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Stand der Belastungs- und Gesundheitsforschung bei Erzieherinnen und Erziehern Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher. Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt Folie 1

Stand der Belastungs-und Gesundheitsforschung bei Erzieherinnen und Erziehern · 2011. 4. 6. · Stand der ErzieherInnenforschung in Deutschland I Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen

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  • Stand der Belastungs- und Gesundheitsforschung bei

    Erzieherinnen und Erziehern

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 1

  • Stand der ErzieherInnenforschung in Deutschland I

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 2

    Jahr Autoren Titel Ort Untersuchungsinteresse

    1993 Rieder-Aigner (Hrsg.) Praxis-Handbuch Kindertageseinrichtungen Deutschland Motive zur Berufsbindung

    1996 Gebser, K. Belastungserleben von Erzieherinnen Brandenburg Belastungserleben in Abhängigkeit vom Alter

    1997 Botzet, M.; Frank, H. Arbeit und Gesundheit von Mitarbeiterinnen in Kindertageseinrichtungen

    Saarland Regionalfallstudie in saarländischen Kitas

    1999 Hoffmann-Steuernagel, S. Wohlbefinden und Gesundheit am Arbeitsplatz von Erzieherinnen

    Schleswig-Holstein

    MA-Befragung zu Wohlbefinden und Gesundheit von Erzieherinnen in Kitas

    2000 BGW & DAK Stress bei Kindergärtnern/innen Deutschland Stressmonitoring

    2001 Buch, M.; Frieling, E. Belastungs- und Beanspruchungs-optimierung in Kitas

    Stadt Kassel Belastungsfaktoren in Kitas

    2002 Schad, M. Erziehung (k)ein Kinderspiel. Gefährdungen und Belastungen des pädagogischen Personals in Kindertagesstätten.

    Hessen Arbeitsbedingungen in Kitas

    2002 Wolters, J.; Bellwinkel, M.; Standke, W.; Zoike, E.

    Branchenbericht für den öffentlichen Dienst. Gesundheitsrisiken und Präventions-potentiale bei Erzieher/innen

    Deutschland Ermittlung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren

    2003 Evangelische Fachstelle für Arbeitssicherheit (EFAS)

    Gesundes Sitzen mit Kindern Nieder-sachsen

    Sitzmöglichkeiten von ErzieherInnen

    2003 Robert-Koch-Institut Immunstatus und Impfungen bei KindergärtnerInnen

    Stadt Münster Impfstatus bei ErzieherInnen

    2003 Fister, U. Zufriedenheit als Maßstab für Qualität Stadt Dresden

    Elternzufriedenheit als Maßstab für die Gestaltung der Arbeits-organisation und -bedingungen

    2004 Hepting, S.; Hüfner, G. Mitarbeiterinnen in Kindertagesstätten (Teil 1). Berufszufriedenheit und Veränderungs-wünsche

    Bayern Motive der Berufsbindung

  • Stand der ErzieherInnenforschung in Deutschland II

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 3

    Jahr Autoren Titel Ort Untersuchungsinteresse

    2005 Seibt, R.; Khan, A.; Thinschmidt, M.

    Netzwerk für Gesunde Beschäftigte in Kindertagesstätten.

    Sachsen Identifikation arbeitsbedingter Ge-sundheitsgefahren und Ressourcen, Betriebliche Gesundheitsförderung

    2005 Deutsches Jugendinstitut (DJI)

    Zahlenspiegel 2005. Kindertagesbetreuung im Spiegel der Statistik.

    Deutschland Ausgewählte Daten zum Personal in Kita (z. B. Qualifikation, Personaleinsatz, Arbeitszeit)

    2006 Thinschmidt, M.; Gruhne, B.

    1. Bericht zur beruflichen und gesundheitlichen Situation von Kita-Personal im Landkreis Torgau-Oschatz

    Sachsen, LK Torgau-Oschatz

    Branchenbezogener Gesundheitsbericht

    2006 von Krause, J.; Drenckberg, K.; Lud-wig, S.; Seßlen, K.

