Süßwasser- Garnelen - bilder.buecher.de · 5 Die beliebtesten Garnelenarten 61 Zwerggarnelen bunt und artenreich 62 Die K-Klassen 64 Zwerggarnelen im Porträt 66 Hübsche Farbvarianten

AUFLÖSUNG: 1. Ja, 2. Nein, 3. Ja, 4. Ja, 5. Nein, 6. Ja, 7. Ja, 8. Ja, 9. Ja, 10. Nein. Haben Sie alle Fragen richtig beantwortet? Wenn ja, dann herzlichen Glückwunsch! Sie wissen bereits viel über Süßwassergarne-len. Falls noch nicht, bietet Ihnen dieser GU-Ratgeber die Möglichkeit, sich ausführlich über die Wirbellosen und ihre Haltung zu informieren.

Die Autoren: Chris Lukhaup, Reinhard Pekny

Chris Lukhaup war Rockmusiker von Beruf und arbeitet mittlerweile für die Heim -

tierbranche. Er dokumentiert die Wirbellosen des Süßwassers in brillanten Fotos.

Reinhard Pekny ist Forstingenieur und Wildbiologe. Er betreibt seit 1987 die größte

Flusskrebszucht Österreichs und arbeitet in mehreren Naturschutzprojekten.

Die Autoren unternehmen auf der Suche nach Garnelen gemeinsame Forschungs-

reisen. Sie sind Mitglieder in verschiedenen wissenschaftlichen Organisationen,

halten Vorträge und arbeiten weltweit mit Museen und Universitäten zusammen.

> Über 70 Arten im Porträt Die wichtigsten Zwerggarnelen, Fächergarnelen und

Großarmgarnelen in Wort und Bild.

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und Gesunderhaltung von Süß

Wie gut kennen Sie Garnelen? ja nein

1. Können Garnelen nur wachsen, wenn sie sich häuten?

2. Lassen sich Männchen und Weibchen anhand der Körperfärbung voneinander unterscheiden?

3. Können sich verschiedene Garnelenarten kreuzen?

4. Wachsen die Extremitäten bei Garnelen nach einem Verlust wieder nach?

5. Brauchen alle Garnelen eine Heizung im Aquarium?

6. Sollte man Zwerggarnelen immer in Gruppen halten?

7. Muss man Fächergarnelen im Aquarium extra füttern?

8. Fressen Großarmgarnelen der Gattung Macrobrachium kleine Fische?

9. Wird die Amanogarnele älter als zwei Jahre?

10. Vermehrt sich die Amanogarnele im Süßwasser?

T E S T

GU: Was fasziniert Sie an der Aquaristik? Reinhard Pekny: Mich begeistert die Möglichkeit, naturnahe Lebensräume im Kleinen nachzubil-

den und darin – artgerechte Haltung vorausgesetzt – auch die Verhaltensweisen und Lebensabläufe der gepflegten Organismen studieren und dokumentieren zu können. Im Freiland wäre dies oft nur mit größtem Aufwand möglich.

GU: Warum sind Garnelen geeignete Einsteigertiere? Chris Lukhaup: Garnelen eignen sich gut für Einsteiger, weil einige Arten relativ anspruchslos

sind und sich auch in Anfängeraquarien gut vermehren. Dieser Umstand lässt oft die Begeisterung für dieses Hobby wachsen. Die robusten Arten verzeihen sogar kleine Fehler bei der Haltung – das ist ideal für Neulinge der Aquaristik.

GU: Was reizt Sie, Bücher über Krebstiere zu schreiben? Reinhard Pekny: Die ersten Bücher über Krebstiere in der Aquaristik waren teilweise so fehlerhaft,

dass sie eher eine Anleitung zur Tierquälerei waren als eine Hilfe für interessierte Tierfreunde. Deshalb wollten wir unser Wissen und die gesammelten Erfahrun-gen über diese Tiere einem breiteren Publikum zugänglich machen.

GU: Was reizt Sie, Wirbellose zu fotografieren? Chris Lukhaup: Aufgrund ihres grazilen Aussehens, der eindrucksvollen Farben und interessan-

ten Zeichnungen oder Muster sind Garnelen ideale Fotomodelle, auch wenn ihr Verhalten es oft nicht leicht macht, sie abzubilden. Dass viele noch nie fotogra-fiert wurden, reizt mich zusätzlich, sie in ihrer ganzen Farbenpracht darzustellen.

MEIN HEIMTIER

CHRIS LUKHAUP | REINHARD PEKNY

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T E S T









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ISBN 978-3-8338-2139-4

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WG 424 Hobbytierhaltung

PEFC/04-31-0946

Typisch Garnele1

7 Lange Geschichte und große Vielfalt

7 Entwicklung der Arten

8 Natürliche Verbreitungsgebiete

9 Garnelen in der Aquaristik

9 Garnelentypen

10 Zwerggarnelen

10 Fächergarnelen

11 Großarmgarnelen

11 Tipp: Nicht verwechseln

12 Biologie und Verhalten 12 Körperbau

14 Sinnesorgane

16 Häutung und Wachstum

17 Häutungsprobleme

18 Verhaltensweisen

18 Paarungsschwimmen

19 Zärtliche Paarungstänze

20 Auf einen Blick: Arten für

Anfänger

Lebenselement Wasser2

23 Wasserkunde für Einsteiger 23 Eigenschaften von Wasser

24 Was löst sich im Wasser?

24 Die wichtigsten Parameter

24 Kohlendioxid (CO2)

25 Ammonium (NH4+)

26 Ammoniak (NH3)

26 Nitrat (NO3) und Nitrit (NO2)

27 pH-Wert

27 � Wussten Sie schon, dass ... Sie die Wasserwerte nie korrekt

messen können?

27 Leitfähigkeit

27 Osmotischer Druck

28 Tipp: Erfolg mit anspruchslosen

Arten

28 Gesamthärte (GH)

29 Wasser aufbereiten

29 Umkehrosmose

30 Wasser wechseln

31 � Mein Heimtier: Wie Kohlendioxidden pH-Wert beeinflusst

31 Das Mischen von Wasser –

die »Kreuzregel«

2

I N H A LT

Garnele_001-021.qxd:Kap1 01.07.2011 9:13 Uhr Seite 2

So fühlen sich Garnelen wohl 3

33 Das passende Aquarium 33 Die richtige Beckengröße

34 Tipp: Garnelenbecken stets abdecken

35 Technik

35 Heizung und Kühlung

36 Beleuchtung

36 Filterung

38 Einrichtung

38 Gestaltung der Scheiben

38 Bodengrund

39 Tipp: Dunkler oder heller

Bodengrund?

40 Steine und andere Dekoration

40 Wurzeln

41 Aquascaping

42 Wasserpflanzen

42 Die richtige Auswahl

42 Schwimmpflanzen

43 Auf einen Blick: Wasserpflanzen

44 Driftende Pflanzen

45 � Wussten Sie schon, dass ... manche Wasserpflanzen giftig

sein können?

45 Unterwasserpflanzen

45 Algen

45 Moose

Kauf und Eingewöhnung 4

47 Woher bekomme ich meine Garnelen?

47 Zoofachgeschäft

47 Züchter

47 Bestellung per Internet

48 Fachmessen

48 Rechtliche Vorschriften

48 Wildfänge, Importtiere und

Nachzuchten

49 � Wussten Sie schon, dass ... Wildfänge nicht immer die Bestände

mindern?

