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Spanische Literaturdidaktik - Kommunikation mit literarischen Texten Dr. Helmut Stolze Lara Dumanli Sommersemester 2015

Spanische Literaturdidaktik - Kommunikation mit literarischen Texten Dr. Helmut Stolze ● Lara Dumanli ● Sommersemester 2015

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Spanische Literaturdidaktik- Kommunikation mit literarischen Texten

Dr. Helmut Stolze

● Lara Dumanli

● Sommersemester 2015

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Dramen- und Theaterdidaktik

– Übertragung auf den fremdsprachlichen Unterricht

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Aufbau● Kurze Theorie

– Theater- und Dramendidaktik● Vorurteilen entgegnen● Szenisches Erarbeiten von Dramentexten● Praktische Beispiele

– Anwendung + Reflexion

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Theorie

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Dramen- und Theaterdidaktik

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Dramen- und Theaterdidaktik● Drama:● Handlung, literarische Gattung● Theater:● szenische Darstellung Geschehens als künstlerische

Kommunikation zwischen Akteuren (handelnden Darstellern) und dem Publikum.

● Didaktik:● Theorie des Unterrichts; Theorie und Praxis des Lehrens

und Lernens.

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Synthese von Drama und Theater

=> Dramaturgie:● Handwerkslehre vom Dramenhandwerk● unauflösliche Verknüpfung des Dramatischen

mit dem Theatralischen● Das Drama wurde ursprünglich zur Aufführung

geschrieben

(Vgl.: Denk/Möbius 2008, S.115ff)

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...Blick in die Lehrpläne (Gym): THEATER

● Hörverstehen:● […] Für die Erstellung einer Aufgabe zum Hör-/Hörsehverstehen

werden Radio-/Fernseh-/Internet-Mitschnitte aus Nachrichtensendungen, Interviews, Reden, Gesprächen, Diskussionen, Hintergrundberichten verwendet. Ebenfalls genutzt werden können Ausschnitte in der Zielsprache aus aufgezeichneten Theaterproduktionen, […]

● Einzige Mal, dass Theater im Lehrplan auftaucht!

● => Theater hat wenig direkten Einfluss bis jetzt!● → Theaterdidaktik stärkt andere Kompetenzen, die in

Lehrplänen gefordert werden (z.B. soziale, selbstfindungs-,..)

● http://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/upload/klp_SII/s/GOSt_Spanisch_Endfassung2.pdf

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...Blick in die Lehrpläne (Gym): DRAMA

● z.B unter Medienkompetenz (eines von mehreren Beispielen)

● […] Literarischen Texten: Gedichte und Lieder;● kürzere narrative Texte (u.a. Auszug aus einem Roman, einer

Erzählung oder einem einfachen dramatischen Text […]

● => Drama hat mehr Einfluss (indirekt Theater)

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Aktueller Ansatz

„Im szenischen Interpretieren wird das literarische Verstehen als eine

GANZHEITLICH sinnliche Erfahrung begriffen“

(Denk/Möbius 2008, S.96)

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Ganzheitlichkeit

(Handlungsorientiertes Konzept)Lernen mit allen Sinnen;

mit Verstand, Gemüt und Körper

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Aktueller Ansatz

● Produktiver Umgang mit den Dramentexten– Dramentexte werden zur Aufführung

geschrieben => bringt produktiven Umgang mit sich und fordert diesen

● Literarische Verstehen durch produktive Formen

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Zentral: Handlungsorientierter - produktionsorientierter

Literaturunterricht● Doppelbegriff:

– Handlungsorientiert: aktiven Gebrauch der Sinne– Produktionsorientiert: produktives Erzeugen (z.B.

von neuen Texten oder Textteilen)– => ob einzeln oder in Mischform

(Vgl.: Haas/ Menzel/ Kaspar 1994, 17ff)

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Handlungs- und produktions-orientierter FSU: Vorteile

● Praktisches Lernen = Wege zu einem Wissen zu finden, das selber erworben ist ← Nicht nur gelehrt und zur Kenntnis genommen.

