14
Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung Han~ Laux (Ludwigsburg) 1. Einleitung Die Bauspargruppen-Risikoversicherung ist eine bedeutende Spezies der Gruppen- risikoversicherung. Sie wird yon der Mehrzahl der (zur Zeit 30) deutschen Bauspar. kassen als obligatorische Risikoversicherung auf das Leben der darlehensnehmenden Bausparer in HShe des jeweiligen Restdarlehens praktiziert. Zu diesem Zweck haben die Bausparkassen (zum Tefl schon vor mehr als 50 Jahren) Gruppenrisiko-Versiche- rungsvertr~ge mit Lebensversicherungsunternehmen abgeschlossen. OffizieUe Stati. stiken iiber den Umfang der Bauspargruppen-Risikoversicherung gibt es nicht, l~Ian kann jedoch sch~tzen, dab zum Jahresende 1980 in rd. 3,4 Millionen F~llen derartige Risikolebensversicherungen iiber eine Gesamtsumme yon knapp 60 1Viilliarden DI~I bestanden. Yon allen Risikoversicherungen bei den deutschen Lebensversicherungs- geseUschaften (einschlieBlich der Einzelrisikoversicherungen) in H6he yon fast 100 Milliarden DM [1] *) entfallen demnach zum 31.12. 1980 ann~hernd 60% auf die Bausparerversicherung. Dem Sachkenner ist der Tatbestand vertraut, dab bei den versicherten Darlehens. nehmern der Bausparkassen weir unterdurchschnittliche Sterblichkeitsh~ufigkeiten (gemessen an den Verh~ltnissen in der Gesamtbev61kerung) zu beobachten sind. ])as konnte man bereits aus dem niedrigen Verbrauch der Versicherungsbeitr~ge ffir SterbefaUzahlungen schlieBen, den die Bausparkassen friiher in ihren Gesch&fts- befichten vermeldeten. Beispielsweise galten f iir das Gesch~ftsjahr 1975 folgende Zahlen und Prozents~tze bei zwei groBen privaten Bausparkassen: Bausparkasse Versicherungs- Versicherungs. Verh~ltnis Leistungen beitr~ge leistungen zu Beitr/~ge Mio DM Mio DM % Beamtenheim- st~ttenwerk 97,1 22,0 22,7 Wiistenrot 57,6 19,9 34,5 So fragwiirdig es auch ist, auf diese Weise den Versicherungsbeitr&gen, die auch Kosten. und Sicherheitszuschl&ge enthalten, die Sterbefalleistungen, die zum Tell zeitlich versetzt sind, gegeniiberzustellen, die niedrige Schadensquote w/rd dadurch deutlich. Fiir andere Bausparkassen und Gesch/~ftsjahre sind ebenfalls derart niedrige Relationen nachzuweisen oder zu vermuten. Die naheliegende und offensichtlich zutreffende Erkl~rung f'dr die g~instigen Sterb- lichkeitsverh~ltnisse bei den versicherten Bausparem ist darin zu erblicken, dab hier eine natiirliche Selbstauslese vorliegt: Haupts&chlich werden im Rahmen der Grup- penversicherungsvertr&ge gesunde Personen versichert, die sich yon ihrer physischen *) Zahlen in ecklgen Klammem verweisen auf das Literaturverzeichnis und Anmerkungen am Ende tier Arbeit. 215

Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

Han~ Laux (Ludwigsburg)

1. E i n l e i t u n g

Die Bauspargruppen-Risikoversicherung ist eine bedeutende Spezies der Gruppen- risikoversicherung. Sie wird yon der Mehrzahl der (zur Zeit 30) deutschen Bauspar. kassen als obligatorische Risikoversicherung auf das Leben der darlehensnehmenden Bausparer in HShe des jeweiligen Restdarlehens praktiziert. Zu diesem Zweck haben die Bausparkassen (zum Tefl schon vor mehr als 50 Jahren) Gruppenrisiko-Versiche- rungsvertr~ge mit Lebensversicherungsunternehmen abgeschlossen. OffizieUe Stati. stiken iiber den Umfang der Bauspargruppen-Risikoversicherung gibt es nicht, l~Ian kann jedoch sch~tzen, dab zum Jahresende 1980 in rd. 3,4 Millionen F~llen derartige Risikolebensversicherungen iiber eine Gesamtsumme yon knapp 60 1Viilliarden DI~I bestanden. Yon allen Risikoversicherungen bei den deutschen Lebensversicherungs- geseUschaften (einschlieBlich der Einzelrisikoversicherungen) in H6he yon fast 100 Milliarden DM [1] *) entfallen demnach zum 31.12. 1980 ann~hernd 60% auf die Bausparerversicherung. Dem Sachkenner ist der Tatbestand vertraut, dab bei den versicherten Darlehens. nehmern der Bausparkassen weir unterdurchschnittliche Sterblichkeitsh~ufigkeiten (gemessen an den Verh~ltnissen in der Gesamtbev61kerung) zu beobachten sind. ])as konnte man bereits aus dem niedrigen Verbrauch der Versicherungsbeitr~ge ffir SterbefaUzahlungen schlieBen, den die Bausparkassen friiher in ihren Gesch&fts- befichten vermeldeten. Beispielsweise galten f iir das Gesch~ftsjahr 1975 folgende Zahlen und Prozents~tze bei zwei groBen privaten Bausparkassen:

