im Privatleben und fühlt sich von diesen weniger

überwältigt. „Sie sparen Zeit und können diese für wirklich wichtige

Aufgaben besser nutzen und Ziele schneller erreichen“, so Michael

Wigge, EAP-Berater im Fürstenberg Institut.

Zeit- und Selbstmanagement: Wie Sie berufliche und private Ziele besser erreichen

Page 10: Sind gute Vorsätze für das neue Jahr sinnvoll?...ist groß, nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch im Beziehungsleben. Wie gut wäre es also, so etwas wie Hornhaut auf der Seele

Fürstenberg Institut | 1918 | newsletter 04 | 2019

Aber was steht unserem Zeitmanagement im Wege? Ein Aspekt ist Pro-

krastination – die sogenannte „Aufschieberitis“. Sie überfällt uns, wenn

für eine bestimmte Aufgabe die Leidenschaft fehlt oder die Angst zu

scheitern im Vordergrund steht, weil ein Projekt zu schwierig erscheint

oder wir uns zu hohe Ziele gesteckt haben. Die einfache Lösung, end-

lich nichts mehr unnötig zu verschieben: Gehen Sie es an und wenn

es erst einmal nur eine halbe Stunde ist und nutzen Sie die 72-Stun-

den-Regel. „Ziele, die innerhalb von 72 Stunden ins Handeln ge-bracht werden, haben eine 90-prozentige Sicherheit auf Erfolg“,

weiß Wigge.

Ein weiterer Punkt, der unsere Zeiteinteilung negativ beeinflusst, ist

fehlende Abgrenzungsfähigkeit. Einfach einmal „Nein“ zu sagen, fällt

schwer, besonders im beruflichen Kontext. Dabei hilft ein klares „Nein“,

um auch einmal an sich selbst und die eigenen Interessen denken zu

können, um den Berufsalltag zu entstressen, von anderen ernst genom-

men zu werden, Prioritäten zu setzen und die eigenen Ziele zu erreichen.

Priorisieren unterstützt darüber hinaus ein gutes Zeitmanagement.

Zu schauen, welches die wichtigsten anstehenden Aufgaben sind, gibt

es Krisen oder feste Abgabetermine? Wichtige, aber nicht dringende

Aufgaben werden anschließend bearbeitet. Erst jetzt werden die nicht

wichtigen Projekte angegangen, die ggf. auch delegiert werden oder

gänzlich gestrichen werden können.

Auch genügend Zeit für die Planung zu nehmen und nicht überstürzt

in ein Projekt einzusteigen, kann hilfreich sein. Wer gut plant, hat weni-

ger Pannen, arbeitet strukturiert, nach einer vernünftigen Reihenfolge,

vermeidet Dopplungen und gewinnt letztendlich Zeit. „Wer nicht viel Zeit für Planung nimmt, braucht tatsächlich oft länger“, ist Wigge

überzeugt.

Darüber hinaus gilt es Zeitdiebe zu vermeiden. Dazu zählen die ei-

gene Zeitplanung, Arbeitsmethodik (unklare Ziele, mangelnde Pla-

nung, alles auf einmal machen wollen) und der persönliche Arbeitsstil

(überhäufter Schreibtisch, schlechtes Ablagesystem) genauso wie Zu-

sammenarbeit und Teamwork (zu wenig Delegation, unvollständige

Informationen und unzureichende Koordination), aber auch „unan-

gemeldete Besucher“ (Telefonanrufe, massenhafte Mails, zu viele Be-

sprechungen) und persönliche Schwachstellen (Hast und Ungeduld,

mangelnde Motivation oder nicht NEIN sagen zu können).

Die eigene Zielsetzung schärfen ist ein letzter wichtiger Punkt für

Zeit- und Selbstoptimierung. Hierfür empfiehlt Wigge die SMART-Me-

thode: „Schauen Sie, dass Ihr Ziel spezifisch definiert ist, gestalten Sie

es messbar, es sollte darüber hinaus attraktiv sein und damit Spaß und

Motivation bringen, achten Sie außerdem darauf, dass das Ziel realis-

tisch in der vorgegebenen Zeit und damit terminlich zu erreichen ist.

Autor: Michael Wigge,Berater, Fürstenberg Institut

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Fürstenberg Institut | 2120 | newsletter 04 | 2019

Zum Valentinstag verlost das Fürstenberg Institut ein Paar-Retreat!