    Gesundes Arbeiten in Kindertagesstätten Bayern Arbeitsbedingungen in Kitas

    2007 Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

    Wie geht’s im Job? KiTa-Studie der GEW Deutschland Arbeitssituation und -zufriedenheit

    2007 Heß, K.; Buchholz, U. R. (Verein Technik & Leben e. V.)

    Alternsgerechtes Arbeiten in Kindertagesstätten Nordrhein-Westfalen

    Alternsgerechte Arbeitsgestaltung mit Handlungshilfen für Träger, Leitung und Mitarbeitern

    2007 Cramer, M.; Förster, A.; Groß, M.; Mann, H. (Parität – Landesverband Sachsen e. V.)

    Was braucht die Kita zur Umsetzung des Sächsischen Bildungsplans?

    Sachsen Abgleich gesetzlich festgelegter Aufgaben und Ziele mit den vorhan-denen Personal- und Zeitressourcen in sächsischen Kita

    2008 Thinschmidt, M.; Gruhne, B.; Hoesl, S.

    Forschungsbericht zur beruflichen und gesundheitlichen Situation von Kita-Personal in Sachsen

    Sachsen Regional-vergleichender Gesundheitsbericht

    2008 Fuchs, T.; Trischler, F. (Deutscher Gewerk-schaftsbund - DGB)

    Arbeitsqualität aus Sicht von Erzieherinnen und Erziehern.

    Deutschland DGB-Index Gute Arbeit – Arbeitsbe-dingungen von abhängig Erwerbstätigen

    2008 Deutsches Jugendinstitut (DJI)

    Zahlenspiegel 2005. Kindertagesbetreuung im Spiegel der Statistik.

    Deutschland

  • Arbeitsplatzbedingte Gesundheits-gefährdungen für Kita-Personal

    • mechanische Gefährdungen (Ausrutschen, Stolpern, Umknicken, Fehltritte)

    • elektrische Gefährdungen (Berührung von Spannungsführenden Teilen)

    • Gefährdungen durch Gefahrstoffe (Dämpfe und Flüssigkeiten)

    • biologische Gefährdungen (Infektionsgefahr)

    • Brand- und Explosionsgefährdung

    • thermische Gefährdung

    • Gefährdungen durch spezielle physikalische Einwirkungen (Lärm)

    • Gefährdung/Belastung durch die Arbeitsumgebung (Klima, Beleuchtung, Fläche, Verkehrswege)

    • physische Belastungen (dynamische Muskelarbeit, Körperhaltung)

    • Informationsaufnahme

    • sonstige Gefährdungen (Haut, durch Tiere)

    • psychische Belastungen (Arbeitstätigkeit, Arbeitsorganisation, soziale Bedingungen)

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 4

    Quelle: Schad (2002, S. 14)Quelle: Schad (2002, S. 14)Quelle: Schad (2002, S. 14)Quelle: Schad (2002, S. 14)

  • Belastungskategorien bei Erzieherpersonal

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 5

    UMWELT

    • Lärm (Schalldruck, Frequenz, Nachhallzeit),

    • Temperatur,

    • Beleuchtung (Kontrast, Helligkeit),

    • Luftbeschaffenheit (Luftfeuchtigkeit, Luftbewegungen),

    • Gerüche,

    • räumliche Bedingungen (Raumgröße, Anzahl zu nutzender Räume),

    • vorhandene Mittel (Ausstattung mit Möbeln, Spiel- und Beschäftigungs-materialien)

    • chemische Stoffe (Desinfektions- und Reinigungsmittel)

