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die besondere konzertreihe sommer klänge 08

sommer · November 1828 gestorben, im Alter von erst 31 Jahren! Robert Schumann 1836: «Die Zeit, so zahllos und Schö-nes sie gebiert, einen Schubert bringt sie so bald nicht wieder.»

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die besondere konzert re ihesommerklänge

08

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HauptsponsorZuger Raiffeisenbanken

wir danken für die unterstützung

sommerklänge – die besondere konzertreihe

GönnerAWD Allgemeiner Wirtschaftsdienst AG, ZugCentrapriv Zug AGCilag GmbH International, ZugRisi AG, BaarZuger Kantonalbank, Zug

Wir danken der TMGZ Theater und MusikgesellschaftZug für die Zusammenarbeit und gratulieren ihr herz-liche zum 200-Jahr-Jubiläum.

PartnersponsorenErnst Göhner Stiftung ZugKomax Systems AG, RotkreuzMIGROS KulturprozentMulticolor Print AG, BaarNeue Zuger Zeitung, Zug

Öffentliche HandKanton ZugStadt ZugEinwohnergemeinde BaarEinwohnergemeinde SteinhausenEinwohnergemeinde UnterägeriEinwohnergemeinde MeierskappelBürgergemeinde ZugKorporation Zug

Wir bedanken uns bei den Eigentümerinnenund Eigentümern der Gebäude und Örtlich-keiten, in denen die Sommerklänge dieses JahrGastrecht geniessen dürfen, sehr herzlich fürdas Entgegenkommen und die bereitwilligeAufnahme.

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sommerklänge – die besondere konzertreihe

Seit sieben Sommern erreichen die Sommerklänge ein nicht nur musikalisch,sondern auch geschichtlich interessiertes Publikum – nicht in abgeschlossenenDenkräumen, sondern vor Ort, an Dutzenden von unterschiedlichen Örtlichkeitenim Kanton Zug, Örtlichkeiten in konkreter Verbindung mit historischen Gege-benheiten. Ähnlich dem Konzept des mobilen Containers des Kunsthauses Zugkommt hier Musik in einem neuen Kontext, in einem wechselnden Setting, zurAufführung.Wenn wir Anarchie als Abwesenheit von Herrschaft verstehen, dann hat Kammer-musik etwas grundsätzlich Anarchisches. Hier wird nicht dirigiert, hier werdengleichberechtigt im Verbund kompositorische Vorgaben angegangen und in einergemeinsamen Interpretation umgesetzt. Der Klang nimmt Bezug zur Umgebung,vergeht in die Stille vor Ort, verebbt – auch er nicht beherrschend, sondern be-freiend, allenfalls irritierend.Freiräume, wo vor Ort Musik und Geschichtlichkeit verbunden werden. Im Som-mer solche Freiräume aufsuchen, Anarchisches, Verbindlichkeit, Besinnliches,wohlgemut – was gibt es Schöneres? Ich danke den Musizierenden und wünsche Ihnen, liebe Zuhörende, die Musse,um unerwartete Freiräume entdecken zu können.

Patrick CottiRegierungsrat, Direktor für Bildung und Kultur

geschätzte freundinnen und freunde der kammermusik

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an unser sommerklänge-publikumKammermusik lockt keine Massen an und fördert keine Einschaltquoten. Sie des-wegen als unwichtig zu bezeichnen, wäre gleichwohl vermessen. Es sei immer-hin daran erinnert, dass die Uraufführung von Beethovens Eroica-Sinfonie voreinem Publikum von nur etwa 60 Menschen stattfand ...

Kammermusikalische Werke legen in sehr beredter Weise Zeugnis ab über ihreZeit. Sie sind aber auch quasi hoch explosive Kerne, überreich geladen mit neuenIdeen und mit komprimierter geistiger Inspiration und Fantasie. Wie aus musi-kalischen Keimzellen sind aus diesen verdichteten Urformen unzählige grössereFormen hervorgegangen.

Sie, liebes Sommerklänge-Publikum, lassen sich immer wieder ein auf die lohnen-de Auseinandersetzung mit dem überfliessenden Gehalt dieser musikalischenUrformen. Gerne laden wir Sie deshalb ein zur achten Etappe unserer sommer-lichen Entdeckungsreise durch den Kanton Zug – eine Entdeckungsreise imkünstlerisch-musikalischen wie auch im örtlichen Sinne! Seien Sie herzlich will-kommen an den «Sommerklängen 08»! Möge Ihnen jeder unserer Anlässe einQuell der Freude, der Ergriffenheit und der geistigen und seelischen Bereiche-rung sein!

Madeleine Nussbaumer, künstlerische LeitungMarie-Louise Schwerzmann, administrative LeitungGeorg Frey, Josef Grünenfelder, Peter Hoppe, Karl Kobelt, Anna und Heinz Morf

Festival SommerklängeMoosstrasse 10, CH-6330 ChamInternet: www.sommerklaenge.chE-Mail: [email protected]: Raiffeisen Bank Steinhausen, PC 60-5553-2 (Konto 19345 96)

sommerklänge – die besondere konzertreihe

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Sonntag, 6. Juli 2008 Feierstunden Zentrum Chilematt16.30 Uhr Konzert Ensemble Chamäleon – Steinhausen

Kurze Einführung zum Konzertort: Georg Frey, Denkmalpfleger des Kantons Zug

Sonntag, 13. Juli 2008 Höchst romantisch – aber nicht nur Bauernhof Gerbe18.00 Uhr Konzert Tecchler-Trio / Reto Bieri, Klarinette / Ivo Gass, Horn / James Boyd, Viola – Meierskappel

Kurze Einführung zum Konzertort: Benno Furrer, Schweizerische Bauernhausforschung

Sonntag, 20. Juli 2008 Aufbruch und Rückblende Kloster 17.00 Uhr Konzert Menuhin Festival Piano Quartet – Kurze Einführung zum Konzertort: Maria Opferung

Sr. M. Anna Nerlich, Frau Mutter des Klosters, im Gespräch mit Thomas Brunner, Kunsthistoriker Zug

Sonntag, 27. Juli 2008 Tänzerische Annäherung an Bach Ehemalige Spinnerei17.00 Uhr Konzert Bettina Castaño, Flamencotanz, und Thomas Demenga, Violoncello – Neuägeri

Kurze Einführung zum Konzertort: Eugen Eggerschwiler, Spinnerei-Historiker

Sonntag, 10. August 2008 Streichquartette Pfarrkirche St. Wendelin17.00 Uhr Konzert Gémeaux Quartett – Kurze Einführung zum Konzertort: Josef Grünenfelder, Kunsthistoriker Allenwinden

Eintritt Fr. 40.–; Kinder, Studierende Fr. 15.–; Raiffeisen-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 140.–Festival-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 160.–; Gönner-Pass (gültig für alle 5 Konzerte; persönlich reservierte Plätze) Fr. 230.–Reservation per Internet: www.sommerklaenge.ch

sommerklänge – die besondere konzertreihe

übersicht

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Schuberts Es-Dur-Trio ist wohl dasmonumentalste Werk der gesamtenKlaviertrio-Literatur – nicht nur we-gen seiner Ausdehnung von wahrhaftsinfonischer Grösse, sondern auch inBezug auf den schier unerschöpflichenReichtum des ausgebreiteten thema-tischen und gedanklichen Materials.Verlegt wurde das Werk bei Probst inLeipzig. Als Probst in der Druckvorbe-reitung danach fragte, wem es allen-falls gewidmet werde, bekam er vonSchubert zur Antwort: «Dedicirt wirddieses Werk Niemandem ausser jenen,die Gefallen daran finden.» Kurz vorErscheinen des Drucks ist Schubert imNovember 1828 gestorben, im Altervon erst 31 Jahren! Robert Schumann1836: «Die Zeit, so zahllos und Schö-nes sie gebiert, einen Schubert bringtsie so bald nicht wieder.»

1983 hat Chick Corea, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Jazz-Pianisten, einer Sammlung von

19 Kinderliedern für Klavier solo ein«Addendum», also eine Zugabe fürKlaviertrio hinzugefügt. Im heutigenKonzert soll dieses «Addendum» quasi als Vorwort dienen – als Überlei-tung zum Klaviertrio «In Celebration»des New Yorkers Stanley Silverman.«In Celebration» ist eine Hommagean amerikanische Künstler- undSportlerpersönlichkeiten, die in derNachkriegszeit der 1950er Jahre inder Blüte ihrer Vitalität und Schaffens-kraft standen: Silvermans Lehrer LeonKirchner, Künstler wie Leonard Bern-stein, Arthur Miller und Elia Kazan,aber auch Sportler wie der legendäreBaseballspieler Joe DiMaggio. Silver-man schöpft aus allen Quellen – Jazz,verschiedenste Tanzrhythmen, ameri-kanische Musik des 20. Jahrhunderts– und formt daraus ein eigenständigesGanzes voll mitreissender, energiege-ladener Kraft. Eine Entdeckung!

konzert 1: sonntag, 6. juli 2008, 16.30 uhr zentrum chilematt steinhausengetränke / snacks: reinerlös zu gunsten Terre des hommes

«Feierstunden»

Franz Schubert (1797–1828) Klaviertrio op. 100 D 929 (komponiert November 1827)

Allegro – Andante con moto – Scherzando (Allegro moderato) – Allegro moderato

Chick Corea (*1941)Addendum für Violine, Violoncello und Klavier(Manfred Eicher gewidmet)

Stanley Silverman (*1938)«In Celebration» Trio für Klavier, Violine, Violoncello(1989)

Introduction – Kinematic – Cantilena-Chaconne –Montuno

Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Lugano

programm werke

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Steinhausen, Pfarrkirche St. Matthias undZentrum ChilemattArchäologische Grabungen haben Resteeiner Kirche aus dem 11.–12. Jahrhun-dert nachgewiesen. Die Veränderungender folgenden Zeit sind teilweise nochan der heutigen Pfarrkirche St. Matthiasablesbar: Der spätgotische Turmschaftstammt von 1511, der Chor sowie dieZwiebelhaube des Turms jedoch vombarocken Neubau von 1699–1701.Beim Abbruch und der nachfolgendenVergrösserung des Kirchenschiffs1913/1914 übernahmen die Zuger Architekten Keiser & Bracher nicht nur

die Kanzel und Seitenaltäre. An Wän-den und Decken wurden die klassi-zistischen Stuckaturen und Decken-spiegel von 1805, die im Chor nochoriginal erhalten sind, rekonstruiert.

Das der Pfarrkirche benachbarte,1979–1981 errichtete Kirchen- undBegegnungszentrum Chilematt stammtvom renommierten Zürcher Architek-ten Ernst Gisel. Die Architekturplastikin Beton und Stahl gab dem Ort Steinhausen einen neuen Mittelpunkt.Gisel hat hier den ökumenischen Gedanken beispielhaft in Architekturumgesetzt.

Ensemble ChamäleonMadeleine Nussbaumer, Klavier – Heather Cottrell, Violine – Luzius Gartmann, Violoncello

Das Ensemble Chamäleon ist im Kern ein Klaviertrio, dasaber je nach Programm weitere Musikerinnen und Musikerund ihre Klangfarben dazu nimmt. Es besteht seit 1990und ist aus dem Zuger Musikleben nicht mehr wegzuden-ken. In dieser Zeit hat es weit über 100 Werke erarbeitet,auf Spitzenniveau zur Aufführung gebracht und damit einem interessierten Publikum die Gelegenheit geboten,den ganzen Reichtum des kammermusikalischen Kosmoskennenzulernen – die grossen Meisterwerke der Vergan-genheit und Gegenwart genauso wie ganz Neues oder zuUnrecht Vergessenes.

mitwirkende

konzertort

Die Pfarrkirche und das Zentrum Chilematt befinden sich mitten im Dorf Steinhausen und sind gut an den öffentlichenVerkehr angebunden (Bus Linien 6 und 8 sowie Bahnlinie S9).

Kurze Einführung zum Konzertort:

Georg Freydipl. Architekt ETH, Kantonaler Denkmalpfleger Zug

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programm werkeSchumanns «Märchenerzählungen»sind innerhalb von nur drei Tagen ent-standen. Seine Frau Clara schrieb in ihrTagebuch: «Heute vollendete Robert4 Stücke für Klavier, Klarinette undViola und war selbst sehr beglücktdarüber. Er meint, diese Zusammen-stellung werde sich höchst romantischausnehmen.» In der Tat liegt der be-sondere Reiz des Zyklus in der apartenund aussergewöhnlichen Besetzung.

Höchst romantisch ist auch das Trioop. 40 von Johannes Brahms angelegt.Die exotische Besetzung mit Horn anStelle des sonst üblichen Cello ist ver-mutlich biographisch bedingt. Das Hornwar Brahms’ erstes Lieblingsinstrument,er hatte es als Jugendlicher erlernt,und womöglich war der Tod seinerMutter im Februar 1865 der Auslöser,dass er sich dieses Instruments wiederannahm. Besonders ergreifend ist dasschwermütige Adagio mesto – einTrauergesang auf den Tod der Mutter.

Unter den drei grossen Komponis-ten der Zweiten Wiener Schule –Schönberg, Berg und Webern – hatteWebern den grössten Einfluss auf dieEntwicklung der Neuen Musik. Zu seiner knappen Musiksprache fand erdurch den Ausschluss alles Überflüs-sigen. (Sein Streichtrio ist mit knapp10 Minuten Dauer geradezu ausla-dend...) Er trennte sich von der spät-romantischen Tonalität und demgigantischen Orchesterapparat, um

in Stücken freier Tonalität und apho-ristischer Kürze die Methode zu ent-wickeln, die später von Schönberg alsSystem der Zwölftonmusik formuliertwurde. Demgegenüber blieb der Ungar Erno“ Dohnányi der klassisch-romantischen Tradition verpflichtet.Zur selben Zeit, als in Wien an derKunst des Weglassens und der tona-len Freiheit gefeilt wurde, scheute ernicht zurück vor der virtuosen Gesteund dem Einbezug der Folklore.

konzert 2: sonntag, 13. juli 2008, 18.00 uhr bauernhof gerbe meierskappelgetränke / verpflegung: bauernhof gerbe

«Höchst romantisch – aber nicht nur»

Robert Schumann (1810–1856) Märchenerzählungen op. 132 (1853) für Viola, Klarinette und Klavier

Lebhaft, nicht zu schnell – Lebhaft und sehr markiert – Ruhiges Tempo, mit zartem Ausdruck– Lebhaft, sehr markiert

Johannes Brahms (1833–1897)Trio in Es-Dur op. 40 für Violine, Horn und Klavier

Andante-Poco più animato – Scherzo (Allegro) –Adagio mesto – Finale (Allegro con brio)

Anton Webern (1883–1945)Streichtrio op. 20 (1926/27)

Sehr langsam – Sehr getragen und ausdrucksvoll

Erno” Dohnányi (1877–1960)Sextett in C-Dur op. 37 (1935) für Violine, Viola,Violoncello, Klarinette, Horn und Klavier

Allegro appassionato – Intermezzo: Adagio – Allegro con sentimento – Finale: Allegro vivace,giocoso

Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Lugano

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mitwirkende

Gerbehof MeierskappelSeit der Heirat von Maria Anna Hubermit Fidel Knüsel im Jahr 1853 ist der Gerbehof im Besitz der FamilieKnüsel. Von der namengebendenGerberei existierten lediglich nochalte Rechte, die so genannten Ehaf-ten, und in trockenen Sommernmachten sich die einst im Boden ein-gegrabenen Gerbbottiche bemerkbar;die dort länger zurückbehalteneFeuchtigkeit reicht heute noch aus,das Gras gegenüber dem trockenenHang üppiger gedeihen zu lassen.1886 baute Richter Fidel Knüsel die

heutige Stallscheune. Hundert Jahrespäter übernahm Beat Knüsel denHof. Nachdem er ihn noch eine Weilein der gewohnten Art mit Milchwirt-schaft und Schweinemast betriebenhatte, kamen bald neue Elementehinzu: ein Campingplatz, Tipizelte,Streichelzoo, Hofladen mit Restaurant– der ganze Hof als Infrastruktur undBühne für Events aller Art. Entstandenist der Erlebnisbauernhof Gerbe, auf dem nicht mehr nur Kuhglockenzu hören sind, sondern eben auchSommerklänge ...

