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] 20 U. JOH~SE~: Strukturanalyse von Copolymeren durch Kernspin-Resonanz NrELSEN, L. E. : Mechanical properties of polymers. London: Reilthold Pub1. Corp. 1962. STUART, H. A. : Die Physik der Hoehpolymeren, Band III, Ordnungszust~nde und Umwandlungen in festen hochpolymeren Stoffen. Berlin-G6ttingen-Heide]berg: Springer 1955. -- Die Physik der Hochpolymeren, Band IV, Theorie und molekulare Deutung technologischer Eigenschaften yon hochpolymeren Werkstoffen. Berlin-G6t- tingen-Heidelberg: Springer 1956. WOLF,K.A.: Struktur und physikalisches Verhalten der Kunststoffe. Berlin- G6ttingen-Heidetberg: Springer 1962. Dr. D. H~I~zE Badisehe Anilin- u. Soda-Fabrik AG 67 Ludwigshafen am Rhein Strukturanalyse yon Copolymeren durch Kernspin- Resonanz * U. JOH~S~ Deutsches Kunststoff-Institut, Darmstadt Eingegangen am 27. November 1967 Die Kernspin-Resonanz wird zur Untersuchung hochpolymerer Stoffe mit zwei verschiedenen Zielrichtungen angewendet. Einerseits werden molekulare Bewegungen, und zwar bevorzugt in festen und kautschukelastischen Polymeren untersucht. Bei diesen Substanzen beruht die Struktur der wenigen, meist breiten gesonanzlinien auf der magnetisehen Dipolkopplung zwisehen benaehbarten Kernen. J~ndern sieh nun bei inneren Bewegungen die Abst/inde und die gegenseitigen Orientierungen der Kerne, so /~ndern sieh auch Form und Breite der gesonanzlinien. Eine Analyst der beobaehteten Breitlinien-Spektren l~if~t daher auf die Art der inneren Bewegungen in den Po]ymeren schlieBen. Andererseits wird mit der Methode der molekulare Aufbau und die Konfiguration in den Molekelketten yon chemischen und sterischen Copolymeren bestimmt. Um die Dipolkopplung zu unterbinden, mfissen diese Untersuchungen an L6sungen durchgeffihrt werden. In den hoeh- aufge]6sten Spektren sind dann die Lagen (chemisehe Verschiebung) der charakteristisehen Linien einer Monomereinheit abh/~ngig yon Art und Konfiguration der Nachbareinheiten in den Molekelketten. Daher Der Inhalt des Vortrages wurde bereits in folgenden Arbeiten ver6ffentlicht : JO~SSN, U.: Bet. Bunsenges. Physik. Chem. 70, 320 (1966). -- Kolloid-Z. 210, 1 (1966). --, u. K. KoL]~: Kolloid-Z. 216, 97 (1967). -- -- Kolloid-Z. 220, 145 (1967). HELLWEGE, K.-H., U. JOHNSONU. K. KOL~: Kolloid-Z. 214, 45 (1966).

Strukturanalyse von Copolymeren durch Kernspin-Resonanz

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Page 1: Strukturanalyse von Copolymeren durch Kernspin-Resonanz

] 20 U. JOH~SE~: Strukturanalyse von Copolymeren durch Kernspin-Resonanz

NrELSEN, L. E. : Mechanical properties of polymers. London: Reilthold Pub1. Corp. 1962.

STUART, H. A. : Die Physik der Hoehpolymeren, Band III, Ordnungszust~nde und Umwandlungen in festen hochpolymeren Stoffen. Berlin-G6ttingen-Heide]berg: Springer 1955.

-- Die Physik der Hochpolymeren, Band IV, Theorie und molekulare Deutung technologischer Eigenschaften yon hochpolymeren Werkstoffen. Berlin-G6t- tingen-Heidelberg: Springer 1956.

WOLF, K.A.: Struktur und physikalisches Verhalten der Kunststoffe. Berlin- G6ttingen-Heidetberg: Springer 1962.

