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60 Jahre ... Geschäftsbericht 2015

Geschäftsbericht · Creditreform:Insolvenzen in Deutschland 2015; Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand, Herbst 2015 und Frühjahr 2016 Deutsche Bundesbank:Monatsbericht

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Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbHKreditgarantiegemeinschaft

Hellersbergstraße 1841460 Neuss

Telefon 02131 5107-0Telefax 02131 5107-333

Internet: www.bb-nrw.deE-Mail: [email protected]

60Jahre ...

Geschäftsbericht 2015

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Die Bürgschaftsbank im Überblick

I Bürgschaften und Garantien in Höhe von insgesamt rund 3,8 MilliardenEuro haben die Bürgschaftsbank und ihre Rechtsvorgängerinnen seit ihrerGründung der mittelständischenWirtschaft in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt.

I Mit dieser Bürgschaftssumme konnten Projekte mit einem Gesamt-investitionsvolumen von etwa 9 Mil liarden Euro realisiert werden, dieohne diese Förderung gar nicht odernicht in dem beabsichtigten Umfanghätten umgesetzt werden können.

2015 2014 T€ T€

Verbürgte Kredite 189.140 157.616

Bürgschafts- und Garantiebestand 601.407 570.152

Rückstellungen für erkennbare Bürgschaftsrisiken 84.472 86.821

Rückstellungen für ungewisse Risiken aus Bürgschaftsübernahmen 8.207 9.547

Eigenkapital 33.043 31.624

Bezahlte Ausfälle 13.381 11.709

Jahresüberschuss 1.419 1.473

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Einschließlich ihrer beiden Geschäftsführer beschäftigt die Bürgschaftsbank NRW 55 Mitarbeiter. Mit finanzwirtschaftlicher Kompetenz und betriebswirtschaft-lichem Know-how stehen sie mittelständischen Unternehmen in allen Finanzierungsfragen zur Seite. Die Bürgschaftsbank NRW bietet Existenzgründern und Unternehmern Sicherheit für deren Finanzierungsvorhaben, indem sie selbst ins Risiko geht.

Herzlichen Dank!

I Die Aufgaben der Bürgschaftsbank lassen sich nur mit engagierten Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern erfüllen.Auch im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiter mit ihrer Leistungsbereit-schaft, ihrem fachlichen Know-how undihrer Problemlösungskompetenz einenwesentlichen Beitrag zum geschäftlichenErfolg der Bank geleistet. Dafür dankt ihnen die Geschäftsführung herzlich.

I Die Zusammenarbeit mit den Banken,Sparkassen, Kammern und Verbänden warauch im Jahr 2015 partnerschaftlich undkonstruktiv – und verdient gleichermaßeneinen herzlichen Dank.

I Besonderer Dank gilt dem Aufsichtsratder Bürgschaftsbank NRW sowie allen ehrenamtlich tätigen Mitgliedern des Bürg-schaftsausschusses, die ihren profundenSachverstand in die Beurteilung einerVielzahl von Fällen eingebracht und dasTagesgeschäft konstruktiv begleitet haben.

I Reibungslos und von gegenseitigemVertrauen geprägt verlief auch 2015 dieZusammenarbeit mit den Vertretern derRückbürgen. Ihnen gilt der besondereDank der Geschäftsführung, denn ohneihre engagierte Kooperation wäre die effiziente Fördertätigkeit der Bürgschafts-bank nicht denkbar.

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Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Geschäftsbericht bei der Nennungvon Personen(-Gruppen) die maskuline Form des Substantivs verwendet.

Für diesen Geschäftsbericht wurden Daten aus folgenden Quellen verwendet:Creditreform: Insolvenzen in Deutschland 2015; Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand, Herbst 2015 und Frühjahr 2016Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Dezember 2015DIHK: Gründerreport 2015; Konjunkturumfrage, Herbst 2015DSGV: Diagnose Mittelstand 2016DZ BANK, WGZ BANK und BVR: Mittelstand im Mittelpunkt, Herbst 2015Euler Hermes: „Formel 1 der Exporteure“ – Ausfuhren steigen, Insolvenzen und Risiken aber auchIT.NRW als statistisches LandesamtInstitut für Mittelstandsforschung BonnKfW Bankengruppe: Mittelstandspanel 2015, Unternehmensbefragung 2015KfW-ifo-Mittelstandsbarometer (Ausgaben 2015 und 2016)Statistisches Bundesamt (Destatis): Pressemitteilungen Nr. 014, 056 und 096 aus 2016Bildnachweis: Fotoatelier Bathe (S. 2, 4, 7, 9, 11, 34, 35), fotolia.com: momius (5), Wilm Ihlenfeld (6), ccfranken (8), Klasmeyer (11), Kluth (13), Cyrus (15), Chany167 (16), frender (18), Uli-B (19), fotogestoeber (28), psdesign1 (30); Linda Möser (22, 23), Sauer (27), VDB (31), DMP (10-15, 24-26)

Inhaltsverzeichnis | 3

Bürgschaftsbank NRW - der Partner im Risiko

Bericht der Geschäftsführung

Die Bank und ihre Kunden

Erfahrung, Kompetenz, Know-how

Service im Internet

Ausblick

Bürgschaftsbank im Dialog

Auf einen Blick

60 Jahre Bürgschaftsbank

Organe der Bürgschaftsbank

Lagebericht der Geschäftsführung

Jahresabschluss

Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Anhang

Bestätigungsvermerk

Bericht des Aufsichtsrates

Statistik

ürgschaftsbank NRW - der Partner im Risiko 4 I

ericht der Geschäftsführung 6, 16 I

e Bank und ihre Kunden 10, 22 I

ompetenz, Know-how, Erfahrung 28 I

rvice im Internet 29 I

usblick auf 2014 30 I

31 I

uf einen Blick 32 I

rgane der Bürgschaftsbank 34 I

gebericht der Geschäftsführung 36 I

hresabschluss 42 I

lanz 51 I

ewinn- und Verlustrechnung 52 I

nhang 54 I

estätigungsvermerk 56 I

ericht des Aufsichtsrates 62 I

atistik 63 I

64 I

Inhaltsverzeichnis

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4 | Bürgschaftsbank NRW

Bürgschaftsbank NRW – der Partner im Risiko

Die Geschäftsführer der Bürgschaftsbank NRW: Lothar Galonska und Manfred Thivessen (rechts)

Allerdings handelt die Bürgschaftsbanknicht allein in gutem Glauben: Zwar kanneine Ausfallbürgschaft fehlende Sicher-heiten ersetzen, nicht jedoch mangelndeRentabilität. Entscheidend für die Über-nahme einer Bürgschaft sind deshalb aus-schließlich betriebswirtschaftliche Daten – und zwar unabhängig von den konjunk-turellen Rahmenbedingungen. Die betrieb-lichen Daten und das Geschäftskonzeptwerden von den Mitarbeitern der Bank,gegebenenfalls unter Einbeziehung vonSachverständigen, sorgfältig analysiertund mit dem Antragsteller häufig auch in einem Beratungsgespräch erörtert.

Dabei hat die „externe Sichtweise“ derBürgschaftsbank-Fachleute schon vielenUnternehmern Optimierungspotenzial aufgezeigt, dessen sie sich gar nicht bewusst waren. Die einer Bürgschaftszu-sage vorangehende (kostenfreie) Beratungist deshalb zum Vorteil beider Seiten.

Ziel der Bürgschaftsbank Nordrhein-West-falen ist es – entsprechend ihrem Auf-trag zur Förderung der mittelständischen

Die Bonität eines Unternehmens unddie Sicherheiten, die es stellen kann,sind die dominierenden Faktoren

bei einer Kreditvergabe durch die Banken.Für kleine und mittlere Unternehmen, insbesondere solche mit Schönheitsfehlernin der Bilanz, hat dies Folgen: Die Kredit-verhandlungen verlaufen schwieriger, undfür zahlreiche Firmen kann der erschwerte Kreditzugang existenzgefährdend sein.

In dieser Situation kann allein eine Bürg-schaft fehlende Sicherheiten und unzurei-chende Selbstfinanzierungsmöglichkeitenersetzen, um Erfolg versprechende Investi-tions-, Wachstums- oder Gründungsfinan-zierungen zu ermöglichen. Darin sieht dieBürgschaftsbank seit jeher ihre vorrangigeAufgabe. Als steuerbefreite Selbsthilfeein-richtung der mittelständischen Wirtschaftwird sie von deren Selbstverwaltungsorga-nisationen sowie den drei Institutsgruppender Kreditwirtschaft getragen. Die Bürg-schaftsbank geht für Unternehmer oderFreiberufler ins wirtschaftliche Risiko, damitErfolg versprechende Geschäftsvorhabennicht an fehlenden Sicherheiten scheitern.

Wirtschaft –, möglichst viele Ausfallbürg-schaften zuzusagen, um auf diese WeiseUnternehmern Finanzierungen zu ermög-lichen, die andernfalls nicht getätigt werden könnten.

Die Bürgschaftsbank NRW übernimmt• Bürgschaften für Finanzierungen von

Kreditinstituten (auch Kontokorrent-kreditlinien)

• Bürgschaften für Darlehen ausöffentlichen Förderprogrammen

• Bürgschaften für Avalkreditefür Anzahlungen, Vertragserfüllung und Gewährleistungen

• Bürgschaften für Leasingverträgeund -finanzierungen

• Garantien für Kapitalbeteiligungen

Mit der Übernahme von Ausfallbürg-schaften werden betriebswirtschaftlichsinnvolle und vertretbare Geschäfts-vorhaben gefördert. Dazu zählen:

• Existenzgründungen, einschließlichtätiger Beteiligungen und Unterneh-mensübernahmen

• Investitionen in Geschäfts- undBetriebserweiterungen

• Betriebsverlagerungen• Finanzierung von Betriebsmitteln

Verbürgt werden bis zu 80 Prozent einesFinanzierungsbetrages bis zu einer maxi-malen Bürgschaftssumme von 1,25 Millio-nen Euro. Die Laufzeit kann in Anpassungan das jeweilige Geschäftsvorhaben bis zu 15 Jahre betragen; bei zu verbürgendenProgrammdarlehen der öffentlichen Handkann diese zeitliche Regelgrenze auchüberschritten werden. Die Kombinationaus zinsgünstigen Mitteln und einer Bürg-schaft bietet vor allem Existenzgründerneine wirkungsvolle Unterstützung.

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Bürgschaftsbank NRW | 5

Ausfallbürgschaften können von Unter-nehmern und Freiberuflern beantragt wer-den, wenn sie über eine ihrem Tätigkeits-gebiet entsprechende persönliche, kauf-männische und fachliche Qualifikationverfügen. Das Unternehmen sollte günstigeStandort- und Wettbewerbsverhältnisseaufweisen und der Bürgschaftsnehmer in einer wirtschaftlichen Prognose nachvollziehbar belegen, dass aus demGeschäftsbetrieb der Kapitaldienst und ein angemessener Lebensunterhalt erwirtschaftet werden können. Darüberhinaus setzt eine Bürgschaftszusage eine angemessene Eigenbeteiligung anden Finanzierungskosten voraus.

Banken schätzen Finanzierungen, die miteiner Ausfallbürgschaft unterlegt sind: Sie bietet ihnen nicht nur eine vollwertigeSicherheit, sondern wirkt sich für sie aucheigenkapitalentlastend aus.

Bürgschaft ohne BankEine Ausfallbürgschaft kann auch direkt– ohne Einschaltung einer Hausbank –für maximal 100.000 Euro bei der Bürg-schaftsbank NRW nachgefragt werden.Damit wird vor allem Existenzgründernund Firmen mit geringerem Finanzierungs-bedarf der Zugang zu einem Kredit bei einer Bank ihrer Wahl deutlich erleichtert.

ExpressBürgschaftFür Kredite bis zu 125.000 Euro könnenHausbanken im Internet online eine 60-prozentige ExpressBürgschaft von bis zu 75.000 Euro beantragen. Die Bürg-schaftsentscheidung wird in der Regel innerhalb von fünf Werktagen getroffen.

Leasing-BürgschaftEine Leasingfinanzierung setzt insbeson-dere eine dokumentierte Bonität voraus, dieExistenzgründer in der Regel nicht vorwei-

sen können. Abhilfe schafft das bundes-weite Programm Leasing-Bürgschaft: Mit Bürgschaften von 30 oder 60 Prozentfür Leasingfinanzierungen von KMU undExistenzgründern räumt es Leasingfinan-zierern Spielräume ein. Bearbeitung undKonditionen sind in allen Bundesländerngleich. Die Summe der Bürgschaften beträgt (auch bei mehreren Leasingfinan-zierungen) maximal 300.000 Euro pro KMUoder Existenzgründer. Weitere Informa-tionen unter www.leasing-buergschaft.de

Agrar-BürgschaftMit der Agrar-Bürgschaft können seit Oktober 2015 Programmdarlehen derLandwirtschaftlichen Rentenbank zu 60 Prozent verbürgt werden, und zwar bis zu eine Million Euro bei bestehendenUnternehmen oder Betriebsübernahmenund bis zu 0,5 Millionen Euro bei Existenz-gründungen. www.agrar-buergschaft.de

Stille BeteiligungInvestitionen können auch mit einer stillenBeteiligung (ab 50.000 bis eine Million Euro) der Kapitalbeteiligungsgesellschaft fürdie mittelständische Wirtschaft in Nord-rhein-Westfalen mbH -KBG- finanziertwerden. Dabei kann die stille Beteiligungmit einem (verbürgten) Kredit kombiniertwerden. In der Bilanz des Unternehmenshat sie eigenkapitalähnlichen Charakterund wirkt sich positiv auf die Bonitäts-bewertung aus.

Die Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRWbietet auch Beteiligungen aus dem Mikro-mezzaninfonds-Deutschland des Bundes-ministeriums für Wirtschaft und Energie an.Die Höhe einer Mikromezzanin-Beteiligung,die für alle gewerblichen Finanzierungs-zwecke genutzt werden kann, beträgt biszu 50.000 Euro bei einer Laufzeit von zehnJahren. www.kbg-nrw.de

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6 | Bericht der Geschäftsführung

Konjunktur

Beschleunigung der Konjunktur bereits zuBeginn des Jahres 2015 einen Dämpfer er-halten: Mit 12,5 Saldenpunkten stagniertedas vom KfW-ifo-Mittelstandsbarometer*

gemessene Geschäftsklima auf dem Wertdes Vormonats. Erst im April gab es in dermittelständischen Wirtschaft ein „Früh-lingserwachen“: Der niedrige Rohölpreis,ein schwacher Euro und sich mehrende Erholungssignale aus der Eurozone führtenzu einer spürbaren Verbesserung des Geschäftsklimas auf 14,8 Saldenpunkte.Im Mai hellte es sich weiter auf. Vor allemder Einzelhandel profitierte von einer„hervorragenden Kauflaune“, die an demlangjährigen Hoch des GfK-Konsumklimasabzulesen war. Besser als im Frühjahr2015 war die Stimmung der Verbraucherzuletzt im Oktober 2001. Wachsende Beschäftigung, steigende Löhne, geringeInflation und niedrige Zinsen waren (und sind) die Treiber der guten Binnen-konjunktur.

Der Verhandlungsmarathon mit Grie-chenland trübte das mittelständische Geschäftsklima im Juni, doch einen Monatspäter – Griechenland hatte sich mit deneuropäischen Partnern auf ein drittesHilfspaket verständigt – atmete der Mittel-stand auf: Mit 17,1 Saldenpunkten imKfW-ifo-Mittelstandsbarometer klettertedas Geschäftsklima auf ein Jahreshochund zugleich auf den höchsten Stand seit13 Monaten.

Privater Konsum treibt KonjunkturIm August stieg das mittelständische Geschäftsklima weiter auf 17,9 Salden-punkte, schwächte sich im September geringfügig ab und erreichte im Oktoberwieder das Niveau von August. Die Binnen-nachfrage, insbesondere der Konsum, trieb die Konjunktur. „Vor allem der mittel-ständische Einzelhandel hat inzwischen

Eein solides und stetiges Wachstumkennzeichnete im vergangenen Jahrdie Konjunktur in Deutschland.

In allen vier Quartalen wuchs das realeBruttoinlandsprodukt. Es erhöhte sich imJahresdurchschnitt um 1,7 Prozent undlag damit zum zweiten Mal in Folge überdem Durchschnitt der letzten zehn Jahrevon plus 1,3 Prozent.

Wichtigster Wachstumsmotor der deut-schen Wirtschaft war erneut der Konsum.Während die privaten Konsumausgaben –beflügelt durch die gute Einkommensent-wicklung, niedrige Zinsen und die Talfahrtdes Ölpreises – preisbereinigt um 1,9 Pro-zent stiegen, erhöhten sich die Konsum-ausgaben des Staates sogar um 2,8 Pro-zent. Wobei in den staatlichen Konsum-ausgaben unter anderem die unentgelt-lichen Leistungen enthalten sind, die von staatlichen Stellen beschafft und denFlüchtlingen in Deutschland kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Dynamisch entwickelte sich im vergange-nen Jahr auch der Außenhandel. Währenddie Exporte von Waren und Dienstleis-tungen, begünstigt durch den schwachenEuro, um 5,4 Prozent zulegten, wuchsendie Importe um 5,7 Prozent, sodass deraus der Differenz der beiden Wirtschafts-faktoren resultierende Außenbeitrag dasWachstum des Bruttoinlandsprodukts nurgeringfügig beeinflusste.

Erstmals übrigens wurde nach Angabendes Statistischen Bundesamtes die Wirt-schaftsleistung im Jahresdurchschnitt von mehr als 43 Millionen Erwerbstätigenmit Arbeitsort in Deutschland erbracht. 2015 waren rund 329.000 Personen mehr erwerbstätig als ein Jahr zuvor. Damitsetzte sich der seit zehn Jahren anhaltendeAufwärtstrend am Arbeitsmarkt fort.

Mittelstand zuversichtlich bis euphorischIm Mittelstand hatte die Erwartung aufeine vielfach prognostizierte rasche

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ein geradezu euphorisches Niveau erreicht,das nur noch von der Jubelstimmung desWiedervereinigungsbooms zu Anfang 1991minimal übertroffen wird“, urteilten dieAutoren des KfW-ifo-Mittelstandsbaro-meters. „Das Oktoberresultat nimmt allenvorschnellen Krisenrednern den Wind ausden Segeln, es signalisiert Gelassenheitder Unternehmen. Der starke Flüchtlings-zustrom bedeutet konjunkturell einen positiven Impuls in Form zusätzlicher Ausgaben, insbesondere für Konsum undWohnungsbau. Die Mehrausgaben derKommunen zur Unterbringung und Versor-gung der Flüchtlinge vor Ort erhöhen dabei auch die Umsätze vieler Mittel-ständler.“ Stimmungsmäßig war der Einstieg in das Schlussvierteljahr „auf alle Fälle gelungen“.

Damit sollten die KfW-Volkswirte nur zumTeil recht behalten. Zwar präsentierte sichim November das Geschäftsklima sowohlim Mittelstand als auch bei den Groß-unternehmen auf dem höchsten Wert des vergangenen Jahres, doch gab es imDezember einen Stimmungsdämpfer imMittelstand – resultierend aus einer drastischen Korrektur des Einzelhandels. Er korrigierte sein Geschäftsklima um 6,8 Zähler nach unten, knapp das Doppelteeiner üblichen Monatsschwankung. Einemögliche Erklärung hierfür: „Die schonlänger lebhafte Konsumkonjunktur könntedas Anspruchsniveau des Einzelhandels erhöht haben, ab dem die Geschäfte in derUmfrage als gut charakterisiert werden.“

Die Großunternehmen hingegen, die zuletzt unter der wirtschaftlichenSchwäche in den Schwellenländern zu leiden hatten, zeigten Vertrauen in eineweitere Erholung der internationalenNachfrage und beendeten das Jahr 2015„in bester Stimmung“.

Bruttoinlandsprodukt in NRWIn Nordrhein-Westfalen wurden 2015 Waren und Dienstleistungen im Wert vonrund 646 Milliarden Euro erzeugt; damitstagnierte das Bruttoinlandsprodukt undlag preisbereinigt auf dem Niveau desJahres 2014. Zudem verzeichnete Nord-rhein-Westfalen im vergangenen Jahr eineum 0,8 Prozent gesunkene Produktivität,verbuchte aber mit mehr als 21 Prozentimmer noch den größten Anteil an derdeutschen Wirtschaft. Jeder der rund 9,2 Millionen Erwerbstätigen in NRW erwirtschaftete 2015 rein rechnerisch70.314 Euro. Dieser Wert entspricht nahezu dem Ergebnis, das im bundes-weiten Durchschnitt mit 70.317 Euro je Erwerbstätigem erzielt wurde.

Kathleen Rüger: Mit unserenBürgschaften ermöglichen wirUnternehmen Investitionen unabhängig von der allgemeinenWirtschaftslage. Ausschlag-gebend für eine Bürgschaft ist allein die Rentabilität des Unter-nehmens oder Freiberuflers.

* Die Indikatorfamilie KfW-ifo-Mittelstandsbarometer basiert auf einer größenklassenbezogenen Auswertung des ifo-Geschäftsklimaindex, für den monatlich rund7.000 Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, darunter 5.600 Mittelständler, zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt werden. Zu den Mittelständlern zählenUnternehmen mit maximal 50 Millionen Euro Jahresumsatz und nicht mehr als 500 Beschäftigten. Zur Erhöhung der analytischen Trennschärfe wurden diesequantitativen Grenzen beim Einzelhandel (maximal 12,5 Millionen Euro Jahresumsatz) und beim Bauhauptgewerbe (bis zu 200 Beschäftigte) enger gezogen. Berichtet wird der Saldo aus Positiv- und Negativbeurteilungen für die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen sowie das hieraus als Mittelwert errechneteGeschäftsklima.

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Mittelstand

Nach einer Schätzung des Institutsfür Mittelstandsforschung (IfM)Bonn gab es im vergangenen Jahr

3,64 Millionen Unternehmen in Deutsch-land*, davon waren 99,6 Prozent kleineund mittlere Unternehmen (KMU)** und583.000 Handwerksbetriebe. Die Zahl der Selbstständigen beziffert das IfM mit4,19 Millionen (im Jahr 2014), davon waren rund 1,3 Millionen Selbstständigein den Freien Berufen tätig. Rund 60 Pro-zent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und 82 Prozent aller Aus-zubildenden arbeiten in einem mittel-ständischen Unternehmen.

99,5 Prozent der 751.000 Unternehmen inNordrhein-Westfalen sind KMU, darunter

knapp 114.000 Handwerksbetriebe. 82 Prozent der Auszubildenden absolvierenin kleinen und mittleren Unternehmen eineBerufsausbildung. Im bevölkerungsreichs-ten Bundesland arbeiten 818.000 Selbst-ständige, davon 274.000 in den Freien Berufen. Die Freiberufler beschäftigen insgesamt rund 730.000 Erwerbstätige,darunter etwa 29.000 Auszubildende.

Optimismus pur im MittelstandIm Jahresverlauf 2015 hat sich das Geschäftsklima in der mittelständischenWirtschaft zunehmend verbessert. Infolgeder Euroschwäche belebte sich das Export-geschäft, die gestiegene Kaufkraft und dieanhaltend niedrigen Zinsen beflügeltendie Binnenkonjunktur. Viele Unternehmen

profitierten zudem vom niedrigen Ölpreis.Fazit von „Creditreform“ im Herbst ver-gangenen Jahres: „Noch nie in den letztenzehn Jahren beurteilten die mittelständi-schen Unternehmen ihre Geschäftsaus-sichten optimistischer als derzeit.“

Optimismus herrschte auch im Hinblickauf die weitere Auftragsentwicklung: Fast29 Prozent der Unternehmen rechnetenmit steigenden Auftragsvolumina, knapp61 Prozent mit einer stabilen Auftrags-lage, und nur jedes elfte der fast 4.000befragten Unternehmen (9,1 Prozent) erwartete einen schrumpfenden Auftrags-bestand. Ein Jahr zuvor hatten sich noch13 Prozent pessimistisch geäußert.

