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STANDARDFinanzinformationen
- Einfach einen Tick besser -Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5428
7. Jahrgang - Ausgabe 27 (06.07.2012)Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 2 von 19
Inhalt
01. Info-Kicker: Liquidität versickert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
02. So tickt die Börse: Liquiditätsfalle & Libor-Skandal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Liquiditätsfalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
EU-Gipfelbeschluss: Volkswirte fühlen sich betrogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Sentimentdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Top Analystenziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Zinsmanipulation in der City of London . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
03. Ausblick: Heikle Berichtssaison voraus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
04. Depotcheck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Portfolioaufbau eines Frührentners . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
05. Monatsbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12DAX - 6.416 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Dow Jones Industrial - 12.880 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Nikkei 225 - 9.007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
US-Dollar / Euro - 1,266 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Yen / Euro - 100,98 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Gold in US-Dollar - 1.597 USD/Oz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Crude Oil - 97,57 USD/Fass . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Umlaufrendite - 1,31% . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
06. Update beobachteter Werte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Konjunkturabschwächung belastet Geschäft, Teilverkauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Profiteur jüngster Entwicklungen, Halten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
07. Übersicht HT-Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
09. An-/Ab/-Ummeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
01. Info-Kicker:
Liquidität versickert
Liebe Börsenfreunde,
da hat die EZB doch den Leitzins gesenkt,
doch in der Wirtschaft kommt kein positiver
Effekt an. Ich habe im heutigen Kapitel 02 in
leicht (hoffentlich) verständlichen Worten
erklärt, was die Liquiditätsfalle ist und warum
die Zinssenkung ausschließlich gut ist für die
Banken.
Die EU-Gipfelbeschlüsse werden nun heftig
von deutschen Volkswirtschaftsprofessoren kri
tisiert, Angela Merkel ist hier auch in meinen
Augen zu weit gegangen. Unterstützung erhält
sie nur noch von wenigen ihr wohlgesonnenen
Professoren, deren Ausrichtung noch weiter
links ist als die unserer Kanzlerin. Das ist ver
gleichbar mit Kapitän Philipp Lahm, der seine
rechte Verteidigungslinie für einen Angriff über
links außen verlässt. Das geht nur gut, wenn
der Rest der Mannschaft die offene Flanke
absichert.
Bei Merkel wendet sich allerdings die Mann
schaft zunehmend ab, Horst Seehofer spricht
inzwischen offen über Probleme, mit der CDU
weiterhin zu koalieren.
Zudem habe ich einen Blick auf den Libor-
Skandal in London geworfen. Ein Skandal, der
die moralische Verfassung der Finanzbranche
einmal mehr zu Tage bringt.
In Kapitel 03 habe ich meine Erwartung für die
zweite Jahreshälfte aufgezeigt. Darüber hinaus
hat mich der heutige Kurssturz bei Klöckner
veranlasst, mir die Stahlbranche genauer anzu
schauen. Ergebnis: Die nächsten Jahre werde
ich mir die Branche nicht mehr anschauen.
Ein Kunde möchte seine Abfindung so anle
gen, dass er seine vorzeitige Rente aufbessert.
Ich darf keine konkreten Tipps zu diesem Vor
haben geben, doch ich habe eine ganze Reihe
seiner 35 vorgeschlagenen Aktien gestrichen,
um die größten Fehler zu vermeiden. Vielleicht
helfen die kurzen Begründungen auch Ihnen, in
Ihrem Depot ein wenig aufzuräumen.
Wie immer gibt es heute wieder eine techni
sche Monatsbetrachtung der wichtigsten Indi
zes. Dies hilft, mögliche Unterstützungen und
Widerstände zu definieren um sich dort dann
mögliche Aktionen zu überlegen.
Zu zwei Titeln habe ich heute ein Update
geschrieben, Sie finden die Texte wie immer in
Kapitel 06.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
02. So tickt die Börse:
Liquiditätsfalle & Libor-
Skandal
Liquiditätsfalle
Gestern hat EZB-Chef Mario Draghi zum drit
ten Mal seit seinem Amtsantritt im vergange
nen November den europäischen Leitzins
gesenkt. Kredite sind nun für Banken in Europa
so günstig zu haben wie nie zuvor im Euroland.
Ein bisschen Volkswirtschaftslehre wird auch
Ihnen helfen, die Vorgänge besser zu verste
hen: Unter Liquiditätsfalle verstehen wir Volks
wirte vereinfacht gesagt die Situation, in der
mehr Geld (Liquidität) nicht zu mehr Konsum,
mehr Investitionen oder mehr Wachstum führt,
sondern im Wirtschaftskreislauf wirkungslos
verpufft.
Jeder Unternehmen hat eine lange Liste an
gewünschten Investitionen, glauben Sie mir :-)
Doch stets muss man die Kosten der Investi
tion gegenüber dem erwarteten Gewinn abwä
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 3 von 19
gen. Eine maßgebliche Komponente der
Kostenseite sind Zinszahlungen für die Kredite,
mit denen die Investitionen finanziert werden.
Sinkt der Zins, so sinkt die Kostenseite der
Investition und manches Vorhaben, das zuvor
noch nicht lukrativ war, steht plötzlich im Ram
penlicht. So kann die EZB mit der geldpoliti
schen Maßnahme der Zinssenkung die Wirt
schaft ankurbeln. Dieser Effekt lässt sich sogar
berechnen.
Wird der Zins also von 3,5% auf 3% gesenkt,
so können Banken sich günstiger Geld bei der
EZB beschaffen also zuvor, und diese Erspar
nis wird durch günstigere Investitionskredite an
die Wirtschaft weitergegeben, die Investiti
onstätigkeit zieht an und damit erhält die
Wirtschaft einen Wachstumsimpuls.
Dies kann erneut wiederholt werden bis der
Zins irgendwann so niedrig ist, dass so ziem
lich alle sinnvollen Investitionen getätigt wur
den. Nun folgt ein Phänomen, das wir in der
Volkswirtschaft als "Liquiditätsfalle" bezeich
nen. Die EZB könnte die Märkte mit weiterer
Liquidität überschütten, es würden dennoch
keine neuen Investitionsfinanzierungen ange
boten, es würden dennoch keine weiteren
Investitionen getätigt werden.
Wir haben es in Europa mit der gefährlichen
Situation zu tun, dass unsere Banken ihre
Bilanzen aufbessern müssen. Das bedeutet
unter anderem und vereinfacht gesagt, dass
sich das Verhältnis von Kundeneinlagen zu
ausgegebenen Krediten zugunsten der Einla
gen erhöhen muss. Ein Euro Sparkapital sollte
nicht mehr zu 80% als Kredit ausgegeben wer
den, sondern vielleicht nur noch zu 70%. Ent
sprechend ist es den Banken egal wie niedrig
der Leitzins gerade ist, wenn das Verhältnis
von Einlagen zu Krediten ausgeschöpft ist.
Und so kann sich nun ein Unternehmen, selbst
wenn er investieren wollte, die Zähne bei sei
ner Hausbank ausbeißen, er wird trotz bester
Bonität und günstiger Finanzierungskosten kei
nen Kredit bekommen. Die Liquidität der EZB
versickert wirkungslos in den krisengeschüt
telten Bilanzen der Banken.