● Allem nicht analytischen Lernen wurde zuvor der Zugang zur Literatur verwehrt. → Wandel: Aktiver und lustvoller Zugang

● Lesemotivation fördern (herkömmlicher Literaturunterricht hat dies nicht so sehr herbeigeführt; laut z.B. der deutschen Lesegesellschaft oder den Zahlen der SuS mit Lese-und Rechtschreibschwäche)

● Allen Begabungspunkten und Fähigkeiten gerecht werden (allen Lerntypen: langsame Lerner auch mitnehmen)

● Erfahrungslernen; Aufbau einer neuen Beziehung zwischen SuS und Text

● Wahrnehmungssensibilisierung(Vgl.: Haas/ Menzel/ Kaspar 1994, 17ff)

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Begründung● Rezeptionsästhetik:● der Sinn des Textes wird immer vom Leser mit

geschaffen● => Dieser Sinn wird bei den produktiv- und

handlungsorientierten Verfahren gezielt didaktisch gefördert: Die SuS werden angeregt, eigene Vorstellungen zum Text zu entfalten und diese in gestalteter Form zu bringen.

(Vgl.: Haas/ Menzel/ Kaspar 1994, 17ff)

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Ziel/ Funktion dieser Didaktik● Vermittlung literarischer Bildung

(dramengeschichtliches Wissen , Analysekompetenz,...)● Lesekompetenz● SuS können adäquat mit Literatur umgehen unter

Berücksichtigung zeitgenössischer Vorstellungen (heute und während des Erscheinens des Dramas).

● Selbsttätigkeit als Bildungsziel● Individualisierender Unterricht: Unterschiedlichkeit der

SuS berücksichtigt.● Nicht nur ein bestimmter Denkweg ist richtig (wenn

sinnvoll und zu begründen).(Vgl.: Denk/Möbius 2008, S.21ff)

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Vorurteilen entgegnen

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„Jugendliche sind für Theatertexte wenig

motiviert“

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● Die Praxis zeigt gerade Motivation durch die ganzheitliche Orientierung unserer Didaktik– Theater als didaktisch fundierter Produktions- und

Rezeptionsvorgang (Vorgang der bewussten Aufnahme von Informationen durch die Sinnesorgane)

– Durch eigene Erfahrungen besser lernen.● Vom totem Buchstaben zur szenischen

Realisierung– Übersetzung vom Drama zum Theater

(Verständlicher)– (Vgl.: Denk/Möbius 2008, S.9ff)

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Einwände/ Vorurteile widerlegen

¨Das hat doch mitnatürlichem Lesen

nichts mehr zu tun /Lesen wird vernachlässigt!¨

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● intensivere Auseinandersetzung mit dem Text● greifbareres Nachdenken über den Text● Aktives Handeln mit einem Text ist für viele

leichter. -> Mehr Lerntypen werden angesprochen.

● Textbegegnung wird stärker individualisiert.● Aufmerksamkeit auf Kernstellen richten.● Lesemotivation

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¨ Die produktivenVerfahren eignen sich

doch nur für kurze,moderne Texte!¨

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● Schlüsselszenen raussuchen● alte Texte haben wieder Bezug zur

Aktivität (Rezeptionsästhetik)● z.B. Drama in ein Comic oder in eine

Bildergeschichte umformen.

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¨Da ist dochnur die Methodeim Mittelpunkt!¨

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● Nachvollziehbar, dass bei einer auffälligen Methode der Eindruck entsteht, dass nur die Methode im Mittelpunkt steht.

● Aber dies darf nicht der Fall sein. Wie bei jeder Unterrichtsstunde muss die ganze Zeit das Ziel im Blick sein, bereits bei der Planung fängt man mit dem Ziel an.

-> An das Ziel muss die Methode angepasst werden.

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Szenisches Erarbeiten von Dramentexten

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Szenisches erarbeiten von Dramentexten

● Dramentexte lesen, interpretieren und szenisch darstellen

● Ganzheitliche Form der Literaturvermittlung– Vermittlung durch sinnliche Wahrnehmung und

Körpersprache– => Handlungs- und produktionsorientierter

Ansatz!

(Vgl.: Waldmann 2010, S.119f)

(Vgl.: Schau 1996, S.7)

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● Szenisches Interpretieren hängt von den Erkenntnissen der

Rezeptionsästhetik ab.