Steigende UmsätzeDie vollen Auftragsbücher schlugen sichbei 38 Prozent der mittelständischen Unternehmen in gestiegenen Umsätzennieder, nur jeder achte Betrieb musste einen Umsatzrückgang hinnehmen. Positive Umsatzmeldungen kamen vor allem aus dem Baugewerbe (41 Prozentder Befragten) und dem Handel, wo 36 Prozent der Befragten steigende Umsätze verbuchten. Auch für das letzteQuartal 2015 rechneten mehr als 80 Prozent der Unternehmen mit stabilenoder sogar weiter steigenden Umsätzen.

Mit mehr als 30 Millionen sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigten wurde inDeutschland ein Rekordstand erreicht, andem der Mittelstand maßgeblichen Anteilhatte. 28 Prozent der von „Creditreform“befragten Unternehmen hatten ihre Mit-

* Dies sind nur Unternehmen mit mehr als 17.500 Euro steuerpflichtigem Jahresumsatz oder mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.** Nach der seit Januar 2016 gültigen KMU-Definition des IfM Bonn sind Unternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern und weniger als zwei Millionen Euro Jahres-umsatz Kleinstunternehmen. Kleine Unternehmen beschäftigen bis zu 49 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von bis zu zehn Millionen Euro. In mittleren Unter-nehmen erwirtschaften bis zu 499 Beschäftigte einen Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro.

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arbeiterzahl aufgestockt, bei 63 Prozentblieb die Beschäftigtenzahl unverändert,und nur acht Prozent hatten sie ver-kleinert. Damit hielt der Beschäftigungs-aufbau das sechste Jahr in Folge an.

Die Finanzierungssituation für den Mittel-stand war im vergangenen Jahr besserdenn je. „Niemals zuvor“, so das Ergebnisder KfW-Unternehmensbefragung 2015*,„haben große wie kleine Unternehmen dasFinanzierungsklima positiver beurteilt alsderzeit.“ Doch kleine und junge Unter-nehmen haben bei der Kreditaufnahmenach wie vor mit Problemen zu kämpfen.Niedrige Bonitäten und nicht ausreichendeKreditsicherheiten haben in diesen beidenUnternehmensgruppen überproportionalhäufig Kreditablehnungen zur Folge.

Probleme für kleine UnternehmenKleine Unternehmen mit weniger als einerMillion Euro Jahresumsatz meldeten dreiMal so häufig Erschwernisse beim Kredit-zugang (23 Prozent) als Unternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Umsatz.22 Prozent der bis zu sechs Jahre altenFirmen beurteilten in der „Unternehmens-befragung“ das Finanzierungsklima nega-tiver. Für Kleinst- und Kleinunternehmenist vor allem die Anforderung an die Eigen-kapitalquote ein Problem. Mit 82 Prozentder Nennungen zählt die Eigenkapitalaus-stattung bei Unternehmen mit weniger als einer Million Euro Jahresumsatz zu den wichtigsten Erschwernisfaktoren.

Bürgschaft enorm wichtigFür die Finanzierungsvorhaben vonKleinst- und Kleinunternehmen kann dieBedeutung einer Bürgschaft deshalb garnicht hoch genug eingeschätzt werden.

Wolfgang Althaus: Eine Bürg-schaft macht eine Investitions-finanzierung auch dann möglich,wenn das Unternehmen nichtüber ausreichende Kreditsicher-heiten verfügt. Es sollte frühzei-tig das Gespräch mit uns suchen.

* An der seit 2001 durchgeführten Erhebung nehmen 23 Fach- und Regionalverbände der Wirtschaft teil.

Immerhin sind von allen Unternehmen in Deutschland 87 Prozent Kleinst- undKleinunternehmen.

Auch im vergangenen Jahr sah sich diemittelständische Wirtschaft mit einemMangel an Fachkräften konfrontiert. Hinzukommen die Auswirkungen des demogra-fischen Wandels, auch auf die Arbeitswelt.Mittlerweile ist laut einer Sonderauswer-tung des repräsentativen „KfW-Mittel-standspanels“ mehr als ein Fünftel der Beschäftigten älter als 54 Jahre. Und diesogenannten „Silver Workers“ genießen in ihren Betrieben große Wertschätzung.

Vorteile älterer BeschäftigterMittelständische Unternehmen bauen vor allem auf die Zuverlässigkeit und dieExpertise ihrer älteren Mitarbeiter. 62 bzw.56 Prozent sehen die ältere Belegschaftdiesbezüglich im Vorteil gegenüber jünge-ren Beschäftigten. Und dass ältere Mit-arbeiter weniger belastbar seien, hält dieMehrheit für ein Vorurteil. Nur 17 Prozentsehen dies so, während mehr als die Hälfteder Unternehmen Defiziten bei der Belast-barkeit widerspricht.

Für die strategische Fachkräftesicherung,so das „KfW-Mittelstandspanel“, werde eswichtiger, ältere Mitarbeiter länger undproduktiv im Unternehmen zu halten. Dieserfordere aber auch eine Anpassung vonArbeitsabläufen und -bedingungen, etwadurch altersgerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen, betriebliche Weiterbildungund Gesundheitsförderung. Nur 17 Prozentder KMU hätten bereits Maßnahmen um-gesetzt, um ältere Beschäftigte zu halten,weitere 28 Prozent verfolgten Pläne undstünden „in den Startlöchern“.

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Mit 14 Jahren absolvierte Adrian Adolphsein dreiwöchiges Schülerpraktikum bei einem Herrenausstatter in seiner Heimat-stadt Krefeld. Damit war – „Ich fand dastoll“ – sein späterer Berufsweg vorge-zeichnet. Statt wie ursprünglich geplant,Jura zu studieren, entschied sich Adolphsnach dem Abitur für eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei einemexklusiven Kölner Modehaus.Anschließend wechselte er 2012 als Kun-denberater und Einkäufer zur KlasmeyerGmbH, einem renommierten und weitüber die Stadtgrenzen Essens hinaus bekannten Herrenausstatter der Premium-und Luxusklasse. Seit 40 Jahren wurde das zweigeschossige Geschäft in der Theaterpassage von einem langjährigenFreund der Familie Adolphs geführt, der sich im vergangenen Jahr – mit über70 Jahren – aus dem aktiven Arbeitslebenzurückziehen wollte. Mit der Übernahme

der Klasmeyer GmbH, deren Stammkund-schaft und Geschäftsstrukturen er mitt-lerweile kennengelernt hatte, bot sichAdolphs eine einmalige berufliche Chance:sein eigener Chef zu sein. Er wagte denSchritt und kaufte das Unternehmen füreinen deutlich sechsstelligen Betrag. „Ohne die Unterstützung der Bürgschafts-bank wäre die Übernahme für mich unmög-lich gewesen“, sagt Adrian Adolphs.Ein elegant-gediegenes Ambiente kenn-zeichnet die Geschäftsräume in der Essener Theaterpassage, der Kunde magsich hier auf Anhieb wohlfühlen. Und seinen gehobenen Ansprüchen wirdAdolphs mit hochwertiger Bekleidung italienischer Markenhersteller wie Canali,Boglioli, Fioroni oder vor allem auch Ermenegildo Zegna gerecht. Letzterer, erläutert der 25-jährige Geschäftsinhaber,ist der weltgrößte Herrenmodeherstellerund fertigt Anzüge, Hosen, Sakkos und

Krawatten seit Generationen ausschließ-lich im norditalienischen Trivera. Fast 20 Prozent seines Jahresumsatzes von mehr als 600.000 Euro erwirtschaftetKlasmeyer mit Zegna-Mode.„Das Sortiment bestimmt den Erfolg“, sagtAdrian Adolphs, deshalb sei es wichtig,seine Stammkunden und deren Beklei-dungsgeschmack genau zu kennen. Dennsowohl auf der zwei Mal jährlich statt-findenden Modemesse „Pitti uomo“ in Florenz als auch auf den Hausmessen derMarkenhersteller müsse man „ein Jahrvorher festlegen, was man einkauft“. EineFehleinschätzung des Kundengeschmackskann da für einen Herrenausstatter zumteuren Flop werden.Fachwissen sei in der Beratung anspruchs-voller Kunden entscheidend, aber ebensowichtig sei es, „zuhören zu können“, sagtder 25-Jährige. 85 Prozent der Klasmeyer-Klientel sind Stammkunden, und der

ADRIAN ADOLPHS ÜBERNAHM MIT 24 JAHREN DEN HERRENAUSSTATTER KLASMEyER IN ESSEN

„Unser Sortiment ist im Ruhrgebiet einzigartig“

Keine Kompromisse bei der Qualität: Geschäftsführer und Inhaber Adrian Adolphs www.klasmeyer.de

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„typische“ ist nach Adolphs Worten „50bis 60 Jahre alt, bodenständig, stilsicherund schätzt eine zügige Beratung“. Sie ist für den Berater, der 40 Jahre jüngerist als seine Kunden, mitunter eine Grat-wanderung, denn „man darf langjährigeKunden mit Vorschlägen nicht vor denKopf stoßen, muss aber neue gewinnen.“Die Generation der heute 60-Jährigen ist mit der ihrer Väter nicht vergleichbar:„Ältere Herren wollen Topmode.“Und sie sind, auch wenn sie ihren persön-lichen Stil gefunden haben, keineswegsberatungsresistent.

Zwei Mal im Jahr bietet Klasmeyer einen „Zegna-Maßtag“ an, an welchemSchneider des Herstellers die Garderobeindividuell anpassen. Der „betuchte“ Kunde kann sich aus mehreren Hundert Stoffen,verschiedenen Futtern und unzähligenKnöpfen seinen ganz persönlichen Anzugschneidern lassen.

Einkleiden von Kopf bis Fuß„Wir können jeden Herrn von Kopf bis Fußeinkleiden“, sagt Adrian Adolphs. „UnserSortiment ist im Ruhrgebiet einzigartig.“Es umfasst neben Anzügen, Sakkos, Hosen,

Hemden und Krawatten auch Strick- undLederwaren, Jeans sowie Unterwäsche,Socken und Schuhe. Hinzu kommen nütz-liche Accessoires wie Gürtel, Taschen, Portemonnaies und sogar Badebekleidung –alles selbstverständlich in herausragenderQualität, die dann auch ihren Preis hat.Teuerstes Einzelstück bei Klasmeyer ist ein Lammfellmantel von Loro Piana für6.000 Euro. Dem Wunsch seiner Kundennach einem ganz bestimmten Bekleidungs-accessoire kann Adrian Adolphs allerdingsbeim besten Willen nicht entsprechen:„Wir führen keine Hüte.“

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Die Lust am Kochen schmälert meist dieVorbereitung: Gemüse muss gewaschen,geschält und kleingeschnitten werden,bevor es verarbeitet werden kann. Bei einem Menü für vier oder sechs Personenmag sich der Koch dieser leidigen Pflichtnoch stellen. Doch wenn in Altenheimen,Krankenhäusern oder BetriebsrestaurantsHunderte Essen zubereitet werden müssen, dürfte die Vorbereitung von Kartoffeln und Salat, Gemüse, Obst und Kräutern die personellen Küchen-kapazitäten überfordern.Es geht weitaus bequemer, und dafürsorgt das „Frischeteam Geschwister Kluth“aus Willich. Simone und Markus Kluth,beide aufgewachsen auf einem 50 Hektargroßen Bauernhof beliefern Großab-nehmer mit tagesfrischen landwirtschaft-lichen Produkten – alle sind bereits gewaschen, geschält und geschnitten,wenn sie den Abnehmer erreichen.

Im Herbst vergangenen Jahres haben dieGeschwister ihre Produktionskapazität der kontinuierlich wachsenden Nachfrageangepasst und ein ehemaliges Firmen-gebäude für einen siebenstelligen Betragaufwendig umgebaut und mit neuen Verarbeitungsmaschinen für Obst undGemüse ausgestattet. Für ein deutlichsechsstelliges Darlehen ging die Bürg-schaftsbank ins Obligo, „sonst hätten wir diese Investition definitiv nicht stemmen können“, sagt Simone Kluth. Die Bürgschaftsbank habe ihr Vorhaben„von Anfang an voll unterstützt“.Am neuen Standort in Willich, unweit des elterlichen Hofes, verfügt das „Frischeteam“ über jeweils 700 Quadrat-meter Produktions- und auf drei Gradgekühlte Lagerfläche sowie 650 Quadrat-meter Bürofläche. 28 Voll- und Teilzeit-mitarbeiter verarbeiten neben dem Basis-produkt Kartoffeln mehr als 30 Sorten

Gemüse, 12 Salat- und 15 Obstsorten, 9 Apfelsorten und 5 Zitrusfrüchte sowie15 verschiedene Kräuter, Melonen, Tomaten und Zwiebeln.„Wir beziehen momentan 40 Prozent unserer Produkte von regionalen Anbieternoder kaufen sie jahreszeitbedingt auf einem Großmarkt in den Niederlanden“,erläutert die 27-jährige gelernte Bankkauf-frau. Alle Produkte werden tagesfrisch undausschließlich auf Bestellung verarbeitet:„Wir produzieren nicht auf Vorrat“, obwohlgewürfelte Paprika, Zucchini-Sticks oder Tomatenscheiben eine Mindesthaltbarkeitvon bis zu fünf Tagen haben. Das „Frischeteam“ steht für Qualität undden Inhalt seines Namens: „Da machenwir keine Abstriche.“Das wissen die Kunden zu schätzen, zu denen auch ein großer Konditor, dasCatering einer Fluggesellschaft und dasStudierendenwerk Düsseldorf gehören.

SIMONE UND MARKUS KLUTH BELIEFERN GROSSVERBRAUCHER MIT TAGESFRISCHEN LANDPRODUKTEN

Küchenfertige Produkte sind in der Gastronomie gefragt

Liefern täglich frische Produkte auf Bestellung: die Geschwister Simone und Markus Kluth www.frischeteam-geschwister-kluth.de

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Letzteres bewirtschaftet elf Kantinen, indenen täglich 8.000 Mahlzeiten zubereitetwerden.Entsprechend groß ist der Bedarf anküchenfertigen Produkten. Das „Frische-team“ verarbeitet täglich drei Tonnen Kartoffeln (geschält, gewürfelt oder inScheiben) und wöchentlich 35 TonnenGemüse, Salat, Obst und Kräuter. JedesProdukt wird – wie es der Kunde wünscht –in verschiedenen Schnittgrößen angebo-ten, womit das „Frischeteam“ insgesamtrund 3.000 Produkte im Angebot hat.Möhren zum Beispiel kann man in zehnverschiedenen Schnittgrößen bestellen, alslange oder kurze Sticks, in unterschiedlichdünnen Scheiben oder als Würfel mit 2,5 Millimeter Kantenlänge. Rotierende,gegeneinander versetzte Messerwalzen inder Verarbeitungsmaschine ermöglichensolch präzise Schnitte.

Dass frisches Obst und Gemüse vom Feldoder aus dem Treibhaus nach der Verar-beitung seinen Weg direkt in die Gastro-nomieküche findet, dafür sorgen siebenKühltransporter, die drei Mal am Tag von

Willich aus die rund 120 Kunden in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern beliefern. An manchen Tagen liefert Markus Kluth die Ware höchstpersönlichaus, um ein persönliches, unverfälschtesFeedback der Küchenchefs zu bekommen.„Das gehört bei uns auch zur Qualitäts-

kontrolle“, sagt der 38-jährige gelernteBürokaufmann.Für weiteres Wachstum bietet der neueStandort dem „Frischeteam“ bis auf Weiteres ausreichende Kapazitäten. Die werden bald wohl auch gebrauchtwerden, denn der Trend zu küchenfertigenProdukten, beobachtet die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft, verstärktsich. Zeitersparnis und Bequemlichkeitsind auch bei der Zubereitung von Speisen angesagt. Dem „Frischeteam“ beschert diese arbeitssparende und nichtmehr selbst erledigte Vorbereitung von Lebensmittelrohwaren weiter steigendeUmsätze.Der siebenstellige Umsatz des vergan-genen Jahres soll 2016 um gut 50 Prozentsteigen. „Diesen Zuwachs“, ist SimoneKluth zuversichtlich, „werden wir wohlauch erreichen.“

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Zwar ist ein Smartphone ein medialer Alleskönner, zugleich aber auch sehr empfindlich. Fällt es auf harten Boden,dann zersplittert meist das gläserne Display. Der enge Kontakt mit Wasser hatin der Regel den elektronischen Exitus zur Folge, und auch auf Staub sind die filigranen Kommunikationsmittel nicht gutzu sprechen. Was Handwerker, Architektenund Ingenieure, Sportler, Förster oder Jäger im Alltag brauchen, sind robusteHandys oder Smartphones. Solche Geräte– wasserdicht, stoßfest und staubdicht –entwickelt und vertreibt die Cyrus Techno-logy GmbH in Aachen. Gegründet hat das Unternehmen Anfang 2014 RoonakEmami, zuvor Gesamtvertriebsleiterin beieinem Kölner IT-Unternehmen.

Nischenmarkt mit PotenzialMit seinen drei Handy- und drei Smart-phone-Modellen bewegt sich Cyrus in

einem Nischenmarkt mit Potenzial. MitAusnahme von „Samsung“ bietet keinerder großen Hersteller Outdoor-Handysoder -Smartphones an. Die wachsendeNachfrage nach den beinahe unverwüst-lichen Cyrus-Geräten und die Gewinnungneuer Kunden in den deutschsprachigenLändern und in Skandinavien will die geschäftsführende Gesellschafterin mit einem sechsstelligen Multifunktionskreditfinanzieren, für den die Bürgschaftsbank,die sich „von Anfang an sehr aufgeschlos-sen“ gezeigt habe, ins Obligo gegangenist. Inzwischen beschäftigt Cyrus zehnMitarbeiter und plant für dieses Jahr eineUmsatzausweitung um 30 Prozent.„Wir bauen Qualität“, betont Roonak Emami, deren Unternehmen auch an derEntwicklung neuer Geräte, die im chine-sischen Shenzhen hergestellt werden, beteiligt ist. So sind alle Handys undSmartphones nach den internationalen

IP-Standards 67 oder 68 zertifiziert. Die „6“ markiert die höchste Staubschutz-klasse, „7“ ist die zweithöchste Wasser-schutzklasse und „8“ bedeutet permanentwasserdicht in 1,5 Meter Tiefe. Die Stoß-festigkeit der Cyrus-Geräte entspricht demUS-Militärstandard MIL-810G: Ein Fall aus1,2 Metern Höhe auf Beton bleibt ohne Folgen. „Um unser CM7-Handy kaputt zukriegen“, sagt Emami und wirft es hoch, sodass es auf den Boden prallt, „muss mansich schon etwas einfallen lassen.“

Smartphone mit TastenDas gilt auch in der Produktentwicklung.Seit Anfang Februar dieses Jahres ver-treibt Cyrus ein Smartphone mit Tasten. Zielgruppe sind Nutzer, die „normal“ telefonieren wollen, aber hin und wiederauch eine WhatsApp-Nachricht verschickenoder sich bei Facebook einloggen möchten.140 Euro kostet das CM16, mit dem

ROONAK EMAMI GRÜNDETE IN AACHEN DIE CyRUS TECHNOLOGy GMBH

Diese Handys gehen durch dick und dünn

In ihrer Hand hält die geschäftsführende Cyrus-Gesellschafterin das kreditkartenkleine Handy CM1. www.cyrus-technology.de

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sein Besitzer selbstverständlich auch inströmendem Regen oder in einem staub-geschwängerten Getreidesilo telefonierenkann. „Diese Technologie bieten wir zurzeit als einziger Hersteller an“, sagt Roonak Emami.Das kommunikative Flaggschiff heißtCS30, verfügt über einen leistungsfähigenProzessor und ist mit einer 13-Megapixel-Autofokus-Kamera ausgestattet. Damitbietet sie mehr Auflösung als die meistensemiprofessionellen Digital-Spiegelreflex-kameras.

Mittelfristig will Cyrus ein Smartphone mit einer 20-Megapixel-Kamera anbieten.Das kleinste Cyrus-Handy ist gerade mal so groß wie eine Kredikarte und auch entsprechend leicht. Das „Notfallhandy“begleitet seinen Besitzer bei einem Spaziergang, im Restaurant, bei sport-lichen Aktivitäten, beim Shopping oder bei einem Theaterbesuch: Man bleibt bei Bedarf erreichbar oder kann andere erreichen. Auch sein Preis prädestiniertdas kleine CM1 zum mobilen Zweitgerät: Es kostet 50 Euro.

Direkt bei Cyrus kaufen kann man keinesder Geräte; sie werden über Distributorenvertrieben und in Baumärkten, im Auto-zubehörhandel oder Online unter anderembei „Amazon“ und „Conrad“ angeboten.Seit einigen Monaten ist Cyrus mit seinen Handys und Smartphones auch bei„Media-Saturn“ gelistet.

Kundenservice großgeschriebenEagl wo der Kunde ein Cyrus-Gerät erworben hat, ist es einmal defekt, dannwird es in Aachen repariert. Und wer bei Cyrus anruft, landet nicht bei eineranonymen Hotline, sondern hat einen Mitarbeiter des Unternehmens am Telefon.„Wir wollen unseren Kunden umfassendenService bieten“, verspricht Roonak Emami.Der persönliche Kontakt ist auch einAspekt von Kundenzufriedenheit. Ein klarer Vorteil, den eine Marktnischebietet, denn große Smartphone-Herstellerkönnen ihn ihren Kunden nicht bieten.

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Existenzgründung

Auch im vergangenen Jahr war dasGründungsgeschehen in Deutsch-land rückläufig. Zum fünften Mal

in Folge ging nach Angaben des Institutsfür Mittelstandsforschung (IfM) Bonn dieZahl gewerblicher Existenzgründungenzurück. Tendenziell hat sich die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt negativ aufdas Gründungsgeschehen ausgewirkt. 2015 wurden 298.500 gewerbliche Unter-nehmen gegründet, 3,7 Prozent wenigerals im Vorjahr.

Zwar ist bei den gewerblichen Liquidatio-nen ein Rückgang gegenüber dem Vorjahrauf rund 328.000 zu verzeichnen, dochtrotz dieser positiven Entwicklung lag dergewerbliche Gründungssaldo (Differenzaus Existenzgründungen und Liquidatio-nen) im vergangenen Jahr bei rund minus29.400. Damit war der Gründungssaldozum vierten Mal in Folge negativ.

Mit rund 86.400 Anmeldungen haben Betriebsgründungen mit einer größerenwirtschaftlichen Bedeutung* im vergan-

genen Jahr nur geringfügig zugenommen.Die Zahl der Kleinbetriebsgründungen verringerte sich hingegen um 5,8 Prozentauf 178.600. Ihr Anteil an allen gewerb-lichen Existenzgründungen des vergan-genen Jahres lag bei knapp 60 Prozent. Mehr als drei Viertel der gewerblichenGründungen erfolgten in Form eines Einzelunternehmens.

