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SONDERAUSGABE ZUM SCHWEIZER KMU-TAG 2013 www.leaderonline.ch November 11/2013 Preis Fr. 5.00 Urs Fueglistaller: Von Erfolgsformeln und Zukunftsvisionen Seite 10 Wenn der Motor brummt: Studie «KMU und ihr Potenzial» Seite 39

Special KMU-Tag 2013

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Page 1: Special KMU-Tag 2013

SONDER AUSGABE ZUM SCHWEIZER KMU-TAG 2013

www.leaderonline.chNovember 11/2013

Preis Fr. 5.00

Urs Fueglistaller:

Von Erfolgsformeln und Zukunftsvisionen

Seite 10

Wenn der Motor brummt:

Studie «KMU und ihr Potenzial»

Seite 39

Page 2: Special KMU-Tag 2013

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SPECIAL | November 2013

3Editorial

Krisen, Horrorszenarien, Abzocker, zusammenbrechende Finanzmärkte und Länder, die unter den Schulden zusammenbrechen: Die Meldungen aus dem Wirtschaftsumfeld wa-ren in den vergangenen Jahren alles andere als ermutigend. Tagtäglich lesen wir in Zeitun-gen und hören es in Nachrichtensendungen: In unserer globalisierten Welt sind Werte, die früher für Beständigkeit standen, längst zur Variablen geworden. Es war daher eine Wohltat, dass sich der diesjährige KMU-Tag einem Thema annahm, das die positiven Aspekte des Unternehmertums in den Fokus stellte. «KMU und ihr Potenzi-al – wie Kleine auch ganz Grosses erreichen können» lautete der Titel der 11. Tagung in St.Gallen. Und die Erfolgsgeschichten der einzelnen Referenten führten einem endlich wieder einmal vor Augen, wie wichtig unternehmerisches Handeln ist. Man spürte die Be-geisterung für Erbautes. Man spürte die Lust nach innovativen Veränderungen. Man spür-te den Willen, aus den eigenen Fehlern zu lernen. Und man spürte den Drang, etwas Nach-haltiges zu hinterlassen. Genau diese Aspekte gehen in den aktuellen politischen Diskussionen viel zu oft unter. Lei-der wird der Begriff «Unternehmer» heute nicht mehr mit dem gleichen Respekt benutzt, wie es noch vor wenigen Jahren der Fall war. Das Fehlverhalten einzelner Akteure bot den linken Parteien eine wunderbare Spielwiese, um aus allen Rohren zu schiessen. Und dabei verdrängen sie jeweils sehr gekonnt, dass auch sie von dem Drang unzähliger Personen, et-was zu «unternehmen» und nicht bloss zu verwalten, im höchsten Masse profitieren. Sie befinden sich im sprichwörtlichen Glashaus und werfen mit Steinen wild um sich. Natür-lich sind sie nicht bereit, dereinst den Scherbenhaufen zusammenzuwischen. Das dürfen dann die anderen machen. Vorerst werden solche Gedanken ins linke Unterbewusstsein verbannt, und man versucht, Standortvorteil für Standortvorteil mit Einschränkungen, Verboten und Reglementen zu vernichten. Dabei vergisst man jedoch etwas: Aus etwas Kleinem kann nur dann etwas Grosses ent-stehen, wenn der Nährboden gehegt und gepflegt wird. Das Erfolgsmodell Schweiz ist auf dieser Tatsache aufgebaut. Und das Modell würde noch Potenzial für sehr viel mehr zulas-sen. Aber dafür müssen wir den Linken die Steine nicht mehr in die Hände, sondern in den Weg legen.

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Page 5: Special KMU-Tag 2013

SPECIAL | November 2013

29 Hermann Scherer«Menschen sind am sichersten im Bett, aber…»

33 Hans-Ulrich BiglerEin Garant für Wohlstand

33 Hans M. RichleKMU Schweiz – ein perfekt funktionierendes Grossunternehmen

34 ImpressionenEin Rundgang am diesjährigen KMU-Tag

39 Studie zum KMU-TagWenn der Motor brummt

6 KMU-Tag 2013 Wieder über 1000 Teilnehmende in St.Gallen

10 Urs FueglistallerIm Gespräch mit dem «Mister KMU-Tag»

14 Oliver GassmannInspiration zur Innovation

20 Hans «Hausi» LeuteneggerZeit für die schönsten Frauen der Welt

22 Katja KrausDie Möglichkeit des Endes

26 Oliver ReichensteinDas Web neu entdeckt

Inhalt 5

«Es gibt keine Gewissheit, nur viele Hypothesen»

Fitnesspapst Werner Kieser

Seite 16

Impressum

Magazin LEADER, MetroComm AG, Bahnhofstrasse 8, 9001 St.Gallen, Telefon 071 272 80 50, Fax 071 272 80 51, [email protected], www.leaderonline.ch | Verleger: Natal Schnetzer | Redaktion: Marcel Baumgartner (Leitung), [email protected] | Autoren in dieser Ausgabe: Hans-Ulrich Bigler, Hans M. Richle, Urs Fueglistaller, Dominik Burger, Alexander Fust | Fotografie: Bodo Rüedi, Roger Sieber, Tiziana Secchi | Geschäftsleitung: Natal Schnetzer, [email protected] | Anzeigenleitung: Martin Schwizer, [email protected] | Marketingservice/Abover waltung: Daniela Senn, [email protected] | Abopreis: Fr. 60.– für 18 Ausgaben | Erscheinung: Der LEADER erscheint 9x jährlich mit Ausgaben Januar/Februar, März, April, Mai, Juni, August, September, Oktober, November/Dezember, zusätzlich 9 Special-Ausgaben | Gestaltung/Satz: Tammy Rühli, [email protected] | Produktion: Sonderegger Druck AG, 8570 Weinfelden | LEADER ist ein beim Institut für geistiges Eigentum ein ge tragenes Markenzeichen. Nachdruck, auch auszugs weise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haf tung. ISSN 1660-2757

SONDER AUSGABE ZUM SCHWEIZER KMU-TAG 2013

www.leaderonline.chNovember 11/2013

Preis Fr. 5.00

Urs Fueglistaller:

Von Erfolgsformeln und Zukunftsvisionen

Seite 10

Wenn der Motor brummt:

Studie «KMU und ihr Potenzial»

Seite 39

SPECIAL zum Schweizer KMU-Tag 2013

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SPECIAL | November 2013

6 KMU-Tag 2013

Wenn sich in St.Gallen die «KMU-Szene» zum Schwei-zer KMU-Tag trifft, sind die Kleinen ganz gross. Die 11. Ausgabe, die wiederum über 1000 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Schweiz in ihren Bann zog, zeigte aber: Das ist nicht nur einmal im Jahr der Fall, viele KMU erreichen in ihrem geschäftlichen All-tag Grosses. Von SRF-Moderator Roman Kilchsperger charmant-locker durch das Programm geführt, bot die bedeutende Schweizer Wirtschaftstagung auch dieses Jahr spannende Referentinnen und Referen-ten mit ebenso langfristig erfolgversprechenden Stra-tegie-Tipps wie lockeren Sprüchen, herzhafte Lacher und ergiebige Gespräche.

«Schlank bleiben!» Die kompetenten Referentinnen und Referenten gin-gen der Frage nach, wie kleine Unternehmen auch grosse und nachhaltige Erfolge erreichen können. Für Oliver Gassmann, HSG-Professor für Innovati-on, gehört neben Innovationsgeist vor allem eines zu den Erfolgsprinzipien für KMU: «Schlank bleiben!» Genau diese Devise ermöglichte es Werner Kieser im Lauf seiner eigenen Unternehmergeschichte, flexi-bel und erfolgreich auf Veränderungen zu reagieren – hätte doch der Weg des Kraft-«Gurus» das eine oder andere Mal auch andere Wendungen nehmen kön-nen. Sein wesentlichstes Erfolgsrezept: «Der Mensch wächst am Widerstand. Astronauten würden sich ir-gendwann auflösen, wenn sie völlig widerstands-los im All blieben. Auch Ideen wachsen am Wider-stand!»

«Kein Problem!» Widerstände zu überwinden, war auch für Hans «Hausi» Leutenegger, den prominenten Firmengrün-der und ehemaligen Olympiasieger, immer wieder eine Herausforderung. Sein Lösungsansatz aller-dings ist so pragmatisch wie konsequent – für ihn gilt: «Kein Problem!» Kombiniert mit dem nötigen Charme, habe das immer bestens funktioniert. Nicht ganz so «easy» präsentiert sich die Problemlösung, wenn erfolgreiche Menschen sich plötzlich in einer völlig neuen Rolle wiederfinden und von Grund auf neu «erfinden» müssen, hielt die ehemalige Spitzen-fussballerin und Sportmanagerin Katja Kraus fest: Seien es Spitzensportlerinnen und Spitzensportler nach ihrem Karriere-Ende oder im Falle ausbleiben-den Erfolgs, seien es Unternehmerinnen und Unter-nehmer in derselben Situation.

Oben und unten anders definieren Wie schaffe ich im Unternehmen Orientierung, wenn das Oben und Unten fehlen? Diese Frage ist für Internet-Unternehmer Oliver Reichenstein heute entscheidend für die erfolgreiche Führung von KMU. Die Antwort darauf ist keine einfache: über andere, immer spezifisch zum Unternehmen passende Füh-rungswerte, die es zulassen, dass sich Chancen und Potenziale entfalten können. Das bedingt zugleich auch eine gesunde Fehlerkultur, brachte es Erfolgs-autor und Berater Hermann Scherer zur Abschluss der Tagung auf den Punkt, als er die Frage analysier-te, «warum manche lebenslang Chancen suchen – und andere sie täglich nutzen».

Treffpunkt der «KMU-Szene» Am Schweizer KMU-Tag finden Unternehmerinnen und Unternehmer und Führungskräfte aus KMU eine Plattform zum Austausch mit Kolleginnen und Kol-legen. Die Tagung gehört zu den bekanntesten und

Wieder über 1000 Teilnehmende in St.Gallen

«KMU und ihr Potenzial – wie Kleine auch ganz Grosses erreichen können»: Der 11. Schweizer KMU-Tag hielt, was der Titel versprach. Die hochkarätigen Referentinnen und Referenten aus Praxis und Forschung sparten nicht mit handfesten Tipps und Erfolgsbeispielen, von denen die über 1000 teil-nehmenden KMU-Führungskräfte aus der ganzen Deutschschweiz konkret im Alltag profitieren können.

Text: Iwan Köppel Bilder: Roger Sieber

Am Schweizer KMU-Tag finden Unternehmerinnen und Unternehmer und Führungskräfte aus KMU eine Plattform zum Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.

