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Downloadauszug aus dem Originaltitel: Download Sven Weinhold Politik Politik Übungsmaterial zu den Kernthemen des Lehrplans um Gymnasium an Stationen an Stationen Sven Weinhold Politik an Stationen 9–10 Gymnasium Internationale Zusammenarbeit und Friedenssicherung

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Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Download

Mit Stationentraining gezielt üben –

Anforderungen des Lehrplans Politik erfüllen

Mit der Stationen-Reihe trainieren Ihre Schüler gleichzeitig methodische und

inhaltliche Lernziele. Die handlungsorientierte Arbeit an Stationen fördert das

selbstständige Lernen jedes einzelnen Schülers. Durch die Vielfalt der Auf-

gabenstellungen und damit auch der Lösungswege lernen alle Schüler trotz

unterschiedlichster Lernvoraussetzungen besonders nachhaltig. Die Inhalte

der einzelnen Stationen decken die Kernthemen der Lehrpläne Politik für die

Klassen 9/10 am Gymnasium ab. So gelingt es Ihnen, Methodenlernen sinnvoll

in Ihren Unterricht zu integrieren! Die Materialien sind auch für fachfremd

unterrichtende Lehrer geeignet.

Die Themen:

Soziale Marktwirtschaft und Sozialstaat | Arbeit und Beruf | Parlamentarische

Demokratie | Internationale Zusammenarbeit und Friedenssicherung |

Das vereinte Europa

Der Band enthält:

6 bis 11 Stationen pro Themenbereich

insgesamt über 60 Arbeitsblätter als Kopiervorlagen

einen umfangreichen Lösungsteil

Der Autor:

Sven Weinhold – Lehrer für Politik, Deutsch, Wirtschaft und Gesellschaftslehre,

Fachbereichsleiter für Gesellschaftslehre sowie für Politik und Wirtschaft

Weitere Titel aus dieser Reihe:

Geschichte an Stationen – Klasse 9/10 Gymnasium

Bestell-Nr. 07848

Erdkunde an Stationen – Klasse 9/10 Gymnasium

Bestell-Nr. 07705

Biologie an Stationen – Klasse 9/10 Gymnasium

Bestell-Nr. 07795

Ethik an Stationen – Klasse 9/10 Gymnasium

Bestell-Nr. 07793

www.auer-verlag.de

ISBN 978-3-403-07940-8

Immer besser unterrichten

Mit Kopiervorlagen

Sven Weinhold

Klasse

PolitikPolitik

Übungsmaterial zu den

Kernthemen des Lehrplans

für das Gymnasium

Gymnasium

an Stationenan Stationen

9/109 783

403 079408

07940_Politik an Stationen_9-10_GYM.indd 1

10.10.17 13:20

Sven Weinhold

Politik an Stationen 9–10 GymnasiumInternationale Zusammenarbeit und Friedenssicherung

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Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte (einschließlich, aber nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in (Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfolgt.

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Materialien und Hinweise zu den einzelnen Stationen

Die Seiten 3 bis 17 sind in entsprechender Anzahl zu vervielfältigen und den Schülern bereit-zulegen. Als Möglichkeit zur Selbstkontrolle können Lösungsseiten erstellt werden.

Seite 3 Station 1 Terrorismus und Terrorbekämpfung (1+ 2): Computer mit Internetzugang bereitstellen

Seite 5 Station 2 Die Vereinten Nationen / United Nations (UN) (1– 3): Politikbuch, UN-Charta im Grund-gesetz und Computer mit Internetzugang bereitstellen

Seite 8 Station 3 Die NATO (1+ 2): Politikbuch, Computer mit Internetzugang und Grundgesetz bereitstellen

Seite 10 Station 4 Menschenrechte kontra Wirtschaftsinteressen (1+ 2)

Seite 12 Station 5 Globale Wirtschaftsorganisationen: Computer mit Internetzugang bereitstellen

Seite 13 Station 6 Weltweiter Klimawandel (1+ 2): Computer mit Internetzugang und Drucker bereitstellen

Seite 15 Station 7 Entwicklungspolitik (1+ 2): Computer mit Internetzugang bereitstellen

Seite 17 Station 8 Weltwirtschaft: Was kann ich tun?: Computer mit Internetzugang bereitstellen, evtl. Preis-vergleich in einem Supermarkt durchführen

Internationale Zusammenarbeit und Friedenssicherung

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Laufzettel

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PflichtstationenStationsnummer erledigt kontrolliert

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WahlstationenStationsnummer erledigt kontrolliert

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Als am 11. September 2011 das World Trade Center in New York durch einen Terroranschlag vernichtet wurde, stellte dies leider erst den Anfang einer neuen Welle des Terrors dar. Seitdem haben auf der Welt zahlreiche Anschläge stattgefunden, wovon vor allem die in Paris im November 2015, in Brüssel im März 2016 und in Barcelona 2017 große Wut und auch Angst hervor-gerufen haben. Die Gründe für solche Terrorakte sind vielfältig und haben sich auch verändert. Früher ging es oft um ideologische Einstellun-gen und Überzeugungen (zum Beispiel die RAF in Deutschland) oder um nationale Konflikte (zum Beispiel die IRA in Nordir-land). Heute spielen religiöse Ideologie und daraus abgeleitete kulturelle Unterschiede die größte Bedeutung. Gerade die Ter-roranschläge im Namen des „Islamischen Staats“ (IS) sind dem zuzuordnen. Es handelt sich hier oft um Menschen, welche den Islam zum Teil so interpretieren, dass man alle Andersgläubigen töten müsse, um dem Islam den ihm zustehenden Platz und die entsprechende Vorherrschaft zu ermöglichen. Ziel des IS ist daher die Errichtung eines islamischen Weltreiches, um auch die Bedeutung der arabischen Kultur wieder zu erhöhen. Im Mittelalter waren die arabischen Länder in Sachen Entwicklung der übrigen Welt voraus oder zu-mindest gleichwertig. Doch ihre Entwicklung hängt mittlerweile weit hinter der der westlichen Welt zurück. Viele geben daher dem Westen und der von ihm ausgehenden Globalisierung die Schuld, was angesichts der sozialen Unterschiede am Weltmarkt durch die Ausbeutung der Entwicklungslän-der sicher ein Grund für ihre Situation ist. Die u.a. in Afghanistan oder im Irak stattgefundenen be-waffneten Konflikte unter Beteiligung des Westens haben ebenfalls dazu beigetragen, dass sich viele Menschen als fremdbestimmt ansehen. Das alte Leben vor dem Krieg, welches vielleicht besser war als das jetzige, ist nicht mehr da. Eventuell wurden auch Familienmitglieder getötet. Man leidet Hun-ger und findet nur schwer Arbeit – so sucht man nach einem Schuldigen und findet ihn im Westen. So ist es für die religösen Führer, welche nach Macht und Einfluss streben, oft leicht, arme und sehr religiöse Menschen für ihre Ziele einzusetzen.

Aufgabe 1

a) Fasse die im Text genannten Gründe für Terroranschläge in Form einer Mindmap zusammen. b) Recherchiere nach aktuellen Anschlägen auf der ganzen Welt und ergänze die Mindmap der Ursa-

chen um neue Punkte.

Den Terroristen ist klar, dass sie mit den Anschlägen keine Kriege gewinnen können. Das Ziel dahin-ter ist ein anderes: Im Rahmen der sogenannten „asymmetrischen Kriegsführung“ versuchen sie, mit den Anschlägen einerseits viele zivile Opfer und andererseits für das Land möglichst symbolträchtige Orte zu treffen (siehe den 11. September 2001). Angst und Schrecken in der Bevölkerung und die Sorge, dass es jeden treffen könnte, sollen dafür sorgen, dass sich die Länder aus dem Kampf gegen den IS heraushalten. Generell wollen sie den Konflikt in die westlichen Länder bringen und die Fol-gen für diese hoch halten.

Aufgabe 2

Erläutere, welche Folgen sich aus den Anschlägen ergeben haben.

Station 1Terrorismus und Terrorbekämpfung (1)

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Um sich in Zukunft vor Terroranschlägen in Deutschland besser zu schützen, hat Bundesin-nenminister Thomas de Maizière eine Erweite-rung der bestehenden Anti-Terror-Gesetze an-gekündigt. So wurden bereits die Ausweise mit biometrischen Daten, sogenannte Sky-Marshals in Flugzeugen, generell stark erweitere Perso-nenkontrollen und Überwachungen öffentlicher Plätze sowie Datenbanken mit gesammelten Informationen über mögliche Terrorverdächti-ge eingeführt. Auch die umstrittene und 2014 eigentlich verbotene Vorratsdatenspeicherung (Speicherung von Telekommunikations- und Verbindungsdaten, zum Beispiel zu Telefon-nummern, IP-Adressen und Gesprächsteilnehmern) wurde Ende 2015 wieder eingeführt. Dazu gibt es seit einiger Zeit den sogenannten „Bundestrojaner“ – einen Virus, der das Ausspionieren von Computern ermöglicht. In Zukunft sollen die Möglichkeiten der Behörden aber noch weiter gehen. Hier eine Auswahl:

• Für viele als gefährdet eingestufte Orte soll ein Rucksackverbot kommen.• Die Gesichtserkennung etwa an Flughäfen soll verbessert werden: So soll es möglich sein, Gesich-

ter mittels im Internet frei verfügbarer Bilder zu vergleichen, um Identitäten feststellen zu können.• Wer in Zukunft ein Prepaidhandy kaufen möchte, muss auch hier seinen Ausweis vorzeigen. • Der Einsatz verdeckter Ermittler wird erhöht.• Die unterschiedlichen Geheimdienste und Polizeibehörden sollen enger zusammenarbeiten und

Daten austauschen – auch mit vergleichbaren ausländischen Behörden. • Auch Jugendliche ab 14 Jahren dürfen in Zukunft strenger überwacht werden. Damit in Verbin-

dung steht die Gründung einer neuen Arbeitsgruppe, welche sich mit Techniken zur Überwa-chung von Messenger-Programmen und anderen Social Media Plattformen beschäftigen soll.