Die Zahl der Nebenerwerbsgründungen lag 2015 mit rund 248.700 um ein Prozentunter dem Vorjahreswert. Zugleich stiegdie Zahl der Nebenerwerbsaufgaben um3,6 Prozent auf rund 179.500, sodass derSaldo aus Nebenerwerbsgründungen undNebenerwerbsaufgaben mit rund 69.200um rund 8.600 niedriger lag als 2014.

Entwicklung in NRWIn Nordrhein-Westfalen standen nach Angaben von IT.NRW als statistischemLandesamt rund 153.000 Gewerbeanmel-dungen (minus 1,2 Prozent) 145.000 Gewerbeabmeldungen gegenüber. Unterden insgesamt 128.000 Neuerrichtungen

waren indes nur knapp 25.000 Betriebs-gründungen, „bei denen aufgrund der voraussichtlichen Beschäftigtenzahl oderder Rechtsform eine größere wirtschaft-liche Substanz vermutet werden kann“.Von den verbleibenden 103.000 Neu-gründungen wurden etwas mehr als53.000 im Nebenerwerb angemeldet.

35 Prozent FrauenanteilDen größten Anteil an der Gesamtzahl derGewerbeanmeldungen hatte in Nordrhein-Westfalen der Bereich „Handel; Instand-haltung und Reparatur von Kraftfahr-zeugen“ (37.500), gefolgt vom Bauge-werbe mit knapp 22.000 Anmeldungen.42.300 Einzelunternehmen wurden vonFrauen angemeldet, dies entspricht einemAnteil von 35 Prozent. Der Anteil neu angemeldeter Einzelunternehmen durchausländische Staatsangehörige lag beiknapp 30 Prozent. Dabei waren Gewerbe-treibende mit polnischer (28 Prozent), türkischer (15 Prozent) und rumänischer(13 Prozent) Staatsangehörigkeit am häufigsten vertreten.

Nach Angaben des IfM Bonn verzeichneteNRW im vergangenen Jahr knapp 67.000Existenzgründungen (ohne Reisegewerbeund Freie Berufe), davon mehr als 53.000im Nebenerwerb. Den 67.000 Gründungenstanden rund 73.000 Liquidationen gegenüber, sodass sich mit minus 6.000ein negativer Gründungssaldo ergibt.

Im Vergleich der Bundesländer machteNordrhein-Westfalen als bevölkerungs-reichstes Bundesland erneut eine gute Figur. Mit knapp 67.000 gewerblichen Existenzgründungen war NRW in absolutenZahlen bundesweiter Spitzenreiter undschnitt deutlich besser ab als die Flächen-länder Bayern (46.000 Gründungen) undBaden-Württemberg (34.000). Bei der

* Wirtschaftlich bedeutende Gründungen umfassen alle Betriebsgründungen, bei denen mindestens ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplatz geschaffen wird und/oder die ins Handelsregister oder die Handwerksrolle eingetragen werden.

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Bewilligte Bürgschaften und Garantien 2015 nach Art des Geschäftsvorhabens

Anzahl Kredite und Bürgschaften und Anteil %

Beteiligungen T€ Garantien T€ ff

Existenzgründungen 289 87.647 67.916

durch Neueröffnungen 96 30.290 22.512 16

durch Betriebsübernahmen 158 47.341 37.620 26

durch Beteiligungen 35 10.016 7.784 5

Betriebserweiterungen 53 13.098 9.581 7

Betriebsverlagerungen 57 24.261 18.843 13

Existenzfestigungen 134 47.017 36.179 25

Betriebsmittel 86 13.803 9.859 7

Sonstige Vorhaben 22 3.314 2.227 1

641 189.140 144.605 100

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Gründungsintensität, die die Zahl der gewerblichen Gründungen je 10.000 Einwohner angibt, rangierte NRW hinterBerlin, Hamburg, Hessen und Bremen auf dem fünften Platz und lag damit überdem Bundesdurchschnitt.

Fokus der BürgschaftsbankDie Bürgschaftsbank hat sich in ihrer Förderpolitik auch im vergangenen Jahrauf Existenzgründungen und somit aufjunge Unternehmen konzentriert, weil siedie zeitnahe Schaffung neuer Arbeitsplätzeerwarten lassen. Nach einem OECD-Bericht„tragen junge Unternehmen stärker zurSchaffung neuer Arbeitsplätze bei als bisher angenommen“.

Die Bürgschaftsbank fördert Existenzgrün-dungen durch Neueröffnungen, Betriebs-übernahmen oder tätige Beteiligungen.Von den insgesamt 641 zugesagten Bürg-

Sabrina Gillmann: Existenz-gründer haben in der Regel wenig Eigenkapital und Sicherheiten.Mit einer Bürgschaft können sie ihr Gründungsvorhaben sicherfinanzieren.

schaften kamen im vergangenen Jahr 289oder 45 Prozent solchen Gründungsvor-haben zugute. Mit 158 zugesagten Bürg-schaften im Gesamtwert von knapp 38 Millionen Euro wurden insbesondereBetriebsübernahmen, die dem Erhalt vonArbeitsplätzen dienen, unterstützt.

Partner BürgschaftsbankFür Jungunternehmer, die eine Firmen-gründung mit Fremdkapital finanzieren, istes beinahe unverzichtbar, einen verlässli-chen und risikobereiten Finanzpartner wiedie Bürgschaftsbank an ihrer Seite zu wis-sen. Denn aus Sicht der Banken sind vorallem Gründungsprojekte – mangels aus-reichenden Eigenkapitals und Sicherheiten –mit besonders hohen Risiken verbunden.Die Bürgschaftsbank hingegen sieht nebendem Risiko immer auch die potenziellenwirtschaftlichen Chancen und die Arbeits-platzeffekte einer neu gegründeten Firma.

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Insolvenzen

Ausgesprochen günstig war im ver -gangenen Jahr das konjunkturelleUmfeld für die Wirtschaft und

die Verbraucher – mit der Folge, dass dieInsolvenzzahlen in Deutschland weiter zurückgegangen sind. Nach Angaben desStatistischen Bundesamtes mussten imvergangenen Jahr 23.123 UnternehmenInsolvenz anmelden, vier Prozent wenigerals im Vorjahr. Damit sind die Unterneh-mensinsolvenzen seit 2009 kontinuierlichrückläufig und haben im vergangenen Jahrden niedrigsten Stand seit Einführung derInsolvenzordnung im Jahr 1999 erreicht.Gegenüber dem bisherigen Höchststandim Jahr 2003 (39.500 Fälle) hat sich dieZahl der Unternehmensinsolvenzen um 41 Prozent verringert.

Schaden: 17,5 Milliarden EuroDie voraussichtlichen Forderungen derGläubiger aus den Unternehmensinsolven-zen des Jahres 2015 werden sich auf rund17,5 Milliarden Euro belaufen, nachdemsie 2014 bei rund 25,2 Milliarden Euro

gelegen hatten. Die Zahl der Verbraucher-insolvenzen, von denen in der Regel auchmittelständische Unternehmen und Hand-werksbetriebe betroffen sind, verringertesich um fast sieben Prozent auf bundes-weit rund 80.000 Fälle. Damit wurden zumfünften Mal in Folge weniger Verbraucher-insolvenzen registriert als im jeweiligenVorjahr.

Die überwiegende Mehrzahl der Unterneh-mensinsolvenzen (80 Prozent) betraf nachAngaben von „Creditreform“ im vergange-nen Jahr Kleinstunternehmen mit maximalfünf Beschäftigten. Die meisten Insolvenz-fälle gab es in der Gruppe der drei bis vierJahre alten Unternehmen (3.700), obwohlsich deren Anteil an allen Insolvenzen um 6,4 Prozent verringerte. Nach wie vor sind Unternehmen, die sich noch nichtfest am Markt etabliert haben, tendenziellstärker insolvenzgefährdet als ältere. AufUnternehmen im Alter von bis zu sechsJahren entfielen 2015 rund 41 Prozent aller Insolvenzen.

Auch wenn die Zahl der Unternehmens-insolvenzen insgesamt weiter zurück-gegangen ist, so bieten die Wirtschafts-bereiche ein differenziertes Bild. Währenddas Verarbeitende Gewerbe (plus 3,4 Pro-zent) und der Bau (plus 0,9 Prozent) mehrInsolvenzen verzeichneten, gab es im Handel (minus 3,6 Prozent) und im Dienst-leistungssektor (minus 5,2 Prozent) einen deutlichen Rückgang der Insolvenz-zahlen. Allerdings sind diese beiden Wirt-schaftsbereiche am gesamten Insolvenz-aufkommen mit 77 Prozent beteiligt.

Unternehmensinsolvenzen in NRWIn Nordrhein-Westfalen beantragten im Berichtsjahr 7.347 Unternehmen dieEröffnung eines Insolvenzverfahrens, minus 6,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Diese Insolvenzen hatten den Verlust von knapp 40.000 Arbeitsplätzen zur Folge. Mit einem Minus von rund siebenProzent entwickelten sich auch die Ver-braucherinsolvenzen erneut rückläufig.Den aus allen Insolvenzen resultierendenGesamtschaden beziffert IT.NRW als statistisches Landesamt mit 6,3 nach 6,8 Milliarden Euro.

Fast überall weniger FirmenpleitenDie regionale Betrachtung des Insolvenz-geschehens in Nordrhein-Westfalen vermittelt ein insgesamt erfreuliches Bild.Von den 31 Kreisen in NRW registrierten22 im Berichtsjahr weniger Insolvenzen,und 13 der 23 kreisfreien Städte meldetenweniger Firmenpleiten. Deutlich mehr Insolvenzen als im Vorjahr verzeichnetenhingegen die Kreise Soest (plus 19 Pro-zent) sowie Siegen-Wittgenstein und Paderborn (jeweils plus 14 Prozent). Mehr Firmenpleiten wurden auch in den Städten Bottrop (plus 30 Prozent),Hamm (plus 28 Prozent) und Münster(plus 14 Prozent) registriert.

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Die Bedeutung einer komfortablenEigenkapitalausstattung kann nichthoch genug eingeschätzt werden.

Sie hilft Unternehmen über wirtschaftlicheDurststrecken hinweg, ermöglicht – da imRating positiv bewertet – zinsgünstigereFinanzierungen und fungiert als „Türöffner“für den Zugang zu Fremdkapital. Eigen-kapital kann zudem Verluste abdecken und begrenzt insofern die Insolvenzgefahrund die Risiken für Fremdkapitalgeber.

Nicht ausreichendes Eigenkapital quit-tieren Kreditinstitute in der Regel mit einer schlechteren Bonitätseinstufung undhöheren Sicherheitenforderungen, die vorallem kleine Unternehmen überfordern.Dass sie trotz fehlender Sicherheiten überhaupt Investitionskredite erhalten,verdanken sie in vielen Fällen einer Ausfallbürgschaft.

Kontinuierliche VerbesserungVor dem Hintergrund der guten Wirt-schaftslage hat sich die Eigenkapitalsitua-

tion im Mittelstand auch im vergangenenJahr weiter verbessert. Mehr noch: Seit1997 ist die durchschnittliche Eigenkapi-talquote kleiner und mittlerer Unterneh-men von Jahr zu Jahr gestiegen. Lag siedamals bei sechs Prozent, so erreichte sie2014 (neuere Zahlen liegen nicht vor) denbisherigen Rekordwert von 26,6 Prozent.

Erhebliche BandbreiteAllerdings ist die Bandbreite in der Eigen-kapitalausstattung mittelständischer Unternehmen nach wie vor erheblich.Während nach „Creditreform“-Angaben im vergangenen Jahr 27,8 Prozent der KMU(Vorjahr: 29,6) mit einer Eigenkapitalquotevon bis zu 10 Prozent als unterkapitalisiertgelten mussten, ist mit knapp 30 Prozentdie Zahl derjenigen Unternehmen, die übermehr als 30 Prozent Eigenkapital verfüg-ten, im Vergleich zum Vorjahr konstantgeblieben. 24 Prozent der KMU verfügtenim Berichtsjahr über bis zu 20 Prozent Eigenkapital, 18 Prozent hatten bis zu 30 Prozent.

Eine Bilanzdatenanalyse des DeutschenSparkassen- und Giroverbands (DSGV)zeigt, dass sich im Zeitraum 2012 bis 2014die Eigenkapitalquote in allen Umsatz-größenklassen mittelständischer Unter-nehmen verbessert hat. So stieg die Quotebei Unternehmen mit einem Jahresumsatzzwischen einer Million und 50 MillionenEuro um mehr als drei Prozentpunkte auf26,2 Prozent. Überraschend aber ist dieVerbesserung der Eigenkapitalquote beiKleinstunternehmen mit bis zu einer Million Euro Jahresumsatz: Sie erhöhtesich im gleichen Zeitraum um fast neunProzentpunkte auf 24 Prozent und erreichte damit fast den Durchschnitt aller mittelständischen Unternehmen.

Die weiter verbesserte Eigenkapitalaus-stattung des Mittelstands kommt nachMeinung des DSGV „auch darin zum Aus-druck, dass der Anteil der Unternehmenohne Eigenkapital oder mit negativem Eigenkapital (im Jahr 2014) erstmals unter 20 Prozent gefallen ist“. Bei allenMittelstandsunternehmen mit bis zu 50 Millionen Euro Jahresumsatz lag die sogenannte Nullpunktquote bei 18,2 Prozent. Bei den Kleinstunternehmenmit bis zu einer Million Euro Umsatz betrug sie – trotz deutlicher Verringerungseit 2012 – immerhin noch 25,8 Prozent.Mithin hat ein gutes Viertel der Kleinst-unternehmen überhaupt kein Eigenkapital.Allerdings ersetzen bei diesen Unterneh-men oft Sicherheiten aus dem Privatver-mögen das formale Eigenkapital. Dessenungeachtet ist für diese Kleinstunter-nehmen der Kreditzugang außerordentlichschwierig. In den meisten Fällen dürftensie ihre Investitionsfinanzierung nur miteiner Ausfallbürgschaft realisieren können.Zudem könnten Kleinstunternehmen indiesem Fall auch von günstigeren Kredit-konditionen profitieren.

Eigenkapital

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Bürgschaftsentwicklung

Bewilligte Bürgschaften und Garantien (in Mio. Euro)

2010 20152011 2012 2013

137

114

97

122

145

Im Jahr ihres 60-jährigen Bestehenshat die Bürgschaftsbank so viele Aus-fallbürgschaften zugesagt wie niemals

zuvor in ihrer Geschichte. Die Anzahl derBürgschaften erhöhte sich um fast zehnProzent auf 641 und übertraf damit noch-mals den bereits hohen Vorjahreswert. Zugleich wuchs das Volumen der zugesag-ten Bürgschaften um 19 Prozent auf knapp145 Millionen Euro. Mit ihren Risikoüber-nahmen ermöglichte die Bürgschaftsbankdem Mittelstand in NRW die Aufnahmevon Krediten im Gesamtwert von fast 190 Millionen Euro (plus 20 Prozent).

Rekord bei FörderleistungZudem erbrachte die Bank im Geschäfts-jahr 2015 ihre bislang höchste Förder-leistung: Die zugesagten Bürgschaften,Garantien und die Beteiligungen aus demMikromezzaninfonds-Deutschland beliefensich auf insgesamt 153 Millionen Euro, die gewerblichen Unternehmen aller Bran-chen, Freiberuflern und Exstenzgründernzugute kamen.

Mehr Bürgschaften für das HandwerkDer Blick auf die Wirtschaftszweige zeigtein gemischtes Bild. Während sich die bewilligten Bürgschaftsvolumina in denWirtschaftszweigen Einzelhandel, Groß-handel, Gastgewerbe und – leicht – imGartenbau verringerten, stiegen sie imHandwerk um 40 Prozent auf fast 28 Mil-lionen Euro, in den sonstigen Gewerbenum 30 Prozent auf 46 Millionen Euro undin den Freien Berufen um 27 Prozent aufknapp 18 Millionen Euro. Den stärkstenZuwachs verzeichnete der Verkehrssektormit einem Plus von 214 Prozent und einerBürgschaftssumme von 4,3 Millionen Euro.

8.300 Arbeitsplätze sicherDie im Jahr 2015 bewilligten Bürgschaftenhaben zur Schaffung von 1.062 neuen und zur Sicherung von 8.270 bestehendenArbeitsplätzen in Nordrhein-Westfalenbeigetragen – eine wiederum erfreulicheBilanz der Fördertätigkeit der Bürgschafts-bank für den Arbeitsmarkt. Allein im Zugevon Existenzgründungen konnten rund

2.616 Arbeitsplätze gesichert werden; 586 Arbeitsplätze wurden von Existenz-gründern neu geschaffen.

Chance tritt vor RisikoDie Bürgschaftsbank ist ihrem Auftrag zurFörderung der mittelständischen Wirt-schaft auch im vergangenen Geschäftsjahruneingeschränkt gerecht geworden. Dabeisteht der Bewilligungsaspekt „Rentabi-lität“ – unabhängig von der konjunkturel-len Entwicklung – unverändert im Vorder-grund: Das übernommene Risiko muss für die Bürgschaftsbank im Interesse ihrerGesellschafter und Rückbürgen kalkulierbarbleiben. Im Zweifelsfall jedoch hat sich die Bürgschaftsbank für die Förderung derwirtschaftlichen Chance entschieden. Wer bürgt, übernimmt damit auch einnicht vermeidbares Risiko.

Trotz ihrer hohen Risikobereitschaft hatdie Bürgschaftsbank auch im Berichtsjahrwenig aussichtsreiche Anfragen zurück-geben müssen: Unter den Aspekten „Ertrag“ und „Rendite“ ließ sich für dieseAnträge leider keine hinreichend positivePrognose darstellen.

Ausfallsumme gestiegenZwar hat sich die Zahl der in Anspruch genommenen Bürgschaften im Berichts-jahr von 102 auf 94 verringert, die Summeder Bürgschaftsausfälle stieg jedoch um14 Prozent auf 13,4 Millionen Euro. An der Ausfallsumme hatte das industrielleGewerbe mit 34 Prozent den größten Anteil, gefolgt vom Einzelhandel und den sonstigen Gewerben mit jeweils 17 Prozent. Das Handwerk war an derAusfallsumme mit 13 Prozent beteiligt,der Großhandel mit elf, die Freien Berufemit fünf und das Gastgewerbe mit dreiProzent. Im Gartenbau und im Verkehr gab es keine Bürgschaftsausfälle. 2014

122

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Bewilligte Bürgschaften und Garantien 2015 nach Wirtschaftszweigen

Bürgschaftsausfälle 2015 nach Wirtschaftszweigen

Wirtschaftszweige Anzahl Kredite und Bürgschaften und Anteil %Beteiligungen T€ Garantien T€ ff

Handwerk 151 35.910 27.885 19

Einzelhandel 90 19.923 15.388 11

Großhandel 40 14.470 11.245 8

Industrie 46 18.810 14.429 10

Gastgewerbe 31 7.702 5.964 4

Gartenbau 4 1.075 771 1

Landwirtschaft 2 1.125 675 0

Verkehr 12 5.438 4.280 3

Freie Berufe 68 22.722 17.745 12

Sonstige Gewerbe 197 61.965 46.223 32

641 189.140 144.605 100

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Die gezahlten Bürgschaftsausfälle spiegelnnicht die Wirtschaftsentwicklung des je-weiligen Geschäftsjahres wider, da sie zumTeil mit deutlicher zeitlicher Verzögerungvon den Kreditinstituten zur Abwicklungan die Bürgschaftsbank herangetragenwerden.

Bürgschaftsbestand gewachsenMit 3.874 Bürgschaften lag der Bestandgeringfügig über dem Niveau des Vorjah-res (3.757), während sich das Bestandsvo-lumen wertmäßig von 570 auf 601 Millio-nen Euro erhöhte. Mit dieser Bürgschafts-summe wurden für die mittelständischeWirtschaft in Nordrhein-Westfalen Kreditevon insgesamt rund 777 Millionen Euroverbürgt.

Knapp 24 Prozent der Bestandssummekommen den sonstigen Gewerben, 19 Prozent dem Handwerk, 15 Prozentdem industriellen Gewerbe und jeweils 12 Prozent dem Einzelhandel und denFreien Berufen zugute. Der Groß- undAußenhandel partizipiert mit neun Prozent,das Gastgewerbe mit sechs, der Verkehrmit zwei und der Gartenbau mit einemProzent am Bürgschaftsbestand von 601 Millionen Euro.

ExpressBürgschaft gefragtZunehmende Akzeptanz findet die Ex-pressBürgschaft, mit der Kreditinstituteonline für Darlehen bis zu 125.000 Euroeine 60-prozentige Risikoübernahme derBürgschaftsbank beantragen können. Imvergangenen Jahr hat die Bürgschaftsbank99 ExpressBürgschaften im Gesamtwertvon rund 5,5 Millionen Euro zugesagt undso eine Kreditvergabe von 9,1 MillionenEuro ermöglicht. Am häufigsten wurdensie von den Kreditinstituten für Finanzie-rungen in den sonstigen Gewerben, imHandwerk und im Einzelhandel genutzt.

Wirtschaftszweige Anzahl T€ Anteil %Verträge

Handwerk 28 1.793 13

Einzelhandel 19 2.278 17

Großhandel 4 1.473 11

Industrie 15 4.498 34

Gastgewerbe 4 357 3

Gartenbau 1 44 0

Verkehr 1 56 0

Freie Berufe 9 602 5

Sonstige Gewerbe 13 2.280 17

94 13.381 100

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Wer in seiner Freizeit Langeweile verspürt,sollte sich mal auf der Internetseite derDiabolo Freizeitsport GmbH umsehen. Das Angebot dort umfasst mehr als 3.000Artikel für Spiel und Sport, die sich in dieBereiche Jonglieren und Diabolo, Drachen-sport, Kitesurfen und Freizeitsport-Artikelwie Bogensport, Dart, Frisbee, Bumerang,Billard- und Kickertische sowie Bewe-gungsspiele untergliedern.Wer sich von der Riesenauswahl überfor-dert fühlt, kann sich von GeschäftsführerTimo Schelletter in dessen Ladengeschäftim Norden der Bielefelder Altstadt auchpersönlich beraten lassen. Der 32-Jährigehat die Diabolo Freizeitsport GmbH, in derer seit 2008 während seines Studiums als Aushilfe gearbeitet hatte, Ende vergan-genen Jahres von seinem Onkel für einensechsstelligen Betrag übernommen. Die Risikoübernahme der Bürgschaftsbankfür ein knapp sechsstelliges Darlehen hat

Schelletter den Weg geebnet, „ohne Bürgschaft hätte ich das Unternehmennicht erwerben können“.Jetzt profitiert der Absolvent der Fach-hochschule Bielefeld von seiner Bachelor-arbeit. „Konzeptentwicklung und Umset-zung eines mehrkanaligen internet-gestützten Marketings für technischeSportgeräte“ lautete ihr Thema. Schelletteranalysierte die Vertriebskanäle der DiaboloFreizeitsport GmbH und baute für das Ladengeschäft einen Internetvertrieb auf.Damit hatte er auf die richtige Karte gesetzt. Lag der Umsatz mit Spiel- undSportgeräten 2008 noch bei rund 30.000Euro, so belief er sich im vergangenen Jahr dank der Vertriebsschienen Amazonund Ebay auf rund eine Million Euro. Online-Besteller werden allerdings auchdirekt aus Bielefeld beliefert: „In der Weihnachtszeit verschicken wirtäglich bis zu 350 Pakete.“

Die stärkste Nachfrage verzeichnet derJonglage-Bereich mit insgesamt 400 Artikeln. Es gibt Jonglierbälle, -keulen und-ringe, Devil- und Flowersticks, Jonglier-hüte und -becher, auf Wunsch auchleuchtend oder – eher für Profis geeignet –„entflammt“.Eine der ältesten Jonglierrequisiten ist dassanduhrförmige Diabolo, das mit Schnürenoder Stöcken in Rotation versetzt wird.Phosphoreszierend oder mit LEDs bestückt,zieht es auf einer abgedunkelten Bühneden Zuschauer in seinen Bann. „Teuflisch“ist das Jonglieren mit einem Diabolo keineswegs: Der Name leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet soviel wie „hinein- und hinüberwerfen“. Mit einem Anteil von 60 Prozent sind Jonglierartikel die Hauptumsatzträger desBielefelder Unternehmens. Dort findetman auch „exotische“ Spielsachen, wie etwa das japanische Geschicklichkeitsspiel

TIMO SCHELLETTER ÜBERNAHM IN BIELEFELD DIE DIABOLO FREIZEITSPORT GMBH

„Wir bringen Ihre Freizeit in Schwung“

Timo Schelletter mit Jonglier-Trainingskeulen, die es in unzähligen Ausführungen gibt. (Bilder: Linda Möser) www.diabolo-freizeitsport.de

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Kendama („unglaublich viele Trickmög-lichkeiten“, Bild oben) oder das neuseelän-dische Schwungspiel Poi: An Schnüren, die rasch mit den Händen bewegt werden,kann man farbige Tücher, Bänder und Bälle befestigen.