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SPECIAL | November 2013

7KMU-Tag 2013

gefragtesten Treffen dieser Art in der Schweiz. Ange-boten und durchgeführt wird der Anlass in bewähr-ter Co-Organisation vom Schweizerischen Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universi-tät St.Gallen (KMU-HSG) und von der Agentur alea

iacta ag. Der Schweizer KMU-Tag steht unter dem Patronat des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV), von economiesuisse, der Industrie- und Han-delskammer St.Gallen-Appenzell und des Kantona-len Gewerbeverbands St.Gallen. Unterstützt wird

der Anlass durch langjährige Hauptsponsoren, de-nen KMU-Anliegen sehr wichtig sind: Helvetia, Raiff-eisen, OBT, ABACUS und Swisscom. Der nächste Schweizer KMU-Tag findet statt am Freitag, 24. Ok-tober 2014.

Handlicher KMU-Ratgeber Wie schon im Jubiläumsjahr zur 10. Ausgabe des Schweizer KMU-Tags, so haben die Organisatoren auch dieses Jahr einen handlichen Ratgeber her-ausgegeben. Auf 144 Seiten geben Urs Fueglistaller, Frank Halter, Roger Tinner und Walter Weber kon-krete und pragmatische Tipps und Hinweise, wie KMU-Unternehmer(innen) «Fit für die Nachfolge» werden – handlich und lesbar in kleinen Häppchen als Bettlektüre. (Seite 42)

Die Tagung gehört zu den gefragtesten Treffen dieser Art in der Schweiz.

Urs Fueglistaller im Gespräch mit SRF-Moderator Roman Kilchsperger.

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SPECIAL | November 2013

8 KMU-Tag 2013

Hans Leutenegger, Roman Kilchsperger und Katja Kraus.

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9KMU-Tag 2013

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10 Fueglistaller

Urs Fueglistaller:

«Mit meinem Lampenfieber könnte man ein paar Hundert LED-Birnen zum Leuchten bringen.»

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SPECIAL | November 2013

11Fueglistaller

Urs Fueglistaller, wie lange feilen Sie jeweils an Ih-rer Rede für den KMU-Tag St.Gallen? Das darf ich eigentlich gar nicht sagen, das ist mir peinlich: Es ist sehr lange. Ich bin hier einfach ineffi-zient und sehe noch viel Potenzial zur Verbesserung – das passt ja gut zum diesjährigen KMU-Tag-The-ma. Eigentlich beginnt das erste Nachdenken über die Rede jeweils im Februar, denn dann beginnen die Vorbereitungen für die KMU-Tag-Studie. Anfang Ok-tober wird es dann jeweils konkret.

Sie sprechen jeweils vor über tausend Führungs-kräften aus der gesamten Schweiz. Mittlerweile Routine und kein Lampenfieber mehr? Weder noch: Es ist jedes Mal neu, und mit meinem Lampenfieber könnte man ein paar Hundert LED-Birnen zum Leuchten bringen. Das ist halt einfach

so: Es freut mich riesig, dass ich den KMU-Tag einlei-ten darf, denn da kommen so viele Persönlichkeiten extra wegen des Anlasses nach St.Gallen. Gleichzei-tig bin ich brutal zappelig und nervös.

Sie tönen es an: Der Anlass hat sich einen Namen verschafft. Hilft das bei der Suche nach Referen-ten? Das kann man teilweise schon so sagen. Es hilft, wenn man jemanden zu einer Veranstaltung einla-den kann, die bereits sehr gut eingeführt und regel-mässig ausgebucht ist. Es ist auch so, dass wir oft von den entsprechenden Referentenagenturen kontak-tiert werden mit der Anfrage, ob ihre Referenten bei uns auftreten können. Da sind wir aber meistens et-was zurückhaltend. Uns ist es lieber, wenn wir von uns aus sagen können, wer zu welchem Thema am besten passt. Aber natürlich schauen wir uns jeden möglichen Kandidaten genau an. Und wenn jemand für ein Thema zwar nicht passt, uns aber dennoch ge-

fällt, kommt er auf unsere Liste mit potentiellen Re-ferenten, die in den Jahren eine ziemliche Länge an-genommen hat.

Gibt es demnach Personen, die Sie gerne einmal auf der grossen Bühne sähen? Da gibt es einige. Wir haben uns zum Beispiel einmal erkundigt, ob wir Niki Lauda bei uns haben können. Das KMU-Tag-Thema hiess damals «… auf der Suche nach dem richtigen Tempo», und da wäre der Lauda natürlich mehr als passend gewesen. Neben einem erwartungsgemäss nicht zu knappen Honorar wäre dann auch noch eine «Privatmaschine» bei den Flug-kosten hinzugekommen... Das war uns dann schon etwas zu viel des Guten. Im Grundsatz sind wir nicht die, welche auf Teufel komm raus prominente Refe-renten buchen müssen, im Gegenteil: Es ist für uns eine grössere Freude, wenn wir interessante Persön-lichkeiten finden, die sonst eben noch nicht so be-kannt sind und unsere Besucher dennoch begeistern können.

Das diesjährige Motto lautete «KMU und ihr Po-tential». Als Direktor vom KMU-HSG kennen Sie sich bestens mit der Materie aus. Geben Sie uns die Erfolgsformel. Wie erreichen auch «Kleine» ganz Grosses?Da gibt es eine Erfolgsformel: Sie heisst X = 3α * 0.76 (π/2Y) * (€/CHF) – 3 %… Im Ernst: Natürlich gibt es keine endgültigen Erfolgsformeln dafür, das gibt es ja generell kaum in der Managementlehre. Aber es gibt Ansätze, die mehr versprechen als andere. Zum Beispiel, dass KMU ihre Dienstleistungskompe-tenz pflegen sollen, da hat es meist noch «viel Luft für mehr» drin, und das ist auch ein aufwendiges Unter-fangen, begleitet von viel Detailarbeit. Ein anderer Punkt ist die Schaffung von guter Stimmung, sie ist eine Voraussetzung für das Ausnützen von Potentia-len, und das hat auch die diesjährige KMU-Tag-Um-frage gezeigt.

Bietet die Schweiz hierfür nach wie vor einen gu-ten Nährboden?

«Mister KMU-Tag»Als Mitorganisator prägt Urs Fueglistaller den KMU-Tag St.Gallen seit Jahren. Mit seinen einleitenden und begleitenden Worten drückt er dem wichtigsten Wirtschaftsanlass der Ostschweiz seinen Stempel auf. Im Gespräch mit dem Direktor des KMU-Instituts an der HSG.

Interview: Marcel Baumgartner Bilder: Bodo Rüedi

«Wir müssen nicht auf Teufel komm raus prominente Referenten buchen.»

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Page 13: Special KMU-Tag 2013

SPECIAL | November 2013

13Fueglistaller

Sie meinen den Nährboden, um Grosses zu errei-chen? Ja klar bietet die Schweiz den. Wir haben nach wie vor ein wirtschaftsfreundliches Umfeld. Ich weiss, manche empfinden das nicht mehr so, aber jedenfalls im Vergleich zu den meisten Nachbarlän-dern – Liechtenstein vielleicht einmal ausgeschlos-sen – ist es doch einfach so. Und es zeigt sich ja auch bei den Unternehmen, die gerne und mit Lust zu uns in die Schweiz ziehen. Natürlich müssen wir aufpas-sen, dass dieser Nährboden nahrhaft bleibt. Ich bin allerdings sehr optimistisch, dass sich die Schweiz als Ganzes, also Bevölkerung und Politik, der Proble-matik durchaus bewusst ist.

Es wird – gerade von bürgerlicher Seite – prognos-tiziert, dass sich die Rahmenbedingungen immer mehr verschlechtern. «Minder»- und «1:12»-Initia-tive lassen grüssen. Stehen wir vor einer gefährli-chen Trendwende? Nein, die sehe ich nicht. Erstes Ziel der Minder-Initi-ative war ja vor allem, die Aktionärsrechte von bör-senkotierten Grossunternehmen zu stärken, und das kann ich gut nachvollziehen. Bei der «1:12»-Initiati-ve gehe ich davon aus, dass sie vom Volk verworfen wird, vielleicht schon deshalb, weil die Minder-Ini-tiative angenommen wurde und die Schweizer den «Pflock eingeschlagen» haben. Eine Trendwende al-lerdings ist, dass sich die Schweizer Politik der «Ab-zockerthematik» angenommen hat. Da haben ein paar ganz wenige Manager aus grossen Unterneh-men für meinen Geschmack ziemlich viel Geschirr zerschlagen, und das ist jetzt die Konsequenz dar-aus. Einer liberalen Wirtschaftsordnung haben die-se Wenigen jedenfalls keinen Dienst erwiesen. Übri-gens: Thomas Minder hatten wir schon mal als Refe-rent am KMU-Tag, als er schweizweit noch nicht so bekannt war. Das war 2004.

Zurück zum KMU-Tag: Was war bisher das posi-tivste Feedback, das Sie auf einen Anlass hin er-halten haben? Ich könnte Ihnen jetzt nicht ein einzelnes Feedback nennen, das mir gerade in den Sinn kommt. Was mir aber jeweils hängen bleibt, ist, ist die positive Grund-stimmung beim Abschlussapéro. Das ist für mich im-mer der Gradmesser für die Zufriedenheit unserer Besucher. Wenn dann die Kommentare positiv sind, weiss ich, dass der KMU-Tag gelungen ist.

Gab es auch negative Stimmen? Negative Stimmen hören wir eher wenige. Wir ma-chen jedesmal nach dem KMU-Tag eine Umfrage bei den Teilnehmern. Manchmal kommen wichtige An-regungen, bei denen wir dann relativ schnell ent-scheiden können. Und dann wird immer wieder an-geregt, dass wir mehr weibliche Referentinnen en-gagieren sollten. Diese Frage ist uns allerdings sehr bewusst. Der Engpass liegt weniger an uns als an den potentiellen Kandidatinnen. Aber wir halten die Au-gen offen. Ah jetzt kommt mir doch noch etwas in den Sinn: Vor ein paar Jahren hatten wir an einem KMU-Tag einmal ein klimatisches «Problem». An die-sem Tag war es draussen schon relativ kalt, und we-gen eines zweiten Anlasses an der Olma drang defi-nitiv zu kalte Luft in die Hauptveranstaltungshalle. Dementsprechend kamen dann einige – sehr berech-tigte – Reklamationen. Wir und die Verantwortlichen der Olma haben darauf reagiert und schauen seither sehr genau auf die richtige Raumtemperatur. Seither hatten wir die letzten Jahre immer ein angenehmes Raumklima.