Aufgabe 3

a) Recherchiere, ob es bezüglich der Vorschläge aktuelle Veränderungen gibt und ob weitere hinzu-gekommen sind.

b) Überprüfe, ob die Vorschläge mit den deutschen Grundrechten vereinbar sind (s. Grundgesetz, Artikel 1 bis 19), und begründe deine Ergebnisse.

c) Wähle drei Vorschläge aus und begründe, ob du diese zur Vorbeugung von Terrorakten bezie-hungsweise im Sinne der Terrorbekämpfung für sinnvoll hältst.

Aufgabe 4

Diskutiere alternative Möglichkeiten, wie man sich in Deutschland vor Terrorangriffen schützen kann.

Station 1Terrorismus und Terrorbekämpfung (2)

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Aufgabe 1

Informiere dich mithilfe deines Politikbuchs, der UN-Charta sowie des Internets über die UN. Gib in eigenen Worten wieder,• … wann sie von wem und warum gegründet wurde.• … welche Länder Mitglied sind.• … welche Ziele man mit der UN verfolgt(e).• … welche Rolle der UN-Generalsekretär spielt.

Aufgabe 2

Die UN als gewaltlose Organisation?a) Auf dem linken Bild wird eine Skulptur gezeigt, welche sich vor dem Hauptsitz der Vereinten Na-

tionen in New York befindet. Erläutere die Aussage des Künstlers. b) Vergleiche diese Aussage mit dem zweiten Bild und ziehe ein Fazit.

Aufgabe 3

Nimm dir die UN-Charta vor (zu finden in deinem gedruckten Grundgesetz oder im Internet) und suche dort die Kapitel Nr. 6 und Nr. 7.

a) Erläutere anhand passender Beispiele, welche Möglichkeiten die UN hat, einen Konflikt friedlich zu lösen.

b) Erkläre anhand von Beispielen, zu welchem Zeitpunkt und mit welchen Mitteln die UN das Recht hat, einen Konflikt mit Gewalt zu lösen.

Station 2Die Vereinten Nationen / United Nations (UN) (1)

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Aufgabe 4

Analysiere die Karikatur. Gehe dabei wie folgt vor:

a) Beschreibe, was du auf der Karikatur sehen kannst.

b) Fasse die Aussage der Karikatur zusammen.

c) Begründe, welches Problem mit der Ka-rikatur angesprochen wird.

In Syrien herrscht seit 2011 ein Bürgerkrieg. Auslöser war wie in eini-gen anderen Ländern in der Region der sogenann-te „Arabische Frühling“ (Massive Proteste der vor allem jüngeren Bevölkerung gegen ihre schlechten Lebensumstände in den diktatorisch geführten Ländern Nordafrikas und des Mittleren Ostens). Zu Beginn gingen viele Menschen auf die Straße und forderten freie Wahlen, unabhängige Medien, eine demokratische Regierung und ein Ende der Korruption. Zunächst konnte das syrische Regime um den diktatorisch regierenden Präsidenten Baschar al-Assad die Aufstände mit Gewalt zurückdrängen, wobei bereits diese Bilder um die Welt gingen und im Land selbst für nur noch mehr Demonstrationen sorgten. Immer mehr Menschen fingen an, sich gegen die Regierung zu organisieren und sich zu bewaffnen. So entstanden Rebellengruppen sowie auch islamistische Gruppen, die gegen Polizei und die Armee kämpften. Seit 2013 mischte sich der „Islamische Staat“ (IS), eine islamistische Terrorgruppierung, in den Kampf mit ein und konnte zwischenzeitlich große Gebiete erobern. Die UN schätzt die Zahl der Toten im gesamten Kriegsgebiet bis Anfang 2017 auf über 450 000 Menschen, das „Syrian Center for Policy Research“ (SCPR) spricht sogar von 470 000 Opfern. Über zwei Millionen Menschen wurden verletzt. Außerhalb von Syrien sind Schätzungen zufolge knapp fünf Millionen Menschen auf der Flucht, im Land selbst sollen fast sieben Millionen Menschen auf-grund der Kriegshandlungen ihr Zuhause verlassen haben. Somit ist über die Hälfte der syrischen Bevölkerung auf der Flucht. Die UN und andere Beobachtungsstellen sprechen von katastrophalen, menschenunwürdigen Zuständen. Es gibt Nachweise, dass sogar Giftgas zum Einsatz gegen die sy-rische Bevölkerung kam. Auch viele Terroranschläge auf der ganzen Welt werden dem IS zugeschrie-ben. Dabei sterben viele Unschuldige und der Ruf nach einer Bekämpfung des IS wird immer lauter.

Aufgabe 5

Begründe anhand des Textes sowie der UN-Charta (Präambel und Kapitel Nr. 1), ob die UN in den Konflikt eingreifen muss.

Aufgabe 6

Sollte man Krieg mit Waffengewalt bekämpfen? Nimm dazu begründet Stellung.

Station 2Die Vereinten Nationen / United Nations (UN) (2)

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Immer wieder versucht die UN, eine Resolution, also ein gemeinsames Vorgehen im Syrienkonfl ikt zu verabschieden. Dabei kommt es jedoch regelmäßig zu einem Einspruch von Russland. Dieses wünscht sich eine Fortsetzung der Regentschaft des Assad-Regimes, da man es als Voraussetzung für die Stabilität im Nahen Osten ansieht. Kritiker vermuten hingegen, dass der russische Präsident Putin, dessen Führungsstil ebenfalls autoritäre Züge aufweist, generell gegen Aufstände ist, welche zu Regierungswechseln führen, da dies russische Oppositionelle in ihren Bestrebungen nach einem demokratischeren Russland unterstützen könnte. Zudem werden die wirtschaftlichen Interessen Rus-slands als Grund angeführt: Syrien als Verbündeter in der Region ist als Waffenabnehmer sowie Öllie-ferant ein wichtiger Handelspartner Russlands. Die Folgen für Syrien sind verheerend: Einzelne Nationen wie die USA versuchen, die Rebellen gegen das Regime von Assad zu unterstützen und gleichzeitig gegen den IS zu kämpfen, um die Diktatur sowie die Menschenrechtsverletzungen zu beenden und um den IS entscheidend zu schwächen. Russland hingegen kämpft mit der syrischen Armee von Assad gegen die Rebellen. Ein dauerhaftes gemeinsames Vorgehen scheiterte also bislang an den unterschiedlichen Zielsetzungen.

Aufgabe 7

Die wichtigsten Organe der UN sind die Vollversammlung / Generalversammlung sowie der (Welt-)Sicherheitsrat.

a) Erkläre mithilfe von Kapitel Nr. 4 der UN-Charta in eigenen Worten, wie sich die Vollversammlung zusammensetzt sowie welche Aufgaben und Rechte diese hat.

b) Erkläre mithilfe von Kapitel Nr. 5 der UN-Charta in eigenen Worten, wie sich der Sicherheitsrat zusammensetzt sowie welche Aufgaben und Rechte er hat.

Die UN entstand am 26.06.1945 aufgrund des Eindrucks des Zwei-ten Weltkriegs und auch der Erste Weltkrieg war noch nicht in Ver-gessenheit geraten. Angesichts dessen waren sich die wirtschaft-lich und vor allem militärisch stärksten Nationen einig, dass man zwecks Friedenssicherung in Zukunft enger zusammenarbeiten müsse. Auch die vorhandenen Atomwaffen spielten hierbei eine Rolle. So wurden die alliierten Siegermächte sowie China als weite-re Atommacht in den Sicherheitsrat berufen.

Aufgabe 8

Der Sicherheitsrat als strukturelles Problem der UN?

a) Begründe, ob die Zusammensetzung des Sicherheitsrates und dessen Machtbefugnisse bei der Gründung der UN deiner Meinung nach angemessen waren.

b) Diskutiere mit Mitschülern, ob und, wenn ja, wie man die Zusammensetzung oder aber die Machtverhältnisse beziehungsweise die Abstimmungsregeln verändern soll.

Station 2Die Vereinten Nationen / United Nations (UN) (3)

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Aufgabe 1

Wer ist die NATO? Bearbeite mithilfe deines Politikbuchs sowie des Internets die folgenden Aufgaben:a) Beschreibe, warum die NATO von wem und wann gegründet wurde. b) Erläutere die aktuellen Aufgaben und Ziele der NATO.

Aufgabe 2

Im Jahr 1999 änderte die NATO einen Teil ihrer Strategie: Man legte fest, dass nun auch nach den Prinzipien „out of defence“, „out of area“ sowie „out of United Nations“ agiert werden kann. Erläutere, was sich dahinter verbirgt, und fasse zusammen, welche Rechte sich die NATO selbst zugesteht.