Irgendwann, wenn die Bilanzen der Banken
einmal wieder gesundet sein sollten, wird die
überschüssige Liquidität wieder ihren Weg in
Investitionskredite und damit in die Wirtschaft
finden. Dann sind Warnungen vor einer neuen
Blasenbildung und vor Inflation gerechtfertigt,
doch davon sind wir heute noch weit entfernt.
Warum also sind die Kurse in Folge der EZB-
Leitzinssenkung gestern in den Keller
gerauscht? Weil die zusätzliche Liquidität der
zeit in den Bankbilanzen verpufft. Für die Wirt
schaft war die Zinssenkung das falsche Instru
ment, daher sind die Aktienkurse gefallen.
Man hatte sich einen direkteren Eingriff der
EZB gewünscht. Das Verkünden von Staats
anleihekäufen, die derzeit von den ange
schlagenen Banken kaum noch aufgekauft
werden können. Das hätte den Banken nur
indirekt geholfen, den Staaten aber direkt.
Oder aber eine neue Liquiditätsspritze zur Ver
fügungstellung weiterer Investitionskredite an
Unternehmen, damit hätte die EZB direkt für
Wachstum gesorgt.
Doch die EZB hat sich auf ihr Mandat beson
nen: Geldwertstabilität. Und wenn ihre Schäf
chen, die Banken, kurz davor sind, den Finanz
markt auszutrocknen, also für Deflation zu sor
gen, dann kümmert sich die EZB zu Recht
zunächst um die Banken, und das hat die Leit
zinssenkung tatsächlich erreicht. Heute hat
die EZB der Versuchung widerstanden, in die
Konjunktur einzugreifen, wie es in den USA
schon seit Jahrzehnten üblich ist, und deshalb
hat auch unser Bundesbankpräsident Jens
Weidmann zu Recht für die Zinssenkung
gestimmt.
Komisch, dass auch die Bankaktien in den Kel
ler gerauscht sind. Entweder am Markt war
man sich des Ernstes der Lage für die Banken
nicht bewusst, und die Entscheidung hat diese
Erkenntnis gefördert. Oder aber die Bankaktien
sind gemeinsam mit den anderen Aktien ver
kauft worden, dann sollten sie den Verlust bald
wieder aufholen. Ich glaube Letzteres ist der
Fall.
Nach einer fulminanten Woche war es ohnehin
schwer für die EZB, einen positiven Impuls zu
geben. Die Märkte waren ohnehin reif für eine
Verschnaufpause nach der Rallye der Vortage.
Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten
Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 4 von 19
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES 5.7.12 Woche Δ
Dow Jones 12.897 2,3%
DAX 6.536 6,3%
Nikkei 8.997 -0,1%
Euro/US-Dollar 1,24 -1,7%
Euro/Yen 98,94 -1,5%
10-Jahres-US-
Anleihe
1,60% 0,02
Umlaufrendite Dt 1,26% 0,01
Feinunze Gold $1.605 2,2%
Fass Brent Öl $100,00 7,1%
Kupfer 7.682 1,9%
Baltic Dry Shipping 1.138 14,5%
EU-Gipfelbeschluss: Volkswirte fühlen sich
betrogen
Nach dem EU-Gipfelbeschluss, der den Club-
Med Ländern den Zugang zum ESM erleich
tern soll, sind die Aktienmärkte nach oben aus
gebrochen. Gebetsmühlenartig wird in
Deutschland immer wieder darauf hingewie
sen, dass Auszahlungen eben nicht bedin
gungslos erfolgen, doch man glaubt den
Beteuerungen nicht mehr. Zu Recht: Nur der
IWF kam bislang als unabhängige Institution
mit festen Reformvorgaben an den Verhand
lungstisch, alle anderen Verhandlungsteil
nehmer befinden sich in einem komplizierten
Abhängigkeitsgeflecht innerhalb der EU. Ohne
den IWF am Verhandlungstisch mit Italien oder
Spanien ist zu erwarten, dass Strukturreformen
ebenso konsequent umgesetzt werden wie seit
dem Vertrag von Maastricht... nämlich nicht
ausreichend.
Der Begriff "Dammbruch" ist schon häufig
gefallen, auch "wehret den Anfängen" las man
vor zwei Jahren zum Beginn der Griechen
landkrise häufig. Auch im Heibel-Ticker habe
ich mich damals über die neue Richtung der
Politik aufgeregt. Es hat sich inzwischen
gezeigt, dass die damalige Aufregung gerecht
fertigt war, denn die Hilfsaktionen werden
immer größer, immer mehr Länder schlüpfen
unter den Rettungsschirm, und inzwischen wird
es geretteten Ländern auch erleichtert, indem
man ihnen die Risiken für ihre zu rettenden
Banken abnimmt.
"Cui bono", fragen mich meine Leser immer
häufiger auf der Suche nach dem Sinn dieser
Aktionen: Wer profitiert? Die Politiker durch die
Erhaltung Eurolands als Status quo? Angela
Merkel hat heute die besten Umfragewerte seit
Jahren! Die Banken durch die Erhaltung ihrer
Boni?
170 Volkswirte haben sich in diesen Tagen
zusammengerauft und die Politik Angela Mer
kels kritisiert. Ich stimme der Kritik zu, doch ich
habe bislang stets die politische Komponente
dagegen gehalten. Bislang. Durch die Aufwei
chung der ESM-Kriterien ist nun jedoch auch
das letzte Fünkchen Hoffnung auf eine langfri
stig tragfähige Lösung der Schuldenkrise erlo
schen. Es wird der Tag kommen, wo der ESM
überfordert ist, wo Deutschland nicht mehr
genug nachschießen kann, um die weiteren
Länder unter dem Rettungsschirm aufzufangen
oder wo eine Volksabstimmung in Deutschland
dem Treiben ein Ende setzt.
Dies steht nicht unmittelbar bevor, ich erwarte
das nicht innerhalb der nächsten 12 Monate.
Daher werde ich in der Zwischenzeit immer
wieder bullisch sein, immer wieder langfristig
solide Titel für Sie vorstellen, die mit einer
ordentlichen Dividendenrendite wertstabil
durch turbulente Zeiten segeln sollten.
Für die zwischenzeitlichen kurzfristigen Stim
mungsschwankungen sind die Sentiment
daten recht hilfreich:
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 5 von 19
Sentimentdaten
Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
15.06.- 22.06. (205): 53% / 12%
22.06.- 29.06. (213): 40% / 16%
29.06.- 06.07. (189): 49% / 15%
Kaufempfehlungen der Analysten
Linde, Volkswagen VZ, Brenntag
Verkaufsempfehlungen der Analysten
Research in Motion, AstraZeneca, RWE
Privatanleger
25. KW: 54% Bullen (142 Stimmen)
26. KW: 41% Bullen (185 Stimmen)
27. KW: 54% Bullen (166 Stimmen)
Kaufempfehlungen der Privatanleger
Commerzbank, ThyssenKrupp, Alstom S.A.
Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Archos S.A., Rallye S.A., Credit Agricole
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammen
arbeit mit Sharewise erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel
Nach der Rallye dieser Woche sind Analysten
mit weiteren optimistischen Prognosen wieder
etwas vorsichtiger geworden. Bei den Privat
anlegern führt die gute Performance hinge
gen zu einem Anstieg der Laune, der Pessi
mismus der Vorwoche hat sich durch stei
gende Kurse entladen, und Privatanleger füh
len sich in ihrer bullischen Erwartung bestätigt.
