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STANDARD Finanzinformationen - Einfach einen Tick besser - Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5428 10. Jahrgang - Ausgabe 20 (15.05.2015) Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag

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STANDARDFinanzinformationen

- Einfach einen Tick besser -

Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5428

10. Jahrgang - Ausgabe 20 (15.05.2015)Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag

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15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 2 von 19

Inhalt

01. Info-Kicker: Ihr Autor macht Urlaub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

02. So tickt die Börse: DAX richtungslos – mit leichten Vorteilen für die Bullen . . . . . . . . . . . . . . . 3Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

03. Sentiment: Mögliches Korrekturende? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Die Privatanleger kommen endlich zurück aufs Parkett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Profis werden schon langsam euphorisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Privatanleger folgen den Profis, Divergenz löst sich wieder auf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

EUWAX-Sentiment mit ähnlicher Situation wie Mitte Oktober 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

sharewise Sentiment unterstützt Hoffnung auf Korrekturende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Fazit: Korrekturende im DAX möglich, aber neue Allzeithochs vermutlich noch nicht . . . . . . . 7

Top Analystenziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

VTG AG: Kaufchance durch Bahnstreik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

SHW AG: CEO-Wechsel erhöht die Unsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Zalando SE: Kein Angriff auf Amazon.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

04. Ausblick: US-Märkte könnten Korrektur im DAX beenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

05. Depotcheck: Apple, Gilead Sciences, Microsoft, Evotec, PNE Wind, Korrelationsmatrix . . . . . 9Apple: Wachstumskomponente mit Apple Pay, Apple Watch u.v.m. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Gilead Sciences: Preissorgen für Hep-C-Medikament überzogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Microsoft: Frische Dynamik durch CEO Nadella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Evotec: Aussichtsreiche Forschungsallianzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

PNE Wind: Lange Zyklen in der Windenergiebranche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Korrelationsmatrix: Korrelation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

06. Wunschanalyse: Vertex Pharmaceuticals Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Vertex Pharmaceuticals Inc.: Vorzeige-Unternehmen der Branche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Unternehmensprofil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Kleine Unternehmensgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Aktuelle Medikamentenpipeline . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Aktuelle Geschäftsentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Zukünftige Geschäftsentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Potenzielle Geschäftsrisiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Immer wieder Übernahmespekulationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Fundamental fairer Wert, mein Kursziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Fazit: Erst unter 130 US-Dollar spekulativ kaufen und den Stoppkurs nicht vergessen! . . . . . . 15

07. Update beobachteter Werte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Aktie nach Dividendenausschüttung unter Druck, Nachkaufen unter 4 EUR . . . . . . . . . . . . . . 15

Aussicht auf Strafzoll beflügelt Kurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

08. Übersicht HT-Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

10. An-/Ab-/Ummeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

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01. Info-Kicker:

Ihr Autor macht Urlaub

Liebe Börsenfreunde,

die heutige Ausgabe wird erstellt von Sascha

Huber, da Herr Heibel noch im Urlaub ist. Ste­

phan Heibel meldet sich dann im Laufe des

Pfingstwochenendes zurück.

Sehen wir einem möglichen Korrekturende im

Dax entgegen? Dieser Frage geht das Senti­

ment in Kapitel 03 nach.

In Kapitel 04 versuchen wir etwaige Gründe

dafür zu finden.

Den heutigen Depotcheck in Kapitel 05 für

Apple, Gilead Sciences, Microsoft, Evotec und

PNE Wind hat Stephan Heibel noch vor seinem

Urlaub erstellt und kommt zu dem Schluss,

dass eine asiatische Komponente eine gute

Ergänzung darstellen könnte.

In Kapitel 06 der Wunschalayse zu Vertex

Pharmaceutical untersucht Sascha Huber, wo

ein mögliches Einstiegsniveau zu finden ist.

Wie immer gibt es eine Reihe von Updates zu

unseren offenen Positionen in Kapitel 07 und

eine Übersicht über unser Portfolio in Kapitel

08.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr

Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und

Herausgeber des

Heibel-Ticker

02. So tickt die Börse:

DAX richtungslos – mit

leichten Vorteilen für die

Bullen

Als ich letzte Woche dieses Kapitel schrieb,

stand der DAX bei 11.467 Punkten. Aus dem

Handel gingen wir dann am Abend dank bes­

ser als erwarteter Arbeitsmarktdaten mit knapp

11.710 Punkten. Doch der Kursanstieg vom

vergangenen Freitag war wieder einmal wenig

nachhaltig, sodass sich der DAX zu Wochen­

beginn schon wieder auf Tauchstation begab.

Erst erneut gute Wirtschaftsdaten aus den

USA, wo die Arbeitslosigkeit auf den niedrig­

sten Stand seit 15 Jahren gefallen ist, beflü­

gelten den Markt am gestrigen Himmelfahrts­

tag wieder. So verzeichnen wir aktuell einen

DAX-Stand von 11.614 Punkten, was einem

Wochenminus von ca. -0,8% entsprechen wür­

de.

Allerdings haben wir am heutigen Freitag mal

wieder einen kleinen Verfallstag und dieser

könnte die Aktienkurse erneut tanzen lassen.

Ich hatte bereits letzte Woche darauf hinge­

wiesen und hätte die Positionierung der Markt­

teilnehmer auch gerne ausgewertet, um

Ihnen ein entsprechendes Szenario an die

Hand geben zu können. Allein das war leider

nicht möglich, weil die Positionierung zu viele

Optionen offen ließ.

So wäre aus Sicht der offenen Positionen zwar

ein Abrechnungskurs über 11.500 Punkten im

DAX wünschenswert gewesen. Allerdings

wären bei stark fallenden sowie stark steigen­

den Kursen auch andere Szenarien möglich

gewesen. Im schlechtesten Fall hätte der DAX

somit auch unter die 11.000 Punkte Marke

gedrückt werden können, im besten Fall wären

jedoch auch Kurse von über 12.000 Punkten

möglich gewesen. Denn sowohl um 11.000

Punkte als auch zwischen 11.800 und 12.000

Punkte lagen vergleichsweise große Positionen

im Markt.

Alleine diese Positionierung zum heutigen Ver­

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 3 von 19

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fallstag zeigt dabei jedoch schon die hohe

Unsicherheit der Marktteilnehmer an. Norma­

lerweise legen diese sich nämlich recht stark

auf ein Szenario fest und schaffen es in der

Regel auch, dass dieses Szenario dann eintritt.

Das war diesmal jedoch absolut nicht der Fall.

Angesichts des kleinen „Crashs”, den wir am

Rentenmarkt zuletzt gesehen haben, kann

diese Unsicherheit auch gar nicht wirklich ver­

wundern.

