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Sport & Gesundheit / funktionelle Bewegung in Sport- und Alltagsmotorik Marco Corallo, Lirik Tafilaj LK Sport 2012 Lehrer: Herr Kohlhaas

Sport & Gesundheit / funktionelle Bewegung in Sport- … · Haltungsprophylaxe / Vermeidung muskulärer Dysbalancen

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Sport & Gesundheit /

funktionelle Bewegung in

Sport- und Alltagsmotorik

Marco Corallo, Lirik Tafilaj

LK Sport 2012 Lehrer: Herr Kohlhaas

Übersicht

Sport & Gesundheit

- Allgemeine Grundlagen

- Problematik des

''Gesundheitsbegriffs''

- Das medizinische

Risikofaktorenmodell

- Das Salutogenesemodell

- ''Gesundheitstraining''

Funktionelle Bewegung in

Sport- und Alltagsmotorik

- Definition

- Bedeutung der Beweglichkeit

- Muskuläre Dysbalancen und

Folgeschäden

- Beweglichkeit und Muskeltonus

- Beweglichkeit und Muskeldehnfähigkeit

- Beweglichkeit und Sarkomerzahl

- Beweglichkeit in Abhängigkeit von Alter

und Geschlecht

- Beweglichkeitstraining

Allgemeine Grundlagen

Körperliche-/sportliche Aktivität ist eine Säule in Gesundheitsprävention

Zukunft: soziale Verpflichtung sich fit zu halten

→ individuelle Belastbarkeit auf höchstmöglichen Niveau halten

Um Häufigkeit des Auftretens von degenerativen Krankheiten zu mindern

Jede Sportart hat ihr spezifisches gesundheitliches Wirkungsspektrum

Gibt keine Einzelsportart, welche alle Reize für psychophysische Gesundheit

setzen könnte

Problematik des ''Gesundheitsbegriff''

''Fitness'' wird oft mit Gesundheitsbegriff gleichgesetzt

Jedoch: ''Fitness bezeichnet unter sportbiologischem Aspekt den Zustand einer

überdurchschnittlichen Leistungsfähigkeit in gesundheitlicher und sportlicher

Hinsicht''

Fitness abhängig von: Geschlecht, Alter, Beruf, Trainingszustand,

Sportdisziplin etc.

Fitness in enger Beziehung zur Gesundheit, jedoch nicht gleichsetzbar

Begriff ''Gesundheit'' schwer zu definieren

Gibt keine allgemeingültige Definiton

→ nach Betrachtungsweise und weltanschaulicher Sicht unterschiedliche

Begriffserklärungen

Problematik des ''Gesundheitsbegriff''

Gesundheit abhängig von: Geschlecht, Beruf, Alter, sozialer Schicht, Bildungsstand

etc.

Definitionen:

1. ''Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit (enger Gesundheitsbegriff)

2. Gesundheit als Ideal:'' Ein Zustand des umfassenden körperlichen, geistigen und

sozialen Wohlbefindens und nicht lediglich das Freisein von Krankheit und

Schwäche.'' (WHO, weiter Gesundheitsbegriff)

So sollte es nicht sein ...

Das medizinische Risikofaktorenmodell

Basis einer Langzeitstudie

→ welche Risikofaktoren entscheidend für Entwicklung von degenerativen Herz-Kreislauf

Erkrankungen

Risikofaktoren: allgemeine spezifische Verhaltensweisen, Umwelteinflüsse und

Körpermerkmale, welche krankmachend auf menschlichen Organismus wirken

Je mehr Risikofaktoren, desto frühzeitiger und schwerer die Krankheit

Risikofaktoren potenzieren sich: 3RF = 9fach höheres Risiko

Unterscheidung zwischen primären und sekundären Risikofaktoren

Primäre RF: können für sich allein schwere Schäden bewirken. BSP: Bluthochdruck,

erhöhte Bluttfettwerte, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen

Sekundäre RF: nur in Verbindung mit anderen RF krankmachend. BSP:

Zuckerkrankheit, Gicht, Disstress

Das medizinische Risikofaktorenmodell

Zielsetzung: unbekannte Krankheitsursachen frühzeitig zu vermeiden, zu

erkennen, zu beheben

Das Salutogenesemodell

Ergänzug zum RF-Modell und wendet sich gegen diese einseitige Sichtweise

Beinhaltet eine positive Gesundheitssicht

→ in der interne und externe gesundheitsschützende Ressourcen des Menschen

gefragt sind

Zentrale Frage: ''Warum bleiben einige Menschen gesund und andere krank,

obwohl sie viele bzw. die gleichen Stressoren ausgesetzt sind?''

