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T h e A n g e l’s Shar ’s e - Westwood · PDF filekurz & knapp Am 25. Mai führten wir ein "Sonder-Whisky-Tasting" mit Axel Hager, dem Bronzemedaillen-Gewinner im Beach-Volleyball

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Liebe Freunde des lebendigen Wassers !

Wir sind von der Reise zu den schottischen Quellen zurückgekehrt und haben jede Mengeinteressante und amüsante Geschichten und Bilder im Gepäck. Das nehmen wir zumAnlaß, unsere nächsten Tasting-Runden ganz im Sinne dieser Reise zu gestalten:

Arran 6 JahreSpringbank 10 Jahre

Auchentoshan "Threewood”Lagavulin "Distiller´s Edition" 1980

Laphroaig 15 Jahre

Diese Malts spiegeln in etwa unsere Reise wieder. Die Abende werden gewürzt mitGeschichten und Dias aller besuchten Brennereien. Wer also z.B. Bilder der dampfenden"floor-maltings" bei Laphroaig oder das Ansetzen der zweiten "wash" bei Bruichladdich oderdas Ziehen von Lagavulin-Faßproben sehen will, sollte sich das nicht entgehen lassen.

Aber auch die Landschaftsaufnahmen dieses relativ unbekannten Teil Schottlands sindwirklich sehenswert.

Wann finden die Abende statt:Freitag, den 27. Juli 2001 um 20.00 h bei Olaf Manns

Samstag, den 28. Juli 2001 um 20.00 h bei Olaf MannsFreitag, den 3. August 2001 um 20.00 h bei Paul Becher

Samstag, den 4. August 2001 um 20.00 h bei Paul Becher

Wir bitten wie immer um kurzfristige Anmeldung per Telefon, Fax oder e-mail. DerTeilnehmerbeitrag beträgt 35,00 DM pro Person.

Daß diese Reise ein Erfolg wurde, verdanken wir u.a. Euan Mitchell von Springbank,Ann Gibson von Johnnie Walker, Ita MacShannon von Glen Scotia, Ronnie Learmondvon Auchentoshan, Michael Heads von Jura und besonders allen Menschen auf der InselIslay; hier seien besonders erwähnt Peter M. Campbell von Lagavulin, Norma Munro, der"warden" von Port Charlotte und nicht zu vergessen der allgegenwärtige William Currie.Für Vermittlung der Lagavulin-Tour bedanken wir uns erneut bei Rainer Claßen vonUDV.

Außerdem bedanken wir uns bei Oliver “L” Braun für seine Unterstützung beimmittelalterlichen Marktspektakel in Montabaur.

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kurz & knapp

Am 25. Mai führten wir ein "Sonder-Whisky-Tasting" mit Axel Hager, demBronzemedaillen-Gewinner im Beach-Volleyball bei den Olympischen Spielen inSydney und Bundestrainer Burkhard Sudedurch. Verkostet wurden u.a. der 15jährigeGlenfiddich Solera Reserve und derFaßstärke-Bourbon von Booker´s.Während dem längeren Fachgesprächwurden auch die positiven Auswirkungenvon Whisky beim Bewältigen des "Jet Leg"nach denAustralien-Flügen verdeutlicht.

Irland, genauer gesagt Cooley Distillers,hat jetzt auch einen “Single Grain”. Dieser8jährige, überwiegend aus Mais undungemälztem Getreide gebrannte Whiskey,nennt sich und ist jetzt neu aufdem Markt.

Greenore

Die Whisk(e)y-Weltversammelt sich wieder zur

“InterWhisky 2001” inFrankfurt, diesmal im Hotel

Inter-Continental vom 23.-25.November.

