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Nr. 01–02 | Januar/Februar 2020 Swiss IT Magazine 42 Software-Entwicklung in der Schweiz Schritt für Schritt zur Individualsoftware Marktübersicht Die Bedeutung von Individualsoftware hat in den letzten Jahren tendenziell zugenommen, bietet sie doch die Möglichkeit, sich zu differenzieren. Doch wo genau macht Individualsoftware Sinn? Wie findet man den richtigen Entwicklungs- partner? Und wie läuft ein Software-Projekt im Idealfall ab? «Swiss IT Magazine» hat sich bei Schweizer Software-Schmieden umgehört und präsentiert in dieser Marktüber- sicht eine Auswahl von 30 Schweizer Software-Entwicklungsunternehmen. Von Marcel Wüthrich SOFTWARE-ENTWICKLER AUS DER SCHWEIZ ANBIETER ADNOVUM ADVIS AKROS APPS WITH LOVE BBV SOFTWARE SERVICES Standort(e) in der Schweiz Zürich (Hauptsitz), Bern, Lausanne Gümligen Biel (Hauptsitz), Bern, Zürich, Luzern Bern (Hauptsitz), Basel Luzern (Hauptsitz), Zürich, Zug, Bern Standorte im Ausland Budapest, Lissabon, Ho Chi Minh City, Singapur keine keine keine Deutschland, Griechenland, Vietnam Anzahl Mitarbeiter in der Schweiz 360 45 150 30 200 Anzahl Softwareentwick- ler in der Schweiz 126 27 140 12 188 Anzahl Softwarentwickler im Ausland 117 0 20 50 90 Unternehmen ist speziali- siert auf bzw. hat vor allem Erfahrung mit... Design, Konzeption und Entwicklung von Individu- al-Software in komplexen, hochintegrierten Ökosyste- men mit Standard-, Dritt- und Legacy-Komponenten Kollaborationslösungen, Intranet, kundenspezifi- sche Verwaltungslösungen Dienstleistungen im ge- samten Life Cycle von in- novativen Individual- und Integrationslösungen im Umfeld von verteilten Soft- waresystemen Mobile Apps iOS/Android für alle Branchen, Enter- prise Apps, Progressive Web Apps, Entwicklertools (Getupdraft.com), Games, IoT, AR, Blockchain Industrie, Medizintechnik, Finanz- und Versicherungs- branche, Öffentliche Verwal- tung, Healthcare, Medien Primäre Zielumgebungen, für die entwickelt wird… Internet-Technologien, Web- und Mobile-Anwen- dungen, spezifisch auf di- verse Plattformen zuge- schnitten, aber auch gene- rische Lösungen im Consumer-Umfeld Windows Windows, Unix, Android, iOS Windows, MacOS, Android, iOS, Apple Watch, TV-Apps Windows, Linux Primär eingesetzte Programmiersprachen… Java, C++, JavaScript, Swift, Kotlin C#, JavaScript, TypeScript Java, C#, Kotlin C#, Kotlin, Swift, Java, Ja- vaScript, HTML5, CSS, Py- thon C#, Java, C++, Java-/Type- Script Support / Pflege der entwickelten Software Software-Wartungs- und Support-Mandat für entwi- ckelte Lösungen eigene Operations-Abtei- lung für Kunden mit SLA und Supportverträgen Projekt- und Dienstleis- tungsverträge Supportvertrag, laufender Betrieb, Hosting, Monito- ring, Maintenance-Repor- ting, laufende Weiterent- wicklung der Individual- software Consulting, Dienstleistungs- vertrag, Managed Services, Managed Team, Support & Maintenance Stundensatz Entwickler Fr. 140.– bis Fr. 200.– Fr. 140.– (Junior) bis Fr. 180.– (Senior) Fr. 120.– bis Fr. 220.– Fr. 90.– (Junior CH) bis Fr. 180.– (Senior CH) Fr. 135.– (Junior) bis Fr. 200.– (Expert) URL www.adnovum.ch www.advis.ch www.akros.ch appswithlove.com www.bbv.ch = ja, = nein; k.A = keine Angaben

Softwar Schritt für Schritt zur Individualsoftware...Nr. 01–02 Januar/Februar 2020 43 Softwar E s ist noch nicht allzu viele Jahre her, da gab es bezüg-lich des Einsatzes von Softwarelösungen

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Page 1: Softwar Schritt für Schritt zur Individualsoftware...Nr. 01–02 Januar/Februar 2020 43 Softwar E s ist noch nicht allzu viele Jahre her, da gab es bezüg-lich des Einsatzes von Softwarelösungen

Nr. 01–02 | Januar/Februar 2020 Swiss IT Magazine42

Software-Entwicklung in der Schweiz

Schritt für Schritt zur IndividualsoftwareMarktübersicht Die Bedeutung von Individualsoftware hat in den letzten Jahren tendenziell zugenommen, bietet sie doch die Möglichkeit, sich zu differenzieren. Doch wo genau macht Individualsoftware Sinn? Wie findet man den richtigen Entwicklungs-partner? Und wie läuft ein Software-Projekt im Idealfall ab? «Swiss IT Magazine» hat sich bei Schweizer Software-Schmieden umgehört und präsentiert in dieser Marktüber-sicht eine Auswahl von 30 Schweizer Software-Entwicklungsunternehmen.

Von Marcel Wüthrich

SOFTWARE-ENTWICKLER AUS DER SCHWEIZ

ANBIETER ADNOVUM ADVIS AKROS APPS WITH LOVE BBV SOFTWARE SERVICES CLAVIS IT COMITAS EDOREX ELCA ESGROUPStandort(e) in der Schweiz

Zürich (Hauptsitz), Bern, Lausanne

Gümligen Biel (Hauptsitz), Bern, Zürich, Luzern

Bern (Hauptsitz), Basel Luzern (Hauptsitz), Zürich, Zug, Bern

Herisau (Hauptsitz), Winterthur Schlieren Ostermundigen Lausanne (Hauptsitz), Zürich, Bern, Basel, Genf

Zürich

Standorte im Ausland Budapest, Lissabon, Ho Chi Minh City, Singapur

keine keine keine Deutschland, Griechenland, Vietnam

keine Bangalore keine Vietnam, Spanien, Mauritius, Frankreich, USA, UK, Italien, Deutschland

Krakau

Anzahl Mitarbeiter in der Schweiz

360 45 150 30 200 29 20 53 810 12

Anzahl Softwareentwick-ler in der Schweiz

126 27 140 12 188 20 10 30 729 10

Anzahl Softwarentwickler im Ausland

117 0 20 50 90 0 10 0 453 25

Unternehmen ist speziali-siert auf bzw. hat vor allem Erfahrung mit...

Design, Konzeption und Entwicklung von Individu-al-Software in komplexen, hochintegrierten Ökosyste-men mit Standard-, Dritt- und Legacy-Komponenten

Kollaborationslösungen, Intranet, kundenspezifi-sche Verwaltungslösungen

Dienstleistungen im ge-samten Life Cycle von in-novativen Individual- und Integrationslösungen im Umfeld von verteilten Soft-waresystemen

Mobile Apps iOS/Android für alle Branchen, Enter-prise Apps, Progressive Web Apps, Entwicklertools (Getupdraft.com), Games, IoT, AR, Blockchain

Industrie, Medizintechnik, Finanz- und Versicherungs-branche, Öffentliche Verwal-tung, Healthcare, Medien

Integrationslösungen, Dash-boards, Digital Workplaces, Intra- und Extranetlösungen, Prozes-sautomatisierung u.a. mit Work-flows

Webbasierte Softwarelösungen im businesskritischem Umfeld

Design-Thinking und Soft-ware-Entwicklung für Unterneh-men mit einzigartigen Geschäfts-modellen

Beratung, Integration und Be-trieb; individuelle Lösungsent-wicklung basierend auf moder-nen Technologie-Stacks und ver-schiedenen Entwicklungs- umgebungen

Individual-Software für Banken und Versicherungen und Robotic Process Automation (RPA) für mittelgrosse Firmen

Primäre Zielumgebungen, für die entwickelt wird…

Internet-Technologien, Web- und Mobile-Anwen-dungen, spezifisch auf di-verse Plattformen zuge-schnitten, aber auch gene-rische Lösungen im Consumer-Umfeld

Windows Windows, Unix, Android, iOS

Windows, MacOS, Android, iOS, Apple Watch, TV-Apps

Windows, Linux Windows oder Linux (Serverum-gebungen), Browser (plattfor-munabhängig)

Windows, Android, iOS Web-Anwendungen für PC, Tab-let und Smartphone aus der Cloud

Windows, Linux und weitere Open-Source-Umgebungen. Cloud (u.a. Azure, AWS) etc.

