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437 Sport als Symbol -- Symbole im Sport 3. Internationaler ISHPES-Kongrefl zur Geschichte der Leibeserziehung und des Sports vom 2. bis 8. Juli 1995 in Siidafrika Der dritte KongreB der 1989 in Olympia ge- grfindeten Internationalen Vereinigung zur Geschichte der Leibeserziehung und des Sports setzte Zeichen: Zum ersten Mal wur- de im Winter und auf der stidlichen Hatbku- gel getagt, und zwar in Kapstadt in Siidafri- ka, in einem Land, das nach langen Jahren der Apartheidpolitik und internationalen Isolierung wieder auf die Weltbtihne zu- rtickgekehrt ist. Auch der Sport ist ein Feld, auf dem sich dieser ProzeB der Internationa- lisierung und Demokratisierung Stidafrikas vollzieht; mehr noch, er ist ein Symbol fur die Zukunft dieses Landes, vielleicht sogar des ganzen schwarzen Kontinents oder wird zumindest als ein solcher verstanden. Das Thema des Kongresses (,,Sport als Symbol - Symbole im Sport") traf deshalb in besonderer Weise die Befindlichkeit des gastgebenden Landes. Die Prasidentin des ISHPES, Gertrud PFISTER aus Berlin, wies in ihrer BegrtiBung als erste auf diese zen- trale symbolische Bedeutung des modernen Sports hin. Sie sprach den zahlreichen Teil- nehmerinnen und Teilnehmern, Gastgebern und G~sten, vor allem aus S~idafrika selbst, aus dem Herzen. Sport wird dort in vielerlei Hinsicht als Symbol einer neuen Gesell- schaft verstanden, die allen Biirgerinnen und Btirgern gleiche Chancen einr~iumt und die Diskriminierung yon Rasse, Ge- schlecht und sozialer Herkunft tiberwinden hilft. Sport ist im neuen Stidafrika auch zum Symbol der Einheit eines Landes ge- worden, das nach wie vor tief gespalten ist- in Schwarz und WeiB, Arm und Reich, in viele verschiedene Sprachen und Kulturen. SchlieBlich ist der Sport Symbol ftir ein neues Stidafrika, das in der Welt wieder an- erkannt werden will. Der Gewinn der Rugby-Weltmeisterschaft im eigenen Land hat wie kein anderes Ereig- nis diese vielf~iltige symbolische Bedeutung des Sports fiir Stidafrika zum Ausdruck ge- bracht. Rugby und die politische Symbolik des Sports in Stidafrika waren deshalb, ftir das europ~iische und besonders deutsche Sportverst~indnis durchaus ungewohnt, ein zentrales Thema des Kongresses. Der erste Vormittag der einwEchigen Ta- gung wurde ausschlieBlich der Rolle des Sports und seiner politisch-symbolischen Bedeutung in Sfidafrika gewidmet. Der Sport in Stidafrika ist vom Rugby, dem ko- lonialen Erbe der Engl/inder, gepr/igt. Die- ser Sport entsprach dem m~innlich-k/impfe- rischen Habitus der weigen Oberschicht. Bis auf einen Spieler bestand die Weltmei- sterschaft 1995 aus weigen Stars. Trotzdem wurde das siegreiche Team von Schwarzen und Weigen gleichermagen bejubelt. Der Grund liegt auch darin, dab es neben der Tradition des kolonialen weiBen Rugbys auch eine Geschichte des Rugbys der Schwarzen gibt: ,,The untold story of South African black rugby" lautete das Thema des Vortrags von Andre ODENDAAL yon der University of Western Cape in South Africa. Und John NAURIGHTaus Brisbane (Austra- lien) machte in seinem Beitrag deutlich, welche Roile der Rugbysport in einzelnen Wohngebieten Kapstadts fiir die kulturelle und soziale ldentit~it der farbigen BevElke- rung w~ihrend der Zeit des Kolonialismus

Sport als Symbol — Symbole im Sport

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Sport als Symbol - - Symbole im Sport

3. Internationaler ISHPES-Kongrefl zur Geschichte der Leibeserziehung und des Sports vom 2. bis 8. Juli 1995 in Siidafrika

Der dritte KongreB der 1989 in Olympia ge- grfindeten Internationalen Vereinigung zur Geschichte der Leibeserziehung und des Sports setzte Zeichen: Zum ersten Mal wur- de im Winter und auf der stidlichen Hatbku- gel getagt, und zwar in Kapstadt in Siidafri- ka, in einem Land, das nach langen Jahren der Apartheidpolitik und internationalen Isolierung wieder auf die Weltbtihne zu- rtickgekehrt ist. Auch der Sport ist ein Feld, auf dem sich dieser ProzeB der Internationa- lisierung und Demokratisierung Stidafrikas vollzieht; mehr noch, er ist ein Symbol fur die Zukunft dieses Landes, vielleicht sogar des ganzen schwarzen Kontinents oder wird zumindest als ein solcher verstanden. Das Thema des Kongresses (,,Sport als Symbol - Symbole im Sport") traf deshalb in besonderer Weise die Befindlichkeit des gastgebenden Landes. Die Prasidentin des ISHPES, Gertrud PFISTER aus Berlin, wies in ihrer BegrtiBung als erste auf diese zen- trale symbolische Bedeutung des modernen Sports hin. Sie sprach den zahlreichen Teil- nehmerinnen und Teilnehmern, Gastgebern und G~sten, vor allem aus S~idafrika selbst, aus dem Herzen. Sport wird dort in vielerlei Hinsicht als Symbol einer neuen Gesell- schaft verstanden, die allen Biirgerinnen und Btirgern gleiche Chancen einr~iumt und die Diskriminierung yon Rasse, Ge- schlecht und sozialer Herkunft tiberwinden hilft. Sport ist im neuen Stidafrika auch zum Symbol der Einheit eines Landes ge- worden, das nach wie vor tief gespalten i s t - in Schwarz und WeiB, Arm und Reich, in viele verschiedene Sprachen und Kulturen.

SchlieBlich ist der Sport Symbol ftir ein neues Stidafrika, das in der Welt wieder an- erkannt werden will. Der Gewinn der Rugby-Weltmeisterschaft im eigenen Land hat wie kein anderes Ereig- nis diese vielf~iltige symbolische Bedeutung des Sports fiir Stidafrika zum Ausdruck ge- bracht. Rugby und die politische Symbolik des Sports in Stidafrika waren deshalb, ftir das europ~iische und besonders deutsche Sportverst~indnis durchaus ungewohnt, ein zentrales Thema des Kongresses. Der erste Vormittag der einwEchigen Ta- gung wurde ausschlieBlich der Rolle des Sports und seiner politisch-symbolischen Bedeutung in Sfidafrika gewidmet. Der Sport in Stidafrika ist vom Rugby, dem ko- lonialen Erbe der Engl/inder, gepr/igt. Die- ser Sport entsprach dem m~innlich-k/impfe- rischen Habitus der weigen Oberschicht. Bis auf einen Spieler bestand die Weltmei- sterschaft 1995 aus weigen Stars. Trotzdem wurde das siegreiche Team von Schwarzen und Weigen gleichermagen bejubelt. Der Grund liegt auch darin, dab es neben der Tradition des kolonialen weiBen Rugbys auch eine Geschichte des Rugbys der Schwarzen gibt: ,,The untold story of South African black rugby" lautete das Thema des Vortrags von Andre ODENDAAL yon der University of Western Cape in South Africa. Und John NAURIGHT aus Brisbane (Austra- lien) machte in seinem Beitrag deutlich, welche Roile der Rugbysport in einzelnen Wohngebieten Kapstadts fiir die kulturelle und soziale ldentit~it der farbigen BevElke- rung w~ihrend der Zeit des Kolonialismus