Top Analystenziele
Sie wollen wissen, was die Analysten im Ein
zelnen für Aussagen treffen und wo sie die
größten Chancen sehen? Ich habe für Sie ab
sofort jede Woche eine Übersicht der Analysen
mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die
Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle
Kursziel des Analysten prozentual am meisten
über dem aktuellen Kurs liegt:
Unter
nehmen
Ana
lyse v.
Kurs Kurs
ziel
Upsi
de
4SC AG 3.7 1,57
€
3,60
€
129,3
0%
Porsche
SE
3.7 40,7
0 €
89,00
€
118,6
7%
Thys
sen
Krupp
3.7 13,3
2 €
25,00
€
87,69
%
IVG
Immobi
lien
2.7 1,73
€
3,00
€
73,41
%
Sinner
Schrader
3.7 1,69
€
2,80
€
65,68
%
Wincor
Nixdorf
4.7 28,5
5 €
45,00
€
57,62
%
BMW 2.7 57,3
9 €
90,00
€
56,82
%
Leoni 5.7 31,9
6 €
50,00
€
56,45
%
Aareal
Bank
5.7 14,11
€
22,00
€
55,92
%
Deutz 3.7 4,12
€
6,40
€
55,34
%
Es handelt sich um Analysen aus dieser
Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit
Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein
Eigeninteresse des Analysten für eine rosa
Brille sorgen kann, weshalb Analystenein
schätzungen tendenziell optimistischer aus
fallen als es die Realität anschließend erlau
ben würde. Aber die Übersicht gibt einen Ein
druck darüber, wo die Erwartungen mit dem
aktuellen Kurs am weitesten auseinander lie
gen. Wer letztlich Recht haben wird, der Ana
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 6 von 19
lyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist
in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.
Zinsmanipulation in der City of London
Nach dem kleinen volkswirtschaftlichen Exkurs
müssen Sie sich heute noch mit einem Begriff
herumschlagen, der eigentlich nur von Profis
verwendet wird: Der Libor - London Interbank
Offered Rate, also der Zinssatz, zu dem sich
Banken untereinander Geld leihen.
Banken haben jeden Tag Anlage- oder Finan
zierungsbedarf. Mal wandert durch ein
ungünstiges Verhältnis bei der Überweisungs
tätigkeit der Kunden mehr Liquidität ab, mal
bleibt unterm' Strich was übrig. Wer zu wenig
Liquidität hat, der ruft bei den anderen Banken
an und fragt, ob er sich was leihen kann. Es
wird ein Zins vereinbart, und das Geschäft ist
erledigt.
Am Ende des Handelstages melden die Ban
ken den durchschnittlichen Zins, zu dem sie
sich heute refinanzieren konnten, an die Bank
of England und diese errechnet aus den Refi
nanzierungssätzen von 16 Großbanken den
durchschnittlichen Refinanzierungssatz des
Tages, den Libor.
Die Bank of England beaufsichtigt jedoch auch
gleichzeitig die Londoner Banken und achtet
auf deren Gesundheitszustand. Gleichzeitig
steht die Bank of England in engem Kontakt
zur Politik, anders als die EZB.
Im Sommer 2008, zum Höhepunkt der Finanz
krise, wurden natürlich die gemeldeten Refi
nanzierungssätze sehr genau beobachtet.
Schließlich kann man aus dem gegenseitigen
Vertrauen der Banken zueinander Rück
schlüsse auf Probleme bei Einzelbanken zie
hen. Sollte eine Bank also außergewöhnlich
hohe Refinanzierungssätze melden, so liegt
die Vermutung nah, dass diese Bank Probleme
hat. Selbst wenn das (noch) nicht stimmen soll
te, wissen wir spätestens seit Leo Kirch, dass
schon die Vermutung ausreicht, um ernste Pro
bleme herbeizuführen.
Wenn dann ein Offizieller der Regierung in
einer E-Mail darauf hinweist, dass Barclays die
höchsten Finanzierungssätze meldet und dies
zu Problemen führen könnte, dann denkt das
Management natürlich auch über mögliche
Probleme nach. Darüber hinaus wurde in der
E-Mail auf zweideutige Weise darauf hinge
wiesen, dass die gemeldeten Refinanzie
rungssätze nicht immer mit den wirklichen
übereinstimmen könnten.
Für das Management bei Barclays war das ein
klarer Hinweis darauf, dass man doch bitte
einen niedrigeren Zins melden möge, damit
man keine Probleme heraufbeschwört.
Dies wurde dann auch fleißig getan, vor zwei
Wochen ist dieser Schwindel aufgeflogen.
Fraglich ist nun, wie viele Banken konsequent
falsche Zahlen gemeldet haben. Erschreckend
ist, dass der weltweit wichtigste Zinsanker, der
Libor, jahrelang aus falschen Zahlen ermittelt
wurde. Nur in Deutschland sind Festzinskredite
für Immobilienfinanzierungen der Standard. In
den meisten Ländern gibt es eine variable Ver
zinsung, die sich nach dem Libor richtet. Ganz
zu schweigen von Krediten der Wirtschaft und
der Banken untereinander, die zu einem
großen Teil am Libor hängen. Mit anderen Wor
ten: Ein Großteil der Finanzierungen in Europa
und der ganzen Welt ist auf gelogenen Zahlen
aufgebaut!
In diesem Fall waren die Zahlen stets zu nied
rig, was den Finanzierungskosten der Kredit
nehmer entgegen kam. Doch auf dieser
Grundlage wurden Kalkulationen angestellt, die
nunmehr nicht mehr stimmen. Der Zins wird
ansteigen und dürfte bei einigen dazu führen,
dass die Finanzierungskosten nicht mehr
getragen werden können.
Der Libor als Thermometer der Finanzbranche
hat in den vergangenen Jahren eine falsche,
zu niedrige Temperatur angezeigt. Hätte man
früher schon bemerkt, dass der Patient bereits
43°C Fieber oder vielleicht später 15°C hat,
dann wäre manche "Bankenrettung" vielleicht
nicht mehr erfolgt.
Na ja, gut zu wissen, dass es nur vier Jahre
gedauert hat, diesen Skandal aufzudecken.
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 7 von 19
03. Ausblick:
Heikle Berichtssaison voraus
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten
des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte
haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine
kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst
nicht aufrecht erhalten.
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Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie
überwiegend vergangenheitsbezogene Erklä
rungen von mir. Detaillierte Analysen und Ein
schätzungen über die künftige Börsenent
wicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Hei
bel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlen
den Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS
baue ich kontinuierlich weiter aus und komme
dabei insbesondere den Wünschen meiner
Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-
Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:
INTERNET: Kundenbereich
- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Mel
dungen, die unsere offenen Positionen betref
fen
- einen Chart für jede offene Position, um die
Kurssituation schneller zu erfassen
- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kom
mentare zu den offenen Positionen anzeigen
zu lassen.
- Sie können sich aus den empfohlenen Werten
Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen,
um gezielter und schneller die für Sie relevan
ten Neuigkeiten zu sehen.
Weiterhin erhalten meine Kunden eine über
sichtliche Tabelle über alle offenen Positionen
mit der jeweiligen Wochenperformance sowie
Performance seit Empfehlung und mit einer
Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie
Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw.
kaufen.
Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen
biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt
per E-Mail an Sie zu senden und ich benach
richtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen
(Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr
Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatz
dienst (Express!), den ich mit 5 € pro Monat
berechne. Keine Angst, sämtliche Updates
befinden sich natürlich dann auch nochmals in
der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-
Kunden.
Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich,
dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse
von Anlegern gezielt und verständlich sowie
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unregelmäßigen Abständen veröffentlicht wer
den. Viele Sonderanalysen stelle ich den Hei
bel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur
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6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 8 von 19
04. Depotcheck
Portfolioaufbau eines Frührentners
Sehr geehrter Herr Heibel,
zunächst meinen Glückwunsch für Ihren durch
und durch fundierten und seriösen Heibel-
Ticker. Nach kurzer Zeit des Probelesens und
über die Zwischenstation des Probeabos, bin
ich Ihnen vor kurzem sozusagen als "Vollmit
glied" beigetreten. Mit Überzeugung, zumal ich
gerade in den letzten Monaten mich tonnen
weise durch Fachzeitschriften und Börsen
briefe lese, sowie Informationen aus Büchern
und einigen Internetportalen beziehe. Und als
PR-Mann kann ich auch Texte "deuten"... Hell
sehen leider nicht :-)
Übrigens haben mir, als Ex-Fußballer, auch
Ihre EM-Bemerkungen gut gefallen.
Der persönliche Hintergrund ist bei mir, dass
ich vor einem Jahr (im Alter von 58 Jahren)
meinen langjährigen PR-Job infolge einer Fir
menübernahme verloren habe. Eine ange
schlagene Gesundheit macht es zudem erfor
derlich, die Rente mit 60 anzuvisieren. Nun
stellt sich mir die Aufgabe, die durch die gege
bene Situation entstehende Rentenlücke von
monatlich 1.000 Euro zu schließen. Zur Verfü
gung stehen mir eine Abfindung und noch ein
weiterer Betrag aus Rücklagen. Das ist die
Situation. Ich strebe eine Diversifizierung über
verschiedene Anlageklassen an. Das sind:
Aktien, Aktien- und Mischfonds, Investitionen in
ÖL/Gas, Absicherung durch Gold und Silber
und eventuell im grünen Energiebereich, sowie
eventuell auch strategische Metalle. Dazu
natürlich noch etwas Liquidität auf dem Tages
geldkonto.
An Sie habe ich natürlich nur Fragen, die sich
auf die Inhalte des Heibel-Portfolios beziehen.
Doch bevor ich Ihnen meine Fragen stelle,
möchte ich Ihnen für die vielleicht über den
Aboservice hinausgehende Dienstleistung
gerne auch eine Pauschalbezahlung anbieten.
Vielleicht zusätzlich einen halben Jahresabo
betrag, oder?....
Hier meine Fragen: Eine Frage wäre z.B., wo
Sie Ihren "Goldklumpen" bezogen haben und
wo er verwahrt wird. Mir liegt für Gold- und Sil
berkäufe ein Angebot vor: Fa. Solit Kapital,
Hamburg. Bei Silber haben Sie wohl eine Akti
enlösung gewählt (Silver Wheaton). Hier
habe ich inzwischen auf Ihre Anregung bereits
2.000 Euro investiert. Was den Kurs betrifft
vielleicht etwas zu früh? Mein Kaufkurs lag bei
20,80 / 28.6. Hier hatte ich vielleicht eine zu
lockere Hand...
Was Öl- und Gas betrifft, so liegt mir ein Betei
ligungsangebot von einem freien Makler vor,
für die Proven Oil Company, Canada "POC
Growth Plus". Die prognostizierte Rendite der
Beteiligung liegt bei 10%/Jahr. Haben Sie dazu
eine Meinung?
Aber vor allem geht es bei mir auch um den
Aufbau eines Aktienportfolios. Ich habe in tage
langer Recherchearbeit in verschiedenen
Medien eine Watchlist von inzwischen über 50
Einzelaktien erarbeitet und diese nochmals auf
35 Werte reduziert. Es sind auch "Heibel-Wer
te" dabei, wie Sie sehen werden. Einen Wert
habe ich - nach der Lektüre des letzten Tickers
bereits in Klammer gesetzt: EON. Gelten Ihre
Ausführungen auch für RWE? In die Münchner
Rück habe ich bereits eine halbe Position inve
stiert. Ich nehme an, dass dann weitere Versi
cherungen - Axa und Allianz sind in der Aufli
stung - Tabu sein sollten (?).
Hier die Liste:
Vodafone, Apple, Siemens, BASF, Münchner
Rück, Silver Wheaton, (EON), Microsoft, Coca-
Cola, Nestle, General Electric, Unilever, Procter
& Gamble, Bertrandt, Südzucker, Celesio,
Bayer, Wald Disney Co., Novartis , Boeing,
OMV, Royal Dutch Shell, Johnson & Johnson,
Gerry Weber, Freeport McMoran, Colgate-Pal
molive, Sto VZ, Fresenius, Axa, Allianz, Mc.
Donalds, BMW, Gildemeister, Heidelberg
Zement, Deutsche Börse
Hier meine Rahmendaten des Aktienportfolios:
Der größte Teil sollen "Langläufer" sein (Divi
dendentitel). Im "Heibel-Rahmen" gerne
auch noch etwas Spekulation oder eine Tra
ding-Idee.
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 9 von 19
Sie haben zuletzt im Ticker geschrieben, dass
man nicht zu viele DAX-Werte im Portfolio
haben soll. Andererseits: Wo bekommt unserei
ner denn ausreichende Informationen über
amerikanische Unternehmen her? Deutsche
Firmen kennt man einfach besser...
Ansonsten möchte ich schließlich nicht mehr
als 12 bis max. 15 Werte im Portfolio haben.
Ganz offen sind zunächst die Beträge pro Titel.
Bei weniger Titel müssen die Beträge ohnehin
hochgesetzt werden. Meine Bitte wäre, dass
Sie quasi eine Negativauswahl meiner Aufli
stung vornehmen. Meine Rangliste ist dadurch
entstanden, dass ich oben bereits gekaufte
Werte aufgeführt habe, wobei vorgesehen ist,
dass Vodafone (allerdings mit reduziertem
Betrag) die Deutsche Telekom ersetzt. Von der
Telekom habe ich zuletzt weniger Positives
gelesen. Microsoft sehe ich auf Jahre auch
positiv, auch wenn sie gerade eine Milliar
denabschreibung vornehmen müssen. Wie
sehen Sie das?
Coca-Cola-Aktien möchte ich auch insofern
gerne kaufen, weil ich dort die letzten 25 Jahre
verbracht habe. Aber auch Sie hatten in einem
Ticker sehr positiv über CC berichtet. Ich
konnte Ihre Ausführungen als langjähriger Insi
der sehr gut nachvollziehen. Nestle habe ich
schon länger auf dem Schirm, habe jedoch auf
einen weiteren politischen Rücksetzer gehofft,
um die Aktie etwas günstiger kaufen zu kön
nen... Die BASF kenne ich auch persönlich. Ich
hatte mit deren PR-Abteilung einige Male zu
tun. Aber über diese Firma muss man sicher
nicht diskutieren. Über Siemens grundsätzlich
auch nicht, nur gab es in letzter Zeit eher
schlechtere Bewertungen. Wie sehen Sie das?
