Mit Alexa, dem Google Assistant und Co. haben smarte Spracherkennungs- und Sprachsteuerungstechnologien den Alltag erobert. Auch in der Industrie wird die Technologie seit Jahren für die Steuerung verschiedenster Produktions- und Wartungsprozesse verwendet. Wie kann die Technologie für intelligente Service- und Instandhaltungsprozesse eingesetzt werden? Welche Anwendungsszenarien gibt es und was passiert, wenn die Anwendung während eines Einsatzes von selbst mit dem Servicetechniker in den Dialog tritt?

Im Zuge der Industrie 4.0-Bewegung und der En-twicklung hin zu einer smarten Fabrik stehen Unter-nehmen vor der Entscheidung, welche Technologien sinnvoll eingesetzt werden können, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Spracherkennungs- und Sprachsteuerungstechnologien haben sich in vielen Industriebereichen bereits durchgesetzt. Ob Maschinen, die im Produktionsprozess sprachbasiert angesteuert werden, oder Anwendungen, die durch Geräuscherkennung Ma-terialien oder Funktionsstörungen erkennen – es gibt zahlreiche Anwendungsszenarien, in denen die Technologie bereits erfolgreich eingesetzt wird.

In der Instandhaltung und im Service führt die Verwendung von Sprachsteuerungstechnologie während der Einsätze mobiler Tech-niker zu einer massiven Zeiteinsparung und Effizienzsteigerung und kann sogar die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen.

KONZENTRATION AUF DAS WESENTLICHEGerade Servicetechniker müssen ihre Arbeitsprozesse häufig aktiv unterbrechen, um die notwendigen Informationen per Tastatur

einzugeben. Das ständige Hin- und Herwechseln zwischen Tastatur und eigentlicher Arbeit bremst den Mitarbeiter und führt schlimmstenfalls dazu, dass notwendige Informationen nicht gründlich genug erfasst werden. Auch haben Techniker während eines Einsatzes häufig mit öligen Fingern zu kämpfen, was die Eingabe von Daten zusätzlich er-schwert und den Service- oder Instandhaltungsprozess unnötig in die Länge zieht. Techniker brauchen also im Idealfall freie Hände während des gesamten Ein-satzes, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können.

Mithilfe von Sprachsteuerung können während des ge-samten Einsatzes Abfragen durchgeführt, Befehle aus-geführt und Daten eingeben werden. Geänderte Auf-

trags- oder Stammdaten können zum Beispiel per Spracheingabe dokumentiert werden, der Techniker kann schon während eines Einsatzes Informationen zum Folgeauftrag einholen oder über Änderungen im Einsatzplan informiert werden.

In vielen Industrieunternehmen sind diese Anwendungsszenarien bereits Realität und um die Mobilität der Mitarbeiter noch weiter zu steigern, werden die Servicetechniker mit Wearables oder auch Wearable Computing ausgestattet. Der Begriff steht für die Inte-gration mobiler Endgeräte in die Arbeitskleidung und der damit verbundene Einsatz von Smart Glasses oder Headsets.

Sprache ist die natürlichste

Form der Kom-munikation und erleichtert damit die Bedienbarkeit

von komplexen Anwendungen.

Smart Maintenance & ServiceSpracherkennung in

Service und Instandhaltung

Durch die Integration der mobilen Ser-vice- und Instandhaltungslösung in die Arbeitskleidung entfällt nicht nur jegliche Datenerfassung via Papier. Der Techniker ist sogar so flexibel, dass er kein mobiles Endgerät in die Hand nehmen muss und sämtliche Daten via Sprachsteuerung eingeben kann. SPRACHE IST INTUITIVSprache ist die natürlichste Form der Kom-munikation und erleichtert damit die Bedien-barkeit von komplexen Anwendungen. Neue Mitarbeiter können durch die intuitive Be-dienung schneller eingearbeitet werden und schon nach einer Einarbeitungszeit von wenigen Stunden Aufgaben mit einem hohen Leistungsniveau übernehmen. Auch Mitarbeiter mit einer Lese- und Schreibschwäche finden sich einfacher zurecht.

DIALOG MIT DER ANWENDUNGSpätestens seit Googles Entwicklerkon-ferenz im Mai 2018, in der vom Google Assistent eigenständig ein Friseurtermin vereinbart wurde, ist klargeworden, dass digitale Assistenten inzwischen mehr als nur sprachgesteuerte Anwendungen sein können, die lediglich Befehle ausführen.

Auch mobile Lösungen in Service und In-standhaltung können intelligent funktion-ieren und mit dem Techniker in den Dialog treten. Während der Fahrt zu einem Ein-satz kann die Lösung den Techniker zum Beispiel aktiv auf veränderte Verkehrs- oder Wettergegebenheiten aufmerksam machen, der dann wiederum via Sprach-

steuerung nach Alternativen fragen könnte. Auch im Falle von Störungsfällen oder einer geänderten Einsatzplanung kann der Techniker aktiv auf höher prio-risierte Aufträge hingewiesen werden und seine Route somit flexibel umplanen.

CHECKLISTEHier sehen Sie die wichtigsten Vorteile des Einsatzes von Sprachtechnologie auf ein-en Blick:

Zeitersparnis: Der Techniker hat freie Hände bei seinen Serviceeinsätzen, dadurch werden Aufträge schneller abgewickelt.Kosteneinsparung: Durch die schnellere Auftragsabwicklung ist die Durchführung von Einsätzen möglich.Mehr Flexibilität: Während der Fahrten und Einsätze weist die mobile Lösung den Techniker aktiv auf Störfälle hin, weshalb Einsätze flexibel umgeplant werden können.Intuitive Bedienung: Sprache als natür-lichste Form der Kommunikation, schnelle Einarbeitung auch für Mitarbeiter mit Leseschwäche

FAZITDie Integration einer intelligenten Sprach-technologie ist für alle Unternehmen, die mehrere Service- und Instandhaltungs-techniker im Einsatz haben, lohnenswert hinsichtlich der Effizienz und Kostenein-sparung. Die Grundvoraussetzung, um diese Technologie als Mensch-Maschine-Schnittstelle in die eigenen Prozesse zu integrieren, ist der Einsatz einer mobilen Service- und Instandhaltungslösung.

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Redaktion: Luise KokkelinkBildernachweise: © Shutterstock

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