SonntagsZeit - Der Deutsche Herbst

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Der Deutsche Herbst imTerrorjahr1977dauertemehralssechsWochen.Eine Chronologie:5.September: Arbeitge-berprsidentHannsMar-tinSchleyerwirdinKlnvoneinemKommandoder Roten Armee Fraktion(RAF)entfhrt.SchleyersFahrer und drei Leibwch-tersterbenimKugelha-gel. Eine sofort ausgelsteGrofahndungbleibtohne Erfolg. In Bonn tritteinGroerKrisenstabunterLeitungvonBun-deskanzlerHelmutSchmidt(SPD)zusam-men. 6.September:Ineinemersten von mehreren Ulti-matenandieBundesre-gierungdrohendieEnt-fhrermitderErmor-dungSchleyers,fallsnichtelfRAF-Hftlingefreigelassen und an einenOrtihrerWahlausgeflo-gen wrden. 7. September: Die Regie-rung verordnet eine Kon-taktsperrefrinhaftier-teRAF-Mitglieder,dieEnde des Monats in einemEilverfahrenauchgesetz-lich beschlossen wird. 9.September: EinHin-weisaufSchleyerserstesVersteckineinemHoch-hausinErftstadt-LiblarsdwestlichvonKlnwird bersehen. 13.Oktober:InAbspra-chemitderRAFkapernvierPalstinenserdieLufthansa-MaschineLandshutmit91Men-schen an Bord. Die Luftpi-raten bekrftigen die For-derungenderSchleyer-Entfhrer.Derber9000KilometerlangeIrrflugendetam17.OktoberinMogadischu(Somalia).AmTagzuvorhattendieTerroristeninAden(Je-men)FlugkapitnSchu-mann erschossen.16.Oktober:DasBun-desverfassungsgerichtweist einen Eilantrag vonSchleyersFamilieab,mitderdieRegierungzurFreilassungderRAF-Ge-fangenengezwungenwerden sollte. 18.Oktober:KurznachMitternachtstrmtdieAnti-TerroreinheitGSG9dieMaschineundbefreitdieGeiselnunversehrt.BeiderAktionwerdendreiTerroristengettet.SchmidtsKrisenmanager,StaatsministerHans-Jr-gen Wischnewski, meldetdemKanzlertelefonisch:DieArbeitisterledigt.WenigeStundendanachbegehendieRAF-Hftlin-geAndreasBaader,Gud-runEnsslinundJan-CarlRaspeinStuttgart-StammheimSelbstmord. 19.Oktober:SchleyersLeichewirdmitKopf-schssenimKofferraumeines Autos in Mlhausen(Elsass) gefunden. (dpa)Chronikeines DramasSerie: Der Deutsche Herbst (Teil 1)NEUESERI ESechs Wochen im HerbstSechs qulend lange Wochendauerte das Geiseldrama umden entfhrten Hanns-MartinSchleyer, die bislang hrtesteHerausforderung, der sichder deutsche Rechtsstaat ge-genbersah. In den nchstensechs Wochen werden wir andieser Stelle einen Blick zu-rckwerfen auf den deut-schen Herbst 1977. Lesen Sieunter anderem: Die Rote Armee Fraktion(RAF) - Geschichte eines Irr-weges Der Krieg der Frontsoldaten- wie die Regierenden auf dieRAF reagierten Vom RAF-Terror zu den An-titerrorgesetzen - der Staatim Dilemma Die Nacht von Mogadischu -wie Geiseln die Landshut-Entfhrung heute sehen. (bli)UnnachgiebigerKanzler:Helmut Schmidt 1977senist,obGrundstzeundGrundwertezurDispositiongestellt wurden.WirfragenSie,liebeLese-rinnen und Leser, wie Sie heu-te - 30 Jahre danach - die Ereig-nissedesJahres1977beurtei-len.SchreibenSieunterdemStichwortDeutscherHerbstandieHNA-Politikredaktion,Frankfurter Strae. 168,34121 Kassel oder faxen Sie uns an0561 203 2334 oder mailen Sie [email protected] Deutsche Herbst desTerrorjahres1977hatdieffentlichkeitbe-wegt wie kaum ein anderes Er-eignisdesdeutschenNach-kriegsgeschichte:EntsetzenberdiekaltbltigeErmor-dungUnschuldiger;Debattenber die Frage, wie das LebenHanns-Martin Schleyers geret-tetwerdenknnte;Freudeber die Befreiung der Lands-hut-Geiseln;TrauerumHanns-MartinSchleyer;aberauchSorgen,obderRechts-staat bei der Bekmpfung desRAF-TerrorismusnichtauchberdasZielhinausgeschos-Erinnern Sie sich?Schreiben Sie uns!HannsMartinSchleyer-derMannmitdemmarkanten Schmiss imGesichtwar1977einederSymbolfigurenderdeutschenWirtschaft-unddamitdasidealeOpferfrdieRAF.Seit1963imVorstandvonDaim-ler-Benz,seit1973PrsidentderdeutschenArbeitgeber(BDA),seit1977zustzlichChef des Bundesverbandes derDeutschen Industrie (BDI), zu-demalsunbequemerVer-handlerinTarifrundenge-frchtet - aus der Sicht der Ter-roristenderskrupelloseKapi-talist schlechthin.AberauchwegenseinerVergangenheitimDrittenReich-Schleyer,1915inOf-fenburggeboren,warfrhMitglied der SS, dann Nazi-Stu-dentenfhrerundschlielichaneinflussreicherStelleimbesetztenPragttig-warerfr viele eine Reizfigur.1939heirateteHanns-Mar-tinSchleyerWaltrudeKette-rer. Aus ihrer Ehe gingen vierShne hervor.NachseinemTodgrnde-tenderBDAundderBDIdieHanns-Martin-Schleyer-Stif-tung,diejungeWissenschaft-lerimBereichderRechts-,Wirtschafts-undKulturwis-senschaftenfrdert.(dpa/bli)Unbequem und umstrittenHanns Martin Schleyer - Symbolfigur der deutschen WirtschaftHanns Martin Schleyer - am 5. September 1977 in Kln entfhrt,am 19. Oktober im Elsass ermordet aufgefunden. Foto: dpaHI NTERGRUNDDie Toten von KlnIm Kugelhagel der RAF-Terro-risten starben die Personen-schtzer Reinhold Brndle(41), Helmut Ulmer ( 24) undRoland Pieler (20) sowieSchleyers Chauffeur HeinzMarcisz.Am Klner Tatort an derEcke Friedrich-Schmidt-Stra-e/Vincenz-Statz-Strae erin-nern eine Stele und ein Kreuzmit Fotos der Opfer an denbrutalen Mord vom 5. Sep-tember 1977.Regelmig finden dortprivate oder offizielle Ge-denkveranstaltungen derStadt statt.BossderBosse,ReprsentantdesKapitalismusschlechthin,der die Welt in seinem Wrge-griff hlt. Die Regierung ist indieserWeltsichtnurderBt-teldesKapitals,lcherlicheMarionetteandenFdenderGroindustrie.UndhatteKanzler Helmut Schmidt (SPD)nichtschonderFreilassungvonTerroristenzugestimmt,alsdieBewegung2.JunizweieinhalbJahrezuvordenBerlinerCDU-PolitikerPeterLorenz entfhrt hatte?AbergeradedieErfahrungimFallLorenzistes,diedenBundeskanzlerdiesmalhartbleibenlsst.DiedamaligeEntscheidunghltHelmutSchmidtfrfalsch,dasNach-gebengegenberderGewalthabenurneueGewaltnachStuttgart-Stammheimeinsit-zendenAndreasBaaderundGudrun Ensslin.DieberlegungderRAF:MiteinersohochkartigenGeiselwieHanns-MartinSchleyer in den Hnden mussdieBundesregierungnachge-ben.SchleyeristfrsiederVON WOL F GANG BL I E F F E RTMontag,5.September1977.Arbeitgeberpr-sidentHannsMartinSchleyer verlsst das Bro desArbeitgeberverbandes in KlnundlsstsichvonseinemChauffeurnachhausefahren.HinterseinemWagenfolgendreiPersonenschtzerinei-nemzivilenPolizeifahrzeug.SeitdemMordanschlagaufGeneralbundesanwaltSiegri-friedBubackimAprilgehrtSchleyer zu den gefhrdetstenPerson der Bundesrepublik. Esist17.25Uhr,alsSchleyersWagenvonderFriedrich-Schmidt-StraeindieVin-cenz-Statz-Strae abbiegt.UrpltzlichstteinAutoaufdieFahrbahnzurck.SchleyersFahrermussscharfbremsen,derzweiteWagenkann nicht mehr stoppen undfhrtauf.VierPersonen,dieanderEckegewartethaben,reienihreSturmgewehrevomTypHeckler&KochauseinemblauenKinderwagenunderffnendasFeuer,derChauffeur und die drei Polizis-tensterbenimKugelhagel.DerArbeitgeberprsidentselbstbleibtunverletzt.DieMnnerzerrenihnausdemDienstwagenundbrausenineinem VW-Bully davon. HannsMartinSchleyeristindenHndenderRAF,derterroris-tischen Roten Armee Fraktion.MitdemKlnerBlutbadstartet die RAF ihre spektaku-lrste Aktion zur FreipressungihrerfhrendenMitglieder,darunterdieseitJahreninEs begann mit einem MassakerVor 30 Jahren entfhrten Terroristen den Industriellen Schleyer, um die Spitze der RAF freizupressensichgezogen.ImgroenKri-senstab,demdiewichtigstenMinister des Kabinetts und dieSpitzenderSicherheitsbehr-denebensoangehrenwieVertreter des Bundestages undderLndersowiederparla-mentarischenOpposition,wirdeinegemeinsameLiniemit drei Zielen formuliert: Es wird auf Zeit gespielt, da-mitSchleyerlebendbefreitwerdenkann.Schmidtver-lsst sich auf den OptimismusvonHorstHerold,denChefdesBundeskriminalamtes,dessencomputergesttztesFahndungssystemnunan-luft. Die Geiselnehmer sollen ge-fasstundvorGerichtgestelltwerden. Dabei darf die Handlungsf-higkeitdesStaatesunddasVertrauen in ihn nicht gefhr-det werden.InderunausgesprochenenKonsequenz bedeutet das: DieRAF-Gefangenen werden nichtfreigelassen.IneinemInter-view mit dem Dokumentarfil-mer Heinrich Breloer (Todes-spiel)sagteSchmidtJahrespter auf die Frage, ob damitnicht von Anfang an das LebenSchleyerszurDispositionge-stelltwordensei:DerAus-druckzurDisposition-daskannichnichtakzeptieren.Dass er gefhrdet war, das waruns allen klar. So beginnt einwochenlangesTauziehenumdas Leben Schleyers. NchsteFolge:Mrderausder Mitte der Gesellschaft: dieRote Armee Fraktion.Tatort Kln: Ein Wagen der Terroristen (oben rechts) stie pltzlich zurck auf die Vincenz-Statz-Strae. Hanns Martin Schleyers Chauf-feur musste scharf bremsen, das Fahrzeug der Personenschtzer fuhr auf. Die Terroristen erffneten das Feuer. Foto: dpaSamstag, 1. September 2007 ZeitgeschehenSZZG2e-paper fr: 6069489FerdinandSchmitthtteein Held werden knnen.SodichtwiederPolizistausErftstadt-LiblarbeiKlnwarimSeptember1977niemandderRotenArmeeFraktion(RAF)aufdenFersen.HannsMar-tinSchleyerknntenochleben, sagt der Polizeibe-amte a.D. heute.Rckblick:ImGro-raumKlnschwrmengleichnachderEntfh-runghundertePolizeibe-amteaus,umWohnun-genzufinden,dieindasRasterpassen,dasdieComputervonBKA-Prsi-dent Horst Herold fr dieRAF-Wohnungenermit-telthaben:anonym,inunmittelbarer Nhe einerAutobahngelegensowiemitTiefgarageundLiftausgestattet.DasHausZumRenn-graben 8 in Erftstadt-Lib-larmit130Wohnungenpasst in dieses Raster. Undals Polizist Schmitt am 7.September den Hausmeis-ternachAufflligkeitenbeiAnmietungeninletz-terZeitfragt,wirdinApartment104tatsch-lichgeradeSchleyerge-filmt.Erfleht,dieForde-rungen der Terroristen zuerfllen.AlsSchmittmitderHausverwaltungspricht,riechterLunte:Die800Mark Kaution sind von ei-ner Frau namens Annero-se Lottmann-Bcklers miteinemBndelGeldschei-nenbarbezahltworden.Und beim Einzug wurdenkeineMbelindieWoh-nung getragen.AnneroseLottmann-Bcklers war in WahrheitdieRAF-TerroristinMoni-kaHelbing.SchmittlsstamNachmittageinFern-schreiben absetzen - dochdannpassiertdasUn-glaubliche:nichts.EinKollegevonderDienst-stelle Hrth sagt ihm sp-ter: Ferdi, der Hinweis istalsnichtrelevanteinge-stuft worden.Dabei htte das Compu-tersystem PIOS (Personen,Institutionen,Objekte,Sachen)schonbeieinerschnellenberprfungdesNamensLottmann-Bcklers,derauchaufdemKlingelschildstand,Alarmausgelst.Lott-mann-Bcklershattebin-nenkurzerZeitviermaldenPersonalausweisundzweimal den Reisepass alsgestohlengemeldet.Eswurdevermutet,dasssiedie Psse der RAF zur Ver-fgung stellte und die Ter-roristen ihre Identitt frAnmietungenbenutzten.AberSchmittsFern-schreibenversandetir-gendwoaufdemDienst-wegzwischenHrthundKln-diegrteFahn-dungspannederdeut-schen Polizei. (dpa)DiePanneSerie: Der Deutsche Herbst (Teil 2)1977 der RAF auf der Spur:Ferdinand Schmitt, damalsPolizist. Fot: dpa.Tod in Stammheim: Ulrike Meinhof (1934-1976). Foto: dpafalsch,berhauptmitdiesenLeutenzureden.Undnatr-lichkanngeschossenwer-den.Meinhof hat den Weg in dieIllegalittgewhlt,istindenfolgendenMonatenanBank-berfllenundBombenan-schlgenbeteiligt,beidenenvierMenschensterben.1972wirdsieverhaftet,erhltwe-gendesAttentatsaufdasStammhaus des Axel SpringerVerlages in Hamburg acht Jah-renFreiheitsstrafe.ImMai1975wirdsieimStammhei-merRAF-ProzesswegenMor-des angeklagt.IndenfolgendenMonatenverschlechtertsichdasVer-hltniszwischenihrunddenanderen Angeklagten. GudrunEnsslinbeschimpftsieinei-nemKassiberalszuschwach fr den revolution-renKampf.Am8.Mai1976erhngtsichUlrikeMeinhofmitHandtuchstreifenanih-rem Zellenfenster.tt.ZumProzessschreibtsie:DasprogressiveMomentei-nerWarenhausbrandstiftungliegt nicht in der Vernichtungvon Waren, es liegt in der Kri-minalitt der Tat, im Gesetzes-bruch.UndsoistUlrikeMeinhofdabei,alsderverurteilteBaa-deram14.Mai1970befreitwird.ImLesesaaldesDeut-schenZentralinstitutsfrSo-ziale Fragen in Berlin wird da-beieinAngestellterange-schossen und schwer verletzt.DieBefreiungkannalseineArt Grndungsakt der RAF be-zeichnet werden.In einem TonbandinterviewerklrtMeinhofeinerfranz-sischenJournalistinwenigeTage spter: Wir sagen natr-lich, die Bullen sind Schweine.Wir sagen, der Typ in Uniformist ein Schwein, kein Mensch.Undsohabenwirunsmitih-nen auseinanderzusetzen. Dasheit,wirhabennichtmitihmzureden,undesistVON WOL F GANG BL I E F F E RTUlrike Marie Meinhof, ge-boren1934Oldenburg,warnichtnurGrn-dungsmitgliedderRotenAr-meeFraktion(RAF),sondernauch lange Zeit deren intellek-tueller Kopf.Von1959bis1969arbeitetsiefrdielinkeZeitschriftkonkret,mitderenHerausge-ber Klaus Rainer Rhl sie ver-heiratetistundzweiKinder-die Zwillinge Regine und Betti-na - hat. In dieser Zeit lernt siedasLebenderHamburgerSchickeriakennen,dennochwirdsiedurchihreKommen-tareinkonkretzueinerbun-desweitbekanntenSymbolfi-gurderauerparlamentari-schen Linken.BeiderBerichterstattungberdenFrankfurterKauf-haus-Brandstifterprozess lerntsiedieAngeklagtenkennen.Sieistvorallembeeindrucktvon Andreas Baaders Radikali-Und natrlich kanngeschossen werdenZur Person: Ulrike Meinhof, Grndungsmitglied der RAFLESERSchreiben Sie unsWir fragen Sie, liebe Lese-rinnen und Leser, wie Sieheute - 30 Jahre danach -die Ereignisse des Jahres1977 beurteilen. Schrei-ben Sie uns unter demStichwort DeutscherHerbst an die HNA-Politikredak-tion, Frankfurter Stra-e 168, 34 121 Kassel oder faxen Sie an0561 203 2334 oder mailen Sie [email protected] Stdten aus. Esgibt zwei Tote.InTeilenderProtestbewe-gungsetztnuneineschnelleRadikalisierungein.Disku-tiert wird nicht mehr nur berGewalt gegen Sachen. Mit derBefreiung des Kaufhausbrand-stiftersAndreasBaaderam14. Mai1970beginntsichdieRoteArmeeFraktionzufor-noch nie gekannter Weise he-raus.ZudenTotengehrenam Ende auch Ensslin und An-dreas Baader.Rckblick in die 60er-Jahre:Die Jugend, vor allem die stu-dentische,begehrtauf,nichtnurinDeutschland.Demons-trationen,Go-insundSit-inssindanderTagesordnung,protestiert wird gegen den Vi-etnamkriegunddieNot-standsgesetze,demonstriertwird fr Studienreformen undmehrDemokratie.InWohn-kommunenwerdenneueLe-bens-undLiebesformenaus-probiert, in den Familien wirddie Elterngeneration nach derNazi-Vergangenheit gefragt.West-Berlin ist ein ZentrumdesProtests.BeieinerDe-monstration gegen den SchahvonPersienwirdam2.Juni1967 der Student Benno Ohne-sorgvoneinemPolizistener-schossen - es ist ein Schuss inviele Kpfe. Und als am Grn-donnerstag1968derStuden-tenfhrerRudiDutschkevoneinemrechtsradikalenAr-beitslosenangeschossenundschwer verletzt wird, brechenVON WOL F GANG BL I E F F E RTDerGerichtssaalalsKo-mdienstadl,dieAnge-klagtenalsPolitclownssoinszenierensichdievierjungen Leute, denen im Okto-ber 1968 in Frankfurt der Pro-zess gemacht wird. Die Ankla-gelautetaufBrandstiftung,hatten die vier doch dafr ge-sorgt, dass in zwei Warenhu-sern Feuer ausbrach und Sach-schadenentstand.DieAnge-klagteGudrunEnsslin,Pfar-rerstochterausTuttlingen,sprichtvoneinerProtestakti-on:IchinteressieremichnichtfreinpaarverbrannteSchaumstoffmatratzen,ichrede von verbrannten Kindernin Vietnam.WasalsmoralischeEmp-rung ber den Krieg der Ame-rikanerinSdostasienbe-gann,eskaliertindenfolgen-den Monaten und Jahren. AusBrandstiftern werden Terroris-ten,ausderSpaguerilladieStadtguerilla.NichteinmalzehnJahrespter-imHerbst1977 - fordert die Rote ArmeeFraktion(RAF)denStaatinVon der Spa- zur StadtguerillaWas als moralischer Protest begann, endete in mrderischem Terror - die RAF und ihre Vorgeschichtemieren.SiesiehtsichalsTeileinerweltweitenBefreiungs-armeegegenUS-Imperialis-musundKapitalismus.DieRAF begeht Bankberflle, un-ter anderem in Kassel und Ber-lin,undverbtBombenan-schlge,etwaaufEinrichtun-genderUS-TruppenunddasSpringer-HochhausinHam-burg.Zu Tode gehungertAberschonzweiJahresp-ter gehen Baader, Ensslin undMeinhofdenSicherheitsbe-hrdeninsNetz.DieHaftbe-dingungensindumstritten,die RAF spricht von Isolations-folter und organisiert Hunger-streiks,derTerroristHolgerMeinskommtdabeiumsLe-ben.EsgelingtderRAF,eineSympathisantenszenezumo-bilisieren, die weit ins brger-licheLagerreicht.Hilflosver-weist der Staat auf Fernseher,Radios,Zeitschriftenundan-dereSondervergnstigungenin den Zellen.VomAnspruchdesantiim-perialistischen Kampfes ist beider so genannten zweiten Ge-nerationderRAFnichtmehrvielzuspren.DieBefreiungderGenossenindeutschenHaftanstaltenistzumHaupt-zielgeworden.ImApril1975berfllteinRAF-KommandodiedeutschenBotschaftinStockholm,umderenFreilas-sungzuerpressen,zweideut-scheDiplomatensterben.DochdieRegierungvonBun-deskanzlerHelmutSchmidt(SPD) bleibt hart.AusihrenZellenherausdrngt die RAF-Spitze nun im-merentschiedeneraufdengroenBefreiungsschlag,aufbigraushole.Generalbun-desanwaltSiegfriedBubackundDresdner-Bank-ChefJr-genPontowerdenermordet.Undam5.September1977wirdArbeitgeberprsidentHanns-MartinSchleyerent-fhrt, seine vier Begleiter wer-den erschossen. DritteFolge:DerKampfderFrontsoldaten-KanzlerSchmidt und der Krisenstab. Die einzelnen Teile der SerieDerDeutscheHerbstkn-nenSieonlinenachlesenun-ter www.hna.de/politikFrankfurter Kaufhausbrandstifter-Prozess 1968: Die Angeklagten (von links) Thorwald Proll, Horst Shnlein, Andreas Baader und Gudrun Ensslin rauchen vor der Urteils-verkndung demonstrativ im Gerichtssaal. Sie erhielten jeweils drei Jahre Haft. Baader und Ensslin gehrten spter zu den Grndern der Roten Armee Fraktion und nah-men sich 1977 in der Haft das Leben. Shnlein sa seine Strafe ab, ebenso der aus Kassel stammende Proll, der seit 1978 als Buchhndler in Hamburg lebt. Foto: dpaSamstag, 8. September 2007 ZeitgeschehenSZZG2e-paper fr: 6069489AlsPrsidentdesBundeskriminal-amtes(BKA)istHorstHerold inden70er-JahrenDeutschlandser-folgreichsterTerroristen-jger.Seit1.September1971imWiesbadenerAmtwirdunterseinergide massiv aufgerstet -personellundtechnisch.MisterComputerer-kenntdieneuentechni-schenMglichkeiten,bautdiezentraleDaten-bank INPOL auf. Die elek-tronischeAufbereitungmachteinebisdahinun-bekannte Rasterfahndungmglich,beidergroeDatenbestndenachbe-stimmtenMerkmalendurchkmmt werden.Allerdingsmachensei-neMethodendenfrhe-ren Richter und Staatsan-walt fr viele zur Verkr-perungdesberwa-chungsstaats.AlsderDeutscheHerbstvorberist,werdenseineDaten-bankenmehrundmehralsBedrohungbrgerli-cherFreiheitenangese-hen.NachMeinungsver-schiedenheitenmitFDP-InnenministerGerhartBaum wird Herold 1981 inden Ruhestand geschickt.ZumSchutzvorAnschl-genlebtder83-Jhrigeheute noch auf einem Mi-litrgelnde.DiefrherePhiloso-phiestudentin Bri-gitteMohnhauptgehrtschonAnfangder70er-JahrezumKreisderRAF.WegenMitglied-schaftineinerkriminel-lenVereinigungwirddieTochtereinesVerlags-kaufmannszuvierein-halbJahrenHaftverur-teilt.ImFebruar1977kommt sie frei - und ber-nimmtsogleicheinefh-rendeRollebeiPlanungund Ausfhrung der RAF-Morde in diesem Jahr.ImMai1978wirdMohnhauptinJugosla-wienverhaftet,ent-kommt aber einer Auslie-ferung.ImNovember1982gehtsiederPolizeiinHessendanndochinsNetz,alssieimWaldeinDepot ausheben will. Erstim Mrz 2007 kam Mohn-haupt frei. Heute ist sie 58Jahrealt-26davonver-brachte sie in der Haft.Der Fahnderund dieRAF-ChefinSerie: Der Deutsche Herbst (Teil 3)MisterComputer:HorstHerold, Prsident des Bun-deskriminalamtes. Foto: dpaKopfderzweitenRAF-Ge-neration:BrigitteMohn-haupt. Foto: dpaSTI CHWORTDeutscher HerbstDer Begriff DeutscherHerbst fr die Ereignisseim Jahr 1977 entstand erstspter: Im Frhjahr 1978kam der Film Deutsch-land im Herbst in die Ki-nos, eine Gemeinschafts-aktion von elf Regisseurendes so genannten Neuendeutschen Films, unter ih-nen Rainer Werner Fass-binder (gestorben 1982),Alexander Kluge und Vol-ker Schlndorff (DieBlechtrommel).Sie befassten sich in ih-ren Beitrgen vor allemmit dem innenpolitischenKlima jener Monate, dempauschalen Verdacht ge-gen angebliche und tat-schliche Sympathisantender Rote Armee Fraktion(RAF), sowie Reaktionendes Staates auf den Terro-rismus. (bli) Das Regierungsviertel im Ausnahmezustand: Ein groes Polizei- und Bundesgrenzschutzaufgebot si-chert im Herbst 1977 die Sitzungen des Krisenstabes im Kanzleramt. Foto: dpaIneinemInterviewderZeitantwortetHelmutSchmidtjetztaufdieFrage,obderRechtsstaat 1977 gesiegt habe:DerRechtsstaathatnichtzu siegen, er hat auch nicht zuverlieren,sondernerhatzuexistieren.UndaufdieFrage,wasbeiihm selbst von 1977 brig ge-blieben sei:Ichwrdedaswiederho-len, was ich in der von IhnenzitiertenRedeimBundestaggesagt habe: Ich bin verstricktinSchuld-SchuldgegenberSchleyerundgegenberFrauSchleyerundgegenberdenbeiden Beamten in Stockholm-demMilitrattachAndreasBaronvonMirbachunddemWirtschaftsattachHeinzHil-legaart,dieumgebrachtwur-den.Schmidt: Ichbin verstricktin Schuldin Gefahr. Zu seiner Sicherungwarensiebereit,hartzublei-ben und zu kmpfen.Schmidt,derbisheuteeinVerehrerdesSoziologenMaxWeber (18641920) ist, mag injenen Tagen in dessen AufsatzDerBerufzurPolitiknach-gelesenhaben.DaspolitischeTun, heit es da, sei in Tragikverflochten.UnddenStaats-mannzeichnediegeschulteRcksichtslosigkeitdesBli-ckesindieRealittendesLe-bensunddieFhigkeiten,siezuertragenundihneninner-lich gewachsen zu sein, aus. Nchste Folge: Der Staat rea-giert: Auf den RAF-Terror folg-te das erste Anti-Terrorgesetz.DiebislangerschienenenTeilederSerieDerDeutscheHerbstknnenSieonlinenachlesen unterwww.hna.de/politikspieldasDramadesDeut-schenHerbstessehrexaktnachgezeichnethat,machteuntervielenderdamalshan-delndenPolitikerehemaligeSoldatendesZweitenWelt-kriegesaus:Schmidt,Strau,Herold,InnenministerWer-nerMaihofer(FDP),Kanzler-amtsminister Hans-Jrgen Wi-schnewski (SPD) - sie alle hattedasKriegserlebnisgeprgt,und sie sahen sich jetzt wiederan einer Front stehen, heraus-gefordertdurchdieRoteAr-meeFraktion.Kriegserkl-rungannehmenoderKapitu-lation verknden, war das dieAlternative,fragteHeinrichBreloerFriedrichZimmer-mann(CSU).UnddersptereInnenminister sagte: Wir ha-ben den Krieg angenommen.Die ehemaligen Frontsolda-tensahenzudemdenStaat,densiemitaufgebauthatten,snlichen Betroffenheit Hel-mutKohletwaisteinFreunddes entfhrten Schleyer sehrsachlich. Das haben alle Betei-ligtenspterausdrcklichbe-tont.NurberdieAntwortenauf Schmidts einmal geuer-teBitte,dochauchexotischeLsungsmglichkeitenanzu-denken, gehen die Darstellun-genauseinander.HatStrau,der1988gestorbenist,tat-schlich gesagt, der Staat solleRAF-Gefangenefolternodergar tten? Oder sagte er nur si-byllinischWirhabendochauch Geiseln?Vom Krieg geprgtEinigkeit bestand unter denTeilnehmern des Krisenstabesjedenfalls,dassdieGefange-nennichtfreigelassenwer-den drften. Der Dokumentar-filmerHeinrichBreloer,des-senARD-ZweiteilerTodes-WieimFallStockholmistderKanzlerauchdiesmalnichtgewilltnachzugeben.UmdenTerroristenzude-monstrieren,dassdieRegie-rung getragen wird von einembreitenKonsens,beruftSchmidt einen groen Krisen-stabein,indemauchVertre-terderOppositionwieCDU-Chef Helmut Kohl und Vertre-ter der Lnder wie Bayerns Mi-nisterprsidentFranzJosefStrau(CSU)sitzen.SieallesollenberdieBotschaftenderEntfhrerebensoinfor-miertwerdenwieberdiewichtigsten Schritte der Regie-rung.DamitbindetderKanz-lersiezudemindieVerant-wortung ein, damit im Fall desTodesSchleyersniemandda-rausparteipolitischenProfitschlagen kann.Die Diskussionen im Krisen-stabverlaufenbeiallerper-VON WOL F GANG BL I E F F E RTDeutschlandimHerbst1977dasbedeutetauchAusnahmezu-standfrBonn.PanzerwagenvordemKanzleramt,Hub-schrauberberdemRegie-rungsviertel, endloses WartenfrhunderteJournalistenausallerWelt,ergebnisloseSit-zungendesgroenKrisensta-bes.DieEntfhrungvonAr-beitgeberprsidentHannsMartinSchleyer,dieErmor-dung seiner vier Begleiter unddieForderungnachFreilas-sungvon20RAF-Hftlingen,zerren an den Nerven aller Be-teiligten.GeschocktvondendramatischenEreignissensucht die Nation den Alltag zubewltigen.WhrendSchleyervondenFahndernimmernochimGroraumKlnvermutetwird,istertatschlichinzwi-schenindieNiederlandege-brachtworden.HorstHerold,Prsident des Bundeskriminal-amtes,hatKanzlerHelmutSchmidt(SPD)versichert,esbesteheeinguteChance,Schleyermittelsseinercom-putergesttztenFahndungfindenundbefreienzukn-nen.DieBundesregierungspieltdeshalb auf Zeit, versucht, dieEntfhrermitimmerneuenBotschaftenhinzuhalten.MalwirdeinLebenszeichenSchleyers verlangt, mal sollendieinhaftiertenRAF-Mitglie-derLnderbenennen,indiesie ausgeflogen werden mch-ten.DochinternistdieLiniedesKanzlersklar:DieGefan-genensollennichtfreigelas-sen werden.Peter Lorenz entfhrtSchmidtziehtdamitdieKonsequenzenausdem,wieer es spter nennt, schwerstenFehlerseinerAmtszeit.An-fang1975hatteerderBewe-gung 2. Juni nachgegeben, dieden Berliner CDU-Politiker Pe-ter Lorenz entfhrt und eben-fallsdieFreilassungvonGe-fangenen gefordert hatte. DasNachgebenermuntertedieTerroristen:NurwenigeWo-chen spter versuchte ein RAF-KommandomitdemSturmaufdiedeutscheBotschaftinStockholm, die RAF-Spitze umAndreasBaaderundGudrunEnsslin freizupressen. Zwei Di-plomatenundzweiTerroris-ten starben.Der Krieg der FrontsoldatenHelmut Schmidt und der Krisenstab waren sich einig: Die RAF-Gefangenen werden nicht frei gelassenDer Kanzler und die Geisel: Helmut Schmidt whrend einer Fernsehansprache zur Entfhrung von Hanns Martin Schleyer. Das kleineBild zeigt den Arbeitgeberprsidenten auf einem Foto, das die RAF der Bundesregierung zuschickte. Fotos: dpaSamstag, 15. September 2007 ZeitgeschehenSZZG2e-paper fr: 6069489DieMitgliederderRotenArmeeFraktion(RAF)werdenfrdenTodvon34Menschenverantwort-lich gemacht. An viele Op-fer erinnern an der StelleihrerErmordungTafeln,MahnmaleoderGedenk-steine.ZudenbekanntestenOpferngehrtGeneral-bundesanwaltSiegfriedBuback,der1977zusam-menmitzweiBegleiterninKarlsruheerschossenwurde.DieStadtstelltezumGedenkeneinendreieckigenGranitsteinaufeinenRasen.ErsolldieErmordeten,denRechtsstaatunddieGe-meinschaftsymbolisie-ren.AndemMahnmal,dasderDominikanerpa-terDonatusLeicherge-formthat,legtdieStadtjedes Jahr zu Bubacks To-destagam7.AprileinenKranz nieder.AndendreiMonatespter in seinem Haus imhessischenOberurseler-schossenenBankierJr-genPontoerinnerteinBrunnen.DervonPontosArbeitgeber, der DresdnerBank,gestifteteBrunnensteht vor dem Rathaus desOrtes. Eine Tafel erinnertan die Ermordung des Ma-nagers.NachdemimSeptem-ber 1977 in Kln entfhr-tenundspterinFrank-reicherschossenenAr-beitgeberprsidentenHanns Martin Schleyer istinseinemGeburtsortOf-fenburgeineStraebe-nannt. Dem 1986 in Stra-lach(Bayern)ermordetenSiemens-VorstandKarlHeinz Beckurts wurde einDenkmalinFormeinesgroenSteinesgesetzt.SeineFamilieschmcktdenSteinmitderGravurDen Opfern des TerrorsregelmigmitBlumen.An der Stelle, an der Al-fredHerrhausenbeiei-nemBombenattentatinBadHomburg1989umsLebenkam,stehteinMahnmalausdreiBasalt-stelen.AufdiesensindWorte der Lyrikerin Inge-borgBachmannunddesPhilosophenKarlPoppereingraviert,dieHerrhau-sensehrschtzte.DiedritteSteleistgebrochenund trgt Uhrzeit und Da-tumvonHerrhausensTod. (bli)Gedenkenan die Opferder RAFSerie: Der Deutsche Herbst (Teil 4)GedenksteinfrSiegfriedBuback und seine Begleiterin Karlsruhe. Fotos: dpaDasletzteOpfer:Gedenk-tafelfrden1993inBadKleinengettetenBGS-Be-amtenMichaelNewrzella.deram1.September1971Chef der Wiesbadener Bundes-behrde wird. Mister Compu-ter erkennt die neuen techni-schen Mglichkeiten, baut diezentraleDatenbankINPOLauf.ImSeptember1972wirdauf Anordnung des damaligenBundesinnenministersHans-DietrichGenscher(FDP)dieGrenzschutzgruppe9(GSG9)geschaffen,eineSpezialein-heit des Bundesgrenzschutzes.DerVerfassungsschutzerhltneue Befugnisse. Er darf auchpolitischmotivierteBestre-bungen beobachten.NochbevorderRAF-Terroreskaliert, setzten SPD und FDPimJuni1976dasAnti-Terror-Gesetzdurch.InsStrafgesetz-buchwirdderParagraf129aeingefgt.FortanistdieBil-dungeinerterroristischenVereinigungeineStraftat.VON NORBE RT KL AS CHKABERLIN. DieStaatsgewaltschlugzurck.MitHrtebe-gegnete sie der terroristischenBedrohung, baute den Polizei-apparat aus, schrfte ihr juris-tischesInstrumentarium.Ob-wohl die RAF schon lange ihreAuflsung erklrt hat, sind diemeistenAnti-Terror-Gesetzenoch in Kraft.ZweiBrandanschlgeaufFrankfurterKaufhuserimApril1968stehenamAnfangderRAF-Geschichte.ImNo-vember 1970 reagiert die Poli-tik. Der Bundestag verabschie-deteinSofortprogramm,ver-strkt das Bundeskriminalamt(BKA),erweitertdessenKom-petenzen.IndenfolgendenJahrenwirddasBKAmassivaufgerstet-personellundtechnisch.Dafrstehtvoral-lemeinName:HorstHerold,Mit GSG 9 und zahlreichen GesetzenDer Staat wappnete sich - Viele Bestimmungen sind noch in Kraft, obwohl die RAF nicht mehr existiertBislang gab es nur eine Hand-habegegenkriminelleVerei-nigungen(129).Wieoftderneue Paragraf angewandt wur-de,kannkeinersagen,nichtdasBundesjustizministeriumundauchdieBundesanwalt-schaft nicht.SchonEnde1974warderBundestag ttig geworden, alsBaader-Meinhof-VerteidigerderZusammenarbeitmitTer-roristenverdchtigtwerden.VerteidigerknnenvomVer-fahrenausgeschlossenwer-den, wenn sie dringend oderhinreichend verdchtig sind,andenStraftatenihrerMan-dantenbeteiligtzusein.ImfolgendenRAF-ProzessinStuttgart-Stammheim, dem zueinemHochsicherheitstraktausgebauten Gericht, trifft dieVorschriftdieAnwlteKlausCroissant,KurtGroenewoldundHans-ChristianStrbele.IneinemEilverfahrenbe-schlietderBundestagimSeptember 1977, whrend Ar-beitgeberprsidentHannsMartinSchleyerGeiselderRAF ist, eine weitere Verschr-fung. Gegen Hftlinge, die imZusammenhangmiteinemVerfahrengegenterroristi-sche Vereinigungen einsitzen,kanneineKontaktsperreverhngt werden. 30 Tage langdrfen sie weder miteinandernochmitihrenAnwlteninKontakttreten.WieofteineKontaktsperreverhngtwur-de, kann auch keiner sagen.Jahre nach dem DeutschenHerbstbeschlietderBun-destag,dassHungerstreiken-de,dienochbeiBewusstseinsind,nichtmehrzwangser-nhrtwerdenmssen.Ende1986folgteinneuesGesetzzurBekmpfungdesTerroris-mus. Er verschrft die StrafenfrGrnder,Mitglieder,R-delsfhrer und Hintermnnerterroristischer Vereinigungen.DievonderUniongewollte,abervomRegierungspartnerFDP zunchst blockierte Kron-zeugenregelungfolgtschlie-lich im April 1989.UnterRot-Grnluftsieaus. Die groe Koalition fhrtsiejetztmodifiziertwiederein. (dpa)AntwortaufdasOlympia-At-tentat: Die GSG 9. Foto: dpahenderUnionbeiDebattenim Bundestag.AuchderCDU-Oberbrger-meistervonStuttgart,Man-fredRommel,wurdealsSym-pathisant angefeindet, weil ererlaubte, dass Andreas Baader,GudrunEnsslinundJan-CarlRaspe nach ihrem SelbstmordaufeinemFriedhofderStadtbeigesetzt wurden.Durchaus VerstndnisEs gab eine enge Unterstt-zerszenederTerroristen,diediesen ihre blutigen Taten er-mglichte.Dieuntergetauch-tenTerroristenbentigtenle-galesGeld,legaleWohnun-gen,Dokumente,Fahrkarten.WersichvondiesemUmfeldnichtentschiedengenugdis-EmprunglstedieAktiondesTheatermachersClausPeymann aus, der Spenden freine Zahnbehandlung GudrunEnsslinssammelnlie.SogardieMotivevonPfarrerHein-richAlbertzwurdenange-zweifelt, der sich 1975 als Aus-tauschgeiselfrdenentfhr-ten Berliner Politiker Peter Lo-renzangebotenhatte.SelbstWillyBrandtundGustavHei-nemannwurdenderheimli-chenUntersttzungderRAFbezichtigt.Esgengteindie-serZeitderHysterie,nach-denklicheFragenzustellenundstattBaader-Meinhof-BandedasneutralereWortGruppezubenutzen.Ban-de, Bande kamen die empr-ten Zwischenrufe aus den Rei-VON SYL VI A GRI F F I NDie Tter kamen aus derMittederGesellschaft.BrgerlicheElternhu-ser,hoherBildungsstand-esriefzunchstunglubigesStaunenunddanngroesEr-schreckenhervor,dasssichhierjungeLeuteinmittenei-nesReformklimasinderGe-sellschaft fr den Terrorismusder Roten Armee Fraktion ent-schieden hatten.WeilessozusagendieKin-dervonnebenanwaren,diesichdaaufeinenmrderi-schenWeggemachthatten,gabesvorallemunterIntel-lektuellen das Bestreben, nachdenUrsachendesTerrorszufragen.AberderVersuch,dieVorgnge zu verstehen, wurdeinderffentlichenErregungberdieTatenderRAFsehrschnell zum Verdacht der Bil-ligung. Sympathisant wurdezumSchimpfwort;dasKlimaderVerdchtigungwarallge-mein.Auf der Liste derer, die sichffentlicherSchmhungundheimlicher berwachung aus-gesetztsahen,standHeinrichBll, der auf der Suche nach ei-nemEndederGewaltspiraleberfreiesGeleitfrUlrikeMeinhofnachdachte.DerPsychologieprofessorPeterBrcknerausHannover,derdie Studentenbewegung wohl-wollendbegleitethatteundmit dem Sozialistischen Deut-schenStudentenbundredete,wurdemehrfachvomDienstsuspendiert. Smtliche Diszip-linar-undStrafmanahmengegen ihn wurden Anfang derAchtzigerjahreeingestellt,aberseinAnsehenwarrui-niert.Stilles ReserveheerEs sprach gegen ihn, dass ereinenNachrufeinesanony-menSchreibersunterdemPseudonymMescaleroinGttingenunterzeichnethat-te.Darinwurdederklamm-heimlichenFreudeberdenTodvonGeneralbundesan-waltSiegfriedBubackAus-druckverliehen.DochauchderGrafikerKlausStaeck,Gnter Grass und Martin Wal-ser, der Soziologe Oskar Negt,derVerlegerKlausWagen-bach und der franzsische Phi-losophJean-PaulSartrewur-den in der Springer-Presse alsdasstilleReserveheerdesTerrorismus bezeichnet.Ein Klima der VerdchtigungAls Sympathisant zum Schimpfwort wurde: Das gesellschaftliche Umfeld der RAF-Jahretanzierte, wurde leicht zu denSympathisantengerechnet.DieDistanzierungfielman-chenschwer.NichtweilsieBankberflleundMordtatengebilligthtten.AberdieUr-sprngederRAFausderStu-dentenbewegung und der Wi-derstandgegendenVietnam-krieghattenzunchstinei-nemgroenTeilderBevlke-rung durchaus Verstndnis ge-funden.DieRAFwurde,eheihreverbrecherischeDimensionoffenbarwar,zunchstalsVentil des Protests dagegen ge-sehen,dassderStaatunddieParteienvollerGleichgltig-keit auf den Vietnamkrieg mitseinen stndigen Eskalationenreagierten.Vondieserpoliti-schenHaltungwolltenvielenichtabrcken,weilsiesietrotz der Entfesselung des Ter-rors weiterhin als richtig emp-fanden.DieSympathisanten-hetzederBoulevardpresse,das Klima des Misstrauens derstaatlichenOrganeunddieentfesselteWutdesBrger-tumsaufdieeigenenAb-kmmlingelieensiemitei-ner Verurteilung zgern. Nchste Folge unserer Serie:Bilder als Waffe - eine Gttin-gerHistorikerinuntersuchtdie Medienpolitik der RAF.DiebislangerschienenenTeilederSerieDerDeutscheHerbstknnenSieonlinenachlesen unterwww.hna.de/politikTheatermacher ClausPey-mann (linksunten)gerietindieKritik,weilerGeldfreineZahnbehandlung Gudrun Enss-lins sammelte. Fotos: dpaMargarethevonTrotta)ver-filmtwurde.UnsergroesBildzeigt den Grafiker Klaus StaeckmiteinemPoster,dassichaufdenBll-Romanbezieht.Der(obenlinks),dessenRomanDieverloreneEhrederKatha-rinaBlumvonRegisseur Vol-kerSchlndorff(imBildMittemitseinerdamaligenEhefrauZahlreicheIntellektuellewur-den in den Jahren des RAF-Ter-rorsdesSympathisantentumsbezichtigt.Zuihnengehrtender Schriftsteller Heinrich BllIm Visier der SympathisantenjgerSamstag, 22. September 2007 ZeitgeschehenSZZG1e-paper fr: 6069489ImJahr1977startetedieRoteArmeeFraktion(RAF)dengroangeleg-tenVersuch,ihreimGe-fngnisStuttgart-Stamm-heimeinsitzendeFh-rungsspitzeumAndreasBaader,GudrunEnsslinund Jan-Carl Raspe freizu-pressen. Rckblick: Grndonnerstag1977.VoneinemMotorradauserschieteinRAF-Kom-mando Generalbundesan-walt Buback und zwei Be-gleiter. 30.Juli:JrgenPonto,VorstandsvorsitzenderderDresdnerBank,wirdin seinem Haus in Oberur-selerschossen,offenbarweil er sich seiner Entfh-rung widersetzt. 25. August: Die RAF ver-sucht,miteinemRake-tenwerferdasGebudederBundesanwaltschaftinKarlsruhezuattackie-ren.RAF-TerroristPeterJrgenBoockbehauptetspter,erhabefreineFehlfunktiondesRake-tenwerfers gesorgt. 5.September: Arbeitge-berprsidentHannsMar-tinSchleyerwirdinKlnentfhrt,seinevierBe-gleitersterbenimKugel-hagel.6.September: Ineinemersten von mehreren Ulti-matenandieBundesre-gierungdrohendieEnt-fhrermitderErmor-dungSchleyers,fallsnichtelfRAF-Hftlingefrei gelassen und an einenOrtihrerWahlausgeflo-gen wrden. 7. September: Die Regie-rung verordnet eine Kon-taktsperrefrinhaftier-teRAF-Mitglieder,dieEnde des Monats in einemEilverfahrenauchgesetz-lich beschlossen wird. EndeSeptember/AnfangOktober: Schleyeristin-zwischenvonKlnnachdenHaagunddannnachBrsselverschlepptwor-den. Das Bundeskriminal-amt hat keine heie SpurvondenEntfhrernauf-nehmen knnen, die Bun-desregierung spielt weiteraufZeit.VordiesemHin-tergrundmussdieRAFden Druck auf Bonn erh-hen.Mitpalstinensi-schenPartnernvonderPFLPwerdeninBagdadverschiedeneMglichkei-tenerrtert.EinTerror-kommandomachtsichaufdenWegnachPalmadeMallorca.IhrZiel:dieLufthansa-MaschineLandshut zu entfhren. NchsteFolge: DasDra-mavonMogadischuunddieNachtvonStamm-heimDiebislangerschiene-nenTeilederSerieDerDeutsche Herbst knnenSie onlinenachlesenun-ter www.hna.de/politikFall Schleyer:RAF erhhtden DruckSerie: Der Deutsche Herbst (Teil 5)Ergebnislos:Grofahn-dungnachdenSchleyer-Entfhrern. Foto: dpaDieRAF-Mit-gliederwarennichtdieErsten,dieversuchten,die Macht der Bil-derfrihreZwe-ckezunutzen.Bereits1975hat-tenMitgliederder Bewegung 2.Juni mit der Ent-fhrung des Berli-nerCDU-Politi-kers Peter LorenzdieVorlagegelie-fert.DieEntfh-rerverbreiteteneinFoto,dasdieSelbstdarstellungdesBrgermeis-ter-KandidatenimWahlkampfkonterkarierte:Aus dem selbstbe-wusstenPoliti-ker,dersichaufdenPlakatenalstatkrftigerMa-cherundGarantderinnerenSi-cherheitdarge-stellthatte,wareinseinerFrei-heitundWrdeberaubterGefan-gener geworden, der im Unter-hemdsitzendverstrtindieKamera blickte. In diesem Fallging das Kalkl der Entfhrerauf: Sie erreichten die Freilas-sungvonfnfinhaftiertenTerroristenundlieendafrLorenz frei.AuchdieSchleyer-Entfh-rerspekuliertendarauf,dieFreilassungderinhaftiertenRAF-Mitgliedererzwingenzuknnen.DochdievonihnenverbreitetenBildererzeugteneinengegenteiligenEffekt.Terhoeven:BeidenVerant-wortlicheninBonnberwo-genErbitterungundEmp-rungberdiealsSkandalempfundenenBilderdasMit-leidmitdemOpfer,wasdieChancen auf eine nichtmilit-rische Beendigung des Entfh-rungsdramas verringerte.Auch bei der anderen wich-tigen Zielgruppe verfehlte diemediale Inszenierung ihr Ziel.DieBilderdeshilflosenSchleyerbrachtendenRAF-Aktivisten in der linken SzenewenigSympathienein,denndieZurschaustellungdesEnt-fhrungsopfers erinnerte fatalandieNationalsozialisten.Auchdiesehattensogenann-GeschichteinWissenschaftund Unterricht verffentlich-ten Aufsatz Opferbilder T-terbilder verweist Terhoevendarauf,dassdieBildervonSchleyerwieeineBombeeingeschlagen htten. Die Ent-fhrertransportiertenmitdenFotosundVideobnderneine Botschaft des Triumphes:DerBossderBosse,diemchtigeSchlsselfigurderdeutschenWirtschaft,warjetzt ein ohnmchtiger Gefan-gener,einStrflingimVolksgefngnis. Die medialeVerbreitung hatte eine propa-gandistische,einepsychologi-scheundeinepragmatischeFunktion: Die Aufnahmen be-legten,dassdasEntfhrungs-opfernochamLebenwar.Gleichzeitigzeigtensieein-dringlichdieTodesgefahr,inder sich Schleyer befand. Unddie Bilder sollten die DramatikunddenDruckaufdieRegie-rungerhhen,dieinhaftier-ten RAF-Terroristen frei zu las-sen.VON HE I DI NI E MANNGTTINGEN. DieBilderausdemHerbst1977habensichtief eingegraben in das kollek-tive Gedchtnis der Bundesre-publik:HannsMartinSchley-er,derPrsidentdesDeut-schenArbeitgeberverbandes,hilflos in die Kamera blickend,miteinemSchildumdenHals,dasihnalsGefangenender Rote