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Die Education-Initiative des Rundfunkchores Berlin SING !

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Die Education-Initiative des Rundfunkchores Berlin

SING!

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Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Freundinnen und Freunde des Singens,

Musik ist eine Sprache, die jeder versteht und die über alle Grenzen hinweg mehr ausdrückt, als Worte allein es können.Mit dem Rundfunkchor Berlin erleben wir die Kraft des Singens in jedem Konzert, bei jeder Probe. Und das beflügelt uns, unsere Freude am Singen mit anderen teilen zu wollen. Nicht nur mitunserem Konzertpublikum. Sondern mit Laien aller Altersgruppen.

Jeder hat eine ganz eigene Stimme – und soll mit ihr singen. Dasmacht nicht nur Spaß, es trägt auch zur Entwicklung eines gesundenSelbstbewusstseins bei. Deshalb ist es so wichtig, dass schon Kindermit dem Singen in Berührung kommen. Dass es ein normaler Teil desLebens, dass es ihnen ein Bedürfnis wird. Deshalb gibt es SING!

Die Erfahrungen der vergangenen Schuljahre ermutigen uns,SING! weiter auszubauen und voranzutreiben.Welche erfreulicheEntwicklung SING! seit dem Start der Pilotphase 2011 genommenhat, wollen wir Ihnen auf den kommenden Seiten zeigen.

SING! wäre ohne das Engagement der zahlreichen Beteiligten in den Schulen, Musikschulen und der Landesmusikakademie Berlinnicht denkbar. Aber auch nicht ohne die Förderung von Seiten desBerliner Projektfonds Kulturelle Bildung, der Gesellschaft zurVerwertung von Leistungsschutzrechten (GVL), der Bühler-Stiftung-Berlin und der Freunde und Förderer des Rundfunkchores Berlin e.V.Ihnen allen danken wir von Herzen! Und wir bitten Sie, sich weiterhinkreativ und tatkräftig einzusetzen für den Erfolg von SING!

Ihr Hans-Hermann Rehberg und Simon Halsey

Grußwort

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Wie kann man sicherstellen, dass Kinder

gesund und unverkrampft mit ihrer

Singstimme umgehen und den Spaß am

Singen behalten? Wie können Kinder

nachhaltig an die Kunstform Singen

herangeführt werden? Und wie kann

man eine positive Stimmung an Schulen

fördern? Auf all diese Fragen gibt es eine

Antwort: mit SING! startete 2011 die jüngste

Education-Initiative des Rundfunkchores

Berlin, bei der als Kooperationspartner

derzeit neun Grundschulen, sieben

Bezirksmusikschulen und die Landes-

musikakademie Berlin mit im Boot sind.

Was ist SING!?

Beim Singen mit Kindern kann man einiges ver-kehrt machen. Damit Kinder sich den gesundenund natürlichen Umgang mit der eigenen Sing-stimme bewahren, dürfen etwa die Lieder nicht zutief angestimmt oder im rhythmischen Fluss ver-kürzt werden. Deshalb ist es ein zentrales Anliegenvon SING!, Lehrer in puncto Singen fortzubilden.Unter Anleitung von Chorlehrkräften der bezirk-lichen Musikschulen lernen sie, mit ihrer eigenenStimme besser umzugehen, und erfahren, wie siedas Singen gezielt im Unterricht, und zwar inallen Fächern, einsetzen können – etwa um dieStimmung in der Klasse aufzulockern oder dieAufmerksamkeit wiederherzustellen. Das funk-tioniert viel über Bewegung; Notenkenntnissebraucht es dafür nicht. Das Repertoire umfasstLieder in den verschiedenen Muttersprachen derSchüler. Zahlreiche Lehrer an Berliner Grundschu-len beziehen mittlerweile auf diese Weise dasSingen in ihren alltäglichen Unterricht ein.