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und der Apartheid gespielt hat. FLORIS VAN DER MERVE (University of Stellenbosch), der Organisator des Kongresses, legte sei- nen Schwerpunkt noch starker auf das poli- tische Erbe der Apartheidpolitik in Sfidafri- ka. Er sprach fiber ,,Robben Island', die Ge- f~ingnisinsel vor Kapstadt, auf der die politi- schen HMtlinge des Regimes festgehalten wurden. Diese Insel sei schon immer ein Symbol der Apartheidpolitik gewesen; sie sei aber auch zu einem Symbol des Auf- bruchs, der Bew~iltigung der Vergangenheit und der Einheit (unity) in einem neuen Sfid- afrika geworden. Auch der Sport habe sei- nen Tell dazu beigetragen. Er babe eine wichtige Rolle im Alltag der politischen Hfiftlinge gespielt. Nelson Mandelas Wert- sch/itzung des Sports und seiner integrati- ven und befreienden Funktionen sei nicht zuletzt auf seine eigenen Erfahrungen in fiber 20jghriger Haft auf Robben Island zurtickzufiihren. Die sfidafrikanische Thematik begleitete die sporthistorische Konferenz von Anfang bis Ende, und sie bekam durch die Bewerbung Kapstadts um die Olympischen Spiele 2004 zus~itzlich Gewicht. SiJdafrika verspricht sich von diesen Spielen viel. Sie k6nnen nach Meinung auch der neuen schwarzen Ffihrungseliten einen wichtigen Beitrag zur Nationbildung leisten. Die Organisatoren und auch die stidafrikanische Regierung un- ter Pr~ident Mandela hoffen augerdem auf Impulse ftir sozialen Fortschritt, wirtschaft- lichen Aufbruch, internationale Anerken- hung, Gleichheit und Demokratie. Die Aufbruchstimmung der sfidafrikani- schen Gastgeber steckte an. Der Blick in die Geschichte des Sports legt dagegen eher Skepsis und Zurfickhaltung nahe. Die sym- boliscben Gehalte des Sports sind zwar of- fensichtlich, welche Bedeutungen ihnen je- doch im einzelnen beigemessen und wie sie gesellschaftlich und politisch genutzt wer- den, bleibt ambivalent und often. In konkreten Beispielen und Themen der Sportgeschichte aus aller Welt wurde diese Vieldeutigkeit der symbolischen Formen

des Sports in den fund 50 Referaten der 75 Teilnehmerinnen und Teilnehrner aus 25 L~indern herausgearbeitet. Die Diskussio- nen lassen sich in drei Themenkomplexe zu- sammenfassen: erstens der Sport als Sym- bol ffir kulturelle Muster und Welthaltun- gen, zweitens der Sport als politisches Sym- bol, drittens der Sport als Symbol der Iden- tint von Rasse und Geschlecht. Der Bogen kulturspezifischer Symbolik des Sports wurde weit gespannt, yon den ,,burn- ing balls", dem kosrnischen Symbolismus des meso-amerikanischen Ballspiels der Mayas und Azteken, vorgetragen von Benny PEISER, Liverpool (frfiber Frank- furt), und dem ,,Highland Maya Ballgame", das von Michael SALTER (Kanada) aus kul- turanthropoiogischer Sicht gedeutet wurde, fiber die symbolische Bedeutung von Spiel- und Sportfesten im alten China (Candido do Carmo Azevedo, Hongkong; Lingyu XIE, China) oder des Sports fiir ethniscbe Grup- pen in Australien (Kristine TOOHEY/Tracy TAYLOR, Richard CASHMAN) oder traditio- nelter Spiele in der Moderne (J6rg MOLLER aus D~inemark) bis zu den Symbolen des modernen Sports und ihrer unterschiedli- chen Rezeption, sei es im amerikanischen Profisport (Charles KORR) oder in den dutch die modernen und elektronischen Medien ver~inderten oder erst erzeugten Sportformen, z.B. das inzwischen in Amerika verbreitete ,,Paintball" oder das ,,Wrestling" (Robert RINEHART, USA). Heribert AIGNER (Graz) machte in seinem Vortrag tiber die ,,Kalokagathia" in der klas- sischen Antike deutlich, wie dieses Prinzip im modernen Olympismus mit neuen sym- bolischen Funktionen angereichert wurde. Mit dem sokratischen ,,kalos kai agathos" habe das moderne Ideal des Zusammen- klangs k6rperlicher und moralischer Qua- litia'ten nicht viel zu tun. Ffir SOKRATES, in der Version XENOPHONS (und nicht PLA- TONS, wie sonst fiblich), habe es als sch6n gegolten, was nfitzlich und brauchbar sei. Moralisches habe keine Rolle gespielt. Schlieglich fallen unter die Kategorie des