Nichtsdestotrotz scheint sich, ich betone

jedoch das Wort scheint, langsam eine positive

Tendenz am Markt durchzusetzen. So könnten

die Unruhen am Rentenmarkt langsam ausge­

standen sein, was positiv zu werten wäre. Fer­

ner scheinen der zuletzt gestiegene Ölpreis

sowie der ebenfalls wieder stärkere Euro den

Markt nicht mehr in dem Ausmaß zu belasten,

wie das noch vor kurzem der Fall war. Entwe­

der hat hier ein Gewöhnungseffekt eingesetzt

oder viele Anleger sehen diese Bewegungen

doch als nicht nachhaltig an.

Dass die Unsicherheit jedoch immer noch groß

ist, zeigen die zuletzt deutlich erholten Edel­

metallpreise an. Sowohl Gold als auch Silber

verzeichneten zuletzt nämlich deutliche Zuge­

winne. Alles in allem lautet das Fazit für die

kommende Börsenwoche daher: Der Markt

befindet sich weiter auf Richtungssuche und

die Unsicherheit bleibt hoch, aber angefeuert

vom Optimismus der Amerikaner könnte sich

am Ende doch eine positive Tendenz durch­

setzen.

Dies zeigt einmal mehr wie wichtig es ist,

gerade in solch volatilen Marktphasen wie wir

sie in den letzten Wochen verzeichneten, einen

kühlen Kopf zu bewahren. Denn nur mit einem

kühlen Kopf werden Sie solche Marktphasen

weitestgehend unbeschadet überstehen. Dies

wiederum ist jedoch die Grundvoraussetzung

dafür, dass Sie anschließend die sich bieten­

den Chancen optimal nutzen zu können. Und

zurzeit steigen die Chancen auf steigende Akti­

enkurse wieder.

Wochenperformance der wichtigsten Indizes

INDIZES 14.5.15 Woche Δ

Dow Jones 18.252 1,8%

DAX 11.560 1,3%

Nikkei 19.733 1,8%

Euro/US-Dollar 1,14 1,6%

Euro/Yen 135,99 1,2%

10-Jahres-US-Anleihe 2,24% 0,06

Umlaufrendite Dt 0,52% -0,09

Feinunze Gold $1.219 2,8%

Fass Brent Öl $66,69 1,2%

Kupfer 6.418 0,2%

Baltic Dry Shipping 637 11,2%

03. Sentiment:

Mögliches Korrekturende?

Letzte Woche lautete das Fazit an dieser Stel­

le, dass die intelligenten Investoren (die Ame­

rikaner nennen es „smart money”) langsam

zu kaufen beginnen. Zwar war die Unsicherheit

aufgrund des heutigen kleinen Verfallstags

hoch und das Setup noch nicht eindeutig posi­

tiv, allerdings näherte sich die Korrektur aus

charttechnischer Sicht ihrem Ende. Schauen

wir uns heute an, ob das Stimmungsbild heute

eindeutiger ein baldiges Ende der Korrektur­

bewegung hergibt.

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 4 von 19

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Die Privatanleger kommen endlich zurück aufs

Parkett

Gemäß der Sentimenterhebung der Deutschen

Börse hat sich die Stimmung unter den priva­

ten Kleinanlegern zuletzt etwas aufgehellt.

Schauten diese zuletzt noch leicht pessimi­

stisch in die Zukunft, so kehren sie nun lang­

sam wieder aufs Parkett zurück. Dies verwun­

dert ein wenig, da die meisten der zuletzt als

Grund für die Zurückhaltung der Privatanleger

genannten Gründe immer noch präsent sind.

So gibt es immer noch keine Lösung in der

Griechenland-Krise und auch die Situation in

der Ostukraine (Ukraine-Russland-Konflikt)

oder im Nahen Osten (Jemen) hat sich noch

nicht wirklich entspannt. Einzig die Unsicher­

heit bzgl. der Wahl in Großbritannien ist somit

aus dem Markt, was jedoch offensichtlich

schon manchen Privatanleger zum Umdenken

brachte.

So haben in der Berichtswoche 3% der priva­

ten Kleinanleger das Bärenlager verlassen und

sogar 5% haben Aktien gekauft. Waren die Pri­

vatanleger vor Wochenfrist noch leicht pes­

simistisch gestimmt, sind sie nun leicht opti­

mistisch geworden. Daraus leite ich zwei

Erkenntnisse ab:

Erstens: Die Privatanleger hatten mal wieder

ein sehr gutes Timing, denn sie dürften über­

wiegend nahe der zuletzt gesehenen Korrek­

turtiefs eingestiegen sein und sitzen demzu­

folge bereits auf ersten Gewinnen.

Zweitens: Da die nun leicht positive, jedoch

noch keineswegs euphorische, Stimmung der

Privatanleger sehr gut zur Bewegung des DAX

passt, muss man diese nicht antizyklisch kri­

tisch werten.

Zur Erinnerung: Viele sehen eine positive Stim­

mung kontra-indikativ negativ und vice versa.

Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass

man sich eine Analyse des Sentiments so ein­

fach nicht machen kann. Wenn eine positive

Stimmungslage nämlich zur Kursentwicklung

passt, muss man keineswegs gleich von fal­

lenden Kursen ausgehen. Paradebeispiel hier­

für ist sicherlich die Apple Aktie, die trotz einer

jahrelangen Hausse überwiegend positiv ein­

gestuft wird. Daher bewerte ich die Stimmung

immer in Relation zur Kursentwicklung.

Profis werden schon langsam euphorisch

Während bei den Privatanlegern zuletzt ein

vorsichtiger Pessimismus in einen vorsichtigen

Optimismus umschlug, sieht das auf Seiten der

Profis völlig anders aus. Diese zeigten sich

bereits in den letzten Wochen deutlich optimi­

stischer als die Privatanleger, und dies setzt

sich auch heute weiter fort.

So haben in der Berichtswoche 6% der institu­

tionellen Anleger ihre Shortpositionen (Wetten

auf fallende Kurse) geschlossen und weitere

4% haben Aktien gekauft. Noch erscheint es

mir zwar zu früh um hier schon von einer auf­

kommenden Euphorie zu sprechen. Aber es

geht langsam in diese Richtung.

Privatanleger folgen den Profis, Divergenz löst

sich wieder auf

Vor zwei Wochen schrieb ich an dieser Stelle,

dass sich die Divergenz im Sentiment zwi­

schen den Privatanlegern und den Profis lang­

sam aufzulösen beginne. Letzte Woche musste

ich dann schon wieder zurückrudern, denn die

Divergenz hatte sich wieder ausgeweitet. So

waren die Profis noch etwas optimistischer

geworden, während die Privatanleger wieder

eher skeptischer geworden waren.