Applikationsserver, Webserver

Primär eingesetzte Programmiersprachen…

Java, C++, JavaScript, Swift, Kotlin

C#, JavaScript, TypeScript Java, C#, Kotlin C#, Kotlin, Swift, Java, Ja-vaScript, HTML5, CSS, Py-thon

C#, Java, C++, Java-/Type-Script

Java und Web-Technologien, HTML, CSS, Vue.js, etc.

C# C#, Angular, Ionic Java, C#, JavaScript, C++, Py-thon, Kotlin etc.

Java, Angular/React

Support / Pflege der entwickelten Software

Software-Wartungs- und Support-Mandat für entwi-ckelte Lösungen

eigene Operations-Abtei-lung für Kunden mit SLA und Supportverträgen

Projekt- und Dienstleis-tungsverträge

Supportvertrag, laufender Betrieb, Hosting, Monito-ring, Maintenance-Repor-ting, laufende Weiterent-wicklung der Individual-software

Consulting, Dienstleistungs-vertrag, Managed Services, Managed Team, Support & Maintenance

Betriebsmodelle: als Managed Service in der Kundenumgebung mit einem SLA oder als SaaS-Lö-sung betrieben bei Clavis IT

Support und Wartungsverträge mit SLAs, Hosting

individuelle Agreements für Soft-ware-Wartung, Support und Wei-terentwicklung

komplettes Supportangebot auf Kundenwunsch zusammenge-stellt, z.B. Wartung und Betrieb auf Kundenplattform oder in der Elca-Cloud

Maintenance und Support

Stundensatz Entwickler Fr. 140.– bis Fr. 200.– Fr. 140.– (Junior) bis Fr. 180.– (Senior)

Fr. 120.– bis Fr. 220.– Fr. 90.– (Junior CH) bis Fr. 180.– (Senior CH)

Fr. 135.– (Junior) bis Fr. 200.– (Expert)

Fr. 150.– (Junior) bis Fr. 250.– (Senior/PL)

Fr. 165.– (durchschnittlicher Stundenansatz)

bis Fr. 200.– (abhängig vom Pro-fil)

projektabhängig Fr. 40.– (Krakau) bis Fr. 180.– (Schweiz)

URL www.adnovum.ch www.advis.ch www.akros.ch appswithlove.com www.bbv.ch www.clavisit.com www.comitas.ch www.edorex.ch www.elca.ch www.esgroup.ch

■ = ja, ❏ = nein; k.A = keine Angaben Quelle: «Swiss IT Magazine»

Page 2: Softwar Schritt für Schritt zur Individualsoftware...Nr. 01–02 Januar/Februar 2020 43 Softwar E s ist noch nicht allzu viele Jahre her, da gab es bezüg-lich des Einsatzes von Softwarelösungen

Swiss IT Magazine Nr. 01–02 | Januar/Februar 2020 43

Software-Entwicklung in der Schweiz

Es ist noch nicht allzu viele Jahre her, da gab es bezüg-lich des Einsatzes von Softwarelösungen nur ein Zau-bermittel: Standardsoftware. Als Argumente wurden vor allem geringere Kosten ins Feld geführt, aber

auch eine höhere Qualität der Produkte, ein breiter Support oder die laufende Weiterentwicklung wurden als Vorteile von Soft-ware ab der Stange genannt.

Heute aber ist Individualsoftware wieder deutlich höher im Kurs. Dies nicht zuletzt darum, weil Informatik heute längst nicht mehr nur als Kostenfaktor gesehen wird, sondern als Chance, sich mittels Technologie zu differenzieren, und Diffe-renzierung ist mit Standardprodukten nur schwer zu erreichen. So erklärt Renato a Marca de Donatz, COO Business Software bei Löwenfels Partner: «Individualsoftware macht dort Sinn, wo sich ein Unternehmen von der Konkurrenz abheben will. Wenn es nicht zentral ist, dass ich mich im Verkaufsprozess dif-ferenziere, dann wähle ich eine Cloud-Lösung. Das geht schnell und ohne viel Aufwand. Allerdings muss ich mich mit dem vor-gegebenen Prozess arrangieren. Will sich aber mein Unterneh-men genau im Verkaufsprozess von allen Mitbewerbern unter-

scheiden, dann macht es Sinn, eine individuell auf meine Be-dürfnisse angepasste Lösung einzusetzen.»

Keine Entweder-/Oder-FrageAllerdings ist die Frage nach Standard- oder Individualsoftware keine Entweder-/Oder-Frage. Standardsoftware macht sicherlich überall dort Sinn, wo Standardprozesse abgebildet werden. Zei-terfassung, Buchhaltung, CRM oder ERP sind hier Beispiele. Dazu Laurin Stoll, CEO von Yoo: «In vielen Bereichen existiert gut entwickelte Standardsoftware. Individualsoftware und Soft-

SOFTWARE-ENTWICKLER AUS DER SCHWEIZ

ANBIETER ADNOVUM ADVIS AKROS APPS WITH LOVE BBV SOFTWARE SERVICES CLAVIS IT COMITAS EDOREX ELCA ESGROUPStandort(e) in der Schweiz

Zürich (Hauptsitz), Bern, Lausanne

Gümligen Biel (Hauptsitz), Bern, Zürich, Luzern

Bern (Hauptsitz), Basel Luzern (Hauptsitz), Zürich, Zug, Bern

Herisau (Hauptsitz), Winterthur Schlieren Ostermundigen Lausanne (Hauptsitz), Zürich, Bern, Basel, Genf

Zürich

Standorte im Ausland Budapest, Lissabon, Ho Chi Minh City, Singapur

keine keine keine Deutschland, Griechenland, Vietnam

keine Bangalore keine Vietnam, Spanien, Mauritius, Frankreich, USA, UK, Italien, Deutschland

Krakau

Anzahl Mitarbeiter in der Schweiz

360 45 150 30 200 29 20 53 810 12

Anzahl Softwareentwick-ler in der Schweiz

126 27 140 12 188 20 10 30 729 10

Anzahl Softwarentwickler im Ausland

117 0 20 50 90 0 10 0 453 25

Unternehmen ist speziali-siert auf bzw. hat vor allem Erfahrung mit...

Design, Konzeption und Entwicklung von Individu-al-Software in komplexen, hochintegrierten Ökosyste-men mit Standard-, Dritt- und Legacy-Komponenten

Kollaborationslösungen, Intranet, kundenspezifi-sche Verwaltungslösungen

Dienstleistungen im ge-samten Life Cycle von in-novativen Individual- und Integrationslösungen im Umfeld von verteilten Soft-waresystemen

Mobile Apps iOS/Android für alle Branchen, Enter-prise Apps, Progressive Web Apps, Entwicklertools (Getupdraft.com), Games, IoT, AR, Blockchain

Industrie, Medizintechnik, Finanz- und Versicherungs-branche, Öffentliche Verwal-tung, Healthcare, Medien

Integrationslösungen, Dash-boards, Digital Workplaces, Intra- und Extranetlösungen, Prozes-sautomatisierung u.a. mit Work-flows

Webbasierte Softwarelösungen im businesskritischem Umfeld

Design-Thinking und Soft-ware-Entwicklung für Unterneh-men mit einzigartigen Geschäfts-modellen

Beratung, Integration und Be-trieb; individuelle Lösungsent-wicklung basierend auf moder-nen Technologie-Stacks und ver-schiedenen Entwicklungs- umgebungen

Individual-Software für Banken und Versicherungen und Robotic Process Automation (RPA) für mittelgrosse Firmen

Primäre Zielumgebungen, für die entwickelt wird…

Internet-Technologien, Web- und Mobile-Anwen-dungen, spezifisch auf di-verse Plattformen zuge-schnitten, aber auch gene-rische Lösungen im Consumer-Umfeld

Windows Windows, Unix, Android, iOS

Windows, MacOS, Android, iOS, Apple Watch, TV-Apps

Windows, Linux Windows oder Linux (Serverum-gebungen), Browser (plattfor-munabhängig)

Windows, Android, iOS Web-Anwendungen für PC, Tab-let und Smartphone aus der Cloud

Windows, Linux und weitere Open-Source-Umgebungen. Cloud (u.a. Azure, AWS) etc.