Bausparkasse Versicherungs- Versicherungs. Verh~ltnis Leistungen beitr~ge leistungen zu Beitr/~ge Mio DM Mio DM %

Beamtenheim- st~ttenwerk 97,1 22,0 22,7 Wiistenrot 57,6 19,9 34,5

So fragwiirdig es auch ist, auf diese Weise den Versicherungsbeitr&gen, die auch Kosten. und Sicherheitszuschl&ge enthalten, die Sterbefalleistungen, die zum Tell zeitlich versetzt sind, gegeniiberzustellen, die niedrige Schadensquote w/rd dadurch deutlich. Fiir andere Bausparkassen und Gesch/~ftsjahre sind ebenfalls derart niedrige Relationen nachzuweisen oder zu vermuten. Die naheliegende und offensichtlich zutreffende Erkl~rung f'dr die g~instigen Sterb- lichkeitsverh~ltnisse bei den versicherten Bausparem ist darin zu erblicken, dab hier eine natiirliche Selbstauslese vorliegt: Haupts&chlich werden im Rahmen der Grup- penversicherungsvertr&ge gesunde Personen versichert, die sich yon ihrer physischen

*) Zahlen in ecklgen Klammem verweisen auf das Literaturverzeichnis und Anmerkungen am Ende tier Arbeit.

215

Page 2: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

und psychisehen Statur her das groBe (nieht nur) finanzielle Engagement des Baus oder Kaufs eines Eigenheims zutrauen, w~hrend Personen mit angeschlagenem Ge- sundheitszustand erst gar nicht zur Versicherung kommen, weft sie das Bau- oder Kaufvorhaben mit seinen hohen Verpflichtungen nicht verwirklichen kSnnen oder wollen. Diese These wird durch die Tatsaehe erh~rtet, dab die ganz fiberwiegende Mehrzahl der Risikolebensversicherungen, da obligatorisch, ohne Gesundheitspriifung angenommen wird. Die Selektionswirkung beruht also -- anders als in der Einzel- versicherung -- nieht auf der Risikopriifung. Klingt nun in der Bauspargruppen- Risikoversicherung der Ausleseeffekt mit zunehmender Versieherungsdauer ebenso ab, wie man es fiir den Fall der Gesundheitsprfifung feststellen kann ? H~ngt mithin die Schadensquote yon der Versieherungszeit ab ? Was l~Bt sieh fiber die Sterbe- h~ufigkeiten der einzelnen Altersgruppen sagen ? Diese und weitere Fragen interessieren alle Vertragspartner, primiir den Versicherer, der das Todesfallrisiko zu tragen hat, sekund~r die Bausparkasse, die auf einen langfristig durchzuhaltenden Beitragstarif Wert legt, und letztlieh auch die Bausparer selbst, die den nieht fiir Sterbefalleistungen und Kosten verbrauehten Beitragsteil jedenfalls bei den neueren Gruppenversieherungsvertr~gen im Wege der ~rberschuB- beteiligung zuriiekerhalten [2]. Bei der Bausparkasse GdF Wfistenrot, welehe die Pflichtversicherung der darlehensnehmenden Bausparer jetzt schon im sechsten Jahr- zehnt betreibt [3], sind deshalb in den letzten 15 Jahren in mehrj~hrigem Abstand vereinfachte Sterblichkeitsuntersuchungen an ihrem relativ groBen Bestand yon Bau- spargruppen-Risikoversicherungen angestellt worden. Cber deren wiehtigste Ergeb- nisse, die weitgehend repr~sentativ fiir die obligatorische Bausparerversieherung und vermutlieh yon allgemeinerem Interesse sein diirften, soll im folgenden beriehtet werden.

2. Die B a u s p a r g r u p p e n - R i s i k o v e r s i c h e r u n g bei der B a u s p a r k a s s e GdF W i i s t e n r o t

Versieherungspfliehtig waren w~hrend des ganzen (1964 beginnenden) Beobachtungs- zeitraums diejenigen Bausparer, die yon der Bausparkasse ein Bauspardarlehen nach Zuteilung des Bausparvertrages [4] oder einen Zwisehenkredit [5] erhalten haben. Das H6chsteintrittsalter betr~gt 60 Jahre. Seit 1970 beginnt die Versicherung mit dem iibern~chsten Monatsersten nach clem auf der Darlehenszusage yon der Bau- sparkasse vermerkten Tag ihrer Abfassung [6]. Die Versicherungssumme bemiBt sieh nach dem Bruttoanfangs-Bauspardarlehen (einsehlieBlich 2~oiger Darlehensgebiihr) bei zugeteilten Bausparvertr~gen, nach dem Unterschied zwischen der Bauspar- summe (Zwischenkredit) und dem Bausparguthaben (wenigstens in H6he yon 40% der Bausparsumme) bei zwisehenfinanzierten Vertr~gen. Die Versieherungssumme wird jewefls auf volle 100 DM abgerundet. Die Anfangsversicherungssumme gilt fiir die ersten drei Kalenderjahre der Versieherungszeit. Vom vierten Kalenderjahr ab richter sich die Versicherungssumme nach dem Jahresanfangsstand des Darlehens. Die HSchstversicherungssumme der Pfliehtversicherung auf ein und dasselbe Leben ist in der Vergangenheit mehrfach erhSht worden. Derzeit betr~gt sie 200000 DM f'fir Eintrittsalter his zu 45 Jahren und 150000 DM fiir Eintrittsalter yon 46 his 60 Jahren. Fiir Versicherungsbeginne yon 1974 bis 1978 galten H6chstversicherungs- summen yon 120000 bzw. 90000 DM, davor yon einheitlich 72000 DM. Ist die H6chstversicherungssumme -- aueh bei mehreren Bausparvertr~gen -- iibersehritten, so wird der anf~nglich festzustellende Versicherungsprozentsatz (Versieherungssumme zu Darlehen) w~hrend der ganzen Versieherungszeit festgehalten. Die Risikolebens-