Natürlich ist meine Erwartung nicht, dass Sie
alle aufgelisteten Werte kommentieren. Mir
würde am Ende reichen, wenn Sie mir Ihre
Favoriten (ca. 15 Werte) einfach nennen wür
den. Vielen Dank im Voraus –
und freundliche Grüße aus dem südhessischen
Viernheim, Karl
PS. Ich bin also in einer Region beheimatet, in
der die Firmen BASF, Südzucker und Heidel
berg Zement zu Hause sind. Natürlich auch die
SAP und Fuchs Petrolub, die auch nicht
schlecht sind, aber aus meiner reduzierten
Liste aktuell entfallen waren.
ANTWORT:
Besten Dank für das Lob.
Gold & Silber würde ich bei Proaurum.de
beziehen, die haben auch in Bad Homburg
eine Filiale, das ist ja nicht so weit von Ihnen.
Solit Kapital bietet Gold"Fonds" an, darin ist
vielleicht etwas Gold enthalten, aber auch vie
les anderes, wie Futures auf den Goldpreis und
auch festverzinsliche Papiere. Wenn Sie eine
Absicherung gegen die Turbulenzen der
Finanzmärkte haben wollen, dann bitte nicht
mit solchen Finanzmarktprodukten, sondern
mit Barren, die Sie in einem Bankschließfach
lagern (kostet ca. 50€ p.a.).
Wenn eine Öl- und Gasfirma über private Ver
mittler Geldgeber sucht, dann bin ist immer
skeptisch. Scheut man die Transparenz der
Börse? Warum muss eine kanadische Firma
ausgerechnet in Deutschland Geldgeber fin
den? Wer heute 10% Rendite garantieren
kann, dem läuft man die Bude ein - ich kenne
niemanden, der das seriös anbietet. Somit
muss es Risiken geben, und je höher die ver
sprochene Rendite, desto größer das Risiko.
Das wollen Sie mit Ihrer Abfindung nicht! Sie
wollen eine "sichere" Schließung der Pensi
onslücke und keine Zockerei auf unbekannte
Buden in der fernen Welt.
Dt. Telekom: Klotz der Festnetzsparte am Bein
der Dt. Telekom wird jegliches Wachstum noch
lange aufhalten. Immerhin eine schöne Divi
dendenrendite.
Vodafone: Der Markt ist verteilt, nun stehen
wieder Investitionen in den Ausbau der Netz
kapazitäten (w/ Smartphones) an, großes
Wachstum erwarte ich nicht, wohl aber weiter
hin eine attraktive Dividende.
Warum schauen Sie sich nicht einmal freenet
an, die haben ebenfalls eine dicke Dividende
und kaufen sich Bandbreite von den Telekoms.
Sie sind dadurch zwar abhängig von diesen
aber dafür auch weniger belastet durch Inve
stitionsnotwendigkeiten.
Apple: Okay :-)
Siemens: Ich fürchte, dass in den nächsten
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 10 von 19
Wochen die angedeutete Gewinnwarnung hef
tiger ausfallen könnte als bislang erwartet und
werde die Position in den nächsten Tagen ver
kleinern.
Also ist auch General Electric derzeit nicht opti
mal.
Das zieht sich durch bis auf den Maschinenbau
(Gildemeister), wo ich derzeit eher abwarten
würde.
BASF & Bayer: ok
Münchener Rück, Axa, Allianz: Ich halte mich
in diesen turbulenten Finanzkrisen von jegli
chen Finanztiteln fern, also auch von Versi
cherungen.
Silver Wheaton: Ist nur eine kurzfristige Spe
kulation, werde ich bald wieder auflösen.
Anders als der Goldpreis hängt der Silberpreis
stark an der konjunkturellen Entwicklung, und
die schwächt sich derzeit ab.
E.On, RWE: Ja, beide sind für unseren Staat
ein gefundenes Fressen für Steuererhöhungen.
Ich gehe von rückläufigen Dividenden und
somit auch einem rückläufigen Kurs aus.
Mircosoft: ok, Windows 8 ist endlich mal ein
vielversprechender Ansatz des Giganten.
Coca Cola: Expandiert kräftig in die Schwellen-
und Entwicklungsländer. McDonalds bekommt
neues Management, da würde ich abwarten.
Nestle: Immer eine gute, konservative Divi
dendenbasis :-) Unilever hat bereits die
Früchte seiner Restrukturierung in einem Kurs
anstieg gesehen. Procter & Gamble bekommt
seit Jahren nichts mehr auf die Reihe, Finger
weg! Colgate Palmolive profitiert vom Nieder
gang Procter & Gamble’s - hat aber ebenfalls
mit hohen Rohstoffkosten zu kämpfen.
Bertrandt: Gefällt mir super. Entwickelt wird
immer, auch wenn BMW in Südeuropa Absatz
probleme bekommt. Ich würde Zulieferer
bevorzugen.
Südzucker: ok
Celesio: Die haben sich verzockt (Doc Morris),
das Management wurde ausgewechselt und
nun versucht man, wieder ein ordentliches
Unternehmen aufzubauen. Kann gelingen, ich
würde aber abwarten.
Walt Disney: Einer meiner Kaufkandidaten :-)
Novartis, Johnson & Johnson: ok, Fresenius
gefällt mir am besten.
Boeing: Mehrjähriger Wachstumszyklus hat
begonnen :-)
OMV, Royal Dutch Shell: Ich habe Statoil im
Auge, die Norweger verfügen in meinen Augen
über bessere Ölquellen.
Gerry Weber: Gute Idee, habe ich auch im
Auge
Freeport McMoRan: Profitiert von Sonderzy
klus des steigenden Kupferpreises, ich bin mit
"Vorsicht" dabei.
Sto: ok :-) HeidelbergZement hängt stärker am
Immobiliensektor, und der ist wenig berechen
bar. Sto profitiert von Dämmungsvorschriften.
HeidelbergZement würde ich, wie im Heibel-
Ticker, mit der Anleihe spielen.
Dt. Börse: Tot. Die bieten eine Handelsplatt
form an, die inzwischen von kleinen privaten
Firmen besser programmiert werden kann.
SAP und Fuchs Petrolub gefallen mir übrigens
ebenfalls sehr gut, insbesondere bei SAP
warte ich auf eine günstige Kaufgelegenheit
nach dem Sommerquartal.
Soweit ein Kurzkommentar zu Ihrer Liste :-) Ich
hoffe, es hilft Ihnen.
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 11 von 19
05. Monatsbetrachtung
DAX - 6.416
Fakten Juni:
31.05.2012: 6.264,4
29.06.2012: 6.416,3 (Unterschied: 151,9 bzw.
2,4%)
21.06.2012: Hoch bei 6.427,5
05.06.2012: Tief bei 5.914,4 (Schwankung:
513,1 bzw. 8,2%)
Fakten 2. Quartal 2012:
30.03.2012: 6.946,8
29.06.2012: 6.416,3 (Unterschied: -530,6 bzw.