    Anforderungen aus der Arbeitsaufgabe

    physikalische Bedingungen

    soziale Faktoren gesellschaftliche Faktoren

    organisatorische Faktoren

    Einflüsse der Situation auf die (psychische) Belastung

  • Belastungskategorien bei Erzieherpersonal

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 6

    UMWELT

    Anforderungen aus der Arbeitsaufgabe

    physikalische Bedingungen

    soziale Faktoren gesellschaftliche Faktoren

    organisatorische Faktoren

    Einflüsse der Situation auf die (psychische) Belastung

    • Art und Größe der Kita,

    • pädagogisches Konzept der Kita (z.B. offene Arbeit),

    • Gruppengröße (Anzahl der Kinder und Zusammenarbeit mit anderen Personen),

    • Gruppenzusammensetzung (Altersbereich der betreuten Kinder),

    • Anzahl der Mitarbeiter im Team (Kompensation von Krankheit und Urlaub),

    • Arbeitszeit- (Arbeitszeitumfang, Schichtarbeit) und Pausenregelung

  • Belastungskategorien bei Erzieherpersonal

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 7

    UMWELT

    Anforderungen aus der Arbeitsaufgabe

    physikalische Bedingungen

    soziale Faktoren gesellschaftliche Faktoren

    organisatorische Faktoren

    Einflüsse der Situation auf die (psychische) Belastung

    • Aufgabeninhalte (Komplexität, Vielfalt, Sinnhaftigkeit, Kontrollmöglichkeiten),

    • Informationsdichte (Anzahl parallel auszuführender Aufgaben),

    • Zeitdruck (Vor- und Nachbereitungszeiten für die pädagogische Arbeit, Zeit für die direkte Arbeit am und mit dem Kind),

    • Daueraufmerksamkeit (Beaufsichtigung der Kinder),

    • Verantwortlichkeit (für die Gesundheit der Kinder),

    • physische Belastung (Heben und Tragen der Kinder, ungünstige Körperhaltungen),

    • Sprechbelastung,

    • emotionale Anforderungen (Diskrepanz zwischen äußerer und innerer Gefühlslage),

    • berufliche Entwicklung (Fort- und Weiterbildungen)

  • Belastungskategorien bei Erzieherpersonal

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

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    UMWELT

    Anforderungen aus der Arbeitsaufgabe

    physikalische Bedingungen

    soziale Faktoren gesellschaftliche Faktoren

    organisatorische Faktoren

    Einflüsse der Situation auf die (psychische) Belastung

    • Sozialstruktur des Klientels (Migrationshintergrund, Schichtzugehörigkeit

    der Kinder und Eltern),

    • Teammerkmale (Altersstruktur, Qualifikationsniveau, Rolle),

    • Betriebsklima (Kooperation, Kommunikation, persönliche Akzeptanz,

    sozialer Rückhalt),

    • Führung (Führungsstil, Kommunikation, Fairness),

    • soziale Kontakte (zu Kindern, Eltern, anderen Personen)

  • Belastungskategorien bei Erzieherpersonal

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

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    UMWELT

    Anforderungen aus der Arbeitsaufgabe

    physikalische Bedingungen

    soziale Faktoren gesellschaftliche Faktoren

    organisatorische Faktoren

    Einflüsse der Situation auf die (psychische) Belastung

    • gesellschaftliche Anforderungen (Bildungsauftrag),

    • kulturelle Normen,

    • wirtschaftliche Lage (Arbeitsplatz(un)sicherheit,

    Arbeitsmarktsituation, erhöhter Wettbewerb,

    (Zertifizierung, Qualitätssicherung),

    • Berufsstatus und -image,

    • Bezahlung

  • Fazit Belastungsforschung

    ! Berufliche Belastungsfaktoren gestalten sich in Kita sehr vielfältig.

    ! Nicht jede beeinträchtigende Bedingung ist gleichermaßen in jeder Kita vorhanden.

    ! Aufgrund der hohen Dynamik im Setting ändern sich Belastungs-Konstitutionen permanent und erfordern von den Kita-Beschäftigten eine hohe Anpassungsfähigkeit.

    ! Die Konsequenzen dieser belastenden Bedingungen unterscheiden sich dabei nicht nur von Kita zu Kita, sondern auch von Person zu Person, und sind abhängig von den jeweiligen Voraussetzungen sowie den Möglich-keiten der Bewältigung im Team bzw. in der Person selbst.