216

Page 3: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

versieherung endet, wenn das Darlehen so welt abgesunken ist, daB sich fiir das Kalenderjahr eine Versicherungssumme yon weniger als 500 DM erg~be. Zur Zeit betr/~gt die anf~ngliehe Mindestversieherungssumme 5000 DM, fiir Versieherungs- beginne in den Jahren 1974 bis 1978 2000 DM, davor 500 DM. Die Bauspargruppen-Risikoversicherung statuiert (auch bei den iibrigen Bauspar- kassen) keine absolute Zwangsversieherung. Auf Wunsch des Bausparers kann n/~m- lich die Risikoversicherung gegen Abtretung der Rechte und Anspriiehe aus schon bestehenden Lebensversicherungen entfallen, in Ausnahmef/iilen sogar auch ohne Abtretung. Derartige Wiinsche ~ul3ern die Bausparer naturgem~fl verst/~rkt zur Zeit des Versieherungsbeginns, aber aueh in den sp~teren Jahren. Bewegung kommt zu- dem in den Versicherungsbestand dadurch, dab der Versieherungsbeginn zuweilen mit der Darlehensauszahlung besser synchronisiert bzw. die Versieherungssumme nach grSBeren Sondertilgungen (vor aUem gegen Ende der planm~Bigen Tilgungszeit des Bauspardarlehens) dem aktueilen Darlehensstand angepaflt oder bei vollst~ndiger Darlehensriiekzahlung vorzeitig beendet werden (und nicht in unver~nderter Hfhe bis zum Ende des Kalenderjahres bestehenbleiben) soil. Das Entgelt Ffir den Versicherungsschutz wird in Gestalt teehniseh einj~hriger Versicherungsbeitr~ge erhoben. Die Bausparkasse belastet die Jahresbeitri~ge per 1. Januar den Bauspar- oder Zwisehenkreditkonten, im Jahre des Versieherungs- beginns anteilig f'tir die Anzahl der unter Versicherungsschutz stehenden Monate bei der Anmeldung zur Bausparerversicherung. Der Versicherungsbeitrag wird mithin Ffir jedes Kalenderjahr neu berechnet, zum einen naeh dem dann geltenden Alter (Kalenderjahr minus Geburtsjahr), zum anderen nach der maBgebliehen Versiehe- rungssumme. Da die Beitragss~tze -- yon den jiingsten, aber nur schwaeh besetzten Altem abgesehen -- mit dem Alter ansteigen, die Versicherungssummen jedoeh (mit Ausnahme der ersten drei Kalenderjahre) abnehmen, sind die tats~ehlichen Ver- sicherungsbeitr~ge im Laufe der Versieherungszeit untersehiedlieh hoch. W~hrend die Absolutbetr~ge in der Anfangszeit -- besonders bei hSheren Eintrittsaltern -- zun~chst noch zunehmen kSnnen, sinken sie sp~terhin genereU ab, weil sich die Darlehenstilgung starker auswirkt. Damit der Bausparer die ailj~hrlich einmalig und unterschiedlieh hoch anfailenden Beitr~ge nieht gesondert entriehten muB, erhebt die Bausparkasse einen gleich- bleibenden altersabh~ngigen Versicherungszusehlag zu der ebenfalls konstanten Zins- und Tilgungsrate (Tilgungsbeitrag). Der Versieherungszuschlag ist nur eine Ver- rechnungsgrSfle. Die Untersehiede zwisehen dem Versicherungsbeitrag, der das eigentliche Entgelt f'fir den Versicherungssehutz darstellt, und dem Jahresbetrag der Versicherungszusehl~ge gehen zugunsten oder zu Lasten der Tilgung des Bauspar- darlehens.

