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www.chemnitz.ihk24.de Mittelmaß überwinden: Wahlprüfsteine S. 17 Jahresabschluss 2018 bestätigt S. 19 Vergleich der Wahlprogramme zur Landtagswahl S. 24 SÜDWESTSACHSEN 2019 7/8 Zwickau: Gewerbegebiete mit Potenzial S. 10

SÜDWESTSACHSEN 2019 - Industrie- und Handelskammer ......Audi Business Fortschritt in seiner schönsten Form. Der neue Audi A4 Avant. Ein attraktives Leasingangebot für Businesskunden1:

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  • www.chemnitz.ihk24.de

    Mittelmaß überwinden: Wahlprüfsteine

    S. 17

    Jahresabschluss 2018 bestätigt

    S. 19

    Vergleich der Wahlprogrammezur Landtagswahl

    S. 24

    S Ü D W E S T S A C H S E N 2 0 1 97/8

    Zwickau: Gewerbegebiete mit Potenzial S. 10

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    Karsten HuschkeVerkaufsberater 0 37 23 / 69 60-65 [email protected]

    Ralph HornikVerkaufsberater 0 37 23 / 69 60-62 [email protected]

    Audi Business

    Fortschritt in seiner schönsten Form. Der neue Audi A4 Avant.

    Ein attraktives Leasingangebot für Businesskunden1:z. B. Audi A4 Avant 40 TDI quattro, S tronic*

    * Kraftstoffverbrauch l/100 km: innerorts 5,7; außerorts 4,6; kombiniert 5,0; CO₂-Emissionen g/km: kombiniert 131; Effizienzklasse A.

    Lackierung: Ibisweiß, Businesspaket inkl. Audi connect Navigation & Infotainment, Fahrerinformationssystem mit Farbdisplay, Audi Phone Box und LTE-Unterstützung für Audi Phone box, MMI Navigation plus mit MMI touch, Sonnenschutzrollo für Türscheiben hinten, Aluminium- Schmiederäder im 10-Speichen-Design, Geschwindigkeitsregelanlage, Klimaautomatik, LED-Heckleuchten, Multifunktionskamera u. v. m.

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    Etwaige Rabatte bzw. Prämien sind im Angebot bereits berücksichtigt.

    ¹ Das Angebot gilt nur für Kunden, die zum Zeitpunkt der Bestellung bereits sechs Monate als Gewerbetreibender (ohne gültigen Konzern- Großkundenvertrag bzw. die in keinem gültigen Großkundenvertrag bestellberechtigt sind), selbstständiger Freiberufler, selbststän diger Land- und Forstwirt oder Genossen schaft aktiv sind.

    Abgebildete Sonderausstattungen sind im Angebot nicht unbedingt berück sichtigt. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.

    Wir sind gern für Sie da:

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    Christian HertelVerkaufsberater 0 37 23 / 69 60-692 [email protected]

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    „Wir planen Wachstum“, signalisierte jeder zweite Firmenchef bei einem Zwickauer Unter-nehmerforum im Frühjahr 2019. Das Ergebnis der spontanen und – zugegeben – nicht reprä-sentativen Befragung ist dennoch ermutigendes Bekenntnis. Regionale Unternehmer investieren – komplizierten Marktbedingungen, Bevölke-rungsrückgang und fehlenden Nachfolgern zum Trotz. Das heißt: Industrie- und Gewerbeflächen sind weiterhin gefragt, selbst in schwächeren Konjunkturphasen. Wie Städte und Gemeinden erfolgreich neuen Raum schaffen, welche Hin-dernisse zu nehmen sind und wie die IHK diesen Prozess unterstützt, zeigt das Titelthema un-serer aktuellen Ausgabe „Wirtschaft Südwest-sachsen“.

    Wirtschaft wächst: Das zeigen z.B. die Erwei-terung des Gewerbegebietes Süd in Limbach-Oberfrohna, der Zuzug des Automobilzuliefe-rers Meleghy nach Reinsdorf und das innerhalb eines Jahres belegte Gewerbegebiet Meerane/Crimmitschau. Der Vorentwurf für das Gewer-begebiet Werdau/Zwickau stößt sehr früh auf Widerstand: Anwohner rechnen mit massiven Beeinträchtigungen von Landwirtschaft, Um-weltschutz und Wohnqualität.

    Dabei müssen Flächen nicht um jeden Preis neu gewonnen werden – wie ein erster Blick in den „IHK-Gewerbeflächenreport 2018“ vermu-ten lässt. In Summe inserieren die Kommunen über 140 Hektar für industrielle bzw. gewerb-liche Ansiedlungen – im Durchschnitt rund 7,8 Kilometer von der nächsten Autobahnzufahrt entfernt. Dazu kommen 31 Einträge aus dem Brachflächenkataster (jeweils größer als fünf Hektar) mit einer Gesamtfläche von 310 Hektar.

    Bei genauerer Betrachtung offenbart das von den Kommunen beworbene Flächenpotenzi-

    al ungenügend Aussagekraft. Mehr als die Hälfte der Inserate ist in Zwickau verortet, die Mehrzahl der Grundstücke deutlich kleiner als ein Hektar, für Industrie- und verarbeitendes Gewerbe damit unattraktiv… Auffallend viele Angebote befinden sich seit Jahren erfolglos in der Vermarktung… Die Brachflächen bergen oftmals einen diffusen Altlastenverdacht… Le-diglich ein knappes Viertel der Inserate ist mit einem Grundstückspreis hinterlegt…

    Offensichtlich bestehen hier beträchtliche Ge-staltungsräume. Gehen einzelnen Kommunen Ansiedlungen, Arbeitsplätze und Gewerbesteu-er verloren? Scheitern Investoren mit gewünsch-ter wirtschaftlicher und effizienter Abwicklung ihrer Vorhaben? Das wäre fatal. Um die Versor-gung mit Gewerbebaugrundstücken quantitativ und qualitativ langfristig zu sichern, bedarf es einer kontinuierlichen Begutachtung und Auf-wertung der Flächen, der Dokumentation rele-vanter Entscheidungskriterien sowie Transpa-renz und Rechtssicherheit.

    Das macht Arbeit. Muss geplant werden. Ist mit Personal zu untersetzen. Und zu finanzieren. Eine Möglichkeit, Kräfte zu bündeln, sieht die IHK in der interkommunalen Kooperation. Die Kammer befürwortet die über die AG Zwickau geplante, gemeinsame Erarbeitung eines kreis-weiten Gewerbeflächenkonzepts und -monito-rings, welches die Wirtschaftsstruktur einge-hend analysiert, Entwicklungsziele definiert und die Standorte überregional vermarkten hilft. Neben der Schaffung von Gewerbegebieten gilt es, attraktive Angebote für Wohnen, Bildung und Kultur auszubauen. Damit Wirtschaft wei-ter wachsen kann.

    Fürs gute Gelingen wünsche ich uns allen Lei-denschaft, Augenmaß und Verantwortung.

    Auffallend viele Angebote

    befinden sich seit Jahren

    erfolglos in der

    Vermarktung ...

    Jens HertwigPräsident der IHK, Regionalkammer ZwickauN + P Informationssysteme GmbH

    Ihr Jens Hertwig

    Neue Gewerbegebiete? Noch Gestaltungsräume!

    Vorwort

    Foto: N+P Informationssysteme GmbH

    3

  • 4 Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Inhalt

    Titelbild: Yvonne Wolf,

    Wirtschaftsförderung Limbach-Oberfrohna.

    Foto: Ralph Köhler

    Namen und Nachrichten

    Nachwuchs überzeugt mithoher Qualität

    Ende Mai wurden die besten Aus-zubildenden bei den 26. Sächsischen Landesmeisterschaften in den gast-gewerblichen Berufen ermittelt.

    Seite 6

    Spielwaren Faßbinder feiert 100. Geburtstag

    Seit dem 1. April 1919 existiert das Unternehmen in der Muldestadt Döbeln.

    Seite 7

    Bekanntmachung: Statut für die Ausstellung von Ursprungs-zeugnissen und anderen dem Außenwirt-schaftsverkehr dienenden Bescheinigungen (S. 20 - 23)

    BeilagenhinweisIn dieser Ausgabe befindet sich eineBeilage der Wortmann AG.Wir bitten um freundliche Beachtung.

    Gewerbegebiet Meerane. Foto: Ralph Köhler

    Die Sieger der Region Chemnitz. Foto: DEHOGA Sachsen

    Zwickau - Gewerbegebiete mit Potenzial

    Seite 14

    Über den eigenen Kirchturm hinausdenken

    Bürgermeister Prof. Dr. Lothar Ungerer (Meerane) berichtet über Erfahrun-gen mit interkommunalen Gewerbe-gebieten.

    Titelgeschichte

    Redakteur Volker Tzschucke hat in der Region Zwickau gefragt, wie Gewerbegebiete vermarktet werden.

    IHK aktuell

    Digitalisierung steigert Weiterbildungsbedarf

    Der DIHK begrüßt die Nationale Weiterbildungsstrategie der Bundesregierung.

    Seite 16

    Landtagswahl in Sachsen 2019

    Die IHK stellt auf vier Seiten die Wahlprogramme der Parteien im Überblick vor.

    Seite 24

    10

    6

    16Der DIHK will die Höhere Berufsbildung stärken. Foto: Getty Images

    Seite 10

  • 5Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Inhalt

    Unsere IHK-Standorte

    FreibergHalsbrücker Straße 34Tel. 03731/79865-0

    ChemnitzStraße der Nationen 25Tel. 0371/6900-0

    Plauen Friedensstraße 32Tel. 03741/214-0

    Annaberg-BuchholzGeyersdorfer Straße 9aTel. 03733/1304-0

    ZwickauÄuß. Schneeberger Str. 34Tel. 0375/814-0

    Der Saigerhüttenkomplex in Grünthal. Foto: M. Borrmann

    IHK Service

    Einblicke ins Medien-geschäft von FC Bayern München

    Zum IHK-Geschäftsführertag trafen sich ca. 100 Unternehmer in Plauen.

    Seite 35

    Die IHK bietet zahlreiche Veranstaltun-gen und Seminare sowie Beratungs-termine und Sprechtage an. Alle Termine für August bis Anfang September auf einen Blick.

    Seite 38

    Seite 40

    Aus- und Weiterbildung

    IHK-Weiterbildungs- programm Gute Aufstiegschancen haben Teil-nehmer von IHK-Weiterbildungen. Wir bieten an unseren IHK-Standorten eine große Auswahl von Weiterbil-dungsveranstaltungen an.

    Vorbildlicher Ausbildungs-betrieb ausgezeichnet

    Die Thalia-Buchhandlung in der Sachsen-Allee in Chemnitz hat in den letzten Jahren mehr als 15 Buch händler ausgebildet.

    Seite 45

    Ratgeber Recht

    Ab sofort ist es Versicherungs ver-mittlern/-beratern erlaubt, weitere Schlichtungsstellen in den sog. Erstin-formationen zu nennen.

    Montanregion Erzgebirge zählt zum UNESCO- Welterbe

    Die Montanregion Erzgebirge/ Krušnohorí ist Anfang Juli zum Welterbe ernannt worden.

    Seite 28 Seite 29 29

    45

    38Die Organisatoren und Referent Markus Hörwick (r.) Foto: IHK

    Miriam Gösch und Mario Goldmann nahmen die Urkunde entgegen. Foto: IHK

    IHK-Terminkalender

    Für die Praxis

  • 6 Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Namen und Nachrichten

    Nach zwei Tagen intensiver Prüfungen in Theorie und Praxis wurden Ende Mai die besten Auszubildenden bei den 26. Sächsischen Landesmeisterschaften der Jugend in den gastgewerblichen Berufen ermittelt. Aus allen Regionen Sachsens kämpften die 34 besten Auszubildenden des 2. und 3. Lehrjahres um den Titel „Sächsischer Landesmeister der Jugend 2019“. Die Landesmeister im jeweili-gen Ausbildungsberuf sind Koch Thoralf Poppitz (Hotel Röhrsdorfer Hof, Chem-nitz), Hotelfachfrau Luisa Fritsche (Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden), Restau rantfachfrau Jessica Otte-Scharf (fairgourmet GmbH, Leipzig).

