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D er neue 50A ist die dritte Stufe in Michael Creeks Vollverstärker-Evolution. Beim direkten Nachfolger des Evo 2 sind ein paar Design-Ände- rungen erkennbar. Das Gehäuse etwa erreicht keine klassischen HiFi-Maße mehr und ist damit weniger hoch und tief. Das schlanke Outfit umrahmt dafür ein großes, modernes OLED-Dis- play mit dreizeiliger Textanzei- ge. Die Quellenwahl erfolgt über einen fein gerasterten Drehknopf mit sehr geschmei- digem Lauf. Im Menü nutzt man diesen Knopf ebenfalls, um per Druck einen Punkt auszuwäh- len. So kann ich die Helligkeit einstellen oder bestimmen, ob bei eingestecktem Kopfhörer die Boxen stummgeschaltet werden. Praktisch. Ideal bei ungünstigen Licht- verhältnissen: Jeder der schö- nen Text-Buttons auf der Front leuchtet bei Druck eine kurze Zeit nach. Eine längst überfäl- lige und zudem elegante Lö- sung! Konsequenterweise ent- hält auch die Fernbedienung illuminierte Buttons. Anschlussseitig hat der Creek abgespeckt: ein Trigger- Bus und nur vier Line-Eingän- ge. Einer davon ist symmetrisch ausgelegt, was in dieser Preis- region selten ist. Nur warum fehlt genau hier die Links/ rechts-Beschriftung? Im Dis- play wird statt „Line/Balanced“ nur „Line 4“ angezeigt. Der 50A kann als reine Vor- oder Endstufe verwendet wer- den. Doch Vorsicht, der Phono- Eingang ist ein normaler Line In! Creek hat hierfür die seit Jahren erhältlichen MM/MC- Phonoplatinen als Erweiterung vorgesehen. Eine modulare UKW/MW-Platine von Ambit ist ebenfalls steckbar. Das Mo- dul wird jedoch serienmäßig im bald erhältlichen 50D verbaut sein. Es lohnt sich also zu war- ten, wenn man die Quelle nach- kaufen will. Michael Creek bestätigt, dass es auch noch ein steckbares DAC-Modul für den Amp geben wird. Trotz der no- minal geringeren Leistung gibt es diesmal keine Kompromisse beim Schaltungsdesign. Gegenüber dem Evo 2 baut der A50 sein Klangbild aus ei- ner besser geordneten inneren Struktur auf. Der Unterschied ist deutlich. Breitbandiger und feinauflösender zugleich proji- ziert er einen selbstverständ- lichen Raum mit sauber gestaf- felten Elementen. Diese innere Logik funktioniert selbst bei hohen dynamischen Anforde- rungen gut. Vor einem deutlich schwärzeren Hintergrund wer- den Impulse nun regelrecht ze- lebriert. Dabei bleiben Bläser- attacken feingliedrig und so natürlich wie bei keinem ande- ren Verstärker im Trio. Auch die feine Anschlagsdynamik von Saiteninstrumenten stimmt. Sprech- und Gesangsstimmen klingen zudem ausbalanciert. Kraftvoll, detailreich, natür- lich – nah am Ideal. Der neue Creek ist entweder ein Glücks- fall oder ein Geniestreich! Evolutionäres Schaltungsdesign: Das Elko-Trio verhilft einer Batterie von Pufferkondensatoren zum dynamisch-optimierten Spannungs- verhalten. Ein 200-Watt-Ringkerntrafo bietet getrennte Spannungs- versorgungen für Analog- und Digitalbereiche. Die neu entwickelten bipolaren Endstufen (Sanken STD-03) sind nun thermisch selbst regulierend. Räumlich weit getrennt: der analoge Vorverstärker. Creek Evolution 50A Symmetrische Stereoeingänge bieten Anschluss zum kommenden Creek CD/DAC/ Pre-Amp mit digitaler Lautstärkeregelung. Via Anschluss an AV-Direct ist eine weitere Klangsteige- rung zu erwarten. 50A-Updates wären die erstklas- sige Phonoplatine sowie das steckbare UKW-Tuner-Modul mit Antenne. Sonderdruck aus 6/2013 6/13 stereoplay.de 1 SD Creek stereoplay 2013-06.indd 1 20.06.2013 9:44:41 Uhr

Sonderdruck aus 6/2013 Creek Evolution 50A - inputaudio.de · Der neue 50A ist die dritte Stufe in Michael Creeks Vollverstärker-Evolution. Beim direkten Nachfolger des Evo 2 sind

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Der neue 50A ist die dritte Stufe in Michael Creeks

Vollverstärker-Evolution. Beim direkten Nachfolger des Evo 2 sind ein paar Design-Ände-rungen erkennbar.

Das Gehäuse etwa erreicht keine klassischen HiFi-Maße mehr und ist damit weniger hoch und tief. Das schlanke Outfit umrahmt dafür ein großes, modernes OLED-Dis-play mit dreizeiliger Textanzei-ge. Die Quellenwahl erfolgt über einen fein gerasterten Drehknopf mit sehr geschmei-digem Lauf. Im Menü nutzt man diesen Knopf ebenfalls, um per Druck einen Punkt auszuwäh-len. So kann ich die Helligkeit einstellen oder bestimmen, ob bei eingestecktem Kopfhörer die Boxen stummgeschaltet werden. Praktisch.

Ideal bei ungünstigen Licht-verhältnissen: Jeder der schö-nen Text-Buttons auf der Front leuchtet bei Druck eine kurze Zeit nach. Eine längst überfäl-

lige und zudem elegante Lö-sung! Konsequenterweise ent-hält auch die Fernbedienung illuminierte Buttons.

Anschlussseitig hat der Creek abgespeckt: ein Trigger-Bus und nur vier Line-Eingän-ge. Einer davon ist symmetrisch ausgelegt, was in dieser Preis-

region selten ist. Nur warum fehlt genau hier die Links/rechts-Beschriftung? Im Dis-play wird statt „Line/Balanced“ nur „Line 4“ angezeigt.

Der 50A kann als reine Vor- oder Endstufe verwendet wer-den. Doch Vorsicht, der Phono-Eingang ist ein normaler Line

In! Creek hat hierfür die seit Jahren erhältlichen MM/MC-Phonoplatinen als Erweiterung vorgesehen. Eine modulare UKW/MW-Platine von Ambit ist ebenfalls steckbar. Das Mo-dul wird jedoch serienmäßig im bald erhältlichen 50D verbaut sein. Es lohnt sich also zu war-

ten, wenn man die Quelle nach-kaufen will. Michael Creek bestätigt, dass es auch noch ein steckbares DAC-Modul für den Amp geben wird. Trotz der no-minal geringeren Leistung gibt es diesmal keine Kompromisse beim Schaltungsdesign.

Gegenüber dem Evo 2 baut der A50 sein Klangbild aus ei-ner besser geordneten inneren Struktur auf. Der Unterschied ist deutlich. Breitbandiger und feinauflösender zugleich proji-ziert er einen selbstverständ-lichen Raum mit sauber gestaf-felten Elementen. Diese innere Logik funktioniert selbst bei hohen dynamischen Anforde-rungen gut. Vor einem deutlich schwärzeren Hintergrund wer-den Impulse nun regelrecht ze-lebriert. Dabei bleiben Bläser-attacken feingliedrig und so natürlich wie bei keinem ande-ren Verstärker im Trio. Auch die feine Anschlagsdynamik von Saiteninstrumenten stimmt. Sprech- und Gesangsstimmen klingen zudem ausbalanciert.

Kraftvoll, detailreich, natür-lich – nah am Ideal. Der neue Creek ist entweder ein Glücks-fall oder ein Geniestreich!

Evolutionäres Schaltungsdesign: Das Elko-Trio verhilft einer Batterie

von Pufferkondensatoren zum dynamisch-optimierten Spannungs-

verhalten. Ein 200-Watt-Ringkerntrafo bietet getrennte Spannungs-

versorgungen für Analog- und Digitalbereiche. Die neu entwickelten

bipolaren Endstufen (Sanken STD-03) sind nun thermisch selbst

regulierend. Räumlich weit getrennt: der analoge Vorverstärker.

Creek Evolution 50A

Symmetrische Stereoeingänge bieten Anschluss zum kommenden Creek CD/DAC/

Pre-Amp mit digitaler Lautstärkeregelung. Via Anschluss an AV-Direct ist eine weitere Klangsteige-rung zu erwarten. 50A-Updates wären die erstklas-

sige Phonoplatine sowie das steckbare UKW-Tuner-Modul mit Antenne.

Sonderdruck aus 6/2013

6/13 stereoplay.de 1

SD Creek stereoplay 2013-06.indd 1 20.06.2013 9:44:41 Uhr

2005 mischt Quinton den modernen Swing-Groove-Mozart des genialen Ensembles Nouvelle Cuisine. Der Arcam malt Klarinette und Saxofon natürlich, die Trompeten geradezu authentisch, strukturiert jedoch den Kontrabass weniger und lässt etwas Druck vermissen. Der Rotel analysiert Sax und Klarinette deut-licher, lässt Trompeten strahlen und spielt den knorrigsten Kontrabass mit perfektem Druck-punkt, doch mit weniger Swing. Mit Wärme und Kraft hingegen swingt der Creek, eröffnet den realen Bühnenhinter-grund für die klar umrissenen Blasinstu-mente und schmettert die Trompeten mit authentischen Klangfar-ben bis über die Bühnengrenze hinaus.

stereoplay TesturteilKlang Spitzenklasse 44 PunkteGesamturteilgut 67 PunktePreis/Leistung überragend

stereoplay TesturteilKlang Spitzenklasse 45 PunkteGesamturteilgut - sehr gut 70 PunktePreis/Leistung überragend

stereoplay TesturteilKlang Spitzenklasse 43 PunkteGesamturteilgut 64 PunktePreis/Leistung sehr gut

BewertungKlang 44

Messwerte 7

Praxis 9

Wertigkeit 7

Dynamisch, praktisch, gut. Frisch-transparenter Klang mit kerniger Auslegung. Nicht unbedingt einKlassiker, eher ein Rocker. Die Ausstattung ist fast komplett: grafi sches Display, vier Digitalein-gänge, Bluetooth, USB, Digital-iOS, Phono. Der Netzwerk-Player NT-12 lässt sich leicht einbinden.

