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Rasch expandierende Wirtschaftsregion auf dem Weg aus der Krise HAUSBESUCH BEIM KUNDEN SANFTE FAHRT AUF HOHER SEE LÖSUNGEN ZUM DICHTEN, DÄMPFEN UND SCHÜTZEN NR. 1 – 2010 Nord- und Ostasien „Mit den verfügbaren Flächen, Wasser- ressourcen und Technologien können wir die Menschheit ernähren“ Parviz Koohafkan, Direktor bei der Welternährungsorganisation FAO AUFGEPUMPT Druckluft als Gewichtheber – eine starke Lösung

T-Time 1 2010 - German

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- Focus: North and East Asia- Lightening the load with lifting bags- Less vibration at sea

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Rasch expandierende Wirtschaftsregionauf dem Weg aus der Krise

HAUSBESUCH BEIM KUNDEN SANFTE FAHRT AUF HOHER SEE

LÖSUNGEN ZUM DICHTEN, DÄMPFEN UND SCHÜTZEN NR. 1 – 2010

Nord- und Ostasien

„Mit den verfügbaren Flächen, Wasser -ressourcen und Technologien können wir die Menschheit ernähren“ Parviz Koohafkan, Direktor bei der Welternährungsorganisation FAO

AUFGEPUMPTDruckluft als

Gewichtheber – eine starke Lösung

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2 T·TIME 1·2010

Peter Nilsson

President und CEO

as heute in China passiert, finde ich aus-

gesprochen spannend. Denken Sie nur

an die hochentwickelte, jahrtausendealte

Kultur. Es ist die Kombination aus Tradition

und einem einzigartigen Unternehmergeist, die das Reich

der Mitte zum dynamischsten Land der Gegenwart

machen.

Selbstverständlich nimmt Trelleborg an der Expo 2010 in

Schanghai teil. Mit fünf eigenen Fabriken vor Ort und einer

starken Präsenz auf dem chinesischen Markt ist Trelleborg

an dieser faszinierenden Entwicklung beteiligt. Im Infra-

strukturbereich und in anderen Marktsegmenten bieten wir

innovative und nachhaltige polymerbasierte

Lösungen zum Dichten, Dämpfen und

Schützen. In China und anderen Ländern

leisten sie einen Beitrag zu einer besseren

Zukunft.

Einige dieser Lösungen stellen wir in

dieser Ausgabe von T-Time näher

vor.

Viel Spaß bei der Lektüre!

Tradition und Erneuerung

INHALTEin erhebendes GefühlOb zum Anheben, Bewegen, Spreizen oder Fixieren – Hebekissen sind eine praktische Lösung

Fokus: Nord- und OstasienT-Time fühlt dem Drachen und den Tigern auf den Zahn

Sanfter auf den Wellen reitenHochleistungsfähige Motorträger dämpfen Schwingungen und Geräusche auf chinesischen Patrouillenbooten

Hausbesuch beim KundenStatt Rohre zur Beschichtung um die halbe Welt zu schicken, entwickelte Trelleborg eine mobile Anlage

03061014

Editorial 2 Technologie 16Leute & Trends 18News/Update 22

IN JEDER AUSGABE

Verantwortlich nach dem schwedischen Pressegesetz:

Viktoria Bergman

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Redakteurin: Donna Guinivan

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T-Time erscheint vierteljährlich. Die in dieser Publikation veröffentlichten Ansichten sind

die des Autors oder der befragten Personen und entsprechen nicht in jedem Fall den Ansichten

von Trelleborg.

Wenn Sie Fragen über Trelleborg haben oder

uns einen Kommentar über T-Time senden

möchten, schreiben Sie bitte an

[email protected]

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3T·TIME X·XXXX

SANFTEHEBEKRAFT

Optisch machen sie nicht viel her – aber was die fl achen schwarzen Hebe-kissen von Trelleborg alles leisten können, ist schon erstaunlichTEXT: GWLADYS FOUCHÉ, DONNA GUINIVAN ILLUSTRATION UND FOTOS: TRELLEBORG

Spitze HEBEKISSEN

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4 T·TIME 1·2010

ine Elefantenpyra-mide packen sie viel-

leicht nicht – doch die

Hebekissen von Trel-

leborg können gewaltige Gewich-

te heben. Seit drei Jahrzehnten wer-

den sie eingesetzt, um Menschen

aus eingestürzten Häusern und um-

gekippten Fahrzeugen zu befrei-

en. Jetzt ist eine neue Produktreihe

für die Industrie eingeführt worden.

Die Technik basiert auf Know-how

bei beschichteten Polymergeweben,

in diesem Fall Naturgummi, das

mit Aramidfasern verstärkt ist. Die-

se Kissen kommen nun überall dort

zur Anwendung, wo angehoben, be-

wegt, gespreizt oder repariert wer-

den muss.

Hebekissen arbeiten nach einem

einfachen Prinzip. „Sie werden mit

Druckluft gefüllt; so lässt sich eine

Last auf eine bestimmte Höhe anhe-

ben“, erklärt Jacco Vonk, Vertriebs-

leiter in der Produktionsstätte von

Trelleborg Engineered Systems im

niederländischen Ridderkerk, wo die

Hebekissen entwickelt und herge-

stellt werden.

Ein Hebekissen braucht indes

nicht groß zu sein, um eine schwe-

re Last zu heben. „Das kleinste

Kissen unserer neuen Serie ist nur

150 mal 150 Millimeter groß und

22 Millimeter dick, aber es kann

Gewichte bis zu einer Tonne he-

ben – sogar ein Auto“, sagt Vonk.

„Druckluft hat eine enorme Kraft.

Unser größtes Kissen kann bis zu

67 Tonnen bewegen, was einem

Panzer entspricht – und dazu

reichen schon acht bar Druckluft.“

Hebekissen werden hauptsäch-

lich anstelle von hydraulischen He-

bevorrichtungen und Kränen einge-

setzt. Mit nur 22 bis 25 Millimetern

sind sie sehr viel flacher als Hebevor-

richtungen und passen auch in klei-

ne Zwischenräume. Und während

große, schwere Kräne mit viel Auf-

wand zum Einsatzort befördert wer-

den müssen, lässt sich ein Hebekis-

sen unter dem Arm tragen.