Armee Fraktion (RAF)ausweist,hinterihmanderWandderfnfzackigeSternmit der Maschinenpistole.FrdieEntfhrerwardieVerbreitungdieserFotoseinwichtiges strategisches Mittel,um Politik und ffentlichkeitzubeeinflussen.EineStudieder Gttinger Historikerin Pe-traTerhoevenzeigtjedoch,dass diese Strategie nicht auf-ging:DieWirkungderBilderwar zwar enorm doch sie be-wirktengenaudasGegenteilvondem,wasdieLinksterro-risten erhofft hatten.InihreminderZeitschriftBilder als WaffeGttinger Historikerin Terhoeven untersuchtdie Medienstrategie der Roten Armee FraktiontenVolksfeindenSchilderumdenHalsgehngt,umsiezu diffamieren und zu demti-gen.WiesolltemansichmitPraktikenidentifizieren,diezurAusgrenzungs-undGe-waltpolitikderFaschistenge-hrt hatten? Die bei der Stan-gebleibendenSympathisan-ten reagierten ebenso zynischwie hilflos auf den schwinden-den Rckhalt, indem sie Plaka-te mit dem Schleyer-Foto unddem Zusatz Kein falsches Mit-leidklebten.AmEndegingwederdiepolitischenochdiemedialeStrategiederSchley-er-Entfhrer auf.Frappierende hnlichkeitEinhalbesJahrspterer-weckte die Entfhrung des ita-lienischenSpitzenpolitikersAldoMorodenEindruck,alsobdieTerrororganisationRoteBrigadenihredeutschenGesinnungsgenossennachge-ahmthtte.SowohlderTat-hergang,alsauchdieBilderdesEntfhrungsopfershnel-tensichfrappierend.Tatsch-lich, so Terhoeven, verlief derTransferjedochumgekehrt.Schon seit 1972 waren bei denitalienischenLinksterroristenEntfhrungenunddieVer-breitung von Fotos ihrer OpfergngigePraxisgewesen.Dergleiche Kidnapper, der damalsdasFotodeserstenEntfh-rungsopferseinesSiemens-ManagersausMailandschoss,fotografierteeinigeJahre spter auch den entfhr-ten Aldo Moro. Er belie es je-dochnichtbeimDruckaufden Auslser, sondern feuertespterauchdietdlichenSchsse auf Aldo Moro ab.Heute per VideoHeutegehrennichtnurEntfhrungen,sondernauchdie Verbreitung von Fotos undVideoszumfestenRepertoirevonTerroristengruppenallerCouleur.Vorallemislamisti-sche Organisationen bedienensichgezieltdervielfltigenmedialen Auftrittsmglichkei-ten.DieMedienmssensichindes fragen, ob sie durch dieVerbreitungvonihnenzuge-spieltenAufnahmennichtzuKomplizenwerden.Schlie-lichistbereitsderDruckaufdenAuslserderKamera,auchdaraufweistdieHistori-kerin Petra Terhoeven hin, einTeil des Gewaltaktes.1977 entfhrt und ermordet: Hanns Martin Schleyer. Foto: dpa1975 entfhrt und freigelassen:Peter Lorenz. Foto: dpa1978entfhrtundermordet:Aldo Moro.geworden wre, wenn die RAFdiesen Krieg gewonnen ht-te? (...)HeutebinichnurnochschockiertbersovielEises-klte, mit der u. a. Hanns Mar-tinSchleyervonderRAFhin-gerichtetwurdeundkannmich nur wundern.Theresia Flor, Edermndeallem das Bild, auf dem HannsMartin Schleyer vor dem Logoder RAF sitzt, vor ihm eine Ta-felmitderDatumsaufschrift13.10.77,istbeimirhaftengeblieben,weildiesderTagmeines18.Geburtstageswar(....)IchstellemirheutedieFrage, was sich in Deutschlandvernderthtte,wasandersGruppeRoterMorgenver-trat.TrotzEinschaltungderPolizei, gab es keine Spur die-ser Gruppe. ()Walter Bronder, KasselNoch heute graust es mich,wenn ich an diese KatastrophedesJahres1977denke.Wirwaren alle in einem entsetzli-chenStresszustand-dieKin-dereinbegriffen.IchwerdeauchdasBildnichtlos,alsman den Kapitn des Flugzeu-gestotaufdenFlughafenwarf.DerStaathatterichtiggehandelt,sichnichtdiesenVerbrechernzubeugen.Dasdenkichauchheutenoch.Mein Sohn Nicolas, der damals12Jahrealtwar,hatdasGSG9-Spielgebastelt,dasichih-nen mitschicke.Ilse Linkert, KasselIch kann mich noch gut andieEreignisseerinnern.Vorraufhin wirft man die Frau aufden Boden, reit ihr die Armeauf den Rcken. Zwei schwereMnnerkniensichaufihrenKrper.DasarmeWeibkannnur noch wimmern. () Isola-tionshaft-esistkennzeich-nend fr unsere Zeit, dass be-schnigendeWortedenwah-renSachverhaltabmildern....DieWahrheitisteinseltenKraut.Nochseltner,weresgut verdaut.BerndWarmburg, FreienhagenAlsichnachdemTodvonDr. Ponto den Kommentar Ih-resRedakteurslas,indemerschrieb Ponto hat ja nur 4000DMverdient-imMonat,schriebicheinenLeserbrief,dassdieswieklammheimli-che Freude klinge und er wohlein Sympathisant der RAF sei.DaraufhinbekammeineFraueine telefonische Bombendro-hungvonjemand,dereineEinbeklemmendesGe-fhlhatteichdamals(...),alsderRAF-TerroralleinAtemhielt.Eswaret-was Neues fr die Bundesrepu-blikundfrmich,dassesinunserem Land Menschen gab,die anderen einfach das Lebennahmen,umihreZieleundIdeen durchzusetzen. Ich fandesrichtig,dasssichderStaatnicht erpressen lie. (...) Dennsolche Fanatiker sind nicht zustoppen. Wir sehen und hrenestglich()weltweit.Gibtman ihnen nach und lsst dieKomplizenfrei,vervielflti-gen sich die Grausamkeiten.Helga Neukirchen, BaunatalAlsUlrikeMeinhof1972verhaftet wird, ist sie durch ta-gelangeSchlaflosigkeitber-mdetundentkrftet.SiekannsichkaumaufdenBei-nen halten, sie ergibt sich denBeamtenwiderstandslos.Da-Stress auch fr die KinderUnsere Leser erinnern sich an die Ereignisse des Terrorjahres 1977EinBankierwirdentfhrt-gehesechsFelderzurck.Kinderver-suchten im Herbst 1977 den Terrorismus auf ihrer Weise zu verar-beiten. Foto: KepplerSamstag, 29. September 2007 ZeitgeschehenSZZG2e-paper fr: 6069489DerErfolgderGeiselbe-freiungvonMogadischuistengmitzweiNamenverbunden:Hans-JrgenWischnewskiundUlrichWegener.ZweiKurzpor-trts: Hans-JrgenWi-schnewski: Der ehemaligeGewerkschaftssekretrundSPD-Bundesge-schftsfhrerwarseiner-zeitStaatsministerimKanzleramtmitbestenBeziehungen in die arabi-sche Welt. Diesen Kontak-tenverdanktWi-schnewskiauchseinenSpitznamen Ben Wisch.AlsnervenstarkerKrisen-managermussteerderentfhrtenLandshutbisnachSomaliahinter-herreisen.Dortkonntendie86GeiselndurchdieGSG 9 befreit werden. MiteinemAnrufnachBonnmeldet Wischnewski Voll-zug:DieArbeitisterle-digt.DergebrtigeOstpreu-eundehemaligeEnt-wicklungshilfeminister(1966-68) starb am 24. Fe-bruar200582-jhriginKln. Ulrich K. Wegener: 1929in Jterbog (Brandenburg)geboren,warWegenerersterKommandeurderGSG9.DieseSpezialein-heitdesBundesgrenz-schutzes(heuteBundes-polizei)war1972durchInnenministerHans-Die-trichGenscher(FDP)auf-gestelltworden.AnlasswardieGeiselnahmeis-raelischerSportlerwh-rendderOlympischenSommerspiele1972inMnchen,diemiteinemBlutbadaufdemFlugha-fenFrstenfeldbruckge-endet hatte.WegenerleiteteinderNacht auf den 18. Oktober1977denerstenEinsatzderGSG9aufdemFlug-hafenvonMogadischuundwarauchpersnlicham Sturm auf die von pa-lstinensischenTerroris-tenentfhrteLufthansa-Maschine beteiligt.SpterwarerBeraterbeim Aufbau von Sonder-einheiten anderer Lnder.SeitseinerPensionierunglebterinderNhevonBonnundhltweiterhinVortrge.Erfolg inMogadischu:Wischnewskiund WegenerSerie: Der Deutsche Herbst (Teil 6)UlrichWegener,ChefderGSG 9. Foto: dpaHans-JrgenWischnewski,Krisenmanager. Foto: ???cherweisedurcheinenparla-mentarischen Untersuchungs-ausschuss. (bli) NchsteFolge:DasEnde-HannsMartinSchleyerwirdnach 43 Tagen liquidiert.DiebislangerschienenenTeilederSerieDerDeutscheHerbstknnenSie onlinenachlesen unterwww.hna.de/politikEin PortrtderehemaligenLufthansa-StewardessGabiDillmann(heutevonLutzau)findenSieaufderMenschen-SeitederHNA-Samstagausga-be. Fotos: dpanehmen. Der Krper als letz-teWaffe,derSelbstmordalsultimative Tat.Zu klren wre heute aller-dings noch die Frage, ob staat-liche Organe wussten, dass dieSelbstmordevorbereitetwur-den.DennRecherchendesSpiegelergabenkrzlich,dassdieRAF-FhrungsspitzeinihrenZellenberMonatehinabgehrtwurde,wahr-scheinlichvoneinemdeut-schenGeheimdienst.Knnteesalsosein,dassdieSelbst-mordebewusstnichtverhin-dertwurden?VieleStimmenverlangenAufklrung,mgli-Brigitte Mohnhaupt, Anfhre-rin der so genannten zweitenGeneration der RAF, geschrienhabensoll:Glaubtihrdenn,dassdieMrtyrersind,oderwarumheultihrjetzt?Knntihreuchnichtsanderesvor-stellen