-7,6%)
03.04.2012: Hoch bei 7.081,1
05.06.2012: Tief bei 5.914,4 (Schwankung:
1.166,6 bzw. 16,8%)
Unterstützungen: 6445 / 6427 / 6230 / 5915
Widerstände: 6.650 / 6.840 / 6.970
Mit starken Einbrüchen wartete das 2. Quartal
des Jahres auf. Am 5. Juni wurde das Jahres
tief vom 2. Januar nur knapp verfehlt. Danach
ging es wieder tendenziell aufwärts. Kurz zuvor
hat auch der gleitende Durchschnitt der letzten
200 Tage nach oben gedreht. Es dauerte
jedoch bis zum letzten Handelstag des Monats,
bis der Kurs diesen gleitenden Durchschnitt
überwinden konnte. Gleichzeitig wurde auch
der Abwärtstrend gebrochen. Der Anstieg
erfolgte jedoch so schnell, dass der Markt
bereits stark überkauft ist. Zwischen 25. und
28. Juni hat sich eine untere Kursinsel ausge
bildet, ein grundsätzlich bullisches Zeichen.
Langfristig bewegt sich der Kurs in einem
großen Dreieck um etwa 6200 Punkte. Es ist
durchaus vorstellbar, dass nach einem Anstieg
bis in den Bereich von 6650 bis 6840 Punkten
wieder eine Abwärtswelle folgt, die dann bis in
den Bereich von 5500 Punkten führen kann.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist das jedoch reine
Spekulation, auch wenn der Einbruch nach
dem Hoch vom 5. Juli bei 6641 Punkten gut
dazu passen würde.
VDAX - 21,53
Fakten Juni
31.05.2012: 28,94
29.06.2012: 21,53 (Unterschied: -7,41 bzw.
-25,6%)
04.06.2012: Hoch bei 31,78
29.06.2012: Tief bei 21,53 (Schwankung: 10,25
bzw. 35,4%)
Der VDAX, ein Indikator für die Angst der
Marktteilnehmer, hat sich im Verlauf des
Monats wieder wesentlich beruhigt und bewegt
sich nur noch unwesentlich über dem Stand
von Ende März.
Der MDAX brachte es im abgelaufenen Quartal
auf einen Kursverlust von 3,4%, hat aber auch
im Tief nicht mehr als 12,6% nachgegeben und
bewegt sich damit schon relativ nahe am Jah
reshoch, das erst Anfang Mai bei 10977 Punk
ten erreicht wurde.
Dow Jones Industrial - 12.880
Fakten Juni:
31.05.2012: 12.393,5
29.06.2012: 12.880,1 (Unterschied: 486,6 bzw.
3,9%)
19.06.2012: Hoch bei 12.898,9
04.06.2012: Tief bei 12.035,1 (Schwankung:
863,8 bzw. 7,0%)
Fakten 2. Quartal 2012:
30.03.2012: 13.212,0
29.06.2012: 12.880,1 (Unterschied: -331,9
bzw. -2,5%)
01.05.2012: Hoch bei 13.338,7
04.06.2012: Tief bei 12.035,1 (Schwankung:
1.303,6 bzw. 9,9%)
Unterstützungen: 12.450 / 12.000 / 11.740 /
11.230
Widerstände: 13.000 / 13.340 / 14.200
Der Dow Jones Industrial Average hat sich
nach dem Tief von Anfang Juni weitgehend
erholt und bewegt sich trotz des Rückfalls von
Ende Juni wieder in einem stabilen Aufwärts
trend. Entscheidend für den weiteren Verlauf ist
nun der Widerstand bei 13.000 Punkten. Wird
dieser überschritten, dann kann mit einem
erneuten Test des Jahreshochs gerechnet wer
den. Der Index bewegte sich bis auf einen kur
zen Einbruch Anfang Juni stets über dem nach
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 12 von 19
wie vor steigenden gleitenden Durchschnitt der
letzten 200 Tage und signalisierte dadurch
einen langfristigen Aufwärtstrend. Das unter
streicht die deutliche bessere Verfassung der
US-Indizes gegenüber europäischen und asia
tischen Indizes.
S&P 500 – 1.362,2
Fakten Juni:
31.05.2012: 1.310,3
29.06.2012: 1.362,2 (Unterschied: 51,8 bzw.
4,0%)
19.06.2012: Hoch bei 1.363,5
04.06.2012: Tief bei 1.266,7 (Schwankung:
96,7 bzw. 7,4%)
Fakten 2. Quartal 2012:
30.03.2012: 1.408,5
29.06.2012: 1.362,2 (Unterschied: -46,3 bzw.
-3,3%)
02.04.2012: Hoch bei 1.422,4
04.06.2012: Tief bei 1.266,7 (Schwankung:
155,6 bzw. 11,1%)
Unterstützungen: 1335 / 1310 / 1267
Widerstände: 1390 / 1422 / 1440 / 1576
Ähnlich wie der Dow Jones Industrial Average
entwickelt sich auch der S&P 500. Seit Anfang
Juni hat sich ein Aufwärtstrend ausgebildet.
Hier wurde der gleitende Durchschnitt der letz
ten 200 Tage Anfang Juni nur leicht unter
schritten. Der Kurs stößt jedoch an den obe
ren Rand eines passenden Trendkanals und ist
nach Aussage verschiedener Indikatoren über
kauft. Das deutet trotz positiver Ausgangslage
auf eine Konsolidierungsphase hin.
NASDAQ100 – 2.615
Fakten Juni:
31.05.2012: 2.524,9
29.06.2012: 2.615,7 (Unterschied: 90,8 bzw.
3,6%)
20.06.2012: Hoch bei 2.633,2
04.06.2012: Tief bei 2.443,9 (Schwankung:
189,3 bzw. 7,5%)
Fakten 2. Quartal 2012:
30.03.2012: 2.755,3
29.06.2012: 2.615,7 (Unterschied: -139,6 bzw.
-5,1%)
03.04.2012: Hoch bei 2.795,4
04.06.2012: Tief bei 2.443,9 (Schwankung:
351,4 bzw. 12,8%)
Unterstützungen: 2510 / 2440 / 2150
Widerstände: 2660 / 2750 / 2795
Der Technologieindex NASDAQ 100 steht in
der Nähe von 2660 Punkten und damit an
einem wichtigen technischen Widerstand. Er ist
am 28. Juni im Vergleich zum S&P 500 und
Dow Jones Industrial Average etwas stärker
zurückgefallen und sieht dadurch technisch
nicht ganz so gut aus wie die anderen beiden
Indizes. Allerdings wurde hier der gleitende
Durchschnitt der letzten 200 Tage nicht mal
berührt. Der Aufwärtstrend bleibt intakt,
solange der Index nicht unter 2510 Punkte fällt.
Nikkei 225 - 9.007
Fakten Juni:
31.05.2012: 8.543
29.06.2012: 9.007 (Unterschied: 464 bzw.
5,4%)
29.06.2012: Hoch bei 9.044
04.06.2012: Tief bei 8.239 (Schwankung: 805
bzw. 9,4%)
Unterstützungen: 8800 / 8620 / 8230
Widerstände: 9330 / 9700 / 10.255
Der Nikkei konnte durch überdurchschnittlich
starken Anstieg im Monatsverlauf wieder an
Boden gutmachen, nachdem hier zuvor auch
ein überproportional hoher Einbruch zu ver
zeichnen war. Am 29. Juni gelang sowohl der
Anstieg über den gleitenden Durchschnitt der
letzten 200 Tage als auch das Überwinden der
9000-Punkte-Marke. Allerdings hat er damit
erst weniger als die Hälfte der Kursverluste von
Ende März bis Anfang Juni wieder aufgeholt,
beim DAX und den US-Indizes sind es bereits
deutlich über 50%. Der Anstieg geht wieder
einmal Hand in Hand mit der Entwicklung des
Yen. Ein schwächerer Yen führt zu höheren
Kursen beim Nikkei 225.