Applikationsserver, Webserver

Primär eingesetzte Programmiersprachen…

Java, C++, JavaScript, Swift, Kotlin

C#, JavaScript, TypeScript Java, C#, Kotlin C#, Kotlin, Swift, Java, Ja-vaScript, HTML5, CSS, Py-thon

C#, Java, C++, Java-/Type-Script

Java und Web-Technologien, HTML, CSS, Vue.js, etc.

C# C#, Angular, Ionic Java, C#, JavaScript, C++, Py-thon, Kotlin etc.

Java, Angular/React

Support / Pflege der entwickelten Software

Software-Wartungs- und Support-Mandat für entwi-ckelte Lösungen

eigene Operations-Abtei-lung für Kunden mit SLA und Supportverträgen

Projekt- und Dienstleis-tungsverträge

Supportvertrag, laufender Betrieb, Hosting, Monito-ring, Maintenance-Repor-ting, laufende Weiterent-wicklung der Individual-software

Consulting, Dienstleistungs-vertrag, Managed Services, Managed Team, Support & Maintenance

Betriebsmodelle: als Managed Service in der Kundenumgebung mit einem SLA oder als SaaS-Lö-sung betrieben bei Clavis IT

Support und Wartungsverträge mit SLAs, Hosting

individuelle Agreements für Soft-ware-Wartung, Support und Wei-terentwicklung

komplettes Supportangebot auf Kundenwunsch zusammenge-stellt, z.B. Wartung und Betrieb auf Kundenplattform oder in der Elca-Cloud

Maintenance und Support

Stundensatz Entwickler Fr. 140.– bis Fr. 200.– Fr. 140.– (Junior) bis Fr. 180.– (Senior)

Fr. 120.– bis Fr. 220.– Fr. 90.– (Junior CH) bis Fr. 180.– (Senior CH)

Fr. 135.– (Junior) bis Fr. 200.– (Expert)

Fr. 150.– (Junior) bis Fr. 250.– (Senior/PL)

Fr. 165.– (durchschnittlicher Stundenansatz)

bis Fr. 200.– (abhängig vom Pro-fil)

projektabhängig Fr. 40.– (Krakau) bis Fr. 180.– (Schweiz)

URL www.adnovum.ch www.advis.ch www.akros.ch appswithlove.com www.bbv.ch www.clavisit.com www.comitas.ch www.edorex.ch www.elca.ch www.esgroup.ch

■ = ja, ❏ = nein; k.A = keine Angaben Quelle: «Swiss IT Magazine»

«Softwareentwicklung ist ein People Business: Am Schluss wird das

entwickelte Resultat nur so gut, wie die Zusammenarbeit zwischen Auf-

traggeber und Auftragnehmer.»Laurin Stoll, CEO von Yoo

Page 3: Softwar Schritt für Schritt zur Individualsoftware...Nr. 01–02 Januar/Februar 2020 43 Softwar E s ist noch nicht allzu viele Jahre her, da gab es bezüg-lich des Einsatzes von Softwarelösungen

Nr. 01–02 | Januar/Februar 2020 Swiss IT Magazine44

Software-Entwicklung in der Schweiz

ware ab der Stange schliessen sich jedoch gegenseitig nicht aus. Die Frage ist nicht ‹build vs. buy› sondern wo ‹buy› und wo ‹build›.» Häufig führe die Kombination zu sinnvollen Ergebnis-sen, wobei auch bei Individualsoftware einzelne Komponenten dazugekauft werden können, so Stoll. «Individualsoftware ist überall dort erfolgsversprechend, wo sonst viele gelebte und ein-gefleischte Prozesse in einem Betrieb geändert werden müssen.»

In eine ähnliche Richtung gehen die Aussagen von Thomas Wüst, CEO und Inhaber von Ti&m: «Je individueller die Pro-zesse, desto sinnvoller auch eine individuelle Entwicklung.» Nach dieser einfachen Formel seien die etablierten und stan-dardisierten Unternehmensprozesse wie Finance und Cont-rolling oder HR nach wie vor prädestiniert für Standardsoft-ware-Pakete. «Aber Vorsicht: im Zuge der Digitalisierung bleibt in einigen Unternehmen kein Stein auf dem anderen. Neue Ge-schäftsmodelle spriessen wie Pilze aus dem Boden und generie-ren neue Bedürfnisse. Als Reaktion entwickeln sich die Soft-warearchitekturen immer mehr von monolithischen Blöcken hin zu Service-Netzen, die je nach Bedarf zusammengestellt und bei Bedarf um neue Services erweitert werden.» Diese Entwick-lung mache auch vor den Kernfunktionen eines Unternehmens nicht halt, so Wüst, was zur Folge hat, dass die Standardkompo-nenten wesentlich feingranularer seien und auch nicht mehr un-bedingt aus einer Hand kommen müssen.

SOFTWARE-ENTWICKLER AUS DER SCHWEIZ

ANBIETER EXANIC FINCONS GROUP GLAUX SOFT IMS INFORMATIK UND MANAGEMENT SERVICE

IWF WEB SOLUTIONS KARAKUN LEUCHTER SOFTWARE ENGINEERING

LÖWENFELS PARTNER M&F ENGINEERING MIMACOM

Standort(e) in der Schweiz

Baar Küssnacht am Rigi (Haupt-sitz), Zürich, Bern, Lugano

Bern Ittigen Liestal Basel Luzern Luzern Fahrweid Bern (Hauptsitz), Zürich, Lausanne

Standorte im Ausland keine Mailand, Verona, Rom, Bari, Catania, London, München, Los Angeles, New York

Kiev keine keine Mumbai, Dortmund keine keine keine Valencia, Barcelona, Madrid, Gijón, Stuttgart, München, Charlotte, Denver, Singapore, Wien, Kharkiv

Anzahl Mitarbeiter in der Schweiz

26 238 55 60 16 40 25 60 35 150

Anzahl Softwareentwick-ler in der Schweiz

17 218 45 41 15 32 20 30 30 130

Anzahl Softwarentwickler im Ausland

0 1350 5 0 0 10 5 0 0 290

Unternehmen ist speziali-siert auf bzw. hat vor allem Erfahrung mit...

Entwicklung von integrier-ten (webbasierten) Porta-len/Plattformen mit Daten-bank- und Drittsysteman-bindung, mehrsprachig, mandantenfähig, respon-sive

massgeschneiderte End-to-End-Software für Tier-1-Kunden in: Medien, Finan-zindustrie, Energie- und Versorgung, Fertigung, Transport und PA

individuelle Business- Fachanwendungen

Konzeption und Entwick-lung von branchenunab-hängigen und kundenspe-zifischen Softwarelösungen

Individual-Entwicklungen von komplexen Web-Appli-kationen und Webseiten

Finanz- und Versicherungsbran-che, Automobilumfeld (Messda-tenverwaltung), Life Sciences so-wie Logistikbranche

Office-Automatisierung, Be-richterstellung, Office 365, indivi-duelle Desktop-, Web-, und Mo-bile-Applikationen

Business Software Engineering, Enterprise-Content-Manage-ment-Lösungen (ECM), Neuent-wicklung & Wartung von Sozial-versicherungs-Software

Individualsoftwareentwicklung im technisch/industriellen Um-feld. Maschinensteuerungen, Leitsysteme, Prüfsysteme, Vernet-zung, IoT, Cloud

Lösungen rund um die digitale Transformation für Unternehmen der Finanz-, Manufacturing- und Life-Sciences-Branche

Primäre Zielumgebungen, für die entwickelt wird…

Web (plattformunabhän-gig)