Heute muss ich nun wieder feststellen, dass

sich die Stimmungslage von privaten und pro­

fessionellen Anlegern wieder in die gleiche

Richtung entwickelt. Zwar zeigen sich die Pro­

fis auch weiterhin deutlich positiver gestimmt

als die Privatanleger, die Stimmung entwickelt

sich jedoch nun wieder in die gleiche Richtung.

Die Privatanleger folgen also den Profis,

wodurch sich die Divergenz erneut aufzulösen

scheint. Das wilde Hin und Her zuletzt war also

wohl der großen Unsicherheit geschuldet. Ins­

besondere die privaten Kleinanleger zeigten

sich dabei hin und hergerissen und hatten

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 5 von 19

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keine so eindeutige Meinung wie die Profis.

Sollte sich die Divergenz im Sentiment der bei­

den Gruppen in den kommenden Wochen wei­

terhin verringern, würde dies auf eine

Abnahme der Unsicherheit hindeuten. Dies

würde sicherlich helfen die Ergebnisse meiner

Sentiment-Analyse zu verbessern. Zugleich

würde eine abnehmende Unsicherheit jedoch

auch eher für steigende Kurse sprechen. Denn

bekanntlich mag die Börse nichts weniger als

Unsicherheit.

EUWAX-Sentiment mit ähnlicher Situation wie

Mitte Oktober 2014

Womit wir beim EUWAX-Sentiment der Börse

Stuttgart angekommen sind, das ja bekanntlich

auf dem realen Handel mit Puts und Calls

beruht. Interessanterweise fungierte das

EUWAX-Sentiment im Wochenverlauf nahezu

als perfekter Kontra-Indikator für Daytrader.

Immer, wenn die Mehrheit der Anleger mit

Calls verstärkt auf steigende Kurse setzte, kam

es im DAX kurze Zeit später zu einem Rück­

setzer. Und immer, wenn die Mehrheit der

Anleger mit Puts verstärkt auf fallende Kurse

setzte, kam es im DAX kurze Zeit später zu

steigenden Kursen.

Auf Wochenbasis änderte sich jedoch nicht

viel. Zwar stieg das EUWAX-Sentiment zu

Beginn der Woche von +8 auf +10 Punkte, zum

Wochenschluss jedoch befinden wir uns wieder

im Bereich von +8 Punkten und damit auf

nahezu unverändertem Niveau gegenüber der

Vorwoche. Erst einmal in den letzten Monaten

notierte das EUWAX-Sentiment bei +10 Punk­

ten, und dies war Mitte Oktober letzten Jahres.

Anschließend folgte eine starke Kursrallye im

DAX und die Ausgangsposition erscheint inzwi­

schen heute ähnlich wie damals.

Denn Ende September/Anfang Oktober war

der DAX im Zuge der Zuspitzung des Konflikts

in der Ostukraine eingebrochen. Die Anleger

ließen sich davon jedoch nicht beirren und

zeigten sich optimistisch, was sich letztlich als

richtig herausstellte. Auch heute haben wir eine

deutliche Korrektur im DAX in den letzten

Wochen gesehen. Und wieder lassen sich die

Anleger davon kaum beeindrucken und zeigen

sich optimistisch.

Intraday mag das EUWAX-Sentiment daher als

nahezu perfekter Kontra-Indikator für Daytrader

funktionieren. Auf längere Sicht gilt jedoch

auch hier, dass man die Stimmung in Relation

zur Kursentwicklung betrachten sollte, womit

es gar nicht so schlecht für den DAX aus­

schaut.

sharewise Sentiment unterstützt Hoffnung auf

Korrekturende

Womit ich zum Schluss natürlich noch meinen

fast schon obligatorischen Blick auf die Senti­

mentanalyse der Aktien-Community share­

wise werfen möchte. Hier sank die Bullenquote

zuletzt deutlich von 67% in der Vorwoche auf

inzwischen nur noch 54%. Von einer aufkom­

menden Euphorie, wie noch in der Vorwoche

zu beobachten, ist hier somit nichts mehr zu

sehen.

Obwohl die Bullenquote damit in der Berichts­

woche deutlich zurückging, stieg das durch­

schnittliche Kursziel der Community-Mitglie­

der gleichzeitig von 11.524 auf 11.625 Punkte

(+101 Punkte). Ebenfalls auffällig ist, dass

zuletzt nur noch 94 Mitglieder an der Abstim­

mung teilnahmen.

Insgesamt unterstützt das Ergebnis dieser Aus­

wertung ebenfalls eher die Bullen. Denn weni­

ger Teilnehmer an der Abstimmung deuten auf

ein generell nachlassendes Interesse an Aktien

hin. Der Rückgang der Bullenquote bei gleich­

zeitig moderater Erholung des durchschnittli­

chen Kursziels spricht gegen eine aufkom­

mende Euphorie und deutet eher auf eine vor­

sichtige und realistische Einschätzung des

Marktes hin.

Sentimentdaten

Privatanleger

17. KW: 63% Bullen (115 Stimmen)

18. KW: 67% Bullen (117 Stimmen)

19. KW: 54% Bullen ( 94 Stimmen)

DAX-Ziel: 11.625 Punkte

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 6 von 19

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Kaufempfehlungen der Privatanleger

Münchener Rück, Sixt, Klöckner

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger

Nordex, Capital Power, Gazprom

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammen­

arbeit mit Sharewise

erstellt:

http://www.sharewise.com?heibel

Fazit: Korrekturende im DAX möglich, aber

neue Allzeithochs vermutlich noch nicht

Die Stimmung der institutionellen Anleger war

ohnehin bereits sehr positiv und hat sich zuletzt

noch weiter verbessert. Noch ist zwar keine

blinde Euphorie zu erkennen, die gefährlich

wäre, aber die institutionellen Anleger sollten

weitestgehend bereits im Markt drin sein,

sodass das große Geld nicht mehr am Rande

steht.

Ganz anders die Situation bei den Kleinanle­

gern. Diese zeigten sich lange Zeit skeptisch,

scheinen dann aber nahezu am Tiefpunkt ver­

stärkt eingestiegen zu sein. Inzwischen zeigen

sie sich immerhin wieder vorsichtig optimi­

stisch, von Euphorie sind sie jedoch noch weit

entfernt.