Genauere Informationen auchunter www.interwhisky.de

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Südwestlich von Glasgow liegt die auch als"Schottland in Kleinformat" bezeichneteInselArran. Hier geschah im Jahr 1992 nachdem Motto "ein Mann - ein Traum" etwasganz ungewöhnliches. Harold Currie, vonBerufswegen Brennmeister und später imVorstand von und

tätig, suchte den geeignetenStandort für seine eigene neue Brennerei.Entgegen jeder (vorallem finanziellen)Vernunft zog er das Unternehmen durch unddie Distillery wurde am 17.August 1995 feierlich eröffnet. ZweiHauptgründe sprachen für diesen Standort.Mehr romantischer Natur ist, daß der(überwiegend illegal gebrannte) Arran-Whisky im späten 18. Jahrhundert einenimposanten Ruf hatte. Ein königlicherZollbeamter, der im Gefecht mitEinheimischen den Kürzeren zog, liegt aufdem Friedhof in Kilmory begraben. EineTatsache und praktischer Grund ist dasaußerordentlich gute Gebirgswasser des"Eason Biorach", welches im äußerstenNorden der Insel bei Lochranza ins Meerfließt. Da die Insel genau in der Mitte vonAyrshire, Islay und Campbeltown/Kintyreliegt, war man sehr gespannt, welche derdrei unterschiedlichen Charaktere sich ammeisten durchsetzen wird.

House of CampbellChivas Regal

Isle of Arran

a trip to Scotland

Hier sind nun unsere Eindrücke der geradezu Ende gegangenen Reise zu den Quellendes Single Malts.

Das leicht getorfte Malt kommt einmalwöchentlich per Schiff aus den Maltingsaus "Laich o´Moray". Die Mash tun, dievier Washbacks aus Oregon-Fichte und diezwei Stills befinden sich alle in einemRaum. Es werden ein sechsjähriger SingleMalt, ein Blend (Lochranza) und eineRobert Burns-Edition in edler Mahagoni-Box mit numer ier ter Kopie desOriginalmanuskripts seines Gedichts"Scotch Drinks" abgefüllt.

Von Lochranza ein Katzensprung entferntliegt "The Mainland Island", die HalbinselKintyre. Mitten und trotzdem sehrversteckt im Hauptort Campbeltown findenwir die Brennereien und

, die beiden Letzten einer ehemalsblühenden Whiskylandschaft.

Bei genossen wir dieausgiebige Führung von Sales ManagerEuan Mitchell, der natürlich ausgiebig undmit Recht auf die lange Familientraditionund die Besonderheiten, wie dieAlkoholstärke von 46,0 Vol% und derVerzicht auf Kühlfilterung hinwies. Stolzist man auch auf die Tatsache, daß dergesamte Herstellungsprozeß vom eigenenMalz bis zur abgefüllten Flasche vor Ortdurchgeführt wird.

Springbank GlenScotia

Springbank

Das hat natürlich auch eine gewisseAuswirkung auf den doch arg gebeuteltenArbeitsmarkt der Umgebung, gerade da voreinigen Wochen eine Kleiderfabrik inCampbeltown dichtgemacht wurde.

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Einen Aufschwung erhofft man sich vond e r n e u e n F ä h r v e r b i n d u n g i n snahegelegene Irland nach Ballycastle imCounty Antrim. Wir durften auch einenBlick auf die alte neue (!) Brennerei

werfen (siehe letzte Ausgabe)bevor es zu einem ausgiebigen Tasting inder hauseigenen Küche ging. Probierthaben wir u.a. Vintages aus den Jahren1952 und 1967, fünfjährige Faßproben auseinem Rumfaß und die 20 und 30jährigenAbfüllungen.

Glengyle

Nicht weniger interessant war dieBesichtigung der Brennerei,v o n d e r d i e w e n i g s t e n ( s e l b s tEinheimische) wissen, daß überhaupt nochproduziert wird. Der neue Inhaber

aus Alexandria läßt hierauf Sparflamme Malts überwiegend für diehauseigenen Blends herstellen, und zwarvon einem einzigen Mann. Jim ist seinName, er trinkt überhaupt kein Whisky undzeigt uns mit seiner extrem lässigenArt seinArbeitsgebiet. Wenn mal für kurzfristigeArbeiten ein paar Leute gebraucht werden,genügt ein schneller Anruf bei denKumpels von Springbank gegenüber.Obwohl der äußere Eindruck von

doch recht ruinös daherkommt,überrascht die innere Farbgebung um somehr.

Glen Scotia

LochLomond Distillery

GlenScotia

Denn Jim hat (aus Langeweile ?) diegesamte Anlage von der Mash tun übersämtliche Leitungssysteme bis zu denWashbacks in den Vereinsfarben vonGlasgow Rangers blau, weiß und rotangestrichen.

Unser nächstes Ziel, das Whisky-ParadiesIslay, erreichen wir nach Umrundung derHalbinsel Kintyre und CalMac-Überfahrtvon Kennacraig. Schon weit vorAnlandung sichtbar sind die "Paps" derNachbarinsel Jura. Sie bleiben uns auch inallen Tagen auf Islay erhalten.

So ziemlich das Erste, was man nach derAnkunft in Port Askaig zu sehen bekommt,ist die Destillerie , die auchgleichzeitig die Größte der ganzen Insel ist.Stolz erklärt man uns, daß hier fast genausoviel Alkohol wie in allen anderen sechsIslay-Brennereien zusammen produziertwird. Das läßt sich auch sehr leichtnachvollziehen, wenn man sich die Anzahlder Washbacks und die Größe der sechsStills betrachtet. Weil aber ca. 95 % derProduktion in den verschiedenen UDV-Blends wie Johnnie Walker, J & B, Bells etc.verschwinden, ist der als SingleMalt in Eigentümerabfüllung nur in der"Flora & Fauna Serie" und als "Rare Malt"in Faßstärke erhältlich.

Der direkte Nachbar, auch am Sund vonIslay gelegen, ist . Auch vonhier haben wir einen wunderschönen Blickauf die o.g. "Brüste der Jura", den wir um solänger genießen können, da die Brennereiwegen Renovierungsarbeiten den ganzenMonat Juni geschlossen bleibt.

Caol Ila

Caol Ila

Bunnahabhain

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Auch am Loch Indaal, nur gegenüber,kommen wir zum Besten was Islay seitlangem passiert ist. Wir berichteten schon inder letzten Ausgabe darüber.ist zurück unter den Lebenden. Und das isthauptsächlich den nie ausgehenden Ideeneines Mannes zu verdanken, dem Ex-Bowmore-Manager Jim McEwan. Nichtnur, daß er hier die Produktion wieder zumLaufen bekommen hat; an Ort und Stellesoll außerdem eine komplette Flaschen-Abfül lanlage ents tehen, d ie u .a .Arbeitsplätze für behinderte Inselbewohnerbietet.

Bruichladdich

Die nächste Station nach einer fastkompletten Inseldurchquerung ist dieBrennerei, die nach dem Hauptort Islaysbenannt wurde. liegt direkt amLoch Indaal und ist das touristisch extremherausgeputzte Glanzstück der japanischenInhaber von Suntory. Um so erstaunlicher,wie ganz nebenbei so viele verschiedeneSingle Malts hergestellt werden können.Sogar die eigenen "floor maltings" sindnoch in Betrieb und mit der Abluft wird dasdirekt nebenan l iegende ört l icheSchwimmbad beheizt.

Bowmore

Auch plant er eine Akademie, in derAußenstehende die Whiskyherstellungerlernen können. Die ganze Insel (einschl.aller Konkurrenten) drücken ihm dieDaumen.

Das ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, umeinige Worte über die "Ilichs" zu verlieren.Auch für uns erfahrene Schottland-Reisende war die Freundlichkeit allerInselbewohner einzigartig und sehrbeeindruckend. Vielleicht liegt es daran,daß Islay recht abseits liegt und vom Haupt-Touristenstrom in die Highlands nichtsmitbekommt. Wir haben die fünf Tage dortwirklich genossen, uns sofort heimischgefühlt und möchten uns auch auf diesemWege bei den Menschen dort bedanken.

Am anderen Ende der Insel liegt die"Lebensversicherung" von Islay. Das sinddie , die alle Insel-Brennereien (einschl. Jura) mit Malzversorgen.

Westering home,

Islay my heart my own one !

Port Ellen Maltings

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Und dieses in gewaltigen Mengen, da ineinem Arbeitsgang etwa 50 Tonnen Gersteverarbeitet werden. Die Menge des zuverwendenden Torfs geben die jeweiligenB r e n n e r e i e n ( v o n 1 0 p p m f ü r

bis 50 ppm für ) vor.Die Destillerie gibt es ja leiderdefinitiv nicht mehr, die "warehouses"stehen aber noch und werden von

genutzt.

Wir verlassen den Ort Port Ellen undbrauchen nur den Rauchschwaden und demTorfgeruch zu folgen, um kurze Zeit spätervor den Toren von zu stehen. Beiunserem Besuch waren die "floor maltings"voll in Betrieb und es ist schon ein tollesGefühl, seine Hand ganz tief in überTorffeuer ausgebreitetes feuchtes "greenmalt" zu tauchen !

Bruichladdich ArdbegPort Ellen

Lagavulin

Laphroaig

Als "Friends of Laphroaig" haben wirnatürlich auch unseren "square foot ofIslay" begutachtet und die Pacht kassiert.

Einige Meter weiter folgt mit dernächste Hammer. Wir werden vom stellv.Brennerei-Manager Peter M. Campbellerwartet und herumgeführt. Er erweist sichals äußerst amüsanter Gesprächspartnerund wir verbringen den ganzen Vormittagdort.Auch musikalisch ist Peter einAs, waswir beim einmal im Monat stattfindenden"Ceilidh" in Port Ellen erleben durften.Seine Gesangsversion von "I will go" hattees wirklich in sich. Hier hatten wir auchGelegenheit, die "Stimme von Islay"Norma Munro wiederzusehen, diezusammen mit Jim McEwan auf der "CoolCeltic" in Bonn war.

Lagavulin

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Als Abschluß des Lagavulin-Besuchshatten wir auch Gelegenheit zusammen mitPeter und Warehouseman Ian "Pinkie" dreiFaßproben zu ziehen. Wir probierten auseinem 1977er Faß, einen 8jährigen undeinen fast 1jährigen "new make". Da esnoch relativ früh am Morgen war, hätten wirzurAbkühlung auch die Möglichkeit gehabtvon dem fest installierten Sprungbrett ambrennerei-eigenen Steg in die Bucht vonLagavulin zu springen. Das ersparten wiruns. Aber genau das tun Peter und einigeandere Mitarbeiter nur mit Badehose und T-Shirt bekleidet, allerdings am 2.Weihnachtsfeiertag (!), für einen gutenZweck. Der Rest der Inselbewohner sitztdann auf den umliegenden Klippen undlacht sich krank... (laut Peter).

Wiederum einige Meter weiter folgt dieDritte im Bunde, . Nach langenStillegungszeiten haben die neuen Inhaber

die Brennerei wirklichansehnlich hergerichtet, ein riesiges Visitor-Center mit Verkaufsraum ausgebaut undbetreiben nebenbei nach Aussage vielerEinheimischer mit "the old kiln" das besteRestaurant/Cafe der ganzen Insel.

Ganz in der Nähe findet man auch diemeisten der vielen wunderschönen ruhigenSandstrände Islays und das einzige nochkomplett erhaltene Hochkreuz Schottlands"Kildaton Cross".

Wem Islay noch nicht einsam genug ist,auch für den gibt es eine Möglichkeit. VonPort Askaig geht eine 5-Minuten-Fähre zurInsel Jura.