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

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  • Charakteristik der pädagogischen Arbeit in Kita

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

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    Anforderungen aus der Arbeitsaufgabe

    physikalische Bedingungen

    soziale Faktoren gesellschaftliche Faktoren

    organisatorische Faktoren

    EinflEinflEinflEinflüüüüsse der Situation auf die (psychische) Belastung sse der Situation auf die (psychische) Belastung sse der Situation auf die (psychische) Belastung sse der Situation auf die (psychische) Belastung U

    M

    W

    E

    L

    T

    Anspruchsniveau, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten (Kohärenzgefühl),Motivation, Einstellungen, Bewältigungsstile

    Fähigkeiten,Fertigkeiten,Kenntnisse,Erfahrungen

    Allgemeinzustand,Gesundheit,körperliche Konstitution,Alter,Ernährung

    aktuelle Verfassung,Ausgangslage der Aktivierung

    Individuelle Merkmale, die die Beziehungen zwischen Belastung und Beanspruchung näher bestimmen, z. B.

    UUUU

    RRRR

    SSSS

    AAAA

    CCCC

    HHHH

    EEEE

    Psychische Beanspruchung

    PERSON Anregungseffekte

    - Aufwärmeffekt,- Aktivierung

    beeinträchtigende Effekte

    - psychische Ermüdung und/oder ermüdungsähnlicher Zustand,

    - Unterforderung und Langeweile,- Überforderung und Stress,- mangelnde Arbeitszufriedenheit,- hoher Krankenstand, Frühverrentung,- Burnout,- Fluktuation

    andere Auswirkungen

    - Übungseffekte,- Gesundheit

    Beanspruchungsfolgen

    WIRKUNG

  • Gesundheitliche Situation von ErzieherInnen in Deutschland I

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

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  • Gesundheitliche Situation von ErzieherInnen in Deutschland II

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 13

  • Gesundheitliche Situation von ErzieherInnen in Deutschland III

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 14

  • Burnout bei Kita-Personal

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 15

    • Buch & Frieling (2001): AVEM (Schaarschmidt & Fischer, 1996)• Risikotyp B (Burnout): 28 % der ErzieherInnen und 47 % der LeiterInnen

    • Rudow (2004): MBI (Maslach & Jackson, 1986)• Emotionale Erschöpfung (täglich bis ein paar mal pro Woche): 8 %• Reduzierte Leistungsfähigkeit: 8 %• Probleme in der Emotionsarbeit: 17 %� Leitungskräfte ungünstigere Werte

    • Thinschmidt & Gruhne (2006); Thinschmidt et al. (2007): MBI-GS(Schaufeli et al., 1996)

    • Emotionale Erschöpfung: zwischen 6 und 9 %• Zynismus: zwischen 2,5 – 3,5 %• verminderte professionelle Effizienz: zwischen 5 und 8 %• Burnout-Symptome: zwischen 12,5 – 15,5 %• klassifiziertes Burnout-Risiko: max. 1 %

  • AVEM-Muster bei sächsischen Erzieherinnen

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    • Schoppe & Hergesell (2009)

  • Fazit Gesundheitsforschung

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    hohe Erschöpfung bei gleichzeitig mangelnder Regeneration

    zahlreiche Befindensbeeinträchtigungen

    verminderte Leistung und Engagement

    Arbeitsunzufriedenheit

    funktionelle Gesundheitsstörungen

    Körperliche und/oder psychische Erkrankungen

  • Kita-Streik 2009

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 18

    Foto: Kathrin Zachary

    (Quelle: RP 2009)

    Foto: Kathrin Zachary

    (Quelle: RP 2009)

  • Was bringt der Gesundheitstarifvertrag?

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 19

    Arbeitshilfen der Gewerkschaften zur Umsetzung der

    Bestimmungen des Gesundheitstarif-

    Vertrags

  • Demografische Entwicklung bei Kita-Personal

    Beschäftigtenstruktur

    Deutschland Brandenburg Sachsen

    1999 2004 2009 1999 2004 2009 1999 2004 2009

    Sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte [Anzahl]

    338.863 366.533 422.096 14.363 13.070 14.832 20.057 20.421 24.508

    Altersbereiche [%]