Aufgabe 3

Nordatlantikvertrag vom 4. April 1949, Artikel 5

Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird; sie vereinbaren daher, dass im Falle eines solchen bewaffneten Angriffs jede von ihnen in Ausübung des in Arti-kel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung der Partei oder den Parteien, die angegriffen werden, Beistand leistet, indem jede von ihnen unverzüglich für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Parteien die Maß-nahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, trifft, die sie für erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen und zu erhalten. Von jedem bewaffneten Angriff und allen daraufhin getroffenen Gegenmaßnahmen ist unver-züglich dem Sicherheitsrat Mitteilung zu machen. Die Maßnahmen sind einzustellen, sobald der Sicherheitsrat diejenigen Schritte unternommen hat, die notwendig sind, um den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit wiederherzustellen und zu erhalten.

a) Lies Artikel 5 des NATO-Vertrages aufmerksam durch und fasse die wesentlichen Punkte stichpunkt artig in deinem Heft zusammen.

b) Nimm dein Grundgesetz und fasse die wichtigsten Aussagen der Grundgesetzartikel 24 und 87a in eigenen Worten zusammen.

Die NATO sieht sich offiziell als Verteidigungsbündnis, welches angegriffenen Mitgliedern zu Hilfe kommt, wenn diese den Bündnisfall einfordern. Der Bündnisfall wurde aber erst einmal ausgerufen: Nach dem Anschlägen am 11. September 2001. Gefordert wurde danach jedoch – zumindest indirekt – schon öfter. So wurde im Juni 2012 ein türkischer Kampfjet von der sy-rischen Luftwaffe angeblich ohne Vorwarnung abgeschossen, ein zweites Flugzeug sowie ein Suchflugzeug wurden später ebenfalls beschossen. Der Vorfall ereignete sich nahe der Grenze zwischen den beiden Ländern. Die Türkei drängte im Anschluss darauf, dies als Angriff gegen die Türkei und somit als Angriff auf die NATO zu werten: Es sei ein Bündnisfall eingetreten und eine militärische Antwort gegen den Angreifer, also Syrien, sei erforderlich. Dieser For-derung wurde von der NATO aber nicht nachgegeben. Jedoch stellte man der Türkei Flugab-wehrgeschütze zur Verfügung. Seitdem gibt es immer wieder Stimmen aus der Türkei, die in dem nach wie vor wehrenden Grenzkampf zwischen türkischen Truppen, Kurden und dem IS einen NATO-Bündnisfall sehen.

c) Begründe, ob Deutschland der Türkei militärisch beistehen müsste, wenn diese es in Bezug auf die genannten Beispiele verlangt.

Station 3

Die NATO (1)

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Beim NATO-Gipfel im Juni 2016 beschlos-sen die NATO-Mitglieder eine massive Ausweitung ihrer gemeinsamen Opera-tionen: • Aufgrund der Krise in der Ukraine und

Russlands Handeln werden tausende Soldaten in verschiedene osteuropä-ische Länder verlegt (ehemalige Ost-blockländer).

• Im Kampf gegen die Terrormiliz „Isla-mischer Staat“ (IS) werden mehr Auf-klärungsflugzeuge bereitgestellt. Dazu soll eine neue Ausbildermission für ira-kische Militärs gestartet werden. Auch in Afghanistan will die NATO ihre Aus-bildungsmission inländischer Sicher-heitskräfte und Militärs fortsetzen und dazu weitere finanzielle Unterstützung gewähren.

• Um gegen „illegale Migration“ vorzu-gehen, werden NATO-Schiffe im Mit-telmeer stationiert. Sie sollen in Zukunft schärfere Kontrollen vornehmen.

• Im Kampf gegen kriminelle Cyberaktivitäten wird eine eigene Abteilung gegründet, welche Ver-brechen bekämpfen und mehr Schutz bieten soll.

Im Anschluss meldeten sich viele Kritiker zu Wort. Vor allem in Bezug auf die Ukrainekrise sprachen viele Beobachter von einer Verschärfung der Anspannungen zwischen Russland und der NATO. Es war sogar die Rede von einem neuen Kalten Krieg, der vom Westen mit seinen Truppenverlegungen sowie mit vielen militärischen Übungen in den vergangenen Monaten provoziert werde. Die NATO verwies jedoch auf die ihrer Meinung nach völkerrechtlich nicht zu rechtfertigende und somit un-rechtmäßige Aneignung der Krim durch Russland sowie durch anschließende russische Militärmanö-ver. Die deutsche Bundesregierung argumentierte, dass man damit einerseits Verteidigungsfähigkeit zeigen, aber andererseits vor allem abschrecken wollte. Der Dialog mit Russland solle fortgesetzt werden. Dieser war im Rahmen der Ukrainekrise zeitweise abgebrochen worden. Generell ist das Verhältnis der NATO-Staaten mit Russland nicht das beste: Seit Ende des Ost-West-Konflikts wird die Notwendigkeit der NATO immer wieder in Frage gestellt und ihr Bestehen sowie die Aufnahme ehemaliger Ostblockländer hat Russland immer wieder verärgert. Bereits mehrfach wurden die Gespräche im Rahmen des dafür gegründeten NATO-Russland-Rats in den letzten knapp 20 Jahren ausgesetzt.

Aufgabe 4

Wie soll es mit der NATO weitergehen?

a) Stelle mithilfe der Informationen der beiden Seiten und der Rechercheergebnisse Gründe zusam-men, die für beziehungsweise gegen einen Fortbestand der NATO sprechen. Berücksichtige dabei auch die Rolle der UN.

b) Begründe, ob du die NATO abschaffen würdest oder nicht.

Die NATO (2)Station 3

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In Bezug auf den Konflikt in Syrien wird immer wieder bemängelt, dass sich die Vereinten Nationen (UN) nicht stärker für den Frieden einsetzen beziehungsweise dass man den Menschenrechtsverlet-zungen tatenlos zusehen würde. Doch dass Menschenrechte leider nicht immer an erster Stelle ste-hen, zeigt auch ein anderes Beispiel – aus Deutschland.

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Aufgabe 1

Analysiere die Karikatur. Gehe dabei wie folgt vor:

a) Beschreibe, was du auf der Karikatur sehen kannst. b) Fasse die Aussage der Karikatur zusammen. c) Begründe, welches Problem mit der Karikatur angesprochen werden soll.

Menschenrechte kontra Wirtschaftsinteressen (1)

Station 4

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Aufgabe 2

Erstelle am Ende eine ausführliche schriftliche Analyse der Karikatur. Berücksichtige dabei die unten stehenden Informationen.

Station 4Menschenrechte kontra Wirtschaftsinteressen (2)

„Jetzt spricht sie [A. Merkel] über Geld und ihre Interessen, aber nicht über Gerechtig-keit und Menschenrechte“ (Bürgerrechtler Li Jinping).

Eklat beim China-Besuch 2012: Staatssicher-heit verhindert Treffen des Bürgerrechts-anwalts Mo Shaoping mit Angela Merkel – Kanzlerin macht gute Miene zum bösen Spiel.

Geplante Gespräche mit Redakteuren der regierungskritischen Zeitung „Nanfangzhoumo“ geplatzt.

China – das Land mit den mutmaßlich meisten Hinrichtungen weltweit.

Zu den menschenrechtlichen Hauptproble-men gehören u. a. Folter und erzwungene Geständnisse von Gefangenen; Inhaftie-rung und Schikane gegenüber Journalisten, Schriftstellern (…), Diskriminierung von Frauen, Minderheiten und Personen mit Behinderungen (…) (Bericht des US-Außen-ministeriums zur Lage der Menschenrechte in China).

„Die Stabilität Europas liegt auch im Interesse von China“ (Bundesregierung in Berlin).

China verfügt über Währungsreserven in Höhe von 3,2 Billionen Dollar.

Kanzlerin Merkel besucht im Juni 2016 Chi-na bereits zum neunten Mal. China erhofft sich durch die Gespräche einen besseren Zugang zum europäischen Markt. Für die Bundesrepublik ist China der viertwichtigste Handelspartner, für die deutsche Automobi-lindustrie längst der wichtigste Absatzmarkt. Branchenübergreifend haben China und Deutschland zuletzt Waren im Wert von 163 Milliarden Euro ausgetauscht.

Aufgabe 2

Erstelle am Ende eine ausführliche schriftliche Analyse der Karikatur. Berücksichtige dabei die unten stehenden Informationen.

Station 4Menschenrechte kontra Wirtschaftsinteressen (2)

„Jetzt spricht sie [A. Merkel] über Geld und ihre Interessen, aber nicht über Gerechtig-keit und Menschenrechte“ (Bürgerrechtler Li Jinping).

Eklat beim China-Besuch 2012: Staatssicher-heit verhindert Treffen des Bürgerrechts-anwalts Mo Shaoping mit Angela Merkel – Kanzlerin macht gute Miene zum bösen Spiel.

Geplante Gespräche mit Redakteuren der regierungskritischen Zeitung „Nanfangzhoumo“ geplatzt.

China – das Land mit den mutmaßlich meisten Hinrichtungen weltweit.