Stressoren sind allgegenwärtig und ihre Wirkung nicht zwangsläufig

gesundheitsschädigend

Das Salutogenesemodell

Wichtigste Einflussgröße ist Kohärenzgefühl

3 Komponente:

Gefühl der Verstehbarkeit: '' meint, die Welt nicht als chaotisch, willkürlich,

zufällig oder unerklärlich wahrzunehmen, sondern als geordnet und

strukturiert.''

Gefühl von Bewältigbarkeit: '' beinhaltet die Überzeugung, dass

Schwierigkeiten lösbar sind und dass man geeignete Ressourcen zur Verfügung

hat, um den Anforderungen erfolgreich zu begegnen.''

Gefühl der Sinnhaftigkeit: '' beschreibt das Ausmaß, in dem man Energie das

Leben als sinnvoll empfindet und Probleme und Anforderungen für wert

befunden werden, dass man Energie in sie investiert.''

Je höher Kohörenzgefühl, desto besser gelingt der Person gesund zu bleiben

Das Salutogenesemodell

Schutzfaktoren als Gegengewicht zu Risikofaktoren bedeutende Rolle für

Erhalt und Wiedergewinnung von Gesundheit

Fazit: Gesundheit mehr als nur ein medizinisches Problem und stark Abhängig

von psychosozialen Faktoren

Gesundheitstraining

Optimale ''Gesundheitstraining'' nur möglich, wenn:

- alle Komponenten des Risikofaktorenmodells und Salutogenesemodell,

trainingswissenschaftliche und sportbiologische Aspekte berücksichtig werden

Gesundheit nur möglich, wenn krankmachende Faktoren gemieden werden

und gesundheitsförderliche Faktoren vermehrt werden

Sollte alle motorischen Hauptbeanspruchungsformen beinhalten: Ausdauer,

Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und koordinative Fähigkeiten

Muss effektiv und umfassend die psychophysische Leistungsfähigkeit

erhalten/gesteigert werden

Nur möglich, wenn ansprechende psychosoziale Umgebung und ohne große

Hemmungen trainiert wird

Definition

''Beweglichkeit ist die Fähigkeit und Eigenschaft des

Sportlers, Bewegungen mit großer Schwungweite

[…] in einem oder mehreren Gelenken ausführen zu

können.''