Ardbeg

Glenmorangie

D e r g r ö ß t eArbeitgeber für die ca.200 Inselbewohner istd ieDestillerie. Wir treffenuns dort mit demManager MichaelHeads. Hier wird einvöllig anderer Malt

I s le o f Jura

(nur 2 ppm Torf) als gegenüber auf Islaygebrannt. Er weist viel mehr Highland-Charakter auf. Davon konnten wir uns auchbei der Probe überzeugen, wo wir auch diejeweiligen Unterschiede zwischen den 10-,16- und 21jährigen Abfül lungenherausschmecken konnten. Michaelbetonte während des Rundgangs diesenUnterschied zu Islay immer wieder.Bemerkenswert auch hier, daß zu der Zeit,als noch zu Jim Beamgehörte, die Leute von gelegentlichdort drüben nach dem Rechten schauten.

Es kam auch für uns die Zeit das Paradieszu verlassen, der "CalMac" wartet um unsfort von Islay nach Oban zu bringen. Aberauch dort gibt es ja eine Brennerei (wirberichteten in Ausgabe 3 schon darüber).Unser nächstes Ziel nach Fahrt durch dieHighlands und entlang des Loch Lomondliegt mitten einem recht armseligen VorortGlasgows direkt an derAutobahn.

Das klingt alles nicht unbedingtvielversprechend; die Rede ist von

. Um so herzlicher ist jedochder Empfang von Brennerei-ManagerRonnie Learmond. Fast vier Stundenverbrachten wir mit ihm, obwohl erziemlich nervös war, weil die Heizungseiner "spirit still" in unregelmäßigenAbständen gewaltige Mißtöne erzeugte.Ronnie war ebenfalls ein überausamüsanter Gesprächspartner, der somanche Anekdote zum Besten gab. Vorallem über seine japanischen Chefs vonSuntory wußte er einiges zu berichten.

BruichladdichJura

Auchentoshan

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Auf dem Rundgang stellte er natürlich dief ü r t y p i s c h eDreifachdestillation in den Vordergrund.Daß sein Malt dadurch hauptsächlich beiden Blendern so beliebt sei, ist wohl derHauptgrund für diese Novität. Auch daß die"washbacks" nicht wie üblicherweise ausOregon-Kiefer, sondern aus kanadischerLärche gemacht sind, ist für ihn eineBesonderheit. Die anschließenden "drams"waren in Anzahl und Größe alles andere alsschottisch und so verlief der Nachmittagsehr vergnüglich.

A u c h e n t o s h a n

Wenn man mal von der Classic-MaltBrennerei absieht, ist dieRegion der Lowlands doch leider sehrunterentwickelt. Wir haben uns noch diemehr oder weniger kümmerlichenÜberreste von und

angeschaut und ließen diesenTrip in Leith im alten Hafen von Edinburghbei einigen "drams" im "members room"der "Scotch Malt Whisky Society"ausklingen.

Glenkinchie

Rosebank St.Magdalene

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Schottische Weiterbildung

Robert Burns, der "Nationalbarde”

Robert kam am 25. Januar 1759 als Sohnarmer Farmersleute in der GrafschaftAyrshire zur Welt. Er begann sehr früh mitdem Schreiben und beschäftigte sichnebenbei reichlich mit den "bonnie lassies"mit dem Ergebnis, daß er es in seinemkurzen Leben auf immerhin 16 Kinder(davon 12 unehelich) brachte. Selbst seineGattin Jean Armour sagte einmal: "OorRobin should have had twa wives".

Finanziell ging es ihm so miserabel, daß erim Jahr 1786 bereits seine Auswanderungorganisiert hatte. Genau in diesemAugenblick schlug die Veröffentlichungseiner "Poems, Chiefly in the ScottishDialect" in der Edinburgher Gesellschaftein wie eine Bombe. Als sog. Bauernpoeterrang er in kürzester Zeit einen legendärenRuhm, selbst Goethe zählte zu seinenBewunderern.