    Die IHK Chemnitz unterstützt die Sächsischen Landesjugendmeisterschaften des DEHOGA Sachsen e.V. seit vielen Jahren und fördert damit den Nachwuchs im Gastgewerbe.Wir gratulieren Thoralf Poppitz sowie allen teilnehmenden Jugendlichen und den unterstützenden Unternehmen (Hotel Röhrsdorfer Hof, ELLDUS Resort Oberwie-senthal, Romantik Hotel Schwanefeld, Hotel an der Oper, Hotel Waldesruh, Res-taurant Heck Art, Chemnitz) zu ihren hervorragenden Leistungen.

    Silvio Sabrowski

    Nachwuchs überzeugt mit hoher Qualität

    Foto: DEHOGA Sachsen

    Matheasse aus ganz Sachsen haben am 6. Juni beim „Finale Landeswettbewerb Mathematik der Ober-schulen“ ihr Können unter Beweis gestellt. Das Fi-nale fand bereits zum sechsten Mal in Folge in der IHK Chemnitz statt. Möglich ist das durch die gute Vorbereitung der Fachberater und Vertreter der IHK Chemnitz.In einer zweistündigen Klausur haben die Schüler der Klassenstufen 5 bis 8 knifflige Aufgaben gelöst.

    Einige Monate vorher fanden im gesamten Freistaat Sachsen die Vorentscheide dazu statt. Zum Finale ha-ben sich 100 Schüler qualifiziert, einige sind bereits zum wiederholten Mal beim Finale angetreten.

    Bei der anschließenden Siegerehrung, welche von Anja Stephan vom Sächsischen Kultusministerium, Frau Dr. Nadja Anders, Leiterin Standort Chemnitz des Landesamtes für Schule und Bildung, Frau Bar-

    bara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chem-nitz, sowie von Gabriele Hecker, Geschäftsführerin Bildung der IHK Chemnitz durchgeführt wurde, fand der Wettbewerb einen würdigen Abschluss. Wir gratulieren allen Siegern und Teilnehmern ganz herzlich und freuen uns auf ein Wiedersehen bei der 7. Fortsetzung des Landeswettbewerbes Mathematik der Oberschulen im Jahr 2020.

    Annett Meißner

    Mathe-Asse der Oberschulen in der IHK

    Bereits zum 4. Mal richtet die Stadt Freiberg mit der IHK und Vertretern aus der Wirtschaft den Gründer-wettbewerb aus und ist auf der Suche nach Geschäfts-ideen für ein Ladengeschäft in der Freiberger Innen-stadt. Der Gewinner wird im ersten Geschäftsjahr mit einem monatlichen Mietkostenzuschuss in Höhe von bis zu 500,00 Euro unterstützt. „Wir hoffen wieder auf innovative Konzepte, um das Einkaufserlebnis oder das gastronomische Angebot in Freiberg noch attraktiver zu gestalten. Wenn Sie eine gute Idee ha-ben, zögern Sie nicht sich zu bewerben“, so Nicole Schimpke vom Citymanagement der Stadt Freiberg.

    Der Wettbewerb richtet sich nicht nur an Existenz-gründer, sondern auch an etablierte Unternehmen, die mit neuen Ideen den Standort Freiberg bereichern wollen. In den vergangenen Jahren haben durch den Wettbewerb unter anderem eine Sushi-Bar, ein

    Hundesalon, ein Barber-Shop und ein Escape-Room eröffnet. Bis zum 31. August können die Bewerbungsunterla-gen zusammen mit dem Teilnahmeformular bei der Stadtverwaltung Freiberg eingereicht werden (www.freiberg.de unter der Rubrik Citymanagement). Die Bewerber mit den besten Konzepten bekommen im September 2019 die Möglichkeit, die Jury von ihren Ideen zu überzeugen. Der Sieger hat im Anschluss ein Jahr Zeit seine Geschäftsidee umzusetzen.

    Zukünftige Unternehmer sollten sich diesen Wett-bewerb nicht entgehen lassen, denn der Gewinner kann sich nicht nur über den Mietkostenzuschuss freuen, sondern bekommt auch tatkräftige Unterstüt-zung bei der Existenzgründung. Fragen zum Grün-derwettbewerb beantwortet Ihnen Dr. Cindy Krause, Tel. 03731/79865-5600. Dr. Cindy Krause

    Wettbewerb „Lebendige Innenstadt Freiberg“ gestartet

  • 7Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Namen und Nachrichten

    Mit Tradition in die Zukunft - 100 Jahre RASOMA

    IHK Business Tennis CUP 2019

    Als „Liebert & Gürtler“ im Jahr 1919 gegründet, hat sich das Döbelner Traditi-onsunternehmen vom einstmaligen Lieferanten von Schleifmaschinen und Dreh-bänken zu einem heute innovativen Werkzeugmaschinenbauer mit über 90 Mit-arbeitern entwickelt. Der Schwerpunkt liegt in der Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Werkzeug- und Sondermaschinen von der Konstruktion bis zur Inbetriebnahme.

    Die Geschichte der RASOMA ist vor allem eine Geschichte von mutigem Un-ternehmertum. Der Weg des Unternehmens war steinig und immer wieder von existen ziellen Rückschlägen gezeichnet: 1945 die Demontage des Betriebes

    aufgrund von Reparationsleistungen und der mühsame Wiederaufbau, 1972 die Verstaatlichung und 1993 die drohende Liquidation nach der politischen Wen-de. Dem Engagement führender Mitarbeiter war es zu danken, dass der Betrieb über ein MBO-Konzept vor dem Aus bewahrt wurde. Die Flut im Jahr 2002 be-schädigte den Betrieb so schwer, dass ein Wiederaufbau aussichtslos schien. Die entschlossene Einsatzbereitschaft der Belegschaft und zahlreiche Hilfsangebote von Partnern und sogar Wettbewerbern gaben den Unternehmern schließlich den Mut zum Neuaufbau. Mit Erfolg konnte auch die Nachfolge geregelt werden. Heute befindet sich das Unternehmen in den Händen von Geschäftsführer Marcus Kamm und der NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH.

    Der Einladung zur Jubiläumsfeier am 24. Mai waren zahlreiche Gäste, Koopera-tionspartner sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik gefolgt. Ministerpräsident Michael Kretschmer würdigte in seiner Ansprache die beeindruckende Erfolgsge-schichte der RASOMA. Der Geschäftsführer der NSH-Gruppe, Prof. Dr.-Ing. E.h. Hans J. Naumann, gratulierte den Mitarbeitern und der Geschäftsführung zur erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens: „Wir sind stolz ein solches traditi-onsreiches Unternehmen bei uns in der Gruppe zu haben“. Beim anschließenden Betriebsrundgang erläuterte Geschäftsführer Dr. Eberhard Schoppe das Erfolgsre-zept: Mit einem hohen Anteil an Eigenfertigung sichert RASOMA ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Qualität. Gleichzeitig profitiert der Kunde dank kontinuier-licher technologischer Forschung und Entwicklung von spezifischen Technologie-konzepten und maßgeschneiderten Fertigungslösungen. Dr. Annette Schwandtke

    Die IHK Chemnitz, die Bezirkshandelskammer Karlsbad, Karlo-varská Becherovka, A.s., AUTO POINT GmbH, der SSBC und der Tennisclub Küchwald e. V. laden Sie am 17. August zum dritten Deutsch-Tschechischen Tennisturnier im Doppelspiel Amateur (mix möglich) in den Tennisclub Küchwald (CTC) nach Chemnitz ein.

    Nutzen Sie die Gelegenheit, internationale Geschäftskontakte in sportlicher Atmosphäre zu knüpfen, Ihre Firma zu präsentieren und den „IHK BUSINESS POKAL" zu gewinnen.

    Mehr Info unter: www.chemnitz.ihk24.de/business-tennis

    IHK-Geschäftsführerin Dr. Annette Schwandtke gratuliert Geschäftsführer Dr. Eberhard Schoppe. Foto: Wolfgang Schmidt

    Spielwaren Faßbinder feiert 100. GeburtstagSeit dem 1. April 1919 existiert das Unternehmen in der Muldestadt Döbeln und wird derzeit in 4. Gene-ration geführt. „Das 100-jährige Bestehen der Firma Faßbinder in Döbeln ist für uns als Familie und Un-ternehmen ein Grund zu dankbarer Freude“, sagt Harro Faßbinder, der das Geschäft von seinen Groß-eltern übernommen und 2009 erfolgreich an seinen Sohn übergeben hat. Er hat allen Grund stolz zu sein, denn so manche Herausforderung musste am Stand-ort gemeistert werden. Begonnen hat alles mit der Reparatur von Nähmaschinen und dem Verkauf von Fahrrädern. In der Weihnachtszeit wurden Spielwaren ins Sortiment genommen. So entwickelte sich das Ge-schäft trotz Konkurrenz in der unmittelbaren Umge-bung zu einer Anlaufstelle für Märklin-Eisenbahnen,

    Baukästen, Gesellschaftsspiele und Steiff-Stofftiere. Mit der Wiedervereinigung 1990 veränderte sich die Nachfrage und es wurde mehr Ladenfläche geschaf-fen, um die Spielwaren, Kinderwagen und Nähma-schinen werbewirksam zu präsentieren. Das August-hochwasser 2002 führte zu einem Wasserstand von drei Metern in den Verkaufsräumen und vernichtete zu diesem Zeitpunkt alles. Mit viel Engagement und Unterstützung konnte das Ladengeschäft wieder-aufgebaut werden. Die IHK Chemnitz gratuliert dem Familienunternehmen Faßbinder zum Jubiläum und wünscht weiterhin erfolgreiche Geschäfte und krea-tive Ideen, um den traditionsreichen Einkaufsstandort in der Döbelner Innenstadt zu erhalten.

    Dr. Cindy Krause Foto: IHK

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  • 8 Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Namen und Nachrichten

    Deutscher Manufakturenpreis für Annaberger Firma

    Industrietradition seit 1874

    Die Sacher & Co. GmbH Annaberg-Buchholz hat den Preis Manufakturprodukt des Jahres 2019 in der Kategorie „Tradition“ für einen Schmuckkoffer erhalten.

    Vergeben wurde er vom Deutschen Manufakturen e.V.. Mitglieder der Jury waren Alexander Philipp, Prokurist der Tutima Uhrenfabrik GmbH Glashütte; Hartmut Gehring, geschäftsführender Gesellschafter der Gehring GmbH und Vorsitzender des Industrie-und Schneidwarenverbandes IVSH; Pascal Johanssen, Gründer des Direktorenhauses in Berlin, Initiator der Handmade Worldtour und der Deutschen Manufakturenstraße. Die Preisverleihung fand Anfang Mai in der Scheibel Mühle, Kappelrodeck anlässlich der Veranstaltung „Zukunftsstrategie Manufaktur“ statt.

    Als Spezialist für Feinkartonagen und Sonderanfertigungen produziert SACHER auch attraktive und ganz individuelle Verpackungslösungen für alle erdenklichen Güter aus Handel und Industrie – von technischen Geräten über Meißner Porzel-lan bis hin zu luxuriösen Faltschachteln für Parfums. www.sachergmbh.com

    Seit 1874 wurden in mehreren Filztuchfabriken Pa-piermaschinenbespannungen in Rodewisch und Len gen feld hergestellt. Das heutige Betriebsgelände befindet sich auf dem der 1912 gegründeten Filztuch-fabrik Weihmüller und Holz.

    Während der VEB-Zeit deckte der Betrieb den ge-samten Bedarf an Papiermaschinenbespannungen der DDR und vieler osteuropäischer Länder. Nach der deutschen Wiedervereinigung gelang der zu-nächst holprige Neustart, indem ein Investor gefun-den werden konnte, der heutige Geschäftsführer Dr. Peter Klose. Seither wurde das Produktionsprofil um

    die Herstellung von Geotextilien sowie Sieben und Bändern für technische Einsatzzwecke erweitert. Die umfangreichen Investitionen finden einen Höhepunkt mit der für Ende 2019 geplanten Inbetriebnahme ei-ner Schwerwebmaschine.

    Mit dem hohen Einsatz von Management und Mit-arbeitern ist es gelungen, die Produktion nicht nur am Standort zu halten, sondern das Werk zu einem modernen und zukunftsfähigen Hersteller weltweit begehrter Produkte zu machen. Das Jubiläum wurde mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.

    Uta Eichel

    Wigmar Bressel, Vorsitzender des Deutschen Manufakturen e.V., Geschäftsführerin Gerhild Sacher, Ulf Sacher, geschäftsführender Gesellschafter der Sacher & Co. GmbH Annaberg-Buchholz, Brigitte Federhofer-Mümmler, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Manufakturen e.V. (v.l.n.r.) Foto: Deutscher Manufakturen e.V.

    Die Geschäftsführer Dr. Peter Klose (r.) und Jürgen Klug nehmen die Jubiläumsurkunde der IHK gern entgegen. Foto: IHK

    Leistner Reisen feiert 90-JährigesEin Hingucker ist der Katalog 2019 geworden! Mit frischem Layout, ausgesuchtem Programm und einem kurzen „Ausflug“ in die 90-jährige Firmengeschichte erneuert der Zwickauer Omnibusbetrieb LEISTNER-Reisen ein hohes Qualitätsversprechen: Partner zu sein für Reisen mit Exklusiv-Format.

    Im Jubiläumsjahr setzt der Reiseveranstalter noch stärker auf Komfort. So wurde ein zweiter der fünf Reisebusse als Premiumliner für maximal 32 Fahr-gäste umgebaut. Viel Platz und familiäre Atmosphäre kommen an, ebenso die Unterbringung in hochwer-tigen Hotels wie die deutsche Reisebegleitung auf dem norwegischen Kreuzfahrtschiff oder fußläufige Erreichbarkeit vom Pariser Quartier zum Eiffelturm…

    Rund um den Globus gehen die Gäste mit auf Erleb-nis-, Aktiv- und Urlaubsreise – bis nach Kanada, Süd-afrika und Patagonien. „20 Mitarbeiter bemühen sich - von der Buchung bis zur Heimreise - dass unsere Teilnehmer glücklich und mit vielen positiven Eindrü-cken zurückkehren“, unterstreicht Geschäftsführerin Barbara Hendel. Das zur Weltwirtschaftskrise vom Großvater gegrün-dete, heute in dritter Generation geführte Familien-unternehmen manövrierte erfolgreich durch verschie-dene Gesellschaftssysteme, wachsenden Wettbewerb und steigende gesetzliche Anforderungen. „Wir sind auf gutem Weg“, bekräftigt die Reiseverkehrskauf-frau. Kathrin Buschmann

    Steuern das Traditionsunternehmen seit über 20 Jahren gemein-sam: die Geschäftsführer Barbara Hendel und ihr Cousin Thomas Zergiebel. Foto: IHK

  • 9Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Namen und Nachrichten

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    Volksbank Chemnitz eG zum 150-jährigen Firmenjubiläum, Volksbank Zwickau eG zum 110-jährigen Firmenjubiläum, Hugo Stiehl GmbH – Kunststoffverarbeitung, Crottendorf zum 100-jährigen Firmenjubiläum, Vogtländisches Kabelwerk GmbH, Plauen zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Nußknackermuseum Neuhausen zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Vermittlung von Finanzdienstleis-tungen, Matthias Zschenderlein, Zwickau zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Südsachsen Wasser GmbH, Chemnitz zum 25-jähri-gen Firmenjubiläum, GETRAS GmbH, Gersdorf zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Bären-Apotheke im Ärztehaus, Apothekerin Heike Dähne-Kummerow e.Kfr., Glauchau zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Filztuchfabrik Rodewisch GmbH zum 25-jährigen Firmenju-biläum, Stickereien und Textilien GmbH, Plauen zum 25-jährigen Firmenjubiläum, WEKAL Maschinenbau GmbH, St. Egidien zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Jeans fetzen, Inhaberin Katrin Jähn, Aue zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Laservorm GmbH, Altmitt-weida zum 25-jährigen Firmenjubiläum, HERSIEG GmbH Versicherung - Immobilien - Kapitalanlagen - Finanzierung, Annaberg-Buchholz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Landhotel „Gasthof Zwoschwitz“, Inhaber Ludwig Valtin, Plauen zum 25-jährigen Fir-menjubiläum, Autoteile Weinhold, Freiberg zum 25-jährigen Firmenjubiläum, solaris Jugend- und Umweltwerkstätten, Chemnitz zum 20-jährigen Firmenjubiläum, DNW Streetwear, Olbernhau zum 20-jährigen Firmenjubiläum, Forte Wärmebehandlung GmbH, Stollberg zum 15-jährigen Firmenjubiläum, Unser Laden Falkenau eG, Flöha zum 10-jährigen Firmenjubiläum

    Herzlichen Glückwunsch!

    25 Jahre Stickereien und Textilien GmbH

    Geschäftsführer Michael Hauffe freut sich über die von der IHK überreichte Jubiläumsurkunde. Foto: IHK

    Seit der Gründung im Jahr 1994 stellt die Stickereien und Textilien GmbH Plauen exklusive Stickereierzeugnisse im Vogtland her und vertreibt sie weltweit unter dem Marken-namen „Plauener Spitze". Ein leistungsstarkes Team von derzeit 26 Mitarbeitern und ein engagiertes Management schaffen die Voraussetzung für höchste Qualität, Zuverläs-sigkeit und Schnelligkeit. Die Kunden wissen dies zu schät-zen. Der Name Plauener Spitze steht in Vergangenheit und Gegenwart für hochwertige Stickereierzeugnisse. Das Mar-kenzeichen ist Garant dafür. Uta Eichel

    25 Jahre WEKAL Maschinen-bau GmbH in St. EgidienDie WEKAL Maschinenbau GmbH ist führend in der Entwick-lung, der Produktion und dem Vertrieb von Fördersystemen und bietet als mittelständisches Unternehmen innovative Lösungen und Leistungen für namhafte Hersteller der Auto-mobil- und Zulieferindustrie. Von den Standorten Fritzlar und St. Egidien beliefert WEKAL weltweit ihre Kunden.Peter Kretschmer, Prokurist, nahm für das Unternehmen die Ehrenurkunde von IHK-Referatsleiter Michael Stopp entge-gen. Michael Stopp

    IHK gratuliert:

    MEHRHYBRIDSUV

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    * 5 Jahre Herstellergarantie bis 100.000 km bzw. 8 Jahre Herstellergarantie auf die Fahrbatterie bis 160.000 km, Details unter www.mitsubishi-motors.de/garantie

    NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) Messverfahren ECE R101, Outlander Plug-in Hybrid Gesamtverbrauch: Stromverbrauch (kWh / 100 km) kombiniert 14,8. Kraftstoffverbrauch (l / 100 km) kombiniert 1,8. CO2-Emission (g / km) kombiniert 40. Effi zienzklasse A+. Die tatsächlichen Werte zum Verbrauch elektrischer Energie / Kraftstoff bzw. zur Reichweite hängen ab von individueller Fahrweise, Straßen- und Verkehrsbedingungen, Außentemperatur, Klimaanlageneinsatz etc., dadurch kann sich die Reichweite reduzieren. Die Werte wurden entsprechend neuem WLTP-Testzyklus ermittelt und auf das bisherige Messverfahren NEFZ umgerechnet.

    Abb. zeigt kostenpfl ichtige Sonderausstattung.

    Veröffentlichung von MITSUBISHI MOTORS in Deutschland, vertreten durch die MMD Automobile GmbH, Emil-Frey-Straße 2, 61169 Friedberg

    Nähere Informationen erhalten Sie zum Beispiel bei dem nachfolgenden Mitsubishi Handelspartner:

    Autohaus Strobel OHG Werkstr. 708209 Auerbach-RebesgrünTelefon 03744/83630www.autohaus-strobel.de

  • 10 Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Inhalt

    Spatenstich für die S288 – Ortsumfahrung Waldsachsen: (v.l.n.r.) Oberbürgermeister Crimmitschau André Raphael, metaWERK-Vorstand Michael Müller, Bürgermeister von Meerane Prof. Dr. Lothar Ungerer. Foto: Ralph Köhler

    Die Lagegunst nutzenZwickau: Gewerbegebiete mit Potenzial

    Von Volker Tzschucke

  • 11Titelgeschichte: Zwickau – Gewerbegebiete mit Potenzial

    „Lage, Lage, Lage“ – das ist das Mantra all jener, die sich nach neuen

    vier Wänden umschauen: Egal wie hübsch die Wohnung ist, liegt sie

    im falschen Viertel, fliegt sie bei potenziellen Interessenten sofort aus

    der engeren Auswahl. Doch gilt, was Privatpersonen denken, auch

    für Industrieansiedlungen? Und mit welchen Erfolgsfaktoren punk-

    ten Gewerbegebiete außerdem? „Wirtschaft Südwestsachsen“ hat

    sich im Landkreis Zwickau umgehört.

    Wenn es um die Lage der Gewerbegebiete geht, muss sich im Landkreis Zwickau niemand groß beschweren. Der Landkreis ist flächenmäßig der kleinste in Sachsen, dafür aber der am dichtesten besiedelte in ganz Ost-deutschland. Zwei Bundesautobahnen – die A4 und die A72 – durch-ziehen den Kreis, zusätzlich wurde in den vergangenen Jahren kräftig in Bundesstraßen und das weitere Verkehrsnetz investiert. Entsprechend liegen viele Gewerbegebiete weniger als zehn Kilometer von der Au-tobahn entfernt, im Durchschnitt sind es gerade 7,8 Kilometer, hat der jüngste Gewerbeflächenreport der IHK-Regionalkammer Zwickau aus dem Jahr 2018 ermittelt. So günstig ist die Lage, dass Unternehmen aus dem Erzgebirge in den Landkreis Zwickau abwandern – wie jüngst der Automobilzulieferer Meleghy, der Ende Juni den Ersten Spatenstich für ein Werk in Reinsdorf vollzog. Das Unternehmen verlagert seine Produk-tion mit 350 Mitarbeitern binnen fünf Jahren komplett aus Bernsbach und Lößnitz, der Grund: „logistische Standortnachteile“, wie Eigentümer Gyula Meleghy gegenüber der lokalen Presse bekundete. Statt einem von einer Hauptstraße durchzogenem Werksgelände und – vor allem im Winter – schwierigen Anfahrten gibt es künftig ein Werk aus einem Guss und mit Autobahnanschluss in unmittelbarer Nähe.

    Gewerbegebiet Meerane.Foto: Ralph Köhler

    Für eine Investition mussvieles zusammenpassen.

    „Die Anbindung an die Autobahn ist sicher ein Grund, warum sich Unter-nehmen für eine Ansiedlung im Landkreis Zwickau entscheiden“, weiß Torsten Spranger, Geschäftsführer der Zwickauer Regionalkammer der IHK Chemnitz: „Aber ein Gewerbegebiet muss auch anderweitig punk-ten. Sonst würden nicht auch große Flächen schon sehr lang ohne Erfolg angeboten.“ 1,4 Millionen Quadratmeter standen 2018 im Landkreis Zwickau für industrielle und gewerbliche Ansiedlungen zur Verfügung. „Doch Flächen brauchen die richtige Größe, die Eigentumsverhältnisse müssen klar und die Eigentümer sich über die Flächenentwicklung einig sein, Altlasten sollten zumindest bekannt sein, damit künftige Bauher-ren wissen, worauf sie sich einlassen. Und schließlich müssen auch die Verwaltungen zügig agieren.“ All diese Voraussetzungen lassen die ver-fügbare Fläche vor allem für größere Ansiedlungen schnell zusammen-schrumpfen. Und so braucht es regelmäßig auch neue Flächenangebote.

  • 12 Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · InhaltTitelgeschichte: Zwickau – Gewerbegebiete mit Potenzial12

    Yvonne Wolf, Wirtschaftsförderung Limbach-Oberfrohna. Foto: Ralph Köhler

    Blick von der Bundesautobahn 4, Abfahrt Limbach-Oberfrohna in Richtung Gewerbegebiet Süd, Stand November 2018. Foto: André Koschmieder

    „Unser oberstes Ziel ist es, Arbeitsplätze für unsere Einwohner zur Verfügung stellen zu können“, sagt die Wirtschaftsförderin. 9.000 Arbeitsplätze gibt es in der Stadt, 9.500 Einwohner haben einen sozialversicherungspflichtigen Job – derzeit herrscht also reger Pendelverkehr aus und nach Limbach, weitere Ansiedlungen sind erwünscht. Damit die Stadt wirtschaftlich stabil bleibt, achtet man im Rathaus beim Verkauf der Flächen auf einen breiten Branchenmix: Unternehmen für technische Textilien, Sondermaschi-nenbauer, Automobil-Zulieferer, Werkzeugmaschinenbauer, Software-Entwickler, auch Logistiker – all dies gibt es bereits in der Stadt:

    Flächen werden nur mit der Auflage verkauft, innerhalb von drei Jahren produktionsbe-reite Betriebsstätten zu schaffen, kein Platz also für etwaige Bodenspekulanten. Wenn eine Anfrage kommt, geht es zumeist schnell: Bei der letzten Ansiedlung Anfang des Jahres dauerte es keine vier Monate zwischen Erstkontakt und Verkauf – und zwischen-drin wurde noch die Erschließung abgeschlossen. „Unser Vorteil: Als Große Kreisstadt haben wir ein eigenes Gewerbeamt, eine eigene Straßenverkehrsbehörde, ein eigenes Baugenehmigungsamt – da können wir eine gute Geschwindigkeit bieten.“

    Und wenn man mehrere Anfragen für eine Fläche hat, schaut man, wer wie viele Arbeitsplätze schaffen will.