Bedeutung der Beweglichkeit

Optimierung der qualitativen und quantitativen Bewegungsausführung

Optimierung der koordinativen und technischen Leistungsfähigkeit sowie des

motorische Lernprozesses

Optimierung der konditionellen motorischen Hauptbeanspruchungsformen

Verletzungsprophylaxe

Haltungsprophylaxe / Vermeidung muskulärer Dysbalancen

Optimierung der Wiederherstellung

Psychoregulation

Muskuläre Dysbalancen

Verstärkte Verkürzung und/oder Muskelabschwächungen

→ bewirken anthromuskuläres Ungleichgewicht => ungünstige

Belastungsverteilung auf Gelenkstruktur

Folgen: Fehlbelastungen, schmerzhafte Muskelverspannungen mit erhöhter

Verletzungsgefahr, Überbelastung der Sehnen, muskuläre Funktions- und

Koordinationsstörungen, vorzeitige Abnutzung des Gelenkknorpels

Kann Belastbarkeit des Bewegungsapparates herabgesetzt werden

Kann Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen

Ursachen: einseitige Arbeitshaltung, zu häufiges sitzen, keine körpergerechten

Sitzmöbel, Bewegungsmangel, psychische Belastung, falsches Schuhwerk,

Fehlstatik des passiven Bewegungsapparates, Erkrankungen an passiven und

aktiven Bewegungsapparaten

Beweglichkeit und Muskeltonus

Dehnungsfähigkeit wird durch Dehnungswiderstände muskulärer Strukturen

und durch Muskeltonus (Entspannungsfähigkeit des Muskels) begrenzt

Muskeltonus = Grundspannung der Muskulatur

→ nur so ist aufrechte Körperhaltung möglich

Wichtige Rolle spielen Muskelspindeln (= Dehnungsrezeptoren, die parallel

zu Muskelfasern verlaufen)

Steuerung erfolgt von ZNS über Muskelspindeln (Leiter)

Je nach Situation können mehr oder weniger Muskelfasern aktiviert werden

(Innervation)

Erhöhter Muskeltonus → steigt muskulärer Widerstand für Übungen aller Art

und schränkt Flexibilität ein

Beweglichkeit und Muskeltonus

Faktoren, die den Muskeltonus erhöhen:

- Intensive muskuläre Aktivität

- Zunahme von mukulären Strukturen

- ''puschende'' Umgebung

- Psychische Erregung

- Muskuläre Ermüdung

Faktoren, die den Muskeltonus senken:

- Längeranhaltendes Dehnen

- Massagen, warme Bäder, Sauna

- Autogenes Training

- Entspannte Musik / Schlaf

Beweglichkeit & Muskeldehnfähigkeit

Entscheidenden Dehnungswiderstand bieten die bindegewebigen

Begleitstrukturen (Titin- u. Nebulinfilamente) und Muskelfaszien u. -Hüllen

Bei explosiven Kraftraining → erhöht sich Anteil von Begleitstrukturen und

seine ''stiftness'' → Tonus erhöht sich

Konsequenz: notwendiger Schutz, verlangt aber Sportart begleitendes

Dehnprogramm

Beweglichkeit und Sarkomerzahl

Bei Dehnungsreizen passen Muskelafsern morphologisch (Vermehrung der

Sarkomerzahl) an → Verlängerung der Muskelfasern = erhöhte

Beweglichkeit

Umgekehrt Reduktion der Sarkomerzahl der Muskelfasern, wenn zu lange im

verkürztem Zustand gehalten werden

Beweglichkeit in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht

Zunehmendem Alter → Sehnen, Bänderm Faszien eine Verminderung der

regenerativen Zellen, Wasserverlust und Abnahme elastischer Zellen

= Abnahme der Beweglichkeit

Frauen beweglicher als Männder

→ hormonell bedingte Unterschiede: höhere Östrogenspiegel führt zu:

Erhöhter Wasserzurückhaltung und erhöhtem Fettgewebe (weniger

Muskelgewebe)

→ Dehnfähigkeit der Frau erhöht sich, wegen Gewebsdichte

Beweglichkeitstraining

Beweglichkeitstraining

Aktiv – Dynamisch:

Mehrfach wiederholte federnde Bewegung

Plus: starke Dehnreize, effektiv, zudem Kräftigung des Antagonisten

Minus: Verletzungsrisiko

Bei mehrfacher Wiederholung TOP!

Beweglichkeitstraining

Passiv – Dynamisch:

Federnde Dehnübungen mit Wirkung äußerer Kräfte

Plus: bei korrekter Ausführung effektiv

Minus: KEINE parallele Kräftigung, kann nur Ergänzung sein

Beweglichkeitstraining

Aktiv - Statisch

Kontraktion der Antagonisten in finaler Dehnstellung

Minus: Aktiv – Dynamische Methode unterlegen, Antagonisten entwickeln

keine hinreichende Kraft, um reizwirksame Längenänderung des dehennden

Muskels zu erreichen

Beweglichkeitstraining

Passiv – Statisch:

Wie passiv – dynamisch mit Partnerhilfe

Plus: Hohe Effektivität (besonders im Turnen, Sportgymnastik)

Danke für eure Aufmerksamkeit! :)

Quellen

Arbeitsblätter von OK

Google / Bilder