Esther Hoppe, ViolineJames Boyd, ViolaMaximilian Hornung, VioloncelloReto Bieri, KlarinetteIvo Gass, HornBenjamin Engeli, Klavier

Die sechs Musiker sind sich schon lange auf vielfältige Artund Weise verbunden. Die Hälfte der Mitwirkenden be-steht aus dem in den letzten Jahren immer erfolgreicherenTecchler Trio, das 2007 mit dem 1. Preis beim ARD-Musik-wettbewerb in München ausgezeichnet wurde. Mit JamesBoyd (Viola) konnte ein englischer Spitzenmusiker gewon-nen werden, der bereits einige Male mit Esther Hoppeaufgetreten ist, und mit Ivo Gass (Horn) wirkt ein Mitstu-dent von Benjamin Engeli mit – die beiden haben eben-falls schon mehrfach gemeinsam konzertiert, zuletzt amLucerne Festival 2006. Reto Bieri schliesslich ist ein in Zugbestens bekannter Klarinettist – die erfolgreiche Zusam-menarbeit der letztjährigen Sommerklänge-Ausgabe zwi-schen Esther Hoppe, Reto Bieri und Benjamin Engeli wirdsomit auch in diesem Jahr fortgesetzt.

konzertort

Der Hof Gerbe liegt einige hundert Meter unterhalb des DorfesMeierskappel. Von Rotkreuz her kommend in Meierskappel linksabbiegen Richtung Küssnacht. Auf der rechten Strassenseite istdie Abzweigung zum Gerbehof signalisiert. Öffentlicher Verkehr:Vom Bahnhof Rotkreuz aus fährt stündlich ein Postauto nachMeierskappel (Abfahrt xx.15 Uhr). Von der Haltestelle Dorfplatzaus ist der Weg signalisiert (zu Fuss knapp 10 Minuten).

Kurze Einführung zum Konzertort:Benno FurrerDr. phil., Leiter der Schweizerischen Bauernhausforschung, Hünenberg

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programm«Aufbruch und Rückblende»

Felix Mendelssohn (1809–1847)Klavierquartett f-moll op. 2

Allegro molto – Adagio – Intermezzo: Allegro moderato – Allegro molto vivace

Alfred Schnittke (1934–1998)Streichtrio (1985)

Moderato – Adagio

Johannes Brahms (1833–1897)Klavierquartett c-moll op. 60

Allegro non troppo – Scherzo: Allegro – Andante – Finale: Allegro comodo

Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Lugano

Felix Mendelssohns Klavierquartett inf-moll ist im November und Dezember1823 in Berlin entstanden. Das Werkdes damals 14-jährigen Komponistenist seinem Lehrer Carl Friedrich Zeltergewidmet. Es zeigt Einflüsse von Hum-mel und Weber und lässt neben bravenund fast schulmässigen Zügen bereitsdie Eigenständigkeit der aufbrechen-den Meisterschaft durchblitzen.

Schnittkes Streichtrio aus dem Jahr1985 ist retrospektiv geprägt. Es isteine musikalische Auseinanderset-zung mit dem Wien der Schönberg-Schule, aber auch eine persönlicheRückblende des 50-jährigen Kompo-nisten, der in Wien zwischen 1946und 1948 die für seine Musikerlauf-bahn entscheidenden Impulse erhielt.Die beiden Sätze des Trios gruppierensich um eine schlichte MahlerscheMelodie, die wie eine «idée fixe» durchdie verschiedenen Kontexte des Stü-

ckes immer wieder durchscheint. DieSprache gemahnt an Berg oder auchan Schönbergs zweites Streichquartett.Im zweiten Satz kommen Einschübeaus stilistisch fremden Welten hinzu:ein fast fetziger Abgang im Tango-Stil,Anklänge an eine frühbarocke Pava-ne, ein Schubertscher Tanz. Das Stückendet mit einer Rückschau, deren grossangelegte Kadenz unaufgelöst stehenbleibt.

Exakt am toten Punkt zwischenRückblende und schwerem, neuemAufbruch ist das aufwühlende Klavier-quartett c-moll op. 60 von JohannesBrahms anzusiedeln. Dass er sich hierden tiefen Schmerz um seine Liebe zurunerreichbaren Clara Schumann vonder Seele schrieb, offenbart sich injedem Takt. Originalton Brahms: «Den-ken Sie sich dabei einen, der sich gerade totschiessen will und dem garnichts Anderes mehr übrig bleibt!»

konzert 3: sonntag, 20. juli 2008, 17.00 uhrinstitutskapelle kloster maria opferung zuggetränke / snacks: reinerlös zu gunsten Terre des hommes

werke

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mitwirkende

konzertort

Menuhin Festival Piano QuartetFriedemann Rieger, Klavier – Nora Chastain, Violine – Silvia Simionescu, Viola – Troels Svane, Violoncello

Das Menuhin Festival Piano Quartetbesteht seit 1989 und ist eines derführenden festen Klavierquartetteunserer Zeit. Die vier Künstler aus vierverschiedenen Ländern (Deutschland,USA, Rumänien und Dänemark) leh-ren alle an deutschen oder schweize-rischen Musikhochschulen (Lübeck,Berlin, Stuttgart, Basel und Zürich).Ihr kammermusikalisches Anliegen istdie Pflege des Répertoires, welches inder Praxis oft von erweiterten Trios oder sich kurzfristig zu-sammenfindenden Musikern gespielt wird, selten aber vonfest gefügten Ensembles. Sir Yehudi Menuhin – gewichti-ger Mentor und Förderer ihrer ersten Zusammentreffenund Konzerte im Rahmen der Gstaader Akademien und Festivals – hat als Zeichen seiner Wertschätzung zur Namengebung beigetragen.

Zug, Kloster Maria OpferungDas Kapuzinerinnenkloster Maria Opferung geht in seinem Kern (Nord-und Westflügel) auf den Bau desZuger Baumeisters Jost Knopfli von1607–1608 zurück und feiert damitin diesem Jahr ein 400-Jahr-Jubiläum.1626/1627 wurde mit Südflügel undKirche ein Klostergeviert geschaffen,das im Laufe der folgenden Jahrhun-derte zur heutigen Anlage wuchs. Ab 1657 führten die Nonnen eineMädchenschule. Mit den Schulrefor-men des 19. Jahrhundert wuchs die

Zahl der Schülerinnen stetig, so dassman 1861–1863 auf der Nordseiteein neues Schulhaus (heute Städtische Tagesschule) und 1889/1890 auf derSüdseite ein neues Pensionatsgebäu-de errichten musste. Letzteres wurde1961–1965 durch das Institutsgebäu-de mit Kapelle des Zuger ArchitektenPaul Aklin ersetzt. Der gesellschaft-liche und kirchliche Wandel der letz-ten Jahrzehnte hat sich auch auf dasKloster und seine Schule aufgewirkt.2003 haben die Schwestern das Insti-tut geschlossen.

Das Kloster Maria Opferung befindet sich oberhalb von Zug ander Klosterstrasse 2, wenige hundert Meter entfernt von derPfarrkirche St. Michael. Buslinie 11, Haltestelle Oberwiler Kirch-weg: Strasse überqueren und die leicht ansteigende Instituts-strasse benützen; diese mündet nach knapp 300 Metern direktin die Klosterstrasse. Parkplätze an der Kirchmattstrasse oder imParkhaus Casino.

Kurze Einführung zum Konzertort:

Sr. M. Anna NerlichFrau Mutter des Klosters, im Gespräch mit Thomas Brunner,lic. phil., Kunsthistoriker

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programm«Tänzerische Annäherung an Bach»

Johann Sebastian Bach (1685–1750)Themen aus den Sechs Suiten für Violoncello solo(BWV 1007–1012), interpretiert durch den Cellisten Thomas Demenga und die Flamencotänzerin Bettina Castaño

Die Cello-Suiten bilden den Ausgangspunkt für diese ebenso ungewöhnliche wie faszinierende Berührung zweier ganz verschiedener Welten: der grandiosen, tiefgründigen Musik des Genies aus der Barockzeit und dem Flamenco, diesemSchmelztiegel verschiedener Kulturen von Indienüber Nordafrika bis Europa.

Kommen Sie mit auf diese unvergessliche Reise!

Die sechs Suiten für Violoncello solo(BWV 1007–1012) von Johann Sebas-tian Bach sind um 1720 in Köthenentstanden und gelten bis heute alsdie unerreichten Gipfelwerke der Solo-Literatur für dieses Instrument. Siestellen ein Pendant zu den Sonatenund Partiten für Violine solo dar, sindaber deutlich kammermusikalischergearbeitet. Vielleicht komponierte sieBach auf Anregung von Christian Ferdinand Abel (1682–1761), der alsVioloncellist und Gambist in der Kö-thener Kapelle tätig war und unterBach die Position des «Premier Musi-cus» bekleidete. Im Druck erschienensind die Cellosuiten erst hundert Jahrenach ihrer Entstehung. Übrigens wirdvermutet, dass Bach selbst diese Suitenauf einer «Viola pomposa» gespielthat, einem fünfsaitigen Instrument inCello-Stimmung, das trotz seinerGrösse wie eine heutige Armgeigegespielt wurde.

Wer das letztjährige Sommerklän-ge-Konzert mit Thomas Demenga, demPianisten James Alexander und demZauberer Alex Porter noch in Erinne-rung hat, der weiss, für welch über-raschende Auftritte ausserhalb desgängigen Konzertbetriebs ein Demen-ga gut ist. Bettina Castaño ihrerseitshat schon in ihrer Jugend Cello gespieltund ist diesem Instrument bis zumheutigen Tage treu geblieben. In ihreneigenen Flamencoaufführungen hatsie das Cello als Bestandteil ihrer Dar-bietung aufgenommen, die Eingangs-musik zu bestimmten Tänzen selbstgespielt, das Cello als «Partner» be-trachtet. Was Wunder also, dass sichdie beiden Künstler gefunden habenund uns in ihrer zweiten Gemein-schaftsproduktion etwas ganz Beson-deres bieten: Die Annäherung an diegrandiosen Cellosuiten, sei es vomCello her, sei es durch das Mittel desTanzes.

konzert 4: sonntag, 27. juli 2008, 17.00 uhrehemalige spinnerei neuägerigetränke / snacks: reinerlös zu gunsten Terre des hommes

werke

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mitwirkendeBettina Castaño, FlamencotanzThomas Demenga, Violoncello

2002 wird die Flamencotänzerin Bettina Castañoans Davos Festival «young artists in concert» eingeladen. Thomas Demenga ist damals derkünstlerische Leiter. Schnell erkennt er das For-mat ihrer kreativen, virtuosen und temperament-vollen Tanzkunst, aber auch das improvisatorischeTalent von La Castaño. Sie wiederum ist sofortvon seinem Cellospiel angetan und kann zu seinenInterpretationen die schönsten Choreographienentwickeln. Daraus entsteht eine künstlerischeFreundschaft mit Folgen. Schon im Jahr daraufkreieren Castaño und Demenga das Programm«cello:factory»: Vier Cellisten spielen Brahms,Bach, Tango Argentino, Charleston, Slow Fox, aberauch Bulerias, und Bettina Castaño tanzt dazu.Und jetzt die neuste Frucht dieser Zusammenar-beit: Die beiden Künstler umkreisen Bachs Cello-suiten, und es entsteht eine ganz aussergewöhn-liche Darbietung von enormer Ausdruckskraft.

konzertortNeuägeri, Äussere Spinnerei1834 gründete Industriepionier Wolf-gang Henggeler mit seinen Compa-gnons in Unterägeri am Eingang zumÄgerital die erste Spinnerei des Kan-tons. Der Erfolg der Unternehmungbewog ihn zusammen mit weiterenPartnern – darunter Meinrad Hengge-ler –, weiter unten am Lorzenlauf 1846ein weiteres Spinnereigebäude zu errichten. Diese Anlage wurde im Ge-gensatz zur ersten «Äussere Spinnerei»genannt und bildete Kern und Aus-gangspunkt für die Entwicklung einer

neuen Siedlung «Neuägeri». Die Plä-ne für den Bau der Spinnerei stammenwohl von Meinrad Henggelers SohnKlemens, der zunächst die Direktionder Fabrik innehatte, später jedochdie Stelle des Stadtbaumeisters in Zugübernahm. Charakteristisch für die Industriearchitektur der Frühzeit stehtdas mächtige, schmucklose Gebäudein einer ursprünglich lauschigen Um-gebung am Fluss. Seit der Einstellungdes Spinnereibetriebs 1969 beher-bergt das Gebäude Gewerbebetriebeund Ausstellungsräume.