Alles in allem spricht daher vieles dafür, dass

die zuletzt gesehene Korrektur sich langsam

ihrem Ende zuneigt. Wer nun allerdings darauf

hofft, dass sich der DAX in den nächsten

Wochen zu neuen Höhen aufschwingen wird,

dürfte etwas zu viel erwarten. Zwar erscheint

das Abwärtspotenzial zurzeit eng begrenzt. Es

fehlt jedoch das am Rande stehende große

Geld, um eine neue Kursrallye wie wir sie zu

Beginn des Jahres gesehen haben, zu initiie­

ren. Insofern dürfte sich in den nächsten

Wochen die Unsicherheit etwas legen, und der

DAX dürfte leicht steigen. Neue Allzeithochs

sind jedoch voraussichtlich über die Sommer­

monate noch nicht drin.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Ein­

zelnen für Aussagen treffen und wo sie die

größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine

Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurs­

zielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz ein­

fach an, wo das aktuelle Kursziel des Analy­

sten prozentual am meisten über dem aktuel­

len Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen

Empfehlungen finden Sie unter

http://www.aktien-meldungen.de/Aktienre­

search/Top-Aktien

Top Analystenziele

Unternehmen Analyse

v.

Kurs Kurs­

ziel

Upsid

e

AIXTRON AG 11.5 6,80 € 12,00 € 76,47

%

VTG Aktienge­

sellsc...

13.5 20,99

35,00 € 66,75

%

Wirecard AG 14.5 39,34

59,00 € 49,97

%

SHW 13.5 42,00

60,00 € 42,86

%

K+S 12.5 29,86

42,00 € 40,66

%

Jenoptik AG 12.5 11,08

15,50 € 39,89

%

Zalando 14.5 29,41

40,00 € 36,01

%

Tom Tailor 12.5 11,14

15,00 € 34,65

%

United Internet

AG

12.5 40,85

55,00 € 34,64

%

RWE AG St 14.5 22,33

30,00 € 34,35

%

Es handelt sich um Analysen aus dieser

Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit

Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein

Eigeninteresse des Analysten für eine rosa

Brille sorgen kann, weshalb Analystenein­

schätzungen tendenziell optimistischer aus­

fallen, als es die Realität anschließend erlau­

ben würde (Sellside-Analysen). Aber die Über­

sicht gibt einen Eindruck darüber, wo die

Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am wei­

testen auseinander liegen. Wer letztlich Recht

haben wird, der Analyst oder die Anleger, die

den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall indivi­

duell zu beurteilen.

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 7 von 19

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VTG AG: Kaufchance durch Bahnstreik

Analyst Frank Laser von Warburg Research

hat seine Einschätzung der Aktie des Schie­

nenlogistik- und Waggonvermietungsun­

ternehmen VTG AG vor Vorlage der Q1-Zah­

len am 21. Mai auf „Buy” mit einem Kursziel

von 35 Euro bestätigt. Die Gesellschaft dürfte

ein weiteres solides Quartal hinter sich haben,

schrieb er in einer Studie vom Mittwoch. So

rechnet er für das Gesamtjahr mit einem

Umsatzplus von +33% sowie einem um +20%

verbesserten Jahresüberschuss. Die Aktie der

VTG AG stand zuletzt, wohl auch aufgrund des

erneuten Bahnstreiks, etwas unter Abgabe­

druck und hat um gut -10% korrigiert. Der lang­

fristige Aufwärtstrend, sowohl in der Entwick­

lung des Unternehmens als auch beim Aktien­

kurs, wird davon jedoch nicht tangiert. Daher

kann ich mich dieser Einschätzung des Analy­

sten vollumfänglich anschließen.

SHW AG: CEO-Wechsel erhöht die

Unsicherheit

Analyst Sascha Gommel von der Commerz­

bank hat seine Einstufung der Aktie des Auto­

mobilzulieferers SHW AG trotz des

Abgangs von CEO Thomas Buchholz auf „Buy”

bestätigt und sein Kursziel auf 60 Euro belas­

sen. Der Abgang des CEOs erfolge auf dessen

eigenen Wunsch und habe anscheinend nichts

mit seinen Erfolgen bei SHW zu tun, schrieb er

dazu in einer Studie vom Mittwoch. Die vom

Unternehmen beschriebenen bisherigen Erfah­

rungen des neuen CEOs Frank Boshoff pas­

sten gut. Allerdings erhöhe der Personal­

wechsel an der Spitze des Unternehmens die

Unsicherheit über die Zukunft der bisherigen

Effizienzmaßnahmen, weshalb der Markt nega­

tiv auf den CEO-Wechsel reagieren könne. Der

Analyst beschreibt die Probleme, die sich aus

dem Wechsel an der Unternehmensspitze

ergeben, im Prinzip richtig. Dennoch hält er an

seiner Kaufempfehlung und seinem Kursziel

fest. Ich kann dies so leider nicht unterschrei­

ben. Positiv ist zwar, dass SHW sofort einen

Nachfolger für den scheidenden CEO präsen­

tieren konnte, ansonsten erhöht dieser Wech­

sel an der Spitze jedoch die Risiken der Aktie

deutlich. Daher kann ich mich der Kaufemp­

fehlung nicht anschließen, wenngleich die

Aktie nicht uninteressant erscheint.

Zalando SE: Kein Angriff auf Amazon.com

Analyst Carl Hazeley von Goldman Sachs hat

die Aktie der Zalando SE nach Vorlage der

Zahlen für das erste Quartal auf der „Convic­

tion Buy List” belassen und sein Kursziel von

35 auf 40 Euro erhöht. Der Online-Modehänd­

ler nutze seine Größe aus, schrieb er in seiner

Studie vom Donnerstag. Daher hob er seine

Gewinnerwartungen an, um so das stärkere

Wachstum und die positiveren Margenschät­

zungen zu reflektieren. Ich gebe zu, dass ich

Zalando anfangs skeptisch gegenüberstand.

Denn ich befürchtete, dass die Berliner einen

Angriff auf Amazon.com planen würden, den

sie nur hätten verlieren können. Das Manage­

ment hat aber inzwischen klargestellt, dass

man eben keinen Angriff auf den US-Giganten

plant, sondern sich in seiner Nische sehr wohl

fühlt. In dieser Nische (Mode) ist man zu einem

echten Wachstumsunternehmen herangereift,

so dass Zalando die Chance hat eine echte

deutsche Internet-Erfolgsstory zu werden.

04. Ausblick:

US-Märkte könnten

Korrektur im DAX beenden

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten

des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte

haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine

kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst

nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie

überwiegend vergangenheitsbezogene Erklä­

rungen von mir. Detaillierte Analysen und Ein­

schätzungen über die künftige Börsenent­

wicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Hei­

bel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlen­

den Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS

baue ich kontinuierlich weiter aus und komme

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 8 von 19

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dabei insbesondere den Wünschen meiner

Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-

Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Mel­

dungen, die unsere offenen Positionen betref­

fen

- einen Chart für jede offene Position, um die

Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kom­

mentare zu den offenen Positionen anzeigen

zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten

Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen,

um gezielter und schneller die für Sie relevan­

ten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine über­

sichtliche Tabelle über alle offenen Positionen

mit der jeweiligen Wochenperformance sowie

Performance seit Empfehlung und mit einer

Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie

Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw.

kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen

biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt

per E-Mail an Sie zu senden und ich benach­

richtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen

(Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr

Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatz­

dienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat

berechne. Keine Angst, sämtliche Updates

befinden sich natürlich dann auch nochmals in

der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-

Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich,

dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse

von Anlegern gezielt und verständlich sowie

fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie

sich das neue Angebot einmal mit einem

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würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen

Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten

Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vor­

zugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in

unregelmäßigen Abständen veröffentlicht wer­

den. Viele Sonderanalysen stelle ich den Hei­

bel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur

Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann

können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch

zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr

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05. Depotcheck:

Apple, Gilead Sciences,

Microsoft, Evotec, PNE

Wind, Korrelationsmatrix

Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer

also in seinem Depot

eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat,

wird bei plötzlichen

Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut

schlafen können. Spekuliert

wird hier im Heibel-Ticker nur mit einem kleinen

Teil des Vermögens. Der

Rest wird auf solide Füße gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung

von den fünf größten

Aktien - Positionen eines Lesers. Dabei werde

ich weniger auf die einzelnen Werte

eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in

denen sie wirtschaften.

Schicken Sie mir Ihre fünf größten Aktien -

Positionen an

Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte unter­

schreiben Sie mit Ihrem

Vornamen und der Stadt, in der Sie leben.

Diese Information wird dann

veröffentlicht.

Sehr geehrter Herr Heibel,

über einen Depotcheck würde ich mich freuen.

Meine größten Positionen sind

Apple (18%), Dialog (13%) und der Rest mit

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 9 von 19

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jeweils ca. 10% vertreten. Bitte wählen sie

selbst: Apple, Dialog Semiconductor, RIB Soft­

ware, Pfizer, Gilead, Microsoft, Evotec und

PNE Wind

Mfg. Michael aus Seeheim

Antwort:

Gerne schaue ich mir Ihr Portfolio näher an. Ich

habe mich für die folgenden fünf Werte ent­

schieden:

Apple und nicht Dialog Semi, da Dialog Semi

Zulieferer von Apple und damit in der gleichen

Branche tätig ist.

Gilead und nicht Pfizer, da ich die Wachstums­

aussichten bei Gilead besser finde.

Microsoft und nicht RIB Software, da ich

gerade bei Microsoft derzeit eine Aufbruchs­

stimmung wahrnehme.

Apple

Wachstumskomponente mit Apple Pay, Apple

Watch u.v.m.

Mi, 13. Mai um 16:35 Uhr

Apple Pay und die Apple Watch sind am Markt

und Analysten fügen deren Umsatzzahlen in

ihre Schätzungen ein. Da diese beiden Neue­

rungen in meinen Augen keinen Hochstart hin­

legen, sondern über die Zeit an Akzeptanz

gewinnen werden, dürften die ersten Zahlen

ernüchternd ausfallen und Druck auf den Akti­

enkurs ausüben. Grundsätzlich haben wir aber

schon öfter gesehen, dass im Rahmen von

Markteinführungen neuer Produkte zunächst

eine Ernüchterung einkehrt, diese dann aber

sehr bald überwunden wurde und der Kurs zu

neuen Höhen aufbrach. Apple ist in meinen

Augen nach wie vor eine langfristige Wachs­

tumskomponente im Depot.

Gilead Sciences

Preissorgen für Hep-C-Medikament überzogen

Mi, 13. Mai um 16:36 Uhr

Das KGV steht bei nur noch 10 und der kali­

fornische Anbieter des Hepatitis-C Medika­

ments steigert den Gewinn Analysenschät­

zungen zufolge um 13% p.a. Sorgen um die

Preissetzungsmacht des Konzerns haben die

Rallye der Aktie vorerst beendet, denn erst­

mals in der Biotech-Landschaft gibt es ein

Medikament nicht mehr ohne Konkurrenz­

produkt, sondern Abbvie hat ein vergleichba­

res Medikament auf den Markt gebracht und

einen heftigen Preiskampf angefacht. Doch die

Entwicklung der vergangenen Monate zeigt,

dass Gilead dennoch in der Lage ist, die hohe

Gewinnmarge aufrecht zu erhalten. Entspre­

chend gehe ich von einer Fortsetzung der Ral­

lye bei Gilead nach einer Zeit der Konsolidie­

rung aus.

Microsoft

Frische Dynamik durch CEO Nadella

Mi, 13. Mai um 16:37 Uhr

CEO Satya Nadella hat dem Softwaregiganten

neues Leben eingehaucht. Er bricht mit Tradi­

tionen und sucht konsequent nach neuen

Geschäftsbereichen, ohne an alten Zöpfen

festzuhalten. Dadurch wird der Konzern wieder

beweglicher, Kunden freuen sich über eine

Modernisierung der Produktpalette, und Anle­

ger danken es mit steigenden Kursen. Das

KGV 2016e steht bei 17, das durchschnittliche

Gewinnwachstum wird mit 7,4% veranschlagt.

Ich halte das Bewertungsniveau für fair. Zudem

winkt eine ordentliche Dividendenrendite von

2,5%.

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 10 von 19

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Evotec

Aussichtsreiche Forschungsallianzen

Mi, 13. Mai um 16:38 Uhr

Die Hamburger haben sich auf die Wirkstoff­

forschung in Partnerschaft mit Pharmakon­

zernen spezialisiert und nutzen ein weltweites

Forschungsnetzwerk unter enger Anbindung

an diverse Universitäten. Der Umsatz wächst

mit 20% p.a., aufgrund der hohen Startauf­

wendungen bei der Forschung sprudelt der

Gewinn jedoch noch nicht so stark. Immerhin

wird im laufenden Jahr erstmals ein Gewinn

ausgewiesen. Derzeit sorgt ein hoher freier

Cashflow für eine anwachsende Nettoliquidität

(aktuell 70 Mio. EUR).