Web-Lösungen, Client/Ser-ver-Lösungen auf Basis von Windows, Mobile Apps auf Basis von Android/iOS und Cloud-basierten Plattfor-men mit DevOps

Windows, MacOS, Android Browserunabhängige Lö-sungen mehrheitlich für Windows, aber auch für Apple Geräte

Webanwendungen; keine speziellen Zielumgebungen

unabhängig von einer Zielumge-bung

Windows, Web und Mobile (plattformunabhängig)

Java-Enterprise-Applikationen auf Java-Plattform; Wildfly und Websphere Liberty Profile als Laufzeitumgebung und Oracle und DB2 für die Datenhaltung

Windows, Browser für alle gängigen Kunden-Touch-points wie Web- und mobile Apps

Primär eingesetzte Programmiersprachen…

C#, Java, TypeScript, CSS, HTML

Java, C#, Pyton etc. C# Java, .Net, C# PHP Symfony und React, Craft CMS

Java-Plattform C# Java und JavaScript C#, Typescript, Javascript, C++ Java

Support / Pflege der entwickelten Software

Betriebsverträge für div. Clouds und private Cloud, Wartungsverträge, Sup-portverträge, umfassende SLAs mit garantierter Verfügbarkeit und Perfor-mance

verschiedene Modelle, vom Application Operational Management bis hin zu Full Service durch SLAs

Wartungs-/Supportvertrag Wartungs- und Supportver-trag

vollumfänglicher Service-katalog inkl. Betrieb mit dediziertem Servicedesk

Wartungsvertrag für erstellte Software, inkl. 2nd- und 3rd-Le-vel-Support mit SLAs

Supportvertrag, Wartungsvertrag, All-Inclusive-Paket

Wahl zwischen drei SLA-Stufen oder Support nach Aufwand

langfristiges Software-Outsour-cing (eigenes Team), Supportver-trag, Wartungsvertrag, Pikett-dienst, Hotline, Ticketsystem

Supportcenter für die Weiterent-wicklung und den Support für alle Lösungen; auch As a Service inkl. SLAs bis zu 24/7

Stundensatz Entwickler Fr. 120.– bis Fr. 220.– projektabhängig Fr. 160.– (Junior) bis Fr. 230.– (Senior)

projektabhängig Fr. 150.– (Flat über alle Qualifikationen)

Fr. 140.– (Junior) bis Fr. 250.– (Top Consultant/Java Champion); in der Regel zwischen Fr. 150.– bis Fr. 180.–

Fr. 80.– bis Fr. 220.– projektabhängig Fr. 104.– (Trainee) bis Fr. 200.– (Senior Architekt/PL)

projektabhängig

URL www.exanic.ch www.finconsgroup.com www.glauxsoft.com www.ims.ch www.web-solutions.io www.karakun.com www.leuchterag.ch www.loewenfels.ch www.m-f.ch www.mimacom.com

■ = ja, ❏ = nein; k.A = keine Angaben Quelle: «Swiss IT Magazine»

«Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn unsere Mitarbeitenden direkt mit dem Benutzer vor Ort interagieren.»Philippe Streit, CEO, Advis

Page 4: Softwar Schritt für Schritt zur Individualsoftware...Nr. 01–02 Januar/Februar 2020 43 Softwar E s ist noch nicht allzu viele Jahre her, da gab es bezüg-lich des Einsatzes von Softwarelösungen

Swiss IT Magazine Nr. 01–02 | Januar/Februar 2020 45

Software-Entwicklung in der Schweiz

Mittels Testprojekt zum richtigen PartnerIst der Entscheid gefallen, sich eine massgeschneiderte, indivi-duelle Software entwickeln zu lassen, geht es an die Suche des passenden Entwicklungspartners. Diese Suche kann durchaus aufwändig sein, allerdings ist die Wahl des passenden Partners für das Gelingen eines Software-Projekts absolut entscheidend. Oder wie es Yoo-CEO Laurin Stoll sagt: «Softwareentwicklung ist ein People Business: Am Schluss wird das entwickelte Re-sultat nur so gut, wie die Zusammenarbeit zwischen Auftragge-ber und Auftragnehmer.» Philippe Streit, CEO von Advis, fügt ausserdem hinzu: «Der Aufbau der Kundenbeziehung vor dem eigentlichen Projekt ist entscheidend.» Gespräche nicht nur mit den Verkäufern, sondern auch mit den Entwicklern, Projektlei-tern – das sei der Weg zum Erfolg, weiss Streit.

Reto Bättig, CEO von M&F Engineering, gibt folgenden Rat: «Am besten findet ein Unternehmen den passenden Partner, in-dem es mit den möglichen Partnerfirmen über das Vorhaben

spricht und idealerweise sogar passende Referenzkunden des Unternehmens kontaktiert. Danach kann man mit einem kleinen Testprojekt prüfen, ob sich die Erwartungen erfüllen. So entwi-ckelt sich ein gutes Gefühl, ob die Partnerfirma zum Unterneh-men passt.» Ins gleiche Horn bläst Laurin Stoll: «Die beste Evaluation eines Software-Partners gelingt unserer Erfahrung nach mittels eines kleinen, überschaubaren Pilot-/Vorprojektes.»

SOFTWARE-ENTWICKLER AUS DER SCHWEIZ

ANBIETER EXANIC FINCONS GROUP GLAUX SOFT IMS INFORMATIK UND MANAGEMENT SERVICE

IWF WEB SOLUTIONS KARAKUN LEUCHTER SOFTWARE ENGINEERING

LÖWENFELS PARTNER M&F ENGINEERING MIMACOM

Standort(e) in der Schweiz

Baar Küssnacht am Rigi (Haupt-sitz), Zürich, Bern, Lugano

Bern Ittigen Liestal Basel Luzern Luzern Fahrweid Bern (Hauptsitz), Zürich, Lausanne

Standorte im Ausland keine Mailand, Verona, Rom, Bari, Catania, London, München, Los Angeles, New York

Kiev keine keine Mumbai, Dortmund keine keine keine Valencia, Barcelona, Madrid, Gijón, Stuttgart, München, Charlotte, Denver, Singapore, Wien, Kharkiv

Anzahl Mitarbeiter in der Schweiz

26 238 55 60 16 40 25 60 35 150

Anzahl Softwareentwick-ler in der Schweiz

17 218 45 41 15 32 20 30 30 130

Anzahl Softwarentwickler im Ausland

0 1350 5 0 0 10 5 0 0 290

Unternehmen ist speziali-siert auf bzw. hat vor allem Erfahrung mit...

Entwicklung von integrier-ten (webbasierten) Porta-len/Plattformen mit Daten-bank- und Drittsysteman-bindung, mehrsprachig, mandantenfähig, respon-sive

massgeschneiderte End-to-End-Software für Tier-1-Kunden in: Medien, Finan-zindustrie, Energie- und Versorgung, Fertigung, Transport und PA

individuelle Business- Fachanwendungen

Konzeption und Entwick-lung von branchenunab-hängigen und kundenspe-zifischen Softwarelösungen

Individual-Entwicklungen von komplexen Web-Appli-kationen und Webseiten

Finanz- und Versicherungsbran-che, Automobilumfeld (Messda-tenverwaltung), Life Sciences so-wie Logistikbranche

Office-Automatisierung, Be-richterstellung, Office 365, indivi-duelle Desktop-, Web-, und Mo-bile-Applikationen

Business Software Engineering, Enterprise-Content-Manage-ment-Lösungen (ECM), Neuent-wicklung & Wartung von Sozial-versicherungs-Software

Individualsoftwareentwicklung im technisch/industriellen Um-feld. Maschinensteuerungen, Leitsysteme, Prüfsysteme, Vernet-zung, IoT, Cloud

Lösungen rund um die digitale Transformation für Unternehmen der Finanz-, Manufacturing- und Life-Sciences-Branche

Primäre Zielumgebungen, für die entwickelt wird…

Web (plattformunabhän-gig)

Web-Lösungen, Client/Ser-ver-Lösungen auf Basis von Windows, Mobile Apps auf Basis von Android/iOS und Cloud-basierten Plattfor-men mit DevOps