3. Gang und Grenzen der S t e r b l i c h k e i t s u n t e r s u e h u n g

Vergliehen wurden die in den Kalenderjahren 1964, 1970, 1974 und 1978 tatsKehlieh eingetretenen Sterbef~ile mit den aufgrund der Allgemeinen Deutschen Sterbetafel 1960162 M~nner theoretiseh zu erwartenden Todesi~lle, und zwar jewefls nach der Personenzahl und der Versicherungssumme. Fiir alle vier Kalenderjahre wurde der Versicherungsbestand, sowei$ die Risikolebensversieherung sp~testens am 1. Januar des betreffenden Jahres begonnen hatte, sowohl nach der Versicherungsdauer als auch nach den Lebensaltern gegliedert. Weniger aussagekr~ftig ist der Vergleich der Todesfalleistungen mit den VersicherungsbeitrKgen, da im fragliehen Zeitraum der Beitragstarif in bezug auf Sterbetafeln und Kostenzuschl/~ge mehrfach ge~ndert

217

Page 4: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

worden ist. Es wird deshalb darauf verzichtet, die betreffenden Daten (ebenso wie die Ergebnisse der Sterblichkeitsuntersuchung fiir einige weitere Kalenderjahre) mit- zuteilen. Aus der Tabelle 1 ist zun~chst der Umfang des Versicherungsbestandes zu ersehen:

Stichtag Anzahl der Versicherungs- Durchsclmitts- versicherten s u m m e versicherungs- Personen insgesamt summe

DM DM

1.1.1964 224295 1673 758 7462 1.1.1970 323 754 3 751 212 11 587 1.1.1974 463 982 6 221 537 13 409 1.1.1978 688 429 9293 850 13 500

Was die tats&chlichen Sterbef~Ue angeht, so ist zu bemerken, dab direkt nach Ablauf eines Kalenderjahres die zugehSrige Schadensquote noch nicht in roller HShe be- kannt ist. Zahlreiche Sterbefallmeldungen treffen mit Versp~tung ein, in Einzelf~llen sogar erst nach Jahren. Das liegt darin begriindet, dal3 die Bausparerversicherung einen Annex zum Bausparvertrag bilde~, fiber deren Bestehen die Hinterbliebenen oder Erben zuweflen nicht oder nur ungenau unterrichtet sind. Die Sterbef/~lle miissen deshalb wenigstens einige Monate bis in das n~chste Kalenderjahr hinein statistiziert werden. Zu erw~hnen ist auch, dab auf das Leben ein und desselben Bausparers h/~ufig mehrere Risikolebensversicherungen bestehen, well ffir die Bausparfinanzierung mehrere (Wiistenrot-)Bausparvertr&ge eingesetzt werden. Solche Mehffachversiche- rungen sind bei der Anzahl und der Versicherungssumme (tats/~chlich wie theoretisch) schon deshalb als Einzelf/~lle erfaBt worden, weft sie in verschiedene Beginnjahre fallen k6nnen. Die Zusammenfiihrung w~re zwar bei den tats~chlichen Todesf&llen ohne weiteres mSglich gewesen, nicht aber bei den theoretischen. Da f'tir die seiner- zeitige Aufteilung in mehrere Vertr~ge das Bauspar- und nicht das Versieherungs- verhMtnis ausschlaggebend war, ist anzunehmen, dalt die Mehffachversicherungen ohne merklichen Einftul3 auf die Resultate der Sterblichkeitsuntersuchung sind. Die theoretischen Sterbef/flle sind, wie erw&hnt, auf der Basis der Sterbetafe11960/62 M hergeleitet worden. Fraglos hat sich in den letzten anderthalb Jahrzehnten auch die Sterbeh~ufigkeit in der GesamtbevSlkerung ver~ndert [7]. Aus Vereinfachungs- und Vergleichsgriinden liegt jedoch allen Berechnungen, fiir die der Versicherungsbestand jeweils nach dem Kalenderjahr der Geburt unterteflt worden ist, dieselbe Sterbetafel zugrunde. ]:)berdies war eine Trennung nach dem Geschlecht nicht m6glich. Vielmehr muBte eine gewisse Verf&lschung durch den Anteil der versicherten Frauen yon sch&tzungsweise unter 10% (in der Tendenz etwas steigend) hingenommen werden.

Bei den Untersuchungen blieben die im ersten Teiljahr der Bausparerversicherung stehenden Risikolebensversicherungen unberiicksichtigt. Dafiir waren nicht nur tech. nische Umst&nde, sondern auch die besonderen Verh&ltnisse dieser Versicherungsform maBgebend; denn unmittelbar nach Versicherungsbeginu ist der Versicherungs- bestand aus den schon geschilderten Gr~inden in relativ groBer Bewegung. Die daraus resultierenden Unsicherheiten fiir die exakte Erfassung des Versicherungsbestandes im ersten Kalenderjahr h~tten nur mit grSBerem Aufwand beseitigt werden kSnnen.

Ohnehin zeigen sich bier die Grenzen der in Rede stehenden Sterblichkeitsunter-

218

Page 5: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

suehung. Die Bestandsbewegungen im Laufe der einzdnen Kalenderjahre sind n~m- lich ebenfalls vernaehl~ssigt worden. Es wurde also angenommen, dag der Bestand per 1. Januar nach Personen- und Summenzusammensetzung w~hrend des ganzen Kalenderjahres unver~ndert geblieben ist. In Wahrheit gibt es aber Zug~nge und vor aUem Abg~nge. Wie weir dadurch die theoretisehen Sterbef~Ue etwa in den ersten und in den letzten Versicherungsjahren starker beeinflugt sind, mug dahingestellt bleiben.

