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Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW Struktur des Monitorings für den Braunkohlentagebau Garzweiler II – Ein Beispiel für ein regional aufgestelltes, interdisziplinäres Monitoring-Konzept Dipl.-Geol. Dirk Hüsener (LANUV NRW, FB 52: Grundwasser, Wasserversorgung, Trinkwasser) Fachgespräch Monitoring am 20.03.2012 in Münster

Struktur des Monitorings für den Braunkohletagebau Garzweiler II

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Präsentation vom Fachgespräch "Monitoring in der Fracking-Technologie" am 20.03.2012 in Münster. Struktur des Monitorings für den Braunkohletagebau Garzweiler II - Ein Beispiel aufgestelltes, interdisziplinäres Monitoring-Konzept. Dipl. Geol. Dirk Hüsener LANUV NRW, FB 52: Grundwasser, Wasserversorgung, Trinkwasser

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Page 1: Struktur des Monitorings für den Braunkohletagebau Garzweiler II

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW

Struktur des Monitorings für den

Braunkohlentagebau Garzweiler II –

Ein Beispiel für ein regional

aufgestelltes, interdisziplinäres Monitoring-Konzept

Dipl.-Geol. Dirk Hüsener (LANUV NRW, FB 52: Grundwasser, Wasserversorgung, Trinkwasser)

Fachgespräch Monitoring am 20.03.2012 in Münster

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W. Leuchs, B. Susset LANUV NRWB. Susset & W. Leuchs

• Der Anfang:Untersuchungsprogramm BraunkohleLeitentscheidungen Landesregierung

• Das Ergebnis: neue Technologien erforderlich, wie

- Infiltrationsanlagen- Kippenkalkung

• Die Umsetzungwasserwirtschaftlich/ökologisches Braunkohlenmonitoring

Historie

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Definition, Grundlage, Aufgaben

Monitoring = Systematische Beobachtung, Kontrolle und Bewertung wasserwirtschaftlicher/ökologischer Auswirkungen des BK-Abbaus einschl. Effizienzkontrolle von Kompensationsmaßnahmen

Monitoring Garzweiler II�BKP G II 12.06.95

(GenehmErlass MURL 31.03.95)

�Sümpfungserlaubnis G II v. 30.10.98

Monitoring Inden– [BKP Inden (TA II) 23.1.89]

�Sümpfungserlaubnis Inden v. 30.07.04

Frühzeitige Überprüfung und Prognose der Zieleinhaltung unter gleich-berechtigter Beteiligung der Fachbehörden, des betroffenen Raums, des Bergbautreibenden

– Monitoring ≠ behördliche Überwachung (formal)

– Monitoring = behördliche Überwachung (Aufgaben)

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Organisation (G II)

Aktive Mitwirkung LANUV

Entscheidungs-

gruppe

Facharbeitsgruppen

Oberflächen-gewässer

Wasser-versorgung

Feucht-biotope

Grund-wasser

Abraum-kippe

Rest-see

Koordination LANUV

Koord.: MUNLV, GSt BKA

Beschlussvorlagen

Braunkohlenausschuss

Jahresberichte

Projekt-/Methodenhandbuch,Statusberichte, Monitoringergebnisse

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Projekt(PHB)- und Methodenhandbuch(MHB)

Das PHB• bildet die gemeinsame Geschäftsgrundlage und wird in Abstimmung mit allen Beteiligten

erstellt • beschreibt die planerisch-organisatorischen und sachlich-inhaltlichen Grundlagen

– Beschreibung der Ausgangssituation, – die Projektziele, – die Projektorganisation und Kommunikation, – die inhaltliche Projektstruktur,– die Beschreibung der Arbeitspakete und Aufgaben – sowie die Ablaufplanung.

• dokumentiert zusammenfassend die Vereinbarungen und Ergebnisse • Enthält: Verweise auf die relevanten Dokumente, groben Zeitplan für die in den

verschiedenen Arbeitsgruppen geplanten Aufgaben, ein entsprechendes Zeitcontrolling.