    Die wurden in Limbach-Oberfrohna mit dem Gewer-begebiet Süd geschaffen. Vier kommunale Gewer-begebiete mit einer Gesamtfläche von knapp 60 Hektar gab es bereits, allesamt gut ausgelastet: „Im Landkreis haben wir zwar eine Randlage – dafür aber gibt es eine gewachsene Verbindung zu Chemnitz“, erklärt Yvonne Wolf, in der Stadtverwaltung für die Wirtschaftsförderung zuständig: Die Nähe der Groß-stadt wird für Limbach-Oberfrohna zum Standortvor-

    teil. Die Chance, eigene Industriegebiete zu entwi-ckeln, kam erst mit den Eingemeindungen von Pleißa und Kändler: „Vorher waren wir quasi eingekreist, konnten gar keine eigenen Großflächen anbieten.“ Das Gewerbegebiet Süd liegt auf Pleißaer Grund, kei-nen Kilometer von der A4 entfernt. Drei Bauabschnit-te mit insgesamt über 35 Hektar sind fertig – und zu 95 Prozent ausgelastet. „Jetzt gibt es noch zwei Parzellen mit je 10.000 Quadratmetern“, so Wolf.

    Deshalb ist inzwischen der vierte Bauabschnitt in der Planung – 12,6 Hektar sollen noch einmal dazukom-men, der Bebauungsplan im Oktober dieses Jahres beschlossen werden. Dann erfolgt zuerst die Erschlie-ßung, später der Verkauf direkt an die Unternehmen, die sich ansiedeln oder erweitern wollen – im neuen Gebiet mindestens zu 35 Euro je Quadratmeter, je nach Erschließungskosten gegebenenfalls auch hö-her: „Aber die Flächen sind es wert“, denkt Wolf.

    Oberste Priorität: Arbeitsplätze schaffen

  • 13Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Inhalt13Titelgeschichte: Zwickau – Gewerbegebiete mit Potenzial

    Die ansässigen Unternehmenhaben eine Aufwertung gefordert.

    Auch Zwickau setzt auf Tempo – und deshalb ist auch hier die Wirtschaftsförderung direkt in der Stadtverwaltung dem Geschäftsbereich der Oberbürgermeisterin zugeordnet: „Bei Ansiedlungs- und Bauvorhaben gibt es immer Abstim-mungsbedarf zwischen unterschiedlichen Ämtern – da sind kurze Entscheidungswege wichtig“, findet Sandra Hempel, Leiterin des Büros für Wirtschaftsförderung: „Wir haben da eine Scharnierfunktion.“ Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft zufriedenstellend, die kommunalen Gewerbegebiete sind nahezu zu 100 Prozent vermarktet. „Wir versuchen, die Bedingungen so gut zu gestalten, dass die Unternehmen am Standort Zwickau bleiben“, so Hempel. Nicht nur Volkswa-gen Sachsen als großer Arbeitgeber muss gepflegt werden (und die Stadt tut es über eine 2017 geschlossene Koope-rationsvereinbarung und verschiedene Arbeitsgruppen auf Fachebene) – auch Pharmazie- oder Maschinenbauer, Elekt-roindustrie und Hersteller von Energiespeichertechnik sitzen in der Muldestadt. Deshalb investiert Zwickau auch laufend in bereits vorhandene Gewerbegebiete, zuletzt etwa in die Erschließung des Gewerbegebiets Reichenbacher Straße:

    Sandra Hempel und Annette Herrmann, Wirtschaftsförderung Zwickau.

    VW Sachsen, Luftaufnahme.Fotos (2): Ralph Köhler

    Freie Flächen gibt es hingegen in Zwickau vor allem in Ge-werbegebieten in privater Trägerschaft. „Bei Anfragen geben wir Interessenten auch hier weiter, fragen auch regelmäßig die Vermarktungspotenziale ab“, erklärt Hempel. Auch In-dustriebrachen sind ein Thema, allerdings ein schwieriges: „Die Stadtentwicklung ist an vielen Standorten nicht stehen-geblieben, Wohnbebauung an ehemalige Industriebetriebe herangerückt“, weiß Hempel. Hinzu kommen Flächen, die aufgrund topografischer Gegebenheiten nicht mehr genutzt werden sollten – weil sie in Hochwasserschutzgebieten lie-gen. Auch unklare Altlasten oder eine fehlende Förderung zur Revitalisierung von Brachen in privater Hand erschweren

    die Vermarktung. „Und zu guter Letzt gilt es auch für uns als Wirtschaftsförderung, nach der besten Lösung für die Stadt-entwicklung insgesamt zu schauen – schließlich sollen sich noch Generationen nach uns in Zwickau wohlfühlen.“ Des-halb schaut Zwickau nun eher über die Stadtgrenzen hinaus, wenn es um mögliche neue Gewerbegebiete geht. Eine ge-meinsame Flächenentwicklung mit Werdau wird derzeit in unterschiedlichen Größenvarianten diskutiert. Spezielle För-derungen für solche interkommunalen Projekte gibt es nicht: „Man muss schon den Willen haben, gemeinsam etwas zu tun.“ Der sei auch bei den Nachbarn in Werdau vorhanden.

    Investieren in den Bestand

  • Wie ein interkommunales Gewerbegebiet entstehen kann, lässt sich zum Beispiel von Meerane und Crim-mitschau lernen. Beide Städte liegen äußerst verkehrs-günstig zwischen A4, A72 und der B93, auch die Ver-bindung ins Altenburger Land wird durch den Ausbau der B7 zunehmend besser. „Man muss diese Lagegunst nutzen“, ist sich Bürgermeister Prof. Dr. Lothar Ungerer sicher: „In eng getaktete globale Wertschöpfungsket-ten eingebundene Unternehmen streben nach dem logistisch besten Standort. Aus der Lagegunst entsteht auch die Verantwortung, die Industrie im Landkreis mit-zuentwickeln. Deshalb müssen wir ein Angebot schaf-fen, das auf den Markt reagiert.“ Weil innerstädtische Industriebrachen aus dem 19. Jahrhundert das nur noch selten schaffen, braucht es andere Flächen. Meerane setzte auf die Entwicklung eines gemeinsamen Gewer-begebietes mit Crimmitschau. Die Stadtverwaltungen stimmten sich untereinander ab, die einzubeziehenden Verbände wurden gemeinsam angesprochen. Die aus-erkorenen Flächen erhielten schließlich in beiden Kom-munen 2013 zwar jeweils eigene, jedoch gleichlauten-de Bebauungspläne. Die Erschließung, so wurde man sich einig, sollte ausschließlich von Meeraner Gemar-kung aus erfolgen. Die Bearbeitung von Bauanträgen wollte man unter beiden Stadtverwaltungen aufteilen. „Für den Beginn der Erschließungsmaßnahmen brauch-te es dann nur noch einige qualifizierte Anfragen von Unternehmen – 2016 konnte es losgehen“, erinnert sich Ungerer. Keine drei Jahre später ist der interkom-munale Industriepark so gut wie ausgelastet, im Schnitt investierten die Unternehmen bis 2019 rund 500 Milli-onen Euro, vornehmlich Kraftfahrzeugindustrie, Dienst-

    leister und Logistiker. 1.500 Arbeitsplätze sind entstan-den. Das gesamte Industrie- und Gewerbegebiet wird rund 3.000 Arbeitsplätze allein im Automotive-Bereich haben. Damit entwickelt sich Meerane auch zu einer Einpendler-Stadt. Und zart deutet sich an, dass Men-schen den Arbeitsplätzen folgen – und nach Meerane ziehen. „Für die rasante Entwicklung unseres Gewer-begebiets braucht man eine fixe Verwaltung“, weiß Un-gerer. „Durch eine gute Vorbereitung können wir nach einer Unternehmensentscheidung innerhalb von einer Woche eine Teilbaugenehmigung, bei vollständigen Unterlagen in drei Wochen eine Vollbaugenehmigung erteilen – und das bei einer Baubehörde in Minimalbe-setzung mit einem Juristen, einem Ingenieur und einer Sachbearbeiterin.“ Die Bürger werden in vorbereiten-den Gesprächen mitgenommen, etwa, als es um den Bau einer Wasserstoff-Tankstelle ging.

    Wenn man sich die Flächen im Landkreis anschaue, gäbe es eigentlich nur noch interkommunale Gebie-te, die zu Gewerbegebieten werden könnten, findet Ungerer. Und denkt auch schon wieder den nächsten Schritt: „Wer die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung be trachtet und den Markt antizipiert, muss eigentlich auf Supply-Parks setzen.“ Weil vor allem Zuliefer-Un-ternehmen heute kaum noch langfristige Verträge er-halten, wären für diese anzumietende Produktionsflä-chen im Umfeld großer Werke sinnvoll. „Die Kommune baut, ein Immobilienvermarkter pachtet und der Zulie-ferer mietet für die Laufzeit seines Konzern vertrags – das wird die Zukunft bringen“, glaubt er. Für Kirchturm-denken ist da kein Platz.

    Titelgeschichte: Zwickau – Gewerbegebiete mit Potenzial14

    Prof. Dr. Lothar Ungerer, Bürgermeister von Meerane.

    Fotos (2): Ralph Köhler

    Über den eigenen Kirchturm hinausdenken

    Blick auf das interkommunale Gewerbegebiet (Stand 2018)

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  • 16 Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · IHK aktuell

    Neues aus Berlin & Brüssel

    Berlin. Mit der „Nationalen Weiterbildungsstrategie“ trägt die Politik nach An-sicht von DIHK-Präsident Eric Schweitzer der wachsenden Bedeutung des The-mas Rechnung. „Weiterbildung ist eine zentrale Antwort auf die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt“, sagte Schweitzer anlässlich der Vorstellung der Strategie.

    Dies bestätigten auch die Erhebungen der IHK-Organisation: „Werden Betriebe nach der Auswirkung der Digitalisierung gefragt, rangieren mehr Weiterbildungs-maßnahmen bei 87 Prozent der Unternehmen auf Platz eins“, so Schweitzer. Es sei richtig, dabei die verschiedenen Akteure in Politik, Wirtschaft und Gewerk-schaften einzubeziehen. „Die IHK-Organisation engagiert sich hier vor allem für die Stärkung der Höheren Berufsbildung“, sagte der DIHK-Präsident. Klar sei zu-gleich: Eine Nationale Weiterbildungsstrategie könne nur einen Rahmen bilden und Impulse setzen für regional unterschiedliche Herausforderungen und Ant-worten. Weiterbildung lebe weiterhin vor allem vom individuellen Engagement der Betriebe und Erwerbstätigen vor Ort. Michael Assenmacher, DIHK

    Berlin. In der Debatte um die Landflucht in Ost-deutschland hat sich der DIHK dafür ausgesprochen, die Attraktivität der regionalen Wirtschaftsräume zu stärken. „Ländliche Räume sind wichtige Stand-orte für Hunderttausende Betriebe aus zahlreichen Branchen“, betonte DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Insbesondere mittelständische Familienunterneh-men und kleine Betriebe fühlten sich „in besonde-rer Weise ihrer Heimat verbunden“, und gerade in den neuen Bundesländern prägten sie die ländliche Wirtschaftsstruktur. „Häufig wird vergessen, dass 90

    Prozent der Investitionen in Deutschland von Pri-vatunternehmen getätigt werden“, so Schweitzer. „Unternehmen investieren aber nur dann, wenn die Rahmenbedingungen in der Region stimmen." Des-halb sei es entscheidend, dass Politik die Wirtschaft entsprechend unterstütze.„Wir brauchen gerade auch in den neuen Bundes-ländern ein besseres Innovationsklima, das heißt: technologiefreundliche Regeln, weniger Bürokratie, mehr E-Government und eine belastbare digitale In-frastruktur.“ Dass es etwa noch immer viele Gewer-

    begebiete ohne leistungsfähigen Glasfaseranschluss gebe, müsse „so schnell wie möglich“ geändert wer-den, forderte der DIHK-Präsident.