4. G e s a m t e r g e b n i s s e der S t e r b l i c h k e i t s u n t e r s u c h u n g

In den Summenzeilen unter I b i s IV der Tabellen 1 und 2 finden sich die Resultate der Sterblichkeitsuntersuchungen fiir den Gesamtbestand der Risikolebensversiche- rungen in den Jahren 1964, 1970, 1974 und 1978. Die tats~chlichen Todesf~Ue sind nach der Anzahl, Versieherungssumme und Durehsehnittsbetrag in den Spalten 8 bis 10 registriert, die theoretischen Versicherungsf~lle in den Spalten 11 his 13. In den Spalten 14 his 16 sind die tats~chlichen mit den theoretischen Versicherungs- f/~llen verglichen. Insgesamt gesehen sind (gemessen an der Sterbliehkeit der m~nnlichen Gesamt- bev61kerung in der Bundesrepublik Deutschland 1960/62) im Bestand der Bauspar- gruppen-Risikoversicherung bei der Bausparkasse Wiistenrot tats~chlich folgende Leistungsf~lle eingetreten:

im bei der bei der Kalender- A n z a h l Versicherungs- jahr summe

1964 56,2% 57,1% 1970 57,1% 61,5% 1974 48,9% 51,7% 1978 44,8% 45,7%

Aueh in den iibrigen Jahren lagen die Schadensquoten zwisehen rd. 40 und 65%. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Sterblichkeit bei den versicherten Wiistenrot- Bausparern weit niedriger als in der GesamtbevSlkerung. Die niedrigeren Prozent- s~tze der gegenwartsnahen Kalenderjahre iibersteigen die in der GesamtbevSlkerung feststeUbaren Sterblichkeitsverbesserungen. In allen vier Beobachtungsjahren ist die summenm~gige Schadensquote h6her als die anzahlm~gige. Das spricht jedoch nur seheinbar f'tir eine grunds~tzlieh hShere Sterb- lichkeit bei den hohen Versicherungssummen. In anderen Kalenderjahren, f'tir die bier die Ergebnisse der Sterblichkeitsuntersuchungen nicht mitgeteilt werden k6nnen (z.B. 1968 und 1977), war die Durchschnittssumme der tats~chlichen Sterbef~lle niedriger als die der theoretischen.

5. S t e r b l i c h k e i t nach A l t e r s g r u p p e n

W~hrend die Einzelberechnungen der theoretischen Todesf~lle auf den qx-Werten f'tir die Alter yon Jahr zu Jahr basieren, sind diese zum Vergleich mit den tats~chlich eingetretenen Todesf~llen in Fiinfjahresgruppen zusammengefagt worden. Dadureh soUten sowohl die notwendigen Erhebungen vereinfaeht als auch Zufallsschwankun- gen (insbesondere in den sehwaeh besetzten Lebensaltern) ausgeglichen werden. Bei-

219

Page 6: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

r ~

c~

f~

r ~

~o

pm~

~D

p~

o

Q~

~ ~

oo

oo

o~

A w~

v

oo

oo

oo

oo

A

c~

Q~

o~

L ~

Tnl

L ~D ~ ~l~ a O ~ L ~ ~

~m~ ~ l ~ l ~ ~ l ~ll ~ i ~

L~D a O

q ~ ~m~ ~ml~ ~m4 I1~ qPl4 ~

L ~

L~D

C ~

Page 7: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

0 0

0

~q

oO L~b

L~

oO

C~

oO QO

Page 8: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

e l

0

e~

.$

e~

o . ~ ~

N ~

~ i ~ . ~

r~

~ . ~ ~.,~

A

, ~

~ v

v

v

~ ~ ~ 1 ~ ~ ~ ~ 1 ~ ~ ~ ~ l ~

~ " . I ~

, =

b .

r

QO

b ,

b ,

b .

b .

Page 9: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

"~ ~ ~ ~

m

N

All

x~

0

@,I

Page 10: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

spielsweise fallen im Jahre 1978 in die Gruppe der 25- bis 29j~hrigen die 1953 bis 1949 geborenen Bausparer. Die Tabelle 1 zeigt, dab sich der Versiehertenbestand sowohl nach der Anzahl als auch nach der Versicherungssumme stark auf die mittleren Lebensalter konzentriert (Spalten 1 his 7). Summenm~Big entfallen in allen Beobachtungsjahren jeweils weniger als 1% auf die Gruppe der unter 25j~hrigen und der fiber 64j~hrigen Bausparer. Das wird verst~ndlich, wenn man bedenkt, dab aus famfli~ren und finanzieUen Grfinden die ganz jungen Bausparer noch nicht und die ~lteren Bausparer nieht mehr zum Bau oder Kauf eines Eigenheims kommen. Bei den ~lteren oberhalb yon 60 Jahren spielt zudem das HSchsteintrittsalter yon 60 Jahren eine Rolle, so dab in diesem Bereich nur frfiher zugegangene Risikolebensversicherungen zu inzwischen weit- gehend getilgten Bauspardarlehen zu registrieren sind. Aus der Altersverteilung ist abzulesen, dal3 sich gleiehwohl der Versiehertenbestand w~hrend des Beobaehtungszeitraums verjfingt hat. So entfallen auf die Versicherungs- summe der unter 50j~hrigen folgende Anteile:

J a h r P rozen t sa tz

1964 65,3 1970 72,8 1974 76,6 1978 78,6

Entsprechend ist das durchschnittliche Eintrittsalter abgesunken, das Mitte der 1960er Jahre noch bei 48 his 49 Jahren lag und heute rd. 45 Jahre betr~gt. Vergleieht

%

lOG

9C

8C

7C

6C

5C

3C

2C

lC

Tatsachliche zu �9 theorefischen

Versicherungssummen

|

l t l l i l t

J

/ /

�9 �9 / \ i .. / \ , , - / \ ./1 [ /" j < ~ "~ ./..'.