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Ziel● Einfühlung des Lesers in die Figuren

– in ihre Sprechhaltung– in ihre Beziehungen untereinander– in ihre Einstellungen und Absichten

● Im Zusammenhang mit weiteren Kompetenzen– dramentheoretisches und historisches Wissen– Analysekompetenz– Kommunikationsfähigkeit,....– (Vgl.: Waldmann 2010, S.119f)

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Ideen zur Bewertung● Neben den schriftlichen Ausarbeitungen

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Mögliche Bewertungsmodi● Kriterienkataloge nutzen bei

– z.B.: Videoaufname von Inszenierungen– Figurenvorstellung– schriftliche Reflexion über eine Aufführung– ….

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Praktische Beispiele

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Aufteilung - Wichtigste Verfahrensweisen des handlungs- und

produktionsorientierten LU:● Aktives Erlesen eines Dramentextes:

● Aktive und produktive Darstellung:

● Aktives Hören und Sehen eines Dramentextes:

(Vgl.: Waldmann 2010, S.145ff)

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Aktive und produktive Darstellung● Szenisches Darstellen (eines Dramas, einer Schlüsselszene, Ich-Biografie

etc., innere Monolog,...), eine Szene mit eigenen Worten erspielen (Text lesen, Vorlage weglegen und nach den Vorgaben im Text frei spielen; danach nochmal mit Vorlage, darüber im Plenum reflektieren) ggf. filmen; auch Schattenspiel oder Puppenspiel möglich + Körpersprache erarbeiten & nutzen; Gefühlsquadrat

● heißer Stuhl (eine Figur ins Kreuzverhör nehmen), Wer bin ich?, Dialoge führen (Stellungen von Dialogpartnern erarbeiten darstellen)

● Pantomime von einer Schlüsselszene, Standbilder bauen (und abfotografieren) + Befragung der Emotionen z.B. von einer Schlüsselszene oder eine Figurenkonstellation (Netz erarbeiten und danach als lebendes Bild darstellen), ein Karten-/Würfel-/Quizspiel herstellen und durchführen (z. B. Ein Würfelspiel zu einem Drama oder ein Quartett zu Dramen, die man in der Abiturprüfung wissen muss), innere Dialoge unter Anleitung eines Spielleiters führen (Leiter fragt z.B. eine Figur, was sie über eine andere denkt, fragt dann die andere, was sie zu diesen Gedanken sagt usw.),

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Ich Biografie

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Ich Biografie:● Dramatische Figuren schreiben und spielen:

Personenvorstellung vor der Klasse● (Variation: Dramatische Dialoge schreiben und

spielen im Team,dramatische Handlungen schreiben und spielen)

● Z.B.: „Soy Bernarda y tengo 60 anos […]● Erfahrungen:mit der Figur und dem Inhalt

auseinander setzten, Empathie, vor der Klasse in FS sprechen, …

● Vgl.: Waldmann (2010), S. 6f

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Pantomime

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Pantomime● Z.B. Welche Figur bin ich?, Welche Emotion

fühle ich?● Ein SuS spielt vor der Klasse vor; auch

Teambildung möglich● Erfahrungen: SuS lernen Emotionen

wahrzunehmen, sich hinein zu versetzten, erarbeiten die Charakterzüge von Figuren inhaltlich, Selbstbewusstes Auftreten vor der Klasse, Rollen lernen,...

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Aktives produzieren von Dramen und anderen Texten im Bezug auf das Drama

● Eigenes Schreiben von Mini-Dramen (höhere Jahrgangsstufe: z.B. mit gespalteten Persönlichkeiten), Programmheft, Brief, Tagebuchnotiz, Zeitungsartikel, Ich Biografie, Literaturzeitung, ein Akrostichon etc. produzieren, Geschichte in 5 Schritten (Gruppenarbeit)