PNE Wind

Lange Zyklen in der Windenergiebranche

Mi, 13. Mai um 16:38 Uhr

Die Cuxhavener konzentrieren sich auf die Pro­

jektierung von Windparks und gliedern der­

zeit, ganz wie bspw. auch First Solar, eine

YieldCo aus, die den Betrieb von Windparks zu

kalkulierbaren Kosten und Erträgen überneh­

men soll. Die YieldCo wird dann ein konstanter

Dividendenbringer, das Projektgeschäft dürfte

dann erwartungsgemäß lukrativ aber volatil

werden. Für das laufende Jahr wird eine Divi­

dendenrendite von 4,5% erwartet. Ich halte

die Aufspaltung des Geschäfts für sinnvoll,

würde mich jedoch an die YieldCo halten, da

die Zyklen in der Windenergiebranche sehr

lang ausfallen können.

Korrelationsmatrix

Korrelation

Mi, 13. Mai um 16:40 Uhr

kfr. APC GIS MSF EVT PNE3

APC 1,00 0,55 0,26 0,39 0,30

GIS 0,55 1,00 0,15 0,37 0,14

MSF 0,26 0,15 1,00 0,22 0,09

EVT 0,39 0,37 0,22 1,00 0,24

PNE3 0,30 0,14 0,09 0,24 1,00

lfr. APC GIS MSF EVT PNE3

APC 1,00 0,43 0,25 0,31 0,38

GIS 0,43 1,00 0,17 0,21 0,22

MSF 0,25 0,17 1,00 0,29 0,38

EVT 0,31 0,21 0,29 1,00 0,47

PNE3 0,38 0,22 0,38 0,47 1,00

APC GIS MSF EVT PNE

3

Gewichtung für optimales Portfolio:

25% 24% 21% 25% 5%

Gewichtung für minimum Risiko Portfolio:

24% 17% 22% 12% 25%

erwartete

Rendite

Vola­

tilität

Sharpe

ratio

Optimal 8,0% 22,0% 0,27

Mini­

mum

risk

6,9% 19,4% 0,25

APC GIS MSF EVT PNE

3

Bra

nch

e

Kon­

su­

ment

Bio­

tech

Tech Bio­

tech

Ener

gie

Regi

on

USA USA USA D D

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 11 von 19

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Typ Wach

stum

Wac

hstu

m

Divi­

dend

e

Wac

hstu

m

Divi­

dend

e

Evotec und Gilead kommen beide aus der Bio­

tech-Ecke, doch während Gilead mit reifen Pro­

dukten den Markt bereits erschlossen hat, ist

Evotec diverse Schritte vorgelagert und baut

zunächst die Forschungsaktivitäten weiter aus.

Natürlich profitiert Evotec vom Erfolg der Bio­

tech-Unternehmen, die ihre Gewinne in die

Forschung stecken und Pharma-Konzerne zur

verstärkten Forschung zwingen. Ich werde

mich am Ende der Betrachtung für eines der

beiden Unternehmen entscheiden.

Neben Biotech sind Konsumenten (Apple),

Software (Microsoft) und Energie (PNE Wind)

unterschiedliche Branchen ohne Überschnei­

dungen. Auch geographisch sieht es vernünf­

tig aus mit dreimal USA (Apple, Gilead und

Microsoft) und zweimal Deutschland (Evotec

und PNE Wind). In Sachen Risikoappetit über­

zeugen drei aussichtsreiche Wachstumstitel

(Apple, Gilead und Evotec) sowie zwei Divi­

dendentitel (Microsoft und PNE Wind).

Ich würde mir noch eine asiatische Spekulation

in Ihrem Portfolio wünschen, dafür könnten sie

überlegen, Gilead zu ersetzen. Eine solche

Spekulation fehlt mir auch noch für unser Hei­

bel-Ticker Portfolio, ich werde mich mal auf die

Suche machen.

Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen

geben./crlf>/crlf>/crlf>/crlf>/crlf>/crlf>

06. Wunschanalyse:

Vertex Pharmaceuticals Inc.

Vertex Pharmaceuticals Inc.

Vorzeige-Unternehmen der Branche

Mi, 13. Mai um 16:42 Uhr

Autor: Sascha Huber

In dieser Woche hat also die Aktie des US-

amerikanischen Biotechnologiekonzerns Vertex

Pharmaceuticals Inc. (NASDAQ: VRTX) die

Abstimmung gewonnen. Die Aktie dieses

Unternehmens wurde im Zuge der Spekulati­

onsblase im Technologiesektor anno 2000

schon einmal weit nach oben gespült, ehe der

Aktienkurs anschließend zusammenbrach.

Inzwischen jedoch hat sich die Gesellschaft zu

einem der Vorzeige-Unternehmen der Branche

entwickelt. Schauen wir uns daher heute

gemeinsam an, ob man auch auf dem aktuel­

len Kursniveau noch in das Papier einsteigen

sollte.

Unternehmensprofil

Die Vertex Pharmaceuticals Inc. ist ein US-

amerikanisches Biotechnologie-Unternehmen,

das in der Forschung von Medikamenten auf

Basis niedermolekularer Verbindungen tätig ist.

Nach der erfolgreichen Forschungsarbeit pro­

duziert und vermarktet der Konzern seine

Medikamente überwiegend selbst.

Aktuell hat man mit KALYDECO (ifacaftor) ein

erstes Medikament gegen Mukoviszidose zur

Marktreife geführt. Ferner hat man gemeinsam

mit dem Partner Johnson & Johnson das Medi­

kament Incivek (Telaprevir, VX-950) zur

Behandlung von Erwachsenen mit Genotyp 1

Hepatitis-C-Viren respektive HCV-Infektion auf

den Markt gebracht. Aktuell arbeitet man an

der Zulassung von lumacaftor (VX-809), des­

sen Zulassung von einem Ausschuss der US-

amerikanischen Food & Drug Administration

(FDA) mit 12 zu 1 Stimmen erst gestern Abend

empfohlen wurde.

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 12 von 19

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Kleine Unternehmensgeschichte

Gegründet wurde Vertex Pharmaceuticals im

Jahr 1989 durch Joshua Boger und Kevin J.

Kinsella in Cambridge, Massachusetts (USA).

Seinerzeit war die Gesellschaft eines der

ersten Unternehmen der damals noch jungen

Biotechnologiebranche, das ausdrücklich auf

die Strategie des rationalen Wirkstoffdesigns

anstatt auf die kombinatorische Chemie setzte.

Seit dem Jahr 2004 hat sich das Unternehmen

auf die Entwicklung von Medikamenten gegen

Autoimmun- und Entzündungskrankheiten,

Krebs (Onkologie) sowie virale Infektionen

fokussiert und spezialisiert.

Im Januar 2014 bezog der Konzern sein neu­

es, 800 Mio. US-Dollar teures, Hauptquartier in

South Boston, Massachusetts (USA).