Tausend Gäste können Sie jeweils begrüssen. Der Anlass ist Wochen vorher ausgebucht. Der Zenit ist erreicht. Was sind die Visionen für die Zukunft?Das ist eine gute Frage, die wir uns permanent stel-len. Unsere Vision, wenn man solche denn überhaupt noch haben darf, ist, die Zufriedenheit unserer Be-sucher auf dem Niveau zu halten, auf dem es in den letzten Jahren offenbar immer war.

«Der Engpass liegt weniger an uns als an den potentiellen Kandidatinnen.»

KMU-HSG

Das KMU-HSG, genauer «Schweizerisches Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St.Gallen», ist eines der etabliertesten Institute der HSG. Es widmet sich der Förderung der Klein- und Mittelunternehmen per Forschung, Lehre und Wei-terbildung und hat sein Spektrum in den letzten beiden Jahrzehnten um die Themen «Entrepreu-neurship» und «Family Business» erweitert. Als HSG-Institut ist das KMU-HSG mit seinen etwa 30 Mitar-beitern nicht profitorientiert, aber finanziell weitge-hend selbsttragend. Direktoren des Instituts sind Urs Fueglistaller, Thierry Volery (geschäftsführend) und Thomas Zellweger.

Page 14: Special KMU-Tag 2013

SPECIAL | November 2013

14 Gassmann

NZZ, St.Galler Tagblatt, Tages-Anzeiger, Süddeut-sche Zeitung: Eine Liste aller Publikationen, in denen der Uniprofessor Oliver Gassmann schon zitiert wur-de oder Gastartikel veröffentlichte, würde diese Ma-gazinseite füllen. Der Mann und seine Analysen rund um die Arbeitswelt mit all ihren Innovationen, Neu-ausrichtungen und Prozessen sind gefragt. Er bringt die Dinge auf den Punkt. Das spürten auch die Teil-nehmer am KMU-Tag. Und sicherlich dürfte der eine oder andere Gast bereits am Folgetag einen Input von Gassmann in sein eigenes Unternehmen eingebracht haben. Etwa den, dass der Professor einen Haupt-grund für «gefloppte Innovationen» im Over-Engi-

neering sieht. «Das heisst», so Gassmann, «dass Tech-nologie um der Technologie willen eingesetzt wird, ohne dass sie echten Kundennutzen bringt.» Der Kun-de werde zu oft zu abstrakt betrachtet und neue Pro-dukte würden bei ihm «entsorgt». Häufig sei auch die Kommunikation falsch, das Timing nicht optimal oder wenige technische Schwächen prägten ein ne-gatives Bild in der Öffentlichkeit.

Führen ohne Schwert«Da 80 Prozent aller Innovationen eine Kombination aus bestehenden Ideen, Konzepten und Technologi-en darstellt, kommt der Kommunikationsförderung

Inspiration zur InnovationOliver Gassmann war 2010 unter den «Top 10» der meist zitierten Manage-mentprofessoren. Am KMU-Tag sprach er zum Thema «Innovationen – Erfolgsprinzipien für KMU». Ein Bereich, in dem sich der 46-Jährige bestens auskennt. Für ihn ist klar: «Es gibt zwar nicht viele Picassos oder Mozarts, aber jeder kann kreativ und innovativ sein.»

Text: MBA/SM Bild: Roger Sieber

Oliver Gassmann:

«Entsorgen Sie keine Produkte beim Kunden.»

Page 15: Special KMU-Tag 2013

SPECIAL | November 2013

15Gassmann

«Bald werden sich die Unternehmen noch mehr um die Talente der kreativen Klasse bemühen müssen.»

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Zur Person

Oliver Gassmann, Jahrgang 1967, ist seit 2002 Profes-sor für Innovationsmanagement an der Universität St.Gallen und Vorsitzender der Geschäftsleitung des Instituts für Technologiemanagement (ITEM-HSG), zu-dem Gründer und VR mehrerer Unternehmen. Er ist Autor zahlreicher Bücher, zuletzt etwa «33 Erfolgsprin-zipien der Innovation». Oliver Gassmann ist verheira-tet und Vater von drei Kindern. www.item.unisg.ch

eine grosse Bedeutung zu», ist Gassmann überzeugt. Mit anderen Worten. Die richtigen Mitarbeitenden an den kritischen Stellen sind von grosser Bedeutung. Denn das grösste Potential liegt laut dem Innovati-onsforscher Gassmann in der richtigen Selektion und Entwicklung von Projektmanagern. Gegenüber «HR Today» formulierte er es schon vor mehreren Jahren wie folgt: «Die Projektmanager müssen ihr Projekt in der Regel ohne disziplinarischen Durchgriff in der Matrix führen. Ein Projektteam zu führen, ist meist ein Führen ohne Schwert, da die Sanktionsmechanis-men sehr beschränkt sind und der Linienvorgesetzte häufig dominant ist. Projektleiterkarrieren sind stär-ker zu fördern – nicht als Alibiübung, sondern als ech-te Karrierealternative.»Gassmann ist überzeugt, dass sich in diesem Umfeld schon bald eine Trendwende abzeichnen werde. Bald würden sich die Unternehmen noch mehr um die Ta-lente der kreativen Klasse bemühen müssen. «Die Pro-bezeit wird sich umkehren – der Mitarbeiter wird nach sechs Monaten verkünden, ob er bleibt oder nicht.»

Erster Schritt zur Innovation«Innovation ist, wenn der Markt Hurra schreit, sag-te mir einmal der Chefinnovator eines grossen deut-schen Unternehmens», so Gassmann weiter. «Die richtige Kultur, ein klares Kundenverständnis, aber auch der Mut, bestehende Kunden auch einmal zu überraschen, gehören dazu.» Wer sich vertieft mit dem Thema beschäftigen möchte, um verstecktes Potential künftig vielleicht noch besser zu nutzen, dem empfiehlt sich die Lektüre von «33 Erfolgsprin-zipien der Innovation» von Oliver Gassmann und Sa-scha Friesike. Ein Buch, das unter anderem auch von der SRF-Wirtschaftssendung «ECO» empfohlen wird: «Dieser Ratgeber verzichtet auf Tipps nach dem Mot-to ‹So werden Sie innovativ›. Statt dessen geben die Autoren einen Überblick über verschiedene Wege zur Innovation, deren individuelle Anpassung und Kom-bination sie dem Leser überlassen.»

Page 16: Special KMU-Tag 2013

SPECIAL | November 2013

16 Kieser

Werner Kieser:

«Fragen Sie meine Frau.»

Page 17: Special KMU-Tag 2013

SPECIAL | November 2013

17Kieser

Werner Kieser, in der NZZ wurden Sie wie folgt zi-tiert: «Bei uns bringen Sie den Körper in den Ser-vice, bauen ihn auf, warten ihn.» Mit welchem Au-tomobil würden Sie den perfekten Körper verglei-chen? Tolle Frage! Aber animalische Kreaturen lassen sich schlecht mit Artefakten vergleichen. Im besten Fall könnte man eine Skala von Genotypen nach dem Kriterium erstellen: perfekt wofür? Am Anfang der Skala stünde für den idealen Langstreckenläufer der Subaru Forester, das Auto mit dem geringsten Ener-gieverbrauch; am Ende der Skala stünde für den ide-alen Schwerathleten der Hummer H2, das stärkste Auto, jedoch mit einem riesigen Energieverbrauch.

In der Fitnessbranche werden wir alljährlich mit neuen erfolgsversprechenden Methoden ange-lockt. Welche Aspekte aus der Zeit von 1967, als Sie das erste Kraftstudio gründeten, haben nach wie vor Gültigkeit? Die physiologischen Tatsachen ändern sich nicht so schnell wie die Mode. Und um nicht mehr als Mode handelt es sich bei den «erfolgversprechenden Me-thoden», die in immer schnelleren Abfolge über uns kommen. In fast allen Fällen handelt es sich um «al-ten Wein in neuen Schläuchen», also um Verfahren, die schon einmal da waren und jetzt unter neuen Na-men wieder aufgewärmt werden. Die einzigen drei Innovationen – zwei technische und eine methodi-sche – nach der Erfindung der Scheibenhantel wa-ren a) die Erfindung von Trainingsmaschinen mit Exzenterscheiben, wodurch eine höhere Trainings-intensität erreicht wird, b) die Fixation des Beckens, die erstmals ein wirkungsvolles Training der Rü-ckenstrecker und damit die wirkungsvolle Behand-lung von Rückenschmerzen ermöglichte und c) die H.I.T.(high intensity training)-Methode, die nur

noch einen Satz, aber bis zur vollständigen Erschöp-fung des Muskels beinhaltet. Die biologischen Krite-rien für einen Trainingseffekt sind unverändert und lauten: Die Muskeln müssen eine bestimmte Anspan-nungshöhe und eine bestimmte Anspannungsdauer überschreiten, damit ein Trainingseffekt stattfindet.

Sie lassen nicht unbedingt ein gutes Haar am Schwimmen oder an Saunagängen. Verständlich, dass Sie sich für Ihre eigenen Methoden starkma-chen. Falsch. Ich habe nichts gegen Sauna oder Schwim-men. Meine Argumentation richtet sich gegen den Glauben, dass Schwitzen «gesund» sei, dass damit der Körper «gereinigt» oder «Schlacke» beseitigt würde. Der einzige Zweck des Schwitzens liegt in der Kühlung der Oberfläche, um die tödliche Erhöhung der Körpertemperatur auf über 42 Grad zu verhin-dern. Der Wasserverlust schwächt vorübergehend und muss mit Trinken wieder kompensiert werden. Denn die Muskulatur besteht zum grossen Teil aus Wasser. Die Fähigkeit zu schwitzen war in der Evo-lution ein enormer Vorteil, weil damit die Jagd auch bei Hitze möglich wurde. Da ich in den frühen Sieb-zigerjahren während sechs Jahren selbst eine Sau-na in meinem Studio führte, suchte ich nach wissen-schaftlicher Evidenz über deren Wirkung. Ich fand nichts und entfernte die Sauna.

Die Sauna haben Sie entfernt. Schwimmen tun Sie auch nicht mehr?Ich schwimme gerne und finde Schwimmen eine pri-ma Sache. Ein Problem entsteht erst bei längerem Aufenthalt im Wasser. Studien zeigen: Die durch die Wasserverdrängung aufgehobene Schwerkraft führt beispielsweise bei Wasserballspielern zu Knochen-schwund.