● Restaurieren, antizipieren & transformieren: z.B. Geschichte in Stücken, kreatives Schreiben, eine Schlüsselszene entflechten (Lehrkraft hat zuvor 2 zusammen verflochten), den Schlüsselszenen Titel geben, den Schluss eines Textes selbst verfassen, eine mögliche Vorgeschichte schreiben, Paralleltexte verfassen (z.B. wie wäre die Szene verlaufen, wenn Adela ihre Liebe abgestritten hätte), sich selber in einen Text hineindichten und eine Szene gestalten (z.B. Lara als Streitschlichter: „Adele liebt ihn doch auch,...du würdest ihn doch auch nicht ablehnen, wenn er dich lieben würde, oder?“), einen Text Umformung (z.B. von Erzähltext in ein Drama), einen Text für andere Adressaten bzw. in einem anderen Stil nacherzählen oder in einem Dialekt oder aus einer anderen Perspektive erzählen, Dem Text eine andere Aufbaustruktur geben (z. B. vom Schluss der Geschichte her erzählen) etc.

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Feedback● Eindrücke● Welche Kompetenzen werden erworben?● Würdet ihr das mit euren SuS machen

– Ja – Nein → Warum?

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Schreiben dramatischer Texte

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Schreiben dramatischer Texte● Aufgabe: Eigenes Schreiben von dramatischen

Spieltexten (Variation: ggf. Tempus, ggf. Epoche, Perspektive etc. vorgeben)

● Das (nach Abstimmung) beste Stück wird in der Aula aufgeführt

● Erfahrung: Schreiben, aufführen, rollen annehmen, Kreativität, Teamwork, bewerten,...

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Programmheft entwerfen

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Programmheft entwerfen● Aufgabe: Ein Programmheft zu einer fiktiven

Aufführung schreiben und designen ;einzeln oder in Gruppen(Variation: Zeitungsartikel über die Premiere, Brief an die Oma,...)

● Erfahrung: Kreativität, positives des Dramas hervorheben, Empathie in Zuschauer, Voraussetzung ist das Verstehen des ganzen Dramas,

● Vgl.: Waldmann (2010), S. 181f

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Brief schreiben

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Brief schreiben● Aufgabe:Man schreibt in der Rolle einer

beliebigen Figur einen Brief an seine beste Freundin, indem man die Situation schildert und wie man sich fühlt (Variation: in Vergangenheitsform)

● Erfahrung: Empathie (sich in die Rolle von Jmd versetzen), den Inhalt wiedergeben, Breifaufbau

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Geschichte in Stücken

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Geschichte in Stücken● Aufgabe: Geschichte in Stücke zerschneiden;

Alle SuS bekommen alle Stücke außer das Ende; Nutzen so viele Informationensstücke wie sie wollen; Geschichte zu Ende schreiben(ca. 40 min Schreibzeit)

● Erläuterung: kreativ, für SuS mit unterschiedl. Leistungsvermögen sinnvoll

● Vgl. Fritsche 2009, S.42f

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Selbst aktiv werden

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Einem Text für andere Adressaten aufbereiten/ in anderen Stil

schreiben● zB. andere Perspektive, mit Dialekt, Übersetzen

(Mediación y tradución), Spannung einbringen, Aufbau umstellen (Schluss zuerst), Streitschlichter einbauen,...

● Dabei den wichtigen Inhalt beibehalten● Zeit: ca. 12 Minuten● Gruppengröße:● → Kreative Aufgabe

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Textstelle in Casa de Bernarda Alba● Matiria und Adela (PDF 48-49)

– Beginn:Martirio: (En voz baja.) Adela. (Pausa. Avanza hasta la misma puerta. En voz

alta.)

– Ende:Adela: (En un arranque, y abrazándola.) Martirio, Martirio, yo no tengo la culpa.

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Kompetenzen● Schreiben● Kreativität● Im Team arbeiten● Empathie● Individueller Zugang zum Drama● ...