Herausforderung LenkdrachenDie zweitwichtigste Produktgruppe ist derDrachensport mit Lenkmatten, die überzwei, drei oder vier Leinen bewegt werden,sowie Einleiner- und Vierleiner-Drachen,die es in unzähligen Formen, Farben und Größen gibt. Dabei ist ein Vierleiner-Drachen alles andere als ein Kinderspiel-zeug, sondern fordert den ganzen Mann – respektive die ganze Frau. Beim Vierleiner werden die Lenkschnüredes Drachens durch zwei weitere Schnüreergänzt. Die dritte und vierte Schnur sind

an der hinteren Segelkante des Drachensbefestigt und dienen als Bremsleinen. DerDrachen lässt sich mit Hilfe dieser Schnürenicht nur nach links und rechts, sondernauch vorwärts und rückwärts lenken. Erkann somit auf der Stelle geflogen werdenoder auch einen Propellerspin vollführen.Das Modell „Tarantula“ beispielsweise ist 80 Zentimeter hoch, hat ein Polyester-segel mit einer Spannweite von 2,28 Metern, und sein Gestänge besteht aus ge-wickelter Kohlefaser. Sein Preis: 135 Euro.Zum Produktspektrum der Diabolo Freizeit-sport GmbH gehört auch das notwendigeEquipment zum Wind- und Kitesurfen. Bei Letzterem wird der Surfer in einemHaltegeschirr von einem länglich-ovalenSegel, auf einem Surfboard mit Fußschlau-fen stehend, über das Wasser gezogen: je mehr Wind, desto schneller.

Timo Schelletter will diese Sportart auchin Bielefeld etablieren und bietet Interes-senten mangels geeigneter Wasserflächenim Westfälischen nun einen Wochenend-trip im „Kite-Bus“ an. „Damit wenden wiruns an Leute, die einen Kite-Kurs gemachthaben oder absolvieren wollen, hier aberdafür keine Gelegenheit finden.“ Der 32-jährige Kite-Lehrer bietet ihnen Schulung,den Verleih sämtlichen Zubehörs undTransport im „Kite-Bus“ ans holländischeIjsselmeer an. Zielgruppe sind Erwachsenezwischen 18 und 40 Jahren „und wer immer sich das zutraut“. Über Ostern ist Schelletter zur ersten undkomplett ausgebuchten Tour gestartet undhat damit den Anspruch seines vor über20 Jahren gegründeten Unternehmenseinmal mehr eingelöst: „Wir bringen IhreFreizeit in Schwung.“

Die Bank und ihre Kunden | 23

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Seine Milchviehwirtschaft aufgeben oder in einen neuen Kuhstall investieren – vor dieser Wahl stand im vergangenenJahr der Eifeler Milchbauer Heinz Thur.Sein 35 Jahre alter Stall, befand der Berater der Molkereigenossenschaft, entsprechenicht mehr den heute üblichen Qualitäts-kriterien für Milchviehhaltung. Ändere sichnichts, werde die Genossenschaft keineMilch mehr von ihm kaufen – basta.Doch Aufgeben war für den 56-Jährigenund seine Frau Christa, die seit mehr als einem Vierteljahrhundert neben derMilchviehhaltung auch 75 Hektar Land-wirtschaft („ausschließlich Grünanbau“)betreiben, keine Option. Heinz Thur ent-schloss sich, einen hohen sechsstelligenBetrag in einen Boxenlaufstall mit Melk-technik und Güllelagerung zu investieren.Zugleich stockte er seinen Milchvieh-bestand auf derzeit 60 Kühe auf und willihn sukzessive auf 85 Tiere erweitern.

Den größten Investitionsanteil finanzierteunverbürgt seine Hausbank, während die Bürgschaftsbank ein 60-prozentigesObligo für ein sechsstelliges Darlehen der Landwirtschaftlichen Rentenbankübernahm. „Ohne Bürgschaft wäre die Gesamtfinanzierung nicht möglich gewesen“, sagt Thur.

Teurer als ursprünglich geplantTausend Quadratmeter groß ist der neue,lichtdurchflutete und mit moderner Technik ausgestattete Stall, der in siebenMonaten errichtet und wegen unvorher-gesehener Erdarbeiten „erheblich teurer“wurde als urspünglich geplant. Die EheleuteThur haben mit dem neuen Stall auch indie Zukunft ihres Sohnes investiert, der dieMilchviehwirtschaft einmal übernehmensoll. Gegründet wurde sie um 1920 mitanfänglich vier Kühen von Heinz ThursGroßvater – ein Betrieb mit Tradition.

Eine Kuh gibt im Durchschnitt rund 8.000Liter Milch im Jahr. Doch Milch produziertsie nur, wenn sie zuvor gekalbt hat. Unmittelbar nach dem Kalben ist die Milch-produktion am höchsten. Sie verringertsich allmählich bis zum nächsten Kalbennach einer mittleren Tragezeit von 280 Tagen. Sechs bis acht Wochen bevor dieKuh ein Kalb mit einem Gewicht zwischen20 und 50 Kilogramm gebärt, versiegt dieMilchproduktion, die Kuh ist dann „trocken”.Etwa einen Monat nach dem Kalben wirddie Kuh erneut gedeckt, und der Zyklusbeginnt von vorn. Sechs bis acht Jahre hat die Kuh ihren Platz im Stall, dann hatsich ihre Milchleistung so stark reduziert,dass sie zur Schlachtung freigegeben unddurch ein junges Tier ersetzt wird. Zwei Mal am Tag, morgens und abends,muss eine Kuh gemolken werden. Wird sie mehr als acht Stunden nicht gemolken,geht die Milchproduktion infolge des

MILCHBAUER HEINZ THUR INVESTIERTE IN EINEN NEUEN BOxENLAUFSTALL MIT MELK- UND GÜLLETECHNIK

Eine Kuh gibt rund 8.000 Liter Milch im Jahr

Zeitsparende Melkroboter lehnt Heinz Thur in seinem Stall ab: „Ich will meine Kühe anfassen können.“

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Drucks im Euter zurück. In dem an ThursKuhstall angrenzenden Melkraum könnenzehn Kühe gleichzeitig gemolken werden,wobei das mit Unterdruck arbeitendeMelkgerät von Hand an die Zitzen des Euters angeschlossen wird. Anderthalb biszwei Stunden dauert jeweils das morgend-liche und abendliche Melken – an jedemTag des Jahres.Ein Melkroboter, den eine Kuh aufsuchenkann, wenn sie gemolken werden will, ist für Heinz Thur keine Alternative zumMelken von Hand: „Zum einen kostet solchein Gerät rund 200.000 Euro, zum anderenwill ich meine Kühe anfassen können.“Betriebswirtschaftliche Parameter geltenauch in der Milchviehwirtschaft, nicht nur bei Kühen, sondern auch bei derenKälbern. Von den 60 Kühen in Thurs Stallhat immer irgendeine gerade gekalbt. Für Milch gebenden Nachwuchs wäre also aus dem Bestand heraus gesorgt.Doch dies ist ein Irrtum!

Kälber werden verkauftHeinz Thur verkauft seine Kälber, wenn sie zwei bis drei Wochen alt sind, an Vieh-händler und macht folgende Rechnungauf: Die Aufzucht eines Kälbchens kostetrund 1.100 Euro (eine Milchkuh 1.200), bis das Tier im Alter von etwa zwei Jahrengedeckt und selbst trächtig werden kann.Bis dahin benötigt es Platz im Stall, Futterund gegebenenfalls medizinische Versor-gung. In dieser Zeit, in der das Kalb nochkeine Milch geben kann, bindet es perso-nelle Kapazitäten, zumal in einem Famili-enbetrieb mit begrenzten Ressourcen:„Zehn Kälber machen richtig viel Arbeit.“

Ein Kalb für zehn EuroFür Milchbauern sind Kälber mithin einKostenfaktor. Viehhändler, die die Auf-zucht bis zur Schlachtreife übernehmen,wollen natürlich möglichst geringe Ein-standskosten haben. Entsprechend nied-rig ist der Preis, den ein Milchbauer fürein wenige Wochen altes Kalb am Markterzielen kann. Laut der „Landwirtschaft-

lichen Zeitung Rheinland“, die wöchent-lich auf Basis tatsächlicher Geschäfts-abschlüsse die Erzeugerpreise für Nutz-kälber veröffentlicht, wurden in der letzten Februarwoche dieses Jahres fürein rotbuntes Kuhkalb durchschnittlich28 Euro und für ein schwarzbuntes Kuh-kalb im Durchschnitt sogar nur zehn Eurobezahlt. Warum Letzteres weniger als dieHälfte kostet, hat sich Heinz Thur auchnoch nicht erschlossen. Ein Kalb groß-

zuziehen und dann selbst zu schlachten,kommt weder für ihn noch für seine Frau in Frage: „Wir könnten kein Kalbschlachten, dem wir zuvor auf die Weltverholfen haben.“So dürfen Thurs Kälber immerhin noch die ersten Wochen in einer ihnen

vertrauten Umgebung, nicht aber in derNähe ihrer Mütter verbringen. Denn deren Milchproduktion hat gerade ihrMaximum erreicht. Was Heinz Thur allerdings nur bedingt freut, weil der vonder Molkerei gezahlte Preis für ein KiloMilch seit Jahren stark schwankt.

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Probieren geht bekanntlich über Studieren,also lautet die Bestellung: Currywurst Berliner Art (scharf) mit Pommes fritesund Krautsalat. Das Menü ist Standard inden „Curry“-Restaurants – sowohl auf der Düsseldorfer Moltkestraße als auchauf der Hammer Straße nahe dem Medien-hafen – und viel mehr steht, abgesehenvon sechs verschiedenen Saucen und denGetränken, auch nicht auf der Speisenkarte.Alles andere als Standard ist hingegen die Qualität der Speisen. Das Rezept fürdie Bratwurst, deren bissfeste Konsistenzeher an eine Krakauer Wurst erinnert,stammt von dem ehemaligen SternekochRobert Hülsmann, dessen kulinarischeHandschrift auch die Saucen tragen. Der Krautsalat wird nach eigenem Rezeptselbst hergestellt, ist feinschnittig undverzichtet auf die gemeinhin säuerlicheNote. Die Pommes frites werden aus frischen Kartoffeln von Hand „gestiftet“

und täglich frisch vor- und endfrittiert.„Bei den Pommes frites haben wir langeexperimentiert, man braucht die richtigenKartoffeln, aber auch das richtige Öl“, erklärt Fabian Sauer.

Bürgschaft ermöglichte ÜbernahmeDer 33-Jährige hat im Juli vergangenenJahres alle Gesellschaftsanteile der Mauermann’s Curry GmbH für einen deutlich sechsstelligen Betrag übernom-men. Für rund 70 Prozent des Kaufpreisessagte die Bürgschaftsbank eine Risiko-übernahme zu, „sonst hätte ich die Finan-zierung nicht darstellen können“.Seit 2001 arbeitete Sauer im Restaurantan der Hammer Straße, zunächst im Service, zwei Jahre später – mit 21 Jah-ren – bereits als Betriebsleiter. Er kenntdas 1999 auf der Moltkestraße gegrün-dete Unternehmen ebenso gut wie derehemalige Inhaber. „Mir war klar, dass

mein Chef irgendwann in den Ruhestandgehen und einen Nachfolger suchenwürde. Deshalb habe ich immer so gearbeitet, als wäre es mein eigenes Unternehmen.“ Die Chance, sich selbst-ständig zu machen, bot sich Fabian Sauer dann im vergangenen Jahr, als sein Chef erklärte, sich aus dem aktiven Berufsleben zurückziehen zu wollen.Zehn feste Mitarbeiter und sieben Aushilfen beschäftigt Sauer in den„Curry“-Restaurants auf der Moltkestraßemit 40 Sitzplätzen innen und ebenso vielen Außenplätzen und auf der HammerStraße, wo 50 Sitzplätze im Gastraum und 60 Sitzplätze draußen zur Verfügungstehen. Zwar ist die Speisenkarte in beidenRestaurants identisch, doch wird dieCurrywurst mit einem hauchdünnen Blättchen aus 18-karätigem Gold eher imSzeneviertel Medienhafen bestellt, mit-unter sogar mit einer Flasche Champagner.

FABIAN SAUER ÜBERNAHM DIE MAUERMANN’S CURRy GMBH MIT ZWEI RESTAURANTS IN DÜSSELDORF

Champagner zur Currywurst mit Blattgold

Fabian Sauer in seinem Restaurant auf der Hammer Straße am Medienhafen www.curry-deutschland.de

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Die „Goldwurst“, räumt Sauer ein, war ein Marketinggag, hatte allerdings durchschlagenden Erfolg und zeigt, dass ein ausgefallenes Angebot durchausNachfrage generieren kann.Meist sind es Touristen, die sich auf derHammer Straße gegenüber den Gehry-Bauten eine Blattgold-Currywurst für erschwingliche sechs Euro gönnen. Fabian Sauer weiß auch von einem offen-bar nicht unvermögenden Schweizer Ehepaar zu berichten, das eigens aus derAlpenrepublik einflog, um mit Freunden im „Curry“ eine Currywurst zu essen, wobei im Laufe des Abends – man gönntsich ja sonst nichts – sieben FlaschenChampagner geleert wurden. „Man muss im Gespräch bleiben“, weißSauer, „in Düsseldorf ist man schnell oben,aber auch schnell wieder unten.“

Ins Gespräch gebracht hat die „Goldwurst“sein Restaurant allemal, in sechs TV- Sendungen im In- und Ausland wurdedarüber berichtet. Inspiriert dazu wurdeSauer von einem befreundeten Künstler,der darum bat, seinen asiatischen Gästen

eine Currywurst mit Blattgold zu servieren,und damit bei ihnen auf einhellige Begeis-terung stieß. Den 18-karätigen Eyecatcherkann man übrigens gefahrlos mitessen.Auch wenn Gold nach Sauers Worten alseines der ältesten Heilmittel gilt, wird der Hauptteil des Edelmetalls den Körpernach geraumer Zeit vermutlich unverdautwieder verlassen.

An warmen Tagen 1.500 BratwürsteAnzumerken wäre noch, dass in den beiden „Curry“-Restaurants jährlich 65 Tonnen Kartoffeln in Pommes frites verwandelt und an sommerlichen Tagen,wenn man auch draußen sitzen kann, bis zu 1.500 Bratwürste serviert werden,übrigens stets auf einem Teller mit Besteckund Serviette. Für den hausgemachtenKrautsalat kommen jedes Jahr Hundertevon Kohlköpfen unters Messer.Geschmacklich top ist auch der Saucen-teller für 1,80 Euro mit vier wechselndenselbstgemachten Saucen und Zwiebeln in der Mitte: Senf-Honig, Samurai, Prei-selbeer-Meerrettich und Aioli. Dass inletzterer Sauce nur andeutungsweise Knob-lauch verarbeitet wird, ist nach SauersWorten Absicht: „Es kann ja sein, dassman nach dem Essen noch Termine hat.“

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28 | Erfahrung, Kompetenz, Know-how

Bürgschaft mit VorteilenEine Bürgschaft wirkt sich günstig auf dieBonitätsbewertung eines Unternehmensaus. Darüber hinaus eröffnet sie Spielraumfür einen auskömmlichen Kontokorrent-rahmen, der ebenfalls verbürgt werdenkann. Zudem ermöglicht eine Ausfallbürg-schaft auch günstigere Konditionen, weil sie das Kreditausfallrisiko der Finan-zierungsinstitute verringert und deren Eigenkapital schont. Für Banken ist eineBürgschaft die beste aller Sicherheiten.Sie gibt ihnen im Interesse ihrer mittel-ständischen Kunden den notwendigenHandlungsspielraum.

Tim Deden: InvestitionsbereiteUnternehmen sollten frühzeitigdas Gespräch mit uns suchen.Auch für komplexe Finanzierungs-fälle finden wir eine Lösung.

Bürgschaftsbank: Kompetenz, Know-how, Erfahrung

Die Mitarbeiter der Bürgschaftsbankverstehen sich im Gespräch mitihren Kunden als Beratungsteam.

Sie verfügen über ein in vielen Jahren gewonnenes profundes Branchen-Know-how und ein hohes Maß an Problemlö-sungskompetenz. Gutachten von Kammernund Fachverbänden sowie das fachspezifi-sche Wissen von Sachverständigen fließenin eine Beratung mit ein. Die Institutionen„hinter“ der Bürgschaftsbank bilden branchenübergreifend einen einzigartigenKnow-how-Pool aus umfassender Sach-kompetenz und branchenspezifischer Erfahrung, den die Bürgschaftsbank auchim vergangenen Jahr gerne in Anspruchgenommen hat.

Bürgschaftsbank „zweisprachig“Die Bürgschaftsbank spricht sowohl dieSprache des Unternehmers als auch die der Banken – eine vorteilhafte Kombi-nation, wenn es um komplexe Finanzie-rungsfragen geht. Unternehmer finden inder Phase der Antragstellung, Bearbeitungund Entscheidung in den Mitarbeitern der Bürgschaftsbank kompetente Partner,die die unternehmerischen Überlegungenbegleiten und gegebenenfalls auch Korrek-turen anregen. Letztlich wird jede Bürg-schaftsentscheidung individuell getroffen,eine Ablehnung ist stets die schwierigereEntscheidung.

Das Gespräch suchenUnternehmen, die über wenig Eigenkapitaloder Sicherheiten verfügen, sollten früh-zeitig das Gespräch mit der Bürgschafts-bank suchen. Denn eine einmal ausgespro-chene Kreditablehnung führt nicht seltenzu einer investiven Vollbremsung. Unterden kleinen Firmen, deren Investitions-kreditwunsch abgelehnt wurde, gabennach einer KfW-Studie 40 Prozent ihr Vorhaben ersatzlos auf.

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Service im Internet | 29

Komfortabel und nutzerfreundlichist der Internetauftritt der Bürg-schaftsbank NRW. Der Besucher

erfährt unter www.bb-nrw.de alles Wissens-werte über die Aufgaben und Fördermög-lichkeiten der Bürgschaftsbank. Über eineeinfache, funktionale Menüführung habenNutzer schnellen Zugriff auf alle Angeboteund Informationen. Die Kontaktseite mitangeschlossener E-Mail-Funktion bietetdie Möglichkeit einer direkten Kontaktauf-nahme mit dem gewünschten Ansprech-partner oder aber einer Terminvereinba-rung. Nützliche Servicefunktionen wie einumfassender Download-Bereich, Bestell-service, Rückrufservice und Routenplanerrunden das Internetangebot ab.

Ihren Partnern, den Hausbanken, bietet die Bank einen zusätzlichen Service. Über ein webbasiertes Verwaltungssystemkönnen Bürgschaftsanträge einfach ange-legt, bearbeitet und verwaltet werden.

Intelligente Formulare unterstützen denKreditsachbearbeiter bei der Erstellung des Antrags und ermöglichen somit eineschnellere Abwicklung der Anträge.

Die Vorteile auf einen Blick:• Verwaltung und Bearbeitung von meh-

reren Kundenanträgen zur gleichen Zeit• Passwortgesicherter Zugang für jeden

Kreditsachbearbeiter• Intelligente Menüführung durch das

System• Ständige Plausibilitätsprüfung des

Antrags• Druckfunktion zum dynamischen

Erzeugen von PDF-Dateien• Archivfunktion

ExpressBürgschaftKomfortabel und schnell: Online könnenBanken und Sparkassen für Kredite bis zu125.000 Euro eine 60-prozentige Express-Bürgschaft beantragen, über die die Bürg-

schaftsbank innerhalb von fünf Werktagenentscheidet.

Direktantrag interaktiv bearbeitenDie Bürgschaftsbank NRW bietet auf ihrerWebseite die Möglichkeit an, einen Direkt-antrag auf Ausfallbürgschaft (zunächstohne Hausbank) datenbankgestützt zu bearbeiten. Dabei wird der AntragstellerSchritt für Schritt durch das fünfseitigeFormular geführt. Das Softwaremodul erkennt eine Vielzahl möglicher Fehlein-gaben und weist den Bearbeiter auf not-wendige Ergänzungen oder erforderlicheKorrekturen hin.Der vollständig ausgefüllte Antrag wirdautomatisch in eine PDF-Datei umgewan-delt, die der Kunde ausdruckt und unter-schreibt. Der Antrag mit den erforderli-chen Unterlagen kann dann zur Bearbei-tung an die Bürgschaftsbank geschicktwerden. Bei Fragen und Problemen kanneine Onlinehilfe konsultiert werden.

Bürgschaft online beantragenFür Sparkassen und Genossenschaftsban-ken ist die Beantragung einer Bürgschaftfür Förderprogrammkredite und/oder (ergänzende) Hausbankmittel auf elektro-nischem Weg möglich, dank Koopera-tionsvereinbarungen mit der NRW.BANKund der WGZ BANK.

Nutzer der Systeme „FG-Center“ bzw.„GENO-STAR“ können neben dem eigent-lichen Kreditantrag über eine neue, ledig-lich einseitige Anlage „Bürgschaft derBürgschaftsbank“ in einem ArbeitsgangKreditmittel und die Bürgschaft für dieseKredite auf elektronischem Weg schlankund zügig beantragen. Mit der Schaffungdieser Schnittstellen und der zukünftignoch engeren Verzahnung der jeweiligenProzesse wird vielen Hausbanken das An-tragsverfahren weiter erleichtert werden.

Service im Internet

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30 | Ausblick

Heftige Turbulenzen an den Finanz-märkten nährten zu Jahresbeginndie Furcht vor einem globalen Ab-

schwung der Wirtschaft. Im Januar brachdas KfW-ifo-Geschäftsklima in den Groß-unternehmen ein und setzte seinen Sturz-flug auch im Februar nahezu ungebremstfort. Für die abrupte Klimaabkühlung waren fast ausschließlich die ins Minusgerutschten Geschäftserwartungen verant-wortlich. Nachdem sich das mittelstän-dische Geschäftsklima im Januar nochvergleichsweise stabil gezeigt hatte, legtees einen Monat später ebenfalls den Rück-wärtsgang ein, und die Geschäftserwar-tungen bewegten sich erstmals seit Okto-ber 2014 wieder unter der Nulllinie, die imKfW-ifo-Mittelstandsbarometer für denlangfristigen Durchschnitt seit 1991 steht.