: ; ~ . . i . . . ~ , .., ~ ~ ..:/,.. / / ~,,...\,X.."'/ ~\ t ' \ ', ..'/ ', IX.." ' (>~ / I \ V'/ '4 .,'\ ~ 7"~,~ X

! . . . . . . 1970 ' ' 1978

AHer der Versicherfen ~,~ I t I I t I I I / I D ,

bis24 30bis34. ~.Obis44 50bis54. 60bis64. Jahre 25his29 35bis39 45bis4-9 55bis59 ab65

Abb. 1. Verh~ltnis der t~ts~chlichen zu den theore t i schen Vers icherungssummen nach Alters- g ruppen ffir die Ka lender jahre 1964, 1970, 1974 und 1978.

2 2 4

Page 11: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

man nun die tats/ichliehen Versicherungsf/ille der Spalten 8 bis 10 yon Tabelle 1 mit den theoretischen der Spalten 11 bis 13, so fallen betr~ehtliche Abweiehungen in den einzelnen Altersgruppen veto Durchschnittswert des Gesamtbestandes auf. Das gilt fiir alle Beobachtungsjahre und ist aus der grafisehen Darstellung yon Abb. 1 auf einen Blick zu ersehen. Die gr6flten Unterschiede sind erwartungsgem~fl in den schwaeh besetzten Altersgruppen zu verzeiehnen, z.B. zum 1.1. 1964 bei den 65j/ihrigen und ~lteren; hier tritt der einzige Fall auf, in dem summenm~Big mehr Versicherungsleistungen zu zahlen waren, als theoretisch zu erwarten sind (102,2% gegeniiber 57,1% im Gesamtbestand). Die grSflte Abweichung nach unten (wenn man yon den unter 25j/ihdgen im Jahre 1970 absieht, bei denen iiberhaupt kein Leistungsfall eingetreten ist) kommt bei den 25- bis 29j/ihrigen im Jahre 1974 vor (tats/iehliche zu theoretischen Versicherungssummen nut 9,5%). Es muff offenbleiben, inwieweit sich bei anderer Alterseinteilung, deren einmal getroffene Wahl fiir alle Sterbliehkeitsuntersuchungen nicht ver/~ndert wurde, das charakteristische Auf und Ab der Verh/iltniszahlen, das aus Abb. 1 abzulesen ist, gegl/ittet h/itte. Erkennbar wird aber aus den Prozentzahlen, dab die hSheren Alter vermutlieh eine etwas hShere Sterblichkeit aufweisen als die jiingeren, jeweils im Vergleich mit der m/inn- lichen deutschen GesamtbevSlkerung 1960/62. Die zwisehenzeitlich vereinfacht er- stellten Sterbetafeln [7] zeigen nicht gleichermaBen einen solch durchgehenden Trend.

6. S t e r b l i c h k e i t naeh der V e r s i c h e r u n g s d a u e r

Eine Unterteilung nach der abgelaufenen Versicherungsdauer verspricht insbesondere AufsehluB dariiber, wie lange und wie stark die Selbstauslese zu giinstigeren Sterb- lichkeitsrisiken anh/ilt. Diese Frage spielt vor dem Hintergrund einer schw/icheren Dynamik des Bausparneugesch/ifts, die nach einigen Jahren auf die Darlehens- gew/ihrung und die Bausparerversicherung durchschl~gt, eine besondere Rolle. Bei hoher Progression des Neuzugangs (ira Bauspargeseh~ft wie in der Bauspargruppen- Risikoversicherung) dominieren die in der Anfangszeit stehenden Risikolebensver- sicherungen, fiir die man ein Minimum der Sterbeh/iufigkeiten vermutet. Das ]~ber- gewicht der erst seit kurzem laufenden Versieherungen wird noeh dadurch verst~rkt, dab die Versicherungssummen mit der Darlehenstilgung absinken und (bei der Bau- sparkasse Wiistenrot) in den ersten drei Kalenderjahren in anf~nglicher H5he kon- stant bleiben. Hingegen bewirkt eine nachlasseude Progression, dab den Versiche- rungen, die in der Restlaufzeit stehen, ein relativ grSBeres Gewicht zukommt. Wiirde dort eine h5here Sterblichkeit gelten, so miiflte das die gesamte Sehadensquote ver- sehleehtem. Die Tabelle 2 enth/ilt zun/ichst in den Spalten 1 his 7 Angaben iiber die Gliederung des Bestandes naeh der Versicherungslaufzeit. Zu allen Stichtagen zeigt sich eine Konzentration auf die Risikolebensversicherungen in der Anfangszeit. Darin spiegelt sieh die ]~berlagerung mehrerer Vorg~nge: Die fast ununterbrochene Zunahme des Bausparneugeseh~fts und der Darlehensgew/ihrungen in der Beobachtungsperiode, die Anhebungen der H~chstversicherungssummen fiir den Neuzugang und das Gleiehbleiben der Versicherungssumme in den ersten drei Kalenderjahren. Lag die Durchschnittssumme im ersten vollen Kalenderjahr der Risikolebensversicherung zum 1.1. 1964 (also Zugangsjahr 1963) noch bei 11689 DM, so ist sie zum 1.1. 1978 (Zugangsjahr 1977) auf 18120 DM angestiegen. Das summenm/iBige Gewicht der noch in der Anfangszeit stehenden Risikoversiehe- rungen hat allerdings im Beobachtungszeitraum abgenommon. Entsprechend ist der