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+ mit SuS● Das als beste gewählte Stück vorspielen

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Aktives Hören und Sehen dramatischer Produkte

● Akustisch: Aufführungen ansehen, Hörspiele hören und ein freies Gespräch darüber einleiten, eine Hörszene zu einem Text selbst erarbeiten, aktives Erlesen eines Dramentextes mit verteilten Rollen und mit Emotionen (+Reflexion: passt Emotion?), zum Vorlesen/Lesen eines Textes die passende Hintergrundmusik suchen, in der sich der Inhalt in gewisser Weise spiegelt oder in der sich die Gefühle der Hörer ausdrücken bzw. mit deren Hilfe Hörer den Text ‚interpretieren’

● Visuell: Schreibgestaltung (einen Text in eine seine Aussage bezeichnende Schreib- oder Druckform übersetzen: Größe, Volumen, Farbe, Form der Buchstaben, Wörter, Sätze), Textcollagen herstellen, Bilder malen zum Text, für eine Erzählung die graphische Verlaufskurve mit eingefügten Schlüsselsätzen oder -wörtern gestalten u.v.m.

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Praktische Anwendung

● WER BIN ICH?

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Wer bin ich?● In ca. 4er Gruppen schreibt jede Person einen Namen einer

Figur aus dem Drama „casa de Bernarda Alba“ auf ein kleines Blatt und klebt es auf die Stirn seines linken Sitznachbarn (ohne der linke Sitznachbar sieht „wer er ist“)

● Der Reihe nach fragt jeder SuS Fragen, die man mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten darf. Erfährt der SuS der fragt ein „Nein“, darf der nächste Fragen stellen usw. (Bei „Ja“ darf er weiter fragen); z.B. „Bin ich eine Frau?“, „Bin ich über 20 Jahre?“

● Alle Gruppenmitglieder antworten auf die Fragen● Jeder SuS muss herausfinden, wer er ist● Auf Spanisch● ca. 10 min. (ggf. mehr oder weniger, wenn die Meisten wissen,

wer sie sind

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Gruppenfindung

Verben pantomimisch darstellen

(einer zeigt das Verb; alle die denken sein Verb auch zu haben stellen sich wortlos hinter ihn)

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Warum so Gruppen finden?● Ziel:

– Gruppenfindung → Nicht immer die selben Teams– Auflockerung der Atmosphäre– Emotionen darstellen + Empathisch erkennen– Jeder ist beteiligt/ rät

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Weitere Möglichkeiten Gruppen einzuteilen...● Siehe letzte Stunde + Abwandelung (anstatt Gefühle):

– z.B. Verben

● Papierschnipsel austeilen und jeweils eine erson auswählen, die was darüber erzählt (ohne den Begriff zu nennen); nach und nach stellen sich alle mit dem selben Begriff wortlos dazu

– z.B. Autoren, Dramentexte (gut zur Wiederholung alles gelernten vor zentralen Prüfungen; z.B. alle Prüfungsrelevanten Texte werden nochmal erklärt) oder Worter

● "Summen": Bereiten Sie Lose mit Liedanfängen vor. Auf Ihr Zeichen summen alle Teilnehmenden „ihr“ Lied und und finden ihre Gruppenmitglieder– Liedbeispiele: Hänschen Klein; Happy Birthday; Alle meine

Entchen usw

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...Zur Erinnerung:● Bernarda Alba (60 Jahre): Mutter von fünf Töchtern. Sie lebt gemeinsam mit ihren Kindern, ihrer alten Mutter und zwei

Mägden in einem Haus in einem andalusischen Dorf. Zu Beginn der Handlung verstirbt Bernardas Ehemann, und so wird sie zur Herrin des Hauses. Für sie ist das wichtigste, was im Dorf über sie und ihre Familie erzählt wird, und so ist sie ständig darum bemüht, eine Fassade aufrechtzuerhalten, um die Familienehre zu wahren. Bernarda führt ein tyrannisches Regiment im Haus, das für ihre unverheirateten Töchter zu einem Gefängnis wird. Besonders zwischen ihr und der jüngsten Tochter Adela kommt es häufig zu Konflikten.

● María Josefa (80 Jahre): Bernarda Albas Mutter. Bernarda sperrt die Mutter in ihrem Zimmer ein, denn sie schämt sich für sie. Zwischen den beiden kommt es ebenfalls zu Konflikten, da sich María Josefa gegen Bernarda auflehnt und von Heiratsplänen und Familienwünschen spricht.

● Angustias (39 Jahre): Ist die älteste Tochter von Bernarda und deren erstem Mann. Sie wird als unattraktiv beschrieben und hat als einzige der Töchter von ihrem verstorbenen Vater Vermögen geerbt. Sie ist noch unverheiratet, plant aber eine Hochzeit mit Pepe El Romano.