Windows, MacOS, Android Browserunabhängige Lö-sungen mehrheitlich für Windows, aber auch für Apple Geräte

Webanwendungen; keine speziellen Zielumgebungen

unabhängig von einer Zielumge-bung

Windows, Web und Mobile (plattformunabhängig)

Java-Enterprise-Applikationen auf Java-Plattform; Wildfly und Websphere Liberty Profile als Laufzeitumgebung und Oracle und DB2 für die Datenhaltung

Windows, Browser für alle gängigen Kunden-Touch-points wie Web- und mobile Apps

Primär eingesetzte Programmiersprachen…

C#, Java, TypeScript, CSS, HTML

Java, C#, Pyton etc. C# Java, .Net, C# PHP Symfony und React, Craft CMS

Java-Plattform C# Java und JavaScript C#, Typescript, Javascript, C++ Java

Support / Pflege der entwickelten Software

Betriebsverträge für div. Clouds und private Cloud, Wartungsverträge, Sup-portverträge, umfassende SLAs mit garantierter Verfügbarkeit und Perfor-mance

verschiedene Modelle, vom Application Operational Management bis hin zu Full Service durch SLAs

Wartungs-/Supportvertrag Wartungs- und Supportver-trag

vollumfänglicher Service-katalog inkl. Betrieb mit dediziertem Servicedesk

Wartungsvertrag für erstellte Software, inkl. 2nd- und 3rd-Le-vel-Support mit SLAs

Supportvertrag, Wartungsvertrag, All-Inclusive-Paket

Wahl zwischen drei SLA-Stufen oder Support nach Aufwand

langfristiges Software-Outsour-cing (eigenes Team), Supportver-trag, Wartungsvertrag, Pikett-dienst, Hotline, Ticketsystem

Supportcenter für die Weiterent-wicklung und den Support für alle Lösungen; auch As a Service inkl. SLAs bis zu 24/7

Stundensatz Entwickler Fr. 120.– bis Fr. 220.– projektabhängig Fr. 160.– (Junior) bis Fr. 230.– (Senior)

projektabhängig Fr. 150.– (Flat über alle Qualifikationen)

Fr. 140.– (Junior) bis Fr. 250.– (Top Consultant/Java Champion); in der Regel zwischen Fr. 150.– bis Fr. 180.–

Fr. 80.– bis Fr. 220.– projektabhängig Fr. 104.– (Trainee) bis Fr. 200.– (Senior Architekt/PL)

projektabhängig

URL www.exanic.ch www.finconsgroup.com www.glauxsoft.com www.ims.ch www.web-solutions.io www.karakun.com www.leuchterag.ch www.loewenfels.ch www.m-f.ch www.mimacom.com

■ = ja, ❏ = nein; k.A = keine Angaben Quelle: «Swiss IT Magazine»

«Individualsoftware macht dort Sinn, wo sich ein Unternehmen von der

Konkurrenz abheben will.»Renato a Marca de Donatz, COO Business

Software, Löwenfels Partner

Page 5: Softwar Schritt für Schritt zur Individualsoftware...Nr. 01–02 Januar/Februar 2020 43 Softwar E s ist noch nicht allzu viele Jahre her, da gab es bezüg-lich des Einsatzes von Softwarelösungen

Nr. 01–02 | Januar/Februar 2020 Swiss IT Magazine46

Software-Entwicklung in der Schweiz

Ebenfalls als wichtige Kriterien bei der Wahl eines Soft-ware-Entwicklungspartners genannt wird die ausgewiesene Er-fahrung in ähnlich gelagerten Projekten respektive erfolgreiche Referenzprojekte inklusive entsprechender Kundenreferenzen, aber auch qualifiziertes Management und Personal, finanzielle Stabilität und in dem Zusammenhang die Firmenhistorie sowie Skalierungsmöglichkeiten innerhalb der Firma respektive im Netzwerk. Entsprechend wird eine aktive Marktrecherche emp-fohlen, zum Beispiel in IT-Fachmedien, sowie das Einholen von Auskünften bei IT-Consulting-Firmen, CIOs anderer Firmen und im eigenen Netzwerk.

Von den Entwicklerunternehmen immer wieder genannt wird auch der Punkt Kommunikation beziehungsweise die Notwen-

digkeit, dass Kunde und Anbieter dieselbe Sprache sprechen. Ebenfalls Beachtung zu schenken ist weiter den vom Entwick-ler verwendeten Technologien, wie Andrin Spring, CEO von Exanic, erklärt: «Wichtig ist sicherlich, dass moderne und aktu-elle Technologien verwendet werden.» Hier könne es zu einem Tradeoff zwischen Erfahrung/Bewährtem und Neu/Innovation kommen. Diese Balance sei nicht immer einfach zu finden. «Die verfügbaren Kapazitäten und gegenseitigen Erwartungen soll-ten zudem klar abgesprochen werden, um spätere Missverständ-nisse zu vermeiden.» Für eine zielführende Partnerschaft sei es zudem sinnvoll, dass man bezüglich Unternehmenskultur ein ähnliches Mindset hat – Stichwort Agilität beispielsweise –, weil dies den Alltag beziehungsweise die Zusammenarbeit massgeblich prägt. Und: «Im Rahmen einer Auswahl ist es auf jeden Fall sinnvoll, immer mehrere Optionen zu prüfen. Der po-tenzielle Softwarepartner sollte über ein Profil mit klar erkenn-barem Fokus verfügen. Software ist nicht gleich Software. Die Zeiten, wo eine Firma alles kann, sind heute definitiv vorbei.» Thomas Wüst von Ti&m ergänzt: «Ein Softwarepartner, der die Bedürfnisse des Kunden aufnehmen kann und mit ihm gemein-sam innovative und erfolgreiche Lösungen gestalten kann, sitzt nah beim Kunden vor Ort und deckt das komplette benötigte Wissen – fachlich, methodisch und technisch – in vertikal inte-

SOFTWARE-ENTWICKLER AUS DER SCHWEIZ

ANBIETER N47 NETCETERA NOSER ENGINEERING PENTAG INFORMATIK SOXES TI&M WEBGATE CONSULTING WEROSOFT YOO ZÜHLKE ENGINEERING

Standort(e) in der Schweiz

Zürich Zürich (Hauptsitz), Bern, Winterthur

Zürich (Hauptsitz), Luzern, Bern, Rheintal

Bern Bubikon Zürich (Hauptsitz), Bern Dietikon Ostermundigen Basel Schlieren (Hauptsitz), Bern

Standorte im Ausland Skopje Liechtenstein, Deutschland, Österreich, Mazedonien, Vereinigte Arabische Emirate

keine keine Vietnam, Polen, Weissrussland

Frankfurt, Singapur keine keine keine Deutschland, Grossbritannien, Österreich, Serbien, Bulgarien, Hongkong und Singapur

Anzahl Mitarbeiter in der Schweiz

15 200 200 31 26 347 21 17 35 520

Anzahl Softwareentwick-ler in der Schweiz

13 150 180 20 10 282 14 13 18 400

Anzahl Softwarentwickler im Ausland

25 250 0 0 52 11 0 0 1 450

Unternehmen ist speziali-siert auf bzw. hat vor allem Erfahrung mit...

Versicherungsunternehmen Finanzlösungen, Mobile Banking, Digital Payment und Security, Individual-software

Erstellung von individuel-len digitalen Lösungen

Telecom, Energie, Ermitt-lungen, Cybercrime, Post, Finanzen, E-Rechnungen, Produktionssteuerung, Medizin, Biobanking, ÖV, Transport, Kernenergie

Planung, Entwicklung und Betreuung von, Web-, Mobile-, Desktop und Server-Applikationen

Digitalisierungs- und Security- Produkte sowie Innovations-projekte

Prozessdigitalisierungen, Micro-services (AWS, MS Azure, IBM Watson)

Erstellung komplexer und verteil-ter Anwendungen in betriebs-kritischen Umgebungen

Enterprise Business Applications (z.B. Intranet-Lösungen, Daten-bankgetriebene Software), Web Applications & Apps

Dienstleister für Innovations-projekte

Primäre Zielumgebungen, für die entwickelt wird…

Window, MacOS, Linux, Android, iOS

je nach Kunde/Projekt (Linux, iOS, Android etc.)