Zu den menschenrechtlichen Hauptproble-men gehören u. a. Folter und erzwungene Geständnisse von Gefangenen; Inhaftie-rung und Schikane gegenüber Journalisten, Schriftstellern (…), Diskriminierung von Frauen, Minderheiten und Personen mit Behinderungen (…) (Bericht des US-Außen-ministeriums zur Lage der Menschenrechte in China).

„Die Stabilität Europas liegt auch im Interesse von China“ (Bundesregierung in Berlin).

China verfügt über Währungsreserven in Höhe von 3,2 Billionen Dollar.

Kanzlerin Merkel besucht im Juni 2016 Chi-na bereits zum neunten Mal. China erhofft sich durch die Gespräche einen besseren Zugang zum europäischen Markt. Für die Bundesrepublik ist China der viertwichtigste Handelspartner, für die deutsche Automobi-lindustrie längst der wichtigste Absatzmarkt. Branchenübergreifend haben China und Deutschland zuletzt Waren im Wert von 163 Milliarden Euro ausgetauscht.

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Aufgabe 1

Prüfe die folgenden Aussagen und kreuze die zutreffenden an. Die Buchstaben ergeben in der richtigen Reihenfolge ein Lösungswort.

1. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) …

A … wurde 1961 gegründet und hat gegenwärtig über 30 Mitgliedsländer auf der ganzen Welt.

B … hat ihren Hauptsitz in New York.

H … setzt sich für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, für höhere Beschäftigung und für eine Steigerung des Lebensstandards beim Erhalt von Geldwert- und Preisstabilität ein.

F … hat den weltweit größten Schulleistungstest (PISA) initiiert.

N … hat Partner für verstärkte Zusammenarbeit – sogenannte „Major Players“. Dies sind die Schwel-lenländer Brasilien, China, Indien und Indonesien.

2. Die Welthandelsorganisation (WTO) …

F… ist eine internationale Organisation mit Sitz in Genf, die 1995 gegründet wurde. Ihr übergeord-netes Ziel ist der Abbau aller Hemmnisse, die den weltweiten Handel beeinträchtigen bzw. behin-dern.

U … hat rund 150 Mitglieder. Etwa ein Drittel der WTO-Mitglieder sind „Entwicklungsländer“.

I … und deren Mitglieder erwirtschaften zusammen mehr als 90 % des Welthandelsvolumens.

N … wird weder parlamentarisch kontrolliert noch ist sie der UNO unterstellt.

Z … kann aufgrund undemokratischer Mitgliedsstaaten keine demokratische Legitimation bean-spruchen.

3. Der Internationale Währungsfonds (IWF) …

I … ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington D.C. Er wurde 1944 in Bretton Woods (USA) gegründet und hat zurzeit über 180 Mitgliedsstaaten.

E … überwacht weltweit die Finanzsysteme, um bei Zahlungsschwierigkeiten von Regierungen oder drohendem Staatsbankrott zu intervenieren.

O … wurde im Zeitraum 2007 bis 2011 von Horst Köhler geleitet.

L … vergibt das Stimmrecht ihrer Mitglieder nach Stärke der Volkswirtschaft. Die wohlhabenden Länder haben demzufolge den größten Einfluss.

N… vergibt unter bestimmten Auflagen befristete Kredite an Mitgliedsstaaten, die mit Zahlungs-problemen konfrontiert sind. Folgende Bedingungen können gestellt werden: Kürzung der Staats-ausgaben, Steigerung des Exports, Liberalisierung des Bankenwesens u. a.

Lösungswort:

F

Aufgabe 2

Suche dir zwei Mitschüler und teilt die drei Organisationen unter euch auf. Recherchiert zu der euch zugeteilten Organisation die wichtigsten Fakten (vor allem zur Struktur, zur Arbeitsweise und zu den Zielen) und erläutert diese in Form eines schriftlichen Informationspapiers. Stellt euch die Organisa-tionen im Anschluss gegenseitig vor und tauscht die Informationspapiere aus.

Station 5Globale Wirtschaftsorganisationen

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Aufgabe 1

Welche Ursachen und Folgen des Klimawandels kennst du?

a) Suche im Internet nach einem Bild, welches für dich den Klimawandel widerspiegelt. Drucke es aus und erläutere, warum du es ausgewählt hast.

b) Benenne dir bekannte Ursachen des Klimawandels. Unterscheide dabei zwischen verschiedenen Verursachern.

c) Benenne dir bekannte Folgen des Klimawandels.

Aufgabe 2

Erläutere in eigenen Worten, was der Klimawandel für die Entwicklungsländer bedeutet und welche weiteren Probleme dadurch für den Rest der Welt (und somit auch Deutschland) entstehen.

Der weltweite Klimawandel ist auch bei uns zu spüren. So hat sich die Durchschnittstemperatur in den vergangenen 100 Jahren um zwei Grad Celsius erhöht, Tendenz steigend. Das bedeutet nicht nur weniger Schnee und mehr Sonnentage, sondern es hat auch Auswirkungen auf unsere Wirt-schaft. So gab es in den letzten Jahren gerade in der Landwirtschaft viele Ernteausfälle, weil es zu warm war und zu wenig geregnet hat. Doch noch schlimmer trifft es die Länder, die sowieso schon mit dem Klima zu kämpfen haben – und wo die Veränderungen zu einer Vergrößerung der Probleme geführt haben. Die Rede ist von den sogenannten Entwicklungsländern. Dort ist die Landwirtschaft noch immer ein großer Wirtschaftszweig. Somit sind diese Länder extrem vom Wetter und dem Klima abhängig – erst recht, wenn die fruchtbaren Gebiete rar sind, weil das Land aus viel Wüste besteht (z. B. der Tschad), und die wenigen nutzbaren Gebiete durch die angebaute Nahrung und durch zu erzielen-de Exportgewinne auch noch das gesamte Land ernähren sollen. Wenn aber durch ausbleibenden Regen oder Temperaturveränderungen gewisse Pflanzen nicht mehr anzubauen sind, dann hat dies katastrophale Folgen. Deutlich wird dies in Ländern wie Uganda, die meist nur von einem Rohstoff abhängig sind – hier etwa Kaffee.Generell ist Afrika vom Klimawandel am stärksten betroffen, denn hier ist nur knapp ein Drittel der Fläche überhaupt nutzbar. Der Rest ist Wüste. Das Risiko allein für die Bevölkerung, in Sachen Nah-rung in eine noch größere Krise als bisher abzurutschen, ist sehr hoch. Denn oftmals werden die wenigen nutzbaren Flächen wie beschrieben dazu verwendet, Obst und Gemüse allein für die Indu-strienationen anzubauen. Der angesprochene Kaffee aus Uganda ist da nur ein Beispiel. Da die damit zusammenhängende Armut ebenfalls sehr hoch ist, kann wiederum nicht in fortschritt-liche Technologien investiert werden, um die An- und Abbaumöglichkeiten zu erhöhen oder um bes-ser auf die klimatischen Bedingungen reagieren zu können. Hinzu kommt noch das rasche Bevölke-rungswachstum: Immer mehr Menschen wollen von immer weniger ernährt werden. So fliehen viele auf der Suche nach Nahrung und Arbeit in die fruchtbaren Gebiete und vor allem in die größeren Städte. Hier erhöhen sich also der soziale Druck und die Armut. Gleichzeitig steigt die Unzufrieden-heit und der Kampf um das Wenige nimmt zu. Es kommt zu Kämpfen um Macht und die wenigen Ressourcen. Viele Menschen fliehen deshalb aus Afrika. Oft wird dem Westen die Schuld an den ge-nerellen Zuständen gegeben.

Station 6

Weltweiter Klimawandel (1)

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Aufgabe 3

Analysiere die Statistik.

Land/Region

insgesamt je Einwohner

in Mio tVerände-rung in %

in tVerände-rung in %

1990 2013 1990–2013 1990 2013 1990–2013

China 2.211 9.977 +351,24 1,95 7,02 +269,23

USA 4.863 5.233 +7,61 19,44 17,39 –10,55

Indien 589 2.407 +308,66 0,69 1,87 +171,01

Russland 2.180 1.812 –16,88 14,70 11,31 –23,06

Japan 1.065 1.246 +17,00 8,63 9,99 +15,76

Deutschland 950 759 –20,11 11,98 10,44 –12,85

Südkorea 229 616 +169,00 5,35 12,02 +124,67

Iran 175 611 +249,14 3,22 7,77 141,30

Saudi-Arabien 239,1 519 +117,06 13,50 17,30 +28,15

Kanada 432 503 +16,44 15,61 15,81 +1,28

Welt 20.981 35.094 +67,27 3,99 4,87 +22,1

CO2-Emissionen aus energetischer Nutzung

Quellen: Internationale Energie Agentur 2009, Global Carbon Project 2014

Nach wie vor wird auf der Welt also sehr viel CO2 produziert, welches hauptverantwortlich für den Klimawandel ist. Doch in welchen Bereichen wird am meisten CO2 erzeugt?

• Auf Platz Nr. 1 liegt die Energiegewinnung. Wir benötigen durch ständig neue technische Errun-genschaften immer mehr Energie; sei es für die Heizung, den Fernseher oder durch das Laden von Handy und Tablet. Nach dem Ausstieg aus der Atomenergie – welche vergleichsweise fast kein CO2 produziert – wird ein Großteil der Energie durch fossile Brennstoffe (Erdöl oder Kohle) erzeugt. Dadurch entsteht viel CO2.

• In der Landwirtschaft werden Maschinen mit Benzin angetrieben. Dazu wird durch Dünger viel CO2 freigesetzt. Auch Nutztiere, darunter vor allem diejenigen, welche uns als Fleischlieferant die-nen, erzeugen enorm viel CO2.

• In der Industrie wird vor allem durch die benötigten Maschinen oder verschiedene Arbeitsprozesse viel CO2 freigesetzt. Zwar sind diese in den vergangenen Jahren durch die voranschreitende Tech-nik, neue Filteranlagen sowie gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte zurückgegangen, doch die Ausstöße sind nach wie vor hoch.

• Auch durch den Verkehr entsteht viel CO2. Zwar gibt es auch hier immer neue Grenzwerte sowie beispielsweise Steuern auf das Benzin, wodurch Fahren teurer wird und die Menschen mehr auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen sollen – doch die Verkaufszahlen der Autos steigen wieder.

Aufgabe 4

a) Beschreibe, wie dein täglicher Energieverbrauch aussieht. b) Erläutere, wie du selbst zur Einsparung von CO2 beitragen kannst. c) Suche dir zwei der oben genannten Bereiche aus. Diskutiere Möglichkeiten, wie man hier jeweils

die CO2-Produktion vermindern kann.

Station 6

Weltweiter Klimawandel (2)

Gehe dabei wie folgt vor: 1. Allgemeine Informationen zur Statistik

– Quellenangaben– Thema der Statistik: Was wird dar-

gestellt? – Gewählte Darstellungsform: Reelle

oder geschätzte Zahlen?

2. Analyse der Statistik– Erläuterung der Inhalte / Informatio-

nen anhand der wichtigen Auffällig-keiten (Spitzen, Einbrüche, Wendun-gen, zu erkennende Trends etc.)

– Herstellung von Zusammenhängen

3. Zusammenfassung der zentralen Aussagen– Was wird ausgesagt?– Wie sind die Aussagen zu bewerten?

(Rückgriff auf Vorwissen) – Eventuelle Kritik (unseriöse Quelle,

schlechte Verständlichkeit etc.)

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Oftmals beschweren sich Menschen in Deutschland über ihre Lebensverhältnisse und verlangen nach ei-ner Besserung. Dies ist aus ihrer Sicht nachvollziehbar, denn in der Regel strebt jeder Mensch nach mehr. Vergessen wird aber oft, dass es Menschen gibt, denen es viel schlechter geht als uns – und dass wir daran zum Teil eine Mitschuld tragen. Die Rede ist von den sogenannten Entwicklungsländern – wobei dieser Begriff mittlerweile etwas umstritten ist, da er aussagt, dass in den betroffenen Ländern eine Entwicklung vorhanden sei. Dies ist aber oft nicht der Fall. Zwar gibt es auch in Deutschland Menschen, welche im Ver-gleich zu anderen in (deutlich) ärmeren Verhältnissen leben („relative Armut“: bezogen auf das jeweilige gesellschaftliche Umfeld), aber die Menschen in den Entwicklungsländern müssen im Vergleich dazu unter noch schlechteren Bedingungen leben („absolute Armut“: bezogen auf das, was generell als Armut defi-niert wird).

Aufgabe 1

Erkläre, was du unter dem Begriff „Armut“ verstehst und wie du dies messen würdest.

Aufgabe 2

a) Fasse die wichtigsten Informationen aus dem folgenden Text in eigenen Worten zusammen.b) Wähle eines der Länder aus, welche am Ende des HDI-Index stehen und somit am wenigsten ent-

wickelt scheinen. Stelle es vor und erläutere, warum es unterentwickelt ist.c) Vergleicht die gefundenen Gründe für Unterentwicklung in der Klasse. Versucht anhand dessen,

eine Liste mit generellen Ursachen für Unterentwicklung herauszuarbeiten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Zustand eines Landes und vor allem die Lebensumstände der dortigen Bevölkerung zu bewerten oder zu messen. Oft wird da-für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes zurate gezogen: Es misst den Wert aller in einem Jahr herge-stellten Waren sowie den Gegenwert aller erbrachten Dienstleistungen (zum Beispiel den Besuch beim Fri-seur). Die so festgestellte Wirtschaftsleistung dient dann als Maßstab, auch im Vergleich zum Rest der Welt. Das Problem dabei: Es wird nicht differenziert, wie dieses Geld verteilt ist. Wenn also in einem Land – und dies findet man in Entwicklungsländern oft – eine sehr klei-ne Oberschicht über 90–95 % des Reichtums verfügt und der Rest in Armut lebt, dann hilft das BIP nicht weiter. Häufig wird aus diesem Grund ein anderes Messinstrument verwendet, um den Grad der Entwick-lung eines Landes im Vergleich zur restlichen Welt zu erfassen: der Human Development Index (HDI). Hier wird zwar auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit berücksichtigt, aber zusätzlich die Verteilung des Geldes. Dazu werden weitere Faktoren einberechnet: Die Kindersterblichkeitsrate, die Lebenserwartung und der Bildungsgrad. Die Spitzenpositionen im Index haben Länder wie Norwe-gen, Australien, Holland, Dänemark, die Schweiz und auch Deutschland inne. Am Ende der Liste fin-den sich hingegen Länder wie Mali, Mosambik, Sierra Leone, Guinea, Burkina Faso, Burundi, Tschad, Eritrea, Niger und die Zentralafrikanische Republik – alles Länder aus Afrika. Natürlich kann auch der HDI-Index kein vollkommen verlässliches Bild liefern: Er verwendet Durchschnittswerte, welche nicht immer verlässlich sind, und kann nicht alles erfassen. Er kann aber zumindest relativ verlässliche Ten-denzen zeigen.

Station 7

Entwicklungspolitik (1)

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Immer wieder wird die Situation der armen Entwicklungsländer von verschiedenen Seiten themati-siert. Auch die Industrienationen, denen einen Mitschuld an der Situation gegeben wird, beschäfti-gen sich mit dem Thema. Oft heißt ihre Antwort: Entwicklungshilfe.

Aufgabe 3

Fasse die Informationen aus der Statistik kurz in eigenen Worten zusammen.

Geber im Vergleich 2016 – Veränderung gegenüber 2010 1)

DAC-Länder

Ranking nachODA-Leistungen 2010

2010 2016 Veränderung gegenüber 2010

Netto-ODA in

Mio. US $

Anteil am BNE2)

in %

Netto-ODA in

Mio. US $

Anteil am BNE2)

in %absolut in %

DAC Insgesamt 128.492 0,32 142.619 0,32 14.127 10,99

USA

Großbritannien

Deutschland

Frankreich

Japan

30.353

13.053

12.985

12.915

11.054

0,21

0,57

0,39

0,50

0,20

33.589

18.013

24.670

9.501

10.368

0,18

0,70

0,70

0,38

0,20

3.236

4.960

11.685

– 3.414

– 686

10,66

38

89,99

–26,43

–6,21

1) Werte in jeweiligen Preisen und Wechselkursen2) Bruttonationaleinkommen (Bruttosozialprodukt) Quelle: OECD / DAC

Aufgabe 4

Analysiere die Karikatur. Gehe dabei wie folgt vor:

a) Beschreibe, was du auf der Karikatur sehen kannst.

b) Fasse die Aussage der Karikatur zu-sammen.

c) Begründe, welches Problem mit der Karikatur angesprochen werden soll.

Aufgabe 5

Diskutiere ausgehend von den Ursachen für Unterentwicklung sowie der Karikatur Möglichkeiten, den Entwicklungsländern zu helfen.

Station 7

Entwicklungspolitik (2)

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Der Weltfrieden wird vor allem durch Menschen bedroht, die mit ihrem eigenen Leben unzufrieden sind. Dies kann religiöse, kulturelle, ideologische und vor allem wirtschaftliche Gründe haben: Vie-le Menschen leben trotz harter Arbeit am Existenzminimum und fühlen sich demensprechend vor allem von der westlichen Welt ausgebeutet. Im Welthandel fungieren sie meist als reine Zuarbeiter oder sorgen für die Rohstoffe, nach denen verlangt wird. Dazu gehört auch der Kakao. Denn die Deutschen sind absolute Schokoladenliebhaber. Im Jahr 2015 lag der Durchschnittsverbrauch bei 9,6 kg pro Person; der Spitzenwert wurde 2013 mit 10,1 kg erreicht. An Rohkakao verbrauchen wir über 4 kg pro Person (die Schweizer sogar annähernd 6 kg). Angebaut wird der Kakao in über 30 Entwicklungsländern (vor allem in Westafrika und Südamerika), wobei etwa 14 Millionen Menschen davon leben. Sie arbeiten meist auf Plantagen oder sind Kleinbauern. Verkauft wird der Kakao über Zwischenhändler an Unternehmen, welche die Weiterverarbeitung übernehmen und ihn dann an die Schokoladenhersteller verkaufen. Die mit Abstand größten Gewinne erzielen schließlich die zuletzt an diesem Prozess Beteiligten. Dabei kontrollieren fünf Unternehmen 80% des Handels mit Kakao. Die Kakaobauern selbst erhalten am wenigsten und sind dazu noch von den extrem schwankenden Kakaopreisen abhängig. So sind kaum Investitionen in ihre Plantagen möglich, wodurch diese weni-ger abwerfen als eigentlich möglich wäre. Auch werden daher sehr oft Kinder als billige Erntehelfer eingesetzt – zum Teil gegen ihren Willen und unter unmenschlichen Bedingungen. Sie arbeiten bis zu 15 Stunden am Tag. Es fehlt an Bildung und Nahrung oder auch an passender wirtschaftlicher In-frastruktur.

Aufgabe 1

Die Organisation Fairtrade hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Pro-duzenten – im genannten Beispiel also den Kakaobauern – zu einem gerechten Anteil an ihrem Erzeugnis zu verhelfen und ihnen dadurch ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Erkläre mittels der Internet-seite https://www.fairtrade-deutschland.de/was-ist-fairtrade.html, wie Fairtrade arbeitet.

Aufgabe 2

a) Berichte, ob du (oder deine Eltern für dich) bewusst fair gehandelte Schokolade oder andere fair gehandelte Produkte (zum Beispiel Bana-nen, Kaffee oder Kleidung aus Baumwolle) kaufst.

b) Gehe in den Supermarkt deiner Wahl und suche nach Schokoladenprodukten mit dem Logo von Fairtrade oder vergleichbaren Siegeln (z.B. UTZ). Nimm im Anschluss einen Vergleich vor: Verglei-che dabei möglichst ähnliche Produkte (zum Beispiel 100g Fairtradeschokolade und 100g norma-le Schokolade, jeweils Vollmilch) nach Marke, Sorte, Größe, Kakaogehalt, Preis und Geschmack. Halte die Ergebnisse schriftlich fest. Diskutiert die Ergebnisse: Sprechen sie für oder gegen den Kauf von Fairtradeschokolade?

c) Erläutere Möglichkeiten, wie jeder Einzelne die Erzeuger in den Entwicklungsländern unterstützen kann.

Aufgabe 3

Informiere dich unter https://www.fairtrade-schools.de/ über die Kampagne „Fairtrade Schools“. Diskutiert im Anschluss darüber in der gesamten Klasse, ob dieses Projekt auch an eurer Schule durchgeführt werden soll.

Dieses Siegel steht für fairen Handel

Station 8Weltwirtschaft: Was kann ich tun?

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1. Die UN wurde formal 1945 gegründet, wobei es 51 Gründungstaaten gibt. Hauptverantwortlich waren USA und England. Als Führungsmächte gesellten sich bald China, Russland und schließlich Frankreich hinzu. Heute besteht sie aus 193 Mitgliedern. Bereits bei der Gründung wurden allgemein-gültige Menschenrechte definiert, deren Einhaltung sowie die generelle Friedenssicherung die Kern-aufgaben der UN ausmachen. Alle Länder der Erde sollen in guten Beziehungen zueinander stehen und nationale wie vor allem globale Probleme friedlich gemeinsam lösen. Weitere konkrete Ziele sind die Bekämpfung von Armut, Nahrungs- und Wassermangel, des Klimawandels oder der Unterent-wicklung in vielen Teilen der Welt. Der Generalsekretär ist dabei der Leiter des UN-Verwaltungsappa-rats und vertritt die UN sozusagen als oberster Diplomat in der Öffentlichkeit.

2. a) Die zentrale Aussage soll die Gründungsabsicht der UN widerspiegeln: Gemeinsam soll dafür gesorgt werden, dass Differenzen oder Konflikte unter den Mitgliedern gewaltfrei und ohne Waffen-einsatz, vielmehr mit Gesprächen und Diplomatie gelöst werden. Es sollen keine (Welt-)Kriege mehr zu fürchten sein.

b) Das Bild zeigt im Vordergrund einen UN-Blauhelmsoldaten bei einer Friedenssicherungsmission, je-doch trägt dieser eine Waffe. Dazu lässt sich im Hintergrund ein bewaffneter Wachturm erkennen. Es kann argumentiert werden, dass die Soldaten in ehemaligen Krisengebieten zum Selbstschutz und zur Sicherung des neuen Friedens bewaffnet sein müssen, dennoch ist es ein gewisser Widerspruch zum ersten Bild und zeigt, dass scheinbar auch Frieden nicht ohne Waffen zu gewährleisten ist bzw. dass auch die „gewaltfreie“ UN zu Waffen greifen muss, um gewisse Ziele zu erreichen.

3. a) Die UN kann zwischen Konfliktparteien diplomatisch vermitteln und auch einen Schiedsspruch fällen, wenn die Beteiligten zustimmen. Zudem ist es möglich, Ursachen und den Verlauf von Konflik-ten mit eigenem Personal zu untersuchen, um Lösungen auszuarbeiten und bei der Umsetzung der selbigen zu helfen. Dazu existiert der Internationale Gerichtshof, der Verstöße gegen die UN-Charta

Seite 5Station 2: Die Vereinten Nationen / United Nations (UN) (1 – 3)

1. a) Gründe für Terroranschläge: • Ideologische Einstellungen 🡪🡪 z. B. RAF in Deutschland• Nationale Konflikte 🡪🡪 z. B. IRA in Nordirland• Religiöse Ideologie / kulturelle Unterschiede 🡪🡪 Anschläge gegen „Andersgläubige“ durch den „IS“

(Schaffung eines islamischen Weltreichs)• Wirtschaftliche / soziale Gründe 🡪🡪 Entwicklungsdefizit vieler arabischer Länder / Bedeutungsverlust

(Schuld wird beim Westen gesehen)• Konflikte mit dem Westen 🡪🡪 Reaktion auf Kriege, z. B. in Afghanistan und dem Irak, und deren Fol-

gen (Arbeitslosigkeit, Opfer, Nahrungsmangel etc.)Viele der Gründe hängen zusammen bzw. folgen auseinander. Generell geht es oft um Macht.

2. Zunächst entsteht in der Bevölkerung das Gefühl, nirgends sicher zu sein. Man hat Angst und nimmt Schuldzuweisungen vor (in Richtung der eigenen Politiker, in Richtung des Islam (welcher ver-allgemeinert wird)) und fordert Maßnahmen (strengere Schutzmaßnahmen, eventuell Zerschlagung des IS etc.), obwohl stärkere Überwachungsmaßnahmen oder die Beteiligung an Militäreinsätzen von vielen doch abgelehnt werden und es bei entsprechenden Gesetzen ebenfalls zu Kritik an der Politik kommt. Die generelle Situation machen sich wiederrum extreme Parteien o. Ä. zunutze und versu-chen, ihrerseits mehr Einfluss zu erhalten. Generell ergibt sich also eine angespannte Situation, was die Terroristen erreichen wollen.

3. c) Mögliche Antwort: Durch den Vorschlag eines Rucksackverbots bei Großveranstaltungen werden die Möglichkeiten, Waffen und Sprengstoff zu transportieren, eingeschränkt. Jedoch können dann auch keine anderen Gegenstände mehr transportiert werden (Nahrung, Wasser etc.). Eventuell wäre es ein Kompromiss, bessere Kontrollen durchzuführen.

Seite 3Station 1: Terrorismus und Terrorbekämpfung (1 + 2)

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sanktionieren kann (wenn die betroffenen Länder den Gerichtshof anerkennen). Auch sind wirtschaft-liche Sanktionen gegen ein Land möglich (Import- und / oder Exportbeschränkungen, Einfrierung von Konten etc.). Ebenfalls können der komplette Verkehr oder die Kommunikationsmöglichkeiten einge-schränkt oder ganz außer Kraft gesetzt werden. Als letzte friedliche Maßnahme kann die UN schließ-lich mit eigenen Truppen Druck erzeugen.

4. a) Die Karikatur zeigt rechts zwei uniformierte Soldaten im Kampfeinsatz auf einer kahlen Anhöhe. Der Soldat ganz rechts kniet, schaut nach rechts und schießt, während vor ihm der obere Teil eines Arms auf dem Boden liegt. Ebenfalls liegen vor beiden Soldaten leere Munitionsmagazine und Patro-nenhülsen. Der hintere Soldat steht, schießt und blick dabei nach hinten zum dritten Mann und sagt: „Hä? Du musst schon lauter reden als wir schießen, damit wir hören können, was du da murmelst!“ Das Geräusch, welches beim Schießen aus den Gewehren kommt, wird in großen „Buddah!“-Schrift-zügen ausgedrückt. Der Mann links trägt einen Anzug sowie eine Brille, schwenkt eine weiße Flagge und liest aus einem Zettel vor, der auf seiner Rückseite das Logo der UN trägt: „Hiermit verurteilt der UN-Sicherheitsrat das brutale Vorgehen der syrischen Führung gegen die eigene Bevölkerung. Punkt.“ Mit einer Unterbrechung folgt „Auf das Schärfste. Ausrufungszeichen.“

b) Die Karikatur zeigt den Kampf syrischer Soldaten gegen die Rebellen und die Bevölkerung im ei-genen Land. Dass es hier teilweise auch um religiöse Streitigkeiten, vorrangig aber um Macht und Machterhalt geht, soll durch die „Buddah!“-Schießgeräusche ironisch dargestellt werden. Ebenso iro-nisch ist der Einspruch des UN-Mitarbeiters, welcher lediglich an die Charta erinnert, aber praktisch nicht in die Kampfhandlungen eingreift, obwohl Menschen sterben – erkennbar an dem am Boden liegenden Arm. Der Hinweis auf den Sicherheitsrat könnte Kritik an dem selbigen darstellen, da dieser letztlich die Möglichkeit hätte, Interventionen zu beschließen, es aber nicht tut. Er müsste also „lauter reden“, also eingreifen, damit er auch etwas bewegen könnte.

c) Letztlich soll angesprochen werden, dass sich die UN trotz ihrer theoretischen Ziele und der in der Charta selbst gegebenen Pflichten in der Praxis nicht aktiv in den Syrienkonflikt einmischt bzw. einmi-schen kann, um die Menschenrechtsverletzungen zu beenden.

5. Die UN-Charta lässt aufgrund verschiedener Ausführungen keinen anderen Schluss zu, als dass die UN in den Konflikt eingreifen müsste. Als Beispiel: Schon die Präambel verdeutlicht, dass die UN sich der Erhaltung des Weltfriedens und der Sicherung der Menschenrechte verschrieben hat. Dies wird in Artikel 1 erneut festgehalten. Berücksichtigt man den Text, in dem u. a. die Zahl der Toten oder der Einsatz von Giftgas erwähnt werden, wird klar, dass die UN sich einmischen müsste.

7. a) In der Vollversammlung sitzen alle Mitglieder UN. Sie diskutieren über alle Ziele (siehe S. 50, Nr. 1), Fragen und Themen, welche die UN betreffen oder die UN-Charta berühren. Sie entscheidet über den Etat, über neue Mitglieder, über die nicht-ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates und spricht Empfehlungen an Länder und den Sicherheitsrat aus. Jedes Land besitzt eine Stimme, in der Regel ist eine 2/3-Mehrheit nötig.

b) Im Sicherheitsrat sitzen neben den USA, England, Frankreich, China und Russland noch zehn wei-tere Mitglieder, welche durch die Vollversammlung auf zwei Jahre gewählt werden (pro Jahr fünf). Nur der Sicherheitsrat kann über zentrale Dinge – den Weltfrieden und die UN-Charta betreffend – diskutieren und gemäß der Charta Maßnahmen bis hin zu Eingriffen mit Waffengewalt ergreifen. Die-se sog. Resolutionen können aber auch nur diplomatische Aufträge oder wirtschaftliche Sanktionen sowie friedenssichernde Maßnahmen enthalten (siehe Seite 50, Nr. 3a).

8. a) Mögliche Antwort:Man kann argumentieren, dass es nach dem Zweiten Weltkrieg sinnvoll war, die damaligen Sieger-mächte sowie China als militärisch starke Atommacht als Garanten für den Frieden zu bestimmen. Aber auch damals war die Zuweisung der großen Entscheidungsgewalt auf diese Länder aus Sicht der anderen Länder nicht demokratisch.

b) Mögliche Antwort: Beispielsweise wäre es denkbar, die Abstimmung in die UN-Vollversammlung zu verlegen, sodass alle Mitglieder abstimmen dürfen. Dies wäre in jedem Fall demokratischer, aber auch aufwendiger. Dann wäre die Frage zu klären, welche Mehrheit ausreichen sollte, um z. B. einen Einsatz mit Waffengewalt zu genehmigen.

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1. a) Auf der Karikatur ist ein älterer Mann mit Brille und Zipfelmütze zu sehen, welcher im Sitzen eine Zeitung liest. Auf dieser steht groß: „Merkel in China: Kanzlerin mahnt Menschenrechte an“. Hinter dem Mann kommt eine Person mit einem Pandabärenkopf und einer Frauenfrisur zur Tür her-ein. Sie trägt ein Buch mit der Aufschrift „Auftragsbuch Wirtsch“, der Rest des Wortes wird durch die Hand verdeckt. Der Gesichtsausdruck der Person mit Pandabärenkopf wirkt so, als fühle sie sich er-tappt und habe ein schlechtes Gewissen. Unter dem Bild steht die Aussage des Mannes: „Hoffentlich hast du dir keinen Bären aufbinden lassen!“

Seite 10Station 4: Menschenrechte kontra Wirtschaftsinteressen (1 + 2)

1. a) Die NATO wurde formell im April 1949 gegründet. Auslöser waren ideologische Spannungen zwischen den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs. Die europäischen Staaten und die USA sorgten sich um eine Machtausweitung Russlands und vereinbarten ein Bündnis zur gemeinsamen Verteidi-gung. Diesem schlossen sich bis 1949 neben den USA und Kanada zehn europäische Staaten an, um Russland abzuschrecken. Deutschland wurde 1955 Mitglied.

b) Die NATO ist ein Militär- und Sicherheitsbündnis. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte man sich gemeinsam durch Druck und Abschreckung gegen Russland absichern, um Frieden und Sicherheit für die Bürger der Mitgliedsländer zu erreichen. Seit Ende des Kalten Kriegs rückten die Differenzen mit Russland in den Hintergrund (obwohl sie durch die Krim-Krise und die Differenzen in Bezug auf den Syrien-Konflikt zuletzt wieder größer geworden sind), die Ziele haben sich aber nicht verändert: Wei-terhin will man den Mitgliederländern Frieden und Wohlstand sichern und sich gegen jeden kollektiv zur Wehr setzen, der diesen Zustand bedroht.

2. Durch diese neue Ausrichtung legte die NATO fest, dass sie global (also auch außerhalb der NATO-Staaten) und immer dann reagieren dürfe, wenn sie ihre eigene Sicherheit bedroht sieht (also nicht nur bei einem direkten Angriff, sondern auch präventiv). Eine Erlaubnis der UN sei dafür nicht mehr nötig.

3. a) Im NATO-Vertrag Artikel 5 ist geregelt, dass sich im Falle eines Angriffs, die Mitgliedsstaaten (militärischen) Beistand leisten. Ein Angriff auf einen Mitgliedsstaat wird als Angriff auf die Allianz, d. h. auf alle anderen Mitglieder verstanden. Es existiert jedoch keine automatische militärische Beistandspflicht. Die Art und Weise, seinen Bei-standspflichten nachzukommen, kann jeder Staat demzufolge frei wählen.

b) Gemäß Artikel 24 GG kann sich Deutschland Sicherheitsbündnissen wie der NATO oder der UN anschließen und diesbezüglich auch Anweisungen unterstellen, z. B. in Bezug auf den Einsatz von deutschen Truppen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn das Ziel die Erhaltung des Weltfriedens ist und wenn der Bundestag dieser Unterordnung zustimmt. In diesem Zusammenhang sind die Absätze (1), (2) und (3) von Artikel 87a GG wichtig: Danach dürfen Streitkräfte nur zur Verteidigung eingesetzt werden oder wenn das Grundgesetz einen Einsatz möglich macht. Ein Einsatz ist aber sofort einzustel-len, wenn der Bundestag oder der Bundesrat dies verlangt.

c) Mögliche Antwort: Generell hat Deutschland gemäß der Bündnispflicht auch eine Beistandspflicht, sofern ein entspre-chendes Bündnis dies einfordert. Ob und wie Deutschland dann jedoch reagiert, wird durch den Deutschen Bundestag entschieden.

4. a) Mögliche Antwort: Man kann argumentieren, dass die NATO im Vergleich zur UN demokratisch über alles abstimmt und dass ein Land wie Russland, welches offensichtlich nicht immer entsprechend den westlichen Vorstellungen handelt, hier nicht mitentscheiden kann. Dazu dürfen souveräne Staaten selbst über ihre Bündnisse entscheiden. Allerdings besteht die NATO nur aus vergleichsweise wenig Ländern, ihre Anwesenheit belastet die Beziehungen zu Russland und angesichts eines Weltbündnisses wie der UN scheint die Existenz der NATO fragwürdig.

Seite 8Station 3: Die NATO (1 + 2)

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b) Der Zeichner spielt auf die wiederkehrende öffentliche Kritik an China und den dort zu beobach-tenden Menschenrechtsverletzungen an und stellt dies den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands gegenüber. Einerseits kritisiere die Kanzlerin die Probleme, andererseits scheine sie sich in Wirklichkeit nur für den Handel mit China zu interessieren. Die Leihgabe von Pandabären an deutsche Zoos wird hier als ironisches Mittel verwendet, um das alte Sprichwort mit dem „Aufbinden eines Bären“ zu ver-knüpfen: Die Kanzlerin habe die Menschenrechte vergessen und sich nur dem Handel gewidmet.

c) Letztlich geht es also darum, dass wirtschaftliche Interessen scheinbar alle anderen Themen in den Schatten stellen. Das, was öffentlich angeprangert wird (Menschenrechtsverletzungen in China), wird vergessen, wenn es um wirtschaftliche Beziehungen und vor allem Gewinne geht.

1. Lösungswort: FINANZHILFEN

Seite 12Station 5: Globale Wirtschaftsorganisationen

1. a) Mögliche Antwort:

Durch die enorme Energiegewinnung, die Produktion von Nahrung oder den zunehmenden Verkehr steigt die Produktion von CO2. Dies verstärkt den Treibhauseffekt. Die Ozonschicht wird dünner, die Erde erwärmt sich.

b) Mögliche Antwort: Durch die Erderwärmung schmelzen die Pole und die Durchschnittstemperatur der Erde erhöht sich. Pflanzen und Tiere sterben (die Artenanzahl hat sich bereits deutlich reduziert), der Wohnraum für Menschen wird geringer und die Möglichkeiten der Nahrungsgewinnung etc. schwinden.