Hängen Gesundheit und Kraft unmittelbar zu-sammen?Wir bewegen uns kraft unserer Kraft. Ohne die Kraft ihrer Muskeln rühren Sie sich nicht vom Fleck. An-

«Es gibt keine Gewissheit, nur viele Hypothesen»

Ein «Fitnesspapst», der Philosophie studiert – was nach einem amüsanten Hollywood-Stoff tönt, ist die Geschichte von Werner Kieser (*1940). Der VR-Präsident der Kieser Training AG bezeichnet dieses Studium als Bodybuilding für den Kopf. Ein Gespräch über Sinn, Schweiss und den Subaru Forester.

Interview: Marcel Baumgartner Bild: Roger Sieber

«Meine Argumentation richtet sich gegen den Glauben, dass Schwitzen gesund sei.»

Werner Kieser:

«Fragen Sie meine Frau.»

Page 18: Special KMU-Tag 2013

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SPECIAL | November 2013

19Kieser

ders als die Pflanze, die quasi mit dem Magen in der Nahrung steckt und durch Bienen und Wind befruch-tet wird, benötigen wir einen Bewegungsapparat zur Nahrungsbeschaffung und zur Reproduktion. Die in-neren Organe sind lediglich «Diener» der Muskeln. Wenn diese nichts zu tun haben, verkommen die inne-ren Organe. Somit muss die Prävention bei den Mus-keln beginnen. Die Evolution hat kein Interesse daran, dass wir älter als 25 werden, denn dann haben wir nor-malerweise die Gene weitergegeben. Damit beginnt die Muskulatur sich zurückzubilden. Das kann aber mit Training bis ins hohe Alter verhindert werden.

Die 25 haben Sie schon überschritten. Sind Sie mit Ihrem eigenen Körper noch zufrieden? Ja. Ich habe mich bis jetzt ganz gut gehalten dank Training.

Woran liegt es, dass zahlreiche Unternehmer zwar gerne ihre Firma, aber nicht ihren eigenen Körper gestalten?Weil sie a) nicht wissen, wie wenig es dazu braucht und b) wie die meisten Menschen in unserem Kultur-kreis keine rationale Beziehung zu ihrem Körper ha-ben.

Wenn Sie auf Ihr eigenes gestaltetes Werk zurück-blicken: Wo mussten Sie am härtesten für den Er-folg kämpfen?

Die ersten zwölf Jahre waren wirtschaftlich gese-hen hart. Aber es waren für mich wichtige und schö-ne «Wanderjahre» in denen ich die Zeit hatte, mich eingehend mit meinem Thema zu befassen. Ich hatte wenig Geld, aber viel Zeit. Die anstrengendsten Jah-re kamen danach, am Anfang der Expansion. Da hat-te ich zwar Geld, aber wenig Zeit. Einen Betrieb zu führen, ist eine geruhsame Sache im Vergleich zur Führung von drei Betrieben. Nach dem Zehnten wur-de es wieder ruhiger.

Was bedeutet Ihnen Geld?Ein Tauschmittel ohne emotionale Bedeutung.

Was veranlasst Sie dazu, mit gut 60 Jahren noch Philosophie zu studieren? Ich wollte mein Englisch verbessern, da wir im eng-lischen Sprachraum expandierten – deshalb studier-te ich an einer englischen Uni. Und weil ich mich seit meinem achtzehnten Lebensjahr mit Philosophie be-fasse, hegte ich lange den Wunsch, die englischen Empiristen im Original zu studieren. Und da ist eine englische Uni eben hilfreich. Und – geistige Arbeit ist Bodybuilding für den Kopf.

Zu welchen Erkenntnissen gelangten Sie in die-sem Studium? Dass es keine Gewissheit gibt, sondern viele Hy-pothesen. Und dass ich mich für eine entscheiden muss.

Hat es Sie massgeblich verändert?Das kann ich nicht beurteilen. Fragen Sie meine Frau.

Zur Person

Werner Kieser war ursprünglich Schreiner, kam vom Boxen zum Krafttraining und gründete 1967 ein erstes Kraftstudio in Zürich. Der «Fitnesspapst» ver-breitete seine Idee im Franchisesystem, mit heute sieben Betrieben in der Schweiz, 120 in Deutschland plus diversen internationalen Ablegern. Der VR- Präsident der Kieser Training AG studierte mit gut 60 noch Philosophie in englischer Sprache, bezeichnet sich selbst als «Individualanarchisten» und ist ver-heiratet mit der Ärztin Gabriela Kieser, der Mitent-wicklerin der nach ihm benannten Methode.

«Die Evolution hat kein Interesse daran, dass wir älter als 25 werden.»

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SPECIAL | November 2013

20 Leutenegger

Wegen seiner Ähnlichkeit mit Burt Reynolds wurde Hans Leutenegger auch als «Burt Reynolds der Alpen» bezeichnet.

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SPECIAL | November 2013

21Leutenegger

Der Mann ist Kult. Einige seiner Sprüche sind legen-där. Und wenn man ihm persönlich begegnet, wird schnell klar: Hans «Hausi» Leutenegger ist weit mehr als ein Cüpli-Trinker aus St.Moritz. Dieses Image wollte er unter anderem mit seiner Biographie «Ein bisschen Glück war auch dabei» relativieren. Ein Buch, das die Stationen seines – wie er es selbst be-zeichnet – «verrückten Lebens» behandelt. Und die Tätigkeiten als Bauschlosser oder als Unternehmern sind hierbei noch die unspektakulärsten. Der gebür-tige Thurgauer war Nationalturner, Bobfahrer – 1972

gewann er im Viererbob bei den Olympischen Spielen in Sapporo die Goldmedaille – und Schauspieler. Leu-tenegger spielte in rund 35 Produktionen mit, darun-ter 1985 an der Seite von Klaus Kinski in «Kommando Leopard». «Kinski hat mir viel über die Schauspielerei beigebracht», erinnert sich Hausi Leutenegger. «Ich war einer der Menschen, die es gut mit ihm konnten.»

James Bond aus der SchweizDer besagte Film öffnete dem Ostschweizer gar die Türen nach Hollywood. Mehrere Angebote aus der Traumfabrik landeten auf seinem Schreibtisch. «Eben-so stand ich damals auf der Liste der potentiellen Dar-steller für die James-Bond-Filme, aber dafür hätten dann meine sprachlichen Fähigkeiten definitiv nicht ausgereicht», so Leutenegger, der zu jener Zeit bereits als Unternehmer mit der Hans Leutenegger AG tätig war. Eine Firma, die sich heute als einer der führenden Personaldienstleister in Industrie, Chemie, Bau und Technik präsentiert und rund 1000 Mitarbeiter im Ein-satz sowie etwa 50 in der Administration beschäftigt.

Bis 40 ein «Chrampfer» Aus dem operativen Bereich hat sich Leutenegger bereits vor 18 Jahren zurückgezogen. «Ich war ja ei-gentlich nur bis 40 ein «Chrampfer». Anschliessend delegierte ich die Aufgaben und schenkte den Leu-ten aus meinem Umfeld Vertrauen», erklärt er. «So hatte ich Zeit, um die Welt zu fliegen, Filme zu dre-hen und die schönsten Frauen kennenzulernen. Das war auch etwas wert.» Hier spricht einer, der das Le-ben genossen hat und von sich selbst sagt, dass er nicht viele Gaben besitze, wohl aber ein guter Or-ganisator und ein guter Menschenkenner sei. Das habe ihn immer wieder vorangetrieben. «Wenn man – wie ich – mit 300 Franken nach Genf geht, eine Firma aufbaut und so ein Vermögen verdient, dass man der Familie ein wunderschönes Leben ermög-lichen kann, dann muss man doch zufrieden sein.» Ein Vermögen, das gemäss Medienberichten rund 200 Millionen beträgt. Aber auch das stimmt gemäss Leutenegger nicht. «Das ist ja alleine meine Firma wert... Aber ich rede nicht über Geld. Geld gebe ich aus.»

Die einfachen Sachen im LebenHausi Leutenegger hat alles erreicht, was man er-reichen kann. Was er laut eigenen Angaben verpasst hat, sind die einfachen Sachen im Leben. «Bei den grossen war ich immer ganz vorne dabei. Aber ich kann beispielsweise weder klavierspielen noch jas-sen. Und auch für die Pflege gewisser Kontakte fehl-te mir die Zeit. Ich hatte in meinem verrückten Le-ben einfach keine Zeit dafür.» Die Bodenhaftung hat Leutenegger aber nie verloren. Der SVP-Anhänger hat es immer verstanden, die Sprache des Volkes zu sprechen. «Ich habe Leute beobachtet, die mehr sein wollten, als sie eigentlich sind. Genau dann geht der Schuss jeweils nach hinten los.»

Zeit für die schönsten Frauen der Welt

Wann immer man ein Beispiel für einen Schweizer Unternehmer sucht, der die ganz grosse Karriere hingelegt hat, fällt der Name Hausi Leutenegger. Der Selfmade-Millionär referierte am KMU-Tag St.Gallen zum Thema «Vom Bauschlosser zum Unternehmer». Der Programmtitel wird dem Leben des 73-Jährigen in keiner Weise gerecht. Die Stationen seiner beruflichen Laufbahn würden locker mehrere Leben ausfüllen.

Text: Marcel Baumgartner Bild: Bodo Rüedi

«200 Millionen ist alleine meine Firma wert... Aber ich rede nicht über Geld. Geld gebe ich aus.»

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SPECIAL | November 2013

22 Kraus

Katja Kraus, Ihre Berufung in den Vorstand des traditionsreichen Erstligisten Hamburger Sport-Verein machte Sie mit gerade mal 33 Jahren zur mächtigsten Frau im deutschen Profifussball. Jah-re später folgte der Bruch. Ein Schockzustand?Es gab eine Zeit der Vorbereitung, eine Phase, in der sich ändernde Kräfteverhältnisse darauf hindeute-ten, dass darin auch die Möglichkeit des Endes liegen könnte. In sehr öffentlichen Aufgaben kann man die Stimmungslage um sich herum zudem jeden Tag in der Zeitung nachlesen. Doch trotz aller Auseinander-setzung war das Ende dann ein Schock. Nach der Er-leichterung darüber, dass endlich eine Entscheidung gefallen war, kam eine absolute Leere.

Kann der Verlust von Macht eine Trotzreaktion hervorrufen? Bestimmt. Der Reflex, es allen zu zeigen, allen deut-lich zu machen, noch gebraucht zu werden – auch sich selbst – führt häufig dazu, schnell in die nächs-te Aufgabe überzugehen. Aber diese Momente sind sehr individuell. Manche Menschen brauchen Zeit zur Aufarbeitung, andere übergehen sie komplett. Manche reisen ans Ende der Welt und schotten sich ab, andere versuchen, weiterhin Einfluss zu nehmen, auch auf die Gestaltung des eigenen Bildes in der Re-trospektive.

Sucht man Schuldige? Die allerwenigsten Menschen fühlen sich gerecht be-handelt, wenn sie fehlende Unterstützung, Ableh-nung oder Kündigung erleben. Es ist ein Schutzim-puls, nach Erklärungen in den Umständen zu suchen und diese dann auch zu finden. Auch im Verratsmo-tiv. Beinahe in jeder Geschichte des Scheiterns gibt es auch die Rolle des Verräters.

Sie sagten dereinst, wenn man gefallen ist, sind die Menschen sehr wohlwollend. Wie schmal ist der Grat zwischen Wohlwollen und Mitleid? Wohlwollen wird exponierten Menschen selten ent-gegengebracht. Mit der Bewunderung geht auch das Misstrauen einher. Wir wollen Helden, aber wir wol-len sie auch fallen sehen. Dann stellt sich eine Egali-tät her, die mitunter zur Milde im Umgang führt.

In Ihrem Buch haben Sie über prominente Abstie-ge und Leute geschrieben, die von der Erfolgsspur abgekommen sind. Haben Sie gewissermassen Gleichgesinnte gesucht?Nein, es war kein therapeutisches Buch, als ich da-mit begann. Ich hatte die Fragestellungen des Buches schon vor meinem Ausscheiden im Kopf. Die Aspekte im Umgang mit Macht, ständiger öffentlicher Bewer-tung, mit Zweifeln und Ängsten, mit den Begleitern schwindender Macht, der Möglichkeit der Selbstbe-obachtung und viele Themen mehr haben mich sehr beschäftigt und ich wollte wissen, was andere Men-schen dazu denken, wenn sie mit sich alleine sind.

Welches war in diesem Zusammenhang der ein-drücklichste Moment?Es gab sehr viele sehr besondere Momente, insbeson-dere die beeindruckende Offenheit beinahe all mei-ner Gesprächspartner. Die intensive Beschäftigung mit der eigenen Rolle und Bedeutung hat mich sehr überrascht. Auch die Bereitschaft, mich Verletzun-gen sehen zu lassen. Und in fast allen Gesprächen gab es Entdeckungsmomente – sowohl für die Ge-sprächspartner als auch für mich. Das war sehr be-reichernd und damit dann doch auf eine Weise the-rapeutisch.

Setzen sich Frauen anders mit solchen Situatio-nen auseinander als Männer?Frauen sind sehr viel initiativer darin, ihre eigenen Fehler zu beschreiben. Sie setzen sich intensiv aus-einander, übernehmen Verantwortung. Frauen nei-

Die Möglichkeit des EndesBeim Hamburger Sport-Verein (HSV) sass Katja Kraus jahrelang im Vorstand. Eine Ausnahme in der Männerwelt des Profifussballs. Acht Jahre lang managte sie die Bereiche Marketing und Kommunikation des Vereins, bis ihr Vertrag im März 2011 nicht mehr verlängert wurde. Das Aus empfand sie als persönliche Niederlage, die sie in dem vielbeachteten Buch «Macht – Geschichten von Erfolg und Scheitern» verarbeitet hat.

Interview: Marcel Baumgartner Bild: Roger Sieber

«Frauen sind sehr viel initiativer darin, ihre eigenen Fehler zu beschreiben.»

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SPECIAL | November 2013

23Kraus

Katja Kraus:

«Beinahe in jeder Geschichte des Scheiterns gibt es auch die Rolle des Verräters.»

gen dazu, schneller zurückzutreten als Männer, auch um ihre Integrität zu schützen. Die Fähigkeit, zeh-rende Debatten auszuhalten, ist bei Frauen nicht so ausgeprägt wie bei Männern.

Was bedeutet Ihnen Macht heute? Mir hat Macht als Selbstzweck nie etwas bedeutet, aber ich habe meine Aufgabe und Funktion mit all der Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit geliebt. Heute lebe ich ein anderes Leben – sehr viel selbstbe-stimmter und freier.

Und worüber definieren Sie sich?Über das, was ich bin, wer ich bin. Ich habe zum Glück mit dem Schreiben etwas gefunden, das mich erfüllt. Die Möglichkeit, eine Stimme zu bekom-men, um Themen zu publizieren, die ich für wich-

tig halte, empfinde ich als Geschenk. Auch mit dem Buch an Lesungen unterwegs zu sein. Und weil es auch noch einen anderen Teil in mir gibt, weil ich Kommunikation und den Sport liebe, bin ich zudem geschäftsführende Gesellschafterin bei Jung von Matt/sports.

«Doch trotz aller Auseinandersetzung war das Ende dann ein Schock.»

Zur Person

Katja Kraus (*1970) war acht Jahre im Vorstand des Hamburger SV und damit die einzige Frau im Ma-nagement des deutschen Profifussballs auf Vorstands-ebene. Zuvor war die studierte Germanistin und Politologin Pressesprecherin bei Eintracht Frankfurt. In ihrer aktiven Karriere als Torfrau wurde sie mit dem FSV Frankfurt von 1986 bis 1998 drei Mal Deut-scher Meister und vier Mal Pokalsieger. Sie bestritt sieben Länderspiele und nahm an den Olympischen Spielen 1996 teil. Die Autorin des Buches «Macht – Geschichten von Erfolg und Scheitern» ist selbstän-dige Unternehmerin und lebt in Hamburg.

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SPECIAL | November 2013

24 Publireportage

SPECIAL | November 2013

2 Publireportage

SPECIAL | November 2013

3Publireportage

Um als Treuhänder einen wertvollen Dienst für den Kunden zu erbringen, genügt die reine Bewälti-gung der Buchhaltung und der steuerlichen Aufga-ben heute längst nicht mehr. Das Leitbild des zeit-gemässen Treuhänders hat sich in Richtung strate-gischer Begleiter der Geschäftsführung gewandelt. Dabei steht eine umfassende Beratung als Genera-

list im Vordergrund. Er kann bei der Lösung von Son-derfragen auf ein Team von teaminternen wie auch externen Spezialisten zurückgreifen. Ein Unterneh-men erfolgreich führen bedeutet, die Zukunft nicht dem Zufall zu überlassen, sondern die künftigen Zie-le, Herausforderungen und Problemstellungen aktiv abzuschätzen und dessen Umsetzung zu planen. Da-

Der Treuhänder – ein KMU für die KMU

Buchhaltung – Abschluss – Steuern. Dies sind Schlagworte, welche das Tätigkeitsgebiet des Treuhänders sowohl früher als auch heute noch zu einem wesentlichen Teil prägen. Der Treuhänder hat aber heute weit mehr Funktionen als nur die Aufarbeitung der Vergangenheit. Er ist ein Teil der Unternehmensführung. Seine Aussensicht des Unternehmens ist frei von voreingenommenen, nur auf das jeweilige Unternehmen fokussierten Bildern. Er ist ein gleichwertiger Partner bei der Planung der Zukunft.

bei geht es u.a. um Finanzierungs- und Investitions-fragen, Vorsorgelösungen und Nachfolgeplanung, Optimierung von Geschäftsprozessen oder um Beur-teilung der Geschäftsrisiken und deren Bewältigung. Gefragt sind heute nicht mehr die Buchhalter alter Schule, sondern moderne Unternehmensberater mit betriebswirtschaftlichem Weitblick, unternehmeri-scher Erfahrung und hoher Sozialkompetenz.Wir haben am KMU-Tag in St.Gallen eine ausserge-wöhnliche Meinung von Werner Kieser über die Bera-ter vernehmen dürfen, der sich sinngemäss wie folgt geäussert hat: «Höre genau auf Deine Berater – und tu genau das Gegenteil.» Furchtbar, diese Vorstel-lung, die in die gleiche Richtung zielt wie die Worte von Roy Kinnear, einem englischen Komiker des letz-ten Jahrhunderts, welcher den Berater als jemanden bezeichnet, der dir deine Armbanduhr wegnimmt, um dir zu sagen, wie spät es ist. Nun, so schlimm wird es wohl auch nicht sein, auch wenn hinter solchen Anekdoten immer ein Fünkchen Wahrheit steckt. Es ist die Aufgabe des Treuhänders mit dem Rollen-verständnis als qualifizierter Berater, den Entschei-dungsprozess des Unternehmers so zu unterstützen, dass dieser über ausreichende und seinen Bedürfnis-sen entsprechende Informationen verfügt. Er soll so-wohl zuhören als auch aktiv seine Meinungen und

Vorschläge einbringen können. Letztendlich ist es aber immer der Unternehmer selbst, welcher die Ent-scheidungen treffen und auch die Verantwortung da-für tragen muss. Der Klein- und Mittelunternehmer mit seinen Führungskräften und seinem Netzwerk von Geschäftskollegen und Freunden verfügt in der Regel über vielfältige Gesprächspartner. Aber wohl kaum jemand besitzt derart umfassende und tiefge-hende Informationen über seine geschäftlichen und privaten Rahmenbedingungen wie eben der Treu-händer. Diese Tatsache entwickelt sich aufgrund ei-ner von hohem Vertrauen gezeichneten langjährigen Beziehung. Und genau diese Fülle an Informationen aus den unternehmerischen und persönlichen Le-bensbereichen, die Kenntnisse der branchenspezifi-schen Herausforderungen und die reichen Erfahrun-gen aus vielen ähnlich gelagerten Beziehungen sind die Basis für ein partnerschaftliches Miteinander zwischen dem Treuhänder und Unternehmer.

links: Martin Niedermann, Betriebsökonom FH, Master of Advanced

Studies FH in Mehrwert-steuer

rechts:Raphael Germann,

Wirtschaftsjurist FH, dipl. Treuhandexperte

Kontakt

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SPECIAL | November 2013

25Publireportage

SPECIAL | November 2013

2 Publireportage

SPECIAL | November 2013

3Publireportage

Um als Treuhänder einen wertvollen Dienst für den Kunden zu erbringen, genügt die reine Bewälti-gung der Buchhaltung und der steuerlichen Aufga-ben heute längst nicht mehr. Das Leitbild des zeit-gemässen Treuhänders hat sich in Richtung strate-gischer Begleiter der Geschäftsführung gewandelt. Dabei steht eine umfassende Beratung als Genera-

list im Vordergrund. Er kann bei der Lösung von Son-derfragen auf ein Team von teaminternen wie auch externen Spezialisten zurückgreifen. Ein Unterneh-men erfolgreich führen bedeutet, die Zukunft nicht dem Zufall zu überlassen, sondern die künftigen Zie-le, Herausforderungen und Problemstellungen aktiv abzuschätzen und dessen Umsetzung zu planen. Da-

Der Treuhänder – ein KMU für die KMU

Buchhaltung – Abschluss – Steuern. Dies sind Schlagworte, welche das Tätigkeitsgebiet des Treuhänders sowohl früher als auch heute noch zu einem wesentlichen Teil prägen. Der Treuhänder hat aber heute weit mehr Funktionen als nur die Aufarbeitung der Vergangenheit. Er ist ein Teil der Unternehmensführung. Seine Aussensicht des Unternehmens ist frei von voreingenommenen, nur auf das jeweilige Unternehmen fokussierten Bildern. Er ist ein gleichwertiger Partner bei der Planung der Zukunft.

bei geht es u.a. um Finanzierungs- und Investitions-fragen, Vorsorgelösungen und Nachfolgeplanung, Optimierung von Geschäftsprozessen oder um Beur-teilung der Geschäftsrisiken und deren Bewältigung. Gefragt sind heute nicht mehr die Buchhalter alter Schule, sondern moderne Unternehmensberater mit betriebswirtschaftlichem Weitblick, unternehmeri-scher Erfahrung und hoher Sozialkompetenz.Wir haben am KMU-Tag in St.Gallen eine ausserge-wöhnliche Meinung von Werner Kieser über die Bera-ter vernehmen dürfen, der sich sinngemäss wie folgt geäussert hat: «Höre genau auf Deine Berater – und tu genau das Gegenteil.» Furchtbar, diese Vorstel-lung, die in die gleiche Richtung zielt wie die Worte von Roy Kinnear, einem englischen Komiker des letz-ten Jahrhunderts, welcher den Berater als jemanden bezeichnet, der dir deine Armbanduhr wegnimmt, um dir zu sagen, wie spät es ist. Nun, so schlimm wird es wohl auch nicht sein, auch wenn hinter solchen Anekdoten immer ein Fünkchen Wahrheit steckt. Es ist die Aufgabe des Treuhänders mit dem Rollen-verständnis als qualifizierter Berater, den Entschei-dungsprozess des Unternehmers so zu unterstützen, dass dieser über ausreichende und seinen Bedürfnis-sen entsprechende Informationen verfügt. Er soll so-wohl zuhören als auch aktiv seine Meinungen und

Vorschläge einbringen können. Letztendlich ist es aber immer der Unternehmer selbst, welcher die Ent-scheidungen treffen und auch die Verantwortung da-für tragen muss. Der Klein- und Mittelunternehmer mit seinen Führungskräften und seinem Netzwerk von Geschäftskollegen und Freunden verfügt in der Regel über vielfältige Gesprächspartner. Aber wohl kaum jemand besitzt derart umfassende und tiefge-hende Informationen über seine geschäftlichen und privaten Rahmenbedingungen wie eben der Treu-händer. Diese Tatsache entwickelt sich aufgrund ei-ner von hohem Vertrauen gezeichneten langjährigen Beziehung. Und genau diese Fülle an Informationen aus den unternehmerischen und persönlichen Le-bensbereichen, die Kenntnisse der branchenspezifi-schen Herausforderungen und die reichen Erfahrun-gen aus vielen ähnlich gelagerten Beziehungen sind die Basis für ein partnerschaftliches Miteinander zwischen dem Treuhänder und Unternehmer.

links: Martin Niedermann, Betriebsökonom FH, Master of Advanced

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rechts:Raphael Germann,

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SPECIAL | November 2013

26 Reichenstein

Wer im Internet Erfolg haben möchte, der muss mit cleveren Inhalten und ebenso cleveren Designlösun-gen auftrumpfen. Die wenigsten tun dies, weshalb auch die wenigsten wirklich wirtschaftlich sind. Oli-ver Reichenstein hat dieses Manko schon vor Jah-ren erkannt und darin eine Nische entdeckt. Für den Durchbruch sorgte das Redesign des «Newsnetz» von Tamedia. Mit einem Mal hatten Reichenstein und sein Team diesen eigenartigen Sektor für sich be-setzt. «Eigenartig deshalb, weil kein Webdesigner

sich gezielt auf Newssites spezialisieren würde», er-klärt Reichenstein. «Zeitungen sind heute ja nicht unbedingt ein Bombengeschäft, entsprechend sind die Budgets auch nicht so vielversprechend. Aber weil bis dato niemand diese selbstmörderische Ni-sche besetzt hatte, konnten wir uns da bald interna-tional einen Namen machen.» Tatsächlich liessen in der Folge Aufträge von weiteren bekannten Verlags-häusern nicht lange auf sich warten – darunter auch für den Internetauftritt der deutschen «ZEIT».

Das Web neu entdecktMit seiner Firma «Information Architects» plant, designt und implementiert der Basler Oliver Reichenstein Produkte für das Informationszeitalter. Er tut dies von Tokio und Zürich aus. Und mit Erfolg. Wieso? Weil er sich bei seiner Arbeit aufs Wesentliche konzentriert, bieten seine Webseiten und Apps eine gute Nutzererfahrung und sind wirtschaftliche erfolgreich. Fakto-ren, die viele Angebote im Internet vermissen lassen. Am KMU-Tag bombar-dierte Reichenstein die Teilnehmer vor allem mit Zahlenmaterial.

Text: Stefan Millius Bild: Roger Sieber

Oliver Reichenstein:

«Wir brauchen mehr Weissraum.»

Page 27: Special KMU-Tag 2013

SPECIAL | November 2013

27Reichenstein

«Zeitungen sind heute ja nicht unbedingt ein Bombengeschäft.»

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Oliver Reichenstein (*1971) aus Basel hat in Paris und Basel studiert und in Philosophie abgeschlossen. Nach mehreren Stationen als Informationsarchitekt bei Internetunternehmen hat sich Oliver Reichen-stein 2005 in Japan selbständig gemacht. Sein Unter-nehmen «Information Architects» wurde unter ande-rem bekannt für den Internetauftritt der deutschen «ZEIT» oder durch die iPad- und Mac-App «iA Writer». Heute pendelt Reichenstein zwischen Zürich und To-kyo. Reichenstein ist verheiratet, hat einen Sohn und eine Tochter. www.ia.net

5.5 Milliarden SeitenabrufeDie bisher von «Information Architects» gestalteten Webseiten erreichen über 5.5 Milliarden Seitenab-rufe jährlich. iA Writer, eine von der Firma entwi-ckelte App für störungsfreies Schreiben, wurde über 700 000 Mal gekauft. Und die «Web Trend Map» des Unternehmens hängt nicht nur bei Apple, Google und Microsoft, sondern auch in jeder zweiten Garage im Silicon Valley. «Unsere Artikel werden von nam-haften Vertretern der Branche gelesen und kommen-tiert, unsere Tweets verfolgt die halbe Designwelt», so Oliver Reichenstein.

52 Billionen EmailsAm KMU-Tag referierte Reichenstein zum Thema «Unternehmensführung in einer Zeit ohne oben und unten». Neben einigen Führungstipps – «Sprechen Sie Ihre Mitarbeiter darauf an, wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt» und «Gründen Sie nicht zu viele Standorte» – präsentierte er in erster Linie aktuelle Zahlen zu unserem Kommunikations-verhalten und machte damit klar, dass eine höhe-re Informationsflut nicht zwangsläufig zu einer ge-scheiteren Gesellschaft führen muss.Mehr denn je sei heute wichtig, die vorhandenen Da-ten zu strukturieren, um damit auch das wesentliche Wissen herauszukristallisieren. Wer würde dem wi-dersprechen, wenn er sich die folgenden Zahlen vor Augen führt? Mittlerweile werden jährliche 15 Mil-lionen Bücher publiziert, 51 Millionen Websites er-stellt, 182 Milliarden Tweets verfasst und – ebenfalls jährlich – 52 Billionen Emails versandt. Für Reichen-stein stellt diese Flut die eigentliche Krise dar: «In-zwischen habe ich das Gefühl, dass wir mit den digi-talen Medien einen riesigen Schlamassel für unseren Geist anrichten. Wir brauchen wieder mehr Weiss-raum, um uns sorgfältig mit den Informationen aus-einandersetzen zu können.»

Page 28: Special KMU-Tag 2013

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SPECIAL | November 2013

29Scherer

Hermann Scherer, sind Sie ein Träumer?Selbstverständlich. Leider viel zu selten und zu we-nig intensiv. Wenn wir eines im Leben tun sollten, dann unsere Träume zu beschützen und jedem Tag die Möglichkeit zu geben, unseren Träumen näher zu kommen. Erfolgreich ist, wer mehr Träume hat, als die Realität zerstören kann.

Sie sagten dereinst, wir hätten zu jedem Zeit-punkt die Möglichkeit, ein anderes Leben zu füh-ren. Es liege in unserer Hand, jeden Tag glück-lich zu leben. Ist das nicht etwas utopisch? Kein Mensch ist vor Schicksalsschlägen gewappnet.Und gerade in den Zeiten unserer grössten Schwere,

in den Zeiten der Verzweiflung und Mutlosigkeit, ist es das Glück, das wir uns täglich zumindest ein we-nig erarbeiten müssen und das uns überleben lässt. Es können auch kleine Augenblicke der Achtsamkeit sein, die uns Mut und Lebensglück spüren lassen, auch wenn es oft nur flüchtige Momente sind, gerade bei Schicksalsschlägen.

Leben Sie jeden Tag glücklich? Nein.

Gewiss fehlt Menschen, die einen Job ohne Be-geisterung ausführen, die Vision. Aber wenn wir die Sicht des Arbeitnehmers einnehmen: Wie ver-

«Menschen sind am sichersten im Bett, aber...»

Er ist Unternehmer, Redner, Autor, Berater und Lehrbeauftragter. Am KMU-Tag referierte Hermann Scherer zum Thema «Warum manche lebenslang Chancen suchen – und andere sie täglich nutzen». Im Interview erklärt der 49-Jährige, weshalb es unsere Pflicht ist, Risiken einzugehen und erläutert seine Methode, mit welcher die Mitarbeitermotivation getestet werden kann.

Interview: Stefan Millius Bilder: Roger Sieber

Hermann Scherer:

«Ich würde mein Kind nicht unter stützen, wenn es kein Risiko einginge.»

Page 30: Special KMU-Tag 2013

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SPECIAL | November 2013

31Scherer

mitteln Sie jemandem, der am Fliessband tätig ist, Ihre Denkansätze?Leider befürchte ich, dass sich einige Menschen am Fliessband nicht mit meinen Denkansätzen beschäfti-gen. Doch wenn sie es tun, dann sollten sie über eine Kündigung nachdenken. Ein Leben am Fliessband kann ein Anfang sein, für manche ist es ein Ende. Für die meisten ist es wohl ein Zeichen dafür, dass man sich die Visionen ausserhalb des Berufs gesucht hat.

Sie sind selbst Vater. Würden Sie Ihr Kind bedin-gungslos unterstützen, auch wenn es beruflich ein immenses Risiko eingeht?Selbstverständlich – und zwar unabhängig von der These, dass bedingungslose Liebe eine bedingungs-lose Unterstützung impliziere. Ich würde mein Kind nicht unterstützen, wenn es kein Risiko einginge. Es ist unsere Pflicht, Risiken einzugehen. Und ge-rade unseren Kindern gilt es, ein grosszügiges, ver-nünftiges Mass an Risikobereitschaft zu lehren. Das ist die Grundvoraussetzung für unsere zukünfti-ge Wirtschaft. Wenn wir unseren Kindern keine Ri-sikobereitschaft beibringen, wird es bald keine Un-ternehmer mehr geben, sondern nur noch Beamte. Wir sollten uns viel häufiger die Frage stellen: «Was würdest Du tun, wenn ein Misserfolg ausgeschlossen ist?» Sehen Sie, Schiffe sind am sichersten im Hafen, doch dafür sind sie nicht gebaut. Und Menschen sind am sichersten im Bett, doch genau darin sterben die meisten. Ausserdem dürfen wir niemals daran zwei-feln, dass eine Person oder eine kleine Gruppe von Menschen die Welt verändern kann – das ist das Ein-zige, was bisher funktioniert hat.

Ich bin auf eine Aussage von Ihnen gestossen, die Sie erläutern müssen: «Sie müssen in die Zone der Lächerlichkeit hineintauchen.» Was habe ich als Un-ternehmer davon, wenn ich mich lächerlich mache?Jeder Unternehmer, der kreativ ist, läuft Gefahr be-lächelt zu werden – zumindest wenn er eine gute

Idee hat. Diese werden häufig zuerst belächelt oder ignoriert, dann bekämpft und schliesslich kopiert. Lächerlichkeit kann eine Teilindikation für eine Er-folgsstory sein, sofern man dabei die nötige Selbst-reflektion und ein realistisches Mass an Optimismus behält. Denn Optimismus bewahrt die Optimisten vor unnötigen Selbstzweifeln, aber manchmal eben auch vor den nötigen Selbstzweifeln.

Viele von uns – ob nun Arbeitnehmer oder Arbeit-geber – träumen hin und wieder von dem gross-en «Befreiungsschlag», von dem Moment der voll-kommenen Zufriedenheit. Sie sprachen am KMU-Tag vor über tausend Personen aus Wirtschaft und Politik. Wie viele davon dürften statistisch gesehen zufrieden sein?Aktuellen Umfragen zufolge sind es – je nach Defi-nition der Statistik – in der Gesamtbevölkerung drei Prozent. Da die Teilnehmer am KMU-Tag Meinungs-führer, Entscheidungsträger und risikoaffiner sind, dürfte sich der Prozentsatz um ein gutes Stück erhö-hen. Und wenn wir bedenken, dass der KMU-Tag in der Schweiz stattgefunden hat, dann sind es noch-mals einige Prozentpunkte mehr.

Um zu testen, ob sich ein Arbeitnehmer wirklich für seine Tätigkeit begeistert, haben Sie eine un-konventionelle Idee ins Spiel gebracht. Sie schla-gen vor, jedem neuen Mitarbeiter nach erfolgrei-cher Probezeit beispielsweise 3000 Franken in bar auf den Tisch zu legen. Damit verbunden ist die Wahl, das Unternehmen sofort mit dem Bonus zu verlassen oder ohne dieses Geld weiter beschäf-tigt zu bleiben. Die meisten dürften auf das Geld verzichten, weil sie das geregelte Einkommen im Fokus haben. Liege ich hier falsch?Wenn Sie diese Annahme tätigen, dann habe ich mein Gedankenmodell falsch oder zumindest zu «günstig» aufgebaut. Die Summe des zur Verfügung gestellten Bonus sollte so hoch sein, dass die Verlockung, mit dieser Einmalzahlung das Unternehmen zu verlas-sen, relativ hoch ist. Es soll nicht die Sicherheit sein, die die Mitarbeiter motiviert zu bleiben, sondern die Liebe zum Projekt. Vielen ist jedoch die Sicherheit so wichtig, dass sie dafür ihre Freiheit aufgeben.

«Schiffe sind am sichersten im Hafen, doch dafür sind sie nicht gebaut.»

Zur Person

Hermann Scherer (*1964) ist in Oberbayern aufge-wachsen, hat nach einer Lehre als Einzelhandelskauf-mann Betriebswirtschaft studiert und anschliessend mehrere Unternehmen aufgebaut. Parallel dazu profilierte er sich als Ausbildner und Redner, wurde Autor von Bestsellern (zum Beispiel «Jenseits vom Mittelmass»), Berater namhafter Unternehmen und Lehrbeauftragter an verschiedenen europäischen Universitäten. Hermann Scherer hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Zürich.

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33Gewerbeverband

Ein Garant für WohlstandDie Schweizer Wirtschaft ist ein Erfolgsmodell. In den letzten drei Jahren konnten wir immer ein po-sitives BIP-Wachstum von mindestens einem Pro-zent verzeichnen. In der Schweiz herrscht mit einer Arbeitslosigkeit von ca. drei Prozent – auch bei Ju-gendlichen – Vollbeschäftigung, und die Einkommen über alle Lohnstufen sind gestiegen. Als Rückgrat der Schweizer Volkswirtschaft haben die KMU einen we-sentlichen Anteil an dieser guten Konjunktur- und Wirtschaftslage, die vom Konsum und der Binnen-wirtschaft getragen wird. Punkto Wettbewerbsfähigkeit steht die Schweiz im weltweiten Ranking hinter den USA auf dem zwei-ten Platz. In den vergangenen zehn Jahren hat sich unser Land Schritt für Schritt von Platz 15 auf diese Spitzenposition hochgearbeitet. Neben der Tatsache, dass insbesondere die KMU innovationsstark sind, waren die richtigen politischen Weichenstellungen entscheidend: Die Einführung der Schuldenbrem-se, die aussenpolitische Öffnung mit den Bilatera-len oder der Verzicht auf Konjunkturprogramme im Giesskannensystem während der Finanzkrise sind wichtige Gründe für diesen Aufstieg.

Damit wir uns in dieser guten Position behaupten können, müssen wir die Weichen auch in Zukunft richtig stellen: Nur wenn wir Regulierungen kon-sequent abbauen, entlasten wir die KMU und stei-gern deren Leistung weiter. Damit wir aussenpoli-tisch nicht zu stark von der EU abhängig sind, müs-sen wir den Weg der Freihandelsabkommen, wie wir ihn mit China gehen, auch mit anderen Ländern weiterverfolgen. Und wir müssen die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz bewahren, indem wir neben der schädlichen 1:12-Initiative auch die Forderungen nach einem nationalen Mindestlohn, nach einer Erbschaftssteuer oder nach einem bedin-gungslosen Grundeinkommen abwenden. Heute ist die KMU-Wirtschaft, die zwei Drittel aller Arbeitsplätze anbietet und über 70 Prozent der Ler-nenden ausbildet, ein Garant für wirtschaftlichen Er-folg und Wohlstand. Wir setzen alles daran, dass das so bleibt.

Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv

KMU Schweiz – ein perfekt funktionierendes Grossunternehmen

Die Grossen beweisen uns, welches Potential in den Kleinen steckt, denn auch sie haben einmal klein angefangen. Am Anfang von jedem Weltkonzern steht ein KMU, eine Gründerpersönlichkeit, die mit einer Vision und viel Fleiss die Basis für die späte-re Entwicklung gelegt hat. In jedem neuen Startup-Unternehmen steckt also ein potentieller Weltkon-zern.Es ist aber keineswegs zwingend, dass jeder Kleine gross wird. Zahlreiche kleine Unternehmen leisten gerade deshalb Grosses, weil sie eben klein und fle-xibel geblieben sind oder weil sie sich dank einem hohen Spezialisierungsgrad erfolgreich in einer Ni-sche festgesetzt haben. Beispiele dafür gibt es zahl-reiche. Als weltweite Zulieferer von Grossunterneh-men tragen sie mit ihrem Beitrag zum Erfolg eines Produktes bei. In der Autoindustrie, im Flugzeug- und Raketenbau, bei der Energiegewinnung, ja so-gar im Marsmobil «Curiosity» steckt das Know-how von Schweizer KMU.

Aber was die KMU wirklich Grosses leisten, liegt in ihrer Anzahl begründet. Die Summe all dieser Tau-senden von Kleinbetrieben, die Handwerker, Händ-ler, Berater, Dienstleister, Planer usw., sie sind es, die unsere Gesellschaft am Laufen halten. Sie beliefern uns mit den Produkten des täglichen Lebens, sie sor-gen für Wohnraum, Energie, Bildung, Unterhaltung und Gesundheit sowie bilden einen Grossteil unseres Berufsnachwuchses aus. Kurz: Die KMU machen aus der Schweiz einen perfekt funktionierenden Orga-nismus, in dem jeder zu jeder Zeit eine professionel-le Dienstleistung erwarten kann. Ihre Vielseitigkeit, ihre Zuverlässigkeit, ihre Flexibilität und ihr hoher Qualitätsstandard sind Garanten für unsere weltweit einmalige Lebensqualität. Das ist für mich die wahre Grösse und die Bedeutung der KMU.

Hans M. RichlePräsident des Kantonalen Gewerbeverbandes St.Gallen (KGV)

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SPECIAL | November 2013

39Studie

Wer kennt sie nicht, die Situation während der letz-ten beiden Wochen vor den Ferien, Betriebsferi-en, Weihnachtsferien oder vor einem verlängerten Osterwochenende: Es herrscht eine unglaubliche Schaffenskraft im Unternehmen. Alle mobilisieren ihre Kräfte, sind motiviert, zum Teil auch hektisch unterwegs und freuen sich auf die wohlverdienten

Tage der Erholung. Pendenzen, die man über Mo-nate vor sich hergeschoben hat, sind in wenigen Ta-gen erledigt, Projekte, für die man üblicherweise drei Tage braucht, stehen innert zehn Stunden «Vollgas», Entscheidungen werden plötzlich zur Freude aller gefällt und nicht mehr auf die nächste Sitzung ver-schoben. Den Unternehmer freut’s, und er sagt sich

Potenziale ausnutzen: 16 Prozent mehr Gewinn?

Bereits zum fünften Mal wurde im Vorfeld zum Schweizer KMU-Tag und dessen Schwerpunktthema eine wissenschaftlich fundierte Studie verfasst. Die Befragung zeigt: Potenziale werden vor allem in der Gestaltung der Dienstleistungen, bei der Mitarbeiterentwicklung, in der konsequenten Kundenorientierung und im Marketing, bei der Effizienz- und Prozessverbes-serung und bei Innovations- und Wissensverbesserung gesehen. Nach Einschätzung der befragten Unternehmer und Führungskräfte liegen bis zu zehn Prozent mehr Gewinn und fünf Prozent mehr Umsatz drin, falls sie die Potenziale konsequent ausnutzten.

Text/Studie: Urs Fueglistaller, Dominik Burger, Alexander Fust Bilder: Roger Sieber

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Page 41: Special KMU-Tag 2013

SPECIAL | November 2013

41Studie

zufrieden: «Der Motor brummt, wir sind prima un-terwegs!», sieht er doch, was wirklich in seinen Mit-arbeitenden und in ihm steckt.

377 AntwortenUnd genau hier setzt die diesjährige KMU-Tag-Stu-die an: Es wurden 1450 Persönlichkeiten nach ih-rer Einschätzung zum Thema «Potenzial» ange-fragt; 377 von ihnen haben darauf geantwortet. Die Studie beschäftigt sich wie oben genannt mit

dem Potenzial von KMU. Die Organisatoren des KMU-Tages, also Roger Tinner (Inhaber der alea iacta AG), Walter Weber und Urs Fueglistaller (bei-de KMU-HSG), finden das Thema zur aktuellen Si-tuation von KMU passend, weil der internationa-le Wettbewerb seit den letzten Jahren nochmals deutlich zugenommen hat und KMU dabei stark gefordert sind.Beim Begriff «Potenzial» geht es um die Fähigkeit zur Entwicklung und die Auseinandersetzung mit noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten für die Verbes-serung der Leistungen und Resultate des Unterneh-mens.

Spontannennung: Welches ist das grösste Potenzial?Zunächst zur ersten, entscheidenden Frage, die offen gestellt wurde: Wo sehen Sie das grösste Potenzial in Ihrem Unternehmen? – Wir haben zuerst bewusst

eine offene Frage gestellt, die keine Wahlantwort-möglichkeiten enthält. Somit konnten die befragten Personen völlig unvoreingenommen ihre Einschät-zung zu schlummernden Chancen innerhalb und au-sserhalb des Unternehmens nennen – unabhängig von den weiteren Fragen. Folgende erste Erkenntnis-se haben wir gewonnen: Erstens: Die Antworten waren recht breit gefächert. Potenziale werden vor allem in der Gestaltung von (neuen) Dienstleistungen und der Effizienzverbes-serung (Leistungsangebot), bei den Mitarbeitenden und in der Kundenorientierung gesehen. Als wichti-ge Potenziale werden auch das Marketing, Prozess-verbesserungen (ähnlich Effizienz) und Innovation/Wissen genannt.Zweitens: Es fällt auf, dass vor allem interne Poten-ziale wie Dienstleistungs- und Innovations- sowie Prozessverbesserungen und Mitarbeiterpotenzial genannt wurden. Externe Potenziale (Internationa-lisierung, neue Technologien, Kapitalbeschaffung, Netzwerke oder Konkurrenzverhalten) werden ten-denziell wenig erwähnt.Drittens: Die konsequente Ausrichtung auf den Kun-den (Dienstleistungen, Kundenorientierung, Marke-ting), das Wissen um die Bedeutung der Mitarbeiten-den und deren Entfaltung (Wissen, Mitarbeitermo-tivation, -förderung), die Steigerung der Effizienz (Prozesse, Qualität, Agilität) und die Innovations-fähigkeit (Innovation, Agilität, Angebotsvielfalt, Ef-fizienz, Prozesse, Wachstum) weisen auf ein strate-gisches Bewusstsein der KMU hin, obwohl dies so nicht explizit genannt wird. Ebenfalls verbirgt sich dahinter eine klare Differenzierungsstrategie im Sin-ne von konsequenter Kunden- und Innovationsorien-tierung. Auffallend ist, dass die weiblichen Befragten die Angebotsvielfalt als grosses Potenzial genannt hatten.

Potenziale: Was bringen sie punkto Gewinn und Umsatz? Das eine ist die Nennung der möglichen Potenzia-le, das andere ist deren Bedeutung. Hier haben wir folgende Frage gestellt: «Angenommen bei gleicher Grösse Ihrer Firma, gleicher Mitarbeiterzahl, glei-cher Kapitalausstattung und gleichem technologi-schen Stand wie jetzt – ABER bei Ausnutzung der Po-tenziale in Ihrer Firma: Sehen Sie einen Effekt auf Ihren Gewinn und Umsatz dank Realisierung der un-mittelbaren Verbesserungspotenziale?»Die Frage nach der finanziellen Auswirkung ist nicht trivial, verlangt sie doch vom Befragten eine hohe Reflexionskompetenz und Ehrlichkeit zur ge-gebenen Situation. Im Sinne der subjektiven Ein-schätzung geht die Mehrheit der Befragten davon aus, dass noch gut und gerne fünf bis zehn Prozent mehr Gewinn und zehn bis 20 Prozent mehr Um-satz drinliegen. Und dies im Kontext der oben ge-nannten Fragestellung – also wenn keine Investitio-

60 Prozent aller befragten Unternehmer geben an, dass bei Nutzung der bestehenden Potenziale mindestens zehn Prozent mehr Gewinn und fünf Prozent mehr Umsatz drinliegen.

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SPECIAL | November 2013

Die Organisatoren des KMU-Tages – Urs Fueglistaller, Roger Tinner und Walter Weber – haben ge-meinsam mit dem Nachfolge- Experten des KMU-HSG, Frank Halter, ein Buch zum Thema «Fit für die KMU-Nachfolge»

geschrieben. Es be-antwortet 7x3 Fragen zur erfolgreichen Nachfolge in Klein- und Mittelunternehmen.

In kleinen, leicht verdaulichen Häppchen beglei-tet das Buch Unternehmerinnen und Unterneh-mer durch den Prozess der Nachfolgelösung. Urs Fueglistaller, Professor am Institut für Klein-und Mittelunternehmern an der Universität St.Gallen (KMU-HSG), erklärt dazu: «Das Buch stellt Fragen, die die Unternehmerpersönlichkei-ten herausfordern und ihnen helfen, den Weg zur geglückten Nachfolge-Lösung zu finden.»

Dabei haben die vier Autoren bewusst kein wis-senschaftliches Buch schreiben wollen, wie Roger Tinner, Co-Autor und selbst Inhaber eines KMU-Betriebes, betont: «Wir sind – wie bereits beim Buch zum KMU-Alltag im Vorjahr – mit einer All-tags-Sicht an das Thema KMU-Nachfolge heran-gegangen und wollen Erfahrungen weitergeben, die wir selbst oder andere in der Praxis gemacht haben.»

Das Buch vermittelt denn auch keine fertigen Rezepte, die eine erfolgreiche Nachfolgeregelung garantieren. Aber es «fasst zusammen und kom-mentiert und wertet, was bestehende Fachlitera-tur zu diesem Thema schon sagt», erläutert Frank Halter, ebenfalls Co-Autor und Spezialist für Nachfolgefragen am KMU-Institut der Universität St.Gallen.

«Fit für die KMU-Nachfolge» nimmt den Unter-nehmerinnen und Unternehmern die Entscheide nicht ab, sondern bestärkt sie, ihre Rolle im Nachfolgeprozess wahrzunehmen und das Thema selbstbewusst und frühzeitig anzugehen.

Fueglistaller, Urs; Halter, Frank; Tinner, Roger; Weber, Walter: Fit für die KMU-Nachfolge. 7x3 Fragen und Antworten zur erfolgreichen Nachfolge in KMU. 144 Seiten. KMU Verlag HSG, 2013.

www.kmu-tag.ch/kmu-nachfolge

Fit für die KMU-Nachfolge

42 Lektüre

nen getätigt werden und quasi alles beim Gleichen bleibt. Knapp 30 Prozent der Befragten sprechen sich gar für eine zehnprozentige Gewinnsteigerung durch konsequente Ausnutzung der bestehenden Potenziale aus. Das ist beachtlich, wenn man sich die jeweiligen Margen in den verschiedenen Bran-chen in Erinnerung ruft: Mit der konsequenten Aus-nutzung des Potenzials würden sich die Margen substantiell verbessern, da ja – entsprechend der Fragestellung – der Mehrumsatz keine Mehrkosten verursachte.Fazit: Bei konsequenter Bewirtschaftung der KMU-Potenziale entsteht ein enormer Nutzen, der sich im Mittel in fünf bis zehn Prozent Mehrgewinn und zehn bis 20 Prozent Mehrumsatz auswirkt. Oder ge-nauer gesagt: Mindestens 60 Prozent aller befragten Unternehmer geben an, dass bei Nutzung der beste-henden Potenziale mindestens zehn Prozent mehr Gewinn und mindestens fünf Prozent mehr Umsatz drin liegen. Lediglich etwas mehr als vier Prozent al-ler Befragten geben an, dass ihr Potenzial im Unter-nehmen ausgeschöpft ist. Das heisst umgekehrt, dass fast 96 Prozent aller Unternehmer offenbar unausge-schöpftes Umsatz- und Gewinnpotenzial aufweisen.

PotenzialerkennungEine der Kernfragen bei der KMU-Tag-Studie 2013 befasst sich mit den spezifischen Bereichen, in de-nen die befragte Person noch Potenzial für das Un-ternehmen erkennt. Die Auswertung zeigt, dass Prozessverbesserungen, Kundenorientierung, Kun-denbedürfniseruierung und Innovation in Service-leistungen, Mitarbeiterkommunikation und eigener Freiraum für Innovationen und Weiterentwicklung der eigenen Führungskompetenz das meiste Poten-zial haben. Das deckt sich stark mit den Spontan-nennungen.

Faktoren der PotenzialförderungDie Förderung der Potenziale wird ganz besonders durch weiche Faktoren bestimmt: Gute Stimmung, Freude des Chef, Lob der Kunden und deren Ideen-beisteuerung, jedoch auch das Lob des Chefs wirken förderlich auf die Potenzialnutzung. Gezielte Weiter-bildung und auch das Lob der Mitarbeitenden gegen-über dem Chef wirken stark positiv auf die Potenzi-alförderung. Was auch noch beachtlich ist: Nicht ge-nannt wurden monetäre Faktoren.

Komplette StudieDie gesamte KMU-Tag-Studie 2013 steht auf www.kmu-tag.ch zum Download zur Verfügung.

Die Förderung der Potenziale wird ganz besonders durch weiche Faktoren bestimmt.

Page 43: Special KMU-Tag 2013

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Page 44: Special KMU-Tag 2013

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Urs Fueglistaller Prof. Dr., Direktor KMU-HSG

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