Die Spinnerei Neuägeri liegt direkt an der Kantonsstrasse, welcheZug mit dem Ägerital verbindet, und zwar ca. 200 Meter nach derOrtstafel Neuägeri auf der rechten Strassenseite (Reklametafel«Trend Line»). Buslinie 1 Zug–Oberägeri (Haltestelle Neuägeri un-mittelbar neben dem Konzertort). Einige Parkplätze vorhanden.

Kurze Einführung zum Konzertort:

Eugen EggerschwilerIng. HTL, «Spinnerei-Historiker»

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programm«Streichquartette»

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)Streichquartett D-Dur KV 499

Allegretto – Menuetto, Allegretto – Adagio – Allegro

Béla Bartók (1881–1945)Streichquartett Nr. 4

Allegro – Prestissimo, con sordino – Non troppolento – Allegretto pizzicato – Allegro molto

Felix Mendelssohn (1809–1847)Streichquartett Nr. 2 a-moll op. 13

Adagio-Allegro vivace – Adagio non lento – Intermezzo, Allegretto con moto – Presto

Unterstützt durch MIGROS Kulturprozent

Das Quartett KV 499 (nach seinemWiener Verleger auch «Hoffmeister-Quartett» genannt) vollendete Mozartam 19. August 1786, mitten in einerPhase, in der er intensiv mit der Kom-position von Klavierkonzerten beschäf-tigt war. Heinrich Bossler meinte 1791,das Werk sei «mit dem Feuer der Ein-bildungskraft und Korrektheit geschrie-ben, wodurch sich Hr. M. schon längstden Ruhm eines der besten Tonsetzerin Deutschland erworben hat».

Bartók selbst hat in Bezug auf seinviertes Streichquartett die Brückenformder Komposition hervorgehoben:«Der langsame Satz bildet den Kerndes Werks, die übrigen Sätze schich-ten sich um diesen. Und zwar ist dervierte Satz eine freie Variation deszweiten, die Sätze eins und fünf wie-derum haben gleiches thematischesMaterial. Das heisst: um den Kern (3.Satz) bilden die Sätze eins und fünfdie äussere, zwei und vier die innere

Schicht.» Thematisches Ausgangsma-terial für das gesamte Werk ist ein klei-nes Motiv aus drei auf- und drei ab-steigenden Noten, das erstmals kurznach Beginn des ersten Satzes im Celloauftritt. Trotz dieser Monothematikbleibt das Quartett «ein Werk vollerHärten und Geheimnisse». KomplexeHarmonik, thematische Nähe zu un-garischen Klagegesängen und eine biszum Äussersten gesteigerte Dramatikbilden die Elemente einer einmaligen,unverwechselbaren Tonsprache, wiesie nur Bartók eigen ist.

Innerhalb kurzer Zeit waren 1826und 1827 Beethovens späte Streich-quartette im Druck erschienen. 1827,in Beethovens Todesjahr, stand derdamals 18-jährige Mendelssohn unterdem unmittelbaren Eindruck dieserhoch aktuellen Musik. Sein Streich-quartett in a-moll zeugt ganz be-sonders von dieser schöpferischenAuseinandersetzung mit Beethoven.

konzert 5: sonntag, 10. august 2008, 17.00 uhrpfarrkirche st. wendelin allenwindengetränke / snacks: reinerlös zu gunsten Terre des hommes

werke

Page 15: sommer · November 1828 gestorben, im Alter von erst 31 Jahren! Robert Schumann 1836: «Die Zeit, so zahllos und Schö-nes sie gebiert, einen Schubert bringt sie so bald nicht wieder.»

mitwirkende

konzertort

Gémeaux QuartettAnne Schoenholtz, Violine – Manuel Oswald, Violine – Sylvia Zucker, Viola – Uli Witteler, Violoncello

Spätestens seit das Gémeaux Quartett 2007 den Kammer-musikwettbewerb des «Migros-Kulturprozent» gewann undmit dem Mozart-Preis der Stadt Luzern ausgezeichnet wurde,hat dieses in Luzern beheimatete Streichquartett nationalund international auf sich aufmerksam gemacht. Gefundenhaben sich die vier jungen Musiker – drei von ihnen stammenaus Deutschland, einer ist Schweizer – an der Musik-Aka-demie in Basel: 2003 gründeten sie dort ihr Quartett undwerden seither von Walter Levin (LaSalle Quartett) und Sebastian Ha-mann (Amati Quartett, Professor ander Musikhochschule in Luzern) betreut. Durch die Mitgliedschaft im«Programme de Formation Profes-sionnelle ProQuartet-CEMC Paris»wird dem Ensemble eine regel-mäs-sige Arbeit mit Rainer Schmidt(Hagen Quartett) ermöglicht.