Windows, MacOS, Mobile, Embedded, Cloud

Windows, Linux, MacOS Windows, MacOS, Android Windows, MacOS, Unix, Android, iOS

Windows, MacOS, Browser Windows Windows, Android, iOS alle relevanten Zielumgebungen

Primär eingesetzte Programmiersprachen…

Java (Spring Boot), Apache Kafka, VueJS, React, Docker

Java Java, C++, C, C#, Java, C#, JavaScript, PHP, VBA, C++

Java, C++, C#, Python, .NET, ASP.NET, PHP, Access, VBA, Delphi, JavaScript

Java, C#, Kotlin, ReactJS, Angular, Swift etc.

Java, NodeJS, AWS Lambda, Azure Functions

C#, ASP.NET MVC C#, JavaScript (ES6), Kotlin, Swift, Objective C, TypeScript, PHP, Phyton

JavaScript/TypeScript, Java, C#, C/C++, CSS/HTML, SQL, Kotlin, LowCode, Python, R, Swift, Scala

Support / Pflege der entwickelten Software

indiv iduelle Support-verträge, Cloud-Betrieb, Quality Assurance

SLAs Supportvertrag und Wartungsvertrag

individuelle Vereinbarun-gen (Wartung und Sup-port) mit dem Kunden, mit und ohne SLA

SLA, Outsourcing, Wartung und Support auf Mass

Supportvertrag, SLAs bis 7/24, Finma-Compliant

SLAs, Supportverträge, Wartungs-verträge, OpenSource

Support über den ganzen Lebenszyklus der entwickelten Lösungen via Wartungsvertrag mit SLAs

professionelle Support-Organisa-tion mit garantierten Reaktions-zeiten mittels SLAs und Pi-ket-Dienst

Supportverträge mit SLAs

Stundensatz Entwickler Fr. 90.– bis Fr. 200.– projektabhängig projektabhängig ab Fr. 140.– Fr. 75.– Fr. 160.– (Junior) bis Fr. 220.– (Senior)

Fr. 140.– (Junior) bis Fr. 250.– (Senior)

Fr. 145.– bis Fr. 175.– Fr. 170.– (Senior) projektabhängig

URL www.north-47.com www.netcetera.com/ www.noser.com www.pentag.ch www.soxes.ch www.ti8m.com www.webgate.biz www.werosoft.net www.yoo.digital www.zuehlke.com

■ = ja, ❏ = nein; k.A = keine Angaben Quelle: «Swiss IT Magazine»

«Die echten Erfolgsfaktoren sind die enge Zusammenarbeit des Business und der IT sowie die schrittweise Entwicklung von neuen Lösungen.»Nicolas Durville, CEO, Zühlke Schweiz

Page 6: Softwar Schritt für Schritt zur Individualsoftware...Nr. 01–02 Januar/Februar 2020 43 Softwar E s ist noch nicht allzu viele Jahre her, da gab es bezüg-lich des Einsatzes von Softwarelösungen

Swiss IT Magazine Nr. 01–02 | Januar/Februar 2020 47

Software-Entwicklung in der Schweiz

grierten Teams ab. Nur ein solches Setting ermöglicht eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe, bei der der Auftraggeber vom un-ternehmerischen Geist und der Innovationsfähigkeit des Dienst-leisters profitieren kann.»

Anforderungen: Ein Agiler, kollaborativer ProzessIst der Software-Entwicklungspartner gefunden, steht als nächs-ter grosser Meilenstein die Definition eines Anforderungskata-logs an. «Der Anforderungskatalog muss sowohl funktionale, nicht funktionale Anforderungen sowie Randbedingungen ent-halten. Diese sind entsprechend kategorisiert und in Muss, Soll und Kann eingeteilt», erklärt dazu Patrick Arpagaus, CEO von Werosoft. Weiter ergänzt er, dass die Anforderungen verständ-lich formuliert und im Falle von nicht-funktionalen Anforderun-gen auch messbar sein sollen. Und: «Im Idealfall sind die Anfor-derungen bereits mit Akzeptanzkriterien ergänzt.» Daniel Gub-ler, Account Manager bei Clavis, fügt an: «Wichtig für den Anforderungskatalog ist der Einbezug der absoluten Spezialis-ten aus dem Business und der IT, kombiniert mit Personen, die den Blick fürs Ganze haben.» Bei Clavis starte man häufig mit einer initialen Version, worauf dann die Anforderungen agil ge-sammelt, bewertet und in überschaubaren Arbeitspaketen um-

gesetzt werden. In eine ähnliche Richtung gehen die Aussagen von Nicolas Durville, CEO von Zühlke Schweiz. Er sagt, dass im Requirements Engineering früher häufig lange und umfang-reiche Anforderungskataloge geschrieben und diese anschlie-ssend an die Softwareabteilung zur Umsetzung weitergegeben wurden. Dies mit dem Ergebnis, dass Anforderungen imple-

mentiert wurden, die nicht gebraucht wurden oder keinen ech-ten Mehrwert mit sich brachten. «Heute ist der Prozess von agi-len Prinzipien und einem engen Austausch mit den Fachabtei-lungen geprägt. Die Produkte werden über mehrere Sprints weiterentwickelt. Die Entwicklung ist daher schneller, die Er-

SOFTWARE-ENTWICKLER AUS DER SCHWEIZ

ANBIETER N47 NETCETERA NOSER ENGINEERING PENTAG INFORMATIK SOXES TI&M WEBGATE CONSULTING WEROSOFT YOO ZÜHLKE ENGINEERING

Standort(e) in der Schweiz

Zürich Zürich (Hauptsitz), Bern, Winterthur

Zürich (Hauptsitz), Luzern, Bern, Rheintal

Bern Bubikon Zürich (Hauptsitz), Bern Dietikon Ostermundigen Basel Schlieren (Hauptsitz), Bern

Standorte im Ausland Skopje Liechtenstein, Deutschland, Österreich, Mazedonien, Vereinigte Arabische Emirate

keine keine Vietnam, Polen, Weissrussland

Frankfurt, Singapur keine keine keine Deutschland, Grossbritannien, Österreich, Serbien, Bulgarien, Hongkong und Singapur

Anzahl Mitarbeiter in der Schweiz

15 200 200 31 26 347 21 17 35 520

Anzahl Softwareentwick-ler in der Schweiz

13 150 180 20 10 282 14 13 18 400

Anzahl Softwarentwickler im Ausland

25 250 0 0 52 11 0 0 1 450

Unternehmen ist speziali-siert auf bzw. hat vor allem Erfahrung mit...

Versicherungsunternehmen Finanzlösungen, Mobile Banking, Digital Payment und Security, Individual-software

Erstellung von individuel-len digitalen Lösungen

Telecom, Energie, Ermitt-lungen, Cybercrime, Post, Finanzen, E-Rechnungen, Produktionssteuerung, Medizin, Biobanking, ÖV, Transport, Kernenergie

Planung, Entwicklung und Betreuung von, Web-, Mobile-, Desktop und Server-Applikationen

Digitalisierungs- und Security- Produkte sowie Innovations-projekte

Prozessdigitalisierungen, Micro-services (AWS, MS Azure, IBM Watson)

Erstellung komplexer und verteil-ter Anwendungen in betriebs-kritischen Umgebungen

Enterprise Business Applications (z.B. Intranet-Lösungen, Daten-bankgetriebene Software), Web Applications & Apps

Dienstleister für Innovations-projekte

Primäre Zielumgebungen, für die entwickelt wird…

Window, MacOS, Linux, Android, iOS

je nach Kunde/Projekt (Linux, iOS, Android etc.)

Windows, MacOS, Mobile, Embedded, Cloud

Windows, Linux, MacOS Windows, MacOS, Android Windows, MacOS, Unix, Android, iOS

Windows, MacOS, Browser Windows Windows, Android, iOS alle relevanten Zielumgebungen

Primär eingesetzte Programmiersprachen…

Java (Spring Boot), Apache Kafka, VueJS, React, Docker

Java Java, C++, C, C#, Java, C#, JavaScript, PHP, VBA, C++

Java, C++, C#, Python, .NET, ASP.NET, PHP, Access, VBA, Delphi, JavaScript

Java, C#, Kotlin, ReactJS, Angular, Swift etc.

Java, NodeJS, AWS Lambda, Azure Functions

C#, ASP.NET MVC C#, JavaScript (ES6), Kotlin, Swift, Objective C, TypeScript, PHP, Phyton

JavaScript/TypeScript, Java, C#, C/C++, CSS/HTML, SQL, Kotlin, LowCode, Python, R, Swift, Scala

Support / Pflege der entwickelten Software

indiv iduelle Support-verträge, Cloud-Betrieb, Quality Assurance

SLAs Supportvertrag und Wartungsvertrag

individuelle Vereinbarun-gen (Wartung und Sup-port) mit dem Kunden, mit und ohne SLA

SLA, Outsourcing, Wartung und Support auf Mass

Supportvertrag, SLAs bis 7/24, Finma-Compliant

SLAs, Supportverträge, Wartungs-verträge, OpenSource

Support über den ganzen Lebenszyklus der entwickelten Lösungen via Wartungsvertrag mit SLAs

professionelle Support-Organisa-tion mit garantierten Reaktions-zeiten mittels SLAs und Pi-ket-Dienst

Supportverträge mit SLAs

Stundensatz Entwickler Fr. 90.– bis Fr. 200.– projektabhängig projektabhängig ab Fr. 140.– Fr. 75.– Fr. 160.– (Junior) bis Fr. 220.– (Senior)

Fr. 140.– (Junior) bis Fr. 250.– (Senior)

Fr. 145.– bis Fr. 175.– Fr. 170.– (Senior) projektabhängig

URL www.north-47.com www.netcetera.com/ www.noser.com www.pentag.ch www.soxes.ch www.ti8m.com www.webgate.biz www.werosoft.net www.yoo.digital www.zuehlke.com

■ = ja, ❏ = nein; k.A = keine Angaben Quelle: «Swiss IT Magazine»

«Wichtig ist, dass man schon am Anfang des Projekts darüber spricht,

was danach an Unterhalt und Support benötigt wird.»

Reto Bättig, CEO, M&F Engineering

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Nr. 01–02 | Januar/Februar 2020 Swiss IT Magazine48

Software-Entwicklung in der Schweiz

gebnisse werden früher sichtbar und die entwickelte Lösung bringt den Fachabteilungen und Kunden den erwünschten Mehrwert», so Durville, der zudem anfügt: «Die echten Er-folgsfaktoren sind die enge Zusammenarbeit des Business und der IT sowie die schrittweise Entwicklung von neuen Lösun-gen.»

Laut Tim Weinmann, VP Marketing bei Mimacom, wird ein Anforderungskatalog im Idealfall zusammen erarbeitet. «Inso-fern sollte auch das Requirements Engineering in einem kolla-borativen Modus stattfinden. Somit können die Anforderungen frühzeitig einer Kosten-/Nutzen-Analyse unterzogen werden, das gemeinsame Verständnis der zu entwickelnden Lösung steigt und die technologischen Anforderungen können daraus abgeleitet werden.» Dies bestätigt auch Advis-CEO Philippe Streit: «Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn unsere Mitarbeitenden direkt mit dem Benutzer vor Ort interagieren und mittels Interviews und Besuchen vor Ort die Arbeitsabläufe

und die Firma kennenlernen. In einem zweiten Schritt werden dann User-Stories erstellt und gemeinsam immer detaillierter beschrieben. Am Ende des Prozesses hat man eine sehr gute Übersicht über das ganze Projekt, die nötigen Arbeiten und auch eine grobe Aufwandschätzung.»

Eine Herausforderung dieser agilen Vorgehendweise liegt al-lerdings darin, das Budget im Griff zu haben, wie etwa Andrin Spring, CEO von Exanic, erklärt, «weil das agile Vorgehen nicht den Anspruch hat, sämtliche Einzelheiten von Beginn weg zu definieren.» Gleichzeitig bestehe aber oftmals der Anspruch nach einer genauen Aufwandschätzung, woraus sich ein Ziel-konflikt ergebe. «Es macht deshalb Sinn, ein Budget zu definie-ren und dieses in überschaubare Teile wie zum Beispiel Phasen und Meilensteine aufzuteilen. Neben einer laufenden Budget-kontrolle ist vor allem die konsequente Beachtung der Prioritä-ten im Backlog beziehungsweise deren Anpassung bei Bedarf sowie das Tracking von Änderungen und neuen Anforderungen entscheidend für den Projekterfolg.» Wichtig sei nicht zuletzt auch, dass man sich bewusst wird, dass ein Projekt heute selten «fertig» ist. «Nach dem Release erfolgt die Weiterentwicklung aufgrund von Anpassungen und neuen Anforderungen, welche sich über einen längeren Zeitraum verteilt. Es ist deshalb sinn-voll, bei der Budgetierung diese Weiterentwicklung zu berück-sichtigen. Die Folge sind Jahresbudgets anstatt einmalige Pro-jektbudgets.»

Den Unterhalt nicht vergessenAber auch abgesehen von Budget gibt es einige Punkte hinsicht-lich Betrieb beziehungsweise Unterhalt und Support zu beach-ten, wenn eine entwickelte Software eingeführt wurde. Reto

Bättig, CEO von M&F Engineering, schickt hierzu voraus, dass die wichtigste Frage hierbei sei, ob die Software «lebt», sprich kontinuierlich weiterentwickelt wird, oder ob sie «fertig» ist, etwa für ein Laborgerät oder eine Maschine entwickelt wurde, die danach 20 Jahre lang ihren Dienst tun soll. «Je nachdem gibt es ganz unterschiedliche Anforderungen an Unterhalt und Sup-port. Wichtig ist, dass man schon am Anfang des Projekts darü-ber spricht, was danach an Unterhalt und Support benötigt wird und wie man das am besten organisatorisch aufstellen und ge-währleisten kann.»

Immer wieder genannt wird im Zusammenhang mit Support der DevOps-Ansatz, wo die Entwickler auch für die Wartung und gewisse Teile des Betriebs verantwortlich sind, wie Nicolas Durville von Zühlke erklärt. Auch Thomas Wüst, CEO von Ti&m, sagt, dass Entwicklung und Betrieb immer mehr zum DevOps verschmelzen: «Insofern ist es sehr sinnvoll, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der den gesamten Lebenszyklus eines Produktes abdecken kann, von der ersten Idee über die kompetente Entwicklung bis zum stabilen Betrieb gemäss aner-kannten Sicherheits- und Management-Standards. Gerade in Cloud-basierten Umgebungen, mit Micro-Service-basierten Applikationen und komplexen Containerorchestrierungen ist es essenziell, dass Entwicklung und Operations ohne Kommunika-tionsverluste zusammenspielen. Insofern ist auch hier das Kon-zept der vertikal integrierten Teams das erfolgversprechendste Modell.»

Ebenfalls mehr als einmal genannt werden Service Level Agreements (SLAs), die auch vom Gros der Entwicklerfirmen angeboten werden. Daniel Gubler von Clavis etwa erklärt, dass bei jedem Projekt auch ein SLA abgeschlossen werde, welches dem Kunden die nötige Sicherheit in der Betriebsphase gibt. «Bestandteil des SLA ist die Verfügbarkeit unserer Spezialisten, ein Monitoring der Lösung, proaktive Wartungsarbeiten und auch ein vorausschauendes Releasemanagement, um die nöti-gen Unterhaltsarbeiten zu planen und durchzuführen.»

Nicht zuletzt wird auch empfohlen, ein fixes Budget für den Unterhalt der entwickelten Software einzuplanen. Christian Gü-demann, CTO und Leiter Development bei Webgate Consul-ting, erklärt, dass gemäss eigener Erfahrung rund 20 bis 25 Pro-zent des Budgets für die erste Phase des After-Go-Life-Supports reserviert sein sollten. «Damit lassen sich ‹Quick Wins› realisie-ren, welche innerhalb des Projekts nicht aufgefallen sind – kleine Anpassungen, welche beim Kunden zu einer Verbesse-rung im Arbeitsprozess führen.» Nach dieser Phase des After Go Lifes empfehle es sich, jeweils mindestens 15 Prozent des Projektbudgets pro Jahr für den Unterhalt und Support zur Ver-fügung zu stellen, damit auf Änderungen im Prozess und even-tuelle Fehler reagiert werden kann. Bestätigt werden diese An-gaben von Laurin Stoll von Yoo. Er erklärt: «Ein System ist nur so gut, wie man es auch unterhält und pflegt. Es lohnt sich, kon-tinuierlich in den Unterhalt einer Plattform zu investieren, nur so kann diese längerfristig überleben.» Häufig würde in Betrie-ben initial stark für ein Realisierungsbudget gekämpft – in den Folgejahren werde das System jedoch vernachlässigt. «Eine In-dividualsoftware wird in den Betrieben häufig nicht wie ein Softwareprodukt gewartet, sondern wie ein One-Off-Projekt. Das führt langfristig zu Mehrkosten und neuen Projekten, in welchen alte, ungewartete Software dann generalüberholt oder komplett neu entwickelt werden.» Yoo empfehle deshalb, jähr-

«Meistens sind mangelnde Klarheit und Kommunikation der Ziele, man-gelnder Einbezug der Endbenutzer und schlechte Fokussierung Ursache eines Scheiterns.»Thomas Wüst, CEO, Ti&m

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Swiss IT Magazine Nr. 01–02 | Januar/Februar 2020 49

Software-Entwicklung in der Schweiz

lich zwischen 10 und 20 Prozent des Initialbudgets für die kon-tinuierliche Weiterentwicklung zu reservieren.

Fehler vermeidenAbschliessend wollten wir von den Softwareschmieden noch wissen, welche Fehler gemäss ihrer Erfahrung am häufigsten zum Scheitern eines Softwareprojektes führen. Hier werden in erster Linie drei Punkte genannt: Fehler bei der Definition der Anforderungen, zu grosse oder zu lange Projekte und last but not least Defizite in der Kommunikation.

Zum ersten Punkt erklärt etwa Daniel Gubler von Clavis: «Bei der Definition der Anforderungen besteht die Gefahr, dass zu viele vor allem irrelevante Anforderungen aufgenommen wer-den oder diese ungenau formuliert sind. Die Folge ist häufig eine Lösung, die den Funktionsumfang sprengt und den Benutzer überfordert oder dass die Lösung die Erwartungen nicht trifft.»

Zum zweiten Punkt rät Renato a Marca de Donatz von Lö-wenfels Partner, keine Monstervorhaben zu definieren. «Es ist wichtig, dass der Kunde und der Software-Partner die Komple-xität des Gesamtprojektes und der Teilprojekte gemeinsam be-urteilen und laufend überwachen. Unterstützend wirkt, ein

Grossvorhaben in mehrere Etappen zu gliedern und eine agile Methode anzuwenden.» Nicolas Durville von Zühlke ergänzt hierzu: «Dauern Projekte zu lange und die involvierten Stake-holder haben den Anspruch, dass der erste Release fast schon perfekt sein muss, steht der Erfolg des Projekts auf der Kippe. Es ist zielführender, früh eine erste Version des Produktes zu lancieren, Feedback bei den Kunden und Nutzern einzuholen und das Produkt schrittweise weiterzuentwickeln.»

Und zum dritten Punkt – dem Faktor Kommunikation – noch-mals Thomas Wüst von Ti&m: «Software-Entwicklung ist Peo-ple Business. Insofern sind auch die Gründe eines Scheiterns selten in der Technik selbst zu finden. Meistens sind mangelnde Klarheit und Kommunikation der Ziele, mangelnder Einbezug der Endbenutzer und schlechte Fokussierung Ursache eines Scheiterns.» Agile Modelle würden diese Aspekte mit der Ver-mittlung von Wertehaltungen, hochfrequenten Iterationen und ständiger Priorisierung der Anforderungen adressieren. «Aber das allein ist auch noch keine Garantie für den Erfolg. Es braucht in jedem Projekt den oder die Leader, die die Ziele des Projektes verinnerlicht haben und mit Fachkompetenz und En-gagement dem Rest des Teams vermitteln können.»

90 PROZENT DER SCHWEIZER UNTERNEHMEN SETZEN AUF DIE DEVOPS-PRINZIPIEN

Wie es mit der Adaption von DevOps, also der Ko-ordination und Kooperation von Software-Entwick-lung und dem Betrieb der IT-Infrastruktur, in der Schweiz steht, wollte das Unternehmen VSHN im Rahmen einer breit angelegten Befragung heraus-finden. Für die bereits zum zweiten Mal durchge-führte Studie wurden wiederum rund 250 Schwei-zer Unternehmen aller Grössen befragt.

Die Studie kommt zum Schluss, dass das Dev-Ops-Konzept als wichtige Praxis fest in der Schweiz etabliert ist. So erklärten 44 Prozent der Studienteilnehmer, DevOps werde «voll und ganz» im Unternehmen verwendet und bei knapp 47 Pro-

zent ist dies zumindest teilweise der Fall. Entsprechend gaben rund 54 Pro-zent an, Software-Entwicklung und IT-Betrieb würden im Betrieb zusam-men strukturiert. Zum Vergleich: Im ver-gangenen Jahr lag der Wert mit 55,7 Prozent noch geringfügig höher. Deut-lich stärker ist auch das Lager der Dev-Ops-Kritiker geworden. So wird das DevOps-Konzept von vielen markant kritischer beurteilt als noch vor einem Jahr. Während bei der aktuellen Befra-gung knapp 79 Prozent DevOps als «eher positiv» betrachten, lag der Wert letztes Jahr noch fast bei 90 Prozent. Umgekehrt sehen heute über 14 Pro-zent der Umfrageteilnehmer DevOps als «eher kritisch», während dies letz-tes Jahr gerade einmal bei 2,8 Prozent der Befragten der Fall war.

Nichtdestortrotz ist die Erwartungs-haltung hoch: Die Unternehmen versprechen sich von den DevOps-Prinzipien verkürzte Releasezyk-len, höhere Flexibilität, eine verbesserte Zusam-menarbeit sowie weniger Aufwand bei der War-tung. DevOps wird bei vielen Unternehmen mitt-lerweile auch als interne Kernkompetenz angesehen, doch wurde auch erkannt, dass Dev-Ops nicht als Patentrezept betrachtet werden kann. Als Haupthindernisse für die Einführung von DevOps werden der Mangel an Fachwissen, Zeit-mangel, die Komplexität der Organisation und mangelnde Unterstützung durch das Management identifiziert.

Was die bevorzugten Projektmanagement-Me-thoden anbelangt, steht Scrum mit rund 40 Prozent der Nennungen an der Spitze, gefolgt von Kanban (33%) und Wasserfall (15%). Bei den bevorzugten Programmiersprachen wird das Feld von Javascript mit gut 15 Prozent der Nennungen angeführt, ge-folgt von SQL (13,9%) und Java (12%), wobei Java im Vorjahresvergleich einen Platz zurückgerutscht ist. Als beliebteste DevOps-Tools werden indessen Docker, Git und Kubernetes bezeichnet. Weiter er-klärten 40 Prozent der Studienteilnehmer, die IT-Budgets würden im laufenden Jahr ansteigen, 2018 war dies noch bei gut 50 Prozent der Fall.

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil derer, die DevOps eher kritisch gegenüberstehen, von 2,8 auf 14,3 Prozent deutlich gestiegen.

DEVOPS-WAHRNEH-MUNG IM JAHR 2019

Eher positiv (79,2%)

Weiss nicht (1,3%)

Eher kritisch (14,3%)

Unentschieden (5,2%)

Quelle: VSHN

Die Zahl der Unternehmen, die DevOps ganz oder teil-weise nutzen, ist innert Jahresfrist von 80 auf 90 Prozent gestiegen.

EINSATZ VON DEVOPS IM UNTER-NEHMEN IM JAHR 2019

Ja, voll und ganz (44,2%)

Unentschlossen (3,9%)

Ja, teilweise (46,8%)

Nein, auch nicht geplant (2,5%)

Geplant in 1-2 Jahren (1,3%)

Geplant in den nächsten 12 Monaten (1,3%)

Quelle: VSHN