Doch bereits im März verblassten die Sor-gen um ein mögliches Ende des Schengen-Raums und einen drohenden „Brexit“, dasAusscheiden Großbritanniens aus der Eu-

ropäischen Union. Nachdem sich die Roh-stoffpreise stabilisiert und sich die Furchtvor einem globalen Abschwung verringerthatten, „atmete der Mittelstand pünktlichzu Frühlingsbeginn erst einmal durch“.

Gute RahmenbedingungenDenn die Rahmenbedingungen für einweiteres Wirtschaftswachstum in Deutsch-land sind unverändert gut: niedrige Zinsen, niedriger Rohölpreis, steigendeEinkommen und ein stabiler Arbeitsmarkt.Mit 200.000 neuen Stellen rechnet derDeutsche Industrie- und Handelskammer-tag in diesem Jahr. Vor allem im Einzel-handel, im Gastgewerbe und in der Bau-wirtschaft sind Beschäftigungszuwächsezu erwarten. Die Binnenkonjunktur dürfteauch 2016 einen maßgeblichen Beitragzum Bruttoinlandsprodukt leisten.

Export bereitet SorgenSorgen bereitet kleinen und mittleren Un-ternehmen der Export, der im vergangenen

Ausblick

Jahr mit 1,2 Billionen Euro einen Rekord-wert erreichte. Zwar sind mittelständischeUnternehmen am Exportumsatz lediglichmit 18 Prozent beteiligt, tatsächlich abersind sie in großem Umfang Zulieferer für exportierende Großunternehmen undleisten damit einen wesentlich höherenExportbeitrag.

Mehr Firmenpleiten in ExportländernDer Kreditversicherer Euler Hermes sagt ineiner Studie eine Zunahme von Firmenplei-ten in vielen Ländern voraus, die deutscheExporteure in Mitleidenschaft ziehen könn-ten. Allen voran: China. Für Deutschlandsdrittwichtigsten Handelspartner prognosti-ziert Euler Hermes in diesem Jahr 20 Pro-zent mehr Firmeninsolvenzen – nach 25Prozent im Vorjahr. Noch vor China rangiertBrasilien mit geschätzt 22 Prozent, gefolgtvon Taiwan (17), Singapur und Hongkong(je15) sowie Kolumbien (13), Australien (12),Chile (11) und Südafrika mit zehn Prozentmehr Firmenpleiten. Exporteure in dieseLänder müssten mit einem hohen Risiko inBezug auf Zahlungsausfälle rechnen.

Wachstum setzt sich 2016 fortDer private und staatliche Konsum sowieeine „Sonderkonjunktur durch die hoheZuwanderung“ (KfW-Chefvolkswirt Dr.Jörg Zeuner) dürften auch in diesem Jahrdas Bruttoinlandsprodukt weiter wachsenlassen. Dabei reicht die Prognosebandbreiteder Volkswirte von 1,3 Prozent (DIHK) über1,5 Prozent (Internationaler Währungs-fonds) bis zu plus 1,7 Prozent (KfW).

Die Bürgschaftsbank erwartet für 2016eine Geschäftsentwicklung mindestens aufdem Niveau der bisherigen Rekordjahre2013 und 2014. Dabei geht die Geschäfts-führung für 2016 per saldo von einemWertberichtigungsbedarf mindestens aufdem Niveau des Vorjahres aus.

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Bürgschaftsbank im Dialog | 31

Seit Anfang Oktober 2015 gibt es inDeutschland erstmals ein eigen-ständiges bundesweites Bürgschafts-

angebot für landwirtschaftliche Unter-nehmen. Mit der neuen Agrar-Bürgschaftkönnen Programmdarlehen der Landwirt-schaftlichen Rentenbank verbürgt werden.Zielgruppe sind insbesondere Wachstums-und Pachtbetriebe sowie Hofnachfolgerund Existenzgründer.

Bei der Agrar-Bürgschaft, einem zunächstbis 2018 befristeten Pilotprojekt, koope-rieren die deutschen Bürgschaftsbankenmit der Rentenbank unter Nutzung desEU-Programms für die Wettbewerbs-fähigkeit von Unternehmen und für KMU(englische Abkürzung: COSME) des Europäischen Investitionsfonds (EIF). Mit einer EIF-Rückbürgschaft können in den nächsten drei Jahren seit Oktober2015 Bürgschaften über insgesamt

Die neue Agrar-Bürgschaft

Nach der Vertragsunterzeichnung (v.l.n.r.): Bernhard Krüsken (Generalsekretär, Deutscher Bauernverband), Guy Selbherr (VDB-Vorsitzender und Vorstand Bürgschafts-bank Baden-Württemberg), Christa Karis (Leiterin Corporate Relations, EIF), Manfred Thivessen (stv. VDB-Vorsitzender und Geschäftsführer Bürgschaftsbank NRW),Dr. Horst Reinhardt (Sprecher des Vorstands, Landwirtschaftliche Rentenbank)

400 Millionen Euro vergeben werden, wasein Kreditvolumen von rund 670 MillionenEuro ermöglicht.

Das Finanzierungsinstitut beantragt dieAusfallbürgschaft elektronisch bei derBürgschaftsbank NRW über die Homepagewww.agrar-buergschaft.de. Die Höhe der Bürgschaftsprovision richtet sich nach der durch die Hausbank festgestellten Bonitätsklasse.

Bürgschaft bietet ZinsvorteilDie Agrar-Bürgschaft sichert nicht nur dieInvestitionsfinanzierung ab, sie bietet demBürgschaftsnehmer darüber hinaus in der

Regel auch einen Zinsvorteil. Denn für dieProgrammdarlehen der Landwirtschaft-lichen Rentenbank gilt ein verbindliches,risikogerechtes Zinssystem, das unter anderem drei Besicherungsklassen umfasst.Mit der 60-prozentigen Agrar-Bürgschaftwird in jedem Fall die Besicherungsklasse 2erreicht. Dadurch ergibt sich für den Bürg-schaftsnehmer in der Regel ein Zinsvorteil,der größer ist als die Kosten der Agrar-Bürgschaft. Zudem gilt dieser Zinsvorteilfür den gesamten Kreditbetrag und nichtnur für den verbürgten Teil. Die Bürg-schaftsbank kann nun auch Betriebe ausder Landwirtschaft und dem gesamtenGartenbau unterstützen.

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Auf einen Blick

32 | Auf einen Blick

Verkehr 3 %

Eingegangene Anträge nach Wirtschaftszweigen

Bestand nach Wirtschaftszweigen

10 % Industrie

19 % Handwerk

1 % Gartenbau

11 % Großhandel

Sonstiges Gewerbe 29 %

Gastgewerbe 4 %

Einzelhandel 14 %

9 % Freie Berufe

12 % Einzelhandel

2 % Verkehr

9 % Groß-und Außenhandel

Handwerk 19 %

Gastgewerbe 6 %

Industrie 15 %

Freie Berufe 12 %

Bürgschafts- und Garantiebestand nach Bankengruppen

2 % Beteiligungs-gesellschaften

38 % Genossenschaftsbanken Privates Bankgewerbe 15 %

24 % Sonstiges Gewerbe

1 % Gartenbau

Sparkassen 45 %

Bürgschaftsbestand

Mit rund 601 Millionen Euro lag die Bestandssumme der Bürgschaften und Garantien über dem Vorjahreswert von 570 Millionen, die Zahl der Fälle erhöhte sich auf 3.874 (2014: 3.757).Spitzenreiter im Bürgschaftsbestand sind mit einem Anteil von 19 Prozent die Betriebe des Handwerks, die mittel-ständische Industrie (15 Prozent) sowiedie sonstigen Gewerbe (24 Prozent).

Finanzpartner

Mit 3.874 bewilligten Anträgen erreichteder Bürgschaftsbestand im Geschäftsjahr2015 ein Volumen von gut 601 MillionenEuro. Daran haben die Sparkassen einenAnteil von 45 Prozent, während auf dieGenossenschaftsbanken 38 Prozent undauf das private Bankgewerbe 15 Prozententfallen.

Bürgschaftsanträge

Von Januar bis Dezember 2015 gingen bei der Bürgschaftsbank insgesamt 933Anträge ein. Von der beantragten Gesamt-bürgschaftssumme entfielen 19 Prozentauf das Handwerk, 14 Prozent auf denEinzelhandel, 11 Prozent auf den Groß-handel, 10 Prozent auf das industrielle Gewerbe und 29 Prozent auf die sonstigenGewerbe, bei denen es sich zumeist umkleine Dienstleistungsfirmen handelt. Sie stellten die meisten Anträge auf eineAusfallbürgschaft.

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Auf einen Blick | 33

64

64

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145

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52

43 48

56

307

24

6

42

54

67

Bürgschaftssummen 2015 nach Bundesländern (in Mio. Euro)

47

Ländervergleich

Unter den Bürgschaftsbanken der Länder hat die Bürgschaftsbank NRW– nach Baden-Württemberg – im vergangenen Jahr erneut das zweit-höchste Bürgschaftsvolumen zugesagt.Mit insgesamt 145 Millionen Euro wurde der mittelständischen Wirtschafteine Kreditaufnahme von insgesamt 189 Millionen Euro ermöglicht. Das vonallen deutschen Bürgschaftsbanken verbürgte Kreditvolumen betrug mehr als 1,6 Milliarden Euro.

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60 Jahre Bürgschaftsbank NRW

Die Bürgschaftsbank NRW sei ein„hidden champion“, sagte der nord-rhein-westfälische Minister für Wirt-

schaft, Energie, Mittelstand und Handwerk,Garrelt Duin, in seinem Grußwort auf der60-Jahr-Feier der Bank. Ihre Gründung sei„segensreich“ gewesen, und sie sei heuteeine „unverzichtbare Einrichtung“. „Wennes die Bürgschaftsbank nicht gäbe, müssteman sie erfinden“, meinte der Minister.

Zuvor hatte Meinolf Niemand als Auf-sichtsratsvorsitzender der Bürgschafts-bank ihre Geschichte anschaulich Revuepassieren lassen und darauf hingewiesen,dass die Bürgschaftsbank gegen den Bundestrend wachse.

Den beiden Grußworten schloss sich eineanregende Podiumsdiskussion an, in derdrei erfolgreiche Unternehmensgründerdie Bedeutung einer Bürgschaft für ihrGeschäftsvorhaben unterstrichen: „Ohne Bürgschaft säßen wir heute nichthier“, meinte ein geschäftsführender Gesellschafter.

Der Diskussion schloss sich ein künst-lerisches Potpourri an, das den Gästen imNeusser Zeughaus ein ums andere Malkurzweilige Unterhaltung bot. Ein Jongleurauf einem Einrad, zwei fingerfertige Zau-berer, ein Papierkünstler, ein Glasbläser

und ein Karikaturist mit spitzer Feder sowie, ganz in Blau, das schweigsame,aber omnipräsente Quartett „Living dolls“sorgten ebenso für abwechslungsreicheUnterhaltung wie eine Jazzband mit instrumentaler Musik und A-cappella-Gesang und eine Harfenistin.

Auf einer digitalen Carrerabahn liefertensich nicht nur männliche Gäste drama-tische Verfolgungsjagden. Gemächlichging es in einem nachgebauten WienerKaffeehaus zu, wo ein Pianist und eineViolinistin für ein angenehmes musika-lisches Ambiente sorgten.

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Industrie- und Handelskammern

Industrie- und Handelskammer Aachen KdöR,Aachen

Industrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland KdöR, Arnsberg

Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld KdöR,Bielefeld

Industrie- und HandelskammerMittleres Ruhrgebiet KdöR,Bochum

Industrie- und HandelskammerBonn/Rhein-Sieg KdöR, Bonn

Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold KdöR,Detmold

Industrie- und Handelskammer zu Dortmund KdöR,Dortmund

Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf KdöR,Düsseldorf

Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg KdöR,Duisburg

Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen KdöR, Essen

Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen KdöR,Hagen

Industrie- und Handelskammer zu Köln KdöR,Köln

Handwerkskammern

Handwerkskammer Aachen KdöR,Aachen

Handwerkskammer Südwestfalen KdöR,Arnsberg

HandwerkskammerOstwestfalen-Lippe zu Bielefeld KdöR,Bielefeld

Handwerkskammer Dortmund KdöR,Dortmund

Handwerkskammer Düsseldorf KdöR,Düsseldorf

Handwerkskammer zu Köln KdöR,Köln

Handwerkskammer Münster KdöR,Münster

Landwirtschaftskammern

Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen KdöR,Münster

Verbände des Gartenbaus

Landesverband Gartenbau Rheinland e.V., Köln

Landesverband Gartenbau Rheinland-Pfalz e.V.,Bad Kreuznach

Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe e.V.,Dortmund

Verband Garten-, Landschafts- undSportplatzbau Nordrhein-Westfalen e.V.,Oberhausen

Industrie- und Handelskammer Mittlerer NiederrheinKrefeld-Mönchengladbach-Neuss KdöR,Krefeld

Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen KdöR,Münster

Industrie- und Handelskammer Siegen KdöR,Siegen

Industrie- und HandelskammerWuppertal-Solingen-Remscheid KdöR,Wuppertal

Verbände des Handels

Handelsverband Nordrhein-Westfalen Aachen-Düren-Köln e.V.,Aachen

HandelsverbandOstwestfalen-Lippe e.V.,Bielefeld

Einzelhandelsverband BonnRhein-Sieg Euskirchen e.V.,Bonn

EinzelhandelsverbandWestfalen-Münsterland e.V.,Dortmund

Rheinischer Einzelhandels- und Dienstleistungsverband e.V.,Düsseldorf

Handelsverband Nordrhein-Westfalen e.V.,Düsseldorf

Landesverband Großhandel-Außenhandel-DienstleistungenNordrhein-Westfalen e.V.,Düsseldorf

Stand 31.12.2015

Organe der BürgschaftsbankGesellschafter

36 | Organe der Bürgschaftsbank

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Einzelhandelsverband Ruhr e.V.,Essen

Handelsverband Nordrhein-WestfalenWestfalen West e.V.,Gelsenkirchen

Einzelhandelsverband Kleve e.V.,Goch

Handelsverband Nordrhein-WestfalenKrefeld-Kempen-Viersen e.V.,Krefeld

Handelsverband NRW Niederrhein e.V.,Moers

Einzelhandelsverband Ruhr-Lippe e.V.,Recklinghausen

Verbände des Handwerks

Augenoptikerverband NRW,Dortmund

Bäckerinnungs-VerbandWestfalen-Lippe,Bochum

BÄKO-Zentrale Nord eG,Duisburg

Baugewerbe-Verband Nordrhein,Düsseldorf

Baugewerbeverband Westfalen,Dortmund

Bundeskreditgarantiegemeinschaftdes Handwerks GmbH,Berlin

Dachdecker-Verband Nordrhein,Düsseldorf

Fachverband Elektro- undInformationstechnische HandwerkeNordrhein-Westfalen,Dortmund

Fachverband Land- und BaumaschinentechnikNordrhein-Westfalen e.V.,Düsseldorf

Fachverband MetallNordrhein-Westfalen,Essen

Fachverband des TischlerhandwerksNordrhein-Westfalen,Dortmund

Fleischerverband Nordrhein-Westfalen,Meerbusch

Friseur- und KosmetikverbandNordrhein-Westfalen,Dortmund

GlaserinnungsverbandNordrhein-Westfalen,Rheinbach

Innungsverband des Dachdeckerhandwerks Westfalen,Dortmund

Innungsverband des Damen- undHerrenmaßschneiderhandwerks NRW,Essen

Innungsverband Raum und AusstattungWestfalen-Lippe,Waltrop

Landesinnungsverband des Konditorenhandwerks NRW,Mönchengladbach

Landesinnungsverband Nordrheinfür das Raumausstatter- undSattler-Handwerk,Bonn

Landesinnungsverband desSchornsteinfegerhandwerksNordrhein-Westfalen,Düsseldorf

Landesinnungsverband für dasZahntechniker-Handwerk NRW,Münster

Landesinnungsverband für dasZweiradmechaniker-Handwerk NRW,Düsseldorf

Maler- und LackiererinnungsverbandWestfalen,Dortmund

Maler- und LackiererLandesinnungsverband Nordrhein,Köln

Unternehmerverband HandwerkNordrhein-Westfalen e.V. (LFH),Düsseldorf

Verband des Kfz-GewerbesNordrhein-Westfalen e.V.,Düsseldorf

Verband des RheinischenBäckerhandwerks,Düsseldorf

Verband für Uhren, Schmuckund Zeitmesstechnik NRW,Coesfeld

Zentralverband des Deutschen Schuhmacher-Handwerks,Sankt Augustin

Stand 31.12.2015

Organe der Bürgschaftsbank | 37

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Verbände des Hotel- undGaststättengewerbes

DEHOGA Ostwestfalen e.V.,Bielefeld

DEHOGA Lippe e.V.,Detmold

DEHOGA Nordrhein e.V.,Neuss

DEHOGA Westfalen e.V.,Hamm

Verbände der Industrie

BauindustrieverbandNordrhein-Westfalen e.V.,Düsseldorf

Gesamtverband Kunststoff-verarbeitende Industrie e.V. (GKV),Bad Homburg

Gesellschaft zur Förderung desMaschinenbaues mit beschränkter Haftung,Frankfurt am Main

Industrieverband Klebstoffe e.V.,Düsseldorf

Unternehmensverband der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie Nordrhein e.V.,Wuppertal

Verband Druck + Medien Nord-West e.V.,Düsseldorf

Verband der NordwestdeutschenTextil- und Bekleidungsindustrie e.V.,Münster

Verband Rheinisch-WestfälischerBrauereien e.V.,Düsseldorf

Verband Verkehrswirtschaft und LogistikNordrhein-Westfalen e.V.,Düsseldorf

Vereinigung der Papier, Pappe undKunststoff verarbeitenden IndustrieWestfalens e.V. (VPV-Westfalen),Bochum

WSM Wirtschaftsverband Stahl-und Metallverarbeitung e.V.,Hagen

ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik-und Elektronikindustrie e.V. ,Köln

Kreditinstitute

BankenverbandNordrhein-Westfalen e.V., Düsseldorfzugleich treuhänderisch für 13 Bankendes privaten Kreditgewerbes

WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank,Düsseldorf

NRW.BANKAnstalt des öffentlichen Rechts,Düsseldorf

Versicherungen

Provinzial Rheinland Lebensversicherung AG,Die Versicherung der Sparkassen,Düsseldorf

SIGNAL IDUNABeteiligungsgesellschaft für Bürgschaftsbanken und Kreditgarantiegemeinschaften mbH,Hamburg

Stand 31.12.2015

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Mitglieder

Meinolf NiemandArnsbergHauptgeschäftsführerHandwerkskammer Südwestfalen– Vorsitzender –

Michael RadauMünsterPräsidentHandelsverband Nordrhein-Westfalen e.V.– 1. stellvertretender Vorsitzender –

Michael SteinackerDüsseldorfDirektorWGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank – 2. stellvertretender Vorsitzender –

Wolfgang BorgertBielefeldStellvertretender Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld

Friedrich G. ConzenDüsseldorfVorsitzender Rheinischer Einzelhandel- und Dienstleistungsverband e.V.

Oliver CurdtDüsseldorf und LünenGeschäftsführerVerband Druck + Medien Nord-West e.V.

Dr. Stefan DietzfelbingerDuisburgHauptgeschäftsführerNiederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg

Klaus FrickEssenAssessor jur. / LL. M. (Eur.)

Heinrich HiepKevelaerEhrenmitgliedLandesverband Gartenbau Rheinland e.V.

Lutz PollmannDüsseldorfHauptgeschäftsführerBaugewerbliche Verbände Nordrhein

Dr. h.c. Hans-Peter Rapp-FrickHagenHauptgeschäftsführerSüdwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen

Ralf SiebeltBocholtVizepräsidentDEHOGA Westfalen e.V.

Ulrich ScheeleDüsseldorfGeneralbevollmächtigterSIGNAL IDUNA Gruppe

Dr. Ortwin SchumacherDüsseldorfBankdirektorNRW.BANK

Ansgar van HalterenDüsseldorfHauptgeschäftsführerIndustrieverband Klebstoffe e.V.

Stellvertreter

Dr. Peter AchtenDüsseldorfHauptgeschäftsführerHandelsverband Nordrhein-Westfalen e.V.

Susanne BrämerRecklinghausenHauptgeschäftsführerinEinzelhandelsverband Ruhr-Lippe e.V.

Dr. jur. Walter ErasmyMünsterHauptgeschäftsführer Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

Wilhelm HickingDortmundStellvertretender Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Dortmund

Dr. Hubertus HilleBonnHauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg

Klaus HübenthalNeussHauptgeschäftsführerDEHOGA Nordrhein e.V.

Dirk KalmünzerDüsseldorfGeschäftsführer BauindustrieverbandNordrhein-Westfalen e.V.

Dr. Ilona LangeHauptgeschäftsführerinIndustrie- und Handelskammer Arnsberg,Hellweg-Sauerland

Monika Stefania Leardini-WittigEssenBankdirektorin NATIONAL-BANK AG

Thomas LöckerDüsseldorfDirektor WGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank

Helmut RüskampDülmenPräsident Landesverband GartenbauWestfalen-Lippe e.V.

Dirk SchnittgerDortmundDirektorSIGNAL IDUNA Gruppe

Dr. Frank WackersDüsseldorfHauptgeschäftsführer Unternehmerverband Handwerk Nordrhein-Westfalen e.V. (LFH)

Dr. Gerhard WeyersDüsseldorfDirektorNRW.BANK

Josef ZipfelDüsseldorfStellvertretender Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Düsseldorf

Aufsichtsrat

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Bürgschaftsausschuss

André BerudeArnsbergIndustrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland– Vorsitzender –

Dr. Gerhard WeyersDüsseldorfDirektorNRW.BANK– Vorsitzender –

Wolfgang ZepmeuselDüsseldorfAbteilungsdirektorWGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank– Vorsitzender –

Dirk KalmünzerDüsseldorfGeschäftsführer Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e.V.– Stellvertetender Vorsitzender –

Michael NaujoksDüsseldorfLeiter Geschäftskunden Heilberufe Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG– Stellvertetender Vorsitzender –

Manfred PianaAachenHauptgeschäftsführer Einzelhandels- und Dienstleistungsverband Aachen-Düren-Köln e.V.– Stellvertetender Vorsitzender –

Michael SteinackerDüsseldorfDirektorWGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts- Zentralbank– Stellvertetender Vorsitzender –

Dieter BerensGelsenkirchenVizepräsident a. D.Verband des Kraftfahrzeuggewerbes NRW e.V.

Christoph BischoffBochumAbteilungsleiterSparkasse Bochum

Berit BornmannHamburgVice PresidentDeutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG

Susanne BrämerRecklinghausenHauptgeschäftsführerinEinzelhandelsverband Ruhr-Lippe e.V.

Antonius BrinkmannOeldeVizepräsident Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe e.V.

Oliver CurdtDüsseldorf und LünenGeschäftsführerVerband Druck + Medien Nord-West e.V.

Tomas EickelbaumMülheim an der RuhrGeschäftsführer

Georg EickholtDüsseldorfObermeisterElektro-Innung Düsseldorf

Beate FalkenrothEssenNATIONAL-BANK AG

Klaus FißEssenGeneralbevollmächtiger NATIONAL-BANK AG

Rainer GallusDüsseldorfGeschäftsführerRheinischer Einzelhandels- und Dienstleistungsverband e.V.

