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S. SCHULTZ STREUF UNDE AUS ISACCEA (NOVIODUNUM) (mi! Ta/el) Dem Berliner Munzkabinett wurde 1975 aus Privalbesi!z eine Anzohl von gr iechischen Munzen und byzonti nischen Bleien zur Bestimmung vor - gelegt, die von dem Besitzer uberwi egend selbst gefunden und gereinigt worden waren . Die Funde stammen aus der bei der heut i gen Stadt Isaceea in der Dobrudscho (Bezirk Tulcea). Hi er am reehten Donauu- fer, kurz vor dem Donaudelta wird die in romischer und byzantinischer Zeit ols Furt und Strassenstotion ebenso wie als Legionslager und Flot!enstUt- zupunkt bedeutsame Siedlung Noviodunum lokolisiert '. Eine Anzahl der Munzen konnte fur die Berliner Sammlung erworben werden. Es gelong jedoch nieht, auch die Bleie zu erwerben. Da diese Materialgruppe ohne konservatorische MaBnahmen besonders ist und es sieh 1 ZUT Geschichte des Ortes s. : E. Polaschek, RE, 1936, Sp . 1191 - 1194 s.v. Noviodunum mit weiterfLihrender li tertatuf. R. Vu lpe und 1. Bemea, Din istonia Dobrogei II (Rom. und frGhbyzantinische Zeit), Bukarest 1968 (vgl. dos Register). t. Bernea und S. Din istoi1ia Dobrogei III (7.- 15. Jh.), Bukarest 1971 (vgl. dos Register). Vero ffentlichungen van den Funden und van den Ergebnissen der seit 1953 in Noviodunum durchgefi..ihrten Grobungen finden sich in versch iedenen und historischen Zeitsch rHten verstreut, vgl. hierfur die ZusammensteHung in der Tabula Imperii Roma ni L 35 (Bucarest), Bukarest 1969, S. 54 und Dacia N.S. 17, 1973, S. 335 f. Fur dos antlke numismatische und sigillographische Fundmoteriol sind mir die folge nden Pub1ikotionen bekannt geworden: Dacia N.S. 20, 1976, S. 288 N r. 21 (1 archaische Branzemunze). Dacia N.S. 16, 1972, S. 362 Nr. 8 (1 Drachm e von Histria). Dacia N.S. 10, 1966, S. 410 Nr. 32 (1 Bronzemunze des Vespasianus). Materiale , 7, 1961. 5.391-399 (·rom. Munzen). Dacio N.5. 5, 1961, S. 589 Nr. 37 ; ebend-a Bd. 16, 1972, S. 370 Nr. 72; SCIV 12, 1961 , S. 151 Nr. 37; Scinteia 29, 1960, Nr. 4986 (rom. Schotzfund von 1071 Munzen des 3. Jahrhu nderts). Dacia N.S. 6, 1962, S. 537 Nr. 33 (1 so lidus des Macrianus). Materiale 5, 1959, S. 461-473 (400 meist rom. und byzantinische Mun- zen). Dacia N.5. 12, 1968, S. 458 Nr. 90 (11 rom. und byzantin. Munzen). Materia le 4, 1957, S. 155- 174 (205 Irom, und byzant;n. Munzen, 3 byzontin. Siege1). Dacio N.S. 20, 1976. S. 291 Nr. 109 (147 byzontin. Bronze-und 2 Silbermunzen). Docio N.S. 9, 1965, S. 500 Nr. 76 (1000 byzont;n. Mlinzen). Re vue des Etudes Sud-Est Europe- ennes 2, 1964, S. 225, Anm. 6 (16 byzantinische Munzen). Dacia N.S. 15, 1971, S. 415 Nr. 107 (500 byzanti n. Bronzemunzen). Dacia 9- 10, 1941-1944, S. 482 (1 kaiserliches Siegel). Studii de 4, 1968, S. 239-247 (brzantin. Munzen und 9 Siegel). Ebenda Bd. 6. 1975, S. 159- 162 (12 byzantin. Siegel).

STREUFUNDE AUS ISACCEA (NOVIODUNUM) (mi! Ta/el)...1973, S. 335 f. Fur dos antlke numismatische und sigillographische Fundmoteriol sind mir die folgenden Pub1ikotionen bekannt geworden:

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Page 1: STREUFUNDE AUS ISACCEA (NOVIODUNUM) (mi! Ta/el)...1973, S. 335 f. Fur dos antlke numismatische und sigillographische Fundmoteriol sind mir die folgenden Pub1ikotionen bekannt geworden:

S. SCHULTZ

STREUFUNDE AUS ISACCEA (NOVIODUNUM) (mi! Ta/el)

Dem Berliner Munzkabinett wurde 1975 aus Privalbesi!z eine Anzohl von griechischen Munzen und byzontinischen Bleien zur Bestimmung vor­gelegt, d ie von dem Besitzer uberwiegend selbst gefunden und gereinigt worden waren . Die Funde stammen aus der Ru i nenstătte bei der heutigen Stadt Isaceea in der Dobrudscho (Bezirk Tulcea). H ier am reehten Donauu­fer, kurz vor dem Donaudelta wird die in rom ischer und byzantinischer Zeit o ls Furt und Strassenstotion ebenso wie als Legionslager und Flot!enstUt­zupunkt bedeutsame Siedlung Noviodunum lokolisiert '. Eine Anzahl der Munzen konnte fur die Berliner Sammlung erworben werden. Es gelong jedoch nieht, auch die Bleie zu erwerben. Da diese Materialgruppe ohne konservatorische MaBnahmen besonders gefăhrdet ist und es sieh

1 ZUT Geschichte des Ortes s. : E. Polaschek, RE, 1936, Sp. 1191 - 1194 s.v. Noviodunum mit weiterfLihrender li tertatuf. R. Vu lpe und 1. Bemea, Din istonia Dobrogei II (Rom. und frGhbyzan tin ische Zeit) , Bukarest 1968 (vgl. dos Regi ster) . t. Bernea und S. Ştefănescu. Din istoi1ia Dobrogei III (7.-15. Jh.), Bukarest 1971 (vgl. dos Register).

Veroffentlichungen van den Funden und van den Ergebnissen der seit 1953 in Noviodunum durchgefi..ihrten Grobungen finden sich in versch iedenen orchăologischen und historischen ZeitschrHten Rumăniens verstreut, vgl. hierfur die ZusammensteHung in der Tabula Imperii Roma ni L 35 (Bucarest), Bukarest 1969, S. 54 und Dacia N.S. 17, 1973, S. 335 f. Fur dos antlke numismatische und sigillographische Fundmoteriol sind mir die folgenden Pub1ikotionen bekannt geworden: Dacia N .S. 20, 1976, S. 288 Nr. 21 (1 archaische Branzemunze). Dacia N.S. 16, 1972, S. 362 Nr. 8 (1 Drachme von Histria). Dacia N.S. 10, 1966, S. 410 Nr. 32 (1 Bronzemunze des Vespasianus). Materiale, 7, 1961. 5.391-399 (·rom. Munzen). Dacio N.5. 5, 1961, S. 589 Nr. 37 ; ebend-a Bd. 16, 1972, S. 370 Nr. 72; SCIV 12, 1961 , S. 151 Nr. 37; Scinteia 29, 1960, Nr. 4986 (rom. Schotzfund von 1071 Munzen des 3. Jahrhu nderts). Dacia N.S. 6, 1962, S. 537 Nr. 33 (1 so lidus des Macrianus). Materiale 5, 1959, S. 461-473 (400 meist rom. und byzantinische Mun­zen). Dacia N.5. 12, 1968, S. 458 Nr. 90 (11 rom. und byzantin. Munzen). Materiale 4, 1957, S. 155-174 (205 Irom, und byzant;n. Munzen, 3 byzontin. Siege1). Dacio N.S. 20, 1976. S. 291 Nr. 109 (147 byzontin. Bronze-und 2 Silbermunzen). Docio N.S. 9, 1965, S. 500 Nr. 76 (1000 byzont;n. Mlinzen). Revue des Etudes Sud-Est Europe­ennes 2, 1964, S. 225, Anm. 6 (16 byzantinische Munzen). Dacia N.S. 15, 1971, S. 415 Nr. 107 (500 byzanti n. Bronzemunzen). Dacia 9- 10, 1941-1944, S. 482 (1 kaiserliches Siegel). Studi i şi cercetări de numismatică 4, 1968, S. 239-247 (brzantin. Munzen und 9 Siegel). Ebenda Bd. 6. 1975, S. 159- 162 (12 byzantin. Siegel).

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auBerdem um Beispiele mit einer gesicherten Provenienz handelt. schien eine fundanzeige geboten - a ueh wenn ieh eine gănzliehe Unerfahren ­heit ouf dem Gebiet der byzantinisehen Siegelkunde zugestehen muS.

Die zumeist schlecht erhaltenen koiserzeitlichen Bronzemunzen sind als EinzelstGcke weniger interessont; immerhin finden sich unter ihnen einige in den ei n schlăgigen Corpora nieht vertretene Varianten (5. Nr. Bf). Ais Fundobj ekte verd ienen die Munzen jedoeh groSere Aufmerksmkeit, da sie die Kenntnis van den geldgesehiehtliehen Verhăltnissen in den Donaupro­vinzen vert iefen helfen. Die Tatsaehe, daS etliehe Prăg ungen aus mehr oder wen iger weit entfernten Stădten Moesiens auftreten, entspricht dem dureh Fundanalysen fur die Balkanlănder gewonnen Bild 2 und ist mit deh Truppenbenwegungen in Zusammenhang zu sehen. Est ist auch nicht liber­rasehend, doS die Mehrzah l der naehfo lgend verzeiehneten Miinzen erst aus der Zeit der Severer stammt. Denn bekanntermaBen ist ja gerade d ie erste Hdlfte des 3. Jahrhunderts bei den grieehisehen Stddten in den Pravinzen die Epoehe der groSten Prdgeintensitdt· Besonderes Interesse erweeken d ie van fernher, aus den kleinasiatisehen Stddten Nikaia und Gordus naeh Noviodunum importierten Miinzen, wobei Nikaia mit 4 Exemplaren auffdllig­sta rk vertreten isI. Die Fundstlieke nehmen aber aueh in dieser Hinsicht keine Sonderstellung gegenGber dem sonstigen rumdnisehen Fundmaterial ein 3. Es zeigt sieh vielmehr, daS kleinasiatiseh-kaiseneitliehe Prdgungen in den Balkanldndern immer wieder zu Tage kommen, besonders solche von Nikaia. Den Gbrigen in den Funden bi sher vertretenen Stddten ist nun aueh Gardus h inzuzufugen (s. Nr. 12). DaS besanders d ie MGnzen van Nika ia sa hdufig sind, ist gewiS aueh damit zu erklăren, doS diese Stadt an der van Nieomedia ausgehenden HauptstraSe in dos westliehe Kleina­sien lag und damit wiederholt Truppendurehzugsart wa r und aueh als Truppenquartier gedient ha ben d Grfte '. Die MGnzen konnen al so van den zurGekkehrenden Soldaten in ihre Standquartiere mitgebraeht worden sein, wo sie ihre Funkt ion a ls Zah lungsmittel affenbar beh ielten. KGnlieh ist das Problem der erhohten MGnzpraduktion seitens der griechischen Provinz ­stădte zu einer Zeit krasser wirtsehaftlieher Rezession neu diskutiert worden und mit der romisehen Finanzpolitik in Verbindung gebraeht worden, in::lem

2 Einen Uberblkk liber die FundstLicke in O'acien gibt B. MitJreo, in : Atti V. Cong. Stud. Rom. II. Rom 1940, S. 406 ff. (non vidi). Săehe femer die systematischen Fundan· zeigen von B. Mitrea. in : Dacia N .S. se it Band 2, 1958. Weitere Hinweise auf die Fund­mi..inzen in Rumanien finden sich bei Gh. Paenaru Bordea. in : Buletinul Societăţii Numis-mai tce Romane 67-69, 1973-1975, S. 17-41. Siehe ouch R. OcheşQnu und Gh. Papuc, Pontico 5, 1972, S. 467-484. Dies., Pontica 6, 1973, S. 351 - 381 und M. Crawford, Finonce, coinoge and money from the Severans to Constanti ne, in : Aufstieg und N~eder· gong der Romischen Welt Il (Principat) , Berlin - New York 1975, S. 573 Anm. 57.

J An Hand der in Anm. 2 zitierten Publikotionen lassen sich fUr die ·rom. Zeit ouBer Nikaia falgende kleinasiatische und sy~isch e Stadtprăgungen im Ba lkanraum nachweisen : Nikomedio, Amisus , Temnus, Jul iopolis, Acrasus, Caesarea, Anemurium und H eliopolis. Noch nicht vertreten war bisher offenbor Gordus (s. unsere Nr. 12). Pescennius Niger teilnohmen, die in Gebiet der Propontis entschieden wurden.

4 Betont sei in diesem Zusammenhang auch, daB dakische und moesische T1rupeen­einheiten an den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Septimi us Severus und

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hinter der Prăgeaktivităt der ]riechischen Stădte eine ihnen von der Reichs­gewalt aulerlegte Steuerpllicht vermutet w ird s. Demzula lge wurde sich die Prăgung der griechischen Bronzeserien nicht mehr ausschlieBlich aus der lokalen Nachfrage erk lăren. Die Mumen konnten auch in entfernten Gegenden als Geld eingesetzt werden und sollten offenbar den erschă pl ­ten romischen Finanzhaushalt unterstUtzen.

Die abschlieBend verzeichneten Siegel u"d verwandten Denkmăler sind in der mir zugănglich e n Literatu r uberwiegend nicht nachweisbar. Unbe­Iniedigend bleibt, daB nichl o ile oul ihnen vorkommenden griechischen Aufschriften einwandlrei gelesen bzw. ergănzt werden konnten. Vielleicht kiinnen Fachleute oul dem Gebiet der Siege lkunde hier die notwend igen Ergănzungen und Berichtigungen beibringen .

1. MONZEN 6

MOESIEN

1) Istrus, Caracalla

Rs. Lang gewandete Giitti n vo r Altar nach 1. stehend , in der Rechten Schale haltend, die linke oul ein Zepter gestutzt Ve rb leib : In Pri vatbesitz Vgl. Pick. Nr. 506 Die Rs. isI eine Stempelva riante zu dem ei nzigen bisher bekann­ten Exemplar. Durch Stempelgleichheit der Vorderseiten wird die ungewiihnliche Namensabkurzung fUr Severus bestătigt.

2) Tomis, Kaiserzeit (LE 3,64 g)

Zeuskopl nach r. 1 Adler v.v. oul Blitz stehend, seitlich die Dios­kurenmutzen Verbleib : In Privatbesitz Wie Pick-Regling Nr. 2506, 1 und 3 (stempelgleiche Vs. und Rs.)

3) Tomis Damitian (LE 3,67 g)

Rs. Nike mit Kranz und Palmzweig nach 1. oul ei n~r Kugel schwebend Pk. Verbleib: Berlin 79/1976

5 Siehe Cmwford (wie Anm. 2), S. 572-575. 6 Die Aufschrift wird nur dann ,reproduziert, wenn sich kein ParollelstUck zitieren

Jă8t ader wenn e'ine Lesung zu korrigieren ist.

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Wie Pick-Regling Nr. 2592 mit stempelgleicher Vs. und Rs· Dos neue Exemplar macht deutlich, daB der Kaiserkapf bekrănzt isI. .

4) Tomis, Domifion ( lE 4,30 g)

Rs. wie vorher, aber TO-MEI T ",N Verbleib : Berlin 169/1975 Vgl. P'ick-Regling Nr. 2592

5) Markianopolis, Septimius Severus (lE 2,20 g)

Rs. Ad ler v.v. stehend mit ausgebreiteten Flugen Verbleib: Berlin 81/1976 Wie Pick-Regling Nr. 593 Durch die Stempelgleich heit wird deutlich, daB die Vs.-Legende mit C EVPO endet.

,6) Nikopolis ad ISfrum, Carocalla ols Caesar (lE 2,52 g)

Rs. Concordia mit Kalathos, Schale und FGllhorn im Chiton noch 1. stehend Verbleib : Berlin 68/1976 Vgl. Pick-Regling Nr. 1501

7) Nikopolis od Isfrum, Carocolla (.ZE 2,17 g)

Rs. Halbmand mit Stern Verbleib : Privatbesitz Wie Pick-Regling Nr. 1614, 1 (stempelgleiche Vs. und Rs.)

BITHYNIEN

8) Nikaia, Carocalla als Coesar (lE 2,81 g)

Vs. M. AV ANTQ -KAICAP Kopf nach r, ohne Lorbeer Pk. Verbleib: Berlin 237/1975 Zum Ruckseitentyp vgl. Recueil general Nr. 442, TI. 78, 24 ; der Altar ist hier fijlschlich als cista mystica angesprochen. Rs. Altar, um den sich eine Schlange windet Pk.

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9) Nikaia, Geta als Caesar (LE 2,59 g)

Vs. II CEllTI- (fiEr (AC KAIGAP) Kopl nach r .• ohne lorbeer Pk. Rs. NIK-A (I)-EQ N GiriandengeschmGckter Altar mit Flamme Pk. Verbleib: Berlin 1/1976 Typ lehlt im Recueil general. Vs. affenbar stempelgleich mit Re­cueil general Nr. 519, Tf. 80, wo die Lesung zu korrigieren ist.

10) Nikaia, Geta als Caesar (LE 1,72 g)

Rs. Fackel, um die sich eine Schlange nach r. windet Verbleib : Berlin BO/1976 Wie Recueil general Nr· 506, TI. BO, 14, mit stempelgleicher Rs.

11) Nikaia, Geta (LE 2,31 g)

Rs. GeflGgelter Todesgenius nach 1. stehend, mit beiden Armen oul eine umgedrehte Fackel gestUtzt, die out einem Altar aul­steht Pk. Verbleib : Berlin 170/1975 Wie Recueil general Nr. 507, TI. BO, 15 mit stempelgleicher Rs.

LYDIEN

12) Gordus, Kaiserzeit (LE 1,72 g)

Bărliger Herakleskopl nach r./nach r. schreitender Lăwe Verbleib : Privatbesitz Wie BMC Lydia, S. 91 Nr. 15

II. BYZANTINISCHE BlEISIEGEl UND VERWANDTES

KAI5ERLlCHE5 51EGEL

13. Justinian 1. (527-565 u·Z.) Durchmesser 20 mm

GewandbGste des Kaisers v.v. mit der byzantinischen Herrscher­krone /Schwebende Viktoria v.v., in beiden Hănden einen Kranz mit Binde holtend. zu Seiten je ein Kreuz. Verbleib : Privotbesitz Wie Zocos-Veglery, S. 71. Nr. 30-b mit weiteren Nochweisen.

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Zum hău!igen Vorkommen von Siegeln des Kaisers in der Do­brudscha s. : 1. Barnea, Plambs byzantins de la callectian Mi­chel S. Soutzo, in : Revue des Etudes Sud -Est Europeennes 7, 1969, S. 22,27 Nr. 11-13.

PRIVATSIEGEL

14) Durchmesser 18 mm ; oul beiden Seilen erhabener Rond (Ta/. 1.)

Vs. C<PP (A) nc R: (C) TAP (X)OV in vier Zeilen. Rs ... ~PHNO ... rEwpr(I)OV in vier Zei len. Ve rb leib : Privatbesitz Die Lesung der durch Zer/aII ziemlich beeintrăchtiglen Aufschri!t bleibt problematisch. Vermutlich ist ou! der Vs. dos weltl iche Ami des Vestarchen erwăhnt, dos mon ou! Siegeln des 10· - 13. Johrhunderts des ăfteren wieder/indet 7. Es handell sich dabei um eine Funktion, die sich au! die Verwaltung des Vestiariums, also der kaiserlichen Kleiderkammer bezieht 8. Die Schreibweise des B als R laBt sich au! VergleichsstUcken seit dem 9. Jh. nach­weisen. Fur die Ergănzung der !ehlenden Schri!tzeile au! der Rs. bnn kein Vorschlog beigebrocht werden.

ANONYMES SIEGEL

15) Du rchmesser 16 mm (To/. 2)

Vs. ~O(P)OC in senkrechter Buchstobenverteilung 1. von der Figur eines rilterlichen Heiligen mit Nimbus, in kurzem Gewand, mit Ponzer und Mantelchen in Frontolo c, sicht, die Linke halt den aulgestel lten Schild Pk. Rs. (O AriOC) 0EOA(O)rOC in senkrechte r Buchstabenverteilung r. von der Frontol!igur Johonnes des Evangelisten mit Nimbus, in longem Gewond und mit dem Evangel ienbuch in beiden Han­den. Verbleib : Privotbesitz Der Typ des ri tterlichen Heiligen ou! der Vs. ist von byzontini­schen Si'egeln des 11.-13. Jhs ,]ut bekannt, wobei dos Darstel­lungsschema ebenso fur den Heil igen Demetrios zutrifft w ie fur

7 Vgl. Schlumberger, S. 603 ff. Nr. 7, 12,20-23. 8 Năheres zu dem Amt s. bei R. Guillond, Recherches sur les inst itutions byzantines

Band I und 11 (8erllner Byzantinistische Arbeiten Bd. 35), Berlin-Amsterdam 1967, s. das Register der Titei und Amter in Bond II, S. 289 ff.

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Taf 1 b Taf 1 a

Taf 2 b Taf 2 a

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Tol 3 o Tel 4 o

Tof J b Tol 4 b

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den Heiligen Oeorgios und Theodoros (vgl. etwa Zacos-Veglery Nr· 2680. 2687-2690. 2701 - 2711. 2736. 2739. 2755b). Zum Typ des Evongelisten Johannes vgl. Schlumberger, S. 258.

EINSEITIG GEPRliGTE TESSERA

16) Durchmesser 45 mm : erhobener Rond (Taf. 3)

Vs. Dos Bildleld mit einer punktartigen Mittelmorkierung wird durch eine horizontale Linie in zwei Hăllten unterleilt. Ober der angedeuteten Bodenlinie ein aufgerichteter Palmzweig, um den sich 2 einander zugewandte Vogel gruppieren. Darunter in drei Zeilen die fluchtig geschriebene Aufschrift THMYPI t.Ot.Q POM. Rs. Ungestaltet und ahne den fur ein Siegelbond vorgesehenen Mittelkanal. Bei den beiden Furchen, die auch auf der Vs. be­merkbar sind, handelt es sich offenbar um lagerungsbedingte Verletzungen. Verbleib : Privatbesitz Die beiden Vogel mit langem Hals, hohen Beinen und langen aulgerichteten Schwanzledern sind 015 Plauen anzusehen und somit 015 Hinweis auf dos Parodies zu verstehen. Der Zweig konnte ein Symbol fUr den Lebensbaum sein. Leider bleibt die Aufschrift unverstanden und auch die Datierung konnte nicht ermittelt werden. Es ist aus verschiedenen Gri..inden unwah rsch einlich, doB es sich bei dem vorliegenden FundstUck um eine Siegelholfte han­delt. Dagegen sprechen die ungewohnliche GroBe, die punktar­tige Mittelerhebung, die irregulăre Schriftweise und die bei Sie­geln sonst nicht nachweisbare Darstellung . Out vergleichbar ist ei ne gleichfalls aus der Dobrudscha stam­mende einseitige Privottessera mit unregelmăBiger Schrift und M itelerhebun,) (5.1. Barnea, wie bei unserer Nr. 13, S. 33 Nr. 24).

EINSEITIG GEPRliGTE SCHEIBE

17) Durchmesser 18 mm : Henkel (Taf. 4)

Vs. In der Mitte Erhebung wie bei Nr. 16, darum radiale Anord­nun] von Kei l -und P'unktreihen ; ăuBerer Punktkreis (?). ; ohne Aulsch rift. Rs. Ungestaltet und ohne Kanal lur ein Siegelband ; OuBstege. Verbleib : Privatbesitz Es handelt sich wohl um ein Amulett.

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VERZEICHN IS DER ABKORZUNGEN

ABGEKORlTE LlTERATUR :

BMC Lydia = B. V. Heod. Coto logue of the Greek Coins of lydio. london 1901 Pick = Behrendt P,ick, nie ontiken Mu nzen von Dacien und Moesien (.Qie ontiken

Munzen Nord-Griechenlonds. Herousgegeben .van der Kănigl. Akodemie der Wissenschof­ten Bd. 1) , Berlin 1898

Pick-Regling = Behrendt Pick und Kurt Regling. Die antiken Munzen van Dacien und Moesien (wie oben Bd. 1, 2). Berlin 1910

Recuei/ general = W. H. Waddington, E. Babelon und Th. Reinoch, Recuei l gene­ral des monnaies grecques d'Asie Mineure, Bd. 1, 3, Paris 1910

RE = Poly-Wissowa, Real -Encyclopedie cler klossischen Altertumskunde, Stuttgort seit 1894

Schlumberger = G. Schlumberger, $igillogrophie de I'empire byzont in, Paris 1884 Zacos-Veglery = G. Zacos und A. Veglery, Byzantine lead seals, Bd. 1-111 und

Tafelband, Sasel 1972

Sonstige Abkurzungen :

1. = links bzw. linkshin r = rechts bzw. rechtshin v.v. = van vorn Pk. = Perlkreis Rs. Ruckseite Vs. = Vorderseite

Fotos : Stoatliche Museen zu Berlin