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Kulturellen die modernen olympischen Symbole selbst, die in ihrer Entstehung und ihrem Wandel insbesondere von Joachim K. RUHL und Karl LENNARTZ aus K61n thema- tisiert wurden. In der Geschichte der Olym- pischen Spiele liege der Kern der symboli- schen Transformationen des modernen Sports. Die politische Symbolik des Sports wurde tiber die stidafrikanische Thematik hinaus an vielen weiteren Beispielen verdeutlicht: am Sport in der ehemaligen Sowjetunion, der sicb zwischen den Polen des sozialisti- schen Internationalismus und eines starken russischen Nationalismus bewegte (Jim RI- ORDAN, England); am Vergleich zwischen dem Sport und seiner Bedeutung ftir die Ko- lonialpolitik Englands und Frankreichs (Philip DINE, Loughborough, England); am Beispiel des Ful3balls im Spanien Francos (Teresa GONZALES AJA, Madrid), an der d~inischen Gymnastikbewegung und der Tournee einer Gymnastikgruppe unter Niels Bukh 1939 in Stidafrika. Sie geriet zu einer Demonstration der K6rperideologie der WeiSen: ,,The white man's body", wie der d~inische Historiker Hans BONDE ausftihrte, und damit auch zu einem Instrument des Rassismus in Stidafrika. Nicht zuletzt liefert die deutsche Turngeschichte reichhaltige Beispiele for die politische und nationale Symbolik von Turnen, Gymnastik, Spiel und Sport. Zwei davon wurden n~iher ausge- fohrt: die Rolle des Turnens und seiner Fah- nensymbolik im Zusammenhang der kultu- rellen Nationbildung Deutschlands im 19. Jahrhundert (Michael KRI~GER, Ttibingen) und der Zusammenhang der antisemiti- schen deutsch-6sterreichischen Turnbewe- gung mit der Entstehung des Nationalsozia- lismus (Wolfgang WEBER, Osterreich). Turnerkreuz und Hakenkreuz gingen eine verhangnisvolle und nicht nur symbolische Verbindung ein. Wie in Deutschland l~13t sich die spezifische Bedeutung von Turnen und Sport for den Proze8 des ,,nation-building" in der norwe- gischen Sportgeschichte ebenso zeigen wie

in der Schweiz. Matti GOKSOR aus Oslo versuchte in seinem Vortrag, Charakteristi- ka des nationalen Sports in Norwegen her- auszuarbeiten, und Max TRIETH aus Basel zeigte am Beispiel des ,,Schwingens", wie schwierig gerade in der Schweiz die Ent- wicldung einer nationalen K6rper- und Be- wegungskultur verlief. Als ,,Sport" wollten die Schweizer n~imlich ihr traditionelles Schwingen nicht verstanden wissen, auch wenn sie sportliche Wettkfimpfe und Mei- sterschaften austrugen. Im dritten Themenbereich, ,,Gender and sport", wurde deutlich, wie der Sport einer- seits, und wahrscheinlich in den meisten L~indern der Erde, zu einem Symbol von M~innlichkeit oder m~innlicher K6rper- und Bewegungskonzepte geworden ist, wie er aber auch andererseits, wie kaum ein ande- rer Bereich des gesellschaftlichen Lebens, als Instrument der Befreiung oder Emanzi- pation von M~idchen und Frauen genutzt wird. Denise JONES (Stidafrika) wies in ihrem Vortrag auf die doppelte Diskriminierung gerade schwarzer Frauen im siidafrikani- schen Sport hin: zum einen durch die Politik der Apartheid und zum zweiten durcb den Chauvinismus der M~inner. Die Entwick- lung des Sports von Frauen und M~idchen ist immer auch mit der Konstruktion bestimm- ter K6rperbilder von ,2¢I~innlichkeit" und ,,Weiblichkeit" verkniipft. Gertrud PFISTER arbeitete dies am Beispiel der deutschen Turn- und Sportbewegung in einer Analyse von Sportzeitschriften um die Jahrhundert- wende heraus. Gerd yon der LIPPE aus Nor- wegen w~ihlte fOr ihre Analyse das Beispiel eines Superstars der zwanziger und drei6i- ger Jahre: Sonja Henie, die das Bild von Weiblichkeit oder sportlicher Weiblichkeit unserer Grol3miitter mal~geblich pr~igte. Jennifer HARGREAVES aus London, eine der fohrenden Historikerinnen auf dem Ge- biet des Frauensports, wagte einen Blick auf die sich ver~ndernden symbolischen Be- deutungen des Frauenk6rpers in der Ge- schichte des modernen, westlichen Sports:

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vom sichtbaren fiber den ,anedikalisierten", disziplinierten und kommerzialisierten bis zum ,,empowered body" unserer Zeit - das sind aus ihrer Sicht die Stationen der sym- bolischen Pr~isentationen des Frauenk6r- pers in der Geschichte des Sports. Was in Kapstadt etwas zu kurz kam, war die systematische theoretische Reflexion des Kongrel3themas ,,Sport und Symbol". Nur in Ans~itzen und Ausnahmen wurde ver- sucht, sich diesem Problem zu n~ihern, so beispielsweise in der ,,keynote" von Synthia SLOWIKOWSKI aus Illinois (USA), die je- doch nicht ganz der Versuchung eines postmodernen Eklektizismus widerstehen konnte. Die Sprache war das zweite Problem eines insgesamt perfekt organisierten Kongres- ses, denn es gelang trotz gegebener Zusagen nicht, eine Simultantibersetzung bereitzu- stellen. Vielen blieb deshalb vieles allein

aus sprachlichen Griinden unverst~indlich. Es bleibt die Hoffnung auf die rasche Her- ausgabe des Kongrel3bands, in dem die ins- gesamt auf hohem Niveau pr~isentierten Beitr~ige nachgelesen werden k6nnen. Alan METCALF (Canada), einer der Grtin- dungsmitglieder der alten HISPA vor tiber zwanzig Jahren, machte nicht nur dem Kon- grel3 in Kapstadt, sondern der internationa- len Sportgeschichte vielleicht das gr613te Kompliment. Im Vergleich zu den ersten Kongressen, meinte er, habe die Quali~t der Beitr~ige und der sporthistorischen For- schung groBe Fortschritte gemacht. Heute wtirden die tiberwiegend jtingeren Kolle- ginnen und Kollegen aus allen L~indern neue Themen anpacken, moderne For- schungsmethoden anwenden, interessante Zusammenh~inge erhellen und neue Ant- worten auf neue Fragen der Sportgeschichte geben. M. KROGER

F6rderung und Forderungen des sportp~idagogischen Nachwuchses

Nachwuchsworkshop der dvs yore 4. bis 7. April 1995 in Reinhausen

Der Einladung zum Workshop folgten 20 sportp~idagogisch Interessierte und Enga- gierte aus dem wissenschaftlichen Nach- wuchs. Unter der Oberschrift ,,Theoriebil- dung in der Sportp/~dagogik" sollte er die M6glichkeit erhalten, seine Forschungs- themen vorzustellen. Dem wesentlichen Grundgedanken dieses Workshops, den Erfahrungsaustausch innerhalb des sport- p~idagogischen Nachwuchses anzuregen, wurde mit Arbeitskreisen und Einzelbera- tungen Rechnung getragen, in denen die Teilnehmer ihre Vorgaben darstellen und diskutieren lassen konnten. Die heterogene Zusammensetzung, die Vielzahl unter- schiedlicher Fragestellungen und die Tat-

sache, dab die Teilnehmer auf dem Weg zur Qualifizierung ganz unterschiedliche Strecken zurtickgelegt hatten, erm6glichte interessante Diskussionen. Erg~inzt wurde die Arbeit der Arbeitskreise durch Ober- sichtsreferate (K. DIETRICH, Hamburg; K. F. WESSEL, Berlin), die als Diskussionsein- stieg dienen sollten. Vorbereitung und Or- ganisation des Workshops hatte PD E. BALZ tibernommen. Im ersten Referat versuchte DIETRICH unter dem Thema ,,Sportpiidagogische Betrachtungsweisen und ihre bewegungs- und erziehungstheoretischen lmplikatio- nen" grundlegende Perspektiven sportp~id- agogischer Reflexion zu benennen und an-