● Magdalena (30 Jahre): Magdalena ist sehr unscheinbar und spielt eine untergeordnete Rolle in diesem Drama. Allerdings

kommt sie ihrer jüngeren Schwester Adela gelegentlich zu Hilfe. Magdalena leidet besonders unter dem Tod ihres Vaters, da sie dessen Lieblingstochter war.

● Amelia (27 Jahre): Wie ihre Schwester Magdalena hat auch Amelia keine tragende oder vordergründige Rolle.● Martirio (24 Jahre): Tochter von Bernarda. Martirio ist eifersüchtig auf ihre Schwester Angustias, da diese Pepe El Romano

heiraten will, den auch sie liebt. Sie weiß als einzige zufällig von der Beziehung zwischen Pepe El Romano und Adela, was ihr Anlass gibt, auch auf diese eifersüchtig zu sein. Sie ist intrigant und spielt die einzelnen Familienmitglieder gegeneinander aus. Für sie ist ihr eigener Vorteil das Wichtigste.

● Adela (20 Jahre): Die jüngste Tochter. Im Gegensatz zu ihren Schwestern ist Adela hübsch und attraktiv. Als Einzige lehnt sie sich gegen ihre tyrannische Mutter auf und versucht aus dem gesellschaftlichen System auszubrechen. Adela trifft sich heimlich und verbotenerweise auch mit Pepe El Romano. Sie glaubt daran, dass er sie liebt und heiraten will. Als herauskommt, dass die beiden ein Verhältnis miteinander haben, versucht die Mutter ihn zu erschießen. Adela glaubt fälschlicherweise, dass das passiert ist, und erhängt sich.

● La Poncia (60 Jahre): Arbeitet seit 30 Jahren als Magd in Bernarda Albas Haus. Sie wird von Bernarda regelmäßig losgeschickt, um diese über das Leben und den Klatsch im Dorf auf dem Laufenden zu halten. Sie ist der einzige Kontakt zur „Außenwelt“.

● Pepe El Romano (25 Jahre): Ist der attraktivste Mann im Dorf, hat aber keine Sprechrolle. Er und Angustias wollen heiraten, doch offenbar liebt er nicht sie, sondern ihr Geld. Er trifft sich heimlich mit der jüngsten Tochter Adela. Auch Martirio ist in Pepe verliebt, er allerdings nicht in sie.

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Feedback● Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

● Welche Kompetenzen wurden gefördert?/ Welches Ziel hatte diese Aufgabe?

● Würdet ihr dieses Spiel mit SuS durchführen?

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Erfahrungen / Kompetenzen● Spielerisches Erfahren der Figuren/

Inhaltsebene● Sprechen/ Kommunizieren● Grammatik: Fragen, Adjektive● Empathie (Rollenerfahrung)● ….● ….

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Quellen●

Fritsche, Joachim (2009): Schreibwerkstadt – Geschichten und Gedichte: Schreibaufgaben, -übungen und -spiele.

Stuttgart, Ernst Klett Verlag

●Waldmann, Günter (2010): Produktiver Umgang mit dem Drama- Eine systematische Einführung in das produktive

Verstehen traditionelle und moderner Dramenformen und das Schreiben in ihnen. Baltmannsweiler, Schneider Verlag

Hohengehren

●Denk, Rudolf / Möbius, Thomas (2008): Dramen- und Theaterdidaktik – eine Einführung. Berlin: Erich Schmidt Verlag

● Schau, Albrecht (1996): Szenisches Interpretieren- ein literaturdidaktisches Handbuch. Stuttgart, Ernst Klett Verlag

GmbH

●Haas, Gerhard/ Menzel, Wolfgang/ Spinner, Kaspar H. (1994): Handlungs- und produktionsorientierter

Literaturunterricht. In: Praxis Deutsch, 123, 17-25

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Quellen● http://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/

upload/klp_SII/s/GOSt_Spanisch_Endfassung2.pdf ; 18.05.2015

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BESTEN DANK FÜR EURE AUFMERKSAMKEIT UND

MITARBEIT !!!

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FRAGEN ???