50 Gedanken vor dem Kauf

50 Wohin mit den Garnelen?

51 Tabelle: So erkennen Sie, ob Ihre

Garnelen gesund sind

52 � Eltern-Extra: Ein Garnelenaquarium

für Kinder

53 Tiere vergesellschaften

53 Das Aquarium einfahren

54 Standort des Beckens 54 Tipp: Gemeinsam planschen

55 Ein größeres Becken

56 Transport ins neue Heim56 Eingewöhnung

57 � Mein Heimtier: Fühlen sich meine

Garnelen wohl?

58 Fragen rund um Kauf und

Eingewöhnung

3


Die beliebtesten Garnelenarten5

61 Zwerggarnelen –bunt und artenreich

62 Die K-Klassen

64 Zwerggarnelen im Porträt

66 Hübsche Farbvarianten

67 Bienen- und Tigergarnelen im Porträt

70 Interessante Zwerge

71 Beliebte Farbformen im Porträt

74 Ausgefallene Arten

75 Aquaristische Highlights im Porträt

78 Sulawesi-Zwerggarnelen

84 Fächergarnelen84 Anatomische Feinheiten

85 Verhalten und Ernährung

86 Das ideale Aquarium

88 Fächergarnelen im Porträt

90 Großarmgarnelen

91 Die natürliche Heimat

92 Fortpflanzung

93 Ein geeignetes Becken

94 Großarmgarnelen im Porträt

98 Vergesellschaftung

101 Auf einen Blick: Geeignet für die

Vergesellschaftung

Pflege, Ernährung und Gesundheit6

103 Die Pflege des Aquariums 103 Wasserwechsel

104 Wasserwerte messen

104 Filter reinigen

105 Pflanzenreste entfernen

105 Leuchtmittel tauschen

105 Checkliste: Wichtige Pflege maß-

nahmen

106 Ernährung und Fütterung 106 Futtermittel

106 Tipp: Fütterung von Zwerggarnelen

107 Fütterungsplan

108 Abenteuer Häutung

109 Krankheiten erkennen 109 Durch Erreger bedingte Krankheiten

111 Tipp: Medikamente und Garnelen

112 � Wussten Sie schon, dass ...diverse Farbstoffe die Garnelen bunt

färben?

112 Nicht durch Erreger bedingte

Krankheiten

114 Fragen rund um Pflege, Ernährung und

Gesundheit

4

I N H A LT


Nachwuchs und Zucht 7

117 So pflanzen sich Garnelen fort118 Arten mit spezialisierter Fortpflanzungs-

strategie

118 Arten mit einfacher Fortpflanzungs -

strategie

120 Balz und Brutpflege

120 Tipp: Lieber eine Zuchtgruppe

122 Gezielte Zucht123 Vorteile eines Artbeckens

123 Nachzucht in Süßwasser

124 � Wussten Sie schon, dass ... Hochzuchtgarnelen äußerst

empfindlich sind?

126 Fragen rund um Nachwuchs und Zucht

Was tun, wenn es Probleme gibt? 8

129 »Pannenhilfe« für Notfälle 129 Bedrohliche Alarmzeichen

130 Vergiftungen vermeiden

132 � Wussten Sie schon, dass …… die meisten Krebstiere auch gut

außerhalb des Wassers atmen

können?

132 Maßnahmen bei Hitze

133 Probleme im Gesellschaftsaquarium

133 Zwerggarnelen

134 Fächergarnelen

134 Großarmgarnelen

Anhang

136 Tiersitter-Pass 138 Register

141 Adressen und Bücher, die weiterhelfen

144 Impressum

5

Inhalt


AUF DEN ERSTEN BLICK scheinen Gar -nelen kompliziert aufgebaut zu sein.Doch der Eindruck trügt, der anatomi-sche Grundbauplan ist relativ einfach.

Körperbau

Beine Der Körper der Garnelen bestehtaus einzelnen Segmenten, und jedes Seg-ment trägt ein Beinpaar. Diese Körper-anhänge sind als sogenannte Spaltbeineangelegt, die je nach Funktion und Kör-perteil unterschiedlich aussehen. Manch-mal sind die einzelnen »Bauteile« nichtmehr als Beine zu erkennen. Im Kopfbe-reich etwa sind die Beine umgebildet –die Antennen enthalten die Sinnesorga-ne, die Kieferfüße tragen die Mund- undKauwerkzeuge. Wieder andere »Beine«transportieren das Atemwasser undsprudeln es in die Kiemenhöhle. Aus denfünf Brustsegmenten entspringt jeweilsein Paar Schreitbeine. Die ersten beidenPaare sind als Scheren oder Fächer aus-gebildet und wichtige Werkzeuge beimNahrungserwerb, die übrigen drei Bein-paare verwenden die Krebstiere für diegehende Fortbewegung. Diese fünfBein paare am Brustsegment sind imÜbrigen auch der Grund für den wis-senschaftlichen Namen der Gruppe, derDekapoden. Das bedeutet »Zehnfüßer«.Zu ihnen zählen Flusskrebse, Garnelen,Krabben und ihre Verwandten.

Biologie und VerhaltenSo unterschiedlich die besiedelten Lebensräume, so vielfältig sind die Anpas-

sungen an den jeweiligen Lebensraum – ersichtlich am Körperbau und Verhalten. All dieseVielfalt basiert bei den Garnelen auf einem relativ einfachen Bauplan.

T Y P I S C H G A R N E L E

12

Carapax Die Segmente des Kopfstücks(Cephalon) und der Bereich der Brust-segmente sind zu einem Stück verwach-sen und von einem massiven Panzerumschlossen. Dieser wird Carapax oderBrustpanzer genannt. Dadurch lässt sichim Bereich des Kopfbruststücks (Cepha-lothorax) die Segmentierung des Kör-pers nur feststellen, wenn man die Tierevon der Bauchseite her betrachtet. DerBrustpanzer schützt alle wichtigen inne-ren Organe des Herzkreislaufsystems,den Verdauungstrakt mit Reibmagenund Verdauungsdrüse sowie die Kiemenund die Geschlechtsorgane.Pleon Am Hinterleib, dem Pleon, trittdie Segmentierung wieder deutlich her-vor. Der Hinterleib besteht hauptsäch-lich aus einem kräftigen Muskel, der von einem flexiblen Panzer umgeben ist.Auch diese Segmente tragen Beine, dochdiese sind kleiner und anders ausge-formt – als Schwimmbeinchen. Sie die-nen der schwimmenden Fortbewegungund sind ebenfalls als Spaltbeine ange-legt. Bei den Männchen übernehmen sieauch Aufgaben bei der Paarung. Telson Das letzte Körpersegment, dasTelson, bildet mit dem letzten Beinpaar –den Uropoden – den Schwanzfächer.Dort endet der Darm, der an der Unter-seite des Pleons entlangläuft. Bei trans-parenten Garnelen kann man ihn alsdunklen Strich auch von der Seite sehen.


1Körperbau

13

�1 Antennen An der Ba sis der kur-zen Antennen sitzt das Gleich -

gewichtsorgan. Die langen Antennensind einastig und mit zahlreichenTastzellen besetzt. An ihrer Basisscheiden die Garnelen Harn aus.

�3 Scheren Die ersten beidenSchreitbeinpaare tragen Sche-

ren, die je nach Ernährungstyp unter-schiedlich geformt sind. Sie dienender Nahrungsaufnahme sowie zumPutzen des Körpers und der Eier.

»Garnelennase« Die sogenannteGarnelennase wird im Fachjargon

»Rostrum« genannt. Sie kann an derOber- und Unterseite »Zähne« ausbil-den. Deren Anzahl stellt ein Merkmal

zur Unterscheidung der Arten dar.

2�

Telson Der Schwanzfächer, auchTelson genannt, ist das letzteKörpersegment. Es trägt ebenfalls

»Beine«, doch die sehen aus wie Flos-sen. Sie heißen Uropoden und dienen

zum schnellen Davonschwimmen.

4�


Wohin mit den Garnelen?Bitte überlegen Sie sich schon vor derAnschaffung der Garnelen, wo diese bei Ihnen leben sollen.Im bestehenden Aquarium Sehen Sieunbedingt davon ab, Garnelen ganzspontan zu erwerben, weil Sie geradezu fällig »hübsche« Tiere in einemHändlerbecken gesehen haben. Die Ver-lockung ist vielleicht groß, weil Sie dochschon ein Aquarium besitzen und sichvielleicht denken, die paar Garnelen fin-den darin auch noch Platz. InformierenSie sich besser vorher ausführlich, undtätigen Sie die Anschaffung dieser Tiereerst danach. Es spricht generell nichtsdagegen, in ein bestehendes AquariumGarnelen als Bereicherung einzubrin-gen. Nur müssen alle Bewohner gut zu-sammenpassen, damit es nicht nur eine»Bereicherung des Speiseplans« für dieAlteingesessenen oder, je nach Garne-lenart, für die Neuzugänge wird. Im neuen Aquarium Bei der Neuein-richtung eines Aquariums will derStandort vorab gut überlegt sein (➝Seite 54–55), und es muss genügendZeit vorgesehen werden, das Beckengründlich »einzufahren« (➝ Seite 53).Ein Aquarium als Komplettangebot zuerwerben und gleich die Garnelen mit-zunehmen, um sie sofort nach dem Auf-stellen des Beckens und Einlassen desWassers einzusetzen, ist die denkbarschlechteste Idee. Doch sie kommt im -mer wieder vor. Leider reagieren man-che Kunden dann sehr ungehalten aufden Hinweis des Verkäufers, dass einesolche Vorgehensweise den Tieren ge-genüber unverantwortlich ist! Garnelenleiden im günstigsten Fall einige Zeitunter einem solchen Schnellstart imneuen Aquarium, Fische bezahlen dieseUngeduld meist mit ihrem Leben.

Gedanken vor dem Kauf

Garnelen brauchen im Gegensatz zumanchen Säugetieren keine persönlicheZuwendung durch eine bestimmte Be-zugsperson. Allerdings ist ein gewisserZeitaufwand auch mit der Haltung vonwirbellosen Tieren verbunden. Nur sokönnen ihre Grundbedürfnisse erfülltwerden. Wir raten Ihnen daher, recht-zeitig vor dem Kauf umfassende Erkun-digungen über die Tiere einzuziehen.Gründlich informieren Bedenken Siebitte vor allem, dass die einzelnen Garnelenarten auch unterschiedlicheAnsprüche an ihre Pflege haben kön-nen. Sollten Sie also vorhaben, mehrereArten in einem Becken zu halten, somüssen diese Tiere in ihren Bedürfnis-sen gut zueinanderpassen. Nähere Aus-künfte darüber finden Sie in den Arten-porträts auf den Seiten 64–97.

K A U F U N D E I N G E W Ö H N U N G

50

Vitale, gesunde Garnelen zeigen ihr Wohlbefinden

durch arttypische, kräftige und intensive Farben.�


4Gesundheitsmerkmale

51

Augen

Färbung

Aktivität

Fluchtreflex

Futtergabe

Bewuchs auf derKörperoberfläche

Milchige Verfärbung

Hektisches Herum-schwimmen

Die Augen sind in der Regel dunkel, oft schwarz gefärbt und zeigen kei-nerlei grauen Bewuchs oder Belag. Sie sind von kugeliger Gestalt, undmit einer Lupe erkennt man leicht die einzelnen Facetten.

Die Garnelen sollten kräftige, frische, arttypische Farben zeigen. Selbsttransparente Tiere haben beim genauen Hinsehen farbige Stellen.

Garnelen sind meist geschäftig unterwegs und ständig auf Nahrungssu-che. Auch wenn sie für einige Zeit an einem Ort sitzen, sieht man beimgenauen Hinschauen, dass ihre Beinchen und Kieferfüße ohne Unter-lass in Bewegung sind.

Nähert sich einer gesunden Garnele ein unbekanntes Objekt, wie etwaein Kescher oder eine Pinzette, so reagiert sie mit blitzschnellen Bewe-gungen und versucht zu entfliehen.

Gesunde Garnelen steigern in der Regel bei einer Futtergabe deutlichihre Aktivität. Sie begeben sich unverzüglich auf die Suche nach derQuelle des verlockenden Duftes.

Sind die Garnelen mit einem grauen oder grünlichen Belag überzogen,deutet das auf ein starkes Wachstum von Algen oder Einzellern hin. Daskann an einer hohen Wasserbelastung liegen oder aber daran, dass dieTiere sich aus einem anderen Grund nicht oft genug häuten können.

Zeigen die Tiere eine trübe, milchige Verfärbung von eigentlich transpa-renten Körperstellen, so ist dies ein Alarmsignal. Die Schädigung kannverschiedenste Ursachen haben (➝ Krankheiten, Seite 109–113).

Sind die Garnelen permanent aufgeregt im Becken unterwegs (bittenicht verwechseln mit dem Paarungsschwimmen oder der erhöhten Aktivität nach einem Wasserwechsel) oder springen ohne Anlass wiebei einer Feindbegegnung herum, leiden sie unter Stress. Dieser kann bedingt sein durch Wasserbelastung, Gift oder Überbesatz.

KÖRPERMERKMALE UND VERHALTENSWEISEN

SO ERKENNEN SIE, OB IHRE GARNELEN GESUND SIND


D I E B E L I E B T E S T E N G A R N E L E N A R T E N

64

Natürlicher Lebensraum Da diese rot-weiße Farb-form im Aquarium gezüchtet wurde, gilt für sie derLebensraum der Bienengarnele, ihrer Stammform.Färbung Mit dem intensiv rot-weiß gefärbten Äuße-ren ist die Crystal Red zum Inbegriff der Zwerggar -nelenhaltung geworden. Heute gibt es eine Vielzahlvon durch Selektionszucht erreichten Farbvarianten.Beschreibung Die Crystal Red lässt sich sowohl gene-tisch als auch vom Körperbau her nicht von einer Bie-nengarnele unterscheiden. Haltung Je nach Grad der

Zuchtauslese können die Tiere empfindlicher sein als ihre Stammform. Manche Stämme wer-den im extremen Weichwasser gehalten und nachgezogen. Beim Umsetzen reagieren die Tieresehr sen sibel auf den Wechsel der Wasserwerte. Zucht Die Weibchen produzieren wenige,aber große Eier. Besonderheiten Diese rote Farbform soll bei der Zucht der schwarz-weißenBienengarnele in Japan zufällig aufgetreten sein und wurde konsequent weiter vermehrt. Bisheute ist nicht nachgewiesen, ob diese Legende der Wahrheit entspricht. Ebenso könnten inder Natur einige derart gefärbte Tiere auftreten. Unter mehreren Wildfängen waren auch Tieredabei, die eine leicht rötliche Färbung aufwiesen. Auf einen Blick Größe: 25–40 mm, Tempe -ratur: 16–24 °C, pH: 6,25–7,5, Härte: bis 10 KH, Beckengröße: ab 20 Liter, NZ.

Crystal Red Caridina cf. cantonensis

Natürlicher Lebensraum Die Bienengarnele lebt inBächen im Großraum von Hongkong. Die Gewässersind klar, sauerstoffreich und schnell fließend. Färbung Die bei uns gehan delte schwarz-weiße Bie-nengarnele ist die Wildform der äußerst variablen Art. Sie ist mittlerweile in vielen Farbgebungen undkörperlichen Variationen sowohl im Aquaristikhandelals auch bei privaten Züchtern erhältlich. Beschrei-bung Die schwarz-weiße Bienengarnele kann von der sehr ähnlich gefärbten Hummelgarnele leicht

unterschieden werden, wenn man den Kopf betrachtet. Dieser ist bei den Bienengarnelenimmer hell, bei den Hummelgarnelen dagegen immer dunkel gefärbt. Haltung Die Art kommtin Gewässern mit jahreszeitlichen Temperaturschwankungen vor und kann daher ohne Hei-zung bei Zimmertemperatur gehalten werden. Zucht Bei Temperaturen unter 18 °C stellen die Tiere ihre Vermehrungsaktivitäten ein (Winter). Sie sind vollständig ans Süßwasser ange-passt und lassen sich auch im Gesellschaftsbecken leicht ohne Weiteres vermehren. Beson-derheiten Eine Vielzahl gezüchteter Varianten geht auf diese Stammform zurück. Auf einen Blick Größe: 20–30 mm, Temperatur: 16–24 °C, pH: 6,25–7,5, Härte: bis 10 KH, Beckengröße:ab 20 Liter, WF + NZ.

Bienengarnele Caridina cf. cantonensis


Erarbeitung: von Stilvorla-gen, Einrichten des Doku-ments

5Zwerggarnelen im Porträt

65

Natürlicher Lebensraum Diese Art kommt ursprüng-lich in Südchina in Bächen und auf überfluteten Gras-flächen vor. Dort unterliegt sie auch den jahreszeit -lichen Temperaturschwankungen in den Gewässern.Färbung Die Tiere sind ausgesprochen variabel ge-färbt. Im Zoofachhandel erhält man mittlerweile dieverschiedensten Farbgebungen von durchscheinen-den, zart getigerten Garnelen bis hin zu blauen undroten Farbvarianten. Beschreibung Charakteristischfür die Wildformen dieser Art sind die Streifen seitlich

am Hinterleib, die einem Tigermuster ähneln. In der Natur findet man allerdings vereinzeltauch dunkelblaue oder sogar rein schwarze Tiere. Haltung Die Garnelen können auch bei Zimmertemperatur, also ohne Aquariumheizung, gehalten werden. Zu hohe Temperaturen vertragen sie allerdings nur schlecht. Zucht Wenn im Becken ein jahreszeitlicher Temperatur-verlauf nachvollzogen wird, dann ist die Tigergarnele eine sehr produktive Art. Sie bringtetwas mehr Nachkommen als die Bienengarnele hervor. Besonderheiten Die systematischeStellung dieser Art ist noch nicht eindeutig abgeklärt. Auf einen Blick Größe: 20–30 mm, Tem-peratur: 15–26 °C, pH: 6,25–7,5, Härte: bis 10 KH, Beckengröße: ab 20 Liter, WF + NZ.

Tigergarnele Caridina cf. cantonensis

Schwarze Tigergarnele Caridina cf. cantonensis

Natürlicher Lebensraum Die Schwarze Tigergarnelewurde in Deutschland gezüchtet. Diese Farbform geht aus den bekannten Wildformen der Tigergarnele hervor, die ihren natürlichen Lebensraum in kleinenBächen und auf überfluteten Grasflächen in Südchinahat. Dort unterliegen die Tiere auch den jahreszeit -lichen Temperaturschwankungen in den Gewässern. Färbung Es gibt mehrere Abstufungen von transpa-rent über schwarz gemustert bis hin zu intensivschwarz gefärbt. Beschreibung Bei den tiefschwarzen

Tieren verschwindet die Tigerzeichnung völlig. Einige haben helle, gelbliche Augen, anderedunkle. Auch für diese Garnelen gibt es mittlerweile Einteilungen in K-Klassen, je nach Augen-farbe und Schwarzanteil. Haltung Diese Art mag es nicht zu warm. Das gelegentliche Abkühlenauf 15–16 °C ist von Vorteil. Man kann die Tiere gut bei Zimmertemperatur pflegen. ZuchtUm zu züchten, ist es empfehlenswert, eine größere Anzahl von mindestens 50 Tieren zu hal-ten. Die Wassertemperatur sollte im Zuchtbecken bei 22–24 °C liegen. Ein wöchentlicher Was-serwechsel ist angebracht. Besonderheiten Die gänzlich schwarzen Tiere mit schwarzen An-tennen und schwarzen Extremitäten gelten als besonders wertvoll. Auf einen Blick Größe:20–30 mm, Temperatur: 15–26 °C, pH: 6,5–8, Härte: bis 10 KH, Beckengröße: ab 20 Liter, NZ.


e K4 Red Bee hat drei oder vier weißeBänder. Die weiße Färbung auf demSchwanzfächer wird bei der Klassifizie-rung nicht berücksichtigt. r K6 Red Bee heißt Tigertooth oder V-Band (Bild), je nachdem, ob das mitt-lere rote Band v-förmig ist oder aneinen Tigerzahn erinnert.t K8 Red Bee nennt man Hinomaruoder No Entry Sign (Bild). Das mittlereFarbband ist auf einen Kreis reduziert,der bei der zweitgenannten Form voneiner weißen Linie durchbrochen ist.u K12 Red Bee oder Mosura heißenTiere, die keine oder nur eine minimalerote oder schwarze Färbung aufweisen.Ziel ist ein komplett weißer Hinterleib.i K14 Red Bee sind Mosuras mit be-sonderen Kopfzeichnungen, die an Blu-men (Flowerhead; Bild) oder Blitze(Lightning) erinnern können. o Snow White hat eine deckendeWeißfärbung und wurde lange Zeit alsdie perfekte Bee gehandelt. Mittlerweilegibt es aber auch hier verschiedene Un-terteilungen.p K6 Black Bee ist mit denselbenMerkmalen ausgestattet wie die Red BeeK6, mit dem Unterschied, dass sieschwarz-weiß gefärbt ist.a K10 Black Bee ist das farbliche Ge-genstück der K10 Red Bee. Internationalwird diese Farbvariante als Doppelhino-maru bezeichnet.

s Als »Supertiger« wird eine selteneWildform der Tigergarnele mit breitenschwarzen Streifen auf dem Hinterleibund gelbem oder orangefarbenem Kopfbzw. Schwanzfächer bezeichnet.d Die Blaue Tigergarnele ist eine inDeutschland gezüchtete Farbform. Esgibt tiefblaue oder hellblaue Tiere mitdunklen oder hellen Augen.f Die Rote Tigergarnele, die ab undzu in Wildfängen aus Südchina zu fin-den ist, gibt es nur sehr selten im Zoo-fachhandel. g Schwarze Tigergarnelen – hier einein Deutschland gezüchtete Farbform –weisen auch einige Abstufungen in derFarbintensität auf.

Hübsche FarbvariantenBei Zwerggarnelen gibt es mittlerweile sehr viele Farbvarianten, vor allem von

der Bienengarnele. Auch auf die Zeichnung der Tiere wird bei der Zuchtauswahl immer mehr Augenmerk gelegt. Diese Entwicklung kommt aus Fernost zu uns.

D I E B E L I E B T E S T E N G A R N E L E N A R T E N

66

Auf die Größe achten

Wenn Sie besonders schön gefärbte Gar-nelen haben wollen und die teils hohenPreise dafür in Kauf nehmen, suchen Siesich eher kleinere Exemplare beiderlei Ge-schlechts aus. Manche Details sind zwarnoch nicht so gut zu erkennen, aber es han-delt sich um jüngere Exemplare – und dasist nicht ganz unerheblich bei der geringenLebenserwartung der Zwerggarnelen.

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5Bienen- und Tigergarnelen im Porträt

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Bienen- und Tigergarnelenim Porträt
































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