BewertungKlang 45

Messwerte 8

Praxis 8

Wertigkeit 9

Eine solche Steigerung hätten wir nicht erwartet. Der 50A klingt weitaus differenzierter und dyna-mischer als ein EVO II. Eher wie ein EVO I auf „Speed“, aber ohne Nachwirkungen. OLED-Display und Illuminationsdesign sind rich-tungsweisend, XLR-Symmetrie inklusive, Steckmodule kommen.

BewertungKlang 43

Messwerte 6

Praxis 8

Wertigkeit 7

Ein schön abgestimmter Vollver-stärker mit natürlicher Diktion. Etwas bandbreitenbegrenzt. Passt zu transparent ab ge stimmten Lautsprechern. Ein separates 6-Volt-Netzteil erlaubt unbe-grenzte Erweiterung. Anbindung in die Digitalwelt erfolgt über Geräte aus Arcams r-Serie.

0 10 20 30 40 50 60 700 10 20 30 40 50 60 700 10 20 30 40 50 60 70

Rotel RA-12750 Euro (Herstellerangabe)Vertrieb: B&W, Halle Telefon: 05201 / 87170 www.rotel-hifi .de

Auslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 43 x H: 9,2 x T: 34,2 cmGewicht: 8,02 kg

MesswerteFrequenzgänge

Sehr ausgewogen und breitbandig, auch an niederohmiger Last, gutes Phonoteil

Klirr-Analyse (k2 bis k5 vs. Leistung)

Recht gleichmäßig verlaufende Klirrkomponenten mit leichten Last-wechselproblemen, k2 dominiert

Der Kraftprotz unter den Konkur-renten: hohe Strom- und Span-nungs-Lieferfähigkeit.

Sinusleistung 1 kHz, k = 1 %an 8/4 Ω: 85/129 WRauschabstand Line 92 dB Phono MM/MC – / – dBVerbrauch Standby/Betr. 0,5/≥37,6 W

Creek Evolution 50A845 Euro (Herstellerangabe)Vertrieb: Input Audio Telefon: 04346 / 600601 www.inputaudio.de

Auslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 43 x H: 7 x T: 30 cmGewicht: 7,5 kg

MesswerteFrequenzgänge

Sehr ausgewogen und breitbandig, auch an niederohmiger Last, kein Phonoteil

Klirr-Analyse (k2 bis k5 vs. Leistung)

Sehr gleichmäßig steigende Klirr-komponenten, k3 und k5 dominie-ren, perfektes Lastwechselverhalten

Ähnlich spannungsstabil wie der Arcam, kann aber um einiges mehr Strom liefern.

Sinusleistung 1 kHz, k = 1 %an 8/4 Ω: 57/87 WRauschabstand Line 102 dB Phono MM/MC – / – dBVerbrauch Standby/Betrieb – / ≥ 9,6 W

Arcam FMJ A19850 Euro (Herstellerangabe)Vertrieb: GP Acoustics Telefon: 0231 / 9860320 www.arcam.dewww.arcam.co.ukAuslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 43,2 x H: 8,5 x T: 27,5 cmGewicht: 8,5 kg

MesswerteFrequenzgänge

Ausgewogen, insgesamt weniger breit-bandig, Phonoteil nicht messbar

Klirr-Analyse (k2 bis k5 vs. Leistung)

Günstig abgestufte und sehr gleich-mäßig steigende Klirrkomponenten mit perfektem Lastwechselverhalten

Preisklassen-bezogen gutes Lei-stungsverhalten. Kommt vor allem an lauten Boxen zur Geltung.

Sinusleistung 1 kHz, k = 1 %an 8/4 Ω: 56/80 WRauschabstand Line 104 dBPhono MM/MC – / – dBVerbrauch Standby/Betrieb – / ≥ 20 W

Papagenesis (KV 620)

Fazit

Wer heute 800 Euro ausgeben kann, sollte direkt in diese Klasse einsteigen. Flexible Schnittstellen und Erweiterungen – das ist die Zukunft. Auch klanglich können die Entwickler hier schön zaubern. Charakter-voll delikat der Arcam, dynamisch klar der Rotel, und Creek hat sich mal wieder selbst übertroffen!

Wer heute 800 Euro Wer heute 800 Euro

Marco BreddinRedakteur Test & Technik

6/13 stereoplay.de2

Test & Technik Vollverstärker

Spannung Spannung Spannung21,5 V 22,2 V 27,1 V

stereoplay Kompatibilitätsdiagramm stereoplay Kompatibilitätsdiagramm stereoplay Kompatibilitätsdiagramm

Frequenzgang Frequenzgang Frequenzgang

Strom Strom Strom

+ – 0,3 dB + – 0,2dB + – 0,1 dB

4,3A 7,5A 9,2A

SD Creek stereoplay 2013-06.indd 2 20.06.2013 9:44:49 Uhr