Stefan GraveBochumIndustrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet

Frank J. GreiplKölnDirektorCommerzbank AG

Mathias HärchenKölnStellvertretender Geschäftsführer Industrie- und Handelskammer zu Köln

Rüdiger HelbrechtDuisburgStellvertretender Geschäftsbereichsleiter Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg

Thomas KlammerDüsseldorfAbteilungsdirektorCommerzbank AG

Rudolf König (gen. Kersting)SiegenGeschäftsführer Industrie- und Handelskammer Siegen

Michael KruseMünsterProkuristNRW.BANK

Bert MangelsKrefeldReferent Existenzgründung undUnternehmensförderungIndustrie- und HandelskammerMittlerer Niederrhein

Dieter MeschHorn-Bad MeinbergPräsidentDEHOGA Lippe e.V.

Ludger MürmannDüsseldorfAbteilungsdirektorWGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank

Daniela NellingerDüsseldorfAbteilungsleiterinStadtsparkasse Düsseldorf

Bernd NürnbergerKölnAbteilungsleiter Kreissparkasse Köln

Jochen OberlackDüsseldorfAbteilungsdirektorWGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank

Horst ReinemannDortmundLebensmittelkaufmann

Markus RichterGelsenkirchenGeschäftsführerEinzelhandelsverband Westfalen-West e.V.

Manfred RyckenDüsseldorfVizepräsident a. D.Zentralverband des Deutschen Handwerks

40 | Organe der Bürgschaftsbank

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Wolfgang SepckeBonnAbteilungsdirektorLeiter Geschäftskunden-BeratungszentrumCommerzbank AG

Ralf SiebeltBocholtVizepräsident DEHOGA Westfalen e.V.

Friedhelm SpaltingHöxter-OttbergenGastronom

Ralf SchmidtBochumAbteilungsleiterSparkasse Bochum

Bert SchmitzKerkenGärtnermeister

Claudia SchulteDüsseldorfAbteilungsleiterinHandwerkskammer Düsseldorf

Johannes SchumacherAachenBäckermeister

Wolfgang SchwalenDuisburgEhrenvorsitzenderAugenoptikerverbandNordrhein-Westfalen

Josef Trendelkamp sen.NordwaldeGeschäftsführer

Ansgar van HalterenDüsseldorfHauptgeschäftsführerIndustrieverband Klebstoffe e.V.

Martin van TreeckDüsseldorfStellvertretender Geschäftsführer Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf

Corina WeißeDüsseldorfGruppenleiterinWGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank

Lars WiemerDüsseldorfLeiter Referat ExistenzgründungMittelstandsförderungNRW.BANK

Klaus WillmersArnsbergHauptgeschäftsführer Einzelhandelsverband Südwestfalen e.V.

Theo WilminkNeuenkirchenHotelier

Susanne WirthDüsseldorfProkuristinWGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank

Ulf WollrathDortmundGeschäftsführer Industrie- und Handelskammer zu Dortmund

Achim ZirwesKleveGeschäftsführerEinzelhandelsverband Kleve e.V.

Jürgen HegeringRecklinghausenTischlermeister, Dipl.-Ingenieur

Charles HeymannKölnHotelier

Karl-Heinz KosterDüsseldorfKaufmannfür Tapeten, Farben und Lacke

Elmar KremerGladbeckBauunternehmer

Christoph LauOberhausenStellvertretender Geschäftsführer Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen e.V.

Hans MültinLudwigshafenLandesverband Gartenbau Rheinland-Pfalz

Helmut RüskampDülmenPräsident Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe e.V.

Gisela WaldbruchOberhausenSteuerberaterin

Prof. Dr. Martin ZimmermannEschweilerDipl.-Ingenieur/Steuerberater

GeschäftsführungLothar Galonska Manfred Thivessen

Sachverständigenrat

Stand 31. 12. 2015

Organe der Bürgschaftsbank | 41

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Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

I Die deutsche Wirtschaft hat sich 2015 – trotz allgemeiner Unsicherheit über dieweitere Entwicklung der Weltkonjunktur –stabil aufwärts entwickelt. Die DeutscheBundesbank erwartet nach einem solidenAnstieg des preisbereinigten Bruttoinlands-produktes (BIP) im Jahresschlussquartalfür das gesamte Jahr 2015 eine Zunahmedes BIP real um 1,7 % (kalenderbereinigt:1,5 %). Damit war das Wirtschaftswachs-tum im abgelaufenen Jahr ähnlich kräftigwie im Vorjahr (+1,6 %); dieses Wachstumwurde wesentlich vom Konsum getragen – bei einer unterstützenden Stimulierungder Konjunktur durch weiter gesunkeneRohölpreise. Mehr Rückenwind gab esebenfalls von der Auslandsnachfrage. Allerdings hat sich die Dynamik der Exportemerklich abgeschwächt, wodurch die Investitionsbereitschaft der heimischenUnternehmen zusehends gedämpft wurde.

I Dabei zeigte sich die realwirtschaftlicheEntwicklung in Deutschland in einer gutenVerfassung. Die Beschäftigung am Arbeits-markt entwickelte sich weiter positiv, dasZusammenspiel aus deutlich gestiegenenRealeinkommen und niedrigen Zinsen ermöglichte eine hohe private Konsum-nachfrage. Aber auch die Konsumausgabendes Staates stiegen nicht zuletzt wegender Mehrausgaben infolge der starkenFlüchtlingszuwanderung deutlich.

I Nordrhein-Westfalen resümiert ein wirt-schaftlich noch zufriedenstellendes Jahr:Nach den Berechnungen des „Arbeits-kreises volkswirtschaftliche Gesamtrech-nungen der Länder“ ist das BIP im erstenHalbjahr 2015 preisbereinigt um 0,3 % angestiegen, lag damit aber 1,1 %-Punkteunter dem Bundesdurchschnitt.

Lagebericht der Geschäftsführung

Geschäftsmodell der Bürgschaftsbank NRW

Förderauftrag

I Als Selbsthilfeeinrichtung der gewerb-lichen Wirtschaft und der drei Säulen derKreditinstitute in NRW ersetzt die Bürg-schaftsbank fehlende Sicherheiten, damitbetriebswirtschaftlich sinnvolle Vorhabennicht an mangelnden Kreditsicherheitenscheitern. Die Bürgschaftsbank arbeitetnicht gewinnorientiert, gemäß Gesell-schaftsvertrag dürfen erwirtschafteteÜberschüsse nicht ausgeschüttet werden.

Rückbürgschaften von Bund und Land

I Im gemeinsamen Bestreben, eine breiteStruktur gesunder kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) als Rückgrat derdeutschen Volkswirtschaft zu schaffenund zu erhalten, unterstützen die Bundes-republik Deutschland und die Länder seit Jahrzehnten die Bürgschaftsbankendurch Rückbürgschaften und Rück-garantien, zinsgünstige Darlehen undSteuerbefreiung.

I Die Rückbürgschaften und Rückgaran-tien von Bund und Land werden im Fünf-Jahres-Rhythmus neu verhandelt. Die abdem 1. Januar 2013 bis zum 31. Dezember2017 geltende Rückbürgschaftserklärungdes Bundes und die inhaltlich gleicheRückbürgschaftserklärung des LandesNordrhein-Westfalen, die jährlich erneuertwird, ermöglichen die Förderung von KMUsowie die Unterstützung von Existenz-gründungen mit einem Bürgschafts-höchstbetrag in Höhe von TEUR 1.250. Für Vorhaben im Bereich des Energieein-spar-Contractings kann gemäß DrittemNachtrag zur Rückbürgschaftserklärung

des Bundes vom 22.12.2015 die maximaleBürgschaftsverpflichtung auf TEUR 2.000erhöht werden; im Vorjahresvergleich haben sich ansonsten keine wesentlichenÄnderungen für die Bürgschaftsbank ergeben.

EU-Beihilferichtlinien

I Der unveränderten Beobachtung und intensiven weiteren Diskussion und Begleitung bedürfen die EU-Beihilfericht-linien, denen die Bürgschaftsförderungdeshalb unterliegt, weil die Bürgschaftender Bürgschaftsbank durch Rückbürg-schaften des Bundes und des Landes unterlegt sind. Nach den derzeitigen Regelungen hindern uns lediglichin Einzelfällen formale Vorschriften, eine Bürgschaft zu übernehmen.

Geschäftsverlauf der Bürgschaftsbank

Bürgschaftsgeschäft

I Die Bürgschaftsbank blickt auf einsehr erfolgreiches Förderjahr 2015 zurück,in diesem Jahr wurde die bislang höchsteFörderleistung seit Gründung erbracht.Gemeinsam mit ihren Geschäftspartnern,den Kreditinstituten und den Wirtschafts-organisationen in Nordrhein-Westfalen,hat die Bürgschaftsbank ihre Aufgabe,kleine und mittlere Unternehmen bei Erfolg versprechenden Finanzierungs-vorhaben, aber fehlenden Sicherheiten,mit einer werthaltigen Bürgschaft zu unterstützen, erfüllt.

I Parallel hierzu hat die Bürgschaftsbankdie Einbindung in das Netzwerk ihrer Geschäftspartner weiter intensiv genutzt,um bei einer Vielzahl von Veranstaltungen

42 | Lagebericht

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auf ihr Förderangebot aufmerksam zu machen bzw. in zahlreichen individuellen Beratungsgesprächen mit Existenzgrün-dern, mittelständischen Unternehmernund den sie begleitenden Hausbankentragfähige Finanzierungsstrukturen zu erarbeiten.

I Trotz des konjunkturell per saldo posi-tiven Umfeldes hat sich das Bürgschafts-geschäft in 2015 sehr erfreulich – und damit besser als von der Bank erwartet –entwickelt. Das Gesamtvolumen der genehmigten Bürgschaften, der Größe also, welche die Förderleistung der Bankam deutlichsten widerspiegelt, bewegtsich mit EUR 144,6 Mio. deutlich überdem Vorjahresniveau (= EUR 121,6 Mio.),dabei war 2014 hinsichtlich des Förderergebnisses eines der besten Geschäftsjahre der Bürgschaftsbank überhaupt.

I Diese positive Entwicklung, die zudemvon einer weiterhin zurückhaltenden Kreditnachfrage im Mittelstand flankiertwird, kann nicht monokausal erklärt wer-den. Letztlich geht die Geschäftsführungvon einem „Erfolgsmix“ aus dem in denvergangenen Jahren permanent aus-gebauten Dienstleistungsangebot derBürgschaftsbank einerseits sowie einer im Rahmen aufsichtsrechtlicher Entwick-lungen zunehmenden Bereitschaft derKreditinstitute zur Teilung von Adressen-ausfallrisiken andererseits aus.

I Der seit April 2013 um 25 % auf EUR 1.250.000 erhöhte Bürgschaftshöchst-betrag wird im Neugeschäft weiterhin nursporadisch in Anspruch genommen, derseit Dezember 2015 mögliche Bürgschafts-höchstbetrag für Vorhaben im Bereich desEnergieeinspar-Contractings wurde noch

nicht ausgenutzt. Die ebenfalls im April2013 implementierte „ExpressBürgschaft“(max. 60 %ige Bürgschaft für Kreditvolu-men von bis zu EUR 125.000), die sich mit 99 Genehmigungen in 2015 erfreulichstabil entwickelt hat, trug in absolutenZahlen lediglich moderat zum Gesamt-wachstum des Bürgschaftsbestandes bei(bei einer vergleichbaren Risikolage wie im „klassischen“ Bürgschaftsgeschäft). Die Bürgschaftsbank NRW verbürgt seitdem Geschäftsjahr 2014 mit Rückbürg-schaften des Europäischen Investitions-fonds auch KMU-Leasingverträge gegen-über Leasinggesellschaften sowie seit dem 01.10.2015 Finanzierungen für dieLandwirtschaft. Im Rahmen dieser Pro-gramme der deutschen Bürgschaftsbankenwurden bisher lediglich überschaubareGeschäfte getätigt.

I Für die Bank hat unverändert – unab-hängig von dem konjunkturellen Umfeld –der Bewilligungsaspekt „Rentabilität“erste Priorität. Das übernommene Risikomuss für die Bürgschaftsbank im Inter-esse ihrer Gesellschafter und Rückbürgen kalkulierbar bleiben. Dem Förder-grundsatz „Im Zweifel für die Chance“ ist die Bank in allen vertretbaren Fällennachgekommen.

I Trotz der korrespondierend zum Förderauftrag unverändert hohen Risiko-bereitschaft musste im vergangenen Jahrwiederum eine nicht unerhebliche Zahlvon wenig aussichtsreichen Anfragenzurückgegeben werden: Für diese Anträgeließ sich unter den Aspekten „Ertrag“ und „Rendite“ leider keine hinreichend positive Prognose darstellen. Deren Anteil am gesamten „Antragseingang“ derBürgschaftsbank ist im Vorjahresvergleichin etwa unverändert.

I Zum 31. Dezember 2015 verbürgte dieBank ein Kreditvolumen von EUR 777 Mio.mit EUR 601 Mio. (Vorjahr: EUR 570 Mio.),verteilt auf 3.874 Bürgschaften. Damitkonnten die Tilgungen, Verzichte und Ausfälle auf die in früheren Jahren ver-bürgten Kredite durch das Neugeschäftdeutlich übertroffen werden.

Ergebnisentwicklung

Erträge aus Bearbeitungsgebühren

I Die Bürgschaftsbank berechnet Bearbeitungsgebühren in der Regel nur für genehmigte Bürgschaften, sonstigeBearbeitungsentgelte haben nur eine untergeordnete Bedeutung. Somit ent-wickeln sich die Erträge aus Bearbeitungs-gebühren in etwa analog der Größenord-nung der Veränderung im Bürgschafts-neugeschäft. Da das Neugeschäft trotz des hohen Vorjahresvolumens weiter gesteigert werden konnte, entwickeltensich auch die Erträge aus Bearbeitungs-gebühren mit EUR 2,7 Mio. rund TEUR 400über Vorjahresniveau.

Erträge aus Bürgschaftsprovisionen

I Unverändert sind die Bürgschafts-provisionen die wichtigste Ertragsquelleder Bank. Sie liegen mit EUR 8,3 Mio. rund TEUR 400 über dem Vorjahreswert.Der Grund liegt in dem die Altgeschäfts-abgänge deutlich übersteigenden Neu-geschäft.

Finanzergebnis

I Zum Jahresultimo waren die freien Mittel der Bank im Wesentlichen im Rah-men zweier geschlossener Fondssegmentedurch geeignete Spezialinstitutionen

Lagebericht | 43

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angelegt. Damit verfolgt die Bank unver-ändert die jederzeitige Sicherstellung einer marktnahen und Rendite orientierten Disposition bei gleichzeitiger Beachtunggesetzlicher Auflagen und ihrem Risiko-profil Rechnung tragender Anlagerestrik-tionen.

I Bei unverändert schwachen Kapital-marktzinsen beträgt das FinanzergebnisTEUR -371 (Vorjahr: TEUR -275). Wie im Vorjahr hat die Bank darauf verzichtet, Erträge aus den Spezialfondsabzurufen sowie Anteile an den Spezial-fonds zu veräußern. Die berücksichtigten

44 | Lagebericht

Zinsaufwendungen beinhalten neben den Zinsen für die ERP-Darlehen von rundTEUR 70 (Reduzierung TEUR 6 im Vor-jahresvergleich) auch einen Zinsaufwandvon TEUR 319 (Vorjahr: TEUR 213) für Pensionsrückstellungen, da gemäß dem BilMoG neben den Personalkosten

Entwicklung des Betriebsergenisses in T€ 2015 T€ 2014 T€

Erträge aus Bürgschaftsprovisionen undBearbeitungsgebühren 11.043 10.246Zinserträge 25 25Laufende Erträge aus Aktien und anderennicht festverzinslichen Wertpapieren 0 0Sonstige Erträge 532 481Betriebliche Erträge 11.600 10.752

Zinsaufwendungen 389 292Provisionen für Dienstleistungsgeschäfte 7 8Personalaufwendungen 5.002 4.615Sachaufwendungen 1.683 1.673Abschreibungen Anlagevermögen 506 465Sonstige Steuern 54 55Übrige Aufwendungen 260 243Betriebliche Aufwendungen 7.901 7.351Betriebsergebnis (I) 3.699 3.401

Saldo aus Zuführung und Auflösung der Rückstellungenfür Risiken im Bürgschafts- und Garantiegeschäft -3.688 -2.499Veränderung der Pauschalwertberichtigung -90 -59Veränderung Einzelrückstellungen pauschaliert 1.430 1.231Saldo aus nicht durch Rückstellung gedeckten Ausfällenund Eingängen aus abgerechneten Ausfällen 675 586Veränderung § 340g HGB -500 -1.200Risikoergebnis -2.173 -1.941Betriebsergebnis (II) 1.526 1.460

Wertpapierergebnis (ohne Zinserträge) 0 0Ergebnis aus Sondereinflüssen -107 13

Jahresüberschuss 1.419 1.473

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entstandener Aufwand aus der Rückstel-lungszuführung in den Zinsaufwendungenzu erfassen ist. Letztere sind maßgeblichdurch die Senkung des zur Bemessung derPensionsrückstellung zu Grunde gelegtenRechnungszinsfußes auf 3,9 % hervor-gerufen worden.

Betriebliche Aufwendungen

I Die betrieblichen Aufwendungen habensich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 550auf rund EUR 7,9 Mio. erhöht. Währendsich die Personalaufwendungen um rundTEUR 400 beziehungsweise 8,4 % (bei zwei zusätzlichen Mitarbeiterkapazitäten)erhöhten, stellen sich die Sachaufwendun-gen und übrigen Aufwendungen nahezuunverändert dar.

Risikoergebnis

I Mit Rückstellungen sollen Verluste ausBürgschaftsrisiken aufgefangen werden.Sie werden in Höhe des spezifischen Verlustrisikos gebildet und regelmäßig zur Feststellung der angemessenen Höheüberprüft. Abschreibungen werden vor-genommen, sobald nach Einschätzung der Bank Forderungen als uneinbringlichangesehen werden. Pauschalwertberich-tigungen berücksichtigen latente Risikenaus dem Bürgschaftsgeschäft.

I Die Insolvenzzahlen in Deutschland sind in 2015, wenn auch mit reduzierterGeschwindigkeit, weiter zurückgegangen,wobei die Insolvenzschäden deutlich unterdem Vorjahreswert lagen. Grund für dieseEntspannung des Insolvenzgeschehens istzum einen die günstige Finanzierungs-situation für Unternehmen sowie die weit-gehende konjunkturelle Stabilität, zum

anderen die geringere Zahl an größerenSchäden. Junge Unternehmen kurz nachder Gründung (sowie auch etablierte Un-ternehmen mit 20 Jahren Markterfahrung)waren 2015 offenbar stärker insolvenz-gefährdet als im Vorjahr. Allein Unter-nehmen im Alter von bis zu sechs Jahren haben einen Anteil am gesamten Insolvenz-geschehen von 41,4 %. Das Insolvenz-geschehen in Deutschland war 2015zudem dominiert von Kleinstinsolvenzen,bei 80,4 % aller erfassten Unternehmens-insolvenzen lag die Mitarbeiterzahl beimaximal fünf. Im Vergleich zum Vorjahrwaren aber verstärkt Insolvenzen in denmittleren Größensegmenten 21 bis 50 und51 bis 100 Mitarbeiter zu verzeichnen. Ein ähnlicher Trend findet sich hinsichtlichder Umsatzgröße der Unternehmen, wo imSegment zwischen EUR 0,5 und 5,0 Mio.Umsatz ein Anstieg zu verzeichnen war(+2,1 %). Die durch die Bürgschaftsbankgeförderten Unternehmen sind demgemäßaufgrund unverändert strukturellerSchwächen besonders gefährdet. Nebeneiner Eigenkapitallücke ist die Ertragskraftoftmals noch nicht zufriedenstellend undgefestigt. Somit hat die Bürgschaftsbankim Berichtsjahr (nach Rückbürgschaften)für gefährdete und notleidende Bürgschafts-engagements in Höhe von insgesamt rundEUR 10,4 Mio. (Vorjahr: EUR 8,2 Mio.)neue Rückstellungen, Einzelwertberichti-gungen und Direktabschreibungen gebildet.

I Die Erträge aus der Auflösung von inden Vorjahren gebildeten Einzelrück-stellungen für Bürgschaftsrisiken und dieRückflüsse auf bezahlte Ausfälle belaufensich auf rund EUR 8,7 Mio. (Vorjahr: EUR7,4 Mio.). Sie finanzieren somit rund 84 %des Aufwands der Bank für die für neueRisiken erforderlichen Rückstellungen.

Lagebericht | 45

I Der Anteil der konkreten Risikovorsorgefür den Gesamtbestand hat sich mit rund15,1 % gegenüber dem Vorjahreswert von 17,3 % reduziert.

I Bei vorsichtiger Bewertung der heraus-gelegten Bürgschaften hat die Bank inausreichender Höhe Einzel- und Pauschal-wertberichtigungen für erkennbare Risikengebildet.

I Aus in den Vorjahren übernommenen 94 Bürgschaftsverträgen (Vorjahr: 102Bürgschaftsverträge) waren Ausfälle in Höhe von EUR 13,4 Mio. (Vorjahr: EUR 11,7 Mio.) zu zahlen. Hierbei ist zuberücksichtigen, dass Ausfälle regelmäßigmit einem beachtlichen zeitlichen Verzug zum Tag der Kreditkündigung bezahlt werden.

Liquidität

I Die Liquidität war auch im Berichtsjahrstets gegeben. Die Liquiditätskennzahl betrug zu den Meldestichtagen 3,42 bzw.3,13 und übertraf damit deutlich den von der Bundesanstalt für Finanzdienst-leistungsaufsicht geforderten Wert von 1,0.

Eigenmittel

I Aufgrund der im Gesellschaftsvertragfestgelegten Überschussbindung weist die Bank nach Feststellung des Jahres-abschlusses ein Gesamtkapital von gut EUR 46 Mio. aus, das sich aus den in der nachstehenden Tabelle im Einzelnendargestellten Positionen errechnet: Mit einer Gesamtkapitalquote von 30,26 %(Vorjahr: 31,39 %) sowie einer harten

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Eigenmittel 2015 T€ 2014 T€

Hartes Kernkapital

Eingezahltes Stammkapital 2.577 2.577Offene RücklagenKapitalrücklage 491 491Gewinnrücklagen 28.556 27.083Fonds für allg. Bankrisiken nach § 340 g HGB 12.700 12.200

44.324 42.351Abzüglich Immaterielle Vermögensgegenstände -425 -427

43.889 41.924

Ergänzungskapital

Längerfristige nachrangige Verbindlichkeiten 2.397 2.739

Gesamtkapital 46.296 44.663

46 | Lagebericht

Kernkapitalquote von 28,70 % (Vorjahr:29,47 %) liegt die Bank nach Feststellungdes Jahresabschlusses über dem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-tungsaufsicht geforderten Mindest-wert von 8 %.

Risikomanagement

I Zur Geschäftstätigkeit einer Bürg-schaftsbank gehört unvermeidbar das Eingehen von Risiken. Die frühzeitige Risikoerkennung und vorausschauendeSteuerung der Risiken stellen eine wesentliche Erfolgskomponente unseresGeschäftes dar.

I Unabhängig von den gesetzlichen Anfor-derungen sieht die Bank deshalb auch diestetige Verbesserung der Verfahren undInstrumentarien des Risikomanagementsals Notwendigkeit und unternehmerischeHerausforderung.