    - unter 25 Jahre 10,1 8,1 7,3 1,1 1,8 3,3 1,7 1,5 4,1

    - 25 - 35 Jahre 30,7 25,7 23,9 18,1 11,2 12,3 18,7 12,1 12,2

    - 35 – 50 Jahre 47,0 48,6 42,1 55,9 53,9 44,2 55,2 53,8 45,8

    - 50 Jahre und älter 12,2 17,6 26,6 25,0 33,2 40,1 24,5 32,6 37,9

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

    Folie 20

    � Unterrepräsentierung des jüngeren und Überrepräsentierung der älteren Beschäftigten

    � Kita-Träger haben bereits jetzt Probleme mit der Gewinnung gut qualifizierter Fachkräfte.

    � Dieses Problem wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen.

    BeschBeschBeschBeschääääftigtenzahlen und Altersverteilung bei Kitaftigtenzahlen und Altersverteilung bei Kitaftigtenzahlen und Altersverteilung bei Kitaftigtenzahlen und Altersverteilung bei Kita----Personal seit 1999 in der Deutschland, Personal seit 1999 in der Deutschland, Personal seit 1999 in der Deutschland, Personal seit 1999 in der Deutschland,

    Brandenburg und Sachsen Brandenburg und Sachsen Brandenburg und Sachsen Brandenburg und Sachsen (IAB, 2010)

  • Gesundheitliche Situation von ErzieherInnen in Sachsen

    Potsdam, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

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    Gesundheitliche Variable Torgau-Oschatz 2005

    Torgau-Oschatz 2007

    Torgau-Oschatz 2009

    Krankenstand- Häufigkeit [Anzahl]- Dauer [Tage]

    0,7 ± 0,98,3 ± 19,5

    1,0 ± 1,98,5 ± 16,1

    1,1 ± 1,210,7 ± 22,1

    Die 3 häufigsten AU-Diagnosen- Krankheiten des Atmungssystems- Krankheiten des Verdauungssystems- Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems

    22,6 %7,6 %9,1 %

    23,0 %10,6 %9,9 %

    20,3 %11,2 %8,1 %

    Arbeitsfähigkeit (WAI) [7-49 Punkte]- vermindert (7-36 Punkte)

    40,2 ± 5,118,2 %

    40,4 ± 5,019,2 %

    39,8 ± 5,124,5 %

    Beschwerden (BFB)- körperlich [Anzahl]- psychoemotional [Anzahl]

    5,2 ± 5,05,1 ± 4,2

    5,7 ± 5,35,4 ± 4,3

    5,4 ± 4,95,4 ± 4,4

    Erholungsunfähigkeit (FABA) [6-24 Punkte]- (sehr) auffällig (≥ 19 Punkte)

    13,5 ± 5,612,7 %

    14,8 ± 3,914,0 %

    15,1± 3,814,4 %

    Burnout-Risiko (MBI-GS) [0-6 Punkte]- Burnout-Symptome und Burnout (1,5-6 Punkte)

    0,8 ± 0,713,5 %

    0,7 ± 0,715,9 %

    0,9 ± 0,717,2 %

    • Subjektive Angaben zu Gesundheit und Wohlbefinden von Erzieherinnen des Altkreises Torgau-Oschatz (2005-2009)

  • Probleme der Belastungs- und Gesundheitsforschung für ErzieherInnen

    ! Das Spektrum möglicher Belastungsfaktoren sowie ihrer negativer Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden ist relativ klar umrissen.� Die Ableitung eines tätigkeits- und handlungsorientiertes

    Forschungsparadigmas für die Berufsgruppe fehlt!

    ! Betrachtungen sind meist Defizit-orientiert.� Salutogenetische Grundorientierung von Gesundheitsförderung

    wird zu wenig beachtet!

    ! Ableitung von Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes (Pflicht) und der betrieblichen Gesundheitsförderung (Kür) erfolgen meist nur punktuell, wenig ganzheitlich, zeitlich begrenzt und sind wenig innovativ.� Die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf der Grundlage origineller

    gesundheitsfördernder Ansätze verläuft nur schleppend!

    Potsdam in, 06.04.2011 Gesunde Erzieherinnen und Erzieher.Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt

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