    Ein weiterer Aspekt: „Sechs von zehn deutschen Un-ternehmen sehen im Fachkräftemangel ein Risiko für die eigene Geschäftsentwicklung. Daher engagieren sich die Industrie- und Handelskammern auch sehr beim Thema, Fachkräfte für ländliche Regionen zu gewinnen.“

    Petra Blum, DIHK

    Berlin. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz reagiert die Bundesregierung auf die zunehmenden Personalengpässe in den Unternehmen. Dass bei der Zu-wanderung beruflich Qualifizierter aus Drittstaaten die Beschränkung auf einige Engpassberufe aufgehoben wird, bewertet der DIHK als grundsätzlich gut für die Betriebe. Gleiches gilt für die grundsätzliche Möglichkeit, auch zur Arbeitsplatz-

    suche nach Deutschland kommen zu können. Allerdings sieht der DIHK hier nach entsprechenden Rückmeldungen aus der Praxis der Unternehmen hohe Hürden. Damit die neuen Möglichkeiten insgesamt genutzt werden könnten, seien Be-gleitmaßnahmen im In- und Ausland sinnvoll.

    Stefan Hardege, DIHK

    Digitalisierung steigert Weiterbildungsbedarf

    Mittelstand fühlt sich in besonderer Weise mit der Heimat verbunden

    Neues Fachkräfteeinwanderungsgesetz – Licht und Schatten

    Foto: Getty Images

  • 17Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · IHK aktuell

    Entbürokratisierung und Planungsbeschleunigung, die weitere Reduzierung des Lehrermangels und der flächendeckende Breitband- und Mobilfunkausbau – das sind Hauptforderungen der sächsischen Wirtschaft an die sächsische Politik. Gleichzeitig bewerten die Unternehmen die Politik der vergangenen fünf Jahre in allen wirtschaftsrelevanten Bereichen im Schnitt mit der Schulnote „befrie-digend“. Zu diesen Ergebnissen kommt eine landesweite Befragung der sächsi-schen IHK's vor der Landtagswahl im Freistaat Sachsen, an der sich im Frühjahr 2019 rund 1.900 IHK-Unternehmen aller Branchen beteiligt haben.„Besonders der verstärkte Bürokratieabbau ist eine zentrale Forderung der sächsischen Wirtschaft. Die engmaschige Regulierung durch eine Vielzahl an Vorschriften muss deutlich reduziert werden, um den Handlungsspielraum der Unternehmen zu erhöhen. Dafür sind innerhalb der Verwaltung effiziente und moderne Strukturen, eine wirtschaftsfreundliche Grundhaltung sowie deutlich schnellere Verfahren notwendig, die sich besonders an den Bedürfnissen kleiner und mittlerer Unternehmen orientieren. Um das Wachstum von Unternehmen zu stärken, ist zudem ein unbürokratischerer Zugang zu Fördermitteln nötig“, so Dr. h. c. Dieter Pfortner, Präsident der IHK Chemnitz und Sprecher der Landes-

    arbeitsgemeinschaft der Sächsischen IHKs. Die neue Broschüre „Vorschläge der Sächsischen Industrie- und Handelskammern zum Bürokratieabbau im Freistaat“ enthält folgende konkrete Forderungen:- Medienbruchfreie elektronische Beantragung von Fördermitteln- Flexibilisierung und Entbürokratisierung der Förderverfahren- Abbau von Beschränkungen zur Förderung von Bürgschaften und Beteiligungen - Medienbruchfreie elektronische Gewerbeanmeldung- Konzentration des Baugenehmigungsverfahrens bei einer Behörde- Verzicht auf Umweltverträglichkeitsprüfungen beim Radwegebau- Erweiterung der Prüfkompetenz des Sächsischen Normenkontrollrates- Verbindliche KMU-Folgenabschätzung für landesrechtliche Vorschriften- Einführung eines einstufigen Verfahrens bei der Sonn- und Feiertagsöffnung- Eigenleistungserfordernis im sächsischen Vergabegesetz streichen

    Die Forderungen (Wahlprüfsteine) der sächsischen IHKs an die sächsische Lan-despolitik 2019-2024 und die Broschüre „Bürokratieabbau“ finden Sie unter: www.chemnitz.ihk24.de/ltw

    Die Arbeit der im September 2018 von der Staats-kanzlei eingesetzten, unabhängigen Experten-kommission zur Evaluation von Planungs- und Ge-nehmigungsverfahren in Sachsen ist beendet. Der Vorsitzende der Kommission – an der die Sächsischen IHKs vertreten waren – der frühere Staatssekretär Dr. Henry Hasenpflug, übergab am 13. Juni den Er-gebnisbericht der Staatsregierung. Dieser beinhaltet Verbesserungsvorschläge insbesondere für immis-sionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren. Der Bericht zielt darauf ab, diese Verfahren durch wirk-same Verschlankung und Entbürokratisierung auch für die sächsische Wirtschaft fühlbar zu optimieren.Bereits Anfang 2016 hatten die IHKs die Staatsregie-

    rung mit ihrer Veröffentlichung „Standortfaktor im-missionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren“ auf zunehmende Probleme bei der Erteilung von Genehmigungen für Industrieanlagen aufmerksam gemacht. In der Umfrage, die dem Bericht zu Grunde lag, bewerteten u.a. 60 % der Unternehmen die Ver-fahren als zu lang oder sogar als unzumutbar. Mehr als die Hälfte konstatierten eine sich zunehmend ver-schlechternde Personalausstattung in den Behörden, insbesondere in Bezug auf technisch-praxisorientier-te Kompetenzen. Die Komplexität der Antragsunter-lagen bemängelten ebenfalls mehr als 60 %.Der Abschlussbericht – für den auch zusätzliche Ex-pertenmeinungen eingeholt wurden – bestätigt nun

    viele Aspekte dieser Kritik aus der Wirtschaft und greift die wichtigsten Forderungen der IHKs auf. Ins-besondere hervorzuheben sind folgende Vorschläge:• Konzentration der Zuständigkeit für größere Indus-trieanlagen (mit Öffentlichkeitsbeteiligung, sog. IED-Anlagen) bei der Landesdirektion Sachsen,• Verbesserung der Personalausstattung in den Genehmigungsbehörden, gezielte Qualifikation der Mitarbeiter, Steigerung der Attraktivität für technisch qualifizierte Mitarbeiter,• Einführung eines elektronischen Antragsverfah-rens. Christoph Neuberg, Tel. 0371/6900-1200

    Mittelmaß überwinden: Die sächsischen IHKs zur Landtagswahl

    IHK in Sachsen

    Eines der wichtigsten Förderinstrumente für die sächsische Wirtschaft, die Investi-tionsförderung aus der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), wird derzeit überarbeitet. In den vergangenen Jah-ren hat die GRW dazu beigetragen, Unternehmen zukunftssicher auszurichten und qualifizierte Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und zu erhalten. Schwer-punkte der bisherigen Förderung waren vor allem im produzierenden Gewerbe zu finden. Mit der Überarbeitung der Richtlinie sollen die bisherigen Förderzwecke

    beibehalten und vor allem im Bereich Tourismuswirtschaft eine erweiterte Nut-zungsmöglichkeit erfahren. So sollen künftig deutlich mehr Investitionsvorhaben auf dem Gebiet des Tourismus förderfähig sein. „Wir begrüßen diese Verbesse-rung ausdrücklich“, freut sich Hans-Joachim-Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz. „Allerdings befinden wir uns aktuell noch in der Anhörungs-phase. Mit einer In-Kraft-Setzung wird nach Redaktionsschluss gerechnet.“

    Christoph Neuberg, Tel. 0371/6900-1200

    IHK begrüßt Verbesserungen in der GRW-Förderrichtlinie

    Genehmigungsverfahren auf dem Prüfstand

  • 18 Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · IHK aktuell

    IHK vor Ort

    Jens Hertwig ist neuer Präsident der IHK Chemnitz Regionalkammer Zwickau. Nach der Wahl am 18. Juni durch die Regionalversammlung steht er dem 40-köpfigen, ehrenamtlichen Parlament der Wirt-schaft vor. Der 59-jährige Diplom-Ingenieur folgt auf Prof. Frank Bär, der Anfang des Jahres das Amt niedergelegt hatte.

    Jens Hertwig ist mit der IHK Chemnitz aufs engs-te verbunden. Er hat die IHK nach der politischen Wende mit aufgebaut und unverkennbar geprägt. Hertwig ist langjähriges Mitglied der Vollversamm-lung der IHK Chemnitz und Regionalversammlung

    Zwickau sowie Gründungsmitglied der Wirtschaftsjunioren Zwickau e. V. Der ge-schäftsführende Gesellschafter der N + P Informationssysteme GmbH mit Sitz in Meerane steht für faire Diskussion, engagierte Interessenvertretung und gemein-schaftliches Handeln für den Wirtschaftsstandort.Im Vordergrund stehen für den Zwickauer und sein Präsidium bis zum Ablauf der Wahlperiode 2023 die Herausforderungen durch die Umstellung der Automobil-produktion in Zwickau auf Elektrofahrzeuge, die weitere Digitalisierung in allen unternehmerischen Bereichen, der Fachkräftebedarf sowie die Regionalentwick-lung. Dabei geht es stets neben den jeweils fachlichen Anforderungen auch um z.B. Sensibilisierung, Bildung oder das Image. Impulse aus einer Zusammenarbeit mit den regionalen Hochschulen gehören dazu genauso wie die Infrastruktur rund um das E-Mobil, Citylogistikkonzepte, die Belebung der Innenstädte, unbürokra-

    tische Genehmigungsverfahren und die Anwerbung von Fachkräften oder die Unternehmensnachfolge. All das ist für den schon begonnenen Strukturwandel wichtig und bedarf gemeinsamen Handelns, z.B. auch in der AG Zwickau.

    Um eine bessere Aufgabenverteilung innerhalb des Präsidiums zu erreichen, wurden zudem einzelne Aufgabenfelder den Präsidiumsmitgliedern zugeordnet. Damit kann eine schnellere Abstimmung, Wahrnehmung von Terminen oder Re-aktion auf Medienanfragen erreicht werden.

    Schließlich will Jens Hertwig Impulse mit neuen Veranstaltungsformaten setzen, die offene und moderierte Gesprächsrunden zwischen Unternehmen, Politik, Ver-waltung und Fachverbänden zu aktuellen Entwicklungen ermöglichen und inten-sivieren. Mit diesen soll die Meinungsbildung und Interessenvertretung, aber auch die Gesprächskultur zwischen den Beteiligten weiter verbessert werden. Gleich-zeitig können damit auch Unternehmen außerhalb des Ehrenamtes besser in die Meinungsbildung einbezogen und für die IHK-Arbeit gewonnen werden.

    Die bisherige Funktion Jens Hertwigs als Vizepräsident übernimmt Mathias Imhof. Der Inhaber der B + O Büroplanung und Objektdienstleistung Matthias Imhof wurde ebenfalls gewählt. In die Regionalversammlung hinzu gewählt wurde Tassilo Rödel. Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Zwickau gehörte dem Gremium bereits 2008 - 2017 an.Die Regionalversammlung fand im Volkswagenwerk Zwickau statt. Die Mitglieder informierten sich über den aktuellen Stand des Umbaus zum Standort für E-Fahr-zeuge. Torsten Spranger, Kathrin Buschmann

    Zu einem Gespräch über die regionalpolitischen Positionen der IHK Regionalkam-mer Plauen am 9. Mai lud das Präsidium die Vertreter der Fraktionen aus dem Vogtland ein. Gemeinsam mit Abgeordneten aus dem Kreistag sowie Kandida-ten zur Wahl in den Sächsischen Landtag erörterte das Präsidium der IHK Re-gionalkammer die Forderungen aus den Themenbereichen Infrastruktur, Bildung und Fachkräfte sowie Tourismus aus den Regionalpolitischen Positionen 2019-2024 der IHK Chemnitz. Weiterhin wurden die Ansätze der einzelnen Parteien zur Entwicklung der Kompetenzzentren Musikinstrumentenbau, Kältetechnik sowie Textiltechnik diskutiert. Besonders im Hinblick auf die Ausbildungssituation und damit die Attraktivität des Vogtlandes für junge Menschen herrschte große Über-einstimmung unter den Gesprächspartnern.