Was macht eine langjährige Beziehung beständig – was nicht? Wer

kennt es nicht, dass sich Gefühle im Laufe einer Beziehung verändern,

es Phasen gibt, in denen viel gestritten wird, Partner sich überfordert

fühlen, unter Schlafmangel leiden, nicht mehr miteinander reden kön-

nen und teilweise lieber allein sind als zu zweit: Erste Anzeichen für ein

Beziehungs-Burnout. Wie lässt sich das erkennen, wie verhindern und

was können Paare tun, die schon mittendrin stecken?

Passend zum Valentinstag veranstaltet das Fürstenberg Institut Berlin

im Rahmen ihres Jahresprogramms 2020 ein Paar-Retreat in entspann-

ter Atmosphäre am Wannsee. U.a. soll der Frage nachgegangenen

werden, wie Paare auch in stressigen Zeiten ausreichend Austausch

und Nähe zulassen und immer wieder Orientierung und Kraft aus ihrer

Beziehung ziehen können, um diese in den Alltag zu integrieren und

beständig zu gestalten. Ziel soll es sein, immer wieder zu sich selbst zu

finden, zum Partner und zur gemeinsamen Liebe.

Die individuellen Ergebnisse des Retreats werden einige Wochen spä-

ter in einem weiterführenden Follow-up in einem der neun Institute

oder alternativ im Rahmen einer Online-Beratung vertieft.

Das Fürstenberg verlost eine Teilnahme am eintägigen Paar-Retreat inkl. anschließender Vertiefung.

Zur Teilnahme senden Sie einfach eine E-Mail mit dem Begriff

„Paar-Retreat“ an: [email protected]

Einsendeschluss ist der 03.01.2020.

Die Gewinner werden benachrichtigt.

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Fürstenberg Institut | 2322 | newsletter 04 | 2019

Fürstenberg Veranstaltungen 1. Halbjahr 2020 sind online

Die Termine unserer Webinare, Vorträge und Führungskräfteaus-

tauschtreffen für das 1. Halbjahr 2020 finden Sie online! Nutzen Sie

unsere Angebote exklusiv und kostenfrei als Mitarbeiter unserer Kun-

denunternehmen.

Detaillierte Informationen zu den Inhalten der einzelnen Veranstal-

tungen, die teilweise auch in englischer Sprache angeboten werden,

sowie die Anmeldung finden Sie in Ihrem exklusiven Login-BereichKundenloginVeranstaltungen für Mitarbeiter oder speziell für Füh-

rungskräfte unter Veranstaltungen auf unserer Website.

Evtl. Änderungen oder Ergänzungen geben wir auf unserer Website

und in unseren Newslettern bekannt.

Melden Sie sich jetzt an! Wir freuen uns, wenn etwas für Sie dabei ist.

Neue Login-DatenUm aktuellen Sicherheitsstandards gerecht zu werden, haben wir alle Zugangsdaten zu unserem exklusiven Kundenlogin-Bereich auf unserer Website aktualisiert. Falls Sie noch keine neuen Passwörter erhalten haben, wenden sie sich gerne an die Personalabteilung Ihres Unternehmens oder direkt an uns. Nach einer kurzen Übergangszeit werden die alten Zu-gangsdaten ungültig.

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24 | newsletter 03 | 2019

ImpressumFürstenberg Institut GmbHGorch-Fock-Wall 3 20354 Hamburg

Tel. 040 / 38 08 20-0 Fax 040 / 38 08 [email protected]

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Redaktion:V.i.S.d.P.: Anika Ohlsen Mitarbeit: Berit Sbirinda-Wenk, Susanne Naß, Michael WiggeGestaltung: Jenny Poßin

Bilder: Titel: ©iStock_Vladimir Vladimirov, ©John Tuesday_Unsplash, S.4: ©Haley Phelps_unsplash, S.6: © Alessandra SchellneggerS. 7: Markus Spiske_Unsplash, S.10: © Ev_Unsplash, S. 11: dtvS.16: ©Cambus-Verlag, S.17: ©Kaylah Otto_UnsplashS.20: © Yves Sucksdorff/Fürstenberg InstitutS. 2, 5, 12: ©Fürstenberg Institut