„Ein verunglückter Lastwagen

kann mit einem Hebekissen angeho-

ben werden“, sagt Vonk. „Mit einer

hydraulischen Hebevorrichtung wä-

re das wohl nicht möglich, und einen

Kran müsste man erst einmal ausfin-

dig machen und zur Unfallstelle brin-

gen. Ein Hebekissen lässt sich zudem

innerhalb von Sekunden aufpumpen,

mit einer hydraulischen Hebevorrich-

tung dauert das Anheben länger.“

Hebekissen seien für die verschie-

densten Branchen wie Offshore-Öl-

und Gasgewinnung, Bergbau, Bau-

e

Spitze HEBEKISSEN

Hebekissen von Trelleborg bestehen aus Naturgummi, verstärkt mit Aramidfasern, die stärker, leichter und flexibler als Stahl sind. Die Kissen kommen überall dort zur Anwendung, wo angehoben, bewegt, gespreizt oder repariert werden muss

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5T·TIME 1·2010

industrie und Logistik geeignet,

zudem gebe es noch viele potenziel-

le Märkte, glaubt Ruud Bokhout,

Leiter der Geschäftsentwicklung

bei Trelleborg Engineered Systems

in Ridderkerk: „Das Faszinierende

an dieser Lösung ist: Wenn man sie

in den einzelnen Branchen präsen-

tiert, kennen die Leute das Produkt

oft noch nicht – aber wenn sie es erst

einmal kennengelernt haben, fallen

ihnen sofort jede Menge Anwendungs-

möglichkeiten für dieses Produkt

ein.“

GEWINNEN SIE EIN IPADT-Time fordert seine Leser heraus: Für die Hebekissen von Trelleborg gibt es viele Anwendungsbereiche, von denen wir hier nur einige erwähnen konnten. Nun möchten wir Sie fragen: Welche Ideen haben Sie für unsere Kissen? Wir belohnen die zwei besten Vorschläge mit jeweils einem iPad.

Senden Sie Ihren Vorschlag (max. 100 Wörter) bis spätestens 15. Juni an [email protected] Mitarbeiter des Trelleborg-Werks in Ridderkerk sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Eventuelle Gewinnsteuern sind vom Gewinner zu tragen. Die Teilnehmer am Preisausschreiben räumen Trelleborg das Recht auf eine kostenfreie Verwertung der Ideen ein.

DER EINSATZ VON HEBEKISSEN Heben: Es kann eine Last in vertikaler Richtung anheben, zum Beispiel umge-

kippte Fahrzeuge oder Sektionen großer Bauwerke wie Brücken, Gebäude und Pipelines. Ein Hebekissen kann statt einer hydraulischen Hebevorrichtung zum Reifenwechsel bei Autos oder zum Anheben schwerer Maschinen für Wartungs-arbeiten eingesetzt werden.

Schieben: Es kann eine Last in seitlicher Richtung verschieben. Wenn ein Gebäude eingestürzt ist, kann ein Hebekissen Betonblöcke wegschieben, um eingeschlossene Menschen zu befreien.

Spreizen: In einen Spalt zwischen zwei Objekte geschoben, kann ein Hebe-kissen diese auseinanderdrücken. Im Bergbau brechen Hebekissen Felsblöcke von den Wänden.

Fixieren: Ein Hebekissen kann Teile in Position halten. So kann ein kleines Hebekissen bei Maschinenreparaturen die Komponenten während der Montage in der richtigen Position fixieren.

Unser größtes Kissen kann bis zu 67 Tonnen bewegen –

das entspricht einem PanzerJacco Vonk, Vertriebsleiter bei Trelleborg Engineered

Systems in Ridderkerk (Niederlande)

ÜBER HEBEKISSEN Hebekissen von Trelleborg bestehen aus Naturgummi, verstärkt mit Aramid-

fasern, die stärker, leichter und flexibler als Stahl sind. Je größer die Kontakt-fläche, desto größer ist auch die Hebekraft. Hebekissen sind in acht Größen lieferbar. Das kleinste kann eine Tonne Gewicht auf eine maximale Höhe von 80 Millimetern anheben. Das größte Kissen hebt bis zu 67 Tonnen auf bis zu 520 Millimeter an. Mit zwei Hebekissen lässt sich die Hebehöhe verdoppeln;

außerdem gibt es verschiedene Zubehörteile.„Hebekissen sind wie Autoreifen aufgebaut“, erklärt Ruud

Bokhout. „Ein inneres luftdichtes Gummikissen ist von einer Aramidschicht umhüllt, die die Kraft aufnimmt, und ein äußeres Gummikissen dient als Schutzmantel.“

Die Hebekissen werden im Werk von Trelleborg Engineering Sys-tems im niederländischen Ridderkerk gefertigt. Die Technologie wird auch an die chinesische Fabrik in Qingdao weitergegeben.

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DER DRACHE UND DIE TIGER BRÜLLEN WIEDERDie nord- und ostasiatischen Länder haben in den vergangenen Jahren ein ständiges Auf und Ab erlebt. Dank des scheinbar unaufhaltsamen Wirtschaftswachstums in China bleibt diese Region dennoch die dynamischste der WeltTEXT: DAVID WILES FOTOS: ISTOCKPHOTO

er chinesische Drache

meistert unbeirrbar sei-

nen Steigflug. Die Re-

zession, die so viele an-

dere Länder aus dem Gleichgewicht

geworfen hat, konnte der chinesi-

schen Wirtschaft kaum etwas anha-

ben. Nachdem China Deutschland

als drittgrößte Wirtschaftsnation

abgelöst hat, wird erwartet, dass es

schon in diesem Jahr Nachbar Japan

vom zweiten Platz vertreiben wird.