I Die Bank übernimmt schwerpunktmäßigAdressenausfallrisiken. Die dabei verfolgteRisikostrategie wird von der Geschäfts-führung festgelegt und ebenso wie die Risikotragfähigkeit der Bank laufend überprüft. Als für alle mittelständischenUnternehmen und Angehörige der FreienBerufe jederzeit zugängliche Förderbankverzichtet die Bürgschaftsbank auf eine konkrete Planung nach Branchen-schwerpunkten, geografischer Streuungoder Größenklassen.

I Klumpenrisiken auf Kreditnehmer-/Kre-ditnehmereinheiten-Ebene werden durchdie Obergrenze für Einzelbürgschaften wie auch Bürgschaften an Kreditnehmer-einheiten von EUR 1,25 Mio. (für Vor-haben im Bereich des Energieeinspar-Contractings: EUR 2,0 Mio.) vermieden.Zugleich ist hierdurch eine breite Risiko-streuung gewährleistet.

I Die Bank hat zur Risikokontrolle nachMaßgabe der MaRisk umfassende Arbeits-

anweisungen und Arbeitsabläufe instal-liert, die es ihr ermöglichen, Risiken früh-zeitig zu erkennen, zu bewerten, abzu-mildern und einer ständigen Kontrolle zu unterwerfen. Es existiert ein hauseigenesModell zur Messung der Risikotragfähig-keit einschließlich der geforderten Stress-tests sowie eines inversen Stresstestsnebst ausführlicher Dokumentation inForm eines Handbuchs.

I Die auf diese Weise angestrebte Risiko-transparenz bietet die Grundlage für dieabzuleitenden Managemententscheidun-gen. Vergangenheitsbezogene Ansätzewerden ergänzt durch zukunftsorientierteSzenariobetrachtungen. In regelmäßig aktualisierten Prognoserechnungen werden die erwarteten Ergebnisse undwichtigsten Kennziffern unter alterna-tiven Annahmen vorausgeschätzt, sodassden geschäftlichen Risiken rechtzeitig begegnet werden kann. Entsprechend den aufsichtsrechtlichen Vorgaben hat die Bank eine eigene funktional unabhän-gige Einheit für das „Risikocontrolling“eingerichtet.

I Dieser Bereich ist direkt der Geschäfts-führung unterstellt und zuständig für einen einheitlichen Rahmen für den Umgang mit Risiken. Außerdem verant-wortet er die vierteljährliche Risikoberichts-erstellung sowie die daraus abgeleitetenHandlungsempfehlungen. Darüber hinausverfügt die Bank in Form der „Internen Revision“ über eine unabhängige Instanz,die Effektivität und Effizienz der ange-wandten Maßnahmen überprüft. Die bedeutendsten Risiken, denen wir besondere Aufmerksamkeit widmen, sind Kredit-, Marktpreis- und Liquiditäts-risiken sowie die operationellen und strategischen Risiken.

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Kreditrisiken

I Das Kreditrisiko besteht darin, dass Kunden ihren vertraglich zugesichertenZahlungsverpflichtungen gegenüber den Hausbanken nicht nachkommen und die Bürgschaftsbank ihre Bürgschafteinlösen muss.

I Das Kreditrisiko stellt für die Bürg-schaftsbank das höchste Einzelrisiko dar,wenngleich Rückbürgschaften der öffent-lichen Hand das Eigenobligo der Bank fürdie übernommenen Bürgschaften deutlichreduzieren.

I Die Bürgschaftsbank legt ihre Bereit-schaft, Ausfallrisiken einzugehen, nachbestimmten Grundsätzen fest. Ein schrift-licher Bericht stellt die Basis für jede vonder Bank zu treffende Kreditentscheidungdar. Ein solcher Bericht enthält alle wesentlichen Informationen, die für dieKreditentscheidung maßgeblich sind. Auf der Basis dieses Berichtes erfolgt einedetaillierte Risikobeurteilung. Sie bestehtaus der Analyse der finanziellen Verhält-nisse, der Marktposition, des Geschäfts-umfeldes, in dem der Kreditnehmer tätigist, sowie der Qualität des Managements.Bestandteil dieser Analyse ist auch ein Rating auf Basis eines von der Bank und den übrigen deutschen Bürgschafts-banken gemeinsam entwickelten Rating-systems.

I Sämtliche Bürgschaftsengagementswerden regelmäßig überprüft. Aus derdurch die detaillierte Beobachtung, denständigen Einblick in die wirtschaftlichenVerhältnisse der Kreditnehmer, den jähr-lich stattfindenden Ratingprozess und die genaue Überwachung der Darlehens-

bedienung ermittelten Risikobeurteilungergibt sich für jedes Engagement eine Risikoeinstufung, die auch Grundlage fürdie gegebenenfalls erforderliche Bildungvon Einzelrückstellungen ist, mit denendie Bank Ausfallrisiken in angemessenemUmfang Rechnung trägt. Besonders risikobehaftete Kreditengagements werden von einem eigenständigen Bereichspezialisierter Kreditfachleute intensiv begleitet. Monatliche EDV-Auswertungenüber den Kreditbestand bilden unter anderem die Verteilung des Kreditvolumensnach Branchen, Größenklassen und Kreditarten ab.

I Vierteljährliche Risikoberichte erläuterndiese Auswertungen und informieren zusätzlich über das Neugeschäft, Problem-kredite, die größten Einzelkreditrisiken,Vorsorgen usw., sodass Ausfallrisiken vor-ausschauend gesteuert werden können.Neben dem prozessorientierten Ablauf fürdas Kerngeschäftsfeld Bürgschaften sindim Organisationshandbuch der Bank alle Prozesse des Kreditgeschäfts detailliertbeschrieben.

Marktpreisrisiken

I Marktpreisrisiken zeigen den poten-ziellen Verlust, der aufgrund von Änderun-gen der Zinsstruktur (Zinsrisiken), derWechselkurse (Währungsrisiken) sowie der sonstigen Marktpreise (z. B. Aktienkurse)hervorgerufen wird. Die Bürgschaftsbankist kein Handelsbuchinstitut, auch auf die Vornahme von Handelsgeschäften im Rahmen der Bagatellgrenzen nach § 2 Abs. 11 KWG wird generell verzichtet.

I Der Anlage ihrer Mittel kommt aus-schließlich die Aufgabe zu, die Leistungs-

Lagebericht | 47

fähigkeit der Bürgschaftsbank im Falle ihrer Inanspruchnahme nachhaltig zu garantieren. Zur Minimierung der Risiken,die bei der Erfüllung dieser Aufgabe entstehen können, wird das Vermögengrundsätzlich so angelegt, dass möglichstgroße Sicherheit und Rentabilität bei ausreichender Liquidität und Wahrung angemessener Mischung und Streuung erreicht werden.

I Als zentrale Überwachungsgrößen fürihre Marktpreisrisiken nutzt die Bank den Value-at-Risk-Ansatz (VaR). Bei dem VaRwird der maximal zu erwartende Verlustunter üblichen Marktbedingungen inner-halb eines festgelegten Haltezeitraumesmit einer vorgegebenen Wahrscheinlich-keit ermittelt.

I Kreditrisiken im Sinne von Ausfall von Schuldnern durch deren mögliche Bonitätsverschlechterung vermeiden wirdurch hohe Bonitätsanforderungen sowieDiversifizierung und von der Geschäfts-führung festgelegte Emittenten- und Kontrahentenlimite.

Liquiditätsrisiken

I Die Liquiditätssituation der Bürgschafts-bank ist gekennzeichnet durch weitge-hend fixierte Zahlungsströme. Diese sindsomit gut planbar. Zur Sicherung ihrer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit verfügtdie Bank über einen den durchschnittli-chen Liquiditätsbedarf übersteigenden Bestand an Termin- und/oder Tagesgeldern.Darüber hinaus können die Anteile an den zur Anlage freier Mittel aufgelegten Wertpapierfonds jederzeit durch Rückgabean die jeweilige Investmentgesellschaftliquidiert werden.

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48 | Lagebericht

I Damit ist die Bank auch in Stress-situationen, wie beispielsweise unvorher-gesehenen Zahlungsstromschwankungen, in der Lage, in großem Umfang und weit-gehend unabhängig von der allgemeinenMarktlage Liquidität zu generieren. Sie überwacht ihre Liquiditätssituationüber ein Steuerungssystem, das alle aktuellen Zahlungsströme ermittelt undauswertet. Auf der Basis dieser Daten erfolgt eine Liquiditätsplanung im tägli-chen Rhythmus.

I Liquiditätsrisiken sind aus der der-zeitigen geschäftlichen Entwicklung sowie aufgrund der bestehenden Refinanzierungsmöglichkeiten nicht zu erkennen.

Operationelle Risiken

I Neben den banktypischen Risiken spieltdie Steuerung operationeller Risiken eine wichtige Rolle. Unter diesen Risikenversteht man neben allgemeinen Betriebs-risiken in erster Linie Risiken, die sich aus einzelnen Ereignissen (Betrugsfälle,DV-Systemstörungen, Naturkatastrophenusw.) ergeben können, sowie Rechts-risiken.

I Neben einem Rahmenwerk zur Steue-rung der operationellen Risiken wird eine Schadensfalldatenbank aufgebaut, in der alle Schadensfälle vollständig erfasst werden. Damit soll unter anderem dieGrundlage dafür geschaffen werden, operationelle Risiken zukünftig differen-zierter zu quantifizieren, zeitnah über siezu berichten und sie ursachenorientiert zu steuern. Die eingerichteten internenBewertungen nehmen eine qualitative Ein-schätzung potenziell eintretender opera-tioneller Risiken durch Risikoscores vor.

I Für Risiken, die aufgrund nicht vor-hersehbarer Ereignisse eintreten können, existieren angemessene Notfallkonzepte(Ausfall-DV-Systeme) sowie ein aus-reichender Versicherungsschutz (Feuer-und Wasserschäden usw.).

I Den Rechtsrisiken begegnet die Bankdurch die vorzeitige Einbindung der eige-nen Rechtsabteilung sowie durch die engeZusammenarbeit mit externen Rechts-beratern. Rechtsrisiken aus Bürgschafts-übernahmen minimiert die Bank durchden Einsatz standardisierter Verträge. Bedeutende Gerichtsverfahren, an denendie Bank beteiligt ist, sind derzeit nichtanhängig. Die Innenrevision überwacht regelmäßig Verfahren, Systeme und Arbeitsabläufe. Die personelle und orga-nisatorische Ausgestaltung der Innen-revision entspricht den Anforderungen. Bei der Überprüfung für das Jahr 2015wurden keine nennenswerten Schädendurch operationelle Risiken festgestellt.Änderungsbedarf bei den identifiziertenoperationellen Risiken und den getroffe-nen Maßnahmen hat sich nicht ergeben.

Strategische Risiken

I Strategische Risiken stehen für die Unsicherheit der Ergebnisentwicklung aufgrund von geänderten Förder-Rahmen-bedingungen. Für unsere Zukunft als Bürg-schaftsbank ist der Erhalt der eingangsgenannten Förder-Rahmenbedingungenbedeutsam.

Gesamtbild der Risikolage

I Damit stellt sich die Risikolage derBürgschaftsbank NRW – auch unterBerücksichtigung ihrer Risikotragfähig-keit – per saldo überschaubar dar.

Personal

I Kompetente und kundenorientierte Mit-arbeiter sind die Basis für die Umsetzungdes Förderauftrages der Bank. Entspre-chend bleiben Qualifikation, Engagement,Erreichbarkeit und Freundlichkeit der Mitarbeiter auch für die nächsten Jahreentscheidende Faktoren für die erfolg-reiche Erfüllung unserer Aufgaben.

I Die Motivation des Einzelnen, die Optimierung seines Einsatzes entspre-chend seinen Kenntnissen und Fähigkeitenund seine fortgesetzte Weiterqualifizie-rung sind das stetige Ziel unserer Perso-nalentwicklung. Deshalb haben wir unsereAus- und Fortbildungsmaßnahmen derletzten Jahre auch in 2015 bedarfsorien-tiert und zielgerichtet fortgesetzt. Wir nutzen auf unsere Bedürfnisse zuge-schnittene fachspezifische Fortbildungendes Verbandes Deutscher Bürgschafts-banken e. V. (VDB) sowie Kooperationenmit den Bildungseinrichtungen der Kredit-wirtschaft.

I Die Bank beschäftigte im Jahresdurch-schnitt 54 Mitarbeiter, davon 6 Teilzeit-beschäftigte. Wir gehen davon aus, dassunsere Mitarbeiter mit ihrer qualifiziertenund engagierten Arbeit wesentlich dazubeitragen, den Förderauftrag der Bank erfolgreich umzusetzen.

Prognosebericht

I Die konjunkturell verbesserte Entwick-lung im letzten Quartal des Jahres 2015dürfte sich auch im Verlauf des Jahres2016 tendenziell fortsetzen. Die DeutscheBundesbank prognostiziert gemäß ihremMonatsbericht aus Dezember 2015 vor

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Manfred Thivessen

dem Hintergrund der lebhaften Binnen-nachfrage der deutschen Wirtschaft inVerbindung mit einer erwarteten Erholungder Absatzmärkte außerhalb des Euro-Raums und einem sich noch etwas verstärkenden Wirtschaftswachstum im Euro-Raum für 2016 eine Zunahme despreisbereinigten BIP um 1,8 % (kalender-bereinigt 1,7 %) sowie für das Jahr 2017eine Steigerung des realen BIP um 1,7 %(kalenderbereinigt 1,9 %). Insofern ist für das laufende Jahr von einem weiterhinstabilen Wachstumskurs der deutschenWirtschaft auszugehen.

I Für Nordrhein-Westfalen dürfte erfahrungsgemäß ein etwas unterhalb desBundesniveaus liegendes Wachstums-szenario zu erwarten sein.

I Vor dem Hintergrund eines in 2015 umgeschätzt 1,5 % – vor allem aufgrund einer strukturell schwachen Kreditnach-frage der deutschen Firmen – rückläufigenKreditneugeschäftes der Kreditinstitutemit Unternehmen und Selbständigen rechnet die KfW, auch aufgrund nachtei-liger Basiseffekte, frühestens Mitte 2016mit einer Rückkehr zu positiven Wachs-tumsraten. In ihrem „Kreditmarktausblick“aus Dezember 2015 begründet die KfWdies – trotz ausgezeichneter Kreditkondi-tionen – mit kraftlosen Investitionen undreichlichen Eigenmitteln der Unternehmen.

I Der Kreditzugang für inländische Unternehmen ist damit grundsätzlich auf hohem Niveau stabil, die sogenannte „ifo-Kredithürde“ sank im November 2015erneut auf ein Rekordtief. Allerdings beob-achtet die Bürgschaftsbank, dass geradekleine und mittlere – insbesondere junge –Unternehmen einen eher erschwerten Zugang zur Kreditfinanzierung aufgrund

gestiegener Dokumentationsnotwendig-keiten und Besicherungsanforderungen – bei zugleich noch fehlender „Unterneh-menshistorie“ – haben.

I Möglicherweise führen die vielfältigenaufsichtsrechtlichen Entwicklungen zuweiteren Anforderungen der Kreditinsti-tute hinsichtlich Kreditsicherheiten und Kreditbepreisung. Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbanken bieten hier nichtnur eine voll werthaltige Kreditbesiche-rung, sie wirken für Kreditinstitute aucheigenkapitalentlastend und erweitern somit auch deren Finanzierungsspielraum.Zusätzlich kann die Einbindung von Ausfallbürgschaften für Unternehmen Finanzierungskosten senken.

I Somit sollte das „Bürgschaftsangebot“auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Kreditfinanzierung kleiner undmittlerer Unternehmen spielen. Die vorgenannten Aspekte können grund-sätzlich zu einer verstärkten Nachfragenach Bürgschaften führen.

I Unverändert sieht sich die Bürgschafts-bank der in den letzten Jahren deutlichgewachsenen „Konkurrenz“ aus Darlehender Förderbanken mit involvierterHaftungsfreistellung ausgesetzt. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass ineinem Förderschwerpunkt der Bürg-schaftsbank – den Existenzgründungen –Nordrhein-Westfalen im Bundesvergleicheine mittlere bis hohe Gründerquote ausweist.

Lagebericht | 49

I Zusammenfassend erwartet daher dieBürgschaftsbank – bei aller üblichen Unwägbarkeit hinsichtlich des Eintreffensder gesamtwirtschaftlichen Prognosen imAllgemeinen, die zudem von einem hohenMaß an Unsicherheit gekennzeichnet sind, sowie des Bürgschaftsgeschäftes im Besonderen – für das Jahr 2016 eine Geschäfts- und Förderentwicklung mindestens auf dem Niveau der(bisherigen „Rekord-“) Jahre 2013/2014.

I Die Zahl der Unternehmensinsolvenzenist weiterhin rückläufig und die Konjunk-turaussichten sind insgesamt erfreulichstabil. Doch gerade junge und kleine Unternehmen, die Klientel der Bürgschafts-bank, sind deutlich Insolvenz anfälliger.Die Geschäftsführung geht daher – auchaufgrund des in den Vorjahren gewach-senen Bürgschaftsbestands – für das Jahr2016 per saldo von einem Wertberichti-gungsbedarf mindestens auf dem Niveaudes Vorjahres aus.

I Das generelle Risiko geringerer Erträge aus der Anlage unserer freien Mittel schätzen wir vor dem Hintergrundder aktuellen und der erwarteten Zins-entwicklung und unserer risikoarmen Anlagestrategie eher gering ein.

I Wir gehen davon aus, dass die Umsetzung unseres Förderauftrages im Jahre 2016 – bei nahezu unverändertemErgebnis – uneingeschränkt möglich ist.

Neuss, 17. Februar 2016

Lothar Galonska

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Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Anhang

Jahresabschluss | 51

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Bilanz zum 31. Dezember 2015

Aktiva31.12.2015 31.12.2014

€ € T€

Barreserve

Kassenbestand 2.289,12 5

Forderungen an Kreditinstitute

täglich fällig 3.659.838,12

andere Forderungen 0,00 3.659.838,12 2.556

Forderungen an Kunden 985,73 2

darunter: durch Grundpfandrecht gesichert

€ 0,00 (31.12.2014: € 0,00)

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 84.385.424,10 84.385

Beteiligungen 0,51 0

darunter: an Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten

€ 0,00 (31.12.2014: € 0,00)

Immaterielle Anlagewerte 248.737,57 284

Sachanlagen 5.394.744,71 5.600

Sonstige Vermögensgegenstände 587.824,62 523

Rechnungsabgrenzungsposten 152.340,55 153

Summe der Aktiva 94.432.185,03 93.508

52 | Bilanz

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31.12.2015 31.12.2014€ € € T€

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

täglich fällig 564,01 1

mit vereinbarter Laufzeit

oder Kündigungsfrist 7.005.000,00 7.005.564,01 7.005

Sonstige Verbindlichkeiten 334.223,70 424

Rechnungsabgrenzungsposten 26.447,60 9

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen

und ähnliche Verpflichtungen 2.955.496,00 2.727

andere Rückstellungen

Rückstellungen für Risiken aus dem

Bürgschafts- und Garantiegeschäft 34.046.345,72 35.197

Sonstige Rückstellungen 896.600,00 34.942.945,72 37.898.441,72 897

Nachrangige Verbindlichkeiten 3.424.121,73 3.424

Fonds für allgemeine Bankrisiken 12.700.000,00 12.200

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital 2.577.166,73 2.577

Kapitalrücklage 490.891,34 491

Satzungsmäßige Gewinnrücklagen

Vortrag 28.556.409,36 27.083

Einstellung des Jahresüberschusses 1.418.918,84 1.473

29.975.328,20

Bilanzgewinn 0,00 0

33.043.386,27

Summe der Passiva 94.432.185,03 93.508

1. Eventualverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften

und Gewährleistungsverträgen 515.450.430,51 498.582

2. Andere Verpflichtungen

Unwiderrufliche Kreditzusagen 51.910.488,54 36.372

Passiva

Bilanz | 53

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Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015

Aufwendungen2015 2014

€ € € T€

Zinsaufwendungen 388.872,21 291

davon: Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen

€ 318.810,00 (2014: T€ 213)

Provisionsaufwendungen 6.774,66 8

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

Personalaufwand

Löhne und Gehälter 4.182.500,03 3.930

Soziale Abgaben und Aufwendungen für

Altersversorgung und für Unterstützung 889.094,91 722

darunter: für Altersversorgung

€ 285.304,26 (2014: T€ 152) 5.071.594,94

andere Verwaltungsaufwendungen 1.965.696,40 7.037.291,34 1.855

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf

immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 506.949,46 465

Sonstige betriebliche Aufwendungen 91.867,39 80

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf

Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie

Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 1.673.600,59 742

Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 500.000,00 1.200

Jahresüberschuss 1.418.918,84 1.473

Summe der Aufwendungen 11.624.274,49 10.766

Jahresüberschuss 1.418.918,84 1.473

Einstellung des Jahresüberschusses

in satzungsgemäße Gewinnrücklagen 1.418.918,84 1.473

Bilanzgewinn 0,00 0

54 | Gewinn- und Verlustrechnung

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Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013

Erträge2015 2014

€ T€

Zinserträge aus

Kredit- und Geldmarktgeschäften 24.894,31 25

Provisionserträge 11.043.463,76 10.246

Sonstige betriebliche Erträge 555.916,42 495

Summe der Erträge 11.624.274,49 10.766

Gewinn- und Verlustrechnung | 55

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Anhang

A. AllgemeinesI Der Jahresabschluss zum 31. Dezember2015 wurde nach den Vorschriften desBankbilanzrichtlinien-Gesetzes und derVerordnung über die Rechnungslegung der

Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt.Für die Darstellung der Gewinn- undVerlustrechnung haben wir die Konto-form gewählt.

B. Bilanzierungs- und BewertungsmethodenI Die Barreserven und die Forderungen sind zum Nominalwert angesetzt.

I Die Wertpapiere sind der Liquiditäts-reserve zugeordnet und werden nach demstrengen Niederstwertprinzip bewertet.

I Die Bewertung der Sachanlagen und der entgeltlich erworbenen immateriellenAnlagewerte erfolgt zu Anschaffungskostenabzüglich planmäßiger Abschreibungen.Die Abschreibungen werden nach der linearen Methode über die betriebsge-wöhnliche Nutzungsdauer vorgenommen.Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zueinem Wert von 410,00 € ohne Vorsteuerwerden im Jahr der Anschaffung oder Herstellung in voller Höhe abgeschrieben.

I Die übrigen Vermögensgegenständewerden mit den Anschaffungskosten bzw.dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

I Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

I Pensionsverpflichtungen werden nachversicherungsmathematischen Grund-sätzen als Rückstellungen bilanziert.

I Die Bewertung der Pensionsrückstel-lungen erfolgt in Übereinstimmung mit Tz 61 von IDW RS HFA 30 nach dem ratier-lichen Anwartschaftsbarwertverfahren i. S. v. IAS 19, wobei ein Rechnungszinsvon 3,90 %, erwartete Einkommens- undLebenshaltungskostensteigerungen inHöhe von 2,00 % p. a. sowie die Heubeck-Richttafeln 2005 G zugrunde gelegt werden. Für die Anpassung der laufendenRenten wurde eine jährliche Anhebung derBeitragsbemessungsgrenze in der gesetz-lichen Rentenversicherung von durch-schnittlich 2,00 % p. a. zugrunde gelegt.

I Die anderen Rückstellungen wurden inHöhe des nach vernünftiger kaufmän-nischer Beurteilung notwendigen Erfül-lungsbetrags bilanziert. Allen erkennbarenRisiken und ungewissen Verbindlichkeitenwurde durch Bildung von anderen Rück-stellungen Rechnung getragen. Nicht bilanzwirksame Geschäfte wurden in dieRisikoberechnung einbezogen.