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Ein weiterer wesentlicher Baustein der Initiativesind die an allen beteiligten Schulen gegründetenSING!-Chöre. Auf freiwilliger Basis singen Kinderklassenübergreifend einmal pro Woche im Chor.Damit kein Kind ausgeschlossen bleibt, finden dieChorstunden innerhalb der regulären Unterrichts-zeit statt. Hier lernen und singen die Schüler Lie-der und beschäftigen sich intensiv mit ihrer Sing-stimme. Geleitet werden die Chöre zunächst vonChorlehrkräften der bezirklichen Musikschulen.Nach drei Jahren übernehmen Schullehrer dieChorleitung, denn SING! ist als Hilfe zur Selbst-hilfe angelegt. Dass Grundschulen und Musik-schulen im regulären Unterricht zusammenarbei-ten und nicht nur in nachmittäglichen Arbeits-gemeinschaften, hat Modellcharakter.

Einmal im Jahr präsentieren sich die SING!-Chörezudem in einem Konzert vor Publikum: bei derLiederbörse des Rundfunkchores Berlin oder beieinem „Kiezkonzert“ in ihrem Stadtteil. Auchinteressierte Eltern der beteiligten SING!-Kindersind aktiv ins Geschehen miteinbezogen – 2011gründete sich der Elternchor unter Leitung vonGunter Berger. Singen ist eben ansteckend!

Der dritte Baustein der SING!-Initiative ist derfrühe Kontakt zum professionellen Singen. Jededer beteiligten Schulen hat einen Paten, einMitglied des Rundfunkchores Berlin, der sie regel-mäßig besucht, mit ihnen singt und sie zu Probendes Chores einlädt. Auf diese Weise erhalten dieSchüler einen lebendigen Einblick in den beruf-lichen Alltag der Chorsänger und kommen mitder Kunstform Singen und der Berliner Bühnen-kultur in Kontakt.

Dass sich der Rundfunkchor Berlin musikpädago-gisch engagiert, hat übrigens Tradition. Bereitsseit Mitte der 90er-Jahre bietet er Schüler- undFamilienkonzerte an, hat Konzerteinführungenvon Schülern für Schüler und Theaterprojekteorganisiert sowie Schulkinderchöre für Tanz- undKonzertprojekte der Berliner Philharmoniker zu-sammengestellt. Außerdem hat der RundfunkchorBerlin mit der Liederbörse das jährliche Mitsing-konzert für Berliner Schulen ins Leben gerufen, indem Berliner Schüler gemeinsam mit den Profisauf der Bühne stehen.

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SING! startete im Februar 2011 an drei Grund-schulen in Marzahn, Neukölln und Schöneberg. DiePilotphase verlief so erfolgreich, dass SING! zumSchuljahr 2012/13 auf zehn Grundschulen in siebenBezirken erweitert werden konnte. Seit 2011 habeninsgesamt 16 Grundschulen an dem Projekt teil-genommen.

Während der ersten Schulwochen werden in denbeteiligten Schulen sogenannte Schnupper-Chor-stunden angeboten, und bislang zeigten die Schü-ler an jeder Schule großes Interesse: Durchschnitt-lich beteiligen sich jedes Jahr 550 Kinder an denSING!-Chören, in denen Schüler von der ersten biszur vierten Klasse gemeinsam singen – einmal dieWoche innerhalb der regulären Schulzeit. Seit demSchuljahr 2013/14 werden außerdem Chöre für die Grundschüler der fünften und sechsten Klassenangeboten. Die Zahl der beteiligten Kinder zeigt, wiegroß der Wunsch nach regelmäßigem und kindge-rechtem Singen in unterstützender Atmosphäre ist.

SING! seit 2011 – ein Überblick

Die große Resonanz auf das Angebot stellt denRundfunkchor Berlin allerdings auch vor Heraus-forderungen – etwa bei der Organisation der Lie-derbörsen. So mussten in den Schuljahren 2012/13und 2013/14 gleich drei Liederbörsen-Konzerte imHaus des Rundfunks angesetzt werden, damitalle SING!-Chöre gemeinsam mit Hundertenanderer Kinder auf der Bühne stehen konnten.Und auch für die Schulen ist das große Interesseder Kinder mit einem Kraftakt verbunden. DamitSING! für alle Beteiligten erfolgreich verläuft undnicht zu viele Kapazitäten bindet, spielen Aus-wertung und Evaluation eine große Rolle.