Allenwinden, Pfarrkirche St. WendelinEine erste Kapelle in Allenwinden wur-de 1607 geweiht. Die heutige Pfarr-kirche entspricht bis auf das westlicheJoch, das erst 1899 ergänzt wurde,der vom Kapuzinerpater MarquardImfeld entworfenen Kirche von 1701.Erst 1769 erhielt sie einen Kirchturmund damit die charakteristische Sil-houette. Die klassizistische Ausstattungder Kirche ist auf die Umgestaltungvon 1843 zurückzuführen. Die Altäre

des aus dem Bregenzerwald zugewan-derten Walchwiler Stuckateurs JosefMoosbrugger erhielten Bilder vonMelchior Paul von Deschwanden. Fürdie Erweiterung des Kirchenschiffsgegen Westen musste sich der ZugerBaumeister Leopold Garnin 1899 sti-listisch strikt an das Vorhandene halten, sodass die Kirche immer nochden Eindruck einer schlichten Barock-kirche in klassizistischem Kleid vermit-telt.

Allenwinden ist durch die Buslinie 1 (Zug–Oberägeri) anden öffentlichen Verkehr angebunden. Kaum Parkplätzedirekt bei der Kirche!

Kurze Einführung zum Konzertort:

Josef GrünenfelderDr. phil., Kunsthistoriker, Autor von zwei Bänden der zugerischen Kunstdenkmäler

Page 16: sommer · November 1828 gestorben, im Alter von erst 31 Jahren! Robert Schumann 1836: «Die Zeit, so zahllos und Schö-nes sie gebiert, einen Schubert bringt sie so bald nicht wieder.»

Esther HoppeViolineGeboren 1978 in Zug. Ausbildungbei Thomas Füri (Basel), RobertMann und Ida Kavafian (Curtis Institute of Music, Philadelphia),Yfrah Neaman (London) und NoraChastain (Zürich). 2002 ersterPreis am Internationalen Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Mitglieddes Tecchler Trios.

Maximilian Hor-nung, VioloncelloGeboren 1986 in Augsburg. Aus-bildung bei Eldar Issakadze (Ingol-stadt), Thomas Grossenbacher (Zürich) und David Geringas (Berlin).Meisterkurse bei Steven Isserlis,Heinrich Schiff und Bernard Green-house. 2005 Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs.Mitglied des Tecchler Trios.

Benjamin EngeliKlavierGeboren 1978 in Kreuzlingen.Studium bei Adrian Oetiker (Basel),Homero Francesch (Zürich) undLazar Berman (Florenz) sowie inMeisterkursen bei Andrzej Jasins-ki, Maurizio Pollini und Andra’sSchiff. Solistische Auftritte in Euro-pa sowie Nord- und Südamerika.Mitglied des Tecchler Trios.

ensemblesSonntag, 6. Juli 2008, 16.30 Uhr

Zentrum Chilematt SteinhausenFeierstundenEnsemble Chamäleon: Madeleine Nussbaumer,Klavier – Heather Cottrell, Violine – Luzius Gart-mann, Violoncello

Sonntag, 13. Juli 2008, 18.00 UhrBauernhof Gerbe Meierskappel

Höchst romantisch – aber nicht nurEsther Hoppe, Violine – James Boyd, Viola –Maximilian Hornung, Violoncello – Reto Bieri,Klarinette – Ivo Gass, Horn – Benjamin Engeli,Klavier

Sonntag, 20. Juli 2008, 17.00 UhrKloster Maria Opferung Zug

Aufbruch und RückblendeMenuhin Festival Piano Quartet: FriedemannRieger, Klavier – Nora Chastain, Violine – SilviaSimionescu, Viola – Troels Svane, Violoncello

Madeleine Nuss-baumer, KlavierGeboren in Zug. Matura. Solisten-diplom mit Auszeichnung bei Hu-bert Harry an der Musikhochschu-le Luzern. Begeisterte Kammermu-sikerin. Initiantin des EnsemblesChamäleon und des Festivals«Sommerklänge». Lehrtätigkeit ander Musikschule der Stadt Zug.

Heather CottrellViolineGeboren in Australien. Ausbildungbei Igor Ozim und Eva Zurbrügg(Bern), Ana Chumachenco (Mün-chen) und beim Alban Berg Quar-tett (Köln). Seit 2005 Mitglied desTonhalle-Orchesters Zürich. AbSeptember 2008 Stimmführerin der2. Violinen beim Symphonieorches-ter des Bayerischen Rundfunks.

Luzius GartmannVioloncelloAufgewachsen in Chur. Matura.Konzertexamen an der Musik-hochschule Wien bei André Navar-ra. Seit 1986 Mitglied des Orches-ters der Oper Zürich. Kammermu-sikkonzerte (Orion Trio, EnsembleChamäleon, Avalon Trio) in vielenMusikzentren Europas und Japans.

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James BoydViolaGeboren 1969 in England. Ausbil-dung bei Margaret Norris und Da-vid Takeno. Langjähriges Mitglieddes Raphael Ensembles und desVellinger Quartets. 2001 Grün-dung des London Haydn Quartets.Lehrauftrag an der GuildhallSchool of Music in London.

Reto BieriKlarinetteGeboren 1975 in Zug. Ausbildungin Basel (François Benda) und NewYork (Charles Neidich an der Juil-liard School of Music). Solist undKammermusiker mit speziellem In-teresse an der Neuen Musik. Preis-träger zahlreicher Wettbewerbe. Seit2004 Assistent von François Bendaan der Musikhochschule Basel.

Ivo GassHornGeboren 1981 in Luzern. Ausbil-dung bei Jakob Hefti (Luzern) undBruno Schneider (Genf). Nochwährend des Studiums stellvertre-tender Solohornist des LuzernerSinfonieorchesters. Seit Sommer2003 Solohornist der MünchnerPhilharmoniker und Mitglied desLucerne Festival Orchestra.