225

Page 12: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

Anteil der Risikolebensversicherungen in der Restlaufzeit angestiegen. Das zeigt die folgende Gegeniiberstellung:

Beob- achtungs- jahr

Prozentanteile der Risikolebensversicherungen mit einer Versicherungsdauer von

1 bis 3 Jahren 9 und mehr Jahren

Anzahl S u m m e A n z a h l Summe

1964 46,4 66,2 9,0 1,8 1970 45,5 61,7 12,5 3,6 1974 47,7 62,4 12,1 4,0 1978 46,5 58,7 12,2 4,7

Zu dieser Gewichtsversehiebung dtirfte nicht nut die abgesehw~chte Progression des Bauspargesch~fts beigetragen haben, sondern auch eine gewisse Verl~ngerung der Versicherungszeiten. Dies wiederum geht sowohl auf vermehrte Zwischenfmanzierun- gen, die in den Versicherungsschutz einbezogen sind, als aueh auf nachlassende Sondertilgungen zurtick, w~hrend TilgungsstreckungsmaBnahmen [8] wegen ihrer geringen Nutzung kaum eine Rolle spielen diirften. Wie nicht anders zu erwarten, konzentrieren sich die tats~chlichen und die theoreti- schen Versicherungsf~lle (Spalten 8 bis 13 der Tabelle 2) ebenfalls auf die ersten Ver- sicherungsjahre. Die Versicherungssummen, die im Todesfall zu leisten sind, nehmen fast ausnahmslos mit der Versicherungsdauer ab. Uneingeschr~nkt gilt das bei den theoretisehen Versieherungsf~llen fiir deren Durehsehnittssummen, weil die ver- sicherten Summen mit fortsehreitender Tflgung immer mehr absinken. Betraehtet man das Verh~ltnis der tats~chlichen zu den theoretischen Versicherungs- f~llen (Spalten 14 bis 16), so sind gesetzm~Bige Abweiehungen vom Durehschnitts- wert weder bei den Sttiekzahlen noeh bei den Summen zu erkennen. Insbesondero zeigt sieh kein durehgehender Trend der Zu- oder Abnahme in Abh~ngigkeit yon der Versicherungsdauer. Dies erweist auch die Abb. 2, in der fiir die Jahre 1964, 1970, 1974 und 1978 das Verh~ltnis der tats~chlichen zu den theoretischen Versicherungs. summen aufgezeiehnet ist. Daraus kann man sehlieBen, dab sich die Selektion, die in bezug auf die Sterblich- keitsverhMtnisse in der Tatsache des Baus oder Kaufs eines Eigenheims zu erblicken ist, nicht so rasch verliert. Die Beobachtungszeit beschr~nkt sich allerdings auf etwa 10 bis 12 Jahre, weil das kollektive Bausparen, das aus Wartezeitgriinden auf einen rasehen Geldumsehlag angewiesen ist [9], grunds~tzlich keine wesentlich l~ngeren Tilgungszeiten einr~umen kann. Ferner ergibt sich, dab ernsthafte Bedenken derart, dab sich mit dem ~Iterwerden der Bausparbestimde die Versichertensterblichkeit verschlechtern kSnnte, nicht an- gebracht sind. Dabei wird stillsehweigend vorausgesetzt, dab die Bausparkassen weiterhin mit dem Schwergewieht auf dem Gebiet der Eigenheimfinanzierung t~tig sein werden und aueh sonst keine grunds&tzliehen ~nderungen eintreten. Uber die Nachhaltigkeit des kr~ftigen Selektionseffekts lassen sich nur Vermutun- gen anstellen. Es ist anzunehmen, dab die positive Lebenseinstellung und das ge- stiegene Lebensgefiihl nach dem Bezug eines eigenen Hauses oder einer eigenen Wohnung die Gesundheit auf Dauer zum Guten hin beeinflussen. Das ist medizinisch durch statistische Einzeluntersuehungen eines Arztes best~tigt worden [10].