2. Die meisten Entwicklungsländer kämpfen bereits mit schlechten klimatischen Bedingungen: Wenig Wasser und hohe Temperaturen bedeuten wenig bewohnbare Gebiete sowie Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. Dadurch ist keine profitable Landwirtschaft oder die Errichtung einer erfolgreichen Gesamtwirtschaft möglich. Durch den Klimawandel wird dies alles noch verstärkt. Folge ist, dass immer mehr Menschen aus diesen Ländern flüchten. Ihr Ziel sind die westlichen Länder wie Deutsch-land, da sie sich hier ein besseres Leben erhoffen. Experten rechnen in den nächsten Jahrzenten mit einer Zunahme der Flüchtlingszahlen. Da sich viele Entwicklungsländer in einer Abhängigkeit zur westlichen Welt befinden, herrscht dort bereits viel Unzufriedenheit und oft wird dem Westen die Schuld an allem gegeben. Dies ist eine der Ursachen für den aktuellen Terrorismus. Wenn sich die Situation in den Entwicklungsländern weiter zuspitzt, könnte noch mehr Terror die Folge sein; auch weitere Bürgerkriege und Kämpfe um die wenigen Ressourcen sorgen für mehr Flüchtlinge.

3. a) Thema der Statistik: CO2-Emissionen aus energetischer NutzungDarstellungsform: TabelleQuelle: Internationale Energie Agentur 2009, Global Carbon Project 2014Räumliche und zeitliche Einordnung: In der Statistik werden die Länder mit den höchsten CO2-Emis-sionen weltweit aufgeführt und die Entwicklung von 1990 bis 2013 dargestellt. 1. Im Jahr 1990 betrug der weltweite CO2-Ausstoß 20.981 Megatonnen (20,981 Milliarden Tonnen). 2013 waren es 35.094 Megatonnen. 2. Die globalen Emissionen sind von 1990 bis 2013 von rund 21 Milliarden Tonnen auf 35 Milliarden Tonnen gestiegen. 3. Die größten CO2-Emittenten sind China, die USA, Indien, Russland und Japan. Während die USA 1990 die Rangliste anführte, ist sie 2013 von China auf den zweiten Platz verdrängt worden. 4. Am deutlichsten stiegen die CO2-Emissionen im Zeitraum von 1990 bis 2013 in China (351,24 %).5. Die CO2-Emissionen pro Einwohner sind in den Schwellenländern bedeutend niedriger als in Indu-striestaaten mit hohem Pro-Kopf-Einkommen. 6. Deutschland konnte seinen Ausstoß von 1990 bis 2013 um 20,11 % verringern.

Seite 13Station 6: Weltweiter Klimawandel (1 + 2)

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4. b) Mögliche Antwort:Man könnte den eigenen Energieverbrauch minimieren, indem man sein Handy nicht ständig auflädt, den Fernseher oder den Computer bei Nicht-Benutzung ausschaltet oder die Heizung bei geöffnetem Fenster ausmacht.

c) Mögliche Antwort: Weniger Verzehr von Fleisch senkt die CO2-Produktion ebenso wie die Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln anstelle des Autos.

2. a) Früher wurde häufig das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und das daraus errechnete Pro-Kopf-Einkommen eines Landes verwendet, um dessen Entwicklungsstand festzustellen. Doch da dies nicht die genaue Verteilung berücksichtigt, wurde der Human Development Index (HDI) eingeführt. Hier werden neben der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit die Verteilung des Geldes, die Kindersterb-lichkeitsrate, die Lebenserwartung und der Bildungsgrad berücksichtigt. Während die westlichen Industrienationen die vorderen Plätze einnehmen, finden sich am Ende der Skala die afrikanischen Entwicklungsländer.

3. Gemessen an der Höhe der Summe gaben die USA sowohl 2010 (rund 30 Milliarden US $) als auch 2016 (rund 33.5 Milliarden US $) das meiste Geld für Entwicklungshilfe aus, was aber nur 0,18 % des BIP ausmachte. Auch die große Industrienation Japan verwendete im Jahr 2016 lediglich 0,20 % des BIP für Entwicklungshilfe.• Während Deutschland 2010 auf dem dritten Platz lag, rückte es 2016 auf den zweiten Platz vor und

nutzt im Bezug auf das BIP den größten Teil der genannten Länder (wobei insgesamt gesehen Nor-wegen mit 1,11 % und Luxemburg mit 1 % aktuell auf den ersten beiden Plätzen liegen).

• Mit einem Gesamtaufkommen von rund 142 Milliarden US $ stieg die reine Summe um über 14 Milliarden US $ an, der Anteil am gesamten BIP der Geberländer stagniert jedoch bei 0,32 %.

• Deutschland hat mit einem Anteil von 0,70 % (2016) im Vergleich zu 2010 (0,39 %) den Zielwert der UN von 0,7 % genau erreicht, ebenso wie Großbritannien.

Viele Länder haben Probleme, angesichts eigener Nöte (schwierige Haushaltslage) die früheren Ver-sprechungen einzuhalten. Die führenden Industrieländer haben infolge der globalen Finanzkrise bereits mehrere Billionen Dollar zur Rettung von Banken und Wirtschaft bereitgestellt. Ein Vielfaches dessen, was diese Länder für die Entwicklungshilfe ausgeben.

4. a) Zu erkennen sind mehrere dunkelhäutige Personen. Der dünne Mann links spricht mit einem breiten Mann in Uniform, aus dessen Taschen Geldscheine herausschauen. Dessen Blick richtet sich leicht nach rechts, zu insgesamt sieben, sehr abgemagerten Personen (zwei Erwachsene und fünf Kinder verschiedenen Alters). Sie scheinen alle in einer Wüstengegend zu sein, wo auch ein verdorrter Baum zu erkennen ist. Der dünne Mann sagt zu dem Uniformierten „Mr. President, die G8 haben die Entwicklungshilfe für Afrika erhöht.“ Der andere antwortet: „Das ist sehr, sehr sinnvoll!“

b) Der Autor kritisiert die Vergabe von Entwicklungshilfen der führenden Industrienationen (G8) an die Entwicklungsländer. Sie hilft nicht den armen Menschen, die in dem Bild als abgemagerte Familie inmitten der Wüste dargestellt werden. Sie kämpfen um ihr Überleben, denn das Geld landet bei der Regierung, die es sich sprichwörtlich in die „eigene Tasche steckt“. Die eigene Bevölkerung ist dem Machthaber egal und auch die Industrienationen sorgen nicht dafür, dass die Entwicklungshilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird.

c) Verdeutlicht werden soll, dass die Entwicklungshilfe in der jetzigen Form nicht hilfreich ist. Das Geld landet nicht bei den armen Menschen, für die es gedacht ist, sondern meist bei den korrupten Diktatoren, welche es für eigene Zwecke verwenden.

5. Mögliche Antwort: Beispielsweise könnte man Schulden erlassen, die Entwicklungshilfe in Form von Sachleistungen aus-zahlen, mit Wissen und Wissenstransfer helfen, wirtschaftliche Abhängigkeiten vermindern etc.

Seite 15Station 7: Entwicklungspolitik (1 + 2)

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1. Zusammengefasst steht das Siegel für eine gerechte Behandlung und Entlohnung der Produzen-ten von Rohstoffen wie Kaffee oder Kakao. Fairtrade schließt mit den Erzeugern Verträge ab, die an bestimmte Bedingungen geknüpft sind (vor allem gerechter Lohn sowie menschenwürdige Arbeits-bedingungen, aber auch gewisse Qualitätsstandards) und überwacht dies mit eigenen Kontrolleuren. Nur wer sich an die Bestimmungen hält, kann das Logo verwenden. Die Produkte sind daher meist auch etwas teurer, wobei der Erlös in erster Linie den Produzenten zugutekommen soll.

Seite 17Station 8: Weltwirtschaft: Was kann ich tun?

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Quellenverzeichnis:

S. 3 World Trade Center © By Jeffmock (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/ licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Common

S. 4 Flugsicherung © Ben Burger, fotolia.com, Nr. 33239040S. 5 Denkmal gegen Gewalt vor dem UN Hauptquartier © Didier Moïse [CC BY-SA 4.0 (http://creative-

commons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:The_Non-Violence_sculpture_at_the_United_Nations_headquarters_in_New_York_City.jpg

Blauhelm © By Senior Airman JoAnn S. Makinano [Public domain], via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bolivian_Army_2nd_Lt._Mauricio_Vidangos_stands_guard_at_the_entry_control_point_of_an_Observation_Point.jpg

S. 6 Karikatur Syrien © Schwarwel, fotolia.com, Nr. 34344778S. 9 NATO Flaggen © Plan-B, shutterstock.com, Nr. 253041187S. 10 Karikatur Menschenrechte © Jürgen TomicekS. 15 Wegweiser Armut/Reichtum © mapoli-photo, fotolia.com, Nr. 13418908S. 16 Karikatur Entwicklungshilfe © www.kunstsam.deS. 17 Fairtrade Siegel © TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland)

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Politik an Stationen 9/10

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