Außer den bereits erwähnten "lassies" hatteBurns zwei weitere große Themenbereichein seinen Werken. Die Schottische Freiheitund Eigenständigkeit lag ihm sehr amHerzen, obwohl er als Südschotte diestolzen "Highlander" überhaupt nichtverstand, weil er deren keltische Sprachenicht mächtig war. Mit "Auld Lang Syne"ist der Text der mehr oder wenigerinoffiziellen schottischen Nationalhymnenatürlich auch sein Werk. Der zweiteBereich war der Gerstensaft, entweder ingebrauter ("John Barleycorn") oder ingebrannter Version ("Freedom and Whiskygang tegither").

Das schnell verdiente Geld war ebensoschnell wieder ausgegeben und nunversuchte er sich mit einer eigenen Farm inAlloway, was allerdings völlig fehlschlug.Die Not muß wirklich außerordentlichgewesen sein, denn ausgerechnet er ("TheDe´il´s awa wi´ th´ exiseman") mußtedanach sein Lebensunterhal t a lsSteuerbeamter (!) in Dumfries verdienen.Aber bereits im Jahr 1795 am 21. Juliverstarb er im Alter von nur 37 Jahren aneinem angeborenen Herzfehler.

Die Schotten in aller Welt gedenken anseinem Geburtstag, dem 25. Januar, beimsog. "Burns Supper" an ihren großenDichter. Dort wird dann der "Haggis, thegrand Chieftain of the Pudding Race" unterfeierl ichen Bagpipe-Klängen undGedichtsrezitationen serviert undanschließend mit viel Whisky begossenund besungen.

Burns Cottage

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Herausgeber :Westwood Whisky Paul Becher & Olaf Manns GbR

Paul Becher; Grabenstr.1 ; 56428 DernbachTel. / Fax 02602 / [email protected]

Olaf Manns ; Talweg 2 ; 56410 MontabaurTel. 02602 / 9504-15 Fax [email protected]

Internet :Www.westwood-whisky.dee-mail : [email protected]

Design:Michael Landen [email protected]

Whisk(e)y-Persönlichkeiten

Helen und Elisabeth Cummings

Erst im Jahr 1824 ließen Helen Cummingsund ihr Mann die Brennerei , dieseit 1975 den Namen trägt, offizielllizensieren. Seit dem Erwerb der Farm imJahr 1811 brannten die beiden ihren "spirit"schwarz. Helen war eine für diese Gegendberühmte Köchin, u.a. bewirtete sie auchdie Steuereintreiber, wenn diese malwieder in der Speyside unterwegs waren.Während des Essens wurde dann eine roteFlagge gehißt, die die Schwarzbrenner inder Gegend warnte, daß Gefahr im Verzugwar.

Helens Schwiegertochter Elisabeth wurdeim Jahr 1872 sehr früh und unerwartetWitwe. Ihr 24 Jahre älterer Ehemannhinterließ sie schwanger mit drei kleinenKindern und der Brennerei. Die damalseinzige Möglichkeit zu überleben hieß mitHilfe der Schwiegermutter Helen dieWhisky-Produktion am Laufen zu halten.Da das Land der Brennerei nicht imEigentum der Familie Cummings war,wurde zwei Jahre später sogar der Umzugund Neubau an die heutige Stelle realisiert.

Cardow

Cardhu

Erst im Jahr 1893 folgte der Verkauf an"Johnnie Walker".

A u s " J o h n n i e Wa l k e r " w u r d ebekanntermaßen UDV bzw. Diageo, dieden als 12jährigen Single Maltabfüllen.Aber schon immer (seit 1893) undauch in Zukunft bildet der das Herzdes "Johnnie Walker Red Label", demmeistverkauften Blend weltweit.

Die beiden Damen waren auf jeden Falleine der ganz wenigen Frauen, die in derWhiskygeschichte entscheidende Rollengespielt haben.

Cardhu

Cardhu

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