Dr. D. H~I~zE Badisehe Anilin- u. Soda-Fabrik AG 67 Ludwigshafen am Rhein

Strukturanalyse yon Copolymeren durch Kernspin- Resonanz * U. JOH~S~

Deutsches Kunststoff-Institut, Darmstadt

Eingegangen am 27. November 1967

Die Kernspin-Resonanz wird zur Untersuchung hochpolymerer Stoffe mit zwei verschiedenen Zielrichtungen angewendet. Einerseits werden molekulare Bewegungen, und zwar bevorzugt in festen und kautschukelastischen Polymeren untersucht. Bei diesen Substanzen beruht die Struktur der wenigen, meist breiten gesonanzlinien auf der magnetisehen Dipolkopplung zwisehen benaehbarten Kernen. J~ndern sieh nun bei inneren Bewegungen die Abst/inde und die gegenseitigen Orientierungen der Kerne, so /~ndern sieh auch Form und Breite der gesonanzlinien. Eine Analyst der beobaehteten Breitlinien-Spektren l~if~t daher auf die Art der inneren Bewegungen in den Po]ymeren schlieBen. Andererseits wird mit der Methode der molekulare Aufbau und die Konfiguration in den Molekelketten yon chemischen und sterischen Copolymeren bestimmt. Um die Dipolkopplung zu unterbinden, mfissen diese Untersuchungen an L6sungen durchgeffihrt werden. In den hoeh- aufge]6sten Spektren sind dann die Lagen (chemisehe Verschiebung) der charakteristisehen Linien einer Monomereinheit abh/~ngig yon Art und Konfiguration der Nachbareinheiten in den Molekelketten. Daher

�9 Der Inhalt des Vortrages wurde bereits in folgenden Arbeiten ver6ffentlicht : JO~SSN, U.: Bet. Bunsenges. Physik. Chem. 70, 320 (1966). - - Kolloid-Z. 210, 1 (1966). --, u. K. KoL]~: Kolloid-Z. 216, 97 (1967). - - -- Kolloid-Z. 220, 145 (1967). H E L L W E G E , K.-H., U. JOHNSON U. K. KOL~: Kolloid-Z. 214, 45 (1966).

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~IorFz, B ~ z u. P~AB: Untersuchung yon Hochpolymeren mittels Pyrolyse 121

kSnnen bestimmte Monomerenfolgen, in gtinstigen F~llen sogar Folgen mit seehs Einheiten (Hexaden), in den Spektren unterschieden werden. Aus den relativen H/~ufigkeiten dieser Strukturelemente lgBt sieh die Bloekl~ngenverteilung m den Molekelketten der Copolymeren ableiten.

Priv.-Doz. Dr. U. Jom~sv,~ Deutsehes Kunststoff-Institut 6100 Darmstadt, 8chloBgartenstr. 61%

Untersuchung von Hochpolymeren mittels Pyrolyse-Gas-Chromatographie

D, NOFFZ, W. B~,NZ und W. PrAB

Untersuchungslaboratorium der Badischen Arfilin- and Sodafabrik AG, Lndwigshafen/Rhda

Eingegangen am 11. August 1967

Summary. Following a preceding communication [Z. Anal. Chem. 228, 188 (1967)] on the pyrolysis-gaschromatographie investigation of polymers further homo- and copolymerisates have been examined by the same method. It has been found that the fragments formed from polyvinyl chloride, alcohol, acetate and propionate besides the acids respectively water are essentially aromatic hydrocarbons. Yet, the differences in the composition of the fragments are sufficient to distinguish the polymerisates. Polyvinylidene chloride yields aromatic, highly chlorinated hydro- carbons; the eopolymerisate vinyl chloride -- vinylidene chloride yields more weakly chlorinated compounds, which can be distinguished from those of the homopoly- merisates. From p(flystyrene mainly styrene is formed, furthermore homologues of benzene, diphenytethane and -propane and about~ 20 compounds of the formula C1~H16 = dimeric styrene. Among these 1-benzyl-2-methyl-benzocydobutene is the main component. ]?olypropylene yields different ehromatograms according to the taeticity of the material. A distinction is possible by the separation of the diaste- reomerie olefins formed in fragmentation.

Der orste Toil der diesem Vortragsborioht zugrunde liegenden Arboiten wurde bereits in dieser Zeitschrift verSffentlicht [228, 188 (1967)]. Es wurde in dieser Ver6ffentlichung eine Pyrolyse-Apparatur beschrieben, die aus der Kombination eines Hochfrequenzpyrolysators naoh Sr~o~, eines Gas-Chromatographen (Perkin-Elmer F 7) and boi oinem Toil der Versuche einem Massenspektromoter (Atlas CH 4) besteht. Eine sehr gute Auftrennung der Pyrolyseprodukte wird dadurch erzielt, dab der Gas-Chromatograph eine yon 60--200~ temperaturprogrammierbare 1Kakrocapitlarsgule yon 100 m Lgnge enthglt. Eine Variante der Methode ist die Verwendung einer I-Iydriercapillare (einer 1 m langen leeren Capil- lure, derea innere Wgnde mit Plaiin belegt sind), zwischen Pyrolysator