Das MHB• stellt die methodischen Grundlagen zur Durchführung der einzelnen Untersuchungen und

zur Auswertung der Ergebnisse dar

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Grundlage:Braunkohlenplan Garzweiler II

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Erhalt Oberflächen-

gewässer

Überprüfung der Ziele d. BK-Plans (G II)

Oberflächen-gewässer

Wasser-versorgung

Feucht-biotope

Grund-wasser

Abraum-kippe

Rest-see

Gesamtheitl. Betrachtung

Minimale Sümpfung

Erhalt GwStand

Feuchtbiotope

ÜberwachungAuswirkungen

Verwendung Sümpfungs-

wasserBereitstellungErsatz-/Öko-

wasserWiederauf-

füllung GwLeiter

Ausgleich,Ersatz im BK-Abbaugebiet

Erhalt Feuchtgebiete(Ziel1-Gebiet)

Erhalt Feuchtgebiete(Ziel2-Gebiet)

Ausgleich,außerhalb BK-Abbaugebiet

keineBiotop-Durch-schneidung

Sicherstellung Wasserversorgung

Minimierung Schadstoff-

austräge

Restsee-gestaltung

Konzeptionsphase:

• Zielkonkretisierung, Monitoringstrategien, Methodenentwicklung, Bewertungssystem, Umweltstandards

Durchführungsphase

• Beobachtung, Auswertung, Beurteilung, Bewertung, Maßnahmenempfehlung

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Integriertes Bewertungssystem

Alarmbereich

AlarmwertüberschreitungZielabweichung, -verletzung

Warnbereich

auffällige Werte, Gefahr der Zielabweichung, -verletzung

Zielbereich

normale Werte, keine Auffälligkeiten

Alarmwert

Warnwert

Gegenmaßnahmen d. Bergbautreibenden erforderlich (Anordnung!) Beobachtung Gegenmaßnahmen

Gezielte, intensive Beobachtung Bergbaueinfluss klären

Weiter beobachten

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Arbeitsschwerpunkte (G II)

Grundwasser– Gesamtheitliche Betrachtung: Großräumige Ermittlung von

Grundwasserdifferenzen– Minimale Sümpfung: Grundwassergleichen, geolog. Schnitte– GwStände Feuchtgebiete, Infiltrationswasserausbreitung: Statistische

Verfahren (Wiener Filter, Bardossy), Grundwassermodelle, geostatistische Verfahren

– Verwendung des Sümpfungswassers: Bilanz, Verwendung– Ersatz-, Ökowasser: Erfordernis im Osten

Feuchtgebiete � Abt. 2Oberflächengewässer (monitoringrelevante)

– Beurteilung Wasserführung (Verfahren je nach Kategorie): Abfluss (Wiener Filter, Doppelsummen), Mindestabflüsse, -stände, Wasserbespannung

– Beurteilung Gewässergüte (Einleitungen, Infiltrationen): physikochem. Parameter, Makrozoobenthos, Makrophyten

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Arbeitsschwerpunkte (G II)

Wasserversorgung– Veränderung der Wassermenge: Ermittlung aller relevanten Wasserentnah-

men, Darstellung der Einzugsgebiete, Ermittlung des Bedarfs– Veränderung der Wassergüte (durch Verschwenken von Einzugsgebieten,

Infiltrationsmaßnahmen): Untersuchung von Indikatorparametern

Abraumkippe– Kontrolle selektive Gewinnung versauerungsempfl. Materials und Verkippung:

Ermittlung Massenanteile, Höhenlagen, Darstellung 1. Kippengrundwasserleiter– Bewertung der Lage der Abraumsohlen: Soll-/Ist-Vergleich, Darstellung– Überwachung Abraumpufferung: Bilanzierung Kalkzugabe, Abraumbeprobung

Restsee– Überprüfung der Rahmenbedingungen: z.B. Abbauplanung, Ablauf Niers,

Zustrom Kippe, Rheinwasserqualität– Auswirkungen Klimawandel: Prognose der Abflussveränderung

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Zieleinhaltung 2009 (G II)

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Erfahrungen und Wertung

• Zeitnahe einvernehmliche Entscheidungsfindung � durch alle gleichberechtigten Beteiligten, � auf der Grundlage von fachlich abgeleiteten Monitoring-, Bewertungssystemen,� unter Berücksichtung fachlicher Bezüge zwischen den Arbeitsfeldern

im Vorfeld ordnungsbehördlichen Handelns• Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen durch geeignete

Informationsbereitstellung für Beteiligte und Öffentlichkeit• Optimierung behördlicher Auflagen hinsichtlich

Untersuchungs- und Berichtspflichten (mittelfristig) • Vorbild für weitere Monitoring-Aktivitäten im Bergbau in NW

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Fazit

• Durch ein Miteinander auf gleicher Augenhöhe ist trotz eines schwierigen Umfeldes der Braunkohlenbergbau auch weiterhin möglich.

• Dabei spielt die transparente Darstellung der Monitoringergebnisse nicht nur eine Rolle bei der behördlichen Überwachung zur Einhaltung von Umweltschutzauflagen

sondern

• ist eine vertrauensbildende Maßnahme zwischen allen Beteiligten

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit