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Steuererhöhung und Konjunkturausgleichsrücklage im „Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft“ Author(s): Norbert Andel Source: FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 36, H. 1 (1977), pp. 107-109 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40911354 . Accessed: 16/06/2014 15:04 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.79.21 on Mon, 16 Jun 2014 15:04:44 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Steuererhöhung und Konjunkturausgleichsrücklage im „Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft“

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Steuererhöhung und Konjunkturausgleichsrücklage im „Gesetz zur Förderung der Stabilitätund des Wachstums der Wirtschaft“Author(s): Norbert AndelSource: FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 36, H. 1 (1977), pp. 107-109Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40911354 .

Accessed: 16/06/2014 15:04

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Steuererhöhung und Konjunkturausgleichsrücklage im „Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums

der Wirtschaft64*

von

Norbert Andel

I.

Herbert Geyer verfolgte in seinem als „critical analysis of the provisions of the Stabilization Law as they relate to linear tax variations" verstandenen Beitrag die Absicht, „to prove the inadequacy of the legal wording as seen from this (d.h. die stabilitätspolitische Bedeutung der „built-in flexibility4

'

betonenden) advanced theoretical viewpoint" (Seite 96). Seine interessanteste These ist, daß die nach § 15 Abs. 4 StWG zu bildende Konjunkturausgleichs- rücklage über das Aufkommen hinausgehe, das einer nach § 51 Abs. 3 Ziff. 2 Einkommensteuergesetz bzw. § 19 c Körperschaftsteuergesetz möglichen Steuererhöhung zum Zwecke der Boombekämpfung zuzuordnen sei1.

Die folgenden Bemerkungen sollen zeigen, 1. daß diese These in dem zugrunde gelegten Rahmen nicht ableitbar ist, 2. daß sie aber bei einer anderen Betrachtungsweise zutrifft.

II.

Geyer interpretiert § 15 Abs. 4 StWG zutreffend durch die Formel

W Ts = 100 +r T2'

* Bemerkungen zu Herbert Geyer : Linear Tax Variations in the Stabilization Law, in: Finanzarchiv, N.F. Bd. XXVIII, 1969, S. 96-99. - Der Verfasser dankt Herrn Dr. Robert Fecht, Frankfurt (Main), für mehrere wesentliche Verbesserungs- vorschläge zur ersten Fassung des Manuskripts. 1 "The amounts to be deactivated ... exceed the amounts of additional tax yield attributable to ad hoc tax rate increases" (S. 98).

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108 Norbert Andel

wobei Ts die zu bildende Konjunkturausgleichsrücklage, T2 das Steuerauf- kommen der Periode mit dem erhöhten Steuersatz und r die prozentuale Steuererhöhung bezeichnen.

Wenn anschließend formuliert wird

(2) 1 ; -L-é* (2) 1 ; 100 tx wobei tt für den ursprünglichen Steuersatz, Zlts für ,,the linear tax rate change for this specific and earmarked revenue change4

' (S. 97) stehen, deutet sich

allerdings ein Mißverständnis an. Die nach den zitierten Bestimmungen mög- liche Steuererhöhung bezieht sich auf die Steuerschuld nicht vor, sondern während der Phase des geltenden erhöhten Steuersatzes2. Deshalb muß es heißen:

_r_ At. V > 100 ti +Aty und entsprechend:

100 A' (3) (V' T - tj+Zlty _ A%a (3) (V'

T"-IW)+100^!ÎL_ T - _

t'+Z"'+/"> tj +Zlty

sowie unter Berücksichtigung von

(5) ti = t1+Aty + Ai* (7') T2 = (tx + Aty + Ais) (Tx + AY)

m t8 = (ti+Jyt8+Ats) ^ + At* + At¿ <Ti + A Y)

= Jtg (Y,+A Y).

Gleichung (8') entspricht genau Gleichung (11) bei Geyer, definiert als „addi- tional yield from specific linear tax variations" (S. 98).

In dem hier benutzten Ansatz gibt es also keine Diskrepanz zwischen der zu bildenden Konjunkturausgleichsrücklage und dem Mehraufkommen, das der konjunkturpolitisch motivierten Steuererhöhung zugerechnet wird.

III.

Trotzdem ist es richtig - und damit komme ich zu meinem zweiten Punkt -, daß der sich nach Gleichung (8') ergebende Betrag größer ist als

2 An anderer Stelle (S. 96 f.) schreibt Geyer selbst: "the amounts are defined as a fraction of the yield from income taxation during the period for which the increased tax rates apply."

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Steuererhöhung und Konjunkturausgleichsrücklage 109

„the amounts of additional tax yield attributable to ad hoc tax rate in- creases" (S. 98). Wenn die Konjunkturausgleichsrücklage laufend und nicht erst am Ende der zweiten Periode gebildet wird, ist zu erwarten, daß wegen des Entzugseffekts sowohl A Y als auch AtY und damit (tt -f- Atv) reduziert werden. Das Steueraufkommen der hypothetisch-alternativen Situation ohne Konjunkturzuschlag ist also größer als

ti+Aty T t1+Aty+At8 2'

Allerdings ist der Gesetzgeber gut beraten gewesen, im StWG diesen Aspekt nicht zu berücksichtigen und die Auseinandersetzungen zu vermeiden, die bei der Schätzung der hypothetisch-alternativen Situation zwangsläufig entstehen müßten.

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