226

Page 13: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

9C

8C

7C

6C

5C

Tafsachliche zu theoretischen Nersicherungssummen

F ' ~ \ A / . \ /~.~,--,

-,.,. ,,I .... -~,,-7"~.~',/., /'\ I \..',, I

30

20

1

......... 196/, - - - - 1974

. . . . 1970 1978

VersJcherungsdauer I I

i ' ; ' 8 lo 12 Jar, 3 5 7 9 (ab]11 (ab)13

Abb. 2. Verh~ltnis der tats~ichlichen zu den theoretischen Yersicherungssummen nach der Ver. sicherungsdauer far die Kalenderjahre 1964, 1970, 1974 und 1978.

LITERATURVERZEICHNIS

[1] Siehe Tabelle ,,Entwicklung des eingel6sten Neugeseh~fts, Bestandes und der Pr~imienein. nahmen deutscher Lebensversicherer his Ende 1980", Zeitschrfft fiir Versicherungswesen 1981, S. 126.

[2] Vgl. Zimmermann, Kla~s: ,,Zum Gesch~ftsplan ffir die Bauspar-Risikoversicherung", Ver. sicherungswirtschaft 1975, S. 1015.

[3] / ~ r , Hans: ,,Ira sechsten Jahrzehnt: Die Wfistenrot-Bausparer-Versicherung", mein Eigenheim 1980, S. 80.

[4] Wegen einer Beschreibung der Begriffe und der Bezeichnungsweisen, der EigentSmlich- keiten und der Arbeitsweise des Bausparens siehe die Monographie des Verfassers ,,Die Bau- sparfinanzierung. Die finanziellen Aspekte des Bausparvertrages als Spar- und Kredit- instrument", 4. Auflage, 279 Seiten, Verlagsgesellschaft Recht und Wirtschaft mbH, Heidel- berg, 1976.

[5] Vgl. f_,aux, Hans: ,,Die Zwischenfinanzierung yon Bausparvertriigen", 5. Auflage, 129 Seiten, Verlagsgesellschaft Recht und Wirtschaft mbH, Heidelberg, 1980.

[6] Davor war der Versicherungsbeginn bei zugeteilten Bauspardarlehen der Monatserste, der auf die Bereitstellung der Bausparsumme wegen Zuteilungsannahme oder Wiedergeltend- machung der Zuteilungsrechte aus einem fortgesetzten Bausparvertrag folgte.

[7] Ne~cburger, Edgar: ,,t~ber die Entwicklung der BevSlkerungssterblichkeit in der Bundes- republik Deutschland in den Jahren 1961 bis 1968", Bliitter der DGVM, Band X, Heft 4, Oktober 1972, S. 499, sowie ,,Zur Sterblichkeit in der BRD im Beobachtungszeitraum 1968/70", Bliitter der DGVM, Band XI, Heft 2, Oktober 1973, S. 277; femer ,,Sterbetafeln in abgekfirzter Form" in den Statistischeu Jahrbiichem ffir die Bundesrepublik Deutschland, Herausgeher Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Verlag W. Kohlhammer GmbH, Stutt- gart und Mainz.

[8] La~, Hans: ,,Tilgungss~reckung bei Bauspardarlehen. M6glichkeiten der Senkung des Kapitaldienstes dutch exteme und bausparkasseninterne TilgungsstreckungsmaBnahmcn", Bl~itter der DGVM, Band XV, Heft 1, April 1981, S. 55.

227

Page 14: Sterblichkeitsuntersuchungen in der Bauspargruppen-Risikoversicherung

[9] Vgl. Laux, Hans: ,,Das kollektive Bausparen. Neuere Untersuchungen und zusammen- fassende Darstellung zur Technfl~ und Mathematik des deutschen Bausparens", 352 Seiten, Verlagsgesellschaft Recht und Wirtschaft mbH, Heidelberg, 1973.

[10] Siehe ,,FSrdert Bauen die Gesundheit ?", mein Eigenheim 1966, S. 223.

Zusammen/assung

Mitgeteilt werden die wichtigsten Ergebnisse yon Sterblichkeitsuntersuchungen an den Best~nden der Banspargruppen-Risikoversicherung bei der Bausparkasse GdF Wiistenrot fiir die Jahre 1964, 1970, 1974 und 1978. Es zeigt sich, dab die Bausparer, die obligatorisch in jeweiliger Darlehens- hShe auf den Todesfall versichert sind, deutlich niedrigere Sterbewahrseheinlichkeiten aufweisen als die m/innliche Gesamtbev61kerung der Bundesrepublik Deutschland 1960/62. Das gilt ffir alle Altersgruppen und vor allem w~hrend der ganzen rd. 10- bis 12j~hrigen Versicherungszeit. Die Selbstanslese zu den giinstigen Sterhlichkeitsrisiken, die offensichtlich bei den darlehensnehmen- den Bausparern zu verzeiehnen ist, wirkt demnach jedenfalls w~,hrend der Tilgungszeit der Bau- spardarlehen fort.

Summary

A survey of the most important results of mortality studies within the building-saving group term life insurance of the Wiisteurot Building Society for the years 1964, 1970, 1974 and 1978. I t is shown that the savers who are obliged to have life insurance cover to the amount of their loans have clearly lower mortality probabilities than the total male population of the Federal Republic of Germany in 1960162. This applies to all age groups and mainly for the whole insurance period which is generally about 10 to 12 years. The lower mortality risk which is obvious with the building-savers taking up a loan thus continues during the redemption period of the loan.

228