Friedemann RiegerKlavierGeboren in Deutschland. Ausbil-dung in Stuttgart, München undFreiburg bei Dora Metzger, Vladi-mir Horbowski, Andrzej Jasinskiund Carl Seemann. Preisträgerbeim «Concours Clara Haskil».Professor für Klavier und Kammer-musik an den MusikhochschulenStuttgart und Zürich/Winterthur.

Nora ChastainViolineGeboren in Kalifornien USA. Ausbil-dung bei Dorothy Delay am Cincin-nati Conservatory und an der Juilli-ard School in New York. Preisträge-rin beim Internationalen MenuhinWettbewerb 1985 in Paris. Profes-sorin an der Hochschule für Musikund Theater Zürich sowie an derUniversität der Künste Berlin.

Silvia SimionescuViolaGeboren in Rumänien. Ausbildungbei Modest Iflinchi und StefanGheorgiu am Nationalen Konser-vatorium Bukarest. Arbeit mitYehudi Menuhin und Alberto Lysy.Erstpreisträgerin beim Internatio-nalen Kammermusikwettbewerbin Osaka. Seit 2004 Dozentin ander Musikhochschule Basel.

Troels SvaneVioloncelloGeboren in Dänemark. Ausbildungin Lübeck bei David Geringas, des-sen Assistent er wurde. GefragterKammermusiker und Solist mit mehrals 40 CD-Einspielungen. Seit 2004Professor an der MusikhochschuleLübeck. Ausserdem unterrichtet ereine Celloklasse an der Hochschulefür Musik «Hanns Eisler» in Berlin.

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ensemblesSonntag, 27. Juli 2008, 17.00 Uhr

Ehemalige Spinnerei NeuägeriTänzerische Annäherung an BachBettina Castaño, Flamencotanz – Thomas Demenga,Violoncello

Sonntag, 10. August 2008, 17.00 UhrPfarrkirche St. Wendelin Allenwinden

StreichquartetteGémeaux Quartett: Anne Schoenholtz, Violine –Manuel Oswald, Violine – Sylvia Zucker, Viola – Uli Witteler, Violoncello

Gémeaux Quartett: Anne Schoenholtz undManuel Oswald, Violinen – Sylvia Zucker,Viola – Uli Witteler, VioloncelloGegründet 2003. Heute beheimatet in Luzern. Drei Ensemblemitglieder stam-men aus Deutschland, Manuel Oswald ist Schweizer. Ausbildung an der Musik-Akademie Basel bei Walter Levin (LaSalle Quartett) und Sebastian Hamann(Amati Quartett, Professor an der Musikhochschule in Luzern). 2007 Erst-preisträger beim Kammermusikwettbewerb des «MIGROS Kulturprozent».Ebenfalls 2007 Mozart-Preis der Stadt Luzern. Zurzeit vertieft das Quartettseine Ausbildung an der Universität Mozarteum Salzburg im Rahmen einespostgraduierten Lehrgangs für Streichquartette beim Hagen Quartett.

Bettina Castaño FlamencotanzGebürtige Appenzellerin ausTeufen. Seit ihrer Kindheit fas-ziniert vom Flamenco. Lerntevon Meisterinnen und Meisternwie Manolo Marín, Mario Maya,der Zigeunerin Sara, CarmenClavel, der Familie Farruca undManuel Soler. Lebt und arbei-tet im andalusischen Sevilla.

Thomas DemengaVioloncelloGeboren 1954 in Bern. Ausbil-dung bei Walter Grimmer, Anto-nio Janigro, Leonard Rose undMstislav Rostropovich. JuilliardSchool New York. Gehört zu denherausragendsten Cellisten undMusikerpersönlichkeiten unsererZeit. «Artiste étoile» am LucerneFestival 2003. Lehrt in Basel.

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kartenreservationRaiffeisen-Pass(gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 140.–

festival-pass(gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 160.– ■ Anzahl

gönnerpass(gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 230.– ■ Anzahl

Die reservierten Pässe liegen an der Konzertkasse des ersten Anlasses bereit und werden dort bezahlt.Inhaber von Gönner-Pässen haben Anrecht auf persönlich reservierte Plätze.

einzelkarten

Sonntag, 6. Juli 2008, 16.30 UhrChilematt Steinhausen: Ensemble Chamäleon ■ Anzahl reservierte Karten

Sonntag, 13. Juli 2008, 18.00 Uhr Gerbehof Meierskappel: Tecchler Trio / Bieri / Boyd / Gass ■ Anzahl reservierte Karten

Sonntag, 20. Juli 2008, 17.00 UhrKloster Maria Opferung Zug: Menuhin Festival Piano Quartet ■ Anzahl reservierte Karten

Sonntag, 27. Juli 2008, 17.00 UhrSpinnerei Neuägeri: Castaño / Demenga ■ Anzahl reservierte Karten

Sonntag, 10. August 2008, 17.00 UhrPfarrkirche Allenwinden: Gémeaux Quartett ■ Anzahl reservierte Karten

Die reservierten Karten liegen anKartenpreise Fr. 40.– der Konzertkasse des jeweiligen Anlasses

Kinder und Studierende Fr. 15.– bereit und werden dort bezahlt.

Name/Vorname

Adresse

PLZ/Ort

Telefonnummer

E-Mail

Reservation per Internet:www.sommerklaenge.ch

oder

Reservationstalon faxen oder einsenden an:GGZ-Büroservice, Industriestrasse 22, 6300 Zug, Fax 041 727 61 73

oder

telefonisch reservieren:Tel. 041 727 61 41 Montag–Freitag von 8–12und 13.30–17 Uhr

Nur für Mitglieder der Raiffeisenbanken.Reservation nur bei den einzelnen Zuger Raiffeisenbanken möglich.

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bitte frankieren

Festival SommerklängeMoosstrasse 10 6330 Cham