I Für Bonitätsrisiken aus dem Bürg-schafts- und Garantiegeschäft wurden in ausreichendem Umfang Einzel- undPauschalwertberichtigungen in Form von Rückstellungen gebildet.

C. Erläuterungen zur BilanzI In der Bilanz sind Forderungen anGesellschafter gem. § 42 Abs. 3 GmbHG in Höhe von insgesamt € 1.826.314,62 enthalten.

I Die Forderungen an Kreditinstitute enthalten unverbriefte Forderungen anUnternehmen, mit denen ein Betei-ligungsverhältnis besteht, in Höhe von € 1.826.314,62. (im Vorjahr: T€ 922).

56 | Anhang

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Anschaffungs- Zugänge Abgänge Abschreibungen Abschreibungen Abschreibungen kumulierte Restbuch-kosten des Abgänge Abschreibungen werte

Geschäftsjahres01.01.2015 01.01.2015 31.12.2015 31.12.2015

€ € € € € € € €

Beteiligungen 31.000,00 0,00 0,00 0,51 0,00 0,51 30.999,49 0,51

ImmaterielleAnlagewerte 975.690,95 142.741,00 7.288,31 692.061,35 177.037,03 6.692,31 862.406,07 248.737,57

Sachanlagen 8.648.103,06 133.522,43 66.710,62 3.048.381,35 329.912,43 71.508,24 3.320.170,16 5.394.744,71

9.654.794,01 276.263,43 73.998,93 3.740.443,21 506.949,46 78.201,06 4.213.575,72 5.643.482,79

I Die Forderungen an Kunden haben folgende Restlaufzeiten:

31.12.2015 31.12.2014

€ T€

Restlaufzeiten bis drei Monate 296,08 0

mehr als drei Monate bis ein Jahr 689,65 1

mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 0,00 1

mehr als fünf Jahre 0,00 0

985,73 2

I Bei den Aktien und anderen nichtfestverzinslichen Wertpapieren handelt essich ausschließlich um Anteile an zweigeschlossenen Fondssegmenten, diekonzeptionell als Mischfonds (mindestens75% Rentenanteil, höchstens 25% Aktienanteil) ausgelegt und der Liquiditäts-reserve (Umlaufvermögen) gewidmet sind. Sämtliche Anteile befinden sich im eigenen Besitz und es besteht dieMöglichkeit der täglichen Rückgabe an diefondsverwaltende Investmentgesellschaft.Um das Bonitätsrisiko zu reduzieren, ist durch vereinbarte Anlagerichtliniensichergestellt, dass ausschließlich die

Anlage in Upper-Medium-grade-Wertenoder besser erfolgt; darüber hinaus werdendie Segmente nach einer Wertsicherungs-konzeption verwaltet. Der Kurswertbeläuft sich auf insgesamt T€ 104.363.Darin enthalten sind Kurswertreserven vonT€ 19.977. Für das Geschäftsjahr wurdenkeine Ausschüttungen vorgenommen.

I Von den Sachanlagen werden im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit durch dieBank Betriebs- und Geschäftsausstattungin Höhe von € 435.917,00 genutzt. Grundstücke und Bauten nutzt die Bankzu 79,9 % selbst.

Entwicklung des Anlagevermögens

Anhang | 57

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I In den nachrangigen Verbindlichkeitengegenüber Gesellschaftern sind zwei Darlehen in Höhe von je € 811.931,51 enthalten. Diese sind zinslos. Eines dieserDarlehen ist am 07.12.2023, das andeream 18.12.2023 fällig. Die Laufzeiten derDarlehen verlängern sich um jeweils 10 Jahre, wenn sie nicht mit einer Frist vonzwei Jahren gekündigt werden. Eine vor-zeitige Rückzahlung ist ausgeschlossen.

Eine Rückzahlung im Falle des Konkursesoder der Liquidation der Bürgschaftsbankerfolgt erst nach Befriedigung aller nichtnachrangigen Gläubiger.

I Für die anderen nachrangigenVerbindlichkeiten gelten die gleichen Bedingungen.

I Es sind keine Aufwendungen angefallen.

I Von dem vom Abschlussprüfer berechneten Gesamthonorar im Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 170.729,94 € entfallen

120.000,00 € auf Abschlussprüfungsleistungen (Rückstellungszuführung)1.900,51 € auf Steuerberatungsleistungen

48.829,43 € auf sonstige Leistungen.

58 | Anhang

I Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben folgende Restlaufzeiten:

31.12.2015 31.12.2014

€ T€

Restlaufzeiten bis drei Monate 564,01 1

mehr als drei Monate bis ein Jahr 630.000,00 630

mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 6.375.000,00 6.375

mehr als fünf Jahre 0,00 0

7.005.564,01 7.006

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Anhang | 59

I Die als Eventualverbindlichkeiten ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen sowie die anderen Verpflichtungen aus unwiderruflichen Kreditzusagen gliedern sich wie folgt:

Bürgschaften unwiderrufliche Kreditzusagen

€ € €

Verbindlichkeiten aus

Bürgschaften 538.652.587,62 50.265.488,54

Beteiligungsgarantien 10.844.188,61 1.645.000,00

549.496.776,23 51.910.488,54

Rückstellungen 92.678.298,09

abzüglich:

von Rückbürgen zu übernehmender Anteil 58.631.952,37 34.046.345,72 0,00

515.450.430,51 51.910.488,54

Diese sind gesichert durch

Rückbürgschaften der Bundesrepublik Deutschland 223.198.856,10 20.032.912,07

Rückbürgschaften des Landes Nordrhein-Westfalen 147.932.526,84 13.429.012,78

371.131.382,94 33.461.924,85

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60 | Anhang

D. Sonstige Angaben

Aufsichtsrat

Mitglieder

Meinolf Niemand– Vorsitzender –HauptgeschäftsführerHandwerkskammer Südwestfalen

Michael Radau– 1. stellvertretender Vorsitzender –Präsident Handelsverband Nordrhein-Westfalen e.V.

Michael Steinacker- 2. stellvertretender Vorsitzender -Direktor WGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank

Wolfgang BorgertStellvertretender Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld

Friedrich G. ConzenPräsident Rheinischer Einzelhandels- und Dienstleistungsverband e.V.

Oliver CurdtGeschäftsführer Verband Druck + Medien Nord-West e .V .

Heinrich HiepEhrenmitglied Landesverband Gartenbau Rheinland e .V .

Ulrich ScheeleGeneralbevollmächtigter SIGNAL IDUNA GruppeHauptverwaltung

Ralf SiebeltVizepräsident DEHOGA Westfalen e.V.

Dr. Stefan DietzfelbingerHauptgeschäftsführer Niederrheinische IHKDuisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg

Klaus FrickAssessor jur. / LL. M. (Eur.)

Stellvertreter

Josef ZipfelStellvertretender HauptgeschäftsführerHandwerkskammer Düsseldorf

Susanne BrämerHauptgeschäftsführerinEinzelhandelsverband Ruhr-Lippe e.V.

Thomas LöckerDirektor WGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank

Wilhelm HickingStellvertretender Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Dortmund

Dr. Peter AchtenHauptgeschäftsführer Handelsverband Nordrhein-Westfalen e.V.

Dirk KalmünzerGeschäftsführer Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e .V .

Helmut RüskampPräsident Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe e .V .

Dirk SchnittgerDirektor SIGNAL IDUNA GruppeHauptverwaltung

Klaus HübenthalHauptgeschäftsführer DEHOGA Nordrhein e .V .

Dr. Hubertus HilleHauptgeschäftsführer IHK Bonn/Rhein-Sieg

Monika Stefania Leardini-WittigBankdirektorin NATIONAL-BANK AG

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Geschäftsführung

Lothar Galonska, Mülheim an der RuhrManfred Thivessen, Willich

An ehemalige Mitglieder der Geschäfts-führung wurden im Geschäftsjahr 2015 Bezüge von insgesamt € 186.278,46 gezahlt. Für diesen Personenkreis bestehenPensionsrückstellungen in Höhe von € 2.955.496,00. Von der Schutzklauselgemäß § 286 Abs. 4 HGB wurde Gebrauchgemacht.

Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt 52 Mitarbeiter, davon 6 Teilzeitbeschäftigte.

Nachtragsbericht

Am 13. beziehungsweise am 12. Januar2016 wurden die Rückbürgschafts- und Rückgarantieerklärung des LandesNordrhein-Westfalen bis zur Verkündungdes Haushaltsgesetzes 2017, mindestensbis zum 31. Dezember 2016, erneuert.

Neuss, 10. Februar 2016

Lothar Galonska Manfred Thivessen

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen für das Geschäftsjahr 2015 € 15.845,00.

Stellvertreter

Dr. Frank WackersHauptgeschäftsführer Unternehmerverband Handwerk Nordrhein-Westfalen e.V. (LFH)

Dr. Ilona LangeHauptgeschäftsführerin IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland

Dr. Gerhard WeyersDirektor NRW.BANK

Dr. jur. Walter ErasmyHauptgeschäftsführer Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

Aufsichtsrat

Mitglieder

Lutz PollmannHauptgeschäftsführer Baugewerbliche Verbände Nordrhein

Dr. h.c. Hans-Peter Rapp-FrickHauptgeschäftsführer Südwestfälische IHK zu Hagen

Dr. Ortwin SchumacherBankdirektor NRW.BANK

Ansgar van HalterenHauptgeschäftsführer Industrieverband Klebstoffe e.V.

Anhang | 61

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Wir haben den Jahresabschluss – beste-hend aus Bilanz, Gewinn- und Verlust-rechnung sowie Anhang – unter Einbe-ziehung der Buchführung und den Lage-bericht der Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH Kreditgarantiegemein-schaft, Neuss, für das Geschäftsjahr vom1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember2015 geprüft. Die Buchführung und dieAufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handels-rechtlichen Vorschriften und den ergän-zenden Bestimmungen des Gesellschafts-vertrags liegen in der Verantwortung dergesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlageder von uns durchgeführten Prüfung eineBeurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung undüber den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfungnach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vor-genommen. Danach ist die Prüfung so zuplanen und durchzuführen, dass Unrich-tigkeiten und Verstöße, die sich auf dieDarstellung des durch den Jahresabschlussunter Beachtung der Grundsätze ord-nungsmäßiger Buchführung und durchden Lagebericht vermittelten Bildes derVermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichenderSicherheit erkannt werden. Bei der Fest-legung der Prüfungshandlungen werdendie Kenntnisse über die Geschäftstätigkeitund über das wirtschaftliche und recht-liche Umfeld der Gesellschaft sowie dieErwartungen über mögliche Fehler berück-sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werdendie Wirksamkeit des rechnungslegungs-

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buch-führung, Jahresabschluss und Lageberichtüberwiegend auf der Basis von Stich-proben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilan-zierungsgrundsätze und der wesentlichenEinschätzungen der gesetzlichen Vertretersowie die Würdigung der Gesamtdarstel-lung des Jahresabschlusses und des Lage-berichts. Wir sind der Auffassung, dassunsere Prüfung eine hinreichend sichereGrundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwen-dungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisseentspricht der Jahresabschluss den gesetz-lichen Vorschriften und den ergänzendenBestimmungen des Gesellschaftsvertragsund vermittelt unter Beachtung der Grund-sätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.Der Lagebericht steht in Einklang mit demJahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklungzutreffend dar.

Hamburg, 24. März 2016

BDO AGWirtschaftsprüfungsgesellschaft

ppa. Brandt von ThermannWirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

62 | Bestätigungsvermerk

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Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat und der von ihm gebil-dete Präsidialausschuss haben die ihnennach Gesetz und Gesellschaftsvertrag obliegenden Aufgaben wahrgenommenund die Geschäftsführung der Bank aufBasis der Berichte der Geschäftsführungund gemeinsamer Sitzungen mit der Geschäftsführung laufend überwacht. Insgesamt fanden drei Aufsichtsratssit-zungen und eine Sitzung des Präsidiumsdes Aufsichtsrats statt. Darüber hinaus hat der Vorsitzende des Aufsichtsratszahlreiche persönliche und telefonischeInformationsgespräche mit den Mitglie-dern der Geschäftsführung geführt.

Die Geschäftsführung informierte denAufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über

• die Geschäftsentwicklung,• die strategische Ausrichtung, • Fragen der Unternehmensführung • und -planung sowie • die Ertrags- und Risikolage.

Auch grundsätzliche Themen und strukturelle Fragen waren Gegenstandausführlicher Beratungen. Insbe-sondere hat sich der Aufsichtsrat auch mit der Geschäfts- und Risiko-strategie sowie der Vergütungsord-nung der Bank und wichtigen geschäfts-politischen sowie aufsichtsrechtlichenFragen beschäftigt.

Jahresabschluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 sind unter Ein-beziehung der Buchführung von der durch die Gesellschafterversammlung als Abschlussprüfer gewählten BDO AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, geprüft und mit dem unein-geschränkten gesetzlichen Bestätigungs-vermerk versehen worden. Die Jahres-abschlussunterlagen, der Lagebericht der Geschäftsführung, der Bericht des Abschlussprüfers sowie die vierteljähr-lichen ausführlichen Risikoberichte, der Jahresbericht des Compliancebeauf-tragten und die Quartalsberichte der Innenrevision wurden allen Aufsichtsrats-mitgliedern rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Die Bilanzsitzung mit der Zustim-mung zum Jahresabschluss 2015 fand im Beisein und unter Befragung des Abschlussprüfers statt.

Der Aufsichtsrat hat den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahres-abschluss und Lagebericht in seiner Sitzung vom 29. April 2016 gebilligt und das Prüfungsergebnis zustimmend zur Kenntnis genommen. Er schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresabschluss 2015 festzustellen.

Sowohl mit Ablauf der Gesellschafterver-sammlung am 11. Juni 2015 als auch imweiteren Verlauf des Geschäftsjahrs gab es keine Veränderungen im Aufsichtsrat.

Meinolf Niemand, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Ass. jur. Meinolf Niemand– Vorsitzender –

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäfts-führung sowie den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern der Bürgschaftsbank fürihren Einsatz und ihre Leistungsbereit-schaft im Berichtsjahr und allen Übrigenam Bürgschaftsverfahren Beteiligten fürihr stetiges Engagement und den Beitragzum Geschäftserfolg.

Neuss, im April 2016

Bericht des Aufsichtsrats | 63

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64 | Statistik

Statistik

Bürgschafts- und Garantieübernahmen 2015

Anzahl Kredite und BürgschaftenBeteiligungen und Garantien

T€ T€HandwerkBau- und Ausbauhandwerk 34 8.465 6.498Metallhandwerk 56 13.653 10.612 Holzhandwerk 9 2.844 2.249Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerk 1 70 56Nahrungsmittelhandwerk 8 1.981 1.585Gesundheitshandwerk 22 4.501 3.523Glas-, Papier- und Keramikhandwerk 8 1.337 1.020Handwerksähnliche Gewerbe 13 3.059 2.342

151 35.910 27.885EinzelhandelNahrungs- und Genussmittel 14 1.701 1.310Bekleidung 6 888 642Möbel/Einrichtung 14 2.471 1.882Haushaltswaren 2 734 587Elektrogeräte 6 955 764Kraftfahrzeuge und -zubehör 19 6.311 4.973Bürobedarf 3 360 216Apotheken 7 1.424 1.069Sportartikel/Spielwaren 6 2.517 1.939Tankstellen 1 84 68Baumärkte 2 296 237Buchhandel 1 125 75Blumenhandel 2 272 218Medizinischer Bedarf 1 120 96Uhren, Gold- und Silberwaren 2 500 400Waren- und Kaufhäuser 1 400 320Alle Übrigen 3 765 592

90 19.923 15.388

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Statistik | 65

Bürgschafts- und Garantieübernahmen 2013

Anzahl Kredite und BürgschaftenBeteiligungen und Garantien

T€ T€GroßhandelNahrungs- und Genussmittel 4 1.690 1.352Bekleidung 1 250 200Baustoffe/Industrie- und Handwerksbedarf 12 4.751 3.629Möbel/Einrichtung 1 503 402Kraftfahrzeuge und -zubehör 2 230 168Elektrobedarf 1 1.200 960Medizinischer/Chemischer Bedarf 1 450 360Bürobedarf 4 1.155 909Groß- und Außenhandel 3 825 635Alle Übrigen 11 3.416 2.630

40 14.470 11.245

GastgewerbeGaststätten 4 1.373 1.066Restaurants 9 1.647 1.292Hotel-Restaurants 10 3.699 2.894 Imbissstuben 3 478 382Cafés/Bistros 4 375 226Alle Übrigen 1 130 104

31 7.702 5.964GartenbauGarten- und Landschaftsbau 4 1.075 771

4 1.075 771IndustrieInvestitionsgüter 36 14.322 10.978Verbrauchsgüter 10 4.488 3.451

46 18.810 14.429

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66 | Statistik

Bürgschafts- und Garantieübernahmen 2015

Anzahl Kredite und BürgschaftenBeteiligungen und Garantien

T€ T€VerkehrSpeditionen 7 3.783 3.006Taxi- und Mietwagenunternehmen 1 100 80Binnenschifffahrt 3 1.430 1.119Alle Übrigen 1 125 75

12 5.438 4.280Übrige GewerbeFitness/Freizeit 23 7.248 5.624EDV 9 2.838 2.199Telekommunikation 3 1.560 1.112Pflegeleistungen 11 3.204 2.493Umweltdienste 11 2.142 1.627Reisebüros 1 50 40Allgemeine Dienstleistungen 17 5.989 4.715Stahlbau/Anlagenbau 39 13.674 10.565Messebau/Konstruktionsbüro 1 248 198Agenturen/Vermietungen 19 3.878 3.010Elektrotechnik 13 2.561 1.921Autowaschanlagen 5 2.492 1.797Sportstätten/Schulen/Kindergärten 10 5.094 2.695Druckereien 1 142 114Labors 1 100 80Alle Übrigen 33 10.745 8.033

197 61.965 46.223Freie BerufeÄrzte 12 5.457 4.311Krankengymnasten und Masseure 3 1.005 804Ergotherapeuten 1 30 24 Steuerberater 31 11.816 9.223Rechtsanwälte 5 1.384 1.051Ingenieure 11 2.320 1.831Alle Übrigen 5 710 501

68 22.722 17.745LandwirtschaftAgrar 2 1.125 675

2 1.125 675

Gesamt 641 189.140 144.605

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Statistik | 67

Bürgschafts- und Garantiebestand 2015

Anzahl Kredite und BürgschaftenBeteiligungen und Garantien

T€ T€HandwerkBau- und Ausbauhandwerk 194 26.652 20.816Metallhandwerk 412 68.216 53.088 Holzhandwerk 55 8.833 6.988Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerk 14 610 468Nahrungsmittelhandwerk 82 12.834 9.903Gesundheitshandwerk 156 14.336 11.284Glas-, Papier- und Keramikhandwerk 19 3.297 2.581Handwerksähnliche Gewerbe 52 7.722 6.089

984 142.500 111.217EinzelhandelNahrungs- und Genussmittel 82 8.826 6.926Bekleidung 73 10.966 8.216Möbel/Einrichtung 56 7.441 5.744Haushaltswaren 12 1.173 939Elektrogeräte 40 6.994 5.493Kraftfahrzeuge und -zubehör 74 16.652 13.060Bürobedarf 12 946 701Sportartikel/Spielwaren 38 7.689 5.996Medizinischer Bedarf 8 2.178 1.132Uhren, Gold- und Silberwaren 10 1.257 983Fotohandel 3 157 101Buchhandel 12 776 585Holzhandel 0 0 0Baumärkte 8 2.016 1.542Zoohandel 16 2.925 2.319Musikgeschäfte 0 0 0Blumenhandel 15 3.256 2.589Tankstellen 8 2.619 1.622Waren- und Kaufhäuser 3 539 408Apotheken/Arzneimittel 43 10.802 8.014Reformhäuser 2 67 54Alle Übrigen 47 5.468 4.236

562 92.747 70.660GroßhandelNahrungs- und Genussmittel 34 8.845 6.769Bekleidung 18 4.550 3.640Baustoffe/Industrie- und Handwerksbedarf 112 26.476 20.492Möbel/Einrichtung 11 3.752 2.902Haushaltswaren 4 2.569 2.055

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68 | Statistik

Bürgschafts- und Garantiebestand 2015

Anzahl Kredite und BürgschaftenBeteiligungen und Garantien

T€ T€Großhandel, FortsetzungKraftfahrzeuge und -zubehör 3 294 206Elektrobedarf 19 4.589 3.534Medizinischer/Chemischer Bedarf 17 4.459 3.523Freizeit- und Geschenkartikel 5 1.613 1.290Bürobedarf 15 2.377 1.887Groß- und Außenhandel 13 2.439 1.932Alle Übrigen 48 10.590 8.171

299 72.553 56.401

GastgewerbeGaststätten 21 3.508 2.753Restaurants 50 10.324 8.191Hotel-Restaurants 56 18.918 14.755Cafés/Bistros 38 3.785 2.886Imbissstuben 23 3.679 2.937Alle Übrigen 11 3.336 2.413

199 43.550 33.935GartenbauGartenbau 5 1.083 747Erwerbsgärtner Gemüseanbau 0 0 0Baumschulen 1 30 24Garten- und Landschaftsbau 26 4.686 3.614Friedhofsgärtnerei 1 159 127Gartencenter/Blumenhandel 3 1.202 883

36 7.160 5.395IndustrieGrundstoffe und Produktionsgüter 8 2.452 1.687Investitionsgüter 271 94.488 73.458Verbrauchsgüter 49 15.484 12.221

328 112.424 87.366VerkehrSpedition 33 10.947 8.664Omnibusunternehmen 2 205 164Taxi- und Mietwagenunternehmen 6 536 419Private Krankentransporte 4 481 381Binnenschifffahrt 9 4.731 3.715Kurierdienste 4 1.154 788

58 18.054 14.131

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Statistik | 69

Bürgschafts- und Garantieübernahmen 2013

Anzahl Kredite und BürgschaftenBeteiligungen und Garantien

T€ T€Übrige GewerbeFitness/Freizeit 83 19.360 15.192EDV 52 10.399 8.134Pflegeleistungen 55 15.626 12.315Umweltdienste 41 11.620 8.954Reisebüros 5 308 228Allgemeine Dienstleistungen 89 16.151 12.697Sportstätten/Schulen/Kindergärten 34 7.800 4.792Stahlbau/Anlagenbau 161 37.384 29.029Autowaschanlagen 16 6.001 4.585Büroservice 2 960 768Filmproduktion 3 56 37Labors 8 1.133 881Telekommunikation 6 2.557 1.879Agenturen/Vermietungen 79 13.490 10.470Messebau/Konstruktionsbüro 18 3.801 3.041Elektrotechnik 56 9.171 7.070Druckereien 8 1.861 1.479Alle Übrigen 152 32.419 25.087

868 190.097 146.638Freie BerufeÄrzte 90 16.331 12.674Krankengymnasten und Masseure 78 9.464 7.056Ergotherapeuten 9 706 522Steuerberater 246 55.478 42.910Rechtsanwälte 30 3.586 2.807Ingenieure 35 5.313 4.192Architekten 6 1.762 1.410Unternehmensberater 3 156 124Tanzschulen 16 1.263 1.008Fahrschulen 2 187 150Privatschulen 5 1.296 1.008Alle Übrigen 18 1.518 1.128

538 97.060 74.989LandwirtschaftAgrar 2 1.125 675

2 1.125 675

Bestand 2015 3.874 777.270 601.407

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Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbHKreditgarantiegemeinschaft

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Geschäftsbericht 2015