als die Opferrolle?Peter-JrgenBoock,beiderEntfhrungdabeiundspterAussteigerausderRotenAr-mee Fraktion, hat von diesemAuftrittMohnhauptsberich-tet.UndtatschlichhabenBaader,Ensslinunddieande-ren in Kassibern mehrfach da-vongesprochen,unserSchicksal selbst in die Hand zumglichtdenRAF-Anhngern nun dieVerbreitungderThese vom staatlichsanktioniertenMord,derganzinderTraditionvonNazi-Deutschlandzu sehen sei.DassessichbeidenErmittlungenherausstellt,dassdieWaffenber Aktenordner der RAF-An-wlte in die Zellen geschmug-geltunddortverstecktwur-den,wirdgeflissentlichigno-riert. Und warum die Killer imStaatsauftragesnichtfertig-brachten,auchIrmgardMl-ler zu liquidieren - diese FragelassendieRAF-Sympathisan-ten unbeantwortet.DiemeistenRAF-Komman-do-Mitglieder,dieHannsMar-tinSchleyerentfhrthabenund die derweil in Bagdad sit-zen,sindbeiderNachrichtvomTodinStammheimge-schockt, es flieen Trnen. BisUm0.38UhrverbreitetderDeutschlandfunkdieNachrichtvonderBefreiung der Landshut. DieMeldung wird auch in den Zel-lenderRAF-GefangeneninStuttgart-Stammheimgehrt.Was dann passiert, ist bis heu-teAnlassvonSpekulationen.Tatsache ist, dass die Justizbe-amten, die am Morgen die Zel-len aufschlieen, Andreas Baa-derundGudrunEnsslintotvorfinden.Jan-CarlRaspeistschwer verletzt und stirbt we-nigeStundenspterimKran-kenhaus, Irmgard Mller ber-lebt verletzt.DieObduktionergibt:Baa-derhatsichmiteinerPistoleerschossen,ebensoRaspe.Ensslinerhngtesichmittelseines Kabels am Fensterkreuz.Irmgard Mller fgte sich miteinemMesserschwereStich-verletzungenzu.Schusswaf-fenimHochsicherheitstraktvonStammheim?Dasistkaum zu glauben. Und das er-Todesnacht in StammheimNach der Befreiung der Landshut nahm sich die RAF-Spitze das LebenGeballteFusteamGrab:AndreasBaader,GudrunEnsslinundJan-CarlRaspewurdengemeinsamaufdem Stuttgarter Dornhaldenfriedhof beigesetzt.AndreasBaaderJan-CarlRaspeGudrunEnsslinIrmgardMllerdasGSG-9-Kommando,umberLeiterndieMaschinezustrmenunddieGeiselnzubefreien.WischnwewskimeldetSchmidt:DieArbeitistge-tan.DerKanzlerfragtnachOpfern.DreiTerroristensinderschossen worden, eine ber-lebt. Und eigene Verluste? Wi-schnewskimeldeteinenver-letztenGSG-9-MannsowieeineverletzteStewardess.Wre die Aktion schief gegan-genoderhtteesvieletoteGeiselngegeben,wreicham nchsten Tag zurckgetre-ten, sagt Schmidt spter.AnrufeMahmuds.OffenbarverhandeltderFlugkapitnmit dem jemenitischen Behr-den,vergeblich.AlserindieMaschinezurckkehrt,habeSchumanngewusst,wasaufihnzukomme,erzhltspterdie Stewardess Gabi Dillmann.ErmussimMittelgangdesFlugzeugsniederknien,undalle Passagiere mssen mit an-sehen, wie er von Mahmud er-schossen wird.DieBehrdeninAdenge-bennunnachundlassendieMaschineauftanken.CopilotJrgen Vietor muss die Lands-hut in die somalische Haupt-ihn bei einem weiteren Vorfallzu erschieen.WeitergehtesnachAden(damals Sdjemen). Die Regie-rungwillmitdenTerroristennichts zu tun haben und lsstdieLandebahnenblockieren.DaderTreibstoffzurNeigegeht,setztSchumanndieLandshutaufeinemSand-streifennebenderStartbahnauf.DerKapitndarfnachtsdieMaschineverlassen,umdasFahrwerkzuinspizieren.SchumannkehrtlngereZeitnichtzurck-warum,istbisheutenichtvlliggeklrt-undreagiertauchnichtaufVON WOL F GANG BL I E F F E RTDeutschlandimHerbst1977, Arbeitgeberprsi-dentHannsMartinSchleyer ist seit ber fnf Wo-chen in der Hand der terroris-tischen Roten Armee Fraktion(RAF).DieForderungenderEntfhrer nach Freilassung ih-rerinhaftiertenGesinnungs-genossen hat die Bundesregie-runghinhaltendbeantwortet.ManwillZeitgewinnen,umSchleyerfindenundbefreienzu knnen. Doch die FahnderdesBundeskriminalamtesha-bendieSpurverloren.DasEntfhrungsdrama wird zu ei-ner qulenden Hngepartie.Dann, am 13. Oktober, folgtder befrchtete zweite Schlagder Terroristen: Ein Komman-do der palstinensischen PFLPentfhrtdieLandshut,eineLufthansa-MaschinemitderFlugnummerLH181,dieaufdemWegvonPalmadeMal-lorca nach Frankfurt am Mainist. Schlagartig ndert sich dieSituation:Jetztgehtesnichtmehr nur um die prominenteGeisel Schleyer, sondern auchum86Passagiere,daruntermehrereKinder,sowiediefnfkpfige Besatzung.Das vierkpfige KommandonamensMartyrHalimehgehtmit groer Brutalitt vor. SeinAnfhrer ist der 23-jhrige Zo-hairYoussifAkache,dersichCaptainMahmudnennenlsst und stndig lautstark mitderErschieungvonGeiselndroht.AufdemFllereinerPassagierin glaubt er einen Ju-densternzuerkennen-tat-schlichhandeltessichumdasFirmenlogovonMontBlanc -, die Frau wird als mut-malicheJdingedemtigtund geschlagen.Tod in AdenEsbeginnteintagelangerIrrflug.InRomwirddieMa-schineaufgetankt,danngehtesweiterberLarnaka(Zy-pern)undBahrainnachDu-bai.HiereskaliertdieLage:Flugkapitn Jrgen Schumanngelingtes,denBehrdenIn-formationenberdieEntfh-rer zuzuspielen: Zwei MnnerundzweiFrauen.Dochauchdie Entfhrer erfahren davon.CaptainMahmudlsstSchu-mann niederknien und droht,Fnf Tage in der Hlle91 Geiseln zitterten um ihr Leben - dann strmte die GSG 9 in Mogadischu die entfhrte Lufthansa-MaschinestadtMogadischufliegen.SchumannsLeichewirdbereine Notrutsche aus dem Flug-zeuggeschafft,dieEntfhrersetzen ein Ultimatum, um dieRAF-MitgliederinStuttgartfreizulassen.DiePassagierewerdengefesseltundmitAl-koholikaausderBordkchebergossen. Wenn der nun an-gebrachteSprengstoffexplo-diert, sollen die Geiseln besserbrennen.Hitze,Gestank,To-desangst - fr die Passagiere istes die Hlle, viele beginnen zubeten.Seit Larnaka folgte den Ent-fhrerneineLufthansa-Ma-schinemitBeam-ten der Spezialein-heitGSG9.Kanz-leramtsministerHans-JrgenWi-schnewskikannSomaliasPrsi-dentenSiadBarre-seiteinigerZeitaufAnnherungs-kursandenWes-ten-berreden,dieGSG9einenBefreiungsver-suchmachenzulassen.Immerhinhat die Einheit sol-cheAktionenschonmehrfachgeprobt - unter an-deremanderLandshut.BarregibtgrnesLicht.KanzlerHelmutSchmidtfragtWi-schnewskiamTe-lefon:Knnenwirnochwasfreuchtun?Wi-schnewskiant-wortet: Beten.UmdieTerro-ristenzutu-schen, wird ihnengesagt,dassdieRAF-MitgliederfreikommenundinwenigenStun-deninMogadi-schuseinwerden.Inzwischen ist der18. Oktoberange-brochen.Um0:05UhrbeginntdieOperationFeuer-zauber:MitBlendgranatenwerdendieEnt-fhrerkurzabge-lenkt,dasnutztDem Terror entronnen: Passagiere der befreiten Landshut verlassen die Luft-hansa-Maschine,diesievonMogadischunachFrankfurtgebrachthat.Kindersinddabei,undauch(mitDecke)Horst-GregorioCanellas(gestorben1999),der ehemalige Prsident der Offenbacher Kickers. Foto: dpaLebtheutemitEhemannundTochterinOslo:SouhailaAn-drawes,einzigberlebendeFlugzeugentfhrerin.Siewur-de in Somalia verurteilt und ab-geschoben,lebteeinigeZeitunerkannt in Norwegen, wo sie1994aberfestgenommenundnachDeutschlandausgeliefertwurde.Dortzu12JahrenHaftverurteilt(Foto),gestattetemanihr1997,ihreStrafeinOsloabzusitzen.WegenderSptfolgenihrerSchussverlet-zungenwurdesie1999entlas-senVondenEntfhrernermordet:JrgenSchumann(37),Flugka-pitn.Erwurdeinseinemletz-tenWohnortBabenhausen(Hessen) beigesetzt. In BrementrgtdieLufthansa-Verkehrs-fliegerschule seinen Namen.Samstag, 6. Oktober 2007 ZeitgeschehenSZGELDe-paper fr: 60694898erle: Der Deutsche Herbst (Tell 7)DenTodvorAugen:FinesderIetzten Fotos SchIeyers.D0K0MENTATI 0N,5chleyers klgliche Existenz beendet"Am 19. Cktober 1977 verf-fentlichen die EntfhrerHanns Martin Schleyers einletztes Kommunique - einDokument, das noch einmaldie Denkweise der Terroris-ten zeigt:Wir haben nach 4J TagenHanns Martin Schleyers klag-liche und korrupte Existenzbeendet. Herr Schmidt, der inseinem Machtkalkl von An-fang an mit Schleyers Todspekulierte, kann ihn in derRue Charles leguy in Mul-house in einem grnen Audi100 mit 8ad HomburgerKennzeichen abholen.Fr unseren Schmerz undunsere Wut ber die Massa-ker von Mogadischu undStammheim ist sein Tod be-deutungslos. Andreas, Cud-run, |an, lrmgard und unsberrascht die faschistischeDramaturgie der lmperialis-ten zur Vernichtung der 8e-freiungsbewegungen nicht.Wir werden Schmidt undder daran beteiligten Allianzdiese 8lutbader nie verges-sen. Der Kampf hat erst be-gonnen! Freiheit durch be-waffneten antiimperialisti-schen Kampf!Kommando SiegfriedHausner" IeicheimkoIIerraum:FranzsischePoIizistenuntersuchendenAudi, in dem die Ieiche SchIeyers transportiert wurde.bensIung.LIneLntIussungIstIrhestens 211 mgIIch. 