Hang Seng - 19.422
Fakten Juni:
31.05.2012: 18.630
29.06.2012: 19.442 (Unterschied: 812 bzw.
4,4%)
20.06.2012: Hoch bei 19.579
04.06.2012: Tief bei 18.056 (Schwankung:
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 13 von 19
1.522 bzw. 8,2%)
Auch der Index der Hongkonger Börse Hang
Seng befindet sich seit Anfang Juni wieder im
Aufwärtstrend und hat Anfang Juli wieder den
gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage
überschritten. Das Jahreshoch wurde hier
bereits Mitte Februar erreicht, mittlerweile liegt
der Kurs etwa in der Mitte zwischen dem Jah
reshoch vom Februar und dem Jahrestief von
Anfang Juni.
US-Dollar / Euro - 1,266
Fakten Juni:
31.05.2012: 1,236
29.06.2012: 1,266 (Unterschied: 0,030 bzw.
2,4%)
18.06.2012: Hoch bei 1,275
01.06.2012: Tief bei 1,229 (Schwankung: 0,046
bzw. 3,7%)
Unterstützungen: 1,24 / 1,229 / 1,188
Widerstände: 1,269 / 1,283 / 1,30
Eine Zinssenkung der EZB war erwartet wor
den, dennoch brach der Euro auf die Nachricht
regelrecht ein, ebenso wie er nach den Verein
barungen des EU-Gipfels in der Vorwoche
nach oben geschnellt ist. Das zeigt, wie stark
Kurse derzeit von politischen Entscheidungen
abhängen können. Das Unterschreiten der
Unterstützung bei 1,24 Dollar je Euro bestätigt
den seit dem Hoch vom 18. Juni entstandenen
Abwärtstrend. Man erkennt ihn an einer Folge
von fallenden Hochs und Tiefs. Als letzte
Unterstützung oberhalb der Zone um 1,20 Dol
lar je Euro kann nun das Tief vom 1. Juni bei
1,229 Dollar je Euro angesehen werden. Auch
das Tief vom Juni 2010 bei 1,188 Dollar je
Euro könnte dann erneut erreicht werden.
Yen / Euro - 100,98
Fakten Juni:
31.05.2012: 96,89
29.06.2012: 100,98 (Unterschied: 4,09 bzw.
4,2%)
21.06.2012: Hoch bei 101,60
01.06.2012: Tief bei 95,59 (Schwankung: 6,02
bzw. 6,2%)
Unterstützungen: 96 / 89
Widerstände: 102 / 108 / 111
Der Juni brachte eine Erholung des Euro
gegenüber dem Yen. Der von einem engen
Trendkanal geprägte Abwärtstrend wurde klar
gebrochen. Allerdings ging der Wechselkurs
nicht in einen Aufwärtstrend über, sondern pen
delt um die Marke 100 Yen je Euro. Man kann
daher von einem Seitwärtstrend sprechen.
Yen je US-Dollar – 79,72
Fakten Juni:
31.05.2012: 78,39
29.06.2012: 79,72 (Unterschied: 1,33 bzw.
1,7%)
25.06.2012: Hoch bei 80,61
01.06.2012: Tief bei 77,69 (Schwankung: 2,93
bzw. 3,7%)
Unterstützungen: 79 / 77,7 / 75,5
Widerstände: 80,5 / 81,7 / 84
Wenn der Euro gegenüber dem Dollar nachgibt
und sich gegenüber dem Yen seitwärts bewegt,
dann sollte sich der Dollar gegenüber dem Yen
aufwärts bewegen. Genau das ist auch seit
dem Tief vom 1. Juni der Fall. Der Kurs hat
dabei den gleitenden Durchschnitt der letzten
200 Tage und später auch den gleitenden
Durchschnitt der letzten 38 Tage überwunden.
Ab Ende Juni ist der Trend ins Stocken gera
ten. Der Kurs pendelt seither zwischen 79 und
80 Yen je Dollar. Ein schwacher Yen ist wichtig
für die exportorientierte japanische Wirtschaft
und geht daher häufig mit steigenden Kursen
beim Nikkei 225 einher.
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 14 von 19
Gold in US-Dollar - 1.597 USD/Oz
Fakten Juni:
31.05.2012: 1.559,8
29.06.2012: 1.597,4 (Unterschied: 37,6 bzw.
2,4%)
06.06.2012: Hoch bei 1.640,9
01.06.2012: Tief bei 1.544,5 (Schwankung:
96,4 bzw. 6,2%)
Unterstützungen: 1587 / 1522 / 1480
Widerstände: 1640 / 1700 / 1800 / 1920
Der Goldpreis tut sich trotz aller Zuversicht der
Anleger schwer, deutlich über 1600 USD/Oz zu
steigen. Ende Juni kam er mit 1544 USD/Oz
dem Jahrestief vom Mai bei 1526 USD/Oz
schon sehr nahe. Dieses Niveau wurde seit
September 2011 bereits fünfmal getestet,
einige weitere Male kam es zu Tiefs im Bereich
von 1545 bis 1560 USD/Oz. Damit hat sich die
ses Preisniveau zu einer starken Unterstüt
zungszone entwickelt. Sollte die Marke unter
schritten werden, droht damit aus rein techni
schen Gründen eine stärkere Abwärtsbewe
gung. Einen deutlichen Einfluss auf den Gold
preis hat auch der Euro. Hier sieht die Preis
entwicklung auch deutlich stabiler aus. Der
Preis von knapp 1300 Euro/Uz liegt auch rela
tiv nahe am Allzeithoch vom September letzten
Jahres bei 1374 Euro/Uz.
SILBER 27,5 Dollar je Unze
Fakten Juni:
31.05.2012: 27,69
29.06.2012: 27,49 (Unterschied: -0,20 bzw.
-0,7%)
06.06.2012: Hoch bei 29,90
28.06.2012: Tief bei 26,10 (Schwankung: 3,80
bzw. 13,7%)
Deutlich stärker als der Goldpreis ist im letzten
Quartal der Silberpreis eingebrochen. Hier liegt
bei 26 USD/Oz eine Unterstützungszone, die
nicht unterschritten werden sollte. Man kann
durch die Hoch und Tiefs Verbindungslinien
ziehen und erhält dadurch ein fallendes Drei
eck. Sollte die Marke bei 26 USD/Oz brechen,
dann kann es technisch bedingt zu einer wei
teren Abwärtsbewegung führen.
Crude Oil - 97,57 USD/Fass
Fakten Juni:
31.05.2012: 101,11
29.06.2012: 97,57 (Unterschied: -3,54 bzw.
-3,5%)
07.06.2012: Hoch bei 101,94
22.06.2012: Tief bei 88,49 (Schwankung: 13,45
bzw. 13,3%)
Widerstände: 102 / 112 / 120 / 126
Unterstützungen: 96 / 88 / 80 / 70
Das Nordseeöl bringt es auf Preisschwankun
gen von fast 14%. Das Tief bildete sich hier am
22. Juni bei 88,49 Dollar je Fass. Ebenso heftig
war auch die anschließende Erholungsbewe
gung, die bis an den Widerstand bei 102 Dollar
reichte. Damit wurde der Abwärtstrend gebro
chen. Bei genauerer Betrachtung hat sich
bereits wieder ein Aufwärtstrend ausgebildet
(steigende Hochs, steigende Tiefs).
WTI-Crude-Oil – 84,9 USD/Fass
Fakten Juni:
31.05.2012: 86,7
29.06.2012: 84,9 (Unterschied: -1,8 bzw.
-2,0%)
07.06.2012: Hoch bei 87,2
28.06.2012: Tief bei 77,3 (Schwankung: 9,9
bzw. 11,4%)
Widerstände: 92 / 102 / 107 / 112
Unterstützungen: 82 / 77 / 65
Auch der Preis von WTI Crude Oil ist einge
brochen und fiel noch Ende Juni auf ein neues
Jahrestief bei 77,29 Dollar je Euro. Es ging
also bei WTI Crude Oil noch abwärts, während
es bei Brent Crude Oil bereits wieder aufwärts
ging. Zwischenzeitlich sank die Preisdifferenz
zwischen beiden Ölsorten auf 11 Dollar, dem
niedrigsten Wert seit Anfang des Jahres.
Kupfer - 7.604
Fakten Juni:
31.05.2012: 7.517
29.06.2012: 7.604 (Unterschied: 88 bzw. 1,2%)
29.06.2012: Hoch bei 7.604
08.06.2012: Tief bei 7.251 (Schwankung: 353
bzw. 4,7%)
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 15 von 19
Widerstände:8000 / 8200 / 8600
Unterstützungen: 7600 / 7200 / 6800
Der Kupferpreis zieht seit dem Tief Anfang Juni
wieder an und bildet bereits einen Aufwärts
trend. Allerdings bewegt sich der Preis noch
unter dem gleitenden Durchschnitt der letzten
200 Tage, der zudem noch weiter fällt. Es sind
vorsichtige Anzeichen für ein Nachlassen der
Rezessionsängste. Allerdings lag der Kupfer
preis bis Ende April noch deutlich über 8000
Dollar. In diesem Bereich lagen das Novem
berhoch und das Apriltief. Damit bekommt
diese Marke eine besondere Relevanz.
Umlaufrendite - 1,31%
Fakten Juni:
31.05.2012: 1,02
29.06.2012: 1,31 (Unterschied: 0,29 bzw.
28,4%)
29.06.2012: Hoch bei 1,31
01.06.2012: Tief bei 0,92 (Schwankung: 0,39
bzw. 38,2%)
Widerstände: 1,00 /1,40 / 1,72 / 1,99
Unterstützungen: 0,92 / 1,05 / 1,15
Nach dem sagenhaften Tief vom 1. Juni bei
0,92% hat die Umlaufrendite wieder deutlich
angezogen, bleibt aber mit 1,33% Anfang Juli
noch auf historisch niedrigem Niveau. Galt
Anfang Juni noch Deutschland als einer der
wenigen letzten sicheren Häfen für Geld, so
relativierte sich diese Erwartung im Verlauf der
vergangenen Wochen: Zunehmend wird das
Schicksal Deutschland an das Schicksal Euro
pas gekoppelt. Zeitweilig hatte man sogar den
Einruck, dass nach Spanien und Italien nun
einmal ein Versuch bei Deutschland unter
nommen wurde, durch steigende Zinsen den
Druck auf unsere Regierung zu erhöhen, die
Fiskalpolitik zu lockern.
Das Tief bei 0,92% spiegelte in meinen Augen
nicht die Bewertung Deutschlands wieder, son
dern die Ausweglosigkeit bei den anderen
Staaten, was eben zu einem unnatürlichen
Geldstrom nach Deutschland führte. Diese Ent
wicklung wird nun langsam revidiert, da
Deutschland sich erneut uneingeschränkt für
ein gemeinsames Europa ausgesprochen hat.
10-Jährige US Treasury Notes (CBOE Interest
Rate 10-Year T-No) -
Fakten Juni:
31.05.2012: 1,58
29.06.2012: 1,66 (Unterschied: 0,08 bzw.
5,1%)
13.06.2012: Hoch bei 1,69
01.06.2012: Tief bei 01,44 (Schwankung: 0,25
bzw. 15,8%)
Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanlei
hen sind nach dem Tief von Anfang Juni bei
1,44% wieder spürbar angestiegen, bleiben
aber auch mit 1,66% immer noch schwach.
06. Update beobachteter
Werte
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich
auf meiner Internetseite unter www.heibel-
ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit
meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.
==========
Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln
Anmerkungen im Kundenbereich der Websei
ten verfasst.
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von
Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die
Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter
„2012“ steht das Ergebnis der Position seit
Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweili
gen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundten
denz:
K – bei Gelegenheit Kaufen,
N
K
– Nachkaufen
H – Halten,
V – bei Gelegenheit Verkaufen,
TV – Teilverkauf, also nicht die ganze
Position
6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 16 von 19
VL – Verkaufslimit, bei überschreiten
eines bestimmten Kurses sollte
verkauft werden
SL – Stopp Loss, bei Unterschreiten
eines bestimmten Kurses sollte
verkauft werden
TS – Trailing Stopp, wie SL, nur dass
das Limit kontinuierlich nachgezo
gen wird
Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen
wird sodann kurzfristig von mir per Update an
Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für
neue Kunden vorgesehen, die zu einem spä
teren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Posi
tion noch zukaufen würde, wenn ich beispiels
weise darin nicht schon voll investiert wäre.
Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu
Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfri
stigen Kursrückschlägen von mindestens 5-
7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver
würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit ver
wende ich die folgenden Schritte:
Value Positionen in drei Schritten aufbauen:
25%-25%-50%,
Spekulative und alternative Positionen in zwei
Schrittenaufbauen: 50%-50%,
Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche
Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem
System und ändere ich unter der Woche mehr
fach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der ent
sprechenden Limits ist in der Regel nicht
sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde
ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden
Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbe
halten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber
ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich die
sen Dienst nicht aufrecht erhalten.
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In Deutschland gibt es kaum einen anderen,
der die Hintergründe der Aktienmärkte so mes
serscharf von dem täglichen Medienrummel
trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers
Stephan Heibel.
Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusam
menhänge verständlich darzustellen, können
Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard
überzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfah
ren möchten, dann sollten Sie sich einmal um
den Heibel-Ticker PLUS kümmern.
Für eine Jahresgebühr von 120 Euro erhalten
Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vor
zugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die
in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht
werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den
Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei
zur Verfügung.
Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann
können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch
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bestellen. Oder bestellen Sie einfach das
Schnupperabo zu 16€ für 6 Wochen.
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6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 17 von 19
07. Übersicht HT-Portfolio
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten ver
fasst.
Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte
haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht auf
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von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.
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08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge
machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird
mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar
etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir
jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers
entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar
keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von
Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein
tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung
die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der
Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von
finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges ver
merkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen Informations
quellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden
Unternehmen
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6. Juli 2012 Heibel-Ticker PLUS 12/27 Seite 19 von 19