Aktuelle Medikamentenpipeline

Eine der wichtigsten Dinge zur Bewertung

eines Biotechnologie-Unternehmens ist natür­

lich immer auch die Medikamentenpipeline.

Diese erscheint bei Vertex Pharmaceuticals auf

den ersten Blick sehr überschaubar.

So hat das Unternehmen mit VX-803 und VX-

970 zwei potenzielle Krebs-Medikamente in

Phase I, mit VX-787 ein potenzielles Medika­

ment gegen Influenza in Phase II sowie mit VX-

661 sowie dem bereits angesprochenen VX-

809 (lumacaftor) zwei potenzielle Mukoviszi­

dose-Medikamente in Phase III der klini­

schen Entwicklung.

Allerdings steht eben VX-809 (lumacaftor)

unmittelbar vor der Zulassung durch die FDA

und ist aus Sicht nahezu aller Marktbeobachter

ein potenzieller Blockbuster, wie Medikamente

mit einem Jahresumsatz von über 1 Mrd. US-

Dollar genannt werden.

Vertex Pharmaceuticals konzentriert sich mit

seinen insgesamt 1.800 Mitarbeitern, wovon

2/3 oder 1.200 im neuen Hauptquartier arbei­

ten, also auf die Entwicklung weniger aber

dafür hochkarätiger Medikamente und konnte

dabei in der Vergangenheit bereits große For­

schungserfolge feiern.

Aktuelle Geschäftsentwicklung

Im vergangenen Geschäftsjahr 2014 sank der

Umsatz von Vertex Pharmaceuticals um

-52,1% auf nur noch 580,41 Mio. US-Dollar.

Zugleich stieg jedoch der Nettoverlust um

knapp 2/3 auf 738,55 Mio. US-Dollar respektive

3,13 US-Dollar je Aktie.

In der inzwischen 26jährigen Geschichte des

Unternehmens gelang es diesem nur in den

beiden Geschäftsjahren 2011 und 2012 profi­

tabel zu arbeiten. Nichtsdestotrotz notiert die

Aktie aktuell auf einem Allzeithoch deutlich

über 130 US-Dollar. Die Marktkapitalisierung

beträgt demzufolge mehr als 32 Mrd. US-Dol­

lar.

Die Kursentwicklung spiegelt also, wie so oft

bei Biotechnologie-Unternehmen, nicht etwa

die aktuelle Geschäftsentwicklung, sondern

vielmehr die Hoffnung auf neue Medikamente

wider. Und in der Tat gilt lumacaftor (VX-809)

zur Behandlung von Mukoviszidose als ein

absoluter Game Changer, sowohl was die

Behandlung der Krankheit als auch die Bewer­

tung der Aktie angeht.

Daher erklärt sich auch der gestrige nachbörs­

liche Kurssprung nachdem das FDA-Panel die

Zulassung des Medikaments empfohlen hatte.

Zukünftige Geschäftsentwicklung

Im aktuellen Quartal erwarten die Analysten im

Durchschnitt einen Quartalsumsatz in Höhe

von knapp 150 Mio. US-Dollar nach gut 138,5

Mio. US-Dollar in Q1. Damit würde sich für das

erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres

2015 ein kumulierter Gesamtumsatz in Höhe

von knapp 290 Mio. US-Dollar ergeben.

Zugleich erwarten die Analysten in Q2 einen

Verlust in Höhe von 0,79 US-Dollar je Aktie

nach einem Verlust von 0,83 US-Dollar je Aktie

in Q1. Somit dürfte der kumulierte Verlust je

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Aktie Ende Juni bei 1,62 US-Dollar je Aktie lie­

gen.

Schon im zweiten Halbjahr soll sich dann,

angefeuert von einer Zulassung von VX-809

(lumacaftor) der Umsatz deutlich erhöhen und

der Verlust ebenso deutlich eingedämmt wer­

den. So erwarten die Analysten für das

gesamte Geschäftsjahr 2015 einen Jahres­

umsatz in Höhe von 1,03 Mrd. US-Dollar

(+77,5%) sowie einen Verlust je Aktie von -2,10

US-Dollar (gegenüber den -3,13 US-Dollar je

Aktie im Vorjahr).

Eine regelrechte Umsatz- und Gewinnexplo­

sion erwarten die Analysten dann für das kom­

mende Geschäftsjahr 2016. Hier soll der

Umsatz um +176,7% auf 2,85 Mrd. US-Dollar

steigen und das Unternehmen einen Gewinn je

Aktie von 3,83 US-Dollar ausweisen können,

was zugleich natürlich der höchste Gewinn in

der Geschichte des Konzerns wäre. Mit diesen

durchschnittlichen Umsatz- und Gewinnschät­

zungen für 2015e und 2016e kann ich mich

absolut identifizieren.

Auf Basis dieser Umsatz- und Gewinnschät­

zungen für 2016e wird Vertex Pharmaceuticals

aktuell mit einem KUV von über 11 sowie

einem KGV von knapp 35 bewertet. Während

das KGV dabei noch vergleichsweise günstig

erscheint, ist ein KUV über 11 selbst für die in

der Regel sehr hoch bewerteten US-Biotechs

recht teuer.

Potenzielle Geschäftsrisiken

Anders als beispielsweise Gilead Sciences, die

sich zwischenzeitlich zu einer regelrechten

Blockbuster-Medikamenten-Fabrik gemausert

haben, hängt der Erfolg von Vertex Pharma­

ceuticals noch immer an vergleichsweise

wenigen Medikamenten. Dadurch erhöht sich

natürlich das Risiko, sollte es hier einmal zu

einem Rückschlag in der Forschungsarbeit

kommen.

Trotzdem wird eine Vertex Pharmaceuticals in

der Hoffnung auf die Zulassung neuer Medika­

mente, die sich hier natürlich viel deutlicher

auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung des

Unternehmens auswirken, deutlich höher

bewertet als der erfolgreiche Konkurrent. Dies

zeigt eindeutig, dass die Aktie der Vertex Phar­

maceuticals Inc. eher etwas für spekulativer

ausgerichtete Anleger ist, wohingegen das

Papier der Gilead Sciences inzwischen fast

schon zu den für relativ konservative Investo­

ren interessanten Pharma-Konzernen gezählt

werden muss.

In einem Punkt sind die Risiken für die weitere

Geschäftsentwicklung von Gilead Sciences

und Vertex Pharmaceuticals jedoch gleich und

das ist die Regulierung. So unterliegen die mei­

sten Gesundheitssysteme weltweit einer staat­

lichen Kontrolle (in nahezu jedem Land gibt es

daher einen Gesundheitsminister) und die mei­

sten Staaten schwimmen zurzeit nicht gerade

im Geld.