2. AprII 199S: BeI der Nuch-rIchtenugenturReutersKIngehteInuchtseItIgesSchreI-beneIn,IndemdIeRAIIhreSeIbstuuIIsungerkndete.DurIn heIt es unter underem:,VorIust2S]uhren,um14.MuI197,entstundIneInerBeIreIungsuktIondIeRAI.Heute beenden Ir dIeses Pro-]ekt. DIe StudtguerIIIu In IormderRAIIstnunGeschIchte.DIe LrkIurung endet mIt eI-nemGedenkenundIeTotenuus den eIgenen ReIhen, eInerIIsteon26NumenuusderBeegung 2. ]unI, der ReoIu-tIonurenZeIIenundderRAIseIbst.DIe34OpIerderRAIerden nIcht eruhnt.schen Bunk, Ird In Bud Hom-burgdurcheIneBombeumStruenrund gettet. 1. AprII 1991: Treuhund-CheIDetIeKurstenRohedderIrdmIteInemPruIsIonsge-ehrInseInemHuusInDs-seIdorI erschossen.27.Mur1993:SprengstoII-unschIug uuI dus kur or derVoIIendungstehendeGeIung-nIsInWeIterstudt[Hessen)mItber2KIIogrummSprengstoII.DIe]VAIrdeItgehend erstrt und kunnerstIer]uhresputerInBe-trIeb genommen erden.DIemeIstenMordtuten]e-ner]uhresIndbIsheutekeI-nem speIeIIen Tuter uuord-nen. IedIgIIch BIrgIt HogeIeIderhIeIt egen eInIger Tuten Ie-konerns MTU, Ird In seInemHuus erschossen.S.August19S5:DerUS-SoI-dut Ldurd PImentuI Ird onder RAI erschossen, um In denBesItseInerIdentIIIcutIonCurdukommen.DumIter-schuIIt mun sIch um nuchstenTug ZutrItt ur RheIn-MuIn AIrBuse.BeIeInemSprengstoII-unschIugkommeneIMen-schen ums Ieben.9.]uII19S6:SIemens-Munu-gerKurIHeInBeckurtsundseInChuuIIeurLckhurdGroppIer erden In StruIuchdurch eIne Bombe gettet. 1. Oktober 19S6: Der DIpIo-mutGeroIdonBruunmhIIrd In Bonn erschossen.3.Noember19S9:AIIredHerrhuusen,CheIderDeut-AndereuusdereItenRAI-GenerutIon erhuIten orgunIsu-torIscheundIInunIeIIeHIIIeuus der DDR. Zehn MItgIIederderRAItuuchenmIthIIIederStusIInderDDRunterundkommenerstnuchdemIuIIderMuuer[19S9)InHuIt.BIsuuI ChrIstIun KIur sInd uIIe Tu-ter der eIten GenerutIon In-Ischen Ieder In IreIheIt.DIedrItteRAI-GenerutIon,nuchInIormutIonendesVer-IussungsschutesbIsu25Personen, sucht dIe KooperutI-onmItunderenesteuropuI-schenTerrorgruppendesIIn-kenSpektrums,IederActI-onDIrecteInIrunkreIchundder BrIgute Rosse In ItuIIen.1.Iebruur19S5:LrnstZIm-mermunn, CheI des Rstungs-NuchdemDesusterderAktIon,BIgruushoIe,demVersuch,dIeRAI-SpIte 1977 IreIupressen, un-dertdIeRoteArmeeIruktIonIhre StrutegIe: Nun geht es Iustnur noch durum, Reprusentun-tenonStuut,MIIIturundWIrtschuItuermorden.DIeIchtIgstenLreIgnIsseInden]uhren nuch 1977:25.]unI1979:RAI-AnschIuguuIdenNuto-OberbeIehIshu-berInLuropu,AIeunderHuIg.SeInMercedesIrder-strt,HuIgundseInIuhrerbIeIben ]edoch unerIett.ImNoember19S2erdenBrIgItteMohnhuuptundChrIstIunKIurerhuItet,dIemugebIIchunderSchIeer-LntIhrungbeteIIIgturen.Das Mordcn ging noch Jahrc wcitcr34 Tote gehen auf das Konto der RAF - Erst 199S erkIrte sie das Ende des ,Projekts StadtgueriIIaWaItrudeSchIeyerberdIeBeIIeIdsbekundungHeImut SchmIdts:,DerempIIndetesIrkIIchuIseInenseInergrtenUngIcksIuIIe,dIe er erIebt hut In seInemIeben.UnddussugeIchheutenoch,dussderMunn ergrIIIen ur. Auchenn er nIchts getun hut.IrIhnurdusschreck-IIch.DusgIuubeIcheIn-Iuch.HeImutSchmidtberdIeLreIgnIsseon1977:,DerRechtsstuuthutnIchtusIegen,erhutuuchnIchtuerIIeren,sondern er hut u eIstIe-ren ...IchrdedusIe-derhoIen,usIchInderonIhnenItIertenRedeImBundestuggesugthube: Ich bIn erstrIckt InSchuId-SchuIdgegen-ber SchIeer und gegen-berIruuSchIeerundgegenber den beIden Be-umtenInStockhoIm-demMIIIturuttucheAnd-reusBurononMIrbuchunddemWIrtschuItsuttu-cheHeInHIIIeguurt,dIeumgebrucht urden.CabrieIevonIutzau,Steurdessder,Iunds-hut:,DIeRAI Ist eIndeutschesTruumu,desegenIusstdusInteresseunIhrerGeschIch-tenIchtnuch:DusersteMuIseItdemKrIeggubesorgunIsIerteGe-uItInderBundesrepub-IIk - und dunn uusgerech-netonohIgenuhrten,gebIIdetenBrgerkIn-dern ...Lsuren]ungeMenschenmItInteIIektu-eIIen IuhIgkeIten.jrgenVietor,Co-PIIotder,Iundshut,undbIsuseInemRuhe-stund737-PIIotbeIderIuIt-hunsu:,Wenn IchheuteuuIdIeGe-schIchtederRAIurckschuue,IstdIeserBIIcknIchtongroenLmotIonenbegIeItet.DenndIeTerrorIstenhu-bennIchtsondem,ussIe oIIten, erreIcht.LmpIehIenserteB-cher:,Ir dIe RAI ur er dusSstem,IrmIchderVu-ter-AnneSIemens`Ge-spruchemItAngehrIgenonRAI-OpIern,PIper-VerIug, 19,9 Luro,TodesspIeI.VonderSchIeer-LntIhrungbIsMogudIschu-eInedoku-menturIscheLruhIungonIIImemucherHeIn-rIch BreIoer, KIepenheuer8 WItsch,DerBuuderMeInhoIKompIeonSteIunAust,SpIegeI-VerIug,12 LuroDiebisIangerschienenenTeiIederSerie,DerDeut-scheHerbst"knnenSieonIine nachIesen unterwww.hna.de[poIitikZitatc zumDcutschcnHcrhstjrgenVietorCabrieIevon IutzauVONWOI F CANCI I F F F F RTDIegegIckteBeIreIungder GeIseIn uus der ent-IhrtenIuIthunsu-Mu-schIne,IundshutermItteItdemIundIreInenAugen-bIIck eIn kuum gekunntes koI-IektIesGIcksgeIhI.DusssIchInStuttgurt-StummheImdIe InhuItIerten RAI-AnIhrer- oIIenbur uIs ReuktIon uuI dIeGSG9-AktIonInMogudIschu-dusIebengenommenhuben,berhrtdugegendIeenIgs-ten. Aber uIIe uhnen, duss dIeGeIuhrIrdusIebenonHunnsMurtInSchIeernunnochgrergeordenIst.Denn Gnude kunn on den bIs-Iung eIskuIt operIerenden Ter-rorIstennIchterurteter-den.Peter ]rgen Boock, Im Sep-tember 1977 MItgIIed der Lnt-IhrungskommundosundeI-nerderTodesschtenonKIn,gIbtheutedIedumuIsuIIgemeInherrschendeMeI-nungderRAI-MItgIIederIe-der: ,Der muss ]ett drun gIuu-ben.LInIrundWIderseInIcht dIskutIert orden.rc SrhusscSchIeerIrduusseInemIetten Versteck - uhrscheIn-IIch In BrsseI - erneut In denKoIIerruumeInesAutoser-Iruchtet und gen Sden geIuh-ren. In eInem bIs heute unbe-kunntenWuIdstckmusseruussteIgen und Ird soIort mItdreISchssenIndenHInter-kopIgettet.WuhrscheInIIchonSteIunWIsnIeskIundRoIICIemensWugner-dochuuch dus Ist ungekIurt.UndIeIIeIchtuuchnIchtdIeentscheIdendeIruge.Denn,soPeter]rgenBoocksputereInmuIInderRck-,Wir sind in scincr Schu!dNach ,Landshut-Befreiung und Stammheim-SeIbstmorden erschoss die RAF Hanns Martin SchIeyerschuu:,Dushutte]ederonuns gemucht.AmMIttoch,19.Oktober,sechseInhuIbWochennuchder SchIeer-LntIhrung, meI-det sIch eIne unbekunnte IruuteIeIonIsch beI der DeutschenPresseugentur In Stuttgurt. SIedIktIert eIner erbIIIten MIt-urbeIterIneIneIetteNuch-rIchtdes,KommundosSIeg-IrIed Huusner mIt der MItteI-Iung,dussSchIeerermordetorden Ist [sIehe Dokumentu-tIonskusten).DIeLuphorIeberdIeGeI-seIbeIreIungonMogudIschueIchtLntsetenundTruuer,uIsInMuIhousedIeIeIcheSchIeers geIunden Ird.Srhmdt nchcn dcr WtwcAm25.Oktober1977er-summeIn sIch dIe SpIten onStuutundGeseIIschuIturTruuerIeIerIrHunnsMurtInSchIeerInderStuttgurterStIItskIrche.BundeskunIerHeImut SchmIdt [SPD), Ir denon ornhereIn Ieststund, dussdenIorderungenderLntIh-rer nuch IreIIussung der InhuI-tIerten RAI-SpIte nIcht nuch-gekommenIrd,sIttnebenWuItrudeSchIeer,dIeo-chenIungumdusIebenIhresentIhrtenLhemunnesge-bungt hut.BundesprusIdentWuIterScheeIsugt,undIeWItege-rIchtet: ,Hunns MurtIn SchIe-er Ist gestorben. Ir uns uIIe ...nIcht nur Ir uns Deutsche IstdIeChunceerhuItengebIIe-ben,dIeGeIuhrdesTerrorIs-musubunnen.WIrneIgenunsordemToten.WIrIs-sen, Ir sInd In seIner SchuId.Im Numen der deutschen Br-ger bItte Ich SIe, dIe AngehrI-gen on Hunns MurtIn SchIe-er, um Vergebung.FinschwererCang:undeskanzIerHeImutSchmidtkondoIiertWaItrudeSchIeyer,derenManner-mordet wurde, weiI der RegierungscheI den Forderungen der RAF nicht nachgab. cgDSumstug, 13. Oktober 27 ZeltgeschehenSZ-ZG2