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Ein wichtiger Baustein von SING! sind die derzeit18 SING!-Chöre. Auf freiwilliger Basis kommenKinder aus den verschiedenen Schulklassen ein-mal pro Woche zusammen, um 45 Minuten imChor zu singen. Die Chorstunden finden innerhalbder regulären Unterrichtszeit statt. Geleitet wer-den die meisten SING!-Chöre von Lehrkräften derjeweiligen bezirklichen Musikschule. An denSchulen, die erfolgreich nach drei Jahren aus demProjekt ausgeschieden sind, führen nun teilweiseSchullehrer die SING!-Chöre weiter. Das ent-spricht genau dem Ziel des SING!-Projekts: DieChorarbeit soll an den Schulen nachhaltig ver-ankert werden.

Die Arbeit in den SING!-Chören basiert auf derMethodik des in Münster entwickelten JEKISS-Kon-zepts („Jedem Kind seine Stimme“). Gesungen wirdohne Noten. Dafür spielen Gesten und ganzkörper-liche Bewegungsabläufe eine große Rolle – sieunterstützen das Memorieren der Liedtexte undentsprechen dem natürlichen Bewegungsdrangder Kinder. Auch das körperliche Aufwärmen undStimmbildungsübungen sind integrale Bestand-teile einer jeden Chorstunde.

Speziell für SING! entwickelt wurde die Idee desmehrsprachigen Liedgutes, das der Multikulturali-tät an Berlins Schulen Rechnung trägt. Dass Gast-musiker den Kindern andere musikalische Kulturennäherbringen und dass Patensänger die Klassenbesuchen, gibt es ebenfalls nur beim SING!-Projektin Berlin.

SING!-Chöre

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Singen ist eine motivierende und kreative Bereiche-rung des Schulalltags, die nicht nur auf die Chor-stunden begrenzt werden sollte. Es gibt viele Gele-genheiten, zu denen in der Klasse gesungen werdenkann – in allen Fächern. Ausgehen muss das von den Lehrern und Erziehern. Ihr Engagement und ihrWissen sind für den Erfolg von SING! von größterBedeutung. Deshalb gibt es die wöchentlichenSING!-Fortbildungen an den beteiligten Grundschu-len, die von den SING!-Chorleiterinnen geleitetwerden.

Fortbildungenfür Lehrer und Erzieher

Ein wichtiges Thema bei den Fortbildungen ist dergesunde Umgang mit der eigenen Sing- und Sprech-stimme, was gerade für Lehrer, die ihre Stimmenaturgemäß stark belasten, von besonderer Bedeu-tung ist. Ein weiterer Schwerpunkt gilt der Theorieund Praxis des Singens mit Kindern. Kernpunktesind dabei das Singen in kindgerechter Stimmlageund die Verknüpfung von Singen und Bewegung.Außerdem lernen die Teilnehmer alle Lieder, die dieKinder in den SING!-Chören singen. So können sichLehrer/Erzieher und SING!-Chor-Kinder gegenseitigunterstützen, wenn in der Klasse gesungen wird.

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Die Fortbildungen sind ein zentraler Baustein, dennnur so kann SING! nachhaltig wirken: Die teilneh-menden Lehrer und Erzieher erhalten das Hand-werkszeug für das Singen mit Kindern und bauensich einen methodischen und materiellen Fundus(in Form von Liedern) auf, mit dessen Hilfe sie auchnach Ende des Projekts an ihrer Schule eigenstän-dig weiterarbeiten können.

Die Lehrer und Erzieher besuchen diese Fortbil-dungsstunden freiwillig und zusätzlich zu ihrenschulischen Aufgaben – ein Engagement, das an-gesichts der Herausforderungen des Schulalltagsalles andere als selbstverständlich ist!

Um die Belastbarkeit der teilnehmenden Lehrernicht übermäßig zu strapazieren, werden auch alter-native Modalitäten für die Fortbildungen angebo-ten: So gibt es die Möglichkeit, alle zwei oder dreiWochen Kurse im Gruppenverband zu besuchen. Inden dazwischenliegenden Wochen werden Einzel-oder Kleingruppencoachings angeboten, in denenindividuelle Fragen und Probleme aufgegriffen undbearbeitet werden. Auch die Fortbildung in Formeines Lehrerchores wird erprobt.

