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4/05 April 2005 www.tu-berlin.de/presse/tui Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin T AKTUELL Wirtschaftsunternehmen Uni Deutsche Hochschulen im Kampf um Autonomie und auf der Suche nach der sinnvollsten Organisa- tion Seite 3 INNEN Kommt die neue Bibliothek an? Nach den ersten Monaten des Be- triebs haben sich die Ausleihquo- ten schon erheblich gesteigert. Und auch kritische Punkte sind bereits beseitigt Seite 5 LEHRE & STUDIUM Über den Wipfeln Visionen von Spaziergängen zwi- schen den Baumkronen des Tier- gartens, entworfen von Studieren- den der Landschaftsarchitektur Seite 7 FORSCHUNG Kein Platz für Obdach Blick auf Internierungslager am Ende der Welt – eine pazifische Lösung Seite 9 Ware, Waffe, Menschenrecht? Der weltweite Umgang mit Wasser steht im Mittelpunkt vieler Projek- te an der TU Berlin Seite 10 Inhalt Weisheit erwerben N achdem Anfang des Jahres die neuen Studierendenzahlen veröf- fentlicht worden waren, hatte es in Berlin Aufregung um angeblich frei ge- bliebene Studienplätze in NC-Fächern gegeben. Für die TU Berlin trifft das al- lerdings nicht zu. Sie hat zum Winterse- mester 2004/05 mehr Studierende aufgenommen, als sie vom Land Berlin Studienplätze finan- ziert bekommt: 2836 ausfinanzierte Erstsemesterstudienplätze in den zu- lassungsbeschränkten Fächern stehen 3351 Einschreibungen gegenüber. Dies entspricht einer freiwilligen Überlast von 500 Erstsemesterstu- dienplätzen. In diesen Zahlen sind al- lerdings nur die Studierenden enthal- ten, die im Rahmen der Zulassungs- und Nachrückverfahren an der TU Berlin aufgenommen wurden. Nicht enthalten sind zum Beispiel Aus- tauschstudierende. Trotz des Numerus clausus lässt die TU Berlin in einigen Fäl- len mehr Studieren- de zum Studium zu, als sie eigentlich Plätze zur Verfügung hat: zum Winter- semester insgesamt 4301 Zulassungen bei 2836 ausfinanzierten Studienplät- zen. Die Universität hat sich dazu ent- schlossen, um auch in finanziell sehr schwierigen Zeiten ihrer gesellschaft- lichen Verantwortung nachzukom- men und um die vorhandenen Kapazi- täten so vollständig wie möglich zu nutzen: Es soll möglichst vielen Be- werberinnen und Bewerbern ein Stu- dium ermöglichen, der eigene wissen- schaftliche Nach- wuchs so zahlreich wie möglich gesi- chert werden. Rufe nach einer Lo- ckerung oder gar Aufhebung des Nu- merus clausus sind angesichts der Sparpolitik, die das Land Berlin den Universitäten aufbürdet, nicht nach- vollziehbar. Es besteht vielmehr die Gefahr, dass ohne NC in den betroffe- nen Fächern die Zahl der Einschrei- bungen die vorhandenen Kapazitäten weitaus höher überschreiten, als es jetzt der Fall ist. Dies würde nicht das eigentliche Problem beheben: Die Hochschulen müssen finanziell so aus- gestattet werden, dass mehr und nicht weniger Akademi- kerinnen und Aka- demiker ausgebildet werden können. Es müssen nicht nur ordnungsgemäße Studienbedingun- gen geboten werden, sondern Bedin- gungen geschaffen werden, um he- rausragende Forschung und Lehre zu betreiben. Nur so kann Berlin seinen Spitzenplatz als Wissenschaftsstand- ort halten und ausbauen. tui Freiwillige Überlast Zum Wintersemester 2004/05 wurden in den NC-Fächern rund 500 Studierende mehr aufgenommen, als Studienplätze vorhanden sind Mehrfachbewerbungen führen zu erhöhten Zulassungszahlen Aufhebung des Numerus clausus keine Lösung „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwer- ben,“ ein Zitat von Albert Einstein, in großen Lettern an die weiße Fassade des Hauptgebäudes mon- tiert, grüßt nun die Passanten auf der Straße des 17. Juni. Die TU Berlin schließt sich damit einer Ak- tion des Bundesbildungsministeriums an, die mit Zitatbannern an öffentlichen Gebäuden und Groß- flächenplakaten auf die zahlreichen Veranstaltungen des Einsteinjahres 2005 aufmerksam machen möchte. Am Roten Rathaus erinnert nun der Spruch „Berlin ist die Stätte, mit der ich durch mensch- liche und wissenschaftliche Beziehungen am meisten verbunden bin“ an Einsteins Zeit in Berlin von 1914 bis 1932. Das Bildungsministerium hat sich für das Zitat „Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen“ entschieden. Eine der ersten großen Veranstaltungen zum Einsteinjahr war die Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), der größte Physikerkongress Europas mit 7700 regist- rierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie zahlreichen Interessierten zu vielen der Öffentlich- keit zugänglichen Veranstaltungen (Fotos Seite 10), die an der TU und HU Berlin stattfand. tui GREMIENWAHL Mehrheit für Liberal- Konservative im Akademischen Senat I m Februar dieses Jahres wurden an der TU Berlin die Karten neu ge- mischt. Gewählt wurden – wie alle zwei Jahre – die Vertreterinnen und Vertreter der zentralen Gremien der Universität: der Akademische Senat (AS), das Kuratorium und das Konzil. Die neue Amtszeit beginnt am 1. April 2005 und endet am 31. März 2007. In der Fakultät VI, Bauingenieurwesen und Angewandte Geowissenschaften, musste die Gruppe der Professorinnen und Professoren aufgrund einer ungül- tigen Stimmabgabe ein zweites Mal zur Wahlurne schreiten. Doch nun steht das Endergebnis fest: Die „Libe- ral-Konservative Fraktion“ – Unab- hängige Hochschullehrer/innen und Liberale Mitte – stellt weiterhin die deutliche Mehrheit in AS und Konzil. Damit kann sich der Präsident, Prof. Dr. Kurt Kutzler, dort weiterhin auf eine Mehrheit der Stimmen stützen. Im AS verliert die „Liberal-Konserva- tive Fraktion“ allerdings eine Stimme und kommt nun auf 15 Stimmen. Die Reformfraktion gewinnt eine Stimme hinzu und verfügt über 10 Stimmen. Im Konzil verliert die Reformfraktion dagegen eine Stimme, die „Liberal- Konservative Fraktion“ baut ihre Mehrheit von 37: 24 Stimmen auf 38 : 23 Stimmen aus. Im Kuratorium verliert die „Liberal-Konservative Fraktion“ zwei Stimmen, die Reform- fraktion verfügt nun über eine Mehr- heit von 5: 3 Stimmen. H intern stellt die Vertreterinnen und Vertreter in den Gremien vor. Lesen Sie Seite 4 tui Wo es am besten schmeckt Essen kochen für Studierende aus 200 Nationen – eine Herausforderung für die neue Mensa an der Hardenbergstra- ße. Wo es sonst noch schmeckt und an- dere Tipps zum Studienanfang Seite 8 60 Jahre Kriegsende Ist Erinnerungskultur Privatsache, ist sie Ländersache, sollte eine Stif- tung wachen? Reinhard Rürup über den Umgang der Deutschen mit ihren Gedenkstätten Seite 2 Wo Busse fliegen Der neue Airbus A 380 ist 73 Meter lang, 24,1 Meter hoch und bietet maximal 853 Fluggästen Platz. Einige Entwicklungen für den Giganten der Lüfte stammen aus der TU Berlin Seite 9 Noch vor Ostern konnten die Präsi- denten der Freien Universität, Hum- boldt-Universität und Technischen Universität die langwierigen Ver- handlungen über die Hochschulver- träge mit dem Wissenschaftssenator erfolgreich abschließen. Damit sind die konsumtiven und investiven Zu- schüsse für die Universitäten rechts- sicher festgelegt und die finanzielle Planungssicherheit für die Jahre 2006 bis 2009 ist garantiert. Die Kürzungen von 75 Millionen Euro, die die drei Universitäten im Sommer 2003 akzeptieren mussten, wurden mit den nun vorliegenden Einzelver- trägen endgültig auf die einzelne Uni- versität heruntergebrochen. Insgesamt beurteilen die Präsidenten der drei in der „Ständigen Konferenz der Berliner Universitäten“ (KBU) zu- sammengeschlossenen Hochschulen das Verhandlungsergebnis als zufrie- den stellend. „Es ist uns gelungen, den Geist der Hochschulverträge weitgehend zu er- halten, mit denen Berlin bisher deutschlandweit führend war“, so die Präsidenten in einer ersten Stellung- nahme. Die Budgetgarantie für die kommenden Jahre und die weitgehen- de Autonomie bei der Verfolgung der vereinbarten Leistungsziele seien ein sichtbarer Gewinn in finanziell schwierigen Zeiten. Zwar konnten die Hochschulen wich- tige Forderungen nicht durchsetzen, wie die Verlagerung des Berufungs- rechts an die Hochschulen oder die Übertragung des Eigentums an den von den Hochschulen genutzten Lan- desimmobilien, sie konnten aber die Versuche des Wissenschaftssenators und seines Staatssekretärs weitgehend unterbinden, mit den Verträgen poli- tisch motivierte Detailsteuerung zu betreiben. Dabei wehrten sie insbe- sondere die Bildung mehrerer univer- sitätsübergreifender Zentren und Ein- richtungen ab, die mit hohen zusätzli- chen Kosten verbunden gewesen wäre. Die Verträge geben den Hochschulen bis 2009 finanzielle Planungssicher- heit. Sie schreiben aber auch fest, wie die Leistungsfähigkeit der Hochschu- len verbessert werden soll. Verschie- dene Maßnahmen sind dafür vorgese- hen, insbesondere zur Erhöhung des Studienerfolges. Hochschulverträge 2006 bis 2009 stehen Verhandlungen mit Wissenschaftssenator Flierl erfolgreich abgeschlossen Fortsetzung auf Seite 3 © TU-Pressestelle

T 4/05 - TU Berlin, Pressestelle: Archiv · Ware, Waffe, Menschenrecht? ... in großen Lettern an die weiße Fassade des Hauptgebäudes mon-tiert, grüßt nun die Passanten auf der

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Page 1: T 4/05 - TU Berlin, Pressestelle: Archiv · Ware, Waffe, Menschenrecht? ... in großen Lettern an die weiße Fassade des Hauptgebäudes mon-tiert, grüßt nun die Passanten auf der

4/05April 2005

www.tu-berlin.de/presse/tui

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität BerlinT

AKTUELLWirtschaftsunternehmen UniDeutsche Hochschulen im Kampfum Autonomie und auf der Suchenach der sinnvollsten Organisa-tion Seite 3

INNENKommt die neue Bibliothek an?Nach den ersten Monaten des Be-triebs haben sich die Ausleihquo-ten schon erheblich gesteigert.Und auch kritische Punkte sindbereits beseitigt Seite 5

LEHRE & STUDIUMÜber den WipfelnVisionen von Spaziergängen zwi-schen den Baumkronen des Tier-gartens, entworfen von Studieren-den der Landschaftsarchitektur

Seite 7

FORSCHUNGKein Platz für ObdachBlick auf Internierungslager amEnde der Welt – eine pazifischeLösung

Seite 9

Ware, Waffe, Menschenrecht?Der weltweite Umgang mit Wassersteht im Mittelpunkt vieler Projek-te an der TU Berlin Seite 10

Inhalt Weisheit erwerben

Nachdem Anfang des Jahres dieneuen Studierendenzahlen veröf-

fentlicht worden waren, hatte es inBerlin Aufregung um angeblich frei ge-bliebene Studienplätze in NC-Fächerngegeben. Für die TU Berlin trifft das al-lerdings nicht zu. Siehat zum Winterse-mester 2004/05mehr Studierendeaufgenommen, alssie vom Land BerlinStudienplätze finan-ziert bekommt: 2836 ausfinanzierteErstsemesterstudienplätze in den zu-lassungsbeschränkten Fächern stehen3351 Einschreibungen gegenüber.Dies entspricht einer freiwilligenÜberlast von 500 Erstsemesterstu-

dienplätzen. In diesen Zahlen sind al-lerdings nur die Studierenden enthal-ten, die im Rahmen der Zulassungs-und Nachrückverfahren an der TUBerlin aufgenommen wurden. Nichtenthalten sind zum Beispiel Aus-

tauschstudierende.Trotz des Numerusclausus lässt die TUBerlin in einigen Fäl-len mehr Studieren-de zum Studium zu,als sie eigentlich

Plätze zur Verfügung hat: zum Winter-semester insgesamt 4301 Zulassungenbei 2836 ausfinanzierten Studienplät-zen. Die Universität hat sich dazu ent-schlossen, um auch in finanziell sehrschwierigen Zeiten ihrer gesellschaft-

lichen Verantwortung nachzukom-men und um die vorhandenen Kapazi-täten so vollständig wie möglich zunutzen: Es soll möglichst vielen Be-werberinnen und Bewerbern ein Stu-dium ermöglichen, der eigene wissen-schaftliche Nach-wuchs so zahlreichwie möglich gesi-chert werden.Rufe nach einer Lo-ckerung oder garAufhebung des Nu-merus clausus sind angesichts derSparpolitik, die das Land Berlin denUniversitäten aufbürdet, nicht nach-vollziehbar. Es besteht vielmehr dieGefahr, dass ohne NC in den betroffe-nen Fächern die Zahl der Einschrei-

bungen die vorhandenen Kapazitätenweitaus höher überschreiten, als esjetzt der Fall ist. Dies würde nicht daseigentliche Problem beheben: DieHochschulen müssen finanziell so aus-gestattet werden, dass mehr und nicht

weniger Akademi-kerinnen und Aka-demiker ausgebildetwerden können. Esmüssen nicht nurordnungsgemäßeStudienbedingun-

gen geboten werden, sondern Bedin-gungen geschaffen werden, um he-rausragende Forschung und Lehre zubetreiben. Nur so kann Berlin seinenSpitzenplatz als Wissenschaftsstand-ort halten und ausbauen. tui

Freiwillige ÜberlastZum Wintersemester 2004/05 wurden in den NC-Fächern rund 500 Studierende mehr aufgenommen, als Studienplätze vorhanden sind

Mehrfachbewerbungenführen zu erhöhtenZulassungszahlen

Aufhebung desNumerus clausus

keine Lösung

„Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwer-ben,“ ein Zitat von Albert Einstein, in großen Lettern an die weiße Fassade des Hauptgebäudes mon-tiert, grüßt nun die Passanten auf der Straße des 17. Juni. Die TU Berlin schließt sich damit einer Ak-tion des Bundesbildungsministeriums an, die mit Zitatbannern an öffentlichen Gebäuden und Groß-flächenplakaten auf die zahlreichen Veranstaltungen des Einsteinjahres 2005 aufmerksam machenmöchte. Am Roten Rathaus erinnert nun der Spruch „Berlin ist die Stätte, mit der ich durch mensch-

liche und wissenschaftliche Beziehungen am meisten verbunden bin“ an Einsteins Zeit in Berlin von1914 bis 1932. Das Bildungsministerium hat sich für das Zitat „Wichtig ist, dass man nicht aufhört zufragen“ entschieden. Eine der ersten großen Veranstaltungen zum Einsteinjahr war die Tagung derDeutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), der größte Physikerkongress Europas mit 7700 regist-rierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie zahlreichen Interessierten zu vielen der Öffentlich-keit zugänglichen Veranstaltungen (Fotos Seite 10), die an der TU und HU Berlin stattfand. tui

G R E M I E N W A H L

Mehrheit für Liberal-Konservative im

Akademischen Senat

Im Februar dieses Jahres wurden ander TU Berlin die Karten neu ge-

mischt. Gewählt wurden – wie allezwei Jahre – die Vertreterinnen undVertreter der zentralen Gremien derUniversität: der Akademische Senat(AS), das Kuratorium und das Konzil.Die neue Amtszeit beginnt am 1. April2005 und endet am 31. März 2007. Inder Fakultät VI, Bauingenieurwesenund Angewandte Geowissenschaften,musste die Gruppe der Professorinnenund Professoren aufgrund einer ungül-tigen Stimmabgabe ein zweites Malzur Wahlurne schreiten. Doch nunsteht das Endergebnis fest: Die „Libe-ral-Konservative Fraktion“ – Unab-hängige Hochschullehrer/innen undLiberale Mitte – stellt weiterhin diedeutliche Mehrheit in AS und Konzil.Damit kann sich der Präsident, Prof.Dr. Kurt Kutzler, dort weiterhin aufeine Mehrheit der Stimmen stützen.Im AS verliert die „Liberal-Konserva-tive Fraktion“ allerdings eine Stimmeund kommt nun auf 15 Stimmen. DieReformfraktion gewinnt eine Stimmehinzu und verfügt über 10 Stimmen.Im Konzil verliert die Reformfraktiondagegen eine Stimme, die „Liberal-Konservative Fraktion“ baut ihreMehrheit von 37: 24 Stimmen auf38 : 23 Stimmen aus. Im Kuratoriumverliert die „Liberal-KonservativeFraktion“ zwei Stimmen, die Reform-fraktion verfügt nun über eine Mehr-heit von 5: 3 Stimmen. H intern stelltdie Vertreterinnen und Vertreter inden Gremien vor. Lesen Sie Seite 4

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Wo es am bestenschmeckt

Essen kochen für Studierende aus 200Nationen – eine Herausforderung fürdie neue Mensa an der Hardenbergstra-ße. Wo es sonst noch schmeckt und an-dere Tipps zum Studienanfang Seite 8

60 JahreKriegsende

Ist Erinnerungskultur Privatsache,ist sie Ländersache, sollte eine Stif-tung wachen? Reinhard Rürupüber den Umgang der Deutschenmit ihren Gedenkstätten Seite 2

WoBusse fliegen

Der neue Airbus A 380 ist 73Meter lang, 24,1 Meter hoch und bietet maximal

853 Fluggästen Platz. Einige Entwicklungen für den Gigantender Lüfte stammen aus der TU Berlin Seite 9

Noch vor Ostern konnten die Präsi-denten der Freien Universität, Hum-boldt-Universität und TechnischenUniversität die langwierigen Ver-handlungen über die Hochschulver-träge mit dem Wissenschaftssenatorerfolgreich abschließen. Damit sinddie konsumtiven und investiven Zu-schüsse für die Universitäten rechts-sicher festgelegt und die finanziellePlanungssicherheit für die Jahre2006 bis 2009 ist garantiert.

Die Kürzungen von 75 Millionen Euro,die die drei Universitäten im Sommer2003 akzeptieren mussten, wurden

mit den nun vorliegenden Einzelver-trägen endgültig auf die einzelne Uni-versität heruntergebrochen.Insgesamt beurteilen die Präsidentender drei in der „Ständigen Konferenzder Berliner Universitäten“ (KBU) zu-sammengeschlossenen Hochschulendas Verhandlungsergebnis als zufrie-den stellend.„Es ist uns gelungen, den Geist derHochschulverträge weitgehend zu er-halten, mit denen Berlin bisherdeutschlandweit führend war“, so diePräsidenten in einer ersten Stellung-nahme. Die Budgetgarantie für diekommenden Jahre und die weitgehen-

de Autonomie bei der Verfolgung dervereinbarten Leistungsziele seien einsichtbarer Gewinn in finanziellschwierigen Zeiten.Zwar konnten die Hochschulen wich-tige Forderungen nicht durchsetzen,wie die Verlagerung des Berufungs-rechts an die Hochschulen oder dieÜbertragung des Eigentums an denvon den Hochschulen genutzten Lan-desimmobilien, sie konnten aber dieVersuche des Wissenschaftssenatorsund seines Staatssekretärs weitgehendunterbinden, mit den Verträgen poli-tisch motivierte Detailsteuerung zubetreiben. Dabei wehrten sie insbe-

sondere die Bildung mehrerer univer-sitätsübergreifender Zentren und Ein-richtungen ab, die mit hohen zusätzli-chen Kosten verbunden gewesenwäre.Die Verträge geben den Hochschulenbis 2009 finanzielle Planungssicher-heit. Sie schreiben aber auch fest, wiedie Leistungsfähigkeit der Hochschu-len verbessert werden soll. Verschie-dene Maßnahmen sind dafür vorgese-hen, insbesondere zur Erhöhung desStudienerfolges.

Hochschulverträge 2006 bis 2009 stehenVerhandlungen mit Wissenschaftssenator Flierl erfolgreich abgeschlossen

Fortsetzung auf Seite 3

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Seite 2 TU intern Nr. 4 · April 200560 JAHRE KRIEGSENDE

Meldungen„Dipl.-Ing.“ soll bleiben

/tui/ Der „Dipl.-Ing.“ soll künftig alsdeutsche Übersetzung des „Master of En-gineering“ verwendet werden. Dieses istder von der Kultusministerkonferenz vor-geschlagene europäische Einheitstitelnach Einführung der modularen Bache-lor-/Masterstudiengänge. Das forderteProf. Dr. Horst Hippler, der kürzlich zumSprecher der „TU 9 – German Institutes ofTechnology“ gewählte Präsident der Uni-versität Karlsruhe. Der akademische Gradstehe seit über einem Jahrhundert für dashohe Niveau der Ingenieurausbildung andeutschen Universitäten. Zum Interes-senverband „TU 9“ gehört auch die Tech-nische Universität Berlin.

Quoten festgelegt

/tui/ Nurrunddie Hälfte der Bachelor-Ab-solventen in Nordrhein-Westfalen kannkünftig damit rechnen, zu einem Master-studium zugelassen zu werden. Dies geheaus einem Erlass des nordrhein-westfäli-schen Wissenschaftsministeriums hervor,berichtet die Zeitschrift Forschung undLehre. In dem Erlass werden, einver-nehmlich mit der Landesrektorenkonfe-renz, wie es heißt, Quoten für die Zulas-sung zum Masterstudium festgelegt.➥ www.forschung-und-lehre.de

Stadt der Wissenschaft 2006

/tui/ Nach einer Präsentation im BremerRathaus wurde die Stadt Dresden als neue„Stadt der Wissenschaft 2006“ gekürt.Mit der Auszeichnung ist eine Förderungvon 125 000 Euro verbunden. Zum zwei-ten Mal hatte der Stifterverband für dieDeutsche Wissenschaft den Wettbewerbausgelobt. Gesiegt hatte im letzten JahrBremen. Außer Dresden waren in diesemJahr Magdeburg und Tübingen in dieEndrunde gekommen.

Mehr Studierende selbst wählen

/tui/ Mit einer Änderung des BerlinerHochschulzulassungsgesetzes will derBerliner Senat den Hochschulen der Stadtgrößere Möglichkeiten der Auswahl vonStudierenden als bisher eröffnen. Künftigsollen 60 Prozent der Studienplätze nachdem Ergebnis eines Auswahlverfahrensdurch die Hochschulen direkt vergebenwerden, statt der bisherigen 24 Prozent.Das gilt ebenfalls für die zulassungsbe-schränkten Studiengänge. Am 15. Märzwurde der Entwurf eines Ersten Gesetzeszur Änderung dieses Gesetzes beim Ab-geordnetenhaus eingebracht.

Diskussion um Studiengebühren

/tui/ Ein Großteil der Studierenden,nämlich 66 Prozent, ist zu einem Studiumauf Pump bereit, wie eine Umfrage desMagazins „karriere“ ergab. Nur 16 Pro-zent lehnten Studiengebühren komplettab. Inzwischen suchen Länder und Insti-tutionen nach der richtigen Lösung. DieBanken empfehlen allen Studierenden einkreditfinanziertes Studium. Damit erübri-ge sich das BaföG, wie der Bundesver-band der Deutschen Volks- und Raiffei-senbanken kürzlich verlautbarte. So wur-den bereits verschiedene Modelle ent-wickelt, die auch von Stifterverband undCentrum für Hochschulentwicklung fürmachbar gehalten werden. Einige Uni-versitäten versuchen, mit internen Rege-lungen übereilten Beschlüssen vorzubeu-gen. So verabschiedete der Verwaltungs-rat der TU München eine Empfehlung,nach der Studiengebühren dort nur ein-geführt werden sollen, wenn der Verbleibdes Geldes gesichert ist, die eingezoge-nen Mittel als Drittmittel für die Lehre ver-wendet werden sowie ein Darlehens- undStipendienmodell vorhanden ist. ➥ www.stifterverband.de➥ www.che.de➥ www.karriere.de

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NS-Gedenkstätten im WandelIn Berlin wird über eine Bundesstiftung für die nationalen Mahnmale der ermordeten Juden und der Widerständler diskutiert

Kultur ist Ländersache. Da die Orte,an denen der Opfer des nationalso-

zialistischen Terrors gedacht und überdie Täter aufgeklärt wird, ein zentralerTeil unserer Erinnerungskultur sind,gehören sie in der Bundesrepublik indie Zuständigkeit der Länder. Das än-derte sich – zunächst vorläufig und be-fristet – erst mit der Wiedervereini-gung, als es um die Weiterführung dervon der DDR errichteten „NationalenMahn- und Gedenkstätten“ ging, derenKosten nicht allein den nun zuständi-gen neuen Bundesländern aufgebürdetwerden sollten. Der Bund entschlosssich deshalb, für zunächst zehn Jahrejeweils die Hälfte der Kosten für Bu-chenwald, Ravensbrück und Sachsen-hausen zu übernehmen. In dieses Pro-gramm wurden auch die Stiftung „To-pographie des Terrors“, die Gedenk-stätte Deutscher Widerstand und dieGedenkstätte Haus der Wannseekonfe-renz in Berlin einbezogen.Vorschläge des Deutschen Bundesta-ges aufgreifend, legte die Bundesregie-

rung 1999 eine „Gedenkstättenkon-zeption“ vor, mit der eine auf Dauergestellte nationale Gedenkstättenpoli-tik hinsichtlich der NS-Herrschaft,aber auch der SED-Herrschaft begrün-det wurde. Die 50-prozentige Beteili-gung des Bundes an den bisher geför-derten Einrichtungen wurde entfris-tet. Zugleich wurde ein Fonds geschaf-fen, aus dem jährlich Projektmittel zurFörderung von Gedenkstätten zurVerfügung gestellt werden können.Anders als in der DDR, in der die Er-innerungspolitik zentral gesteuertwurde, ist in der alten Bundesrepublikseit den 1980er-Jahren eine breit auf-gefächerte Gedenkstättenlandschaftentstanden, für deren Entstehung dasbürgerschaftliche Engagement eineentscheidende Rolle spielte. Da mansich an den historischen Orten orien-tierte, ist diese Landschaft in ihrerStruktur notwendigerweise dezentral.Die Entscheidung des Deutschen Bun-destages, das von einer Bürgerinitiati-ve initiierte Projekt eines Berliner

Denkmals für die ermordeten JudenEuropas zu einer nationalen Angele-genheit zu machen, bedeutete deshalbeinen zumindest partiellen Richtungs-wechsel. Dem entsprach, dass auch dasJüdische Museum in Berlin, das eineAbteilung des Berliner Stadtmuseumswar, zu einem nationalen Museum inder alleinigen Verantwortung des Bun-des gemacht wurde.Anfang Februar 2005 ist nun von derBeauftragten der Bundesregierung fürKultur und Medien ein Papier veröf-fentlicht worden, in dem die Gründungeiner Bundesstiftung für die NS-Ge-denkstätten in Berlin vorgeschlagenwird. Dabei geht es um die „Topogra-phie des Terrors“, die GedenkstätteDeutscher Widerstand und das Hausder Wannseekonferenz und um dasDenkmal für die ermordeten Judenmit dem „Ort der Information“. Diebestehenden Einrichtungen, die eineunbestritten erfolgreiche Arbeit ge-leistet haben, sollen ihr je spezifischesProfil ebenso wie die Zuständigkeit für

ihre inhaltliche Arbeit behalten. DieStiftung soll diese Tätigkeiten bündelnund nach außen vertreten.Dieses Konzept bedarf der öffentli-chen Diskussion und der Präzisierungin wichtigen Punkten. Zu begrüßen istvor allem, dass sich der Bund damit zueiner besonderen Verantwortung fürdie hauptstädtische Erinnerungskul-tur bekennt. Das Holocaust-Denkmal,das im Mai dieses Jahres eröffnet wird,wird dadurch in die seit vielen Jahrenbestehenden Einrichtungen zur NS-Geschichte eingebunden. Die pluralis-tisch konzipierte Berliner Erinne-rungslandschaft bleibt in ihrer Grund-struktur erhalten, wird aber durch dasgemeinsame Dach national und inter-national in ihrer Vielfalt besser wahr-genommen werden, als das bisher derFall ist.

Prof. Dr. Reinhard Rürup

Reinhard Rürup ist emeritierter TU-Profes-sor des Instituts für Geschichte und leiteteviele Jahre die „Topographie des Terrors“

Am 8. Mai jährt sich zum 60. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Auch inder Geschichte unserer Universität markiert dieses Datum einen wichtigenMeilenstein. Es steht für die äußere und innere Erneuerung nach dem tota-len Zusammenbruch, der ganz Deutschland in jenen Tagen zeichnete. Essteht auch für die Besinnung der Universität auf ihren Gründungsauftrag

für die Neugründung im Frühjahr 1946. Sie nahm die Herausforderung an,historische Konsequenzen aus dem Versagen ihrer Vorgängerin, der Techni-schen Hochschule zu Berlin, im Nationalsozialismus zu ziehen. Hier kommenzwei Wissenschaftler zu Wort, deren Wirken besonders der Auseinander-setzung mit der dunklen Zeit gewidmet war und ist. tui

Seit den Landtagswahlen im Sep-tember 2004 sitzen zwölf Vertreter

der rechtsextremen NPD im sächsi-schen Parlament. Dr. Peter Widmannvom Zentrum für Antisemitismusfor-schung an der TU Berlin untersuchte,wie die Medien darauf reagierten.

Zu welchen Ergebnissen haben IhreUntersuchungen geführt?Es haben sich seit den 90er-Jahren eineReihe von Stereotypen in der media-len Darstellung eingeschlichen. EinTeil der Journalisten ergreift Partei fürdie Demokraten gegen die Extremis-ten. Das Urteil, das sich der Leser oderZuschauer bilden soll, wird in Beiträ-gen oft vorweggenommen. Das Prin-zip der journalistischen Objektivitätwird verletzt. Dies geschieht nichtunreflektiert. Viele Redaktionen mei-nen, dass die Berichterstattung ein Teildes Kampfes gegen den Rechtsextre-mismus ist. Moralisch ist das nicht zubeanstanden, nutzt aber letztlich denRechtsextremen. Sie können sichleicht als Märtyrer in einer vermeint-lich gleichgeschalteten Medienland-schaft inszenieren. Etwas mehrZurückhaltung würde der NPD dieProvokation wahrscheinlich erschwe-ren. Die Medien sind zudem fixiert aufdie nationalsozialistischen Bezüge inReden, Aufmärschen und in der Sym-

bolik der NPD, sodass wesentlichgrundsätzlichere Themen nicht ange-sprochen werden.

Welche Themen sind das?Die Ursache für die Empörung sindzwei Reden von NPD-Abgeordnetenim Sächsischen Landtag. Darin ging esum den unsäglichen Begriff des Bom-ben-Holocaust. Dies löste einen Skan-dal in der Öffentlichkeit aus. Die sym-bolische Provokation durch die NPDbestimmte daraufhin die gesamteBerichterstattung. Aber wesentlichgrundsätzlichere Fragen wie der Zu-stand der Jugendarbeit in Sachsen undder der politischen Bildung in denSchulen sowie die Tatsache, dass sichdie sächsische Landesregierung vieleJahre kaum um das Problem Rechts-

extremismus gekümmert hat, tratenfast völlig in den Hintergrund.

Was sagt Ihre Medienanalyse überden Zustand der Gesellschaft bezüg-lich der Auseinandersetzung mit demRechtsextremismus aus?… dass Teile der Gesellschaft sich derdemokratischen Grundlagen nicht sosicher sind. Die NPD ist keine ernst-hafte Gefahr für die Stabilität desdemokratischen Systems in der Bun-desrepublik. Die Medien aber vermit-teln mitunter das Bild, als stünde dieEntscheidungsschlacht an. Das ent-spricht jedoch eher den Machtfanta-sien der Rechtsextremen, nicht aberden realen Kräfteverhältnissen imLand. Es gibt einen Mangel an sachli-chem, selbstbewusstem Entgegentre-ten und leider eine hohe Bereitschaft,in Panik zu verfallen.

Versteckt sich hinter dem Hang zur Pa-nik ein Argumentationsdefizit?Ja. In den Medien wird zum Teil ver-säumt, sich mit der NPD auf der Ebe-ne auseinander zu setzen, auf der sieschwach ist, nämlich auf der Sachebe-ne. Es wird zum Beispiel nicht über dasWirtschaftsprogramm der NPDgesprochen. Sie vertritt die Idee einerraumorientierten Volkswirtschaft, einsehr isolationistisches Konzept. Wirt-

schaftsexperten würden bei einerAnalyse vermutlich zu dem Ergebniskommen, dass dieses Konzept relativschnell zu einer Massenverarmungführen würde. Oder nehmen wir dieMigrationspolitik der NPD, die letzt-endlich zu einer ethnischen Säuberungführen würde.

Wie transportieren Provokationen dieIdeologie der NPD?Die Provokation ist eine Hauptmethoderechtsextremer Öffentlichkeitsarbeit.Damit transportieren die Rechtsextre-men ihre Ideologie und überdecken,dass sie auf viele politische Fragen kei-ne Antworten haben. Das funktioniert,weil die Medien auf die Provokationenmit NS-Symbolik immer reagieren.

Das Gespräch führte Sybille Nitsche.

Was geschah im Sächsischen Landtag?

Am 21. Januar 2005 hatten zwei NPD-Abgeordnete im Sächsischen Landtagdie Bombardierung Dresdens im Februar1945 durch die Alliierten als „Bomben-Holocaust“ und „kaltblütig geplantenindustriellen Massenmord“ bezeichnet.Zuvor hatte die NPD-Fraktion dieGedenkminute des Parlaments für dieOpfer der NS-Herrschaft verweigert undgeschlossen den Sitzungssaal verlassen.

„Die Provokation mit Nazi-Symbolen hat Methode“Wie die deutschen Medien auf den Einzug der rechtsextremen NPD in den Sächsischen Landtag reagierten

Seit Jahren gibt es Streit um die richtige Ausgestaltung der Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ in Berlin-Mitte. Im Hintergrund stehen noch Reste der Berliner Mauer

Peter Widmann

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TU intern Nr. 4 · April 2005 Seite 3HOCHSCHULPOLITIK

Unter anderem sollen die Hochschu-len künftig bis zu 30 Prozent (bisher15 Prozent) ihrer finanziellen Mittelleistungsbezogen in folgenden Abstu-fungen erhalten: 20 Prozent in 2006,25 Prozent in 2007 und in den Folge-jahren 30 Prozent. Die Parameter wer-den neu gewichtet, wobei der FaktorLehre (neben Forschung/Nachwuchs-förderung und Gleichstellung) künftigmit 50 Prozent (bisher 45 Prozent) indie Berechnungen eingehen wird.Als Qualitätskriterium soll neben der

Zahl der Absolventen künftig auch ge-wertet werden, wie viele Studierendeeinzelne Studienabschnitte erfolg-reich in der Regelstudienzeit absolvie-ren. Festgeschrieben ist auch, dass alleStudiengänge bis Ende 2009 auf Ba-chelor und Master umgestellt sein sol-len. Darüber hinaus soll es schon ab30. 9. 2007 keine Parallelangebote al-ter (Diplom und Magister) und neuer(BA und MA) Studiengänge mehr ge-ben. Alle fünf Jahre soll jeder Studien-gang evaluiert werden.Die lehrerbildenden Universitätensollen Service-Zentren für die Lehrer-bildung einrichten. Eine hochschul-übergreifende Steuerungsgruppe sollfür die notwendige Koordination undAbstimmung sorgen. Falls die an-spruchsvollen Ziele der Qualitätsver-besserung in der Lehrerbildung nichterreicht werden, behält sich das Landdie Option zu einem Gesetz für eine„School of Education“ vor.

Mögliche Studiengebühren nach 2006sollen die Zuschüsse an die Hochschu-len nicht mindern. Das sicherte Sena-tor Thomas Flierl den Hochschulen zu.Schon jetzt tut sich aber ein Wider-spruch zu Finanzsenator Thilo Sarra-zin auf. Dieser will den Hochschulennur einen Teil der Studiengebührenzukommen lassen.Offen bleibt in den Verträgen, wie vie-le ausfinanzierte Studienplätze es zu-künftig in Berlin geben wird. Bei einerSparvorgabe von 75 Millionen Eurofür die drei Universitäten wird es eine„leichte“ Absenkung geben, so Sena-tor Flierl.

Mit der Paraphierung durch die Präsi-denten ist der erste entscheidendeSchritt zur Realisierung der Verträgegetan. Senat und Abgeordnetenhausvon Berlin müssen den Verträgen al-lerdings noch zustimmen. Die Präsi-denten erwarten, dass beide dabei dieerheblichen Zugeständnisse würdi-gen, die die Universitäten bei den Ver-trägen gemacht haben. Sie fordern denSenat auf, Wissenschaft und For-schung künftig eine größere Bedeu-tung einzuräumen und eine Finanzie-rung sicherzustellen, die einer Metro-pole wie Berlin angemessen ist.Schließlich weisen die Präsidentendarauf hin, dass die gewaltigen Kür-zungen und strukturellen Erwartun-gen nur umgesetzt werden können,wenn die geltenden gesetzlichen Ent-scheidungsstrukturen innerhalb derUniversitäten aufgrund des Erpro-bungsmodells unverändert erhaltenbleiben. tz

Aus dem Akademischen Senatzwischen benannten die anderen Status-gruppen Mitglieder für die Amtszeit 1. April2005 bis 31. März 2007; für die akademi-schen Mitarbeiterinnen und MitarbeiterDipl.-Ing. Klaus Bednarz, Fakultät I, Geistes-wissenschaften, der gleichzeitig als Vorsit-zender der Kommission bestätigt wurde,und Dipl.-Phys. Erhard Zorn, Fakultät II,Mathematik und Naturwissenschaften,(Stellvertreter). Als neue Stellvertreterin beiden sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern wurde Sabine Morgner, Fakultät II,Mathematik und Naturwissenschaften, be-nannt. Die Studierenden benannten GuidoBeneke, Fakultät V, Verkehrs- und Maschi-nensysteme, und Karsten Schwericke, Fa-kultät VIII, Wirtschaft und Management, alsMitglieder sowie Philipp Rönnau, ebenfallsaus der Fakultät VIII, als Stellvertreter.

Kommission Stipendien fürausländische Studierende

/tui/ Seit 1974 gibt es den Förderaus-schuss für die Vergabe von Stipendien anausländische Studierende (FASA). Regel-mäßig neu benannte Mitglieder sind Hoch-schullehrer, wissenschaftliche Mitarbeiter,Studierende sowie ein Vertreter des Präsi-denten. Für eine neue Amtszeit wurdenjetzt drei Studierende gewählt: Abed Scho-kry, Maschinenbaustudent aus Palästina,Roni Suyawan, Verkehrswesenstudent ausIndonesien sowie als Stellvertreter SushilAdhikari, Informatikstudent aus Nepal.

Innovationen für denAutomobilbau

/tui/ Die DaimlerChrysler AG und die TUBerlin haben eine Kooperation zur Grün-dung eines An-Instituts auf dem Campusvereinbart. In dem neuen Institut namens„DaimlerChrysler Automotive InformationTechnology Institute“ (DCAITI) sollen durchgemeinsame wissenschaftliche Arbeitenpartnerschaftlich Innovationsprojektedurchgeführt werden, insbesondere infor-mationstechnische Entwicklungen und Me-thoden für den künftigen Automobilbau.

KommissionPromotionsstipendien

/tui/ Prof. Dr. Karola Rück-Braun vom Insti-tut für Chemie sowie Prof. Dr. Monika Wal-ter vom Institut für Literaturwissenschaftsind als neue TU-Mitglieder für die hoch-schulübergreifende Kommission zur Verga-be von Promotionsstipendien benanntworden. Ihre Amtszeit läuft vom 1. April2005 bis zum 31. März 2007.

KommissionLehre und Studium

/tui/ Seit über einem Jahr ist in der ständi-gen Kommission für Lehre und Studium(LSK) kein Hochschullehrer vertreten. DerAkademische Senat bat daher interessierteHochschullehrerinnen und -lehrer, in die-sem wichtigen Gremium mitzuwirken. In-

Fortsetzung von Seite 1

Hochschulverträge 2006 bis 2009 stehen

Universität als WirtschaftsunternehmenDeutsche Hochschulen im Kampf um Autonomie und eine sinnvolle Organisation

Alles ist relativ. Der Kalauer, mit demin diesem Einstein-Jahr die modernePhysik bedacht wird – auf ein Prob-lem wie die „Hochschulautonomie“trifft er wörtlich zu. Alle Welt ist da-für, aber von welchen Kompetenzengenau die Rede ist und wie weit dieFreiheit gehen soll, das bleibt offen.

Der Normalfall staatlicher Hochschu-len in Deutschland sieht so aus: Überdie große Masse von finanziellen undpersonellen Detailfragenwird faktisch innerhalbder Hochschule entschie-den; nur wenn es strittig,also eigentlich interessantwird, dann liegt das letzteWort doch wieder beimStaat. Die Zahl der Studi-enplätze ist durch eineVerordnung an die Mengedes wissenschaftlichenPersonals gekoppelt, dieVergabe haben die Länderzu einem Teil der Zentral-stelle in Dortmund über-tragen, die staatlichen Stu-dienabschlüsse werdenohnehin per Gesetz gere-gelt, Studiengebührendürfen die Hochschulenvorläufig nicht erheben,die Berufung von Profes-soren haben die Ministersich selbst vorbehalten.Ende letzten Jahres hatder Hessische Landtageine Ausnahme von sei-nem eigenen Hochschul-gesetz beschlossen: DieTechnische UniversitätDarmstadt praktiziert ei-nen Modellversuch mit„Hochschulautonomie“.Das bedeutet nicht nur,dass die Verantwortung für Personal,Finanzen, Immobilien, Numerus clau-sus vom Ministerium an die Hochschu-le übergeht, in Zukunft werden auchdie Professoren vom Präsidenten er-nannt. Eine mittelgroße Revolution imdeutschen Hochschulwesen: Als Wil-helm von Humboldt vor fast zwei Jahr-hunderten das klassische Zeitalter derdeutschen Universität einläutete, ginger noch ganz selbstverständlich davonaus, dass es der Staat ist, der „durchdie Wahl der zu versammelnden Män-

ner“ – an Frauen war noch nicht ge-dacht – „für Reichtum an geistigerKraft“ zu sorgen hat.Hintergrund des Darmstädter Modellsist die Überlegung, dass nur „unabhän-gige“ Universitäten zur internationalenSpitze vorstoßen könnten. Autonomieals „Standortvorteil“. In knapp einemJahr wird die TU Darmstadt dem Land-tag ihren ersten Evaluationsberichtvorlegen. Die Nagelprobe wäre jedocherst in einem Konfliktfall gegeben: Was

geschieht, wenn Regierung oder Parla-mentsmehrheit zu dem Eindruck kom-men, dass die Universität gerade jenenAusbildungs- oder Forschungsaufga-ben, die politisch gewollt sind, nichtnachkommt? Mindestens solange derSteuerzahler der wichtigste Financierbleibt, liegt die Budgetverantwortungam Ende beim Parlament.Innerhalb der TU Darmstadt hat dasModell bereits im Vorfeld zum Streitgeführt: „Entdemokratisierung“,schelten die Studierendenvertreter.

Das kann man im Präsidium nichtnachvollziehen, da die Kompetenzenja nicht innerhalb der Hochschule,sondern gerade zwischen Staat undHochschule verschoben worden sind.Aber zweifellos ist es das Präsidiumder Hochschule, das Management,wenn man so will, das an Macht ge-wonnen hat. Vielleicht deutet sich inDarmstadt ja ein Paradigmenwechselan: Die klassische deutsche Ordina-rienuniversität konnte spätestens seit

der Vervielfachung der Studierenden-zahlen in den 60er-Jahren nicht mehrfunktionieren, an der Funktionsfähig-keit der Gremienhochschule in den fol-genden Jahrzehnten sind die Zweifelniemals verstummt. Demnächst alsodie staatliche Hochschule als eine ArtWirtschaftsunternehmen? Da wären –Stichwort: Kundenmacht – mancheFragen der Wissenschaftsorganisationganz anders zu diskutieren, als Wil-helm von Humboldt das voraussehenkonnte. Josef Tutsch

Die Legitimation von Hochschulensteht – oder fällt – mit ihrer wissen-

schaftlichen Exzellenz in Lehre undForschung. Daran muss die Hoch-schulautonomie ausgerichtet werden.Die Detailsteuerung der Hochschulendurch die Politik gehört in die Motten-kiste. Dennoch müssen an die öffentli-che Finanzierung Bedingungen ge-knüpft werden. Politik muss Zielvor-gaben formulieren und den Rahmen

setzen, in dem sich die autonomeHochschule bewegt.Mehr Autonomie sollte auch mit einerDemokratisierung einhergehen. Einebreit getragene innerhochschulischeReform gelingt nur, wenn alle Status-gruppen beteiligt werden, am bestendurch ein viertelparitätisch besetztesGrundordnungsgremium. Studienge-bühren lehnen wir ab. Sie führen zu so-zialer Ausgrenzung und bergen ein ho-

hes Abschreckungspotenzial. Eine Ge-bührenerhebung durch die Hochschu-len ist damit obsolet.

Hochschulautonomie, verstandenals Recht der Hochschulen, eigen-

verantwortlich ihre gesellschaftlichdefinierten Ziele zu verfolgen, erfor-dert zusätzlich zur Freiheit der Wis-senschaft Gestaltungsfreiheit bei Per-sonal, Finanzen und Organisation.Umgekehrt müssen sie über die Errei-

chung ihrer Ziele Rechenschaft able-gen. Anders als durch Autonomie istWettbewerb aber nicht möglich:Wichtig ist die selbstständige Beru-fung von Hochschullehrern, die um-fassende Einführung von Globalhaus-halten, aber natürlich auch die freieGestaltung von Organisation, Lehr-angeboten und Studienbedingungen.Sie müssen ihre Studierenden selbstauswählen und unter der Einhaltung

bestimmter Vorgaben (Sozialverträg-lichkeit!) Studiengebühren erhebenkönnen.

Für gute Forschung und Lehre gibt eskeinen Königsweg. Detaillierte Vor-

gaben der Politik behindern die Suchenach effizienten individuellen Lösun-gen. Deshalb muss sich Berlin auf eineZieldefinition beschränken und Finanz-zuweisungen an Hochschulen nach demGrad der Zielerreichung ausrichten.

Die Beurteilung, was gute Lehre ist, sollsich an der Meinung Studierender ori-entieren. Für Hochschulen muss es sichfinanziell lohnen, bessere Studienbe-dingungen anzubieten und dadurchmehr Studierende anzuwerben. DieHochschulstruktur, Auswahl der Stu-dierenden und Personal- sowie Beru-fungsentscheidungen können an derHochschule und nicht von der Politikam zweckmäßigsten getroffen werden.

„Detaillierte Vorgaben gehören in die Mottenkiste“„TU intern“ fragte Hochschulexperten, was sie unter Hochschulautonomie verstehen

Lisa Paus, MdABündnis 90/Die Grünen,hochschul-politischeSprecherin

DetlefMüller-Böling,Leiter desCentrums fürHochschulent-wicklung(CHE),Gütersloh

Erik Schmidt,MdA, FDP,Sprecher fürWissenschaftund Forschung,Haushalts-experte

Über den richtigen Weg zu mehr Autonomie in hochschulpolitischen Fragen wird auch an der TU Berlin disku-tiert. Blick auf den Franz-Fischer-Bau (Technische Chemie)

Immer wieder Verhandlungspartner: Wissenschaftssenator Thomas Flierl (Mitte) und TU-Präsi-dent Kurt Kutzler (rechts), hier auf einer Kuratoriumssitzung

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Seite 4 TU intern Nr. 4 · April 2005WAHLERGEBNISSE 2005

Prof. Dr. rer. nat.Rolf HermannMöhringFak. II UH

Prof. Dr.-Ing. Stefan JähnichenFak. IV UH

Prof. Dr. FrankBehrendtFak. III UH

Prof. Dr. rer. pol.Rudolf SchäferFak. VII UH

Prof. Dr.-Ing.Stavros SavidisFak. VI UH

Prof. Dr.-Ing.Jürgen ThorbeckFak. V RH

Prof. Dr. GünterAbelFak. I LM

Prof. Dr. JohannesKüchlerFak. VII RH

Prof. Dr. phil. UlfPreuss-LausitzFak. I RH

Dipl.-Ing. BirgitKlauckFak. VII LMDW

Prof. Dr. GerhardFranzFak. VI LM

Prof. Dr. Lutz-Günther FleischerFak. III UH

Dipl.-Ing. VeraBürkleFak. III MBI

Prof. Dr. HartmutKennewegFak. VII LM

Prof. Dr. rer. nat.Uwe TrögerFak. VI UH

Dipl.-Inf. SusanneTeichmannFak. VI MBI

Dipl.-Phys. SabinaJeschkeFak. II UWM

AlexanderSchwandtStudierender 4)

Tillman FußStudierender 1)

Marius PötheStudierender 2)

Prof. Dr. UlrichSteinmüllerFak. I RH

Prof. Dr. PeterPepperFak. IV UH

Petra Jordan, M. A.

Fak. I MBI

Dipl.-Ing. FlorianBöhmFak. V MBI

Roland PetschStudierender 3)

Hannelore ReinerZentraleinrichtungKooperation verdi

Achim JäckelZentraleinrichtungRechenzentrum verdi

Dipl.-Ing. UlrichGernertZE Elektronenmikro-skopie verdi

Dipl.-Math. LarsOeverdieckFak. II S&U

Fabian Kirsch

Studierender 4)

Mathias Hofmann

Studierender 5)

ElfriedeManteuffelFak. III S&U

Marion KlippelAbt. I F, Studien-beratung verdi

Im Konzil sitzen 31 Professorinnen undProfessoren, 10 akademische Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter, 10 Studie-rende, 10 sonstige Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter. Es wählt den Präsi-denten und die Vizepräsidenten, fasstBeschlüsse über die Grundordnung,erörtert den jährlichen Rechenschafts-bericht des Präsidenten. Es nimmtStellung zu Angelegenheiten, die dieUniversität als Ganze betreffen.

PROFESSOR/INNEN

Reformgruppe Hochschullehrer/in-nen:Prof. Dr. phil. Ulf Preuss-Lausitz, Fak.I, Prof. Dr. rer. nat. Johannes Küchler,Fak. VII, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Thor-beck, Fak. V, Prof. Dr. Harald Boden-schatz, Fak. VII, Prof. Dr.-Ing. Micha-el Möser, Fak. III, Prof. Dr. phil. Wil-fried Hendricks, Fak. I, Prof. Dr. ErwinSedlmayr, Fak. II, Prof. Dr. rer. nat.Wilhelm Dominik, Fak. VI

Liberale Mitte:Prof. Dr. Reinhard Schomäcker, Fak.II, Prof. Dr. Günter Abel, Fak. I, Prof.Dr.-Ing. Rainer Mertes, Fak. VII, Prof.Dr. rer. nat. Hartmut Kenneweg, Fak.VII, Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Franz,Fak. VI, Prof. Dr. phil. Peter Erdmann,Fak. I, Prof. Dr. Adrian von Buttlar,Fak. I, Prof. Dr. agr. Johann Köppel,Fak. VII

Unabhängige Hochschullehrer:Prof. Dr. rer. nat. Uwe Tröger, Fak. VI,Prof. Dr.-Ing. Helmut Pucher, Fak. III,Prof. Dr. rer. nat. Peter Pepper, Fak. IV,Prof. Dr. rer. nat. Frank Behrendt, Fak.III, Prof. Dr. rer. nat. Klaus Obermayer,Fak. IV, Prof. Dr. med. Reinhard Busse,Fak. VIII, Prof. Dr.-Ing. Stavros Savidis,Fak. VI, Prof. Dr.-Ing. Hans-JoachimEichler, Fak. II, Prof. Dr. Bernd Mahr,Fak. IV, Prof. Dr. Lutz-Günther Flei-scher, Fak. III, Prof. Dr.-Ing. Stefan Jäh-nichen, Fak. IV, Prof. Dr.-Ing. ThomasKurz, Fak. III, Prof. Dr. rer. pol. Rudolf

Schäfer, Fak. VII, Prof. Dr.-Ing. SahinAlbayrak, Fak. IV, Prof. Dr.-Ing. BerndHillemeier, Fak. VI

AKADEMISCHE MITARBEITERINNENUND MITARBEITER

Mittelbauinitiative:Dr. Elke Heinecke, Dipl.-Math. GerdKallischnigg, Dr. Konrad Leitner, Dr.-Ing. Martin Steiof, Dipl.-Ing. BirgitMüllerLiberaler Mittelbau/Dauer-WM:Dr.-Ing. Mathias Hirche, Dipl.-Ing.Bernd-Leopold Käther, Peter-GertCassiers, M. A.Unabhängige WiMis:Dipl.-Ing. Jörg Pohl, Dr.-Ing. AydanAcikalin

STUDIERENDE

Unabhängige Studis:Ulrike Winkler, Fabian Kirsch,Frédéric Hasché

EB 104, PSYCHOs & UTECH insKonzil!: Meike BratzArchis, BauIngs, PlanGrün, Geodä-ten: Eva PlonskeRCDS Fak. I–VII: Eva-Maria Schnei-derMathe-Ini, Physik-Ini, Chemie-Ini:Verena RichterFreitagsrunde4!: Marcel GreyStudierende der Fakultät I: MariusPötheWiWi-RCDS – BWL, VWL, WiIng: Ju-lian Gohmert

SONSTIGE MITARBEITERINNENUND MITARBEITER

Zentrale Universitätsverwaltung,Sachlich und Unabhängig:Wolfgang Spenn, Zentrale Univer-sitätsverwaltung, Wolf-D. Schwarzer,Fak. II, Petra Neukamp, Fak. III, IraZingel-Käding, Fak. VIII, ChristophRoesrath, Fak. VII

mehr bewegen – ver.di:Stefanie Nickel, Zentrale Universitäts-verwaltung, Hannelore Reiner, Zent-raleinrichtung Kooperation, RolfKunert, Fak. II, Michaela Müller-Klang, Personalrat, Marina Borowski,Fak. II

WAHLBETEILIGUNG

Professor/innen: 80,9 %(2003: 58,2 %, 2001: 58,4 %)

Akademische Mitarbeiter/innen:46,7 %(2003: 42,9 %, 2001: 38,9 %)

Sonstige Mitarbeiter/innen: 36,2 %(2003: 39,3 %, 2001: 33,7 %)

Studierende: 11,4 %(2003: 17,1 %, 2001: 7,4 %)

K O N Z I L

A K A D E M I S C H E R S E N A T

K U R A T O R I U M

Der Akademische Senat wirkt unter anderem mit bei derErrichtung von Organisationseinheiten, der Einrichtungvon Studiengängen, dem Erlass von Satzungen, der Auf-stellung von Grundsätzen für Lehre, Studium und Prüfun-gen. Er nimmt Stellung zu Studien- und Prüfungsordnun-gen, zu Berufungsvorschlägen, er fasst Beschlüsse überHochschulentwicklungs- und Ausstattungspläne, Frauen-förderrichtlinien sowie Regelungen über die Benutzungder Hochschuleinrichtungen.

Das Kuratorium entscheidet unter anderemin grundsätzlichen Verwaltungs-, Wirt-schafts-, Haushalts- und Finanzangelegen-heiten, zum Beispiel: Billigung und Feststel-lung des Haushaltsplans, Errichtung, Verän-derung und Aufhebung von Fakultäten undanderen Organisationseinheiten, Ausstat-tung der Fakultäten und zentralen Einrich-tungen. Es gilt als oberste Dienstbehörde.Vorsitzender ist der Senator für Wissen-schaft, Forschung und Kultur, Dr. ThomasFlierl

WAHLBETEILIGUNG

Professor/innen: 80,6 %(2003: 57,1 %, 2001: 59,2 %)

Akademische Mitarbeiter/innen: 46,5 %(2003: 43,5 %, 2001: 39,1 %)

Sonstige Mitarbeiter/innen: 36,4 %(2003: 40,1 %, 2001: 33,6 %)

Studierende: 11,3 %(2003: 17,1 %, 2001: 7,3 %)

WAHLBETEILIGUNG

Professor/innen: 78,6 %(2003: 57,9 %, 2001: 59,1 %)

Akademische Mitarbeiter/innen:44,3 %(2003: 43,1 %, 2001: 39,2 %)

Sonstige Mitarbeiter/innen: 37,0 %(2003: 39,4 %, 2001: 33,6 %)

Studierende: 11,3 %(2003: 17,1 %, 2001: 7,3 %)

verwendete Abkürzungen der Gruppierungen:RH Reformgruppe Hochschullehrer/innenUH Unabhängige HochschullehrerLM Liberale MitteLMDW Liberaler Mittelbau und Dauer-WM

MBI MittelbauinitiativeUWM Unabhängige WiMisS&U Sachlich und Unabhängigverdi mehr bewegen – ver.di

Sammellisten:1) Liste EB 104, PSYCHOs, UTECH & Freitagsrunde2) Liste Inis Physik, Mathe, Chemie und Fak. I3) Liste RCDS Fak. I–VII + WiWi-RCDS + LHG4) Unabhängige Studis5) INIs und andere ins Kuratorium!

verwendete Abkürzungen der Fakultäten:

Fak. I Fakultät I, Geisteswissenschaften

Fak. II Fakultät II, Mathematik und Naturwissenschaften

Fak. III Fakultät III, Prozesswissenschaften

Fak. IV Fakultät IV, Elektrotechnik und Informatik

Fak. V Fakultät V, Verkehrs- und Maschinensysteme

Fak. VI Fakultät VI, Bauingenieurwesen und Angewandte

Geowissenschaften

Fak. VII Fakultät VII, Architektur Umwelt Gesellschaft

Fak. VIII Fakultät VIII, Wirtschaft und Management

Stand der Wahlergebnisse: 15. März 2005

Die vollständigen Ergebnisse finden Sie im Internet unter➥ www.tu-berlin.de/presse/wahlen/2005/

TUWahlergebnisse.pdf

Fotos: TU-Pressestelle (29), Kundel-Saro (1), privat (3)

Page 5: T 4/05 - TU Berlin, Pressestelle: Archiv · Ware, Waffe, Menschenrecht? ... in großen Lettern an die weiße Fassade des Hauptgebäudes mon-tiert, grüßt nun die Passanten auf der

Girls’ DayAnmelden zum Mädchentag

/tui/ Aufgrund der sehr guten Resonanzim letzten Jahr wird sich die TU Berlinauch dieses Jahr wieder am „Girls’ Day –Mädchenzukunftstag“ am 28. April betei-ligen. Den Schülerinnen der fünften biszehnten Klassen werden Einblicke in dieVielfalt der Arbeitswelt „Universität“ ge-boten. Ihr Blick auch auf weniger „frau-entypische“ Berufe soll dadurch erweitertwerden. Anmeldungen unter➥ [email protected]

Täglich dreitausend BesucherNeue Unibibliothek gut angenommen – Anlaufprobleme beseitigt

Lebhaft geht es in der Fasanenstraßezu, seit mit der Hausnummer 88 imOktober 2004 die neue Volkswagen-Universitätsbibliothek von TU undUdK Berlin eröffnet wurde. Täglichsuchen zwischen 2500 und 3000 Be-sucherinnen und Besucher den richti-gen Lesestoff unter den 2,1 Millio-nen Medien vieler, früher über denCampus verteilter Abteilungsbiblio-theken der Universitäten, die nununter einem Dach versammelt sind.

„Noch abends nach 19 Uhr oder sams-tags kurz vor der Schließung um 14Uhr sind bis zu 200 Leute im Haus“,erzählt Bibliotheksleiter Dr. WolfgangZick zufrieden. Nach einigen Monatendes Betriebs kann er bereits auf beein-druckende Zahlen blicken. Im Janu-ar/Februar dieses Jahres gab es mehrals 38 000 Ausleihen, 26 Prozent mehrals im Vorjahreszeitraum. Seit die On-line-Fernleihe mit der Bibliothekser-öffnung in Betrieb ging, haben sich dieBestellungen sogar verdoppelt. Doches ist auch schon sichtbar geworden,wo noch etwas zu verbessern ist.Anlaufschwierigkeiten hatte das inDeutschland einmalige Scan-, Kopier-und Drucksystem. Doch inzwischenkönnen auf jeder Etage Kopien oderScans angefertigt werden, die man aus-drucken, als E-Mail versenden, auf CDbrennen oder auf dem USB-Stick nachHause tragen kann. Auch die anfangskritisierte Preisstruktur ist geändert.In den ersten Wochen schreckten Le-serinnen und Leser öfter durch ständi-gen fälschlich ausgelösten Alarm derBuchsicherungen und nicht richtig ge-

schlossener Durchgangstüren auf. DasProblem ist behoben. Die offene Ar-chitektur lässt den Geräuschpegel aberdennoch unbefriedigend. Hier wirdbereits über Lösungen nachgedacht.„Die Fahrradständer hinter dem Ge-bäude haben wir auf Wunsch der Be-sucherinnen und Besucher demontiertund nach vorn gesetzt“, zählt Wolf-gang Zick weiter auf, „und auch wegendes gewünschten Fußgängerüberwe-ges über die Fasanenstraße sind wirmit dem Bezirksamt im Gespräch.“

Eine Umfrage soll den tatsächlichenBedarf ermitteln, um eventuell dieÖffnungszeiten noch auszuweiten.Lücken gibt es noch in den Freihand-magazinen, denn rund zwei MillionenMedien mussten nach der neuen Sys-tematik umgearbeitet werden, die nunnach und nach aus den geschlossenenMagazinen in die Freihandmagazineaufrücken. Auf Leben wartet nur nochdie Cafeteria. Aber auch sie wird imLaufe des Sommersemesters in Betriebgehen. Patricia Pätzold

Mit vielen Angeboten und buntem Pro-gramm wird sich die UB zur LangenNacht der Wissenschaften als neuerStandort präsentieren. Literarische Zita-te in überdimensionalen Buchstabenschmücken bereits seit Anfang April dieUnterzüge in den Lichthöfen: eineKunst-am-Bau-Installation der Künstle-rin Elsbeth Arlt.

➥ www.ub.tu-berlin.de

Noch drei Jahre„www.underland“

E-Learning und Online-Lehre sind inaller Munde. Kaum jemand jedoch

fühlt sich fit darin, sie auch umzuset-zen. Seit zwei Jahren läuft an der TUBerlin das in seiner Art einmalige Wei-terbildungsseminar „Online-Lehrelernen“ für Lehrende aller BerlinerHochschulen. Das Projekt wurde jetztvon der Senatsverwaltung für Wirt-schaft, Arbeit und Frauen als „Best-practice-Projekt“ ausgezeichnet. Da-mit geht eine Förderung des Projektesdurch den Europäischen Sozialfondsfür weitere drei Jahre einher sowieeine Aufnahme in die Datenbank derStrukturfondsförderung. Beeindruckthatte die Jury nicht nur die sechsmo-natige Qualifikation der Teilnehme-rinnen und Teilnehmer durch eineKombination aus E-Learning und Prä-senztraining, sondern auch die vor-bildliche Öffentlichkeitsarbeit. Pro-jektleiterin Iris Löhrmann von derZentraleinrichtung Kooperation hatteunter anderem das Buch „Alice imwww.underland“ dazu herausgege-ben (siehe H intern 10/2004). pp

➥ www.berlin.de/strukturfonds/index.html➥ www.tu-berlin.de/zek/wb/index.html

Eine lange Hängepartie ist zu Endegegangen. Die TU Berlin, die Uni-

versität der Künste und die Fachhoch-schulen haben mit den Gewerkschaf-ten ver.di sowie Erziehung und Wis-senschaft (GEW) den 1. Änderungs-Tarifvertrag zum VBL-Ausgleich undder Altersteilzeit (ATZ) vereinbart.

Nun können wieder neue ATZ-Anträ-ge gestellt werden. Wer aber gehoffthat, alles sei bestens, sieht sich ge-täuscht.Beim VBL-Ausgleich gab es kaumProbleme, anders bei der ATZ.Hier waren Änderungen notwendig,weil das Land Berlin und die Hoch-

schulen als Arbeitgeber die vereinbar-ten tariflichen Leistungen als nicht ge-setzeskonform betrachteten und nichtmehr anwendeten.Mit Beschäftigten, die ab dem 1. Mai2004 Altersteilzeit vereinbart habenoder jetzt neue Verträge abschließenwollen, wird die Altersteilzeit auf derGrundlage der abgesenkten Arbeits-zeit vereinbart. Als Ausgleich für Ver-luste werden die Aufstockungsbeträgebeim Nettoentgelt erhöht. Sie lagenbisher einheitlich bei 83 Prozent. Nunwerden sie differenziert: 86 Prozentbei achtprozentiger Absenkung, 86,5Prozent bei zehnprozentiger und 87,5Prozent bei zwölfprozentiger Absen-kung. Die Aufstockungsbeiträge beider Rentenversicherung erhöhen sichauf 98 Prozent bei achtprozentigerAbsenkung, auf 100 Prozent bei allenanderen. Bisher lagen sie einheitlichbei 90 Prozent. Das alte Niveau wirddamit allerdings nicht erreicht.Wer einen ATZ-Vertrag nach dem 1. 1.2004 und vor dem 1. 5. 2004 verein-bart hat, kann allerdings nicht zufrie-den sein. In diesen Verträgen stehennoch die alten – besseren – Bedingun-

gen. Sie wurden im Vertrauen auf diepolitische Absichtserklärung abge-schlossen, dass ATZ-Nehmende nichtdoppelt bestraft werden sollten.Das Land Berlin ließ den rund 1100Betroffenen das Geld und „schenkte“ihnen noch etwas Arbeitszeit. Die TUBerlin mochte diese „Luxuslösung“für die 18 Betroffenen der Universitätjedoch nicht übernehmen. Diese kön-nen nun die neuen Vertragsbedingun-gen entweder annehmen oder klagen.Das Ergebnis erscheint uns unbefriedi-gend. Da die Hochschulen sich nichtden Landesregelungen anschließen,werden jetzt langjährige und verdien-te Mitarbeiterinnen und Mitarbeitervor den Kopf gestoßen. Muss das sein?Immerhin wurde endlich geklärt, dassdie Nettolohntabelle 2004 zur An-wendung kommt, sodass demnächstfür alle ATZ-Beschäftigten Nachzah-lungen rückwirkend ab dem 1. 1. 2004erfolgen.

Hannelore Reiner,Mitglied der ver.di-Tarifkommission

➥ www.tu-berlin.de/politik/ver.di/texte/unitk.aend1.TVHSCH.17.02.05.pdf

„Was lange währt, wird nicht immer gut“Verhandlungen um Altersteilzeit abgeschlossen

Manchmal sind es nur Kleinigkei-ten, die einem auf dem Weg ins

Büro oder in die Mensa auffallen: einunleserliches Schild, ein fehlender Ab-fallbehälter, eine umständliche Lösung.Große Wirkung kann hier eine Idee zurVerbesserung haben. Im Sommer 2004nahm, nach einigen personellen und or-ganisatorischen Veränderungen, derAusschuss für Verbesserungsvorschlä-ge (AVV) seine Arbeit wieder mit vol-ler Energie auf. Er existiert an der TUBerlin bereits seit 30 Jahren.Wie jede große Organisation optimiertdie TU Berlin schrittweise und bestän-dig ihre Strukturen und Abläufe. Da-für braucht sie das Wissen und die

Kreativität der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter. Sie sind es schließlich, diedie Organisation aus vielen verschie-denen Blickwinkeln betrachten undLücken und Potenziale zur Optimie-rung am besten erkennen können. Miteigenen Ideen und Vorschlägen sollensie sich direkt an der kontinuierlichenVerbesserung beteiligen.Bis heute sind bereits viele von denrund 500 kreativen Vorschlägen an denAVV umgesetzt worden: vom umwelt-freundlichen Verhalten über Verbesse-rungen des Service für Studierende bishin zur Verschlankung der Prozesse inden Verwaltungen. Ihren aktiven Be-schäftigten verdankt die TU Berlin bei-

spielsweise ein einfaches System zurDeklaration von Schadstoffen für Sam-melbehälter in den Laboren oder dieNeugestaltung und ständige Aktuali-sierung der Schilder zu den Abteilun-gen des Studierendenservice.Die Lösung bestehender Problemewirkt sich nicht nur positiv auf das Ar-beitsumfeld aus. Den Einfluss der eige-nen Ideen auf den Betrieb zu sehen istauch sehr motivierend. Und nicht zu-letzt lässt sich die TU Berlin die Kreati-vität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter auch etwas kosten: So wurde derbegutachtete und für umsetzbar befun-dene Vorschlag für die Schadstoff-Eti-ketten mit 150 Euro honoriert, für die

Der beste Weg zur BesserungAusschuss für Verbesserungsvorschläge neu organisiert – Ideen erwünscht

neue Beschilderung gab es 100 Euro.Die Geschäftsstelle des AVV ist mitLutz Münter kürzlich neu besetzt wor-den. Schriftliche Vorschläge und Ideennimmt er jederzeit gern entgegen (E-Mail-Adresse siehe unten). Sie werdendem Ausschuss – bestehend aus der 3.Vizepräsidentin Ulrike Strate, je zweiMitgliedern aus der Zentralen Univer-sitätsverwaltung (ZUV) und den Wis-senschaftsbereichen sowie einem Mit-glied des Personalrates und einem wei-teren TU-Mitglied – anonym zur Bera-tung vorgelegt. Ulrike Strate

3. Vizepräsidentin der TU Berlin

[email protected]

Wo 2005 gebaut wird

Auch im Verlauf des Jahres 2005gibt es an der TU Berlin wieder ei-

nige Baumaßnahmen, die Einschrän-kungen des Betriebes verursachenkönnen. Ein größerer Umbau findet imHauptgebäude-Neubau statt: Dortwerden ab Juni 2005 bis voraussicht-lich Oktober 2006 im 6. bis 9. Stock-werk Büros erweitert. Saniert und um-gebaut wird auch das Audimax der TUBerlin, voraussichtlich noch bis Sep-tember 2005. Noch bis Juni dieses Jah-res werden im Hauptgebäude ehema-lige Bibliotheksräume umgebaut. Bisin den Dezember hinein gibt es Fassa-denarbeiten an der Südostecke desHauptgebäudes, am Eingang des Er-weiterungsbaus sowie am Gebäudeder Mechanischen Schwingungslehream Einsteinufer. Wegen des Umzugsaus dem Ernst-Reuter-Haus wird bisvoraussichtlich Ende Mai mit Ein-schränkungen im Gebäude der Techni-schen Chemie im 4. und 5. Stock zurechnen sein. Außerdem läuft der Um-bau des Hörsaals 005 im Mathematik-gebäude. tui

Damit die Kassestimmt

Die Universitätsverwaltung bietet imInternet zahlreiche Services an. Eini-ge davon stellen wir hier in loser Fol-ge vor.Der Servicebereich Finanzen der TUBerlin bearbeitet finanz- und haus-haltswirtschaftliche Grundsatzfragen,die Wirtschafts- und Rechnungsstellegehört dazu sowie die Universitätskas-se. Er stellt auf seinen Internetseiten

umfangreiches Material bereit. NebenListen der jeweiligen Ansprechpartnerkönnen alle wichtigen Vordrucke, zumBeispiel zur Übertragung von Bewirt-schaftungsbefugnissen, zu Haushalts-wirtschaft und Selbstbewirtschaf-tungsmitteln, bei Bedarf heruntergela-den und ausgedruckt werden. Dazugehören beispielsweise auch Annah-me- und Auszahlungsanordnungenoder Verwendungsnachweise; auchumfangreiche Informationen undÜbersichten zu Anlagenbuchhaltungund Kostenarten sowie entsprechendeMerkblätter fehlen nicht.Außerdem können der Haushaltsplander TU Berlin und die Landeshaus-haltsordnung (LHO) des Landes Berlininklusive Ausführungsvorschriften so-wie aktuelle Mitteilungen online ein-gesehen werden. us

➥ http://ikuweb.zuv.tu-berlin.de/finanzen/

Alle wichtigen Formulare können aus dem In-ternet-Angebot ausgedruckt werden

Um die Rente sollte man sich früh kümmern

Mehr als zwei Millionen Medien wurden nach einer neuen Systematik umgearbeitet und kommen nun nach und nach in die Freihandmagazine

TU intern Nr. 4 · April 2005 Seite 5INNENANSICHTEN

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TU intern Nr. 4 · April 2005 Seite 7LEHRE & STUDIUM

MeldungenKeynes bleibt aktuell

/tui/ 70 Jahre nach Erscheinen seinesHauptwerkes „Allgemeine Theorie der Be-schäftigung, des Zinses und des Geldes“ist der Ökonom John Maynard Keynes(1883–1946) aktueller denn je. Der TU-Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. JürgenKromphardt, ehemals Mitglied des Ratsder „Fünf Weisen“, gründete mit 12 wei-teren renommierten Ökonomen eine„Keynes-Gesellschaft“, die zunächst unterStudierenden Aufklärungsarbeit leistenwill. Die Gesellschaft sucht noch Mitglie-der, besonders unter Studierenden.➥ www.keynes-gesellschaft.de

Gute Zeit für Auslandsstudium

/tui/ In allen 25 EU-Staaten haben Stu-dierende künftig einen Anspruch aufstaatliche Unterstützung des Lebensun-terhalts. Das entschied im März der Eu-ropäische Gerichtshof in Luxemburg.

Günstig studieren in Neuseeland

/tui/ Ein Abkommen ermöglicht es deut-schen Studierenden, in Neuseeland zudem Preis zu studieren, der auch für dieEinheimischen gilt. Die internationalenGebühren liegen um zwei Drittel höher.➥ www.ranke-heinemann.de

Offene Stellen melden

/tui/ 68 Prozent aller rund zwei Millionendeutschen Studierenden arbeiten neben-bei. Jeder Zweite davon kann ohne Jobsein Studium nicht finanzieren. Das Deut-sche Studentenwerk appellierte daher anUnternehmen, offene Stellen bei den stu-dentischen Jobvermittlungen zu melden.

Wo Brandenburger Hilfe findenStudierende entwickelten neues System für die Zentralen Orte des Bundeslandes

Wohnsiedlungen stehen leer, Ein-richtungen werden kaum genutzt.Das Land Brandenburg schrumpft.Um fast 200 000 Menschen soll es imJahr 2020 ärmer sein. Bislang wirddas Land nach einem ausgeklügeltenSystem „Zentraler Orte“ verwaltet,die in städtischen und dünn besie-delten ländlichen Gebieten gleicheLebensbedingungen schaffen sollen.Doch mit dem demografischen Wan-del und den spärlicher fließenden öf-fentlichen Mitteln funktioniert dasSystem nicht mehr.

Bis zum Jahr 2007 will sich das LandBrandenburg nun mit einem überar-beiteten Landesentwicklungsplan neuordnen. Ideen dafür erhielt es jetzt vonStudierenden der Stadt- und Regional-planung der TU Berlin.Die studentischen Planerinnen undPlaner der TU Berlin schlagen ein kla-res, dreistufiges System vor. Statt derbisher sieben Hierarchiestufen soll es

nur noch drei geben: Ober-, Mittel-und Nahbereichszentren. Neben denbisherigen vier Oberzentren Bran-denburg an der Havel, Cottbus,Frankfurt (Oder) und Potsdam sollnun auch der strukturschwache Nor-den Brandenburgs mit Eberswaldeund Neuruppin zwei Oberzentren er-halten, um Kultur, höhere Gesund-heitsversorgung, höhere Bildung undBehörden zu organisieren. Mittelzen-tren als regional bedeutende Wirt-schaftsstandorte mit Ärzten, Kran-kenhäusern sowie Betreuungsein-richtungen in Bildung und Sport soll-te es dagegen nur noch 19 geben statt33.Ihre Empfehlungen für ein neues Sys-tem stellten die Studierenden denmaßgeblichen Fachleuten und Exper-ten in einem Workshop an der TU Ber-lin vor: Die 23 Vertreter der Gemein-samen Landesplanung, der Regiona-len Planungsgemeinschaften, derLandtagsfraktionen sowie aus Land-

kreisen und Städten nahmen die Ideender Studierenden sehr positiv auf undgewannen viele Impulse für die not-wendige Neufassung des Zentrale-Orte-Systems. Im Vorfeld hatten sichdie Studierenden unter Leitung vonProfessor Stefan Krappweis und demRegionalplaner Roland Schröder vomFachgebiet Örtliche und RegionaleGesamtplanung mit den Ursachen undFolgen des starken Bevölkerungsrück-ganges in Brandenburg beschäftigt.Aufgabenfelder und Inhalte der Lan-desplanung wurden analysiert, Plan-werke anderer Bundesländer unter-sucht, Exkursionen durchgeführt so-wie mit Experten der Regionalen Pla-nungsgemeinschaften und der Stadt-planungsämter diskutiert. Im Som-mersemester wird das Projekt in engerZusammenarbeit mit der Gemeinsa-men Landesplanungsabteilung undden Regionalen Planungsgemein-schaften fortgesetzt.

Patricia Pätzold

Offene Quellenim Internet

Das pünktlich zur ComputermesseCeBIT erschienene Open Source

Jahrbuch 2005 ist das aktuellste undumfangreichste deutschsprachigeNachschlagewerk zu dem weltweit po-pulär gewordenen Phänomen OpenSource. Es bietet unter anderem aktu-elle Erfahrungsberichte sowie Beiträ-ge zur derzeitigen Debatte um Soft-warepatente, zu Geschäftsmodellenund zu Rechtssicherheit von Lizenzenrund um Open Source.Außerdem werden Projekte vorge-stellt wie die rasant gewachsene freieOnline-Enzyklopädie Wikipedia mitmittlerweile über 1,4 Millionen Arti-keln in über 50 Sprachen, davon allei-ne gut 200 000 in Deutsch. Das studen-tische Projekt „Open Source Jahr-buch“ ist vom Erfolg vergleichbarerProjekte an amerikanischen Eliteuni-versitäten wie Harvard und dem Mas-sachusetts Institute of Technology(MIT) inspiriert. Es entstand am TU-Lehrstuhl Informatik und Gesellschaftvon Prof. Dr. iur. Bernd Lutterbeck.Eine Online-Version des Jahrbuchessteht zum kostenlosen Download zurVerfügung. tui

➥ www.opensourcejahrbuch.de/2005/

Projektwerkstatt„Bio-Strom“

Bis zu 20 Prozent des Strombedarfsund 10 Prozent des Primärenergie-

verbrauchs sollen im Jahr 2020 aus er-neuerbaren Quellen kommen, wenn esnach den Klimaschutzzielen von Kyo-to geht. Eine neue Projektwerkstattwill Forschungs- und Entwicklungsge-biete zur Verwendung von Biomasseermitteln, die in die TU-Fachgebietepassen. Nach Ansicht der Tutorinnender Werkstatt hat die TU Berlin allenGrund, sich dieser Thematik anzuneh-men: In den umgebenden struktur-schwachen Gebieten könnte dies Ar-beitsplätze schaffen. Außerdem befas-sen sich schon einige Firmen und Ini-tiativen mit dem Thema. Ein großerAnteil der ausländischen Studieren-den kommt zudem aus Ländern, in de-nen die Nutzung von Biomasse alsEnergielieferant bis zu 90 Prozent desPrimärenergieverbrauchs ausmacht.Im ersten Semester soll die thermischeBiomassevergasung untersucht wer-den. pp

Am 18. April um 16 Uhr stellt sich die Pro-jektwerkstatt Interessierten vor (RaumEB 226).

[email protected]☎ 314-2 52 80

Tofu für das Lehramt

Ein 100 Jahre altes Doppelflügel-Holzfenster in katastrophalem Zu-

stand – mit den geeigneten Restaurati-onstechniken sei es zu retten, erklärtder Holzexperte der Hausbesitzerin.Dieses Verkaufsgespräch mithilfe ei-nes echten alten Fensters fand beim ge-selligen Beisammensein nach einemkraftraubenden Semester bei dentechnisch-wissenschaftlichen Lehr-amtskandidaten (TWLAKs) statt. An-ders als bei den anderen Studiengän-gen sind hier Projekte fest in der Stu-dienordnung verankert, die – so ist esTradition – am Ende des Semestersden anderen vorgestellt werden. Sokam man in den Genuss von nützli-chen Tipps aus der Bautechnik (sieheoben), für den Garten (Land- und Gar-tenbauwissenschaften), für den Baueiner Disko-Lichtanlage (Elektrotech-nik) sowie von Tofu-Schnitzelchen(Ernährungs- und Lebensmittelwis-senschaftler). Die Rezepte gibt es imInternet. tui

➥ http://ihs.ee.tu-berlin.de/rezepte

Vokabeln in der KletterwandStudierende entwerfen zusammen mit Kindern das Klassenzimmer der Zukunft

Das rollende Klassenzimmer zumKuscheln, Klettern und Buchsta-

benlernen: eine Vision, die demnächstin einer Reinickendorfer GrundschuleWirklichkeit wird. Studierende der TUBerlin gestalten zusammen mit Kin-dern der Berliner Hanna-Höch-Grundschule eine 400 Quadratmetergroße Landschaft für fantasievollesLernen in selbst bestimmtem Tempo.In keiner Lebensphase sind Kinder soaufnahmefähig wie zwischen vier undzehn Jahren, doch Tempo und Interes-sen sind durchaus unterschiedlich. In-zwischen gibt es deutschlandweit auch

bereits einige Ansätze zur Flexibilisie-rung der Schuleingangsstufe: Vieler-orts lernen Erst- bis Drittklässler be-reits in altersgemischten Gruppen.Doch selten erlauben die Räumlichkei-ten eine adäquate, individuelle Lern-atmosphäre. In der Hanna-Höch-Schule werden die Kinder von acht bissechzehn Uhr verpflichtend betreut.Kein Kind kann so lange nur pauken.Bevor die Wände der bisher fünf ge-trennten Klassenräume abgerissenwerden, besuchten deshalb die Schü-lerinnen und Schüler ihre Planungs-partner vom Fachgebiet Modellbau in

der Universität. Gemeinsam berietensie, wo und wie Kuschelecken gestal-tet werden sollten. Heraus kamen rol-lende Lerncontainer, die in der Ruhe-phase auch als Höhle zum Spielen undVerstecken dienen können. Kletter-wände, in denen man auch Lernstofffindet, rasselnde Ketten und ver-schiebbare Bibliothekenwände, fallsder Lärmpegel mal etwas höher ist.Schulleiter und Senat haben das Pro-jekt inzwischen abgesegnet, das Geldist bewilligt. Studierende sind dabeinicht nur als Gestalter tätig, sondernwerden den Bau auch begleiten. pp

Spaziergänge im Garten über den WipfelnStudentische Visionen für den Berliner Tiergarten

Aus fünfzehn Metern Höhe kannman es erkennen: ein riesiges Ei-

chenblatt aus Kompost. Die Blatt-adern sind Wege, um den ältestenKompost nach hinten zu karren, denjüngsten an andere Stellen. Schweiftder Blick in Augenhöhe, trifft er aufBrandenburger Tor, „SchwangereAuster“ und Potsdamer Platz. So stel-len sich Studierende einen luftigenSpazierweg zwischen den Baumwip-feln des Berliner Tiergartens vor: den„Tree-Top-Walk“ – Architektur, Kunstund die Ästhetik des Bodens.Den ersten „Tree-Top-Walk“ hatteGerd Wessolek, Professor für Stand-ortkunde und Bodenschutz im Institutfür Ökologie, in Westaustralien ent-deckt. Das brachte ihn auf die Idee fürdas Hauptstudienprojekt, bei dem dieLandschaftskunde-Studierenden ei-nen Kunst-und Boden-Park mit stäh-lernem Hochweg im Tiergarten konzi-pieren sollten. Unterstützt wurde er

dabei von Dr. Heinrich Jennes, Archi-tekt und Autor in Berlin.Mit der Industrialisierung habe sichder Mensch zunehmend von der Naturund damit vom Boden entfremdet.Kunst und Ästhetik scheinen Wesso-lek ein geeignetes Mittel, um den Men-schen neben dem ökologischen Nutz-wert des Bodens auch seine Schönheitwieder näher zu bringen. Entstandensind äußerst interessante Ideen für ei-nen neuen Blick auf den Tiergarten:Unter anderem will eine „Grünbrü-cke“ die unnatürliche und für Floraund Fauna unüberwindliche Trennungdurch die Prachtstraße „17. Juni“ auf-heben. Ein anderer „Walk“ lädt aufmehreren mit Sand, Kies und verschie-denen Bodenarten gestalteten Platt-formen zum Verweilen in den Baum-kronen ein. Eine Vision, die bald Wirk-lichkeit wird? pp

➥ www.tu-berlin.de/~oekosys/ So stellen sich Studierende den Tiergarten der Zukunft vor: Spaziergang zwischen den Baumkronen (Computeranimation)

Ein Bild, wie man es in letzter Zeit häufig in den neuen Bundesländern sieht: Abriss einer „Platte“ in Cottbus

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Seite 8 TU intern Nr. 4 · April 2005START INS SEMESTER

Tipps zum StartBeratung

Welche Studiengänge gibt es? Wie sind sieaufgebaut? Welche Berufsfelder eröffnensich? Diese und andere Fragen beantwor-tet die TU-Studienberatung. Erste Anlauf-stelle ist oft der Studierendenexpress imFoyer des Hauptgebäudes. Es gibt außer-dem viele nützliche Kurse, zum BeispielRede- oder Schreibtraining. Wenn es nichtmehr weitergeht, hilft die PsychologischeBeratung. Studierende mit Kind sind hierebenso richtig beraten wie Behinderte so-wie auch Schülerinnen und Schüler.➥ www.studienberatung.tu-berlin.de

Geld

Wenn das Geld nicht reicht, ist die Jobver-mittlung des Arbeitsamtes oder des Stu-dentenwerks eine der ersten Anlaufstel-len. In der Nähe der TU Berlin vermitteltauch die TUSMA, Hardenbergstraße 34,täglich kurzfristige und langfristige Jobs.Infos über sonstige Hilfen bietet ebenfallsdie Studienberatung.➥ www.tusma. de➥ www.tu-berlin.de/studium/jobs.htm➥ www.tu-berlin.de/zuv/asb/sozial/

geld.html

Computer

Wer keinen eigenen Laptop hat, findet imPC-Saal, Raum MA 270, im Mathematik-gebäude über 100 gut ausgestattete Ar-beitsplätze, an denen auch Software-Son-derwünsche erfüllt werden können. Inder Zentraleinrichtung Rechenzentrum(ZRZ) kann man sich gleich einen Inter-netzugang und eine eigene Mail-Adressebesorgen, um sich online zu Veranstal-tungen anzumelden oder Veranstal-tungsskripte herunterzuladen. An vielenOrten des Campus kann man sich auchdrahtlos ins TU-Netz einwählen.➥ www.tu-berlin.de/zrz/einstieg.html➥ www.moses.tu-berlin.de

Lesen

Die neue Universitätsbibliothek befindetsich in der Fasanenstraße 88. Auch hiergibt es mehr als 600 Computerplätze undsogar Einzelkabinen zur ungestörten Ar-beit an 300 Fachdatenbanken, 3000elektronischen Zeitschriften und Millio-nen Büchern.➥ www.ub.tu-berlin.de

Sport

Eine riesige Auswahl an Alternativen zumSitzen im Hörsaal und am Schreibtischbietet die Zentraleinrichtung Hochschul-sport: Ob Inline-Skating, Fitness, Tau-chen, Golf, der TU-Sport bietet insgesamtmehr als 80 verschiedene Arten, sich aus-giebig zu bewegen.➥ www.tu-berlin.de/sport➥ www.tu-berlin.de/zuv/asb/

freizeit/freizeit.html

Sprachen

In der Zentraleinrichtung Moderne Spra-chen (ZEMS) kann man verschiedeneFremdsprachen lernen, fremdsprachigeZeitschriften lesen, CDs oder Kassettenausleihen und vieles mehr. Geholfen wer-den kann auch Interessenten für ausgefal-lene Sprachen, zum Beispiel Hindi oderLettisch: In der Sprach- und Kulturbörsebringen Studierende anderen ihre Mut-tersprache bei. Wer nicht sprechen, son-dern indisch kochen oder tanzen lernenmöchte, ist dort ebenfalls richtig.➥ www.zems.tu-berlin.de➥ http://skb.tub-fk1.de

Und sonst?

Die TU Berlin hält noch viele weitere An-gebote bereit. Einfach mal stöbern undNeuigkeiten finden auf der Website.➥ www.tu-berlin.de

Fünf Badewannen voll Pudding,26 000 Meter Spaghetti am Tag,

Kartoffeln in der Gewichtsklasse vonvier Kleinwagen und so viele LiterSauce wie der Heizölverbrauch einesEinfamilienhauses im Monat: Mit neu-er Technologie, neuen Räumen undneuem Schwung öffnete am 4. Aprildie neue Mensa des Studentenwerks inder Hardenbergstraße nach achtmo-natigem Umbau, um diese Mengen inhöchster Qualität an die hungrigenStudierenden zu bringen. Am augen-fälligsten ist die neue Glasfassade zurHardenbergstraße hin. Doch auch hin-ter den Kulissen hat sich viel getan. Fürrund acht Millionen Euro wurde dieveraltete Haustechnik auf den neues-ten Stand gebracht, die Küchentechnikhochmodern ausgestattet und dieRäumlichkeiten umgestaltet: MitFront-Cooking-Angeboten, einer Cof-fee-Bar mit Internet-Terminals, Ru-hearealen, einem TV-Speisenleitsys-tem sowie rund 5000 Essen am Tag in

den verschie-densten Varia-tionen will dieMensa nunmehrihre Gäste ver-wöhnen. Übri-gens: Zanderfi-let, Scampispießeund Mangosahne-

quark ließen sich auch TU-Präsident Kurt Kutzlerund Wissenschaftsse-nator Thomas Flierlnicht entgehen, die zurEröffnung erschienenwaren, um Grußworte

zu überbringen.Patricia Pätzold

Wo es sonst noch gut schmecktCafeteria im BIGAckerstraße 71–76K Mo–Do 8.15–15.30 Uhr,

Fr 8.15–14.30 Uhr

Cafeterien und Kantinen

Kantine im Mathematikgebäude(9. Stock, Personalkantine)K Mo–Fr 11–16 Uhr

Cafeteria im Hauptgebäude(neben dem Audimax im Erdgeschoss)K Mo–Do 7.30–18 Uhr,

Fr 7.30–16 Uhr

Cafeteria im Hauptgebäude(gegenüber H 111 im Erdgeschoss)K Mo–Fr 8–15 Uhr

(in der vorlesungsfreien Zeit geschlossen)

Cafeteria im Mathematikgebäude(im Erdgeschoss)K Mo–Fr 8–18 Uhr

Cafeteria im Elektrotechnik-Neubau(im Erdgeschoss)K Mo–Do 7–17 Uhr, Fr 7–16 Uhr,

Mittagstisch: 11.30–14.30 Uhr

Cafeteria im Physikgebäude(im Erdgeschoss)K Mo–Do 11–16.30 Uhr, Fr 11–16 Uhr

Cafeteria im TU-Hochhaus(20. Stock)K Mo–Fr 8.30–16.15 Uhr

Café Campusin der Villa BEL, Marchstr. 6/8K 11–23 Uhr

Studentische Cafésan den Fakultäten

Café TELquelim TU-Hochhaus TEL 001K Mo–Fr 10 oder 12–18 Uhr

Café im MathegebäudeMA 844K 10–16 Uhr

Atomic Caféim Physik-Gebäude PN 060/061K 10–16 Uhr

Café Aim Architekturgebäude A 013K je nach Anwesenheit

Café Chez King LouisErweiterungsbau EB 326 b/cK Mo–Do 10–18 Uhr, Fr 10–16 Uhr

Café ErdreichBergbau und Hüttenwesen BH 3K je nach Anwesenheit

Café Shilaim Elektrotechnikgebäude E 24/25K 10–16 Uhr

i-Café im FranklingebäudeFR 0057/0058K je nach Anwesenheit

Frauen-Lesben-CaféVilla BEL, 3. OGK je nach Anwesenheit

➥ www.tu-berlin.de/service/essen.htm

Cafeterien und Mensen desStudentenwerks an der TU Berlin

TU-MensaHardenbergstraße 34K Mo–Fr 11.30–14.45 Uhr

Cafeteria in der TU-MensaHardenbergstraße 34K Mo–Fr 8–15.30 Uhr

Cafeteria im ArchitekturgebäudeStraße des 17. Juni 152K Mo–Fr 8.30–15.55 Uhr

Cafeteria FranklinstraßeFranklinstr. 28/29K Mo–Do 8–16.30 Uhr, Fr 8–16(in der vorlesungsfreien ZeitK Mo–Fr 8–15 Uhr)

Mit Leitsystem zu Scampispießen und MangosahneNach acht Monaten Umbau erstrahlt die Mensa Hardenbergstraße in neuem Ambiente

Seit 38 Jahren sorgt der Koch HerbertSchwarz dafür, dass die TU-Studieren-den – fern von Mutter’s Küche – in dergroßen Studentenwerk-Mensa in derHardenbergstraße etwas Gutes aufdem Teller und im Magen haben.

Herr Schwarz, was erwartet die Studieren-den im kommenden Semester aus IhrerKüche?Wir werden, wie ja schon seit langem,wieder unsere regelmäßigen Themen-Wochen haben. Da gibt es dann Italieni-sches, Französisches, Asiatisches oderSpezielles aus deutschen Regionen. Neusind regelmäßige, thematisch wechseln-de Aktionsstände, zum Beispiel ein Bio-

stand, ein Pizza-Stand …

Wie viele Menschen arbeiten denn inder Mensa?Wir sind ein Team von insgesamt30 Leuten, die dafür sorgen, dassdie hungrigen Mägen der Gästegefüllt werden. Wir bilden natür-lich auch aus. Unsere Azubis sol-len zukünftig dann ebenfalls miteinem regelmäßigen Aktions-stand zeigen, was sie gelernt ha-ben.

In Ihrer Mensa essen Studierendeaus mehr als 200 Nationalitäten.Was bedeutet das für Sie?Darauf haben wir im Lauf der Jah-re mit vielen Spezialgerichten, Spe-zialwochen oder verschiedenen

Fleischangeboten, zum Beispiel fürMuslime, reagiert. Diese Herausforde-

rung hat mir Spaß gemacht, denn mankonnte viel Neues lernen.

Was hat sich in den letzten 30 Jahren ver-ändert?Die Mensa hat sich immer mehr den Kun-denwünschen angepasst. Früher gab esnur wenige Auswahlgerichte. Heute kannman sich praktisch alles selbst kombinie-ren, sich Salate selbst zusammenstellen,sich selbst bedienen. Vegetarierern kön-nen wir ebenso eine vollwertige Mahlzeitanbieten wie Leuten, die auf Schonkostangewiesen sind.

Was essen Sie selbst am liebsten?Eintöpfe. Die kann man immer wiederneu erfinden und variieren.

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Gute Aussicht in der Cafeteriaim TU-Hochhaus

Die Sonne genießenim Café A imArchitekturgebäude

Mit seinen Kolleginnen undKollegen sorgt Herbert Schwarzin der neu gestalteten Mensafür die internationalen Gäste

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Lustwandeln

Studierende untersuchten die Zah-lungsbereitschaft für Eintrittsgelderin die Schlossgärten Sanssouci undCharlottenburg: Eine Gebühr hättegravierende Auswirkungen auf dieNutzung der Gärten

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Abschiedsgeschenk

Zum Dank für gute Zusammen-arbeit stellte die Kühne-Stiftungzum Abschied von Logistik-Pro-fessor Helmut Baumgarten derTU Berlin einen StiftungslehrstuhlLogistik in Aussicht

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Brücke in den Iran

Die TU Berlin prüft Chancenund Risiken zum Aufbau einerdeutschen technischen Univer-sität auf der iranischen Halb-insel Kish am Persischen Golf

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TU intern Nr. 4 · April 2005 Seite 9FORSCHUNG

„Es gibt keinen Platz auf der Erde, wo wir Obdach finden“Internierungslager am Ende der Welt – eine pazifische Lösung

Schiffbrüchige Flüchtlinge vor derKüste Italiens, gerettet von der

Hilfsorganisation Cap Anamur. Daswaren die beherrschenden Schlagzei-len im Sommer 2004. Bundesinnenmi-nister Otto Schily (SPD) nutzte denAnlass, um ein Konzept der britischenRegierung aufzugreifen und voranzu-treiben: die Errichtung von Flücht-lingslagern in Afrika, um Asylbewer-ber erst gar nicht auf das Territoriumder EU zu lassen. Wie solche Lageraussehen könnten, davon überzeugtesich Professor Wolfgang Benz, Leiterdes Zentrums für Antisemitismusfor-schung der TU Berlin – in Australien.

Auf einer Vortragsreise im November2004 konnte Wolfgang Benz eines vonsechs Internierungslagern für Asylsu-chende in Australien besuchen: dasVillawood Immigration DetentionCentre, südwestlich von Sydney. Dieaustralische Regierung hatte den Be-suchswunsch des renommierten For-schers zwar ausdrücklich abgelehnt,doch es fanden sich andere Wege, inden streng bewachten Komplex zu ge-langen. Durch die Sicherheitseinrich-tungen war das Lager für ProfessorBenz schon von weitem zu erkennen:„Zwei Metallzäune, dazwischen einVerhau aus jenem rasiermesserschar-

Voraussichtlich bis Sommer diesesJahres absolviert das größte Passa-gierflugzeug der Welt seinen Jung-fernflug. Der neue Airbus A380 ist 73Meter lang, 24,1 Meter hoch und bie-tet auf zwei Passagierdecks 555 bismaximal 853 Fluggästen Platz. Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaft-ler der TU Berlin sind in verschiede-ner Weise in das Großprojekt einge-bunden.

Für Flugreisende spielt die Verfügbar-keit des Wassersystems eine wichtigeRolle: Im A380 sind bis zu 20 Toilet-ten und 20 Küchen an das System an-geschlossen, die bei wechselndenDruck- und Temperaturverhältnissenverlässlich funktionieren müssen. AmHermann-Föttinger-Institut für Strö-mungstechnik wurde im Rahmen ei-nes vom Bundeswirtschaftsministeri-um geförderten Forschungsvorha-bens ein System konzipiert, mit ent-scheidenden Vorteilen: höchstmögli-che Verfügbarkeit, minimaler War-tungsaufwand, niedrigstes Systemge-wicht, einfachste Bedienung und um-weltfreundlich. Das Konzept vonProf. Dr.-Ing. Helmut E. Siekmannund Dr.-Ing. Frank Renken – der TU-Alumnus ist bei Airbus Deutschlandtätig – bedeutet vor allem eine strö-mungstechnische Optimierung desWassersystems. Es wurde nicht nuram Rechner simuliert, sondern aucham Teststand und im Labor im Origi-nalmaßstab nachgebaut.Ein neues automatisiertes und kos-

N A C H G E F R A G T

SpannendeStammzellforschung

H intern befragt Wissenschaftsjour-nalistinnen und -journalisten, was fürsie die spannendste Forschungsnach-richt der jüngsten Zeit war und wel-ches Thema mehr Aufmerksamkeit inden Medien verdient. Als Erste in derneuen Rubrik antwortet Lilo Berg,Ressortleiterin Wissenschaft der„Berliner Zeitung“.

„Viel Überraschendes kommt derzeitaus der Stammzellforschung. Ichmöchte dabei gar kein bestimmtes For-schungsergebnis hervorheben. Wasmich fasziniert, ist die Fülle der neuenErkenntnisse – nicht nur in der Grund-lagenforschung, sondern auch in ers-ten klinischen Versuchen. An diesesGebiet knüpfen sich so viele Erwartun-gen, es berührt Grundfragen des

menschlichenLebens, welt-weit wird inLabors mitHochdruckdazu geforschtund das Ganzeist hochpoli-tisch: Spannen-der kann einWissenschafts-thema kaumsein. MehrAufmerksam-

keit vonseiten der Wissenschaft wün-sche ich mir zum Beispiel für das großeThema Altern und Gesellschaft – vonder Arbeitswelt der Zukunft über ethi-sche Fragen bis hin zur altersgerechtenTechnik. Defizite gibt es auch in Fragender Ernährung, des Lernens, des The-rapievergleichs in der Medizin und inder Gesundheitsberichterstattung.Und in der öffentlichen Wahrnehmungkommen die Methoden der Wissen-schaft und die Geisteswissenschaftenzu kurz. Aber daran sind wir Journalis-ten ja nicht unschuldig.“

MeldungenSkink und Delfin als Vorbild

/tui/ Je 200 000 Euro Förderung bekom-men zwei Projekte aus dem FachgebietBionik und Evolutionstechnik der TU Ber-lin für eine Machbarkeitsstudie. Sie undvier weitere Projekte hatten sich unter150 Mitbewerbern bei einem BMBF-Bio-nikwettbewerb durchgesetzt.Mit dem Sandskink, auch Wüstensand-fisch genannt, beschäftigt sich eine Ar-beitsgruppe um Prof. Dr.-Ing. Ingo Re-chenberg. Dabei geht es um die Minimie-rung von Oberflächenreibung, wie sie dieSkinkhaut für das „Schwimmen“ im Sandentwickelt hat. Die Übertragung von di-gitalen Daten und Steuersignalen will dieArbeitsgruppe von Dr. Konstantin Kebkalvon den Delfinen lernen. Sie erarbeitet einVerfahren, das vom „delfinischen“ Bioso-nar abgeleitet ist.

Physik im CHE-Ranking vorn

/tui/ Im neuen Forschungsranking desCentrums für Hochschulentwicklung(CHE) landete die TU Berlin im Fach Phy-sik in der Bestenliste. In der Elektro- undInformationstechnik erreichte sie hin-sichtlich der Promotionen Platz 7, bei derReputation Platz 9. Im Fach Maschinen-bau/Verfahrenstechnik liegt die TU Berlinbei der Reputation und der Zahl der Pa-tente jeweils auf dem 9., bei den Drittmit-teln auf dem 8. und bei den Promotionenin der Spitzengruppe auf dem 5. Platz.Auch im Fach Geschichte erreichte sie beiden Promotionen die Spitzengruppe.➥ www.che.de

Aus dem Zentrum für Antisemitismusforschungdem Thema Antisemitismus vertraut ge-macht werden und ihr Wissen an Gleichaltri-ge weitergeben. So soll Bewusstsein für sub-tile Formen des Antisemitismus, mobilisiertunter anderem durch den Nahost-Konflikt,geweckt werden.☎ 314-2 13 97✉ [email protected]

Der Ort des Terrors

/caba/ Sechzig Jahre nach der Befreiung derKonzentrationslager haben der HistorikerProf. Dr. Wolfgang Benz, Leiter des Zentrumsfür Antisemitismusforschung, und Dr. h.c.Barbara Distel, Leiterin der KZ-GedenkstätteDachau, den ersten Band von sieben Bändeneiner Gesamtdarstellung der Geschichte dernationalsozialistischen Konzentrationslagervorgelegt. Grundlegende Artikel informierenunter anderem über die Organisationsstruk-tur, Häftlingskennzeichnungen, Häftlingsge-

sellschaft, Bewachung, die Entwicklungdes KZ-Systems, Todesmärsche und Be-freiung. Selbst die justizielle Ahndung derVerbrechen und die literarische Themati-sierung nach 1945 fanden Eingang. Der

abschließendeBand themati-siert Lageraußerhalb desoffiziellen Kon-zentrationsla-ger-Systems,wie Arbeitser-ziehungslageroder Ghettos.

Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.)Der Ort des Terrors – Geschichte der natio-nalsozialistischen KonzentrationslagerBand 1: Die Organisation des TerrorsC. H. Beck-Verlag, München 2005ISBN 3-406-52961-5

Verweigertes Asyl

/tui/ Am 7. und 8. April 2005 findet dieKonferenz „Verweigertes Asyl. Die Abwehrvon Flüchtlingen – zur Aktualität und Ge-schichte eines humanitären Problems“statt. Zu den Referentinnen und Referentengehören unter anderem Rupert Neudeck,Gründer der Hilfsorganisation Cap Ana-mur, Rita Süßmuth, ehemalige Bundes-tagspräsidentin und Vorsitzende des Aus-schusses zur Beratung des Zuwanderungs-gesetzes, sowie Edzard Reuter, der ehema-lige Vorstandsvorsitzende der Daimler-Benz AG und einst jugendlicher Asylbewer-ber in der Türkei.

Fit für Demokratie und Toleranz

/tui/ Schülerinnen und Schüler an fünfSchulen in Berlin, Brandenburg und Sach-sen werden in dem neuen Projekt „Fit ma-chen – für Demokratie und Toleranz“ mit

fen gerollten Sägeblatt, das den einsti-gen Stacheldraht als harmlose Spiele-rei erscheinen lässt. Ein Menschenkä-fig, der Beobachtung in beide Richtun-gen zulässt“, so beschrieb er das Gese-hene. Dass diese Einrichtungen nichtnur einer kurzzeitigen Internierungdienen, zeigt der Fall eines Sudanesen,der seit sieben Jahren interniert ist.Neben den sechs Lagern auf australi-schem Gebiet existieren zwei weitereauf fremden Territorien: auf Manus Is-land (Papua-Neuguinea) und auf demrund 21 Quadratmeter großen Insel-chen Nauru im Westpazifik. Auf diesekleine Insel wurden die afghanischen

und irakischen Bootsflüchtlinge de-portiert, die der norwegische Frachter„Tampa“ im August 2001 aus Seenotgerettet hat. Für den Unterhalt des La-gers bezahlt die australische Regie-rung den kleinen Staat, der auf dieseArt und Weise sein Bruttosozialpro-dukt erheblich verbessert. Darüber hi-naus fühlt sich die australische Regie-rung für die Vorgänge im 2000 Kilo-meter entfernten Internierungslagerjedoch nicht verantwortlich. Die Inter-nierten auf Nauru traten im Dezember2003 in den Hungerstreik und nähtensich aus Protest teilweise sogar die Lip-pen zu. Ihr Wortführer versuchte dieHoffnungslosigkeit zu erklären: „Wirflohen aus Afghanistan, um Zufluchtin Australien zu finden, aber die aust-ralische Regierung wies uns zurück.Wir hätten nicht bewiesen, dass wirVerfolgte sind. Die afghanische Regie-rung sagt, dass wir keine Afghanensind. Wenn wir nach Pakistan oder inden Iran auswandern wollen, sagen dieLeute dort, ihr verfluchten dummenAfghanen! Warum seid ihr gekom-men? Sie sagen, wir hätten unser Landzerstört und jetzt wollten wir ihres zer-stören. Es gibt keinen Platz auf derErde, wo wir Obdach finden.“„Die Pazifikinsel am Ende der Weltwäre der Prototyp einer europäischenLösung, wie sie von Schily propagiertwird: Internierungslager fern der eige-nen Küsten“, so Wolfgang Benz. Dassei jedoch nur eine Scheinlösung, dievon der lebensgefährlichen Reise aufSeelenverkäufern übers Mittelmeernach Italien oder Spanien abhalten soll,um den Europäern die schrecklichenBilder von Seenot und Untergang zu er-sparen. Carina Baganz

Dr.-Ing. Jürgen Thorbeck entworfenund als Prototyp gebaut. Die Servier-einheiten sind in speziellen Frachtcon-tainern im Frachtbereich des Unter-decks untergebracht, statt auf demPassagierdeck. Eine computergesteu-erte Förderanlage verbindet den La-gerraum mit den Passagierdecks. Dasschafft zusätzlichen Raum für Sitz-plätze und reduziert die Be- und Ent-ladezeit, da Passagiere einsteigen und

die Catering-Container gleichzeitiggeladen werden können.

„Die Kunden der bislangknapp 150 bestellten Flug-

zeuge zeigten sich äu-ßerst interessiert“, be-richtet Thorbeck und er-gänzt: „Wenn die Zahl der

interessierten Airlines den

tenredu-zierendesCatering-System fürGroßraum-flugzeugewurde zu-sammen mitIndustriepartnern ausDeutschland, Holland, Israel undder Schweiz am Fachgebiet Luftfahr-zeugbau und Leichtbau bei Professor

Aufwand für Konstruktion und Zulas-sung rechtfertigt, will Airbus das Ca-

tering-System nicht nur für dieA380, sondern auch für

die anderen Groß-raumflugzeuge alsOption anbieten.

Die Dimensionen desA380 haben auch Auswirkungen

auf die Evakuierung, wie Prof. Dr.Helmut Jungermann vom Institut fürPsychologie und Arbeitswissenschaftfestgestellt hat. Laut den internationa-len Richtlinien müssen innerhalb von90 Sekunden alle Passagiere evakuiertsein. Analysen der Evakuierungspha-sen und Tests mit Notrutschen an ei-nem Versuchsstand bei Airbus in Ham-burg haben ergeben, dass Passagieredes Oberdecks vor einem psychologi-schen Problem stehen könnten: An-ders als bei bisherigen Flugzeugenmüssen sie nicht aus rund acht Metern,sondern aus etwa elf Metern springen,um über die Notrutschen zu Boden zugelangen.Außerdem könnte die Evakuierungschon im Kabinenbereich ins Stockengeraten, weil Passagiere sich aus Angstvor dem Sprung zu zögerlich zu denNotausgängen bewegen. Auch solltenPassagiere möglichst rasch vom Endeder Rutschen entfernt werden, damitoben stehende Personen nicht mit ih-rem Sprung zögern. Spezielle Instruk-tionen durch vorher gezeigte Videosund durch die Flugbegleiter könntendazu beitragen, die Passagiere besservorzubereiten. Christian Hohlfeld

Keine Angst vorm FliegenEinige Entwicklungen für den neuen Airbus A380 stammen aus der TU Berlin

Die Airbus-Familie und ihr neues Mitglied A380 (oben)

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Seite 10 TU intern Nr. 4 · April 2005FORSCHUNG

Haus im Haus

Richtfest nach alter Bautradition fei-erte das Institut für Erhaltung und

Modernisierung von Bauwerken ander TU Berlin e.V. (IEMB) mit einem„Haus im Haus“: In der Peter-Beh-rens-Prüfhalle im Wedding entstandein Testgebäude in Betonplattenbau-weise. An ihm sollen Möglichkeitenzur Kosten sparenden Demontage derBetonplatten und die Wiederver-wendbarkeit der gewonnenen Bauma-terialien geprüft werden. Hintergrundist der dramatische Bevölkerungs-

rückgang in den neuen Bundeslän-dern, der mit einem Leerstand vonüber einer Million Wohnungen einher-geht. Bis 2010 sollen drei- bis vierhun-derttausend Wohnungen in Platten-bauweise rückgebaut werden. Gleich-zeitig stieg aber die Nachfrage nachWohnungen im Eigenheimbau. DasIEMB, das von TU-Professor BerndHillemeier geleitet wird, entwickeltedaher eine Alternative zum herkömm-lichen Abriss. Bis zu 50 Prozent, sofanden die Wissenschaftler heraus,könne man damit im Rohbau sparen.Zur Langen Nacht der Wissenschaftenam 11. Juni wird das Testhaus der Öf-fentlichkeit präsentiert. tui

Rohbau des Testhauses in der Behrens-Halle

Schwere HypothekenBerliner Immobilienmarkt-Studie zeigt unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum

In sieben der letzten zehn Jahre istdie Wirtschaftsleistung der deut-schen Hauptstadt geschrumpft. DieErwartungen an Berlin als Wachs-tumsgarant haben sich bisher nichterfüllt. Der anhaltende Strukturwan-del hat auch die Immobilienmärktestark belastet. Allein zehn Prozentder Büroimmobilien stehen leer: einRekord. Doch das sei wahrscheinlichnoch nicht das Ende der Fahnenstan-ge, sagt Dr. Guido Spars vom TU-Fachgebiet Stadt- und Regionalöko-nomie. Anfang März stellte er die zu-sammen mit der Deutschen Bank Re-search entworfene Immobilien-marktstudie „Mit schwerer Hypo-thek in die Zukunft“ vor.

Den fortschreitenden Abbau der In-dustrie in Berlin könne der Dienstleis-tungssektor bislang nicht kompensie-ren, so die Autoren der Studie, Dr.Guido Spars und Dr. Tobias Just(Deutsche Bank Research). Mit 0,4Prozent lag das Wachstum im Jahr2004 um 1,2 Prozent unter dem Bun-desdurchschnitt des Bruttoinlandspro-duktes. „Wichtige Dienstleistungs-cluster haben sich bereits an anderen

Standorten entwickelt“, so GuidoSpars, „Beschäftigungswachstumkann also in Berlin fast ausschließlichin neuen Sektoren wie der Medien-,der Informations- und Kommunikati-onsbranche oder der Biotechnologieentstehen.“ Der Schub durch die Wie-dervereinigung sei verloren, jetzt las-te die Strukturanpassung auf der Wirt-schaft.

UMSÄTZE GINGEN ZUM VIERTENMAL IN FOLGE ZURÜCK

Auch auf dem Immobilienmarkt siehtes eher düster aus. Der Leerstand derBüroflächen, die sich in fälschlicherErwartung des Booms in den 90er-Jah-ren auf 18 Millionen Quadratmeteraufblähten und die Preise nach untenkorrigierten, werde nur langsam sin-ken, und das auch nur, wenn ab 2006die Wirtschaft in Schwung komme.Dennoch ist die Bürofläche in Relati-on zur Einwohnerzahl gering, vergli-chen mit Städten wie Frankfurt oderMünchen – ein Ausdruck der Wirt-schaftsschwäche.Auch im Einzelhandel gibt es einÜberangebot an Immobilien. Wäh-

rend die Umsätze 2004 zum viertenMal in Folge zurückgingen, entstehenweiterhin immer neue Verkaufsflä-chen, was die Produktivität der Flä-chen zwangsläufig sinken lässt. Siewürden keine zusätzliche Nachfrageschaffen, so die Autoren der Studie,sondern eher andere Angebote in derStadt verdrängen.Immerhin kommt der Wohnungs-markt allmählich ins Gleichgewicht.Die Mieten sanken in den letzten Jah-ren durch ein vergrößertes Angebot.In den nächsten Jahren müsse nichtmit starken Preisänderungen, wedernach oben noch nach unten, gerechnetwerden.

HOFFNUNGSTRÄGER BILDUNGUND FORSCHUNG

Doch mittelfristig, so die optimistischeAussicht, müsse die Stadt den Mutnicht sinken lassen. Gerade die sehrgute Bildungs- und Forschungsinfra-struktur und die offene Gesellschaftzögen junge und engagierte Menschenaus dem In- und Ausland nach Berlinund machten es der Ansiedlung neuerBranchen leichter. Patricia Pätzold

Alltag in den StädtenNeues Zentrum für

Metropolenforschung

Rund drei Milliarden Menschen, fastdie Hälfte der Weltbevölkerung, le-

ben heute in Städten. Hier bündeln sichdie drängendsten Herausforderungenvon morgen im Hinblick auf Sicherheit,Mobilität, Infrastrukur oder kulturel-len Wandel. Ein neues „Center for Me-tropolitan Studies“ (CMS) will Städte-planer, Architekten, Ethnologen, Me-dienwissenschaftler, Sicherheitsexper-ten und Unternehmer zusammenbrin-gen, um gemeinsam die Alltagsproble-me der Metropolen zu erforschen undLösungen vorzuschlagen. Das CMSwird geleitet von Prof. Dr. Heinz Reifund Dr. Oliver Schmidt vom Institut fürGeschichte und Stadtgeschichte der TUBerlin. Kern des Exzellenzzentrums istdas Ende 2004 eröffnete erste transat-lantische Graduiertenkolleg der dreigroßen Berliner Universitäten undzweier New Yorker Universitäten mit14 Doktoranden und zwei Post-Dokto-randen aus sieben Fachbereichen undfünf Nationen, zu denen jeweils imHerbst sechs New Yorker Nachwuchs-wissenschaftler kommen. Das Zentrumfußt auf der 30-jährigen, internationalanerkannten Stadtforschung am Insitutfür Geschichte und Stadtgeschichte derTU Berlin. tui

Ware, Waffe, Menschenrecht?Vom weltweiten Umgang mit Wasser – Tagung zur nachhaltigen Wasserwirtschaft

Zwei Milliarden Menschen habenkeinen Zugang zu sauberem Trink-

wasser. Die wachsende Weltbevölke-rung und die Notwendigkeit, landwirt-schaftliche Flächen immer mehr zu be-wässern, erfordern größere Anstren-gungen, das Wasser sauber zu halten,effektiver zu nutzen und zu verteilen.An der TU Berlin beschäftigen sichviele Forschungsprojekte aus unter-schiedlichen Fachgebieten mit der Res-source Wasser.Mehr als 260 Flüsse weltweit werdenjeweils von verschiedenen Staaten ge-nutzt. Diese Grenzüberschreitung hatschon oft in der Geschichte zu kriege-rischen Auseinandersetzungen um daslebenswichtige Nass geführt. VieleStaaten wie Ägypten, der Sudan, Sy-rien, der Irak, aber auch Holland, sindauf Wasser angewiesen, das außerhalbihres Staates, am Oberlauf eines Flus-ses, entnommen werden muss. Mehre-re Forschungsprojekte am Fachgebietfür Vergleichende Landschaftsökono-mie beschäftigen sich mit grenzüber-schreitendem Gewässermanagementzur Entwicklung von Kooperation undVermeidung von Konflikten.90 Millionen Kubikmeter Wasser proJahr verbraucht die Herstellung vonMikroelektronik für PCs und Laptops,Tendenz steigend. Taiwan, einer derwichtigsten Hersteller von Mikro-

chips, musste die Wasserversorgungvon Reisfeldern einschränken, um dieProduktion sicherzustellen. GanzeDörfer in China beschäftigen sich mitdem manuellen Recycling von Elektro-nikschrott. Bauelemente werden überoffener Flamme entlötet, PVC-Kabelverbrannt, um das Kupfer zurückzuge-winnen, und goldhaltige Mikrochips

mit Salpeter- und Salzsäure aufgelöst.Dieses so genannte „Königswasser“und die schwermetallhaltigenSchlammrückstände bleiben am Fluss-ufer, das Grundwasser kann nichtmehr als Trinkwasser genutzt werden.Am Forschungsschwerpunkt Techno-logien der Mikroperipherik der TUBerlin wird unter anderem diesen

Problemen nachgegangen. Die Zent-raleinrichtung Kooperation der TUBerlin will den Dialog zwischen Wis-senschaft und Gesellschaft in Gangsetzen. Unter anderem gab es auf ihrergut besuchten und viel beachteten Ta-gung „Wasser – Ware, Waffe, Men-schenrecht“ im Februar Gelegenheitzu Diskussion und Vernetzung. pp

Ideen auf denWeg gebracht

Im Juni 2004 verabschiedete die TUBerlin ihren Strukturplan und defi-

nierte verstärkt zu entwickelndeKernkompetenzen. „Gesundheit“war einer dieser Schwerpunkte. Mitdem neu gegründeten „Zentrum fürinnovative Gesundheitstechnologie“will die TU Berlin ihre Kompetenzenim Bereich Gesundheitstechnologieund -wirtschaft bündeln. Sprecher desneuen Zentrums sind die ProfessorenKlaus Henke, Fachgebiet Gesund-heitsökonomie, und Marc Kraft, Fach-gebiet Medizintechnik. Auch zu einemweiteren im Strukturplan festgelegtenSchwerpunkt, „Gestaltung von Le-bensräumen“, gab es bereits eine Kick-off-Veranstaltung der Fakultäten VI,Bauingenieurwesen und AngewandteGeowissenschaften, und VII, Archi-tektur Umwelt Gesellschaft, die dieInitiative zur Ausgestaltung diesesSchwerpunktes ergriffen hatten. tui

Arbeiter in China atmen beim manuellen Recycling von Computerchips giftige Dämpfe ein, um winzige Mengen Gold zu gewinnen. Die schwerbelasteten Schlämme werden ungeklärt in den Fluss ausgewaschen. Das Grundwasser ist als Trinkwasser unbrauchbar

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Insgesamt kamen mehr als 9000 Wissenschaftler und Besucher Anfang März zur größten Physikertagung Europas, über diedie Technische Universität Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin die Schirmherrschaft übernommen hatten. Die Deut-sche Physikalische Gesellschaft (DPG) feierte ihr 160-jähriges Bestehen. Die Tagung stand ganz im Zeichen des Einsteinjah-res – 100 Jahre Relativitätstheorie. Die DPG hatte alle Teiltagungen, die sonst – unterschiedlichen Themenbereichen gewid-met – an verschiedenen Orten stattfinden, zu einer Tagung zusammengeführt und Berlin als Tagungsort gewählt. GroßeWissenschaftler, darunter vier Nobelpreisträger, Prominente aus Politik und Wirtschaft gaben sich ein Stelldichein (Foto

rechts: Regierender Bürgermeister Berlins Klaus Wowereit, Schauspielerin Hannelore Elsner, der Historiker Fritz Stern, derdie Festreder hielt Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, v. l., bei der Eröffnung). Die Vorträge, Workshops und an-deren Veranstaltungen waren teilweise auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich. Zusammen mit dem Bundesbil-dungsministerium hatte die DPG auch 100 Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an die TU Berlin geladen, die sich stan-desgemäß mit dem „Patron“ der Tagung, Albert Einstein (Mitte), vor dem TU-Physikgebäude in der Hardenbergstraße prä-sentierten, betreut vom ehemaligen TU-Professor Jürgen Sahm. tui

Atome, Nanoroboter und Nobelpreisträger

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TU intern Nr. 4 · April 2005 Seite 11ALUMNI

MeldungenTU Berlin auf der Gründermesse

Vom 15. bis 17. April präsentiert sich dieTU Berlin auf dem Stand der BerlinerHochschulen, Halle 12, Stand 1210, inden Berliner Messehallen auf der de-GUT (Deutsche Gründer- und Unterneh-mertage). Der Career Service im Work-shop „Studierende gründen Unterneh-men“ stellt am 16. 4. 2005, 16.30 bis17.30 Uhr im Gründer-Forum 1 die„Gründerinitiative-Human Venture“ vor.➥ www.degut.de

Transferpreis WissensWerte

/bk/ Der Förderverein Technologiestif-tung Berlin e. V. lobt zum dritten Mal denTransferpreis WissensWerte (10 000 Euro)für erfolgreiche Zusammenarbeit vonWissenschaft und Unternehmen bei derRealisierung eines innovativen Produktesoder Verfahrens. Bewerben können sichbis zum 13. Mai 2005 Forschende ausNaturwissenschaftl und Technik an uni-versitären und außeruniversitären Ein-richtungen in Berlin und Brandenburg. ➥ www.transferpreis.de

Erwin-Stephan-Preis

/bk/ Sechs diplomierte Absolventinnenund Absolventen der TU Berlin, die ihrStudium überdurchschnittlich gut undschnell abgeschlossen haben, erhieltenim Februar den mit je 4000 Euro dotier-ten Erwin-Stephan-Preis. Unter ihnen

sind die drei Absolventen der Biotechno-logie Marion Kanwischer, Adrian Mehlitzund Till Strowig. Ausgezeichnet wurdenauch Steffen Rutter (Betriebswirtschaft),Florian Öttl (Architektur, auf dem Fotorechts mit dem 1. TU-Vizepräsidenten,Professor Jörg Steinbach) und Robert Her-mann (Elektrotechnik). Die TU Berlingründete die „Helene und Erwin Ste-phan-Stiftung“, nachdem ihr 1988 Hele-ne Stephan, einem Wunsch ihres verstor-benen Mannes Erwin entsprechend, dieHälfte ihres Wertpapierbesitzes vererbthatte. Er soll Forschungs- und Studienauf-enthalte im Ausland unterstützen.

Gründerinitiative

/bk/ Die Angebote der TU Gründerinitia-tive, die letztes Semester startete, werdenim Sommersemester fortgeführt. Die dreiProjekte Human Venture, Venture Campusund Entrepreneurial Research Teams ha-ben für die kommenden Monate wiederein volles Programm zusammengestellt,durch das sich Studierende, Beschäftigteund TU-Alumni auf eine mögliche Firmen-gründung vorbereiten können. ➥ www.career.tu-berlin.de/career/

gruendungsangebote.htm

ANZEIGE

JUNGE GRÜNDER DER TU BERLIN

Übersetzungshilfefür die IT-Branche

Im Rahmen der TU-Gründerinitia-tive geben selbstständige Alumniden Studierenden, wissenschaftli-chen Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern der TU Berlin guten Rat inSachen „Existenzgründung“. Hierstellen wir die Alumni in loser Rei-henfolge vor.Als „Kommunikationsmanager inIT-Projekten“ bezeichnen sich IrisRabener und Ingo Rau, die Ge-schäftsführer des Beratungsunter-nehmens ergomedia GmbH, die am

10. Mai an dieTU Berlinkommen wer-den. Währendihres Studi-ums zwischen1993 und1999 an derTU Berlin wa-ren die beidenDiplom-Me-dienberater

zunächst freiberuflich tätig, bevorsie im Jahr 2002 die Rabener & RauGbR gründeten, die sie Ende 2003in die ergomedia GmbH umfirmier-ten. Sie beraten Unternehmen wieE-Plus oder die Deutsche Bahn beider Planung und Durchführung vonIT-Projekten und konzentrierensich dabei aufKommunika-tion undSchnittstellenzwischen denProjektbetei-ligten. Oftsprechen Ma-nagement undIT eine eigeneSprache, die„kulturellübersetzt“ werden muss. Die Qua-lität dieser Kommunikation steuertmaßgeblich den Erfolg von IT-Pro-jekten, argumentieren die beidenGründer Iris Rabener und IngoRau. bk

➥ www.ergomedia.de

Online zum Sieg

Gewonnen! Bei der Internetabstimmung zum Inspire Award (H intern Januar 2005) konnten am Ende die Brüder Jan und Tim Edler (2. u. 3. v. l.) dochnoch in Führung gehen und in der Kategorie „Kunst Medien Kultur“ den Preis für ihre Medienfassade, die sie am Kunsthaus in Graz installiert ha-ben, für sich entscheiden. Die Brüder, beide TU-Alumni im Fach Architektur, sind Gründer des Design- und Architektur-Büros realities:united in Ber-lin. Ins Leben gerufen wurde der Inspire Award von T-Com. Die Abstimmung lief ausschließlich über das Internet, auch die TU-Homepage führte aufden Weg zur Abstimmung. Am 15. Februar bekamen die Brüder Besuch vom Team des Inspire Award, das einen überdimensionalen Scheck mit einerstolzen Preissumme (50 000 Euro) überreichte. bk

„Logistik = Baumgarten, Baumgarten = Logistik“Kühne-Stiftung macht Kompetenzzentrum und Stiftungslehrstuhl möglich

Logistik, Wirtschaftsingenieurwesenund der Name Helmut Baumgarten

haben im Laufe der Jahre eine beson-ders enge Allianz geschmiedet. Prof.Dr. Helmut Baumgarten wurde zwarim Februar feierlich von der TU Berlinverabschiedet, doch hier wurde deut-lich, dass es sich nicht um einen klassi-schen Abschied in den Ruhestand han-delt. Rund 200 Kollegen und Wegge-fährten kamen zum Abschiednehmen,darunter eine stolze Anzahl ehemali-ger Doktoranden. „Sein Engagementtrug dazu bei, dass Logistik mittler-weile an 50 Universitäten und 30Fachhochschulen vertreten ist“, be-tonte TU-Präsident Prof. Kurt Kutzlerin der Laudatio. Das von ihm maßgeb-lich gestaltete und weiterentwickelteAusbildungskonzept des Wirtschafts-ingenieurs an der TU Berlin sei ein Er-folgsmodell mit großer Strahlkraft.Den besten Beweis für die Praxisrele-vanz seines Logistikkonzepts erbrin-ge Helmut Baumgarten selbst, so Pro-fessor Axel Hunscha, Dekan der Fa-kultät Wirtschaft und Management„indem er Logistikunternehmengründet, in denen junge Menschen –in vielen Fällen Absolventen der TUBerlin – die Gelegenheit erhalten, in-novative Ideen in nachhaltige Wirt-schaftsleistungen zu wandeln.“ Pas-send fasste Professor Raimund Klink-ner, Stellvertretender Vorstandsvor-sitzender der Gildemeister AG undHonorarprofessor am Bereich Logis-

tik, das Wirken von Professor Baum-garten in der Gleichung: „Logis-tik = Baumgarten, Baumgarten = Lo-gistik“ zusammen.Ein besonderes Abschiedsgeschenküberbrachte der Unternehmer Klaus-Michael Kühne, der für die ausge-zeichnete langjährige Zusammenar-beit und die große Unterstützung sei-ner Kühne-Stiftung dankte: „Um denWorten auch Taten folgen zu lassen,möchte die Kühne-Stiftung die TUBerlin in den Kreis der von ihr ge-förderten unversitären Einrichtun-gen aufnehmen.“ Sie stellt zunächst250 000 Euro zum Aufbau des „Kom-petenzzentrums für InternationaleLogistik-Netzwerke“ zur Verfügung,um auch in Berlin einen von der Küh-ne-Stiftung finanzierten Lehrstuhl fürLogistik einzurichten“, so der Präsi-

dent des Verwaltungsrats der Kühne +Nagel Logistikgruppe und Präsidentder Kühne-Stiftung. Für HelmutBaumgarten selbst steht fest, dass erder TU Berlin verbunden bleibt undihr bei Bedarf – wie bei der Einführungder Bachelor- und Masterstudiengän-ge – zur Verfügung steht.Auch er lässt den Worten Taten fol-gen: Er will die Renovierung des Hör-saals H 1012 mit einem persönlichenBeitrag von 20 000 Euro unterstüt-zen, der zu Ehren seines akademi-schen Lehrers und Wiederbegründersdes Studiengangs Wirtschaftsinge-nieurwesen nach dem Zweiten Welt-krieg an der TU Berlin „Horst WagonSaal“ genannt werden soll. Darüberhinaus stiftete er einen Preis für he-rausragende Absolventinnen und Ab-solventen dieses Studienganges. bk

Neue TU-Alumni-Sport-Kurse im Frühjahr und SommerAuch dieses Semester bietet der Hoch-schulsport gemeinsam mit dem TU-Alum-ni-Team spezielle Sport-Kurse für TU-Alum-ni an. Die Anmeldung zu den Kursen ist nuronline möglich. Außerdem wird eine Be-scheinigung über die Mitgliedschaft beimTU-Alumni-Programm benötigt, die beimTU-Alumni-Team erhältlich ist.☎ 314-2 76 50/-2 29 19✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/sport/

Nordic-Walking-GrundseminarTheorie und PraxisTheorie am 29. 4. von 19.30 bis 21.30 Uhr,Ort: bitte erfragenPraxis am 30. 4. von 12.00 bis 15.00 Uhr,Treffpunkt: TU-Sportzentrum, Waldschul-allee 71, TU-Alumni zahlen 25,– Euro

Aqua-FitnessDienstags 21.45–22.30 Uhr

vom 12. 4. bis zum 27. 9.Ort: Baerwaldbad, Baerwaldstr. 64, kl. Hallevom 16. 4. bis zum 1. 10.Samstags, 11.00–11.45 UhrOrt: Schwimmbad Heiligendammer Str. 40.TU-Alumni zahlen 52,– Euro

Bewegung, Kräftigung und Entspannungam Morgen – Gesundheitsorientiertes Be-wegungstraining vor Arbeitsbeginnvom 11. 4. bis zum 10. 10.montags 7.30–8.30 UhrOrt: TU Hauptgebäude, Raum H 4001TU-Alumni zahlen 24,– Euro

Nordic-Walking für Fortgeschritteneam 29. 4. von 15.30 bis 18.30 UhrTreffpunkt: TU-Sportzentrum, Waldschul-allee 71, TU-Alumni zahlen 10,– Euro

Golf-EinführungskursDer Einführungskurs ist als Schnuppertermin

zu verstehen, um einen ersten Kontakt zumGolfspielen zu erhalten.16. 4., 16.00 bis 17.30 UhrOrt: Übungsgelände des Golf- Zentrums Mit-te, TU-Alumni zahlen 20,– Euro

Golf-Grundkurs zum Erwerb der PEIm Grundkurs werden Fertigkeiten undKenntnisse vermittelt, die auf die Prüfung derPlatzerlaubnis (PE = Handicap 54) vorberei-ten. Im Kursentgelt sind der Golfunterricht,Greenfeegebühren, alle Rangebälle sowiedie Ausrüstung (Leihschläger) enthalten.vom 21. 5. bis 25. 6.Samstags von 14.00 bis 15.30 UhrOrt: Übungsgelände des Golf-ZentrumsMitte, TU-Alumni zahlen 105,– Euro

„Darf ich bitten?“ Auffrischungskurs fürStandard- und Lateinamerikanische Tänzevom 11. 4. bis zum 20. 6.Montags 20.00–21.30 Uhr,

Ort: Gymn. Halle (Aula), Bleibtreustr. 43TU-Alumni zahlen 30,– Euro

Schnupperfahrten mit der „Pinguin“Für alle, die Lust haben auf dem historischen50 qm großen Seekreuzer PINGUIN – einemder schnellsten Segelboote der Havel – zu se-geln. Segelkenntnisse sind nicht erforderlich!Termine: am 18. 5. oder am 22. 6. von 17.00bis 22.00 UhrOrt: TU-Bootshaus, Siemenswerderweg 27,13595 Berlin, TU-Alumni zahlen 16,– Euro

Kanu-Workshop in offenen CanadiernAusbildung zum Wanderpaddler, der auchmit schwierigen Situationen beim Paddelnmühelos zurechtkommt. Der Kurs beinhaltetdie Vermittlung div. Paddeltechniken, sach-gerechtes Verhalten in Gefahrensituationen,das Zusammenspiel des Kanadierteams , dasErlernen des Einstiegs ins Boot (Bergen einesBootes) im offenen Wasser u. a. m.

am 4. 6. und 5. 6. von 11.00 bis 17.00 UhrOrt: Surf- & Segelschule Müggelsee, Fürs-tenwalder Damm, unmittelbar hinter demStrandbad MüggelseeTU-Alumni zahlen 50,– Euro

UNI-Golf-Cup 2005 der TU BerlinBeim Uni-Golf-Cup 2005, einem vorgabe-wirksamen Turnier auf dem 18-Loch-Meis-terschaftsplatz des Potsdamer Golfclubs inTremmen, wird eine getrennte Wertung fürTU-Alumni vorgenommen. Das Turniersteht unter der Schirmherrschaft des TU-Präsidenten, Prof. Dr. Kurt Kutzler, und wirdgemeinsam mit dem Golf-Zentrum Mitteund dem Potsdamer Golfclub Tremmen als„Zählspiel nach Stableford“ durchgeführt.Teilnahmevoraussetzung sind eine gültigePE und eigene Ausrüstung.am 17. 6. 05 von 14.00 bis 21.00 UhrOrt: Potsdamer Golfclub TremmenTU-Alumni zahlen 30,– Euro

Ingo Rau

Iris Rabener

Zum Abschied von Helmut Baumgarten (vordere Reihe, 5. v. l.) kamen neben Kollegen auch vieleseiner 100 Doktoranden

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Campus unter PalmenDie TU Berlin prüft Chancen und Risiken einer deutschen technischen Universität auf der iranischen Halbinsel Kish

Mit dem Iran, mit Persien, wird einesehr alte Kultur assoziiert, die be-reits in den Zeiten des klassischen Al-tertums in regem Austausch mit derhellenistischen Kultur stand und sichauch im Islam bis in die Gegenwartweiterentwickelte: Der Dichter Mo-hammed Schams ed-Din mit demBeinamen „Hafis“, der von 1326 bis1390 in Schiras lebte, wurde vonGoethe respektvoll der „heiligeHafis“ genannt. Und wer kennt nichtdie herrlichen persischen Minia-turen?

Aber Iran ist auch ein modernes, jun-ges Land. In den vergangenen 20 Jah-ren hat sich die Bevölkerung verdrei-facht. Mit 17 Millionen Schülerinnenund Schülern, das sind mehr als einViertel der Gesamtbevölkerung, hat eseine der jüngsten Bevölkerungen derWelt. Zurzeit werden in Iran 4,5 Mil-lionen Studierende ausgebildet. Jähr-lich bewerben sich zwei MillionenSchulabgänger um einen Studien-platz – aufgenommen werden an denstaatlichen Universitäten jedoch nur160 000, an den privaten noch einmalso viele. Iranische Studienbewerberwandern daher massiv ins Ausland ab,vor allem ins benachbarte Dubai, undgehen damit zum Teil der einheimi-schen Wirtschaft verloren.Gleichzeitig verfolgt der Iran ehrgeizi-ge wirtschaftliche Entwicklungsziele.Zwar ist das Land reich an Bodenschät-zen: die fünftgrößten Vorräte der Weltan Erdöl, die zweitgrößten an Erdgas,sowie viele Erze und Mineralien. Ex-portiert werden vor allem Erdöl, Erd-gas und petrochemische Produkte, aberauch Teppiche und Baumwolle. DieAusfuhr von Produkten nichtpetroche-mischen Ursprungs soll in den nächstenJahren massiv gesteigert werden. Daserfordert deutlich mehr hoch qualifi-zierte Arbeitskräfte, vor allem auf dennatur- und ingenieurwissenschaftli-chen Feldern, als das Land derzeit inseinen Universitäten ausbilden kann.In der jüngsten Vergangenheit wurdedas iranische Bildungssystem zahlrei-chen Reformen unterzogen, um dieAusbildungskapazitäten deutlich zuerhöhen und damit die Abwanderungvon intellektuellem Potenzial ins Aus-land zu reduzieren. Ein Ziel der Refor-men ist es aber auch, Frauen eine bes-sere Ausbildungs- und Entwicklungs-möglichkeit zu schaffen. Heute sindbereits 52 Prozent der Studierendenweiblich.Vor diesem Hintergrund ist das Ange-bot des persönlichen Beraters des ira-nischen Staatspräsidenten und zu-gleich Leiters aller iranischen Freihan-delszonen an die Technische Universi-tät Berlin zu sehen, auf der Insel Kisheine deutsche technische Universitätaufzubauen. Die deutsche Seite solledabei völlig frei in der Wahl des Lehr-angebots sein.Die im Persischen Golf gelegene InselKish ist als eine von sechs iranischenFreihandelszonen zweifellos ein at-traktiver Ort für eine ausländischeUniversitätsgründung. Kish kannohne Visum besucht werden. Auf demFlughafen starten täglich sechs inter-

nationale Flüge, vor allem nach Dubaiund Bahrain. 58 Hotels und 11 Shop-ping-Malls empfangen die Gäste, 24weitere Hotels sind im Bau. Mehreredeutsche Unternehmen sind dabei en-gagiert. Die Insel gilt als ein Ort, andem sich iranische Familien erholen,deren Alltag noch immer durch stren-ge religiöse Vorschriften geprägt ist.Zusätzlich zu Tourismus und Shop-ping sollen Wissenschaft und umwelt-freundliche Industriezweige auf Kishausgebaut werden. Eine kleine irani-sche Universität gibt es bereits.Die Gründung einer deutschen, tech-nischen Universität im Iran erscheintsinnvoll. Denkbar ist ein Modell, indem die Bachelorausbildung im Iran –oder auf Kish – stattfindet und dasMasterstudium anschließend an derTU Berlin absolviert wird. Solche Stu-dienangebote sind vor allem für deut-sche Unternehmen interessant, die imIran investieren wollen und dort nachgeeigneten Fachkräften für ihre Nie-derlassungen suchen.Die TU möchte diese Herausforde-rung annehmen – allerdings nachgründlicher Abwägung der hiermitverbundenen Chancen und Risiken.Zurzeit arbeitet die Universität an ei-ner Machbarkeitsstudie, mit der auchpotenzielle wissenschaftliche undwirtschaftliche Partner in Iran undDeutschland für dieses Projekt gewon-nen werden sollen. Von der Bundesre-gierung gibt es erste positive Signale.Die TU Berlin hat traditionell gute Be-ziehungen zum Iran. Mit den beideniranischen Spitzenuniversitäten „Sha-rif University of Technology“ und„Teheran University“ hat die TU vorkurzem Kooperationsverträge abge-schlossen. „Spitzenuniversität“heißt – erläutert am Beispiel von Sha-

rif – unter anderem, dass dort nachdem jährlichen, landesweiten Ein-gangstest für alle Universitäten nur die800 besten Kandidaten aus der Mengevon zwei Millionen Bewerbern aufge-nommen werden. Auf den Feldern Ar-chitektur, Bauingenieurwesen, Infor-matik, Telekommunikation, Mathe-matik, Maschinenbau und Verkehrs-wesen entwickelt sich gegenwärtigeine breite Zusammenarbeit, andereThemengebiete werden folgen.Für Herbst 2005 plant die TU Berlinzusammen mit dem Iranischen Absol-ventenverein der TU die Veranstal-tung eines gemeinsamen Alumnisemi-nars an der Teheraner Universität.Dem Verein gehören über 200 aktiveMitglieder an, die in exponierten Po-sitionen in Wirtschaft und Wissen-schaft tätig sind. Erste Kontakte wur-

den auch mit den ebenfalls sehr gutenUniversitäten „Tarbiat Modarres“ und„Iran University of Science and Tech-nology“ aufgebaut.Eine bewährte Kooperation unterhältdie TU Berlin auch mit dem Buildingand Housing Research Center (BHRC)in Teheran. Dieses Center unterstehtunmittelbar dem iranischen Bauminis-ter und ist in Iran zuständig für die Ent-wicklung neuer Methoden und Mate-rialien im Baubereich sowie für dieFestlegung von Normen. Für dieschnell wachsende Bevölkerung Iransmüssen jährlich 800 000 bis eine Milli-on neue Wohnungen gebaut werden.Die TU Berlin engagiert sich zusam-men mit dem BHRC, um neue Leicht-baumaterialien für den preisgünstigenund erdbebensicheren Wohnungsbauzu entwickeln. Hierfür werden im

Rahmen eines gemeinsamen Modell-bauprojektes ein Mustergebäude in ei-ner Vorstadt von Teheran und einesauf dem Gelände des BHRC errichtet.Erdbebensicherheit ist eines der wich-tigsten Themen im iranischen Bauwe-sen. Daher ist geplant, die Zusammen-arbeit auch auf die Untersuchung einertektonischen Verwerfungszone auszu-dehnen, die erst kürzlich im Unter-grund von Teheran entdeckt wurde.Welche Bedeutung ein solches Vorha-ben für die 6,8-Millionen-Stadt Tehe-ran hat, lässt sich am Erdbeben vonBam ermessen, bei dem 30 000 Totezu beklagen waren. In diesem Zusam-menhang breitet sich noch ein weitesFeld der Zusammenarbeit aus. Erstjüngst erschütterte wieder ein starkesBeben die Region in der Umgebungvon Bam. Wegen der dünnen Besied-lung dieser Region waren glücklicher-weise weniger Opfer zu beklagen.Doch das Erdbeben-Frühwarnsystemin Iran ist völlig veraltet und neue Ka-tastrophen wegen zu kurzer Vorwarn-zeiten sind vorhersehbar. Wenn weite-re Katastrophen vermieden werdensollen, muss hier schnell gehandeltwerden – eine große Herausforderungfür gute wissenschaftliche Zusammen-arbeit zu humanitären Zwecken.Die vorhandenen und die geplantenwissenschaftlichen Kooperationenwerden bewirken, dass noch mehr Stu-dierende und junge Wissenschaftlerbeider Länder als bisher einander be-gegnen und sich in der Zusammenar-beit kennen und schätzen lernen. Diejungen Menschen von heute werdendie Garanten für gute iranisch-deut-sche Beziehungen und mehr Frieden inder Region sein.

Prof. Dr. Kurt Kutzler, Präsidentder Technischen Universität Berlin

Mit neuer Spurbreite nach MoskauNeuer Kooperationsvertrag mit russischer Universität

Zweihundertfünfzig Jahre alt wurdedie ehrwürdige Lomonossow-Uni-

versität in Moskau in diesem Jahr. Zudiesem Anlass besuchte TU-PräsidentProf. Dr. Kurt Kutzler die langjährigePartneruniversität Ende Januar 2005.Die TU Berlin unterhält Kooperatio-nen mit insgesamt 30 russischen Ein-richtungen in 13 Städten. Die Feier-lichkeiten waren Auftakt zu weiterenGesprächen, unter anderem mit demVize-Verkehrsminister Russlands, Ser-gej Aristov. Er ist sehr interessiert anForschungskontakten zur TU Berlin,

insbesondere auf dem Gebiet desTransportwesens, der Bahn- oderMeerestechnik. Zwischen der TU Ber-lin und der Moscow State Universityfor Railway Engineering (MIIT) wurdein diesem Zusammenhang ein Koope-rationsvertrag geschlossen. Er ordnetsich nahtlos in die politischen Abkom-men ein, die in den letzten Jahren ge-schlossen wurden.Das besondere Interesse der MIIT äu-ßerte sich in einem umgehenden Be-such der dortigen Professoren, die mitdem Verkehrswesen befasst sind, in

Berlin. Intensive Gespräche fanden da-bei mit TU-Vertretern der BereicheSchienenfahrwege und Bahnbetrieb,Schiffs- und Meerestechnik, Wirt-schaftsingenieurwesen und Logistikstatt. Zum Beispiel wird der Güterver-kehr auf der Schiene derzeit noch vonverschiedenen Spurweiten der Wag-gons und Gleise behindert. An denGrenzen müssen entweder Achsen ge-tauscht oder Güter umgeladen werden.Hier wie auch auf anderen Gebieten er-geben sich interessante Ansätze für denwissenschaftlichen Austausch. pp

MeldungenAnlage war dort heiß begehrt. Nach der Ab-segnung durch die Regierungen konntendie TU-Elektriker Tobias Mach und CarstenGolz die Anlage demontieren. Sie begleite-ten sie auch nach Kairo, um sie dort wiederaufzubauen. Die Kosten trägt Ägypten.

Europas Forschung will zur Spitze

/tui/ Exzellente Köpfe will die EU aus allerWelt nach Europa locken. Ein Ausschuss sollnun das erste European Research Council(ERC) bilden. Es wird einen Teil der Mittelaus dem 7. EU-Forschungsprogramm 2007bis 2010 bekommen, das mit rund 17,5Milliarden Euro ausgestattet werden soll.

Pyramiden für Kairo

/tui/ Den 50 auf dem TU-Campus aufge-türmten Holzkisten fehlte zwar die roteSchleife, doch es war ein Geschenk: die zer-legte Kaltwalzanlage des Instituts für Metal-lische Werkstoffe und Glüh-, Lichtbogen-und Vakuuminduktionsöfen aus der Metall-kunde der Fakultät III, Prozesswissenschaf-ten, bestimmt für die Ain-Shams-Universi-tät in Kairo. Die Anlagen, gebaut zwischen1960 und 1980, hatten seitdem treueDienste geleistet, wurden aber nach einerNeuausrichtung der Forschung nicht mehrgebraucht. Die Ägypten-Kontakte der Fa-kultät bestehen bereits seit 15 Jahren, die

So planen die Iraner das Leben auf der Halbinsel Kish. Der Flughafen und andere Baulichkeiten sind bereits vorhanden.

Kish liegt in einem moderaten Klima am Persischen Golf gegenüber der arabischen Halbinsel

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TU intern Nr. 4 · April 2005 Seite 13MENSCHEN

Dem Zweifel und der Skepsis getrotztGründer des Zentrums für Antisemitismusforschung Herbert A. Strauss starb in New York

Herbert A. Strauss, der das Zentrumfür Antisemitismusforschung an derTU Berlin ab 1982 aufgebaut und bis1990 geleitet hat, ist nach kurzerKrankheit am 11. März in New Yorkgestorben.

Als er 1982 als Gründungsdirektor desZentrums aus New York nach Berlinberufen wurde, bezweifelten skepti-sche Stimmen, dass ein solches, in Eu-ropa einmaliges Institut fundierte wis-senschaftliche Arbeit leisten könnte.Es kennzeichnet die große Aufbauleis-tung von Herbert Strauss, dass er demZentrum durch innovative, von derDeutschen Forschungsgemeinschaftund der VW-Stiftung geförderte For-schungsprojekte schnell breite wissen-schaftliche Anerkennung im In- undAusland verschaffte und dass es ihmdurch zahlreiche Veranstaltungen wieRingvorlesungen und Lerntage zu-gleich gelang, die universitäre wie dieBerliner Öffentlichkeit zu erreichen.Im Wirken von Herbert Strauss ver-banden sich wissenschaftliche Ratio-nalität und Moralität mit der Ver-pflichtung auf liberale Werte. Dies istnicht zuletzt Resultat seines besonde-ren Lebensweges gewesen, den er inseiner Autobiografie „Über dem Ab-grund. Eine jüdische Jugend inDeutschland 1918–1943“ eindrück-lich beschrieben hat. 1918 in Würz-burg geboren, ging er angesichts desimmer stärker werdenden nationalso-zialistischen Drucks auf die Juden1936 in die Großstadt Berlin, wo er bis1942 Judaistik und Geisteswissen-

schaften an der Hochschule fürdie Wissenschaft des Judentumsstudierte und wo er noch die geis-tigen und politischen Häupter desdeutschen Judentums, etwa LeoBaeck, kennen gelernt hat. AlsHilfsrabbiner und Zwangsarbei-ter musste er die Zerstörung desJudentums durch die nationalso-zialistische Verfolgungspolitikmit ansehen, der er und seine spä-tere Frau Lotte sich nur durch einLeben im Untergrund und eineabenteuerliche Flucht in dieSchweiz im Juni 1943 entziehenkonnten. Dort studierte er Ge-schichte und promovierte 1946bei Werner Naef in Bern mit einerArbeit über die Grundrechtsde-batte der Deutschen Nationalver-sammlung 1848/49. Im Jahre1946 emigrierte Strauss in dieUSA, wo er schließlich in NewYork eine Professur für Geschich-te am City College bekam. Seineakademischen Interessen warenvon diesem Lebensschicksal ge-prägt. Er leistete wichtige Beiträge zurjüdischen Emigrations- und Wissen-schaftsgeschichte, zur Geschichte derJudenemanzipation in Preußen undder Judenverfolgung im Nationalso-zialismus. Diese Forschungsschwer-punkte bestimmten auch sein For-schungsprogramm am Zentrum fürAntisemitismusforschung, das Projek-te zum Antisemitismus in der deut-schen Volkskultur des Vormärz, zurWissenschaftsemigration nach 1933,für die er selbst in Kooperation mit

dem Institut für Zeitgeschichte inMünchen in seinem „BiographischenHandbuch der deutschsprachigenEmigration nach 1933“ eine wichtigeQuellengrundlage geschaffen hatte,und zur gegenwartsbezogenen empiri-schen soziologischen Antisemitismus-forschung umfasste. Dieses breit ange-legte Programm ließ sich nur in inter-disziplinärem Zugriff realisieren, undso holte er neben Historikern auch So-ziologen, Politikwissenschaftler, Ger-manisten, Religionswissenschaftler

und Kunsthistoriker ans Zent-rum. Neben der Interdisziplina-rität prägt auch der von HerbertA. Strauss ausgehende Ansatz,den Antisemitismus im allgemei-neren Kontext der Vorurteils-und Konfliktforschung zu sehen,bis heute die Arbeit des Instituts.Nach acht erfolgreichen Jahrender Aufbauarbeit kehrte Her-bert Strauss mit seiner Frau 1990wieder nach New York zurück,wo er sich der Arbeit an seinerAutobiografie widmete, derenzweiter Teil, die Jahre in derSchweiz und in den USA, nununvollendet bleiben wird.Wie sehr seine Arbeit und seinePerson über das Zentrum hinausin die TU Berlin und die BerlinerWissenschaftspolitik und Öf-fentlichkeit hineinwirkten, bele-gen nicht nur die guten Bezie-hungen, die Herbert Strauss dortanknüpfte und die bis zu seinemTode fortdauerten, sondernauch die Tatsache, dass ihm die

TU Berlin 1991 die akademische Wür-de eines „Ehrenmitgliedes der Techni-schen Universität“ verliehen hat. DasZentrum für Antisemitismusfor-schung und die TU Berlin sind ihm, dersich mit Engagement und Geschick andie Aufbauarbeit des Instituts in Ber-lin machte, zu großem Dank verpflich-tet, und sie werden sich seiner Ver-dienste stets mit größter Hochachtungerinnern.

Prof. Dr. Kurt Kutzler,Präsident der TU Berlin

Peter Weyerstahl starb am 18. März2005 im Alter von 72 Jahren, uner-

wartet und viel zu früh. Die TechnischeUniversität Berlin verliert mit ihm ei-nen angesehenen Professor, die Gesell-schaft von Freunden, in deren Vorstander bis zuletzt tätig war, ist einer ihreraktivsten Persönlichkeiten beraubt,und die vielen, die ihn geschätzt, be-wundert oder ihn als ihren Freund be-trachtet haben, trauern nun um denVerlust eines Menschen, der ihnen ansHerz gewachsen ist und dem sie stets ih-ren Respekt erwiesen haben.Peter Weyerstahl hatte bereits an derTU Berlin in Organischer Chemie pro-moviert und kehrte nach mehrjährigerTätigkeit bei der ESSO AG als Hoch-schullehrer und Forscher dorthin zu-rück, wo er sich großeAnerkennung er-warb. Die Zahl seinerSchüler war groß under wird heute welt-weit als einer derkompetentesten Wis-senschaftler in derAromaforschung ge-sehen. Peter Weyer-stahl war ein Chemie-professor vom richti-gen Schlage.Seinem besonderenFührungsstil ver-dankt Peter Weyer-stahl die Anerken-nung, die ihn viermal in das Amt desDekans brachte. Er war 1970, vor derAuflösung der Fakultäten, der letzteDekan der Fakultät II für AllgemeineIngenieurwissenschaften und zugleichder erste Dekan des neuen Fachbe-reichs 5 für synthetische und analyti-sche Chemie. Ähnlich 1993, als diebeiden Chemiefachbereiche 5 und 6zusammengelegt wurden, war er derletzte und erste Dekan in dieser Phaseder Neuorientierung. Er besaß die be-sondere Fähigkeit, Interessengegen-sätze auszugleichen und Gemeinsam-keiten zu betonen.Peter Weyerstahl pflegte viele Verbin-dungen ins Ausland. Ihm verdankt die

TU Berlin enge Beziehungen nach Is-rael. Sie waren nicht nur wissenschaft-lich erfolgreich, sondern trugen auchzur deutsch-israelischen Aussöhnungbei. Viele Jahre war er Vorsitzenderder Freunde der Hebräischen Univer-sität Jerusalem, eine besonders ver-trauensvolle Rolle.In den letzten Jahren trat für PeterWeyerstahl die Arbeit in der Gesell-schaft von Freunden der TechnischenUniversität Berlin in den Vorder-grund, deren Mitglied er seit 1970 war.22 Jahre, bis heute, gehörte er demVorstand der Gesellschaft an. Er führ-te von 1983 bis 1985 deren Geschäfteund übernahm vielfältige Aufgaben.Sein organisatorisches Talent, seinegroße Erfahrung und sein feines Ge-

spür für den richtigenTon und Stil machtenPeter Weyerstahl zueiner Persönlichkeit,die in hohem Maßedas Ansehen und dieGeschicke der Gesell-schaft von Freundenund der TechnischenUniversität Berlin ge-prägt haben. Seinetiefe Verbundenheitmit seiner Universitätund seine große Loya-lität gegenüber der In-stitution habenMaßstäbe gesetzt und

ihn zum Vorbild gemacht. Nicht zu-letzt deshalb hat ihm die Universitätzu seinem siebzigsten Geburtstag alsZeichen ihrer Anerkennung die golde-ne Ehrennadel verliehen.Peter Weyerstahl war vieles, vor allemaber auch ein Koch. Ein Hobbykoch,der längst die Grenze zur Professiona-lität überschritten hatte und der alle,die die Gelegenheit hatten, seineKochkünste zu erfahren, in Glück-seligkeit und Bewunderung versetzenkonnte.Wir trauern um Peter Weyerstahl.

Prof. Dr. Bernd Mahr, Vorsitzenderdes Vorstands der Gesellschaft von

Freunden der TU Berlin e.V.

Chemiespezialist und OrganisatorZum Tod von Peter Weyerstahl

Peter Weyerstahl

Herbert A. Strauss

MeldungenKunst zum Anfassen

/tui/ Dr. Lars Blunck vom FachgebietKunstgeschichte der TU Berlin erhielt fürseine Untersuchung „Luft anhalten undan Spinoza denken – Zu Problemen derPublikumsbeteiligung in der zeitgenössi-schen Kunst“ den mit 2500 Euro dotier-ten Deubner-Preis für aktuelle kunsthisto-rische Forschung 2004.

Hugo Strunz wurde 95

/tui/ Rund 20 Mineralien hat er entdecktund wissenschaftlich beschrieben. Eines,das Strunzit, ist sogar nach ihm benannt.Er ist der bedeutendste Mineraloge derletzten 200 Jahre: Professor Hugo Strunzfeierte im Februar seinen 95. Geburtstag.1951 wurde er Ordinarius für Mineralo-gie und Petrologie an der TU Berlin, warspäter auch Dekan und ein vielfach aus-gezeichneter Forscher.

Ehrendoktor in Athen

/tui/ Im Februar wurde Prof. Dr.-Ing.Gerhard J. Müller, Institut für medizini-sche Physik und Lasermedizin (Charité –Universitätsmedizin Berlin) von der Uni-versität Athen die Ehrendoktorwürde ver-liehen. Der Kooperationsvertrag mit derFU Berlin 1985 führte zur Gründung desLehrstuhls. Mitte der 90er-Jahre wurdeder Vertrag dann auf TU Berlin und Hum-boldt-Universität zu Berlin ausgedehnt.

Vorsitz im Rundfunkrat

/tui/ Zum Vorsitzenden des Rundfunkra-tes Berlin-Brandenburg wurde im De-zember Professor Lothar Romain ge-wählt, Präsident der Universität der Küns-te Berlin und Vertreter der Landesrekto-renkonferenz im Rundfunkrat.

Rezeptur für das perfekte KleinstteilchenNeu berufen: Matthias Driess setzt neue Akzente am Institut für Chemie

Leitfähige Polysilane, molekulareSchalter und raffiniertes Clusterde-

sign sind die Forschungsthemen vonMatthias Driess, der nun am Institutfür Chemie der TU Berlin die C4-Pro-fessur „Metalorganics and InorganicMaterials“ (Nachfolge Professor Her-bert Schumann) innehat. Driess wech-selte zum 20. Dezember 2004 von derRuhr-Universität Bochum nach Berlin.Silizium ist ein zentrales Element derArbeit des 43-Jährigen. Zum einenentwickelt Driess lösliche metallischeLeiter aus UV-labilen Polysilanen.Oberflächen werden durch Eintunkendamit beschichtet: feinste Strukturen,Leiterbahnen, nur 200 Nanometerbreit. Leitfähige dünne Filme aus spe-ziellen Carbosilanen, die ihre Leitfä-higkeit um das 10 000fache steigern,zielen in Richtung „Datenverarbei-tung der Zukunft“.Schaltbare Moleküle sind das zweiteStichwort. Ausgangspunkt ist die Fra-ge, wie man ein so reaktionsträges Mo-lekül wie Methan Energie sparend inMethanol umwandeln kann. Driess ar-beitet an einem neuen Katalysatorsys-tem auf Basis speziell entworfenerKomplexe mit Metallen in ungewöhn-lich niedriger Oxidationsstufe.

Last but not least: Na-nopartikel beispiels-weise aus Zinkoxidfür Katalysatoren.Aus molekularenZinkoxid-Clusternwerden reaktions-freudige Mini-Clusterherausgebrochen undsofort durch „Deko-rieren“ mit langketti-gen organischen Li-ganden schachmattgesetzt. Durch nach-folgendes Erhitzenspringt das Dekorwieder ab – doch imFestkörper kann esnicht weit kommen.Die Folge: Nun wie-der reaktiv, verbin-den sich benachbarte

Mini-Cluster zu picometer-, späterrund zehn nanometergroßen Parti-keln. Praktischerweise begrenzt dasabgestreifte Dekor die Teilchengröße.„Es sitzt wie ein ,Carbonpelz‘ auf demOxid und kann nachher chemisch ,ab-rasiert‘ werden“, erzählt Driess. Mat-thias Driess begann mit dem Studiumin Heidelberg eine Bilderbuchkarrie-re. In nur acht Semestern machteDriess sein Chemiediplom. Fasziniertvom Einheitsgedanken von Philoso-phie und Naturwissenschaften, derschon Alexander von Humboldt leite-te, studierte er nebenbei Philosophieund schrieb eine Magisterarbeit zumlogischen Empirismus – über die Ma-thematisierbarkeit von Sprache.Gebiete, auf denen sich erst wenige For-scher tummelten, zogen Driess magischan. 1988 synthetisierte er während derPromotion erste Bor-Phosphor-Cluster,Moleküle, die heute als TrojanischesPferd in der Bor-Neutronen-Einfang-therapie gegen Hirntumore eingesetztwerden. Auslandsstudien und Preisefolgten. Nach der Habilitation in Hei-delberg und Lehrerfahrungen in Frei-burg nahm er 1996 – erst 35-jährig – denRuf auf eine C4-Professur in Bochuman. Catarina Pietschmann

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Den höchsten rumänischen Ordenaus den Händen von Staatspräsi-

dent Traian Basescu erhielt im Febru-ar Professor Dr.-Ing. Radu Popescu-Zeletin, Direktor des Fraunhofer-Insti-tuts für Offene Kommunikationssyste-me (FOKUS) und Inhaber des gleich-namigen Lehrstuhls an der TU Berlin.Mit dem so genannten „Ordinul Natio-nal de Merit în Grad de Comandor“wurden seine Verdienste zur Förde-rung der Zusammenarbeit von

Deutschland und Rumänien in derForschung und Entwicklung sowie imAusbau der freundschaftlichen Bezie-hungen zwischen beiden Ländern ge-würdigt. FOKUS betreut jährlich rundzehn Diplomanden und Promovendenvom Polytechnicum Bukarest, mitdem eine wissenschaftliche Koopera-tion besteht. tui

Gute Beziehungen zuRumänien

RaduPopescu-Zeletin er-hielt denhöchstenrumänischenOrden

Matthias Dries kam aus Bochum an die TU Berlin

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Page 14: T 4/05 - TU Berlin, Pressestelle: Archiv · Ware, Waffe, Menschenrecht? ... in großen Lettern an die weiße Fassade des Hauptgebäudes mon-tiert, grüßt nun die Passanten auf der

Seite 14 TU intern Nr. 4 · April 2005TIPPS & TERMINE

Von Wolfgang für Claire: Farbenprächtige und romantische Kulissen für Kurt Tucholskys Geschichte von der verliebten Studentin Claire und ih-rem Freund Wolfgang entwarfen Erstsemester des TU-Masterstudiengangs Bühnenbild im vergangenen Semester. Sie hatten an einem Wettbewerbdes carrousel Theaters an der Parkaue und der Musikakademie Rheinsberg teilgenommen. 1. Preis: José Eduardo Luna Zankoff (siehe Foto). Die Rea-lisierung des Entwurfs wurde an die Studentin Marion Berg vergeben. Das „Bilderbuch für Verliebte“, Dramaturgie Manuel Schöbel, KompositionMatthias Jann wird sowohl im carrousel-Theater als auch im Schlosstheater Rheinsberg aufgeführt. Premiere ist im Schlosstheater in Rheins-berg am 14. Mai 2005. Den Wettbewerb betreuten die Leiterin des Masterstudiengangs, Professorin Andrea Kleber, und der Intendant des carous-sel-Theaters, Manuel Schöbel. Am 15. April hat ein weiteres Theater-Spektakel im caroussel-Theater Premiere: 18 Märchenstücke -„Grimm Total“. Für diese Stücke schufen die Gewinner des 10. Bühnenbildwettbewerbs des Studiengangs die Bühnenbilder. tui

Erfolg der ZukunftMit dem Gründerpreis Eisenhüttenstadtsollen alle diejenigen erreicht werden, dieeine Geschäftsidee haben oder entwickelnwollen. Der Preis bietet die Chance, überPreisgeld und Anschubfinanzierung die Ei-genkapitalausstattung zu verbessern, undschafft zusammen mit der den Preis beglei-tenden Gründungsberatung eine solide Ba-sis für zukünftige unternehmerische Erfol-ge in der Region Eisenhüttenstadt. Jeweils1. bis 3. Preise mit einem Preisgeld von biszu 25 000 Euro werden in verschiedenenKategorien verliehen.Eisenhüttenstädter Dienstleistungsgesell-schaft mbH, Herr Flemming☎ 03364/37 55 00➥www.gruenderpreis-eisenhuetten-

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Mobile GesellschaftDie Initiative D21 schreibt zusammen mitder Siemens AG und dem Marktfor-schungsunternehmen TNS Emnid den In-novationswettbewerb Vision2Market aus.Er richtet sich an Studierende und Auszu-bildende aller relevanten Fachrichtungen.Gesucht werden innovative Geschäftside-en aus dem Themenkomplex „Mobile Ge-sellschaft“. Ob Produkte, Dienstleistungenoder Prozesse – ausschlaggebend ist, dassdie Ideen den Informations- und Kommu-nikationstechnologien neue Impulse ge-ben. Einsendeschluss ist der 5. Mai 2005.Vision2Market c/o Initiative D21 e. V., Sie-mensdamm 50, 13629 Berlin☎ 030/38 63 00 88✉ kontakt@vision2 market.de➥www.vision2 market.de

Stipendien für DoktorandenDie Hans-Böckler-Stiftung schreibt Stipen-dien für Promotionen mit gesellschaftspoli-tisch relevanten Themen aus. Gefördertwerden sowohl individuelle Promotionsvor-haben als auch solche im Rahmen von Gra-duate Schools, Forschungsverbünden oderan einem Promotionskolleg der Hans-Böck-

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Besser mit Drittstaatenzusammenarbeiten

Im Jahre 2003 haben das Europäische Par-lament und der Rat den Beschluss über dasProgramm Erasmus Mundus angenommen.Das allgemeine Ziel des Programms ist dieVerbesserung der Qualität der europäi-schen Hochschulbildung durch die Förde-rung der Zusammenarbeit mit Drittstaatenzur Verbesserung der Entwicklung der Hu-manressourcen und Förderung des Dialogssowie des Verständnisses zwischen denVölkern und der Kulturen. Es deckt denZeitraum 2004 bis 2008 ab und verfügtüber einen Finanzrahmen von 230 Millio-nen Euro. Der Durchführungszeitraum derausgewählten Projekte beginnt im akade-mischen Jahr 2006/2007, einige Projektewerden jedoch bereits ab Oktober 2005umgesetzt.✉ [email protected]➥http://europa.eu.int/comm/education

/programmes/mundus/index_de.html

Zu Mitbestimmung forschenDie Hans-Böckler-Stiftung vergibt nebenPromotionsstipendien auch Stipendien fürForschungsprojekte. Gefördert werden ins-besondere Projekte, die dazu beitragen, dieBedingungen für Mitbestimmung und ge-werkschaftliche Interessenvertretung zuverbessern. Forschungsprojekte beantra-gen und entwickeln können nur Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler sowiewissenschaftliche Einrichtungen. Die An-träge können jederzeit gestellt werden.Hans-Böckler-Stiftung, Hans-Böckler-Str.39, 40476 Düsseldorf☎ 0211/7 77 80✉ [email protected]➥www.boeckler.de

Tiburtius-Preis 2005Die Landesrektorenkonferenz (LKRP) ver-leiht auch im Jahr 2005 den Tiburtius-Preisder Berliner Hochschulen an Doktorandin-nen und Doktoranden für hervorragendeDissertationen. Es werden drei Preise inHöhe von 4000, 2500 und 1500 Euro sowiedrei Anerkennungspreise von je 500 Eurovergeben. Absolventinnen und Absolventender Fachhochschulen sowie der Berufsaka-demie Berlin werden für hervorragendeDiplomarbeiten mit drei Preisen in Höhevon 3000, 2000 und 800 Euro ausgezeich-net. Die Professorinnen und Professorensind aufgefordert, geeignete Arbeiten vor-zuschlagen. Die Arbeiten müssen Teil einesim Jahr 2004 an einer Berliner Hochschuleabgeschlossenen Promotions- oder Prü-fungsverfahrens sein oder nach der jeweili-gen Prüfungsordnung mit der bestmögli-chen Note bewerten worden sein. Es könnennur Arbeiten berücksichtigt werden, dienicht bereits für einen anderen Preis vorge-schlagen sind. Ausschlussfrist: 19. Mai 2005.Geschäftsstelle der Auswahlkommissionfür den Tiburtius-Preis, Freie UniversitätBerlin, II C, Kaiserswerther Str. 16–18,14195 Berlin, ☎ 030/83 87 36 40/44

Transatlantischer WettbewerbBeim Transatlantischen Wettbewerb gerätjenseits der Tagespolitik ein Amerika in denBlick, das viele lokale und regionale Initia-tiven hervorbringt, die Menschen in Über-gangssituationen begleiten – als Program-me für Hilfsbedürftige oder als Selbsthilfe-projekte. Es werden Ideen und funktionie-rende Praxismodelle aus den USA gesucht,die auch in Deutschland Menschen bei derBewältigung von Übergängen helfen kön-nen. Für überzeugende Konzepte stellt dieKörber-Stiftung Preise und Fördermittelvon insgesamt 150 000 Euro bereit. Einsen-deschluss ist der 31. Oktober 2005.Körber-Stiftung, Transatlantischer Ideen-wettbewerb USable, Kurt-A.-Körber-Chaussee 10, 21033 Hamburg☎ 040/72 50 38 67, Fax: 040/72 50 39 22✉ [email protected]

ler-Stiftung. Die Dauer des Stipendiums be-trägt zwei Jahre, eine Verlängerung um einJahr ist möglich. Monatlich stehen maximal920 Euro sowie eine Forschungspauschalevon 100 Euro zur Verfügung. Der nächsteAntragstermin ist der 17. Mai 2005.Hans-Böckler-Stiftung, Hans-Böckler-Str.39, 40476 Düsseldorf☎ 0211/7 77 80✉ [email protected]➥www.boeckler.de

JugendsoftwarepreisDie Klaus Tschira Stiftung ruft kreative jun-ge Leute auf, sich um den Jugendsoftware-preis 2005 zu bewerben. Gesucht werdenoriginelle Programme und pfiffige Präsen-tationen, die anderen Schülerinnen undSchülern wissenschaftliche Themen näherbringen. Am Wettbewerb teilnehmen kön-nen alle Schülerinnen und Schüler inDeutschland, Österreich und der Schweiz.Bewerben können sich Einzelpersonen,Schülergruppen sowie ganze Klassen. Ein-sendeschluss ist der 12. September 2005.Als Preise lobt die Stiftung Laptops, Klas-

Staatsschulden-Krisen sind ein immer aktu-eller und brennender werdendes Thema,nicht nur durch die jüngste Insolvenz Ar-gentiniens. Der Internationale Währungs-fonds hatte bereits 2002 auf die Verzerrungdes Wettbewerbs auf den internationalenKapitalmärkten durch Umschuldungenund Suspendierungen aufmerksam ge-macht. In seinem neuen Buch setzt sich Dr.Markus C. Kerber, Jurist und Finanzwis-senschaftler der TU Berlin, kritisch mit die-sen Vorschlägen auseinander und plädiertfür neutrale Frühwarnsysteme, um Krisenbesser vorzubeugen und Risiken besser ab-zuschätzen.

Markus C. Ker-ber, Souveränitätund Konkurs. ZurInstitutionenöko-nomie der Sus-pendierung staat-licher Schuld iminternationalenRecht. BerlinerWissenschaftsver-lag 2004, ISBN3-8305-0974-X

Frühjahrsvorlesung10. Mai 2005Frühjahrsvorlesung der Gesellschaftvon Freunden der TU Berlin e.V. sowieDrees & Sommer-PreisverleihungZusammenarbeit zwischen Wirtschaftund WissenschaftProf. Dr. Hasso Plattner, SAP-Gründerund AufsichtsratsvorsitzenderVeranstalter: Gesellschaft von Freun-den der TU Berlin e.V. und der Präsi-dent der TU BerlinKontakt: Christel Hecht, Gesellschaftvon Freunden der TU Berlin,Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni135, 10623 Berlin Hauptgebäude,H 1058Zeit: 18.00 Uhr ☎ 314-23758

Elite-DiskussionDie Berliner Wissenschaftliche Gesell-schaft e. V und die Initiative „an morgendenken - Wirtschaft und Wissenschaft ge-meinsam für Berlin“ lädt zu einer hoch-karätig besetzten öffentlichen Diskussions-veranstaltung ein. Thema „Wie stellt sichBerlin im Wettbewerb um die Eliteuniver-sitäten auf?Zeit: Donnerstag, 21. April 2005, 19 UhrOrt: Hörsaal H 1058 (Konrad-Mellerowicz-Hörsaal), TU-Hauptgebäude, 1. Stock,Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Experimentalvorlesungen zurThermischen Analyse

Ohne die Methoden der „Thermischen Ana-lyse“ kann heute kein modernes For-schungslabor der Pharmazie, Chemie, Phy-sik oder der Geo- und Werkstoffwissen-schaften effizient arbeiten. Das Institut fürChemie bietet in Zusammenarbeit mit derNetzsch Gerätebau GmbH, Selb, eine Expe-rimentalvorlesung über die Grundlagen undmodernen Entwicklungen der Methodender Thermischen Analyse für interessierteStudierende aller Fachrichtungen an. DenAbschluss bildet eine Exkursion nach Selb,um die Entwicklungs- und Applikationsla-bors der Firma Netzsch zu besichtigen. Ortund Zeit werden noch bekannt gegeben.☎ 314-2 26 03✉ [email protected]

Einstein für KinderIn dem Wettbewerb „Ich zeig Dir was, wasDu nicht siehst“ sind Grundschulklassen inBerlin und Brandenburg eingeladen, sich inkindgerechter Weise mit einem der dreiEinstein-Themen „Licht – Zeit – Zufall“auseinander zu setzen. Ausgewählte Bei-träge werden prämiert und auf einer zent-ralen Veranstaltung unter Mitwirkung vonPeter Lustig (ZDF „Löwenzahn“) der Öf-fentlichkeit vorgestellt. Der Wettbewerbder Deutschen Physikalischen Gesellschafte. V. wird von der Wilhelm und Else Hera-eus Stiftung und von den Berliner Hoch-schulen, dem Berliner Bildungssenat sowiedem Bundesbildungsministerium geför-dert. Einsendungen an: Fachdidaktik Phy-sik, Sekr. PN 1–1, Hardenbergstr. 36,10623 Berlin, Stichwort: „Ich zeig Dir was,was Du nicht siehst“

Leitfaden BildungÜber das offene Bildungsangebot im Som-mersemester 2005 für Studierende, Ge-werkschafter und Beschäftigte informiertder neue Leitfaden der KooperationsstelleWissenschaft/Arbeit in der Zentraleinrich-tung Kooperation der TU Berlin. Themensind unter anderem „MenschengerechteArbeits- und Technikgestaltung“ oderÖkologische Produktion und Konsumti-on“. Ab Anfang April zu bestellen oder ab-zuholen unter➥www.tu-berlin.de/zek/koop

––– Buchtipp ––– ––– Diverses –––

StipendiumLetzte Chance, ein Promotionsstipendi-um ab Juli 2005 zu beantragen: Nachdem Gesetz zur Förderung des wissen-schaftlichen und künstlerischen Nach-wuchses kann ein solches Stipendiumbeantragen, wer eine Promotion vorbe-reitet oder eine weit fortgeschritteneDissertation abschließen möchte. Überdie Vergabe des Stipendiums in Höhevon 716 Euro monatlich plus Sachkos-tenpauschale von 103 Euro entscheidetdie hochschulübergreifende Kommissi-on zur Vergabe von Promotionsstipen-dien. Antragsschluss ist der 15. April2005. Einzureichen in der AbteilungK36 der TU Berlin, Straße des 17. Juni135, 10623 Berlin☎ 31 42 39 29 (Frau Hördt), Sprechstun-de Dienstag und Donnerstag 9 bis 12Uhr.

Vom gleichen Autor gab die „Wirtschafts-wissenschaftliche Dokumentation“ der TUBerlin kürzlich das Diskussionspapier „DieVorschläge zur ,Fortentwicklung’ des Sta-bilitätspakts“ heraus. Statt Hüter der Ver-träge zu bleiben,ist die Eruopäische Kom-mission zum Spielmacher bei der Demon-tage normativ gebundener Finanzwirt-schaft durch die Mitgliedsländer geworden,ist seine provokante These.ISSN 0944–7741

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TU intern Nr. 4 · April 2005 Seite 15TIPPS & TERMINE

Herausgeber: Presse- und Informations-referat der Technischen UniversitätBerlin, Straße des 17. Juni 135, 10623Berlin.☎ (030) 314-2 29 19/2 39 22,Fax: 314-2 39 09,✉ [email protected],www.tu-berlin.de/presse/Chefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges(tz) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp) Redaktion: Carina Baganz(Tipps & Termine), Ramona Ehret (ehr),Christian Hohlfeld (cho), Bettina Klotz(bk), Sybille Nitsche (sn), Stefanie Terp(stt)Layout: Christian Hohlfeld,Patricia Pätzold-AlgnerFotografin: Sabine BöckWWW-Präsentation: Ulrike Schaefer (us)Gesamtherstellung: deutsch-türkischerfotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67,10969 Berlin, Tel. 25 37 27-0Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, Hentigstraße 14a,10318 Berlin, Telefon: (030) 65 94-16 96, Fax: (030) 65 26-42 78,www.unicom-berlin.comVertrieb:Ramona Ehret,Tel.: 314-2 29 19Auflage: 16 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmalim Jahr. 20. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite.Namentlich gekennzeichnete Beiträgemüssen nicht unbedingt mit der Mei-nung der Redaktion übereinstimmen.Unverlangt eingesandte Manuskripteund Leserbriefe können nicht zurückge-schickt werden. Die Redaktion behältsich vor, diese zu veröffentlichen und zukürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Herausgebers.H intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlor-frei gebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

Meister des farbigen Bauens – Bruno Taut in Berlin heißt eine Ausstellung des Deutschen Werkbundes Berlin e.V., die am 4. Mai 2005 imArchitekturgebäude der TU Berlin eröffnet wird. Die Ausstellung und ein entsprechendes Buch sind der schillernden Person Bruno Tauts zu seinem125. Geburtstag gewidmet. Taut war Architekt, Stadtplaner, Designer, Humanist, Idealist, Sozialreformer, Utopist und vor allem Künstler. Intellektund Gefühl spiegeln sich in seinen Siedlungsbauten der 20er-Jahre in Berlin und verleihen ihnen einen einzigartigen Charakter. Die Ausstellung zeigtTauts Berliner Wohnanlagen und Siedlungsbauten systematisch auf 34 Fahnen im Format 90 ´ 200. Sie ist als Wanderausstellung konzipiert und solldie Bestrebungen unterstützen, vier bedeutende Berliner Siedlungen in das Weltkulturerbe aufzunehmen. Oben im Bild: Wohnanlage an der Paul-Heyse-Straße in Berlin-Prenzlauer Berg. Eröffnung 4. Mai 2005, 18.30. Dauer: 5. 5.–28. 5. 2005, geöffnet dienstags–freitags, 14–20 Uhr, samstags14–18 Uhr, Eintritt zwei Euro, Studierende frei. Architekturgebäude, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin

Akademischer SenatZeit: jeweils 14.15 UhrOrt: TU-Hauptgebäude, Raum H 1035,Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin20. April 200511. Mai 20051. Juni 200522. Juni 200513. Juli 2005

HauptkommissionZeit: jeweils 9.00 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude,Raum H 30051. Juni 200530. November 2005

KuratoriumZeit: 9.00–13.00 UhrOrt: TU-Hauptgebäude, Raum H 1035,Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin15. Juni 200514. Dezember 2005

Sprechstunden des Präsidenten imSommersemester 2004/2005(nur für Hochschulmitglieder)Zeit:jeweilsdienstags,14.00–15.00 Uhr26.April 200531. Mai 200528. Juni 200512. Juli 2005Pro Sprechstundenteilnehmer/in ste-hen 15 Minuten zur Verfügung. DasThema muss mindestens eine Wochevorher eingereicht werden.

GremienRadio & TVDie Frauen von RavensbrückDonnerstag, 21. April, 22.45 Uhr, rbbFernsehenMit über 120 000 Inhaftierten war Ra-vensbrück (Brandenburg) das größteFrauen-KZ der NS-Geschichte. Bereits1980 hat die Berliner Produzentin undRegisseurin Loretta Walz begonnen,Überlebende zu interviewen. Sie lässtFrauen aus 15 Ländern schildern, wiesie aufgewachsen sind, wie sie zum Wi-derstand, ins KZ gekommen sind undwie sie die Haftzeit überleben konnten.Sie berichten von grausamer Erniedri-gung und unmenschlicher Arbeit, vonmedizinischen Experimenten undZwangssterilisationen. Das rbb Fernse-hen zeigt den Dokumentarfilm anläss-lich des 60. Jahrestages der Befreiungdes Konzentrationslagers.

Befreit und vergessen. Das Schicksal der„Displaced Persons“ im Nachkriegs-deutschlandFreitag, 6. Mai 2005, 19.15 Uhr,Deutschlandfunk„Displaced Persons“ (DPs) nannten dieAlliierten Millionen Heimatlose, diesich am Ende des Zweiten Weltkriegesim ehemaligen deutschen Reichsgebietaufhielten. Es waren unter anderemKriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Be-freite aus den KZ oder Überlebende derTodesmärsche. Der größte Teil von ih-nen sollte schnellstmöglich repatriiertwerden. Das Feature rekonstruiert eineher vernachlässigtes Kapitel der deut-schen Nachkriegsgeschichte bis zurAuflösung der letzten Lager im Jahre1962. caba

––––––––––– Personalia –––––––––––––––– Veranstaltungen –––––

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RuferteilungDr. rer. nat. Michael Andreas Kneissl, Pro-jektleiter des Palo Alto Research Centers(PARC) der Firma Xerox in Kalifornien,USA, für das Fachgebiet Experimentalphy-sik/Nanophysik und Photonik der FakultätII, Mathematik und Naturwissenschaften,der TU Berlin.

RufannahmenProf. Dr.-Ing. Uwe Nestmann, Ruferteilungvom 9. August 2004, Assistenzprofessor ander Eidgenössischen Technischen Hoch-schule Lausanne (EPFL), für das FachgebietTheoretische Informatik/Theorie verteilterSysteme in der Fakultät IV, Elektrotechnikund Informatik, der TU Berlin.Dr.-Ing. Matthias Rötting, Ruferteilungvom 12. Oktober 2004, Researcher in derForschungsabteilung am Center for SafetyResearch, Hopkinton, Massachusetts, USA,für das Fachgebiet Mensch-Maschine-Sys-teme in der Fakultät V, Verkehrs- und Ma-schinensysteme, der TU Berlin.

RufablehnungProf. Dr. Otto Petrovic, Ruferteilung vom28. November 2004, außerordentlicher Pro-fessor an der Karl-Franzens-UniversitätGraz und Leiter des außeruniversitären For-schungszentrums evolaris Privatstiftung, fürdas Fachgebiet Informations- und Kommuni-kationsmanagement in der Fakultät VIII,Wirtschaft und Management, der TU Berlin.

AußerplanmäßigeProfessur – verliehen

Prof. Dr. Stefan Krauter, Gastprofessor ander Landesuniversität Ceará, Brasilien, fürdas Fachgebiet Photovoltaische Energie-technik in der Fakultät IV, Elektrotechnikund Informatik, der TU Berlin, zum 3. Feb-ruar 2005.

Honorarprofessur – verliehenProf. Dr. Jürgen Keßler, Professor an derFachhochschule für Technik und Wirt-schaft, Berlin, für das Fachgebiet Wettbe-werbs- und Kartellrecht, gewerblicherRechtsschutz in der Fakultät VIII, Wirt-schaft und Management, der TU Berlin,zum 9. Februar 2005.

Gastprofessur – verliehenProf. Dr. Renate Raffelsiefen, für das Fach-gebiet Allgemeine Linguistik in der Fakul-tät I, Geisteswissenschaften, der TU Berlin,bis zum 30. September 2005.

Lehrbefugnisse – VerliehenDr. Jörg Liesen, Wissenschaftlicher Mitar-beiter an der TU Berlin, für das FachgebietMathematik in der Fakultät II, Mathematikund Naturwissenschaften, der TU Berlin,zum 24. Februar 2005.Dr. Ekkehard Köhler, WissenschaftlicherAssistent an der TU Berlin, für das Fachge-

biet Mathematik in der Fakultät II, Mathe-matik und Naturwissenschaften, der TUBerlin, zum 21. Februar 2005.Dr. Dr. Jacob Emmanuel Mabe, freiberuflichtätig, für das Fachgebiet Interkulturelle Phi-losophie in der Fakultät I, Geisteswissen-schaften, der TU Berlin, zum 14. März 2005.Dr. Gerhard Schumacher, Wissenschaftli-cher Mitarbeiter am Hahn-Meitner-InstitutBerlin, für das Fachgebiet Metallphysik inder Fakultät III, Prozesswissenschaften,der TU Berlin, zum 4. Februar 2005.

Ernennungen in Gremien,Beiräte, Ausschüsse

Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke, Fachgebiet Fi-nanzwissenschaft und Gesundheitsökono-mie, wurde am 3. Februar 2005 zu einemder neuen stellvertretenden Vorsitzendender „Berliner Wissenschaftlichen Gesell-schaft“ gewählt. Die „Berliner Wissen-schaftliche Gesellschaft“ ist die übergrei-fende Vertretung der Wissenschaftler undWissenschaftlerinnen aller einschlägigenwissenschaftlichen Institutionen in Berlin.Prof. Dr. Gert G. Wagner, Fachgebiet Em-pirische Wirtschaftsforschung und Wirt-schaftspolitik, wurde mit Wirkung vom 1.Februar 2005 vom BundespräsidentenHorst Köhler erneut zum Mitglied des Wis-senschaftsrates des Bundesministeriumsfür Bildung und Forschung ernannt.

RuhestandProf. Dr. Roland Peter, Fakultät II, Mathe-matik und Naturwissenschaften, Institutfür Chemie, zum 31. März 2005.Prof. Dr. Klaus-Peter Timpe, Fakultät VVerkehrs- und Maschinensysteme, Institutfür Psychologie und Arbeitswissenschaft,zum 31. März 2005.

EmeritierungenProf. Dr. Klaus Meister, Fakultät I, Geistes-wissenschaften, Institut für Geschichte undKunstgeschichte, zum 31. März 2005.Prof. Dr. Eckart Mensching, Fakultät I Geis-teswissenschaften, Institut für Geschichteund Kunstgeschichte, zum 31. März 2005.Prof. Dr. Ingo Müller, Fakultät III, Prozess-wissenschaften, Institut für Verfahrens-technik, zum 31. März 2005.

VerstorbenProf. Dr. Otto Hirsch, Fakultät VI, Bauin-genieurwesen und Angewandte Geowis-senschaften, ehem. Fachbereich Bauinge-nieur- und Vermessungswesen, FachgebietGeodäsie und geodätische Astronomie, am18. Februar 2005.Prof. Dr. Gerhard Memmert, Fakultät III,Prozesswissenschaften, Institut für Ener-gietechnik, ehem. Institut für Kerntechnik,am 14. Januar 2005.Prof. Dr. Peter Weyerstahl, Fakultät II, Ma-thematik und Naturwissenschaften, Insti-tut für Chemie, Fachgebiet TheoretischeOrganische Chemie, am 18. März 2005.

MathInside10. Mai 2005MathInside – überall ist MathematikVortragsreihe

Veranstalter: DFG-ForschungszentrumMatheon „Mathematik für Schlüssel-technologien“ in Zusammenarbeit mitder Urania Berlin Kontakt: Sönke Lo-renz ☎ 83 87 58 62✉ [email protected]: Urania Berlin, An der Urania 17,10785 Berlin

Eiszeiten, Golfstrom und Mathematik desKlimasReferentin: Prof. Dr. Peter Imkeller,Humboldt-Universität zu BerlinZeit: 9.30 Uhr

Weltraummathematik: Wie sieht das Uni-versum aus?Referent: Dr. Frank Lutz, TechnischeUniversität BerlinZeit: 10.30 Uhr

Wer baut das schönste Auto? Geometriefür optimale OberflächenReferent: Dr. Konrad Polthier, Konrad-Zuse-Zentrum für InformationstechnikBerlinZeit: 12.00 Uhr

Eröffnung

Am 8. Mai. 2005 um 16 Uhr eröffnet inBernau der ehemalige TU-Professor fürDarstellung und Gestaltung Wolf Kah-len sein gleichnamiges Museum. Es han-delt sich um das erste neue Kunstmuse-um der Moderne in den neuen Bundes-ländern nach 1945. Zu sehen sind Foto-und Videoskulpturen sowie andere Me-dieninstallationen aus dem Lebenswerkdes Künstlers. Ort: Am Pulverturmnahe S-Bahnhof Bernau, 16321 Bernau➥ www.wolf-kahlen.net/museum

13. bis 16. April 2005Try it! Junge Frauen erobern die TechnikSchülerinnen-WorkshopVeranstalter: Femtec – Hochschulkarriere-zentrum für Frauen Berlin GmbH (Femtecist eine Gründung der Technischen Univer-sität Berlin und der Europäischen Akade-mie für Frauen in Politik und WirtschaftBerlin e.V.) Kontakt: Sarah Bergner, Fem-tec GmbH, ☎ 314-2 60 12, [email protected] ➥ www.tu-berlin.de/presse/pi/2005/pi54.htm

14. April 2005Einführungsveranstaltung des Techno-Clubsfür das Sommersemester 2005Die Projektanbieterinnen und -anbieterstellen ihre Veranstaltungen zum Thema„Kreativität“ vor.Veranstalter: Technische Universität Ber-lin, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen-und Geschlechterforschung, Techno-ClubKontakt: Dipl.-Ing. Inka Greusing, ☎ 314-7 91 08, Fax: -2 69 88, ✉ [email protected] ➥ www.tu-berlin.de/schueler/techno-club Ort: Wird bei Anmeldung be-kannt gegeben. Zeit: 14.15 Uhr Hinweis:Anmeldung bis zum 11. April 2005 erfor-derlich.

23. April 2005Journée d’études – Globalisierung als He-rausforderung für die KulturwissenschaftenVortragsveranstaltungVeranstalter: Technische Universität Ber-lin, Frankreich-Zentrum Kontakt: EvaWolff, ☎ 314-7 94 10, ✉ [email protected] ➥ www.tu-berlin.de/fak1/frankreich-zentrum/ Ort: TU Berlin,Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin,Hauptgebäude, Hörsaal H 106 Zeit: 11.00bis 17.00 Uhr

26. April 2005Forschen in Europa – Nationale und europäi-sche ForschungsförderungInformationsveranstaltung für Nachwuchs-

wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlerVeranstalter: Technische Universität Ber-lin, Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität Berlin, Charitè-Universitäts-medizin, Universität Potsdam in Zusam-menarbeit mit der Koordinierungsstelle EGder Wissenschaftsorganisationen (KoWi)Kontakt: Uwe David, KoordinierungsstelleEG der Wissenschaftsorganisationen(KoWi), ☎ 0228/9 59 97-14, ✉ ud@ kowi.deOrt: FU Berlin, Garystraße 35, 14195 Ber-lin, Henry-Ford-Bau Zeit: 10.00 Uhr An-meldung: ➥ www.juwi-web.de

27. April 2005Schlaglichter der kulturellen, wissenschaftli-chen und ökonomischen Beziehungen zwi-schen Korea und DeutschlandChancen koreanischer Hochschulabsol-venten mit deutschem Hochschulabschlussin KoreaSeminar des Internationalen Alumnipro-gramms TU BerlinReferenten: Prof. Dr. Wong-Hi Hong, Ko-rea Advanced Institute of Science and Tech-nology (KAIST), Botschaftsrat Yun-SooCho, Botschaft der Republik KoreaVeranstalter: Technische Universität Ber-lin, Außenbeziehungen/InternationalesAlumniprogramm, Koreanischer Studen-tenverein Kontakt: Dr. Christiane Peter-sen, ☎ 314-2 58 66, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, RaumH 2036. Zeit: 14.00 Uhr

AntrittsvorlesungAuf seiner mit Spannung erwartetenAntrittsvorlesung wird Prof. Dr. Rode-rich Süssmuth über das Thema „Anti-biotika – ein aktuelles Forschungsfeldfür den bioorganischen Chemiker!?“sprechen. Die Vorlesung findet am 22.April 2005 um 16.15 Uhr im Hörsaal Cim Alten Chemiegebäude statt.Prof. Dr. Roderich Süssmuth wurde aufdie erstmals von der Schering AG gestif-tete „Rudolf Wiechert Professur fürBiologische Chemie“ berufen. Die Stif-tungsprofessur, mit der die TU Berlindie Biologische Chemie an der Univer-sität ausbauen will, wird über fünf Jah-re mit 1,2 Millionen Euro finanziert, je-weils zur Hälfte von Schering und derUniversität.

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Seite 16 TU intern Nr. 4 · April 2005VERMISCHTES

H intern fragt Menschen aus derUni, was sie empfehlen können.Pawel Petrowski studiert Luft- undRaumfahrt an der TU Berlin.Physikernbrauchtman Ri-chard P.Feynmannicht vorzu-stellen. Deramerikani-sche Physi-ker und No-belpreisträger hat wichtige Beiträgezu vielen Forschungsgebieten dermodernen Physik, insbesonderezur Kernphysik, Teilchenphysikund Quantenelektrodynamik, ge-leistet. Seine Bücher, die „FeynmanLectures“, sind jedem Studentender Physik bekannt. Doch in seinerAutobiografie „Sie belieben wohlzu scherzen, Mr. Feynman“ stelltsich Richard P. Feynman als mitrei-ßender Geschichtenerzähler dar.Aus seinen Anekdoten und witzi-gen Geschichten erfahren wir nurwenig von dem Physiker RichardFeynman, einem der bedeutends-ten unserer Zeit. Stattdessen lernenwir lustige und teilweise bizarreDetails aus seinem Privatleben ken-nen. Er beweist uns, dass auch einernsthafter Naturwissenschaftlergleichzeitig lachen und nachdenkenkann. Feynman ist immer für einenScherz bereit. Seine unerschöpfli-che Neugier äußert sich in demDrang, sowohl Rätsel zu lösen alsauch Safes und Schlösser zu kna-cken. In brisanten Situationen be-weist Feynman mehrfach, dass erdas Talent besitzt, Tücken geschicktund intelligent zu umgehen. DieseSammlung vieler amüsanter Aben-teuer enthüllt den herzlichen, denmenschlichen und den trotz einigerSchicksalsschläge lebensfrohenCharakter Feynmans. Es ist eineSammlung vieler wunderbar ge-schriebener Geschichten, perfekterzählt und humorvoll: ein Buch,das man nicht mehr aus der Handlegen kann.

Richard P. Feynman, Sie beliebenwohl zu scherzen, Mr. FeynmanPiper Verlag München, 460 SeitenISBN 3-492-21347-2

BUCHTIPP

Die nächste Ausgabe derH intern erscheint im Mai.

Redaktionsschluss:

18. April 2005

SCHLUSS

FallobstHat es Folgen für die Universitäten – etwain Berlin, wo man einen radikalen Uni-Sparkurs fährt, sich aber am Roten Rat-haus mit einem Einstein-Zitat schmückt?Berliner Zeitung vom 9. 3. 2005

T E C H N I K M U S E U M

In die Tiefe gehen

Wie sieht es im Inneren der Erdeaus? Erst die rasanten Fortschrit-

te in Naturwissenschaft und Technikmachten es möglich, in die Tiefe vorzu-dringen und den Untergrund für Bahn-höfe, unterirdische Transportsystemeoder als Speichermöglichkeiten fürTreibhausgase zu nutzen. Das Deut-sche Technikmuseum Berlin präsen-tiert zu diesem Themenkomplex biszum 30. Juni eine Ausstellung, die vonabwechslungsreichen Vorträgen be-gleitet wird: „Das Gotthard-Projekt –eine geologische und technische He-rausforderung für den europäischenVerkehr von morgen“ (21. April), „DerBoden unter Berlin: technologische He-rausforderungen bei Berliner Unter-grundbauvorhaben“ (2. Juni) und vie-le andere. tui

DAS ALLERLETZTE

Das Gen der Erkenntnis

Da mag man unken und klagen:Trotz des Spardrucks in Bildung

und Forschung gelingt der Wissen-schaft doch immer wieder ein großerWurf. Ausschlaggebend hierfür istmeist ein Druck ganz anderer Art:der Leidensdruck. Dieser war gewissRatgeber des britischen Tüftlers, derkürzlich nach dem Vorbild des Lü-gendetektors ein Essbesteck entwi-ckelte, das Auskunft über den Span-nungszustand des Benutzers odereben … der Benutzerin gibt. Zur dis-kreten Anwendung beim romanti-schen Dinner fehlt dem Gerät aller-dings ob der aufwändigen Verkabe-lung derzeit noch die nötige Unauf-fälligkeit. Es sei denn, der Forschergeht davon aus – wie jüngst aus Har-vard, der Hochburg der amerikani-schen Intellektualität, zu hören war –dass Frauen schon aufgrund ihrer ge-

netischen Beschaffenheit ganz undgar ungeeignet für wissenschaftlicheErkenntnisse seien. Dass die Angebe-tete also vielleicht, trotz der vielenSchnüre, Leuchtdioden und Auffor-derungen, endlich still zu sitzen, sichihrer Rolle als Versuchsobjekt garnicht bewusst wird.Nun, in der Bostoner Uni gab esmächtig Ärger. Das Schicksal hatte esanscheinend so bestimmt, dass sichausgerechnet dort genmutierte Frau-en sammelten, die ganz und gar kei-nen Gefallen an der Erkenntnis ihresChefs fanden. Wie die Sache für un-seren britischen Forscher ausging, istnicht überliefert. Da das Patent abernoch nicht auf dem Markt ist, mussman annehmen, dass auch sein Lei-densdruck aus Mangel an genetischgeeigneten Frauen noch nicht nach-gelassen hat. pp

Lustwandeln kostet nichts?Studierende untersuchten die Zahlungsbereitschaft für Eintrittsgelder in die Schlossgärten Sanssouci und Charlottenburg

Anwohner, Politiker und Besucher at-meten auf: Mitte Februar sprach sichder Rat der Stiftung PreußischeSchlösser und Gärten gegen Eintrittfür die weltberühmten Parkanlagenaus. Nicht nur Bürgerinitiativen undder Berliner Kultursenator ThomasFlierl (PDS) hatten gegen diesen seitMonaten diskutierten Stiftungsplanmobil gemacht. Eine Analyse zurZahlungsbereitschaft, die TU-Land-schaftsökonomen im Auftrag derStiftung durchgeführt hatten, hatteauf gravierende Veränderungen inder Nutzung der Gärten hingedeu-tet, falls eine Gebühr käme.

Insbesondere im Potsdamer Schloss-park Sanssouci und im Berlin-Charlot-tenburger Schlossgarten wollte dieSchlösserverwaltung Eintritt für diePflege der Gartendenkmäler kassie-ren. Gegner befürchteten jedoch, dasssozial schwache Familien aus denParkanlagen verdrängt werden könn-ten. Sie wiesen auf fehlende Aus-weichmöglichkeiten und auf eine star-ke Übernutzung anderer Gärten hin.Studierende unter Leitung von Dr.Axel Klaphake befragten im Frühjahrund Sommer 2004 rund 1500 Parkbe-sucherinnen und -besucher. Sie woll-ten mithilfe der in der Ökonomik übli-chen Zahlungsbereitschaftsanalysekein Votum für oder gegen die Ein-trittspreise ermitteln, sondern heraus-finden, welche wahrscheinliche Reak-tion auf die Einführung eines Eintritts-preises die Bevölkerung zeigen würde.Obwohl die Preissensibilität je nachGruppe sehr unterschiedlich war –

ständige Besucherinnen und Besucherder Potsdamer Gärten bewerteten an-ders als diejenigen der Berliner Gär-ten, Touristen waren zahlungsberei-ter –, war klar erkennbar: Schon bei ei-

nem relativ geringen Eintrittspreiswürde die Besuchshäufigkeit drastischzurückgehen. Bei den nichttouristi-schen Besuchern würden die Besuchebereits bei einem Eintrittsgeld von 25

Cent um die Hälfte zurückgehen, bei50 Cent um zwei Drittel. Das Ergeb-nis ging zum großen Teil auf Besucherzurück, für die der Parkbesuch zumAlltag gehört, wie zum Beispiel zumJoggen, Hundausführen, für den Fei-erabendspaziergang, den Besuch desSpielplatzes oder nur zum Durchque-ren. Dies würde vermieden oderräumlich verlagert. Ein Jahresticketwürde diese Gruppe eher akzep-tieren, allerdings auch nur zu einemPreis, der deutlich unter 10 Euro läge.Erwartungsgemäß liegt die Zahlungs-bereitschaft der Touristen höher. 80Prozent würden sogar bis zu 2,60Euro Eintritt bezahlen, ein Viertelkönnte sich auch vier Euro vorstellen.Zusätzliche Angebote, so stellte sichheraus, könnten die Zahlungsbereit-schaft steigern, weil sie die Preisgestal-tung transparenter machen würden.Eintrittspreise, so das Fazit der Unter-suchung, würden die Nutzung der Gär-ten erheblich verändern und hättenauch Auswirkungen auf die unmittel-bare Umgebung. Dennoch, so fandendie Studierenden heraus, wären700 000 bis 800 000Euro jährlich imSchlosspark Charlottenburg an Ein-nahmen zu erwarten. Im SchlossparkSanssouci könnten es sogar bis zu 1,5Millionen Euro sein.Trotz seiner Entscheidung gegen dieEinführung konnte sich der Stiftungs-rat doch noch nicht ganz von der Vor-stellung verabschieden, Geld für dieGärten einzunehmen. Ab 2006 sollenSpendendosen für freiwillige Zuwen-dungen aufgestellt werden.

Patricia Pätzold

Gegen den Prunk der HistorieOrte der Erinnerung: Hermann Muthesius als Vorreiter der Moderne in Architektur und Kunstgewerbe

Muthesius wollte, wie einst Schin-kel, einen neuen Stil in Architek-

tur und Design prägen – für das indust-rielle Zeitalter. Aber die Formenrevo-lution der Moderne verdrängte balddie großartige Pioniertat des Absol-venten der neu gegründeten TH Ber-lin. In der Erinnerung bleibt Muthesi-us’ Mut zum Neubeginn. Der 1861 in Thüringen geborene Mau-rer Muthesius nahm Privatunterricht,studierte dann Kunstgeschichte undPhilosophie an der Berliner Universi-tät, wechselte 1883 zum Architektur-studium an die TH, wo er 1887 die Bau-prüfung machte. Er sammelte Erfah-rungen als Praktikant bei Paul Wallot.Als junger Mitarbeiter der Berliner Ar-chitekten Ende & Böckmann leitete erden Bau von Regierungsgebäuden inTokio. Fasziniert vom kultivierten Le-bensstil der japanischen Elite, kehrteMuthesius 1891 über China, Siam, In-dien und Oberägypten nach Deutsch-land zurück, projektierte als Architekt

im preußischen Arbeitsministerium öf-fentliche Bauten und leitete die Redak-tion deutscher Bauzeitschriften. Nacheiner Studienreise nach Italien 1895 er-

teilte er allen Formen des Historismusin der Architektur eine Absage. Er hei-ratete und ging für sieben Jahre als„technischer Beobachter“ der Tenden-zen in Technik, Wirtschaft und Kulturan die deutsche Botschaft nach Lon-don. Sein Interesse für die Gartenstadt-Bewegung und das von William Morrisund John Ruskin initiierte „art-and-crafts-movement“, eine neue Synthesevon Kunsthandwerk und Industrie be-wirkte einen Ideentransfer, der fürDeutschland einen kulturellen Innova-tionsschub brachte. Ab 1902 begannHermann Muthesius, zum Dr. Ing. pro-moviert, die Kunstgewerbeschulen zureformieren. 1904 gründete er ein pri-vates Architekturbüro und baute ne-ben seiner Beamtenlaufbahn mehr alssiebzig Häuser, darunter viele Villen imenglischen Landhausstil für das reicheBerliner Bürgertum. Gegen den Prunk,die Gefälligkeit und Imitation des His-torischen – der Mode der Gründerjah-re – setzte er stilvolle Gediegenheit,

Wahrhaftigkeit und Einfachheit. Dasforderte er auch für das Kunstgewerbe.Einen Skandal mit heilsamer Wirkungprovozierte er 1907 mit einer Vorle-sung über die Zukunft des deutschenKunstgewerbes an der Berliner Han-delshochschule: Das nationale Kunst-handwerk sei deutsch und geschmack-los, ohne Originalität. Doch 1914 rebel-lierte die junge Avantgarde (Gropius,Van de Velde) im Namen der künstleri-schen Individualität gegen die fabrik-freundliche Typisierungsforderungendes Älteren. Am 26. 10. 1927 verun-glückte er tödlich auf dem Weg zu ei-ner Baustelle. Muthesius ruht auf demEvangelischen Kirchhof in Nikolasseein einem Berliner Ehrengrab.

Hans Christian Förster

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erinnerung.htm

Touristen lieben seine Sehenswürdigkeiten, Anwohner den Erholungswert: der Park des Charlot-tenburger Schlosses in Berlin

Muthesius’ Ehrengrab in Nikolassee

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