    Danny Szendrei

    Regionalversammlung Zwickau: Neuer Präsident gewählt

    Wirtschaftspolitisches Gespräch im Vogtland

    Jens Hertwig ist neuer Präsident der IHK Regionalkammer Zwickau. Foto: IHK

    IHK Regionalkammerpräsident Hagen Sczepanski (2.v.l.) mit den Präsidiumsmitgliedern Herbert Pscherer (3.v.l.), Lars Luderer (r.) und Geschäftsführer Danny Szendrei (l.) während des Wirtschafts-politischen Gespräches im Vogtland. Foto: Karsten Repert

  • 19Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · IHK aktuell

    Am 24. Juni tagte die Vollversammlung der Indust-rie- und Handelskammer Chemnitz unter Leitung von Vizepräsident Gunnar Bertram, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Chemnitz eG.

    Mit Blick auf die kürzlich erfolgte Konjunkturumfrage Frühjahr 2019 informierte er über die gedämpfteren Einschätzungen für die nächsten Monate. Gerade bei der Industrie machen sich vor allem die Handels- und

    Zollkonflikte (USA, China, Iran, Russland), der lang-wierige Brexit und die Transformation der Fahrzeug-industrie bemerkbar. Vizepräsident Bertram betonte: „Gerade jetzt sind be-schleunigte Investitionen in Bildung und Infrastruktur, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, eine Unterneh-menssteuerreform, die steuerliche Forschungsförde-rung, Entlastungen beim Strompreis und vor allem ein wirklicher Bürokratieabbau ein Muss!“ Und er führte fort, dass „wir bei jeder sich bietenden Gelegenheit, vor allem die Bundesregierung daran erinnern, dass gerade jetzt umgesteuert werden muss, wenn wir nicht noch weiter im Vergleich der Industrieländer zurückfallen wollen. Mit Blick auf das Risikoradar der regionalen Wirtschaft liegen insbesondere die drei Risiken Fachkräftemangel, Arbeitskosten sowie Ener-gie- und Kraftstoffpreise fast gleichauf. Zudem macht uns die Inlandsnachfrage deutlich größere Sorgen als bei den letzten Befragungen verzeichnet.“Daran schloss sich im öffentlichen Teil ein Vortrag des Landesamtes für Verfassungsschutz zum Thema „Ak-tuelle Herausforderungen für den sächsischen Verfas-sungsschutz: Extremismus in Chemnitz“ an, in dem zahlreiche Informationen zur derzeitigen Situation

    gegeben wurden. Demokratie sei kein Automatismus. Deshalb ist Information der beste Weg der Präventi-on, lautete das Fazit des Vortrages.

    Weiterhin stellte Kathleen Spranger, IHK-Geschäfts-führerin Service, den neuen Geschäftsbereich Service und die Zielstellungen zur Verbesserung des Mit-gliederservices vor. Anliegen des Teams ist es, den Unternehmen maßgeschneiderte Serviceleistungen anzubieten und die Betreuung gerade von Unterneh-mensgründern in den ersten Jahren zu intensivieren.Im Mittelpunkt des nichtöffentlichen Teils stand der Jahresabschluss 2018, der einstimmig bestätigt wurde. Präsidium und Hauptgeschäftsführer wurden durch die Vollversammlung entlastet. Weiterhin wurde das „Statut für die Ausstellung von Ursprungszeugnissen und anderen dem Außenwirt-schaftsverkehr dienenden Bescheinigungen“ (siehe S. 20 - 23) beschlossen. IHK-Hauptgeschäfts führer Hans-Joachim Wunderlich informierte über die Wahl-prüfsteine für die Landtagswahl 2019. Der Jahresabschluss 2018 wird im Internetauftritt www.chemnitz.ihk24.de und im Geschäftsbericht der IHK Chemnitz veröffentlicht. Angela Grüner

    Am 3. Juni trafen sich Einzelhändler sowie Vertreter von Gewerbevereinen und Kommunen auf Einladung der IHK Chemnitz im Neuen Ratssaal der Großen Kreis-stadt Annaberg-Buchholz. Im Mittelpunkt stand das Thema „Baustellenmarke-ting“. Die Haupteinkaufsstraße von Annaberg-Buchholz befindet sich derzeit in einer mehrjährigen Bauphase, um in Zukunft für mehr Aufenthaltsqualität, Famili-enfreundlichkeit und Barrierefreiheit im Stadtkern zu sorgen. Dies bedeutet für die Unternehmen, dass der Zugang und die Belieferung der Ge-schäfte unter erschwerten Bedingungen erfolgen. Gemeinsam mit dem Oberbür-germeister, dem Citymanager und dem Werbering Annaberg wurde diskutiert, wie Stadtverwaltung und Gewerbetreibende die Zeit meistern. Man war sich einig, dass so eine „Durststrecke“ nur mit viel Kommunikation und innovativen Ideen bewältigt werden kann. Dazu gehört beispielsweise der Baustellen-Blogger, der das aktuelle Geschehen dokumentiert und beschreibt, wie die Baumaßnahmen voranschreiten. Ebenso

    wirbt die Stadtverwaltung mit „freundlichen Knöllchen“ für Verständnis: Wer ord-nungsgemäß parkt, erhält eine Tüte Gummibärchen mit der Aufschrift „Vielen Dank, bärenstark!“ oder „Wir arbeiten an Ihrem Einkaufs- und Freizeiterlebnis“.

    Diese Veranstaltung fand im Rahmen der Sitzungen des Arbeitskreises „Einzel-handel Mittelsachsen“ und des Regionaltreffs „Innenstadtentwicklung Erzgebir-ge“ statt. Als nächstes trifft sich der Arbeitskreis Einzelhandel Mittelsachsen am 4. November in Frankenberg, um die Landesgartenschau aus Sicht der Unternehmen zu diskutieren. Am 25. September wird in Stollberg ein weiterer Regionaltreff In-nenstadt im Erzgebirgskreis stattfinden. Der Arbeitskreis Innenstadtentwicklung Erzgebirge befindet sich aktuell im Aufbau und wird im kommenden Jahr regelmä-ßig tagen. Die regionalen Arbeitskreise sind offen für interessierte Unternehmen. Bitte wenden Sie sich für Mittelsachsen an Dr. Cindy Krause, Tel. 03731/79865-5600 und für das Erzgebirge an Janine Nicke, Tel. 03733/1304-4124.

    Ende Mai fand im Business Village Chemnitz eine gemeinsame Sitzung des Ver-kehrsausschusses und des Großhandelsausschusses der IHK zum Thema „Ver-kehrspolitik – Sachsen vor der Landtagswahl“ statt. Dazu hatten die Ausschüsse die Verkehrspolitischen Sprecher der Sächsischen Landtagsfraktionen eingeladen. Die Abgeordneten Silke Grimm (AfD), Katja Meier (Bündnis 90 / Die Grünen),

    Marco Böhme (Die Linke), Frank Heidan (CDU) und Jörg Vieweg (SPD) waren gern der Einladung gefolgt und diskutierten über zwei Stunden intensiv mit den Vertre-tern der Wirtschaft. So ging es u. a. um die Schwerpunkte der Fraktionen für die kommende Legislaturperiode.

    Dietmar Richter, Bert Rothe

    Vollversammlung bestätigte Jahresabschluss 2018

    Baustelle vorm Laden und kein Ende in Sicht?

    Verkehrspolitische Sprecher zu Gast

    IHK-Vizepräsident Gunnar Bertram leitete die Vollversammlung. Foto: IHK

  • Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Bekanntmachung20

    Statut für die Ausstellung von Ursprungszeugnissen und anderen dem Außenwirtschaftsverkehr dienenden Bescheinigungen

    Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK) hat ge-mäß § 1 Abs. 3 in Verbindung mit § 4 S. 1 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zuletzt geändert durch Art. 93 des Gesetzes zum Abbau verzichtbarer Anordnungen der Schriftform im Verwaltungsrecht des Bundes vom 29.03.2017 (BGBl. I S. 626) am 24.06.2019 folgendes Statut für die Ausstellung von Ur-sprungszeugnissen und anderen dem Außenwirtschafts-verkehr dienenden Be-scheinigungen beschlossen:

    § 1 Zuständigkeit

    (1) Die IHK stellt auf Antrag die für den Außenwirtschaftsverkehr erforderlichen Ursprungszeugnisse aus, soweit die Ausstellung nicht anderen Stellen zugewiesen wurde.

    (2) Ein Ursprungszeugnis wird nur ausgestellt, wenn der Antragsteller seinen Sitz, eine Betriebsstätte oder, falls er kein Gewerbe betreibt, seinen Wohnsitz im IHK-Bezirk hat oder wenn die örtlich und sachlich zuständige IHK der Ausstellung zustimmt.

    § 2 Allgemeine Bestimmungen

    (1) Ein Ursprungszeugnis wird nur bezogen auf einen tatsächlichen Versand aus-gestellt. Ist der Versand noch ungewiss, soll ein Ursprungszeugnis nicht ausge-stellt werden.

    (2) In begründeten Ausnahmefällen kann eine Neuausfertigung eines Ursprungs-zeugnisses auch dann beantragt werden, wenn für die betreffenden Waren bereits ein Ursprungszeugnis ausgestellt wurde.

    § 3 Antragstellung

    (1) Der Antragsteller stellt den Antrag auf Ausstellung eines Ursprungszeugnisses mittels der von der IHK zur Verfügung gestellten elektronischen Anwendung.

    (2) Soweit der Antrag alternativ in Papierform gestellt wird, hat der Antragsteller den Vordrucksatz bestehend aus Antrag (auf Ausstellung eines Ursprungszeugnis-ses), Ursprungszeugnis und, soweit erforderlich, Durchschriften identisch auszu-füllen und der IHK einzureichen. Der Antrag in Papierform ist vom Antragsteller mit Orts- und Datumsangabe zu versehen und zu unterzeichnen.Der Antragsteller hat die vom DIHK autorisierten Vordrucke zu verwenden, die den

    im Anhang zu diesem Statut abgebildeten Mustern und Spezifikationen entspre-chen. Jeder Vordruck muss den Namen und die Anschrift oder das Kennzeichen der Druckerei enthalten.

    (3) Für die Angaben im Ursprungszeugnis ist eine Amtssprache der Europäischen Union zu verwenden. Bei der Verwendung einer anderen als der deutschen Spra-che kann die IHK eine Übersetzung verlangen, die ein Übersetzer angefertigt hat, der für Sprachübertragungen der betreffenden Art nach den landesrechtlichen Vorschriften ermächtigt oder öffentlich bestellt wurde oder einem solchen Über-setzer jeweils gleichgestellt ist.

    § 4 Erforderliche Angaben

    (1) Der Antrag auf Ausstellung eines Ursprungszeugnisses muss vollständig aus-gefüllt sein und die Angaben enthalten, die zur Feststellung der Nämlichkeit der darin aufgeführten Waren erforderlich sind, insbesondere- Anzahl, Art, Markierung (z. B. Zeichen und Nummern) der Packstücke,- allgemeinverständliche, handelsübliche Beschreibung der Ware, die eine hinrei-chende Konkretisierung ermöglicht,- Gewicht, alternativ Stückzahl oder eine andere für die Ware übliche Maßeinheit,- Name und Anschrift des in der Europäischen Union ansässigen Absenders,- Bestimmungsland der Waren.

    (2) Aus dem Antrag muss eindeutig das jeweilige nichtpräferenzielle Ursprungs-land der einzelnen Waren hervorgehen. Dabei können als Ursprungsland die Europäische Union, ihre Mitgliedstaaten mit dem Klammerzusatz „(Europäische Union)“ oder ein Nicht-EU-Staat angegeben werden.

    (3) Der Antrag darf zusätzlich Folgendes enthalten:- Angaben über Wert der Waren sowie Verweise auf zugehörige Handelsdoku-mente,- Angaben über das Akkreditiv,- Angaben über die Einfuhrlizenz,- Angaben aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen.

    § 5 Nichtpräferenzieller Ursprung

    (1) Der nichtpräferenzielle Ursprung ist nach Artikel 60 der „Verordnung (EU) Nr. 952/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Oktober 2013 zur Festlegung des Zollkodex der Union“ (UZK) und der ergänzenden „Delegierten Verordnung (EU) Nr. 2015/2446 vom 28. Juli 2015 der Kommission mit Einzelhei-

  • 21Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Bekanntmachung

    ten zur Präzisierung von Bestimmungen des Zollkodex der Union“ (UZK-DA) in der jeweils gültigen Fassung zu bestimmen.

    (2) Die IHK bestimmt den nichtpräferenziellen Ursprung bei Beteiligung zweier oder mehrerer Länder am Herstellungsprozess gemäß Artikel 60 Abs. 2 UZK auf Grundlage des Prinzips der letzten wesentlichen Be- oder Verarbeitung.

    (3) Auf Antrag kann die IHK die gemäß Artikel 62 UZK erlassenen produktspezi-fischen Vorschriften der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 2015/2446 zum Zollko-dex der Union in der jeweils gültigen Fassung oder gemäß Artikel 61 UZK die im Bestimmungsland oder -gebiet geltenden Ursprungsregeln heranziehen.

    § 6 Befugnisse der IHK

    (1) Die IHK kann vom Antragsteller alle erforderlichen Auskünfte und Unterlagen zum Nachweis der Richtigkeit der im Antrag enthaltenen Angaben verlangen. Dies betrifft insbesondere Nachweise über den nichtpräferenziellen Ursprung, wie z. B. ein von einer dazu berechtigten Stelle ausgestelltes Ursprungszeugnis sowie die gemäß § 5 Abs. 3 notwendigen Angaben.

    (2) Für die Erteilung der Auskünfte und Vorlage der verlangten Unterlagen kann die IHK dem Antragsteller eine angemessene Frist setzen.

    (3) Reichen die Angaben im Antrag oder die nach Absatz 1 verlangten Auskünfte oder Unterlagen nicht aus, lehnt die IHK die Ausstellung des Ursprungszeugnis-ses ab.

    (4) Stellt sich nachträglich heraus, dass die Angaben unrichtig sind, so hat die IHK das Ursprungszeugnis für ungültig zu erklären und, sofern möglich, aus dem Verkehr zu ziehen.

    § 7 Ausstellung

    (1) Die IHK stellt das Ursprungszeugnis in der dafür bestimmten elektronischen Anwendung aus und dem Antragsteller elektronisch zur Verfügung.

    (2) Verwendet der Antragsteller den Vordruck gemäß § 3 Abs. 2, versieht die IHK diesen mit ihrer Bezeichnung, Ortsangabe, Datum, Siegel und Unterschrift des mit der Ausstellung Beauftragten.

    (3) Die von der IHK ausgestellten Ursprungszeugnisse sind öffentliche Urkunden.

    § 8 Aufbewahrung und Löschung

    Antrag, zugehörige Unterlagen und Daten werden zwei Jahre aufbewahrt. Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Schluss des Jahres, in dem die IHK über den Antrag entschieden hat. Nach Ablauf der Frist werden bei elektronischer Verar-beitung die Daten gelöscht; analoge Dokumente werden einer rechtssicheren Vernichtung zugeführt.

    § 9 Sonstige Bescheinigungen

    (1) Stellt die IHK auf Antrag sonstige dem Außenwirtschaftsverkehr dienende Bescheinigungen, (Langzeit-) Erklärungen-IHK für den nichtpräferenziellen Ur-sprung aus, oder gibt sie auf anderen dem Außenwirtschaftsverkehr dienenden Dokumenten Erklärungen ab, so sind die Bestimmungen dieses Statuts sinnge-mäß anzuwenden.

    (2) Falls nicht elektronisch beantragt, stellt der Antragsteller der IHK eine zusätz-liche Ausfertigung des von ihm unterschriebenen Dokumentes zur Verfügung. Diese verbleibt bei der IHK.

    (3) Bescheinigungen und Erklärungen werden in deutscher Sprache erteilt; bei nachgewiesenem Bedürfnis können sie auch in einer Fremdsprache erteilt wer-den.

    (4) Eine Bescheinigung kann nicht ausgestellt, eine Erklärung nicht abgegeben werden, wenn der mit ihr verfolgte Zweck oder der beantragte Inhalt gegen ein Gesetz oder Grundsätze der öffentlichen Ordnung verstößt.

    § 10 Durchführungsvorschriften

    Zur Durchführung dieser Bestimmungen können Richtlinien als Dienstanweisung erlassen werden.

    § 11 Gebühren

    Für die Ausstellung von Ursprungszeugnissen, Bescheinigungen und Erklärun-gen erhebt die IHK Gebühren nach Maßgabe ihrer Gebührenordnung.

    § 12 Inkrafttreten

    Dieses Statut tritt am 01.08.2019 in Kraft. Damit tritt das Statut vom 01.05.2016 außer Kraft.

    Ort: Chemnitz Datum: 24.06.2019

    Präsident Hauptgeschäftsführer

    Das vorstehende Statut wird hiermit ausgefertigt und in der IHK-Zeitung „Wirtschaft Südwestsachsen“ veröffentlicht:

    Ort: Chemnitz Datum: 24.06.2019

    Präsident Hauptgeschäftsführer

  • Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Bekanntmachung22

    Vordruck Antrag Ursprungszeugnis, Vorderseite

    Vordruck Antrag Ursprungszeugnis, Rückseite

  • 23Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · Bekanntmachung

    Vordruck Ursprungszeugnis, Original

    Vordruck Ursprungszeugnis, Durchschrift

  • 24 Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · IHK aktuell

    Positionen der sächsischen IHKs

    Standort Sachsen

    ❚ Sonderwirtschaftszonen in Lausitz, Erzgebir-ge und Vogtland

    ❚ Fortsetzung der Innenstadtinitiative „Ab in die Mitte!“ im Zusammenspiel mit dem „Gesetz zur Belebung innerstädtischer Einzelhandels- und Dienstleistungszentren“ (BID-Gesetz)

    ❚ Marketing und Werbekampagnen für sächsische Produkte unterstützen (Land-wirtschaft)

    ❚ ausgeglichene Wirtschaftsförderung zwi-schen den drei Zentren und dem ländlichen Raum

    ❚ keine Sonderwirtschaftszonen mit Steuer-vorteilen

    ❚ Investitionen in die Attraktivität von Regio-nen statt klassischer Ansiedlungspolitik

    ❚ kommunale Daseinsvorsorge stärken

    ❚ Sachsen soll attraktiver Wirtschafts-standort bleiben

    ❚ Leitbild der sozialen Marktwirtschaft, starker Staat setzt Rahmenbedingungen

    ❚ Wirtschaftspolitik als zentrale Aufgabe des Freistaates

    ❚ in Sachsens Regionen gemeinsam Standortmarketing, Investorenanwer-bung und Entwicklung der Lebensquali-tät vor Ort betreiben

    ❚ Bekenntnis zum Wirtschafts- und Indust-riestandort Sachsen

    ❚ in allen Landesteilen eine Grundausstat-tung der Infrastrukturen der öffentlichen Daseinsvorsorge sichern und ggf. neu schaffen

    ❚ neues Leitbild der Förderpolitik im Freistaat: nachhaltiges Wirtschaften statt Standortwettbewerb

    ❚ nationales und internationales Standort-marketing für Sachsen stärken

    ❚ Sonderwirtschaftsregion Lausitz errichten ❚ landesweites Tourismus- und Wirtschafts-marketing unter einem organisatorischen Dach zusammenführen

    ❚ vernetzte Regionen rund um die Metropolen Dresden, Leipzig und Chemnitz, Koope-rationen in Zweckverbänden und beim Standortmarketing

    ❚ mit attraktiven Standortbedingungen weite-re Unternehmen für den Standort Sachsen begeistern

    ❚ gezielt Standortwerbung betreiben ❚ Wandel Sachsens vom primären Produk-tionsstandort zum Entwicklungsstandort von europäischem Rang

    ❚ Erstellung eines Marketingkonzepts des Freistaates mit regionalen Besonderheiten

    ❚ Kooperation der Wirtschaftsförderung Sachsen mit regionalen Wirtschaftsförder-einrichtungen intensivieren

    ❚ Öffentliche Daseinsvorsorge in allen Regio-nen Sachsens sicherstellen

    ❚ Stärkung der Innenstädte

    Verkehr und Infrastruktur

    ❚ Versorgung mit schnellem Internet (Glas-faser bis zu den Hausanschlüssen) sowie flächendeckender Mobilfunkanbindung als Elemente staatlicher Daseinsvorsorge

    ❚ vor der Errichtung von 5G-Mobilfunkanla-gen soll eine unabhängige wissenschaftliche Studie zur Abschätzung der Gesundheitsrisi-ken erstellt werden; über die Errichtung von 5G-Mobilfunkanlagen entscheiden Städte und Gemeinden in kommunaler Hoheit

    ❚ Fahrverbote verhindern und Grenzwerte senken

    ❚ Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf alternative Transportwege

    ❚ Entflechtung von Güter- und Personenver-kehr

    ❚ Schienennetz (z. B. Strecke Chemnitz-Leipzig) ausbauen, Strecke Dresden-Görlitz-Breslau elektrifizieren

    ❚ S-Bahn-Netze ausbauen ❚ volle Verkehrsanbindung aller Regionen in Sachsen ermöglichen

    ❚ Verkehrsangebot im ländlichen Raum ausbauen (PlusBus und TaktBus)

    ❚ Organisation und Bestellung des regionalen Eisenbahnnahverkehrs bei den fünf kommu-nalen Zweckverbänden beibehalten

    ❚ Einführung von Personen- und Güterkon-trollen an sächs. Außengrenzen

    ❚ Förderung von GigaBit-Netzen, 5G-Mobil-funk und freien WLAN-Netzen (Freifunk-Hotspots)

    ❚ Ausbau des S-Bahn-Netzes in den Ballungs-räumen

    ❚ Schließung von Lücken im Bahnnetz durch attraktive Busverbindungen bis 2025

    ❚ dichte Taktung nachfragestarker Bahnstre-cken

    ❚ Mobilitätsgarantie öffentlicher Verkehrs-mittel zwischen Mitternacht und 5 Uhr (Sachsentakt)

    ❚ Sachsenweites, preisgünstiges ÖPNV-Ticket für alle in Ausbildung

    ❚ ÖPNV-Finanzreform ❚ Sachsen mit aktiver Rolle im Fernverkehr mit der Anbindung aller Großstädte

    ❚ Nachrüsten des “Abbiege-Assistenten” bei LKW für die Unfallvermeidung

    ❚ Tempolimits von 30 km/h Innerorts, 50 km/h auf wichtigen Durchgangsstraßen und 120 km/h auf Autobahnen

    ❚ kommunale Radverkehrsförderung und Bau von mindestens jährlich 100km neuen Radwegen

    ❚ Förderung des Schienengüterverkehrs mit der Reduzierung des Güterverkehrs auf sächsischen Autobahnen

    ❚ Flächendeckende GigaBit-Breitband-infrastruktur bis 2025

    ❚ zügiger Ausbau von 5G-Mobilfunk ❚ keine Maut für betrieblich genutzte Fahrzeuge unter 7,5 t

    ❚ Radwege-, Schienen- und Autobahnnetz ausbauen

    ❚ Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle als Luftdrehkreuz im Frachtverkehr und Ansiedlung weiterer Fluglinien

    ❚ Umsetzung Bundesverkehrswegeplan (Strecken Berlin-Dresden, Leipzig-Chemnitz und Dresden-Prag), darüber hinaus Elektrifizierung der Strecken Dresden-Görlitz, Plauen-Eger und Zittau-Görlitz- Berlin

    ❚ Verlängerung der Strecke Dresden-Kamenz nach Hoyerswerda

    ❚ Ausbau des S-Bahnnetzes im Raum Leipzig

    ❚ Weiterführung der A38 als Verbindung zwischen Lausitz und Mitteldeutschland

    ❚ Verbesserung des ÖPNV mittels Sachsenticket, flächendeckendem WLAN für Fahrgäste und Ausbau der Barrierefreiheit

    ❚ Erhalt der Elbe als Wasserstraße ❚ Unterstützung der Kommunen bei der Einrichtung öffentlicher WLAN-Hotspots

    ❚ Förderung der WLAN-Hotspots im Freistaat für öffentliches und kostenloses WLAN an öffentlichen Orten

    ❚ Verkehrsreduzierung mit dem Konzept „Region der kurzen Wege“

    ❚ Überführung des Landesamtes für Stra-ßenbau und Verkehr in ein Landesamt für nachhaltige Mobilität

    ❚ sachsenweiten Tarifverbund mit dezent-raler Verkehrsplanung

    ❚ Güter- und Personenverkehr von der Straße auf die Schiene

    ❚ Modernisierung und Ausbau des Schienennetzes und dessen vollständige Elektrifizierung

    ❚ Fußwegausbau und Ausweitung von Geschwindigkeitsbegrenzungen

    ❚ Radverkehr in den Städten stärken und Errichtung eines flächendeckenden Radwegenetzes im ländlichen Raum

    ❚ Förderung von Car- und Bikesharing-projekten

    ❚ Nachtflugverbot für den Flughafen Leipzig/Halle

    ❚ Kopplung von Abgaben wie der Kurtaxe oder Bettenabgabe mit Fahrberech-tigung für den ÖPNV

    ❚ bis 2025 mind. 98 % der Landesfläche mit

  • 25Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · IHK aktuell

    Positionen der sächsischen IHKs

    Standort Sachsen

    ❚ Sonderwirtschaftszonen in Lausitz, Erzgebir-ge und Vogtland

    ❚ Fortsetzung der Innenstadtinitiative „Ab in die Mitte!“ im Zusammenspiel mit dem „Gesetz zur Belebung innerstädtischer Einzelhandels- und Dienstleistungszentren“ (BID-Gesetz)

    ❚ Marketing und Werbekampagnen für sächsische Produkte unterstützen (Land-wirtschaft)

    ❚ ausgeglichene Wirtschaftsförderung zwi-schen den drei Zentren und dem ländlichen Raum

    ❚ keine Sonderwirtschaftszonen mit Steuer-vorteilen

    ❚ Investitionen in die Attraktivität von Regio-nen statt klassischer Ansiedlungspolitik

    ❚ kommunale Daseinsvorsorge stärken

    ❚ Sachsen soll attraktiver Wirtschafts-standort bleiben

    ❚ Leitbild der sozialen Marktwirtschaft, starker Staat setzt Rahmenbedingungen

    ❚ Wirtschaftspolitik als zentrale Aufgabe des Freistaates

    ❚ in Sachsens Regionen gemeinsam Standortmarketing, Investorenanwer-bung und Entwicklung der Lebensquali-tät vor Ort betreiben

    ❚ Bekenntnis zum Wirtschafts- und Indust-riestandort Sachsen

    ❚ in allen Landesteilen eine Grundausstat-tung der Infrastrukturen der öffentlichen Daseinsvorsorge sichern und ggf. neu schaffen

    ❚ neues Leitbild der Förderpolitik im Freistaat: nachhaltiges Wirtschaften statt Standortwettbewerb

    ❚ nationales und internationales Standort-marketing für Sachsen stärken

    ❚ Sonderwirtschaftsregion Lausitz errichten ❚ landesweites Tourismus- und Wirtschafts-marketing unter einem organisatorischen Dach zusammenführen

    ❚ vernetzte Regionen rund um die Metropolen Dresden, Leipzig und Chemnitz, Koope-rationen in Zweckverbänden und beim Standortmarketing

    ❚ mit attraktiven Standortbedingungen weite-re Unternehmen für den Standort Sachsen begeistern

    ❚ gezielt Standortwerbung betreiben ❚ Wandel Sachsens vom primären Produk-tionsstandort zum Entwicklungsstandort von europäischem Rang

    ❚ Erstellung eines Marketingkonzepts des Freistaates mit regionalen Besonderheiten

    ❚ Kooperation der Wirtschaftsförderung Sachsen mit regionalen Wirtschaftsförder-einrichtungen intensivieren

    ❚ Öffentliche Daseinsvorsorge in allen Regio-nen Sachsens sicherstellen

    ❚ Stärkung der Innenstädte

    Verkehr und Infrastruktur

    ❚ Versorgung mit schnellem Internet (Glas-faser bis zu den Hausanschlüssen) sowie flächendeckender Mobilfunkanbindung als Elemente staatlicher Daseinsvorsorge

    ❚ vor der Errichtung von 5G-Mobilfunkanla-gen soll eine unabhängige wissenschaftliche Studie zur Abschätzung der Gesundheitsrisi-ken erstellt werden; über die Errichtung von 5G-Mobilfunkanlagen entscheiden Städte und Gemeinden in kommunaler Hoheit

    ❚ Fahrverbote verhindern und Grenzwerte senken

    ❚ Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf alternative Transportwege

    ❚ Entflechtung von Güter- und Personenver-kehr

    ❚ Schienennetz (z. B. Strecke Chemnitz-Leipzig) ausbauen, Strecke Dresden-Görlitz-Breslau elektrifizieren

    ❚ S-Bahn-Netze ausbauen ❚ volle Verkehrsanbindung aller Regionen in Sachsen ermöglichen

    ❚ Verkehrsangebot im ländlichen Raum ausbauen (PlusBus und TaktBus)

    ❚ Organisation und Bestellung des regionalen Eisenbahnnahverkehrs bei den fünf kommu-nalen Zweckverbänden beibehalten

    ❚ Einführung von Personen- und Güterkon-trollen an sächs. Außengrenzen

    ❚ Förderung von GigaBit-Netzen, 5G-Mobil-funk und freien WLAN-Netzen (Freifunk-Hotspots)

    ❚ Ausbau des S-Bahn-Netzes in den Ballungs-räumen

    ❚ Schließung von Lücken im Bahnnetz durch attraktive Busverbindungen bis 2025

    ❚ dichte Taktung nachfragestarker Bahnstre-cken

    ❚ Mobilitätsgarantie öffentlicher Verkehrs-mittel zwischen Mitternacht und 5 Uhr (Sachsentakt)

    ❚ Sachsenweites, preisgünstiges ÖPNV-Ticket für alle in Ausbildung

    ❚ ÖPNV-Finanzreform ❚ Sachsen mit aktiver Rolle im Fernverkehr mit der Anbindung aller Großstädte

    ❚ Nachrüsten des “Abbiege-Assistenten” bei LKW für die Unfallvermeidung

    ❚ Tempolimits von 30 km/h Innerorts, 50 km/h auf wichtigen Durchgangsstraßen und 120 km/h auf Autobahnen

    ❚ kommunale Radverkehrsförderung und Bau von mindestens jährlich 100km neuen Radwegen

    ❚ Förderung des Schienengüterverkehrs mit der Reduzierung des Güterverkehrs auf sächsischen Autobahnen

    ❚ Flächendeckende GigaBit-Breitband-infrastruktur bis 2025

    ❚ zügiger Ausbau von 5G-Mobilfunk ❚ keine Maut für betrieblich genutzte Fahrzeuge unter 7,5 t

    ❚ Radwege-, Schienen- und Autobahnnetz ausbauen

    ❚ Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle als Luftdrehkreuz im Frachtverkehr und Ansiedlung weiterer Fluglinien

    ❚ Umsetzung Bundesverkehrswegeplan (Strecken Berlin-Dresden, Leipzig-Chemnitz und Dresden-Prag), darüber hinaus Elektrifizierung der Strecken Dresden-Görlitz, Plauen-Eger und Zittau-Görlitz- Berlin

    ❚ Verlängerung der Strecke Dresden-Kamenz nach Hoyerswerda

    ❚ Ausbau des S-Bahnnetzes im Raum Leipzig

    ❚ Weiterführung der A38 als Verbindung zwischen Lausitz und Mitteldeutschland

    ❚ Verbesserung des ÖPNV mittels Sachsenticket, flächendeckendem WLAN für Fahrgäste und Ausbau der Barrierefreiheit

    ❚ Erhalt der Elbe als Wasserstraße ❚ Unterstützung der Kommunen bei der Einrichtung öffentlicher WLAN-Hotspots

    ❚ Förderung der WLAN-Hotspots im Freistaat für öffentliches und kostenloses WLAN an öffentlichen Orten

    ❚ Verkehrsreduzierung mit dem Konzept „Region der kurzen Wege“

    ❚ Überführung des Landesamtes für Stra-ßenbau und Verkehr in ein Landesamt für nachhaltige Mobilität

    ❚ sachsenweiten Tarifverbund mit dezent-raler Verkehrsplanung

    ❚ Güter- und Personenverkehr von der Straße auf die Schiene

    ❚ Modernisierung und Ausbau des Schienennetzes und dessen vollständige Elektrifizierung

    ❚ Fußwegausbau und Ausweitung von Geschwindigkeitsbegrenzungen

    ❚ Radverkehr in den Städten stärken und Errichtung eines flächendeckenden Radwegenetzes im ländlichen Raum

    ❚ Förderung von Car- und Bikesharing-projekten

    ❚ Nachtflugverbot für den Flughafen Leipzig/Halle

    ❚ Kopplung von Abgaben wie der Kurtaxe oder Bettenabgabe mit Fahrberech-tigung für den ÖPNV

    ❚ bis 2025 mind. 98 % der Landesfläche mit

  • 26 Wirtschaft Südwestsachsen · 07-08/2019 · IHK aktuell

    Positionen der sächsischen IHKs

    Schule, Aus- und Weiterbildung

    ❚ mehrgliedriges Schulsystem, sowie Förder- und Sonderschulen erhalten, längeres gemeinsames Lernen bis zur Klasse 8

    ❚ verbindliche Leistungskriterien als Zugangs-voraussetzung für das Gymnasium

    ❚ Oberschulen durch Kooperationen mit Betrieben und den IHKs attraktiver machen

    ❚ Diplom und Magister wiedereinführen ❚ Wissenschafts- und Kultusministerium zu einem Landesbildungsministerium verschmelzen

    ❚ Schul- und Berufsausbildung auf die neuen Herausforderungen der Digitalisierung ausrichten

    ❚ kostenfreie Schülerbeförderung mit Eigenanteil

    ❚ berufliche Schulen müssen als tragende Säulen der beruflichen Bildung und des lebenslangen Lernens gestärkt sowie der Wert der beruflichen Bildung stärker gewürdigt werden

    ❚ neue Lehrerausbildung einführen, die sich konsequent an den Herausforderungen der Praxis und mit Schulstufen am Alter der Kinder orientiert

    ❚ Schulabbrecherquote deutlich senken ❚ Gewährleistung digitaler Basiskompetenzen an allen Schulen und Vertiefungskompeten-zen an Profilschulen

    ❚ Investitionsoffensive 2022 für digitale Technik an allen Schulen

    ❚ Einführung des Bildungsfreistellungs-gesetzes für 10 Tage, Weiterbildung alle zwei Jahre

    ❚ so vielen Jugendlichen wie möglich eine duale Berufsausbildung ermöglichen

    ❚ Einführung einer Meistergründungsprämie für eine Erleichterung des Übergangs in die Selbstständigkeit

    ❚ Einführung einer Mindestausbildungs-vergütung

    ❚ Zahl der Schulabgänger ohne Schul-abschluss deutlich reduzieren

    ❚ Oberschulen in enger Kooperation mit der Wirtschaft praxisorientierter gestalten

    ❚ alle Schulen mit schnellem Internet ausstatten bis 2024

    ❚ Grundfinanzierung der Hochschulen erhöhen und Kooperation mit der Wirtschaft verstärken

    ❚ Angebote der Berufs- und Studien-orientierung an Gymnasien und Oberschulen ausbauen

    ❚ Zahl der Studienplätze für Lehramt erhöhen

    ❚ Seiteneinsteigern den Einstieg durch Weiterbildungen erleichtern

    ❚ Förderung der Entscheidung für eine Berufsausbildung von Jugendlichen

    ❚ Stärkung und Aufwertung der dualen Ausbildung

    ❚ Gemeinschaftsschule als Option für län-geres gemeinsames Lernen mindestens bis zur Klasse 8

    ❚ flächendeckende Versorgung mit WLAN an allen Schulen und den Einsatz von Medienpädagogen

    ❚ Stärkung der Berufsausbildung im dualen System

    ❚ duale Ausbildung in breit aufgestellten Berufsschulen und Berufsschulzentren

    ❚ gebührenfreie Berufsausbildung für eine finanzielle Gleichstellung von privaten und staatlichen Schulen

    ❚ Ausbau beruflicher Weiterbildungsange-bote an Hochschulen

    ❚ gesetzlich verankerten Anspruch auf einen Bildungsurlaub von 10 Tagen alle zwei Jahre

    ❚ Einführung eines Förderprogramms „Fachkräftesicherung“ für die Unter-stützung kleiner und mittelständischer Unternehmen, sowie Kommunen bei der Entwicklung von Arbeits-, Lern- und Lebensbedingungen

    ❚ Azubi- und Ausbildungsticket, unentgelt-liche Schülerbeförderung

    ❚ Anteil Quereinsteiger bei Lehrern max. 10 % je Schulart, Lehramtsstudium stärken, angemessene Vergütung

    ❚ bis 2024 Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss mindestens halbieren

    ❚ Wirtschaft und IT im Unterricht stärker berücksichtigen

    ❚ bis 2022 jedem Schüler ein mobiles Endge-rät