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Kinder, die heute in Berlin aufwachsen, haben ganz unterschiedliche kulturelle Hinter-gründe. Das bereichert das Zusammenleben, stellt aber vor allem die Schulen auch vorgroße Herausforderungen. Denn der Bildung kommt bei der Integration von Kindern mitMigrationshintergrund eine Schlüsselrolle zu.Auch bei der Konzeption von SING! stellte sich daher die Frage, inwiefern fremdsprachigeLieder in den SING!-Chören gesungen werden sollten und in welcher Form die Auswahlerfolgen könnte. Die Antwort lautet: Die Kinder der SING!-Chöre sollen die Möglichkeiterhalten, den Liederkanon selbst mitzugestalten.

Im Laufe des ersten Schulhalbjahres 2012/2013 entwickelten die SING!-Chorlehrkräfte inZusammenarbeit mit einer Musikpädagogin und einer Musikethnologin Spielideen, mitderen Hilfe sich die Kinder in den SING!-Chören an Lieder erinnern sollten, die sie von zuHause kennen und die ihrer eigenen Muttersprache oder der ihrer Eltern oder Großelternentstammen. Mehr als 80 Lieder oder Lied-Ausschnitte in zehn Sprachen wurden seitdemauf diese Weise gesammelt.

Mehrsprachiges Liedgut

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Nach Prüfung der Lieder anhand der Kriterien Text,kindgerechte Tonlage und Stimmgebung, Qualitätvon Melodie und Rhythmus, Singbarkeit des Textessowie Schwierigkeitsgrad werden Lieder als geeig-net oder ungeeignet eingestuft. Im nächsten Schrittwerden die ausgewählten Lieder musikethnologischuntersucht und mit Informationsmaterial unter-füttert, das den Lehrern und Erziehern als Arbeits-material in Form von Handouts zur Verfügunggestellt wird.

Dabei geht es um folgende Punkte:� Entstehungskontext des Liedes� Textinhalt und Übersetzung ins Deutsche� Erstellung von Aussprachehilfen� Allgemeine Hinweise zum jeweiligen

musik-kulturellen Kontext� Hinweise auf Aufnahmen im Internet

Die Kinder in den SING!-Chören sollen auch einenEindruck bekommen, wie sich die von ihnen einge-brachten Lieder „im Original“ anhören. Deshalb kommen, sofern machbar, Musiker der jeweiligenKulturen in die Chorstunden und stellen die Liederauthentisch in der jeweiligen Originalsprache vor.Die Kinder nehmen das Angebot mit großer Begeis-terung auf und stellen viele Fragen, die sich um dieMusik oder die mitgebrachten Instrumente drehen.Ein schönes Erlebnis ist dies insbesondere für dieKinder, in deren Muttersprache die Lieder erklingen.

Insgesamt 19 der in den SING!-Chören gesammel-ten und eingesetzten Lieder konnten bislang mitUnterstützung professioneller Tonmeister als Mit-sing- und Playbackversion aufgenommen werdenund dienen so als bleibendes Arbeitsmaterial in deneinzelnen Schulklassen.

Leider noch ungelöst ist die Frage, wie die Ergebnisseder Arbeit mit dem mehrsprachigen Liedgut den Be-teiligten und der Öffentlichkeit zugänglich gemachtwerden können. Eigentlich sollte das gesammelteLiedgut auf einer eigenen Online-Liederbörse veröf-fentlicht werden. Die Arbeitsmaterialien wären perDownload leicht zugänglich, könnten als Material-quelle für Musikpädagogen und Musikethnologendienen und allen Interessierten einen Einblick in dieArbeit von SING! bieten. Dies ist bislang daran ge-scheitert, dass viele der von den Kindern eingebrach-ten Lieder jüngeren Datums sind und noch demCopyright unterliegen.

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Einen echten Profisänger kennenlernen? Das istTeil von SING! Zwei bis drei Mal im Schuljahr kom-men die Patensänger des Rundfunkchores Berlinin die Schulen, um mit den Kindern gemeinsamzu singen und über den Beruf des Profimusikerszu sprechen. Dabei besuchen sie die Klassen, ausdenen die Chor-Kinder stammen. Für die meistenKinder sind diese Patenbesuche der erste Kontaktzu professionellen Sängern überhaupt.

Gemeinsam mit einer Musikpädagogin gestaltendie Paten musikalische Unterrichtsstunden. In derersten Stunde stehen jeweils das gegenseitigeKennenlernen, das professionelle Chorsingen unddie bevorstehende Liederbörse im Mittelpunkt.Die zweite oder auch dritte Stunde gestalten die

Patenbesuche

Paten dann individuell: Wilfried Staufenbiel zumBeispiel begleitete sich bei seinen Schulbesuchenselbst auf alten Instrumenten wie der Fidel oderder Drehleier. Gesine Nowakowski erschien inKonzertkleidung und sprach über die besondereAtmosphäre von Konzerten. Sascha Glintenkampzeigte anhand eines Songs von Bobby McFerrin,was sich alles mit der Stimme machen lässt,brachte seinen E-Bass mit und arrangierte einenBeatles-Song. Und die Sopranistin Barbara Kindzeigte bei ihrem Patenbesuch eine Diashow vonder Aufführung des „Versiegelten Engels“ durchden Rundfunkchor Berlin zusammen mit Tänzernvom Ballett Kiel.

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Die Liederbörse ist das große Mitsingkonzert, zudem der Rundfunkchor Berlin jedes Jahr alle SING!-Chöre und weitere Schulchöre einlädt. Nebengemeinsam gesungenen Liedern kann sich jederChor mit einem eigenen Betrag – nach Wunsch inBegleitung einer Band – präsentieren.

2013 war der Ansturm auf die Liederbörse so groß,dass zum ersten Mal ein zusätzliches drittes Kon-zert im Haus des Rundfunks angesetzt wurde. Dabeistanden insgesamt 380 junge Sänger aus denSING!-Chören und 450 weitere Grundschüler ge-meinsam mit den Profis des Rundfunkchores Berlinauf der Bühne und trugen Lieder unter dem Motto„Cats & Co.“ vor. Es dirigierte Nicolas Fink, der Assis-tent von Rundfunkchor-Chefdirigent Simon Halsey.

LiederbörseundElternchor

Die Liederbörse 2014 bedeutete eine erneute Stei-gerung: Diesmal waren es sogar insgesamt 1200Kinder, die unter der Leitung von Gunter Berger,dem langjährigen Leiter des MDR-Kinderchores, dreiKonzerte unter dem Motto „Rund ums Volkslied“sangen.

2013 wurde auch zum ersten Mal ein Lied aus demmehrsprachigen Liedgut in Begleitung zweier Musi-ker des Konservatoriums für türkische Musik Berlinaufgeführt. 2014 wurden gleich drei Lieder aus demmehrsprachigen Liedgut vorgetragen: das schwe-dische Volkslied „Små grodorna“ von der Anna-Seghers-Grundschule, „Un poquito cantas“ aus Süd-amerika von der Peter-Petersen-Grundschule sowie„Üsküdar gider iken“. Dieses türkische Volkslied sangder SING!-Chor der Werbellinsee-Grundschule inBegleitung von Ayberk Cos̨kun (Oud) und BetülAkmar (Gitarre). Im Vorfeld hatten die Musiker dieSchule besucht und das Lied gemeinsam mit denKindern geprobt.

Schon während der Proben im Haus des Rundfunksund erst recht nach den Konzerten zeigt sich für alle Beteiligten jedes Mal aufs Neue, wie positiv sich solch ein Konzerterlebnis auf Motivation undLeistung der Schüler auswirkt. Auch wenn dieKinder bereits vorher große Freude am Singen in derSchule haben – die Liederbörse verstärkt das enorm.Auch dass sie sich im Konzert als Teil einer großenGemeinschaft erleben, beflügelt die Kinder sehr.

Während der Liederbörse 2014 trat bereits zum vier-ten Mal der Elternchor auf. Im Vorfeld zur Lieder-börse 2011 hatte deren Leiter und Dirigent GunterBerger diese Initiative ins Leben gerufen, um auchfür die Eltern der auftretenden Kinder die positivenEffekte des Singens erlebbar zu machen und dieKinder beim Konzert mit dem Auftritt des Eltern-chores zu überraschen. Seitdem ist der Elternchorzu einer festen Institution geworden.

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Den Rundfunkchor Berlin live bei seiner Probenarbeitim Haus des Rundfunks zu erleben – diese Möglich-keit besteht für alle Klassen, aus denen Kinder an denSING!-Chören teilnehmen. Die Kinder erfahren dabeihautnah, wie ein Profichor arbeitet, treffen ihre Paten-sänger wieder und entdecken Gemeinsamkeiten undUnterschiede zum eigenen Singen im SING!-Chor.

Neben der Probenarbeit des traditionellen mehrstim-migen Repertoires können die jungen Besucher dabeiauch experimentelle Chorwerke in den Proben erle-ben, bei denen die Sänger etwa Glissandi und Stimm-

geräusche machen oder sogar aufstampfen müssen.Auf ihren Probenbesuch werden die Schüler speziellvorbereitet. Sie bekommen individuelle Höraufgabenmit auf den Weg, die sie zum fokussierten Hörenanleiten. Im Anschluss an die Proben besteht Gele-genheit, Fragen zu stellen oder Erfahrungen auszu-tauschen. Aber nicht nur die Musik und die Proben-arbeit, auch der Probenraum mit seinen baulichenBesonderheiten und generell das Haus des Rundfunksüben dabei eine große Faszination auf die jungenBesucher aus.

Probenbesuche

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Fortbildungen in Kooperation mit der Landesmusik-akademie BerlinSING! greift aktuelle musikpädagogische Entwicklungen auf und reagiert auf Bedürfnisse des Unterrichtsalltags.Voraussetzung hierfürist, dass die SING!-Chorlehrkräfte in regem Erfahrungsaustausch mit-einander stehen. Kontinuierliche Weiterbildung spielt nicht nur für dieChorlehrkräfte, sondern auch für die Grundschullehrer eine wichtigeRolle. Zu diesem Zweck finden regelmäßig Fortbildungen in Koopera-tion mit der Landesmusikakademie Berlin statt.

Ein Grundstein im Fortbildungsprogramm, der in jedem Schuljahrangeboten wird, ist „SING!-Berlin – Singen mit Kindern an Grund-schulen“. In dieser Fortbildung vermittelt Anna Liebst einfache undeffektive, auf der JEKISS-Methode basierende Übungen, wie man mit Kindern trotz unterschiedlicher musikalischer und stimmlicherVoraussetzungen im Schulalltag singen kann.

Weitere Fortbildungen helfen den Lehrern zum Beispiel, mit den be-sonderen Belastungen ihrer Stimme umzugehen und Hemmschwel-len im Umgang mit der eigenen Singstimme abzubauen. Sie gebenihnen Tipps und Tricks für eine kreative Kinderchorarbeit mit Schülernim Alter von 9 bis 12 Jahren an die Hand und stellen ihnen Handlungs-optionen vor, wie sie mit Störungen im Gruppenunterricht konstruktivumgehen können.

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Kooperationspartner und Mitwirkende

PROJEKTTRÄGER:

Rundfunkchor Berlin

FACHLICHE BERATUNG:

Prof. Friederike Stahmer, Professorin für Kinder- und Jugendchorleitung, HannoverProf. Andreas Mohr, Professor für Kinderstimmbildung, OsnabrückProf. Thomas Holland-Moritz, Professor für Musikpädagogik, Osnabrück und EssenProf. Dr. Raimund Vogels, Professor für Musikethnologie und Leiter des Zentrums Weltmusik, Hannover

BETEILIGTE MUSIKSCHULEN:

Hans-Werner-Henze-MusikschuleJoseph-Schmidt-MusikschuleLeo Kestenberg MusikschuleMusikschule Béla BartókMusikschule Fanny Hensel

BETEILIGTE GRUNDSCHULEN SEIT 2011:

Andersen-GrundschuleAnna-Seghers-SchuleGrundschule am Weißen SeeGrundschule an der GeißenweideGrundschule unter dem RegenbogenKurt-Tucholsky-GrundschuleLindenhof-GrundschulePaavo-Nurmi-Grundschule

Musikschule Leo BorchardMusikschule Paul Hindemith Neukölln

sowie die Landesmusikakademie Berlin

Paul-Simmel-GrundschulePeter-Petersen-GrundschuleRichard-GrundschuleRixdorfer GrundschuleSchliemann-Grundschule Werbellinsee-GrundschuleWilhelm-Hauff-GrundschuleZinnowwald-Grundschule

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Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung

Der Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung fördertAngebote, Programme und Projekte der kulturellenBildung mit dem Ziel, Berliner Kindern, Jugendlichenund jungen Erwachsenen den Zugang zu den vielfäl-tigen kulturellen Angeboten der Stadt zu erleichtern.Unterschiedliche kulturelle Sparten werden hierebenso verbunden, wie Grenzen zwischen Alter undHerkunft, zwischen Schule und außerschulischenOrten oder Institutionen überwunden werden.

www.kulturprojekte-berlin.de/kulturelle-bildung/berliner-projektfonds-kulturelle-bildung

Gesellschaft zur Verwertung vonLeistungsschutzrechten (GVL)

Die GVL ist die urheberrechtlicheVertretung der ausübenden Künstlerund der Tonträgerhersteller. Mehr

als 130.000 Künstler und über 28.000 Labels weltweitvertrauen der GVL – und machen sie damit zu einerder größten Verwertungsgesellschaften für Leis-tungsschutzrechte in Europa. Gesellschafter der GVLsind die Deutsche Orchestervereinigung e.V. (DOV)sowie der Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI).

www. gvl.de

Bühler-Stiftung-Berlin

Die Bühler-Stiftung-Berlin ist eine nichtrechts-fähige Stiftung in der Verwaltung der HST HanseStiftungsTreuhand GmbH. Die Stiftung wurde imJahre 2007 errichtet und widmet sich der Förderungvon Kunst und Kultur, insbesondere Musik, vonLandschafts-und Denkmalschutz, von Bildung undErziehung sowie die Förderung der Jugendhilfe.Die Bühler-Stiftung-Berlin fördert besonders jungeNachwuchstalente aus dem Bereich Musik und Kunst und Kultur. Die Arbeit der Stiftung richtetsich auf den Großraum Berlin und Brandenburg.

www.hst-stiftungen.de/stiftungen.html

Freunde und Förderer des Rundfunkchores Berlin e.V.

Die Freunde und Förderer des Rundfunkchores Berlin e.V. unterstützen die vielseitigen Projekte desRundfunkchors und wollen dazu beitragen, dass die-ses internationale Spitzenensemble auch zukünftigbesondere Musikerlebnisse bieten kann. Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, welche Freude dasgemeinschaftliche Singen auslöst, ist eines derAnliegen von Rundfunkchor-Projekten, die derFörderverein aufgreift und mitfinanziert.

www.rundfunkchor-berlin.de/freunde

Förderer

SING! wird seit 2011 durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung, die GVL, die Bühler-

Stiftung-Berlin sowie durch die Freunde und Förderer des Rundfunkchores Berlin e.V. gefördert.

Ohne diese großzügige Unterstützung wäre die Arbeit von SING! nicht möglich!

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Hinweis: Zugunsten der besseren Lesbarkeit wird in dieser Broschüre auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form verzichtet. Bei sämtlichenPersonenbezeichnungen sind selbstverständlich immer alle Geschlechter gemeint.

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HERAUSGEBERRundfunk Orchester und Chöre GmbH BerlinGESELLSCHAFTERDeutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland,Land Berlin, Rundfunk Berlin-BrandenburgGESCHÄFTSFÜHRER Thomas Kipp

RUNDFUNKCHOR BERLINCHEFDIRIGENT Simon HalseyCHORDIREKTOR Hans-Hermann RehbergREDAKTION Saskia NagelTEXT Arnt CobbersLAYOUT tableau GmbHDRUCK druckpunkt BerlinFOTOS Rundfunkchor Berlin© 2014 Rundfunkchor Berlin

KONTAKT

Rundfunkchor BerlinSaskia Nagel SING!-ProjektmanagementCharlottenstraße 56 10117 BerlinTel.: +49-30-202987-573Fax: +49-30-202987-569sing@rundfunkchor-berlin.dewww.rundfunkchor-berlin.de/sing