Darüber hinaus möchten Politiker, alleine

schon im Hinblick auf Wahlen, eine möglichst

gute aber preiswerte Gesundheitsversorgung

ihrer Bevölkerung sicherstellen. Dies führt

immer wieder zu Konflikten mit Biotech- und

Pharma-Konzernen. Dadurch haben diese

auch stets einen hohen bürokratischen Auf­

wand, der ebenfalls auf die Margen drückt.

Immer wieder Übernahmespekulationen

Nichtsdestotrotz gelang es den großen Bio­

tech- und Pharma-Konzernen letzten Endes

doch meistens ihre Interessen durchzusetzen.

Daher spricht zurzeit wenig gegen einen Erfolg

von Vertex Pharmaceuticals, erst Recht nach

der positiv verlaufenen Abstimmung bzgl. einer

möglichen Zulassung von VX-809 (lumacaftor).

Gerade im Hinblick auf die erfolgreiche For­

schungsarbeit diskutieren in den USA jedoch

immer wieder Analysten über eine mögliche

Übernahme von Vertex Pharmaceuticals. Als

Kaufinteressent wird dabei ebenfalls immer

wieder die eben bereits angesprochene Gilead

Sciences genannt, die über eine ausreichend

gefüllte Kriegskasse verfügt und sich durch

eine solche Akquisition noch breiter aufstellen

könnte. Bisher nämlich setzt Gilead Sciences

voll auf Medikamente gegen HIV/AIDS respek­

tive Hepatitis-Erkrankungen. Somit würde man

mit einer Übernahme von Vertex Pharmaceu­

ticals gleich zwei Fliegen mit einer Klappe

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 14 von 19

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schlagen. Denn zum einen bekäme man die

Kontrolle über das Hepatitis-C-Medikament

KALYDECO und zum anderen könnte man sich

in Richtung Mukoviszidose-Medikamente diver­

sifizieren.

Bisher jedoch lehnte das Management von

Gilead Sciences jedwede Diskussion bzgl.

einer Übernahme von Vertex Pharmaceuticals

ab. Angesichts der Tatsache, dass Gilead

Sciences aktuell zum größten Biotechnologie-

Konzern der Welt avancieren konnte, wäre

auch sehr fraglich ob die Kartellbehörden eine

solche Übernahme überhaupt durchwinken

würden. Wobei Gilead Sciences, bei denen ja

Ex-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld

investiert ist und sogar bereits im Aufsichtsrat

saß, sicherlich über beste Kontakte bis in höch­

ste US-Regierungskreise verfügen dürfte.

Fundamental fairer Wert, mein Kursziel

Da die Börse stets bis zu einem Jahr in die

Zukunft schaut, möchte ich Vertex Pharma­

ceuticals fundamental fairen Wert auf Basis

der Umsatz- und Gewinnschätzungen für

2016e errechnen. Zur Erinnerung: In 2016 wird

ein Jahresumsatz von 2,85 Mrd. US-Dollar bei

einem Gewinn je Aktie in Höhe von 3,13 US-

Dollar erwartet.

Angesichts der Umsatz- und Gewinnexplosion

infolge der Zulassung von VX-809 (lumacaftor)

fällt mir die Berechnung eines fundamental fai­

ren Wertes nicht ganz leicht. Denn angesichts

einer derartigen Umsatz- und Gewinnexplosion

könnte man hier durchaus auch ein KGV von

100 und mehr als fair erachten. Ich setze

jedoch nur ein KGV von 50 an, da ich glaube,

dass im Falle einer Übernahme maximal ein

KGV von bis zu 50 vom potenziellen Käufer

anvisiert wird. Demnach läge der fundamental

faire Wert der Aktie auf Sicht der nächsten 12-

18 Monate bei 50x 3,13 US-Dollar und somit

156,50 US-Dollar.

Bei meinem Kursziel runde ich dann jedoch

etwas ab, da die Aktie bekanntlich bereits ein

KUV über 11 aufweist, was selbst für US-Bio­

techs nicht mehr günstig erscheint. Alles in

allem sehe ich daher ein Kursziel in Höhe von

150,00 US-Dollar auf Sicht der kommenden

12-18 Monate als realistisch an.

Fazit: Erst unter 130 US-Dollar spekulativ

kaufen und den Stoppkurs nicht vergessen!

Angesichts der Tatsache, dass die Aktie inzwi­

schen bereits über 130 US-Dollar notiert, ist

das Kurspotenzial zurzeit auf knapp +13%

begrenzt. Eine Dividende gibt es logischer­

weise noch nicht, und die Aktie ist als sehr spe­

kulativ einzustufen. Daher reicht es an dieser

Stelle leider nicht ganz für eine eindeutige

Kaufempfehlung.

Vielmehr halte ich die Aktie derzeit für eine

gute, wenngleich natürlich sehr spekulative,

Halteposition. Erst ein Kursrücksetzer deutlich

unter 130 US-Dollar würde hier m.E. eine gute

Einstiegsgelegenheit eröffnen.

Angesichts der Tatsache, dass ein Investment

in Vertex Pharmaceuticals so spekulativ ist,

sollten Sie zudem unbedingt mit einem Stopp­

kurs arbeiten. Ich empfehle diesen knapp

unterhalb der Marke von 120 US-Dollar, bei­

spielsweise bei 116,72 US-Dollar, zu platzie­

ren.

07. Update beobachteter

Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich

auf meiner Internetseite unter www.heibel-

ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit

meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-

Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen,

der die Hintergründe der Aktienmärkte so mes­

serscharf von dem täglichen Medienrummel

trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers

Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusam­

menhänge verständlich darzustellen, können

Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 15 von 19

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08. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort

finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im

Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Auf­

nahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

K – bei Gelegenheit Kaufen, 

NK – Nachkaufen 

H – Halten, 

V – bei Gelegenheit Verkaufen, 

TV – Teilverkauf, also nicht die ganze Position 

VL – Verkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 

SL – Stopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 

TS – Trailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 

Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie

bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt

wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll

investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach

kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die

folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und

ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist

in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht

aufrecht erhalten.

15. Mai. 2015 Heibel-Ticker Standard #20 Seite 17 von 19

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von

dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit

diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Emp­

fehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,

take share

Stephan Heibel

www.heibel-ticker.de

mailto:info/at/heibel-ticker/./de

09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge­

machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit

Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas

für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen

Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge­

segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen­

dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar

keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle­

gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief­

greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die

eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der

Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

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Quellen:

Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von

finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt

ist.

Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen

Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref­

fenden Unternehmen

10. An-/Ab-/Ummeldung

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