Dass Chinas Wirtschaft die

schlimmsten Stürme der globalen

Finanzkrise so gut überstanden hat,

ist auf eine Reihe von Faktoren zu-

rückzuführen. So blieb der Konsum

auf dem heimischen Markt trotz zu-

rückgehender Exporte stark. Außer-

dem stammt mehr als die Hälfte des

chinesischen BIPs aus dem schwä-

cher betroffenen Dienstleistungssek-

tor. Ein 585 Milliarden US-Dollar

schweres Konjunkturpaket, von dem

ein Großteil für Verbesserungen der

Infrastruktur ausgegeben wurde, hat

ebenfalls eine Rolle gespielt.

„Alle Flughäfen sind erst in jünge-

rer Zeit gebaut worden, die Straßen

sind ganz neu und ohne Schlaglö-

cher“, sagt Richard Clayton, Ver-

triebsleiter bei Trelleborg Automo-

tive AVS Asia Pacific. „Als nächstes

sind die Bahnhöfe an der Reihe.“

Seit Ende 2009 ist China der welt-

größte Autohersteller und hat auch

die meisten Abnehmer. Eine starke

Nachfrage, unterstützt durch eine

Senkung der Benzinpreise und der

Steuern für Kleinwagen ließen die

Verkäufe laut chinesischer Medien

um 46 Prozent steigen. Trotzdem

d

Fokus NORD- UND OSTASIEN

bleibt reichlich Raum für weiteres

Wachstum. China ist das bevölke-

rungsreichste Land der Welt, doch

noch kommen nur 20 Autos auf

1.000 Menschen. Zum Vergleich: in

den USA sind es 800 Autos auf

1.000 Menschen. Schätzungen der

Beraterfirma McKinsey & Compa-

ny zufolge wird sich der chinesische

Automarkt bis 2030 verzehnfachen.

In China gibt es etwa 120 Autoher-

steller; die einheimischen Unterneh-

men sind zwar in der Überzahl, beim

Umsatz dominieren jedoch die aus-

ländischen Anbieter. Volkswagen, ei-

ner der Kunden von Trelleborg in

China, ist hier Marktführer.

,,Wir beliefern mehrere der Top-10-

Seller in China, darunter die einhei-

mischen Hersteller SAIC und FAW“,

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Jetzt ist die Anpassung an neue Kundenwünsche und Anforderungen angesagt

Weng Chong Lee, verantwortlich für Asia Pacific bei Trelleborg Sealing Solutions

sagt Clayton. ,,Wir entwickeln die

Zusammenarbeit mit Nissan und

General Motors weiter, so dass wir

bis 2011 die Mehrzahl der größten

Unternehmen beliefern werden.“

Die chinesischen Hersteller wer-

den immer qualitätsbewusster, so

dass nicht mehr allein der Preis ent-

scheidend ist – eine hervorragende

Ausgangslage für ein Unternehmen

wie Trelleborg, das eine hohe tech-

nische Kompetenz besitzt. So wand-

te sich vor kurzem ein bedeutender

chinesischer Erstausstatter an Trel-

leborg. Er brauchte Schwingungs-

dämpfungskomponenten für sein

neues Premium-Automodell, um

besser mit deutschen Marken kon-

kurrieren zu können. „Das Chassis

ist komplex, und wir werden insge-

samt 44 Teile liefern – besser hätte es

nicht laufen können“, so Clayton.

Auch in anderen Ländern der Re-

gion wächst der Optimismus. In Ja-

pan, das 2009 mit Exporteinbrüchen

und einem schrumpfendem Inlands-

konsum zu kämpfen hatte, ist in die-

sem Jahr wieder Wachstum angesagt.

„Die ersten grünen Triebe der Erho-

lung sprießen dort bereits“, sagt

Weng Chong Lee, verantwortlich für

Asia Pacific bei Trelleborg Sealing

Solutions. „Die Exportaufträge ha-

ben in einigen Ländern des Asien-

Pazifik-Raums und in speziellen

Segmenten wie Halbleiter und

Lebens mittelindustrie wieder ein ho-

hes Niveau erreicht.“

Auch Südkorea, einer der asia-

tischen Tigerstaaten, zeigt starke

Anzeichen der Erholung. „Der ge-

schwächte koreanische Won, der in-

zwischen stabil ist, hat die Produk-

tion im Automobilsektor und auch

bei Dünnfilmtransistoren und Flüs-

sigkristallen (TFT/LCD) angeheizt“,

sagt Weng Chong. „Bei grünen

Energieanwendungen tut sich eben-

falls etwas.“

Für Trelleborg hält Nord- und

Ostasien viele interessante Heraus-

forderungen bereit. Das Unterneh-

men strebt eine Erhöhung seiner

Marktanteile an, während sich die

Region in bestimmten Schlüssel-

sektoren wirtschaftlich erholt. „Jetzt

ist die Anpassung an neue Kunden-

wünsche und Anforderungen ange-

sagt“, meint Weng Chong. „Das dür-

fen wir nicht vergessen, wenn wir

nun wieder in eine Wachstumsphase

eintreten.“

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8 T·TIME 1·2010

NORD- UND OSTASIENFokus

Im Werk von Trelleborg Automotive im chinesischen Wuxi werden die Mitarbeiter jetzt doppelt so häu-fig geschult. Auf dem Foto oben halten sie ein Banner mit dem Text „Trelleborg Elite Training Camp“

2009 war für die weltweite Automobilindustrie kein gutes Jahr, aber in China boomte die Bran-che. Mit mehr als 13 Millionen verkauften Autos avancierte das Land zum größten Automarkt der Welt. Als Folge bietet auch der Arbeitsmarkt in der chinesischen Autoindustrie fantastische Aus-sichten. 2008 betrug die durchschnittliche Fluktu-ationsrate bei den Arbeitern 31 Prozent, bei den Angestellten 21 Prozent.

Die Produktionsstätte von Trelleborg Automo-tive in Wuxi bei Schanghai steht hierzu in starkem Kontrast. In dieser Fabrik sank die Fluktuations-rate von 31 Prozent (2007) auf nur 16 Prozent (2009). Im gleichen Zeitraum stieg die durch-schnittliche Produktivität, gemessen in Ausstoß pro Stunde, um 14 Prozent an. „Hier hat sich viel getan, denn bei uns machen Menschen wirklich den Unterschied“, erklärt Mary Zhou, Personallei-terin im Werk Wuxi.

Das hat sich in dem Werk getan:-

ren auf 28 Stunden pro Person (2009) verdoppelt.

-ter befördert worden, 21 hatten Gelegenheit zur Jobrotation.

-den und umfasst nun Besprechungen zur Abstim-mung der Zielsetzungen, monatliche Mitarbeiter-meetings und jährliche Mitarbeiterumfragen.

gute persönliche Schutzausrüstung und eine bes-sere Belüftung der Räumlichkeiten verstärkt. Die Unfallfrequenz ist von drei Fällen pro 100 Arbeiter im Jahr 2007 auf 1,5 Fälle im Jahr 2009 zurück-gegangen.

„Durch Teambuilding-Maßnahmen fördern wir Teamgeist und Gemeinschaft, und ein Familien-tag verbessert unser Image als Arbeitgeber“, sagt Zhou. „Wir stellen gute Arbeitskleidung, die Leute können im Shuttlebus zur Arbeit fahren, und eine Torte zum Geburtstag unterstreicht das Engage-ment unseres Unternehmens.“Für weitere Informationen:[email protected]

GUTER ARBEITGEBER

HÖHENFLUG IN CHINA Eine neue Maschine vom Typ Airbus A380, ausgeliefert an Emirates Airlines im

Januar dieses Jahres, markierte eine herausragende Leistung: Sie war das 6.000ste Flugzeug des Herstellers, der seit 40 Jahren Flugzeuge baut. Erst kurz zuvor hatte Airbus das Jahr 2009 mit 498 gelieferten Flugzeugen als Rekordjahr gefeiert.

Ein weiterer Erfolg für Airbus ist die Inbetriebnahme der neuen Montagelinie im chinesischen Tianjin. In weniger als zwei Jahren entstand auf dem zuvor unbebauten Gelände eine Anlage, die 2009 bereits elf Flugzeuge lieferte. Bis 2011 sollen hier vier Maschinen pro Monat gebaut werden. Die Montagelinie ist die dritte für die A320-Serie, die auch für Trelleborg Sealing Solutions wichtig ist. Um die Nachfrage zu decken, hat Trelleborg in China eine dritte Produktionslinie für seine flugzeugspe-zifischen Dichtungsprodukte gebaut.Für weitere Informationen:[email protected]

RAUF AUFS RAD In der westlichen Welt steigen die

Menschen heute aus Gesundheits- und Umweltgründen aufs Fahrrad um. In Ostasien ist hingegen der Drahtesel seit jeher ein wichtiges Transportmittel. In China werden jedes Jahr 130 Millionen Fahrräder hergestellt; das entspricht 70 Pro-zent der weltweiten Produktion. Während in der Volksrepublik China hauptsächlich preisgünstige, für die Beförderung ausgelegte Modelle für den heimischen Markt vom Band laufen, hat sich Taiwan auf teurere Hightech-Räder für Nordamerika

und Europa spezialisiert. „Die Zylin-der der Federung enthalten viele ausgefeilte Dichtungssysteme, die dafür sorgen, dass die Hydraulikflüs-sigkeit drin, Schmutz und Feuchtig-keit dagegen draußen bleiben“, erklärt Kevin Lai, Geschäftsführer von Trelleborg Sealing Solutions Taiwan.

Erfahren Sie mehr darüber auf der YouTube-Seite von Trelleborg; dort finden Sie auch ein Video über Dich-tungssysteme in Fahrrädern.Für weitere Informationen:[email protected]

Mit weltweit mehr als 3.200 verkauften Maschinen sind die Flugzeuge der A320-Serie die absatzstärksten Single-Aisle-

Jets auf dem Markt

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Starke Nachfrage nach

HOCHENT-WICKELTEN PRODUKTEN

NORD- UND OSTASIENDas sagt der CEO

In China herrscht

bekanntlich ein

hohes Investiti-

onstempo – doch

wird dabei manchmal vergessen, dass

in China und seinen Nachbarländern

ein Drittel der Weltbevölkerung zu

Hause ist“, sagt Peter Nilsson, Presi-

dent und CEO von Trelleborg. „Das

bedeutet, dass die Nachfrage vom

Konsum gesteuert wird. Für Trelle-

borg betrifft dies beispielsweise hoch-

entwickelte Produkte und Lösungen

im Bereich der Lebensmittelindustrie

und der Life-Sciences. Von besonde-

rem Interesse ist für uns jedoch der

Infrastrukturbereich einschließlich

der Häfen und Flughäfen. Hier

transferieren wir Technologien in die

Region.“

In der Region dominiert China, ein

Land, in dem sich Trelleborg in den

vergangenen Jahren stark etabliert

hat. Nilsson betont die beträchtliche

Größe der Region, in der es, geogra-

fisch gut verteilt, viele Millionenstäd-

te gibt. Allein diese Tatsache stellt

eine Herausforderung dar, denn der

Bedarf einer chinesischen Großstadt

kann dem eines mittelgroßen euro-

päischen Landes entsprechen.

„Wie für viele andere Unterneh-

men war auch für uns die Region

Schanghai der Ausgangspunkt“, sagt

Nilsson. „Von hier aus haben wir

uns Richtung Nordchina orientiert.

Unsere neueste Produktionsstät-

te in Qingdao in der expansiven

Shandong-Provinz liegt etwa auf hal-

bem Weg zwischen Schanghai und

Peking. Im Augenblick haben wir

fünf eigene Anlagen in China, und es

werden weitere hinzukommen.“

Japan gehört zu den größten Wirt-

schaftsnationen der Welt, gilt aber als

schwieriger Markt für europäische

Anbieter. „In diesem Land sind in

erster Linie Hochleistungsprodukte

gefragt“, meint Nilsson. „Hier haben

wir mit unseren Nischenprodukten

die besten Chancen. Mit Dichtungs-

lösungen, Drucktüchern und ausge-

wählten Autoteilen, darunter Dämp-

fungsblechen für Scheibenbremsen

und Dichtungsmanschetten, sind

wir auf dem japanischen Markt be-

sonders erfolgreich. Außerdem sind

wir vor Ort vertreten, was oft eine

Grundvoraussetzung für Geschäfte

mit bedeutenden japanischen Unter-

nehmen anderswo in der Welt ist.“

Der südkoreanische Markt zeich-

net sich durch global erfolgreiche

Konzerne wie Samsung und Daewoo

aus. In der internationalen Automo-

bilindustrie sind diese Unternehmen

mit noch größeren Akteuren gekop-

pelt: Samsung mit Renault und Dae-

woo mit General Motors. Trelleborg

Automotive ist durch ein Jointven-

ture mit dem Familienunternehmen

KunHwa bereits seit 2003 in der

Region vertreten. Außerdem spielen

in diesem Land riesige Schiffswerften

eine wichtige Rolle. Sie bestimmen

den Bedarf an Produkten für die

Offshore-Öl- und Gasgewinnung

(siehe Artikel auf Seite 14).

„Auf FPSO-Schiffen – schwim-

menden Anlagen zur Produktion,

Speicherung und Verladung von

Erdöl und Erdgas –, von denen die

größten in Südkorea und China

gebaut werden, kommen unsere

hochentwickelten Offshore-Lösun-

gen zum Einsatz“, sagt Nilsson. „Für

uns Schweden symbolisierte ein

riesiger Kran, der lange die Skyline

der Hafen- und Werftstadt Malmö

beherrschte, die führende Position

Südkoreas im Schiffsbaubereich.

Jetzt steht er in Ulsan in Südkorea.

Dieser Teil der Welt bietet viele

Möglichkeiten und wird weiter im

Blickfeld von Trelleborg stehen.

Wir bauen hier weiterhin auf unsere

engagierten Mitarbeiter.“

FOTO

: IST

OCK

PHO

TO

ERFOLG IN JAPANNischenprodukte haben auf dem großen japanischen Markt die besten Chancen

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lLei Shing Hong Machinery ist ein Geschäftsbereich der in Hongkong ansässigen Gesell-schaft Lei Shing Hong Ltd., die in China unter den Top-500-Unternehmen rangiert. Lei Shing Hong Machinery ist in Ostchina und Taiwan der Exklusivhändler der US-Marke Caterpillar, beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 600 Millionen US-Dollar

Case CHINA MSA

WENIGER VIBRATIONEN AUF HOHER SEE

Die hohen Anforderungen der chinesischen Regierung an die Motorträger auf ihren Patrouillenbooten stellte Lei Shing Hong Machinery vor ein Problem. Da wandte man sich an Trelleborg

ei Shing Hong Machinery

ist im Osten Chinas und in

Taiwan Exklusivhändler für

die US-Marke Caterpillar,

die als weltweit führender

Hersteller von Baumaschinen und

Bergbauausrüstung, Diesel- und

Erdgasmotoren sowie Industriegas-

turbinen bekannt ist. Mit seinen

Dieselmotoren, Generatoranlagen

und Hilfsmaschinen gehört Cater-

pillar auch in der Schiffbau- und

Offshore-Zulieferindustrie zu den

führenden Anbietern.

„Die Schiffsmotoren von Cater-

pillar kommen in Patrouillenbooten,

Schnellfähren, Arbeitsschiffen aller

Art sowie in Segelbooten zum Ein-

satz“, sagt Zou Guoping, Bereichslei-

ter für Schiffstechnik bei Lei Shing

Hong Machinery in Schanghai. „Wir

importieren Caterpillar-Standardmo-

toren aus den USA und modifizieren

sie nach den jeweiligen Kundenvor-

gaben. So bieten wir unseren Kunden

eine Komplettlösung, ein ganzes Sys-

tem, das auch zusätzliche Ausrüstung

wie Getriebe, Kupplung, Propeller

und Fernsteuerung umfasst.“

Zu den wichtigsten Kunden des

Unternehmens gehört die Chi-

na Maritime Safety Administrati-

on (China MSA), eine Regierungs-

behörde, die für die Koordination

der Rettungseinsätze in den chine-

sischen Hoheitsgewässern zuständig

ist. Die Patrouillenboote der China

MSA sind mit Hochgeschwindig-

TEXT: JAN HÖKERBERG & CHRISTINE LI FOTO: ISTOCKPHOTO

10 T·TIME 1·2010

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Jedes Jahr steuern etwa 220.000 Passagier- und Frachtschiffe den Hafen von Hongkong an. In diesem Hafen, an der chinesischen Küste sowie auf dem Jangtsekiang, dem Perlfluss und dem Heilongjiang ist die Regie-rungsbehörde China MSA für die Sicherheit auf dem Wasser und den Gewässerschutz verantwortlich

keitsantrieben und Generator-

anlagen von Caterpillar ausgestattet.

Die Motorträger für diese Schif-

fe bezogen Caterpillar und Lei Shing

Hong früher von einem Mitbewer-

ber von Trelleborg. 2007 trafen sie

sich jedoch zu Besprechungen und

technischen Präsentationen mit

Trelleborg. Die chinesische Regie-

rung hatte hohe Anforderungen an

die Zuverlässigkeit und Leistung der

Systeme zur Schwingungs- und Ge-

räuschdämpfung auf den Patrouil-

lenbooten gestellt.

„Nachdem man unsere theoreti-

schen Berechnungen geprüft und un-

sere Cushyfloat-Dämpfer eingehend

getestet hatte, wurde Trelleborg als

Hauptlieferant von Dämpfungskom-

ponenten für Generatoranlagen und

Hochgeschwindigkeitsantriebe von

Caterpillar akzeptiert“, sagt Pan Feng,

Vertriebsleiter bei Trelleborg Industri-

al AVS in Schanghai, einem Teil von

Trelleborg Engineered Systems.

Jeder Motor braucht vier bis acht

Träger. Insgesamt lieferte Trelleborg

etwa 100 verschiedene Teile.

„Hersteller wie Caterpillar arbei-

ten in vielen verschiedenen Produkt-

bereichen schon lange und weltweit

mit Trelleborg zusammen“, meint

Paddy Wang, Anwendungstechniker

bei Lei Shing Hong Machinery. „Wir

wissen, dass Trelleborg Qualitäts-

produkte und professionellen Ser-

vice bietet. Die Mitarbeiter sind sehr

kundenorientiert und immer be-

müht, für jeden Kunden die optima-

le Lösung zu finden.“

Die meisten Kunden brauchen ei-

ne maßgeschneiderte Lösung. Eine

besondere Stärke von Trelleborg liegt

in der Analyse des Motorumfelds

und der speziellen technischen An-

forderungen. Die Eigenschaften des

Trägers und der Schwingungsdämp-

fungssysteme werden dann auf die

erlangten Erkenntnisse abgestimmt.

„Da Trelleborg ein Spezialist für

Schwingungsdämpfer ist, sind wir

das einzige Unternehmen unserer

Branche in China, das Leistungsda-

ten auswerten und innerhalb von ein

bis zwei Tagen einen Lösungsvor-

schlag vorlegen kann“, weiß Pan.

EFFEKTIVE DÄMPFUNG Der Cushyfloat™-Dämpfer von Trelleborg Engineered Systems ist eine

Universallösung zur effektiven Isolierung von Schwingungen und Geräuschen in ortsfesten und mobilen Maschinen und Geräten. Er findet in erster Linie als Träger für Mittel- und Hochgeschwindigkeitsantriebe im Schiffbau Verwendung.

11T·TIME 1·2010

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Innovation LÖSUNGEN IM HAFEN

PFÄHLE AUS POLYMERMATERIALNicht korrodierende und langlebige Alternativen zu Stahl, Holz und Beton für Baukonstruktionen.

QUICK-RELEASE-HAKENQuick-Release-Haken bilden die Grundlage jedes fortschrittlichen, integrierten Vertäuungssystems.

HOCHLEISTUNGSFENDERRobuste Fender aus einer Reihe von Werkstoffen für unterschiedliche Anwendungen.

STEGFENDER (PLATTEN)Federnde Stoßfänger – in erster Linie für Kais, an denen kleinere Schiffe anlegen.

ROLLFENDERRollfender werden in der Regel verwendet, um Schiffe um Kaiecken zu leiten.

LUFT- ODER SCHAUMGEFÜLLTE FENDERIdeal für die ständige oder zeitweise Benutzung im Hafen und für den Schiff-zu-Schiff-Transfer auf hoher See.

FENDER FÜR SCHLEPPERFender für Schlepper müssen den schwierigsten Bedingungen gewach-sen sein.

RETTUNGSLEITERNFlexible und korrosionsbestän-dige Rettungsleitern halten auch versehentlichen Stößen von kleineren Schiffen stand.

POLLERSäulen-, Nieren-, Horn- und T-förmige Poller eignen sich für die meisten Landungsbrücken.

SCHLÄUCHEWiderstandsfähige Schläuche kommen auf Schiffen in ver-schiedenen Bereichen zur Anwendung.

Über 90 Prozent aller Waren werden auf dem Seeweg transportiert

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13T·TIME 1·2010

SICHERER HAFENb groß oder klein, natürlich oder vom

Menschen geschaf-

fen: Häfen spielen eine

wichtige Rolle für den Handel.

Über 90 Prozent aller Waren werden

auf dem Seeweg transportiert. Seit

die Menschheit die Meere befährt,

sind Häfen ein Schlüssel zur wirt-

schaftlichen Entwicklung.

Indes kann das Anlegen in Hä-

fen mit regem Schiffsverkehr gefähr-

lich sein. Für diesen Bereich bietet

Ein Hafen ist seit jeher ein Ort, an dem Schiffe Schutz suchen. Lösungen von Trelleborg tragen dazu bei, die Häfen der Welt noch sicherer zu machenTEXT: DONNA GUINIVAN ILLUSTRATION: TUE BEIJER

Trelleborg führende Sicherheitslö-

sungen an. Hightech-Vertäuungs-

systeme umfassen Anlegesysteme,

über die das Hafenpersonal und die

Lotsen das Schiff bei der Vertäuung

überwachen können, elektronisch

gesteuerte Quick-Release-Haken

und Lastüberwachungstechnik für

ein sicheres Anlegen. Bojen und Fen-

der aus hochentwickelten Polymeren

nehmen die enormen Stoßkräfte auf,

die bei Anlegemanövern auftreten.

Auf der Landungsbrücke ersetzen

einzigartige Verbundstoffe mit verbes-

serter Haltbarkeit die traditionellen

Holzteile, und Ladeflächen werden

mit Hilfe von Reifen geöffnet und ge-

schlossen.

Außerdem liefert Trelleborg zahl-

reiche Schiffskomponenten. Leis-

tungsfähige Schwingungsdämp-

fungssysteme tragen zum Komfort

der Passagiere bei, und Orkot-Lager

aus salzwasserbeständigen Verbund-

werkstoffen garantieren eine ein-

wandfreie Ruderfunktion.

o

LAGER AUS VERBUNDWERKSTOFFENSchmierfreie Orkot-Lager kommen in Stevenrohren, Rudern und Luken sowie in Maschinen an Deck zum Einsatz.

SCHWIMMBOJENRobuste Bojen zum Vertäuen, für Binnenwasserstraßen und Offshore-Anwendungen.

DICHTUNGENDie hydraulischen und pneumatischen Anlagen an vielen Orten im Schiff wie im Maschinenraum enthalten eine Vielzahl hochentwickelter Dichtungen.

QINGDAO – NEUES WERK IN CHINAIm September hat Trelleborg in Qingdao sein neues Werk für Infrastrukturprodukte wie etwa Fendersysteme für Häfen in Betrieb genommen. In Qingdao werden Zylinderfender, extru-dierte Fender, Stegfender, Fender für Schlepper und Element-fender hergestellt. Derzeit läuft auch die Testproduktion von pneumatischen und schaumgefüllten Fendern.

2010 soll in Zusammenarbeit mit anderen Trelleborg-Einheiten die Produktion von Baggerschläuchen und größeren Fendern aufgenommen werden. Geplant ist auch die Montage von Displaytischen für Anlegehilfssysteme (DAS).

Jackie Huang, Geschäftsführer, Trelleborg Engineered Systems, Qingdao

Page 14: T-Time 1 2010 - German

14 T·TIME 1·2010

Eine neue mobile Anlage ermöglicht Trelleborg den Einsatz seiner Brandschutztechnologie FireStop vor Ort beim Kunden, der süd-koreanischen Werft DSME – und eröffnet neue PerspektivenTEXT: NICK TERDRE FOTO: TRELLEBORG

as passive Brand-

schutzsystem FireStop

von Trelleborg ist bei

Kunden aus vielen Bran-

chen beliebt, besonders

in der Öl- und Gasindustrie. Bis vor

kurzem konnte die Beschichtung nur

in der Trelleborg Offshore-Fabrik im

norwegischen Krokstad elva aufge-

bracht werden. Das sollte sich jedoch

Case DSME

dändern, als im vergangenen Frühjahr

die führende südkoreanische Schiffs-

werft Daewoo Shipbuilding and

Marine Engineering Co. (DSME) an

Trelleborg herantrat.

DSME wollte 13 Schutzrohre

(I-tubes) mit der FireStop-Beschich-

tung behandeln. Jedes Schutzrohr,

durch das flexible Leitungen für Öl

und Gas laufen, hat eine Länge von

20 Metern und einen Durchmesser

von 1,50 Metern. Die riesigen Roh-

re von Korea nach Norwegen und

zurück zu schicken, wäre teuer und

zeitraubend gewesen.

„Wir beschlossen daher, eine mo-

bile Ausrüstung zu konstruieren“, sagt

Projektleiter Svein Gabrielsen von

Trelleborg Offshore Norwegen. Unter

Aufbietung aller verfügbaren Mittel

entstand die Anlage. In fünf Contai-

nern ging sie auf die Reise nach Korea,

zur Okpo-Werft von DSME.

Im Oktober war die mobile Anla-

ge fertig aufgebaut und ein Team von

Trelleborg begann mit der Beschich-

tung der Rohre, die im März abge-

Die riesigen Rohre zur Beschich-tung von Südkorea nach Norwe-

gen und zurück zu schicken, wäre teuer und zeitraubend gewesen.

Eine neu entwickelte mobile Anlage löste das Problem

MOBIL WER

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15T·TIME 1·2010

schlossen sein wird. Die Schutzrohre

sind zur Installation auf einem FPSO-

Schiff für die Ölförderung bestimmt,

das DSME im Auftrag des franzö-

sischen Ölkonzerns Total baut. Das

Schiff soll auf dem Pazflor-Ölfeld vor

Angola zum Einsatz kommen. Die

Rohre werden an der Seite des Schif-

fes angebracht, wo sie als schützen-

de Leitungsrohre für die flexiblen

Schlauchleitungen dienen, durch die

das Öl und Gas aus den Quellen am

Meeresgrund in eine Verarbeitungs-

anlage an Deck gelangt.

Bei einem Brand hat die FireStop-

Beschichtung die Aufgabe, die Rohre

intakt zu halten und die Leitungen in

ihrem Inneren vor extremen Tempe-

raturen zu schützen. Beim schlimms-

ten Brandszenario, einem so genann-

ten Jet-Fire, könnten die Rohre bis zu

1.200 Grad ausgesetzt sein, die Tem-

peratur in ihrem Inneren bleibt je-

doch auf 200 Grad begrenzt.

„Die Lösungen von Trelleborg er-

scheinen teurer als alternative Me-

thoden wie etwa speziell entwickel-

te Anstriche, aber die Vorteile wiegen

den Preisunterschied auf“, sagt Il-

An Kim, der als Senior Manager bei

DSME unter anderem für Lackierun-

gen und Rostschutz behandlungen zu-

ständig ist. „FireStop hat hervorra-

gende mechanische Eigenschaften,

bietet Korrosionsschutz und setzt kei-

ne giftigen Dämpfe frei, wie es be-

stimmte Lacke tun.“

Und mit der neuen mobilen Anla-

ge kann FireStop zudem vor Ort auf-

getragen werden. „Die mobile Be-

schichtungsanlage spart Lieferkosten

und Zeit“, so Kim. „DSME plant,

auch bei zukünftigen Offshore-Pro-

jekten FireStop zu verwenden.“

Wenn der aktuelle Auftrag er-

füllt ist, hofft Gabrielsen auf neue

Einsatzmöglichkeiten für die mobi-

le Ausrüstung. Trelleborg hat bewie-

sen, dass man die Technologie dort-

hin bringen kann, wo der Kunde sie

braucht.

Für weitere Informationen:

[email protected]

FireStop hat hervorragende mechanische Eigenschaften, bietet Korrosionsschutz und setzt keine giftigen Dämpfe frei, wie

es bestimmte Lacke tun Il-An Kim, DSME

DIE FIRESTOP-TECHNOLOGIE FireStop ist eine passive Brandschutzbeschichtung, die dafür sorgt, dass das behandelte Produkt

in unterschiedlichen Brandsituationen intakt bleibt. Der Schutzgrad lässt sich an die jeweiligen Kundenvorgaben anpassen. Bei den Schutzrohren war

dies der sehr anspruchsvolle J120-Standard: Die Beschichtung muss einem Jet-Fire – also einem Feuer, das durch den ständigen Zustrom eines freigesetzten Kraftstoffs genährt wird – 120 Minuten lang standhalten.

FireStop ist eine synthetische Gummibeschichtung auf Polymerbasis, die in mehreren Schichten aufgetragen wird. Eine eventuelle Rostschutzbehandlung bildet die erste Schicht. Als letzte Lage wird auf die FireStop-Beschichtung ein Schutz gegen Wettereinflüsse, Stöße und dergleichen aufgetragen.

Die gewünschten Eigenschaften entwickelt die Gummibeschichtung durch mehrstündiges Brennen oder Vulkanisieren bei über 100 Grad.

ÜBER DSME Die Öl- und Gasgewinnung aus Feldern auf dem Meeresgrund erfolgt häufig mit Hilfe von

FPSO-Schiffen – schwimmenden Anlagen zur Produktion, Speicherung und Verladung. Das südkoreanische Unternehmen Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering Co. (DSME) gehört

zu den führenden Werften für den Bau von FPSO-Schiffen, Bohrinseln und anderen Konstruktionen für die Offshore-Industrie. Die riesige Okpo-Werft liegt auf der Insel Geoje im Südosten des Landes.

Das FPSO-Schiff für das Pazflor-Feld ist mit seinem 325 Meter langen Rumpf und einer Breite von 61 Metern eine der größten Anlagen dieser Art, die je gebaut wurden. Bei seiner Fertigstellung 2011 wird es 220.000 Barrel Öl pro Tag verarbeiten und fast zwei Millionen Barrel in seinem Rumpf speichern können.

DEN

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16 T·TIME 1·201016 T·TIME 1·2010

as Elastoseal-Dachab-

dichtungssystem von

Trelleborg ist zusam-

men mit der Electro-

bond-Befestigungs-

technik eine revolutionäre Lösung.

Dank der einzigartigen Electrobond-

Technik bleiben die Planen auch

ohne Schrauben und Klebstoffe fest

und sicher in Position. Zudem wer-

den sie nach Maß gefertigt, was bei

der Montage vor Ort viel Zeit und

Arbeit spart.

„Wenn das Dach dicht sein soll,

muss man Schraublöcher vermei-

den“, sagt Markus Arvidsson, Pro-

duktmanager für Gummimembra-

nen bei Trelleborg Waterproofing

in Värnamo (Schweden). „Electro-

bond ist eine mechanische Methode,

die die Elastoseal-Membran nicht

durchdringt und keine sichtbaren

Befestigungsteile hat.“

Die Trelleborg-Marke Elastoseal

bezeichnet eine wasserdichte Elasto-

mermembran auf der Basis von

Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk

(EPDM), einem für seine Wetter-

und Hitzebeständigkeit bekannten

Gummimaterial. Dieser extrem fle-

xible Werkstoff hat eine Lebensdauer

von über 50 Jahren und übertrifft

damit alle anderen zur Dachabdich-

tung verwendeten Materialien.

Außer zum Abdichten von Dä-

chern eignen sich Elastoseal-Mem-

branen auch zum Auskleiden von

Wasserspeichern, Gartenteichen und

Tanks. Die Ende 2009 von Trelle-

borg eingeführte Electrobond-Tech-

nik zur Befestigung der Membran

wird von autorisierten Dachdecker-

betrieben verwendet.

Die Trelleborg-Fabrik in Värna-

mo stellt Rollen der Elastoseal-Mem-

branen in Stärken von 0,75 bis zwei

Millimeter her.

Die Rollen sind zwar groß, aber

nicht groß genug, um Dächer in

der Größenordnung von 300 Qua-

dratmetern abzudecken. Elasto-

seal-Planen mit entsprechenden Ab-

messungen lassen sich durch das

Aneinanderschweißen oder -kleben

mehrerer Bahnen mit der patentier-

ten Thermobond-Fügetechnik für

EPDM-Gummi von Trelleborg her-

stellen.

Für die Montage von Elastoseal

werden zunächst mit dem Thermo-

bond-Material beschichtete Befesti-

gungsscheiben in einem optimier-

ten Muster mit Schrauben im Dach

verankert. Nachdem die Elasto seal-

Plane auf dem Dach ausgerollt ist,

erfolgt die Fixierung mit Hilfe des

Centrix Befestigungssystems, ei-

nes tragbaren Handgeräts, das durch

ein Magnetfeld Induktionswärme

erzeugt und so die Elastoseal- und

Thermobond-Werkstoffe chemisch

miteinander verbindet. Das Fixie-

ren eines Schweißpunktes dauert

nur sechs Sekunden, und die Befes-

tigungsscheiben sind hinterher nicht

mehr zu sehen.

„Electrobond ist eine Adaption

von Thermobond, entwickelt in Zu-

sammenarbeit mit dem niederländi-

schen Befestigungsspezialisten Afast

BV“, erklärt Arvidsson. „Mit Elec-

trobond fixierte Elastoseal EPDM-

d

Wasserdicht im Handumdrehen – ein innovatives Dachabdichtungssystem von Trelleborg macht’s möglich TEXT: ALEXANDER FARNSWORTH FOTOS: TRELLEBORG, ISTOCKPHOTO

Technologie ELASTOSEAL-DACHSYSTEME

DICHTES DACH ÜBERM KOPF

WILL BE CUT OUT

Electrobond ist eine Adaption von Thermobond, ent-wickelt in Zusam-menarbeit mit dem Befestigungs-spezialisten Afast BV. Das Unterneh-men stellt die Cen-trix Induktions-schweißgeräte her, die Trelleborg für die Thermo-bond-beschich-teten Befesti-gungsscheiben modifiziert hat, um eine optimale Haftung an der Elastoseal-Memb-ran zu erzielen

Page 17: T-Time 1 2010 - German

Mit Thermobond, TPE, beschichtete Electrobond-Metallscheiben werden mit Schrauben und Manschetten am Dach befestigt. Das Fixieren der Elastoseal-Planen an den darunterlie-genden Scheiben dauert nur Sekunden. Das tragbare Centrix-Handgerät erwärmt das magnetische Metall der Electrobond-Scheiben mittels Magnetfeldern und fixiert so die Elastoseal-Bahnen an den nicht penetrierenden Electrobond-Scheiben, die nach der Installation nicht sichtbar sind

Membranen sind ein Nischensystem

auf dem Markt für mechanisch auf-

gebrachte Flachdachabdichtungen.

Zu den Vorteilen gehört die schnel-

le und sichere Verlegung; außerdem

ist es eine sehr langlebige, wirtschaft-

liche und umweltfreundliche Lö-

sung.“

Für weitere Informationen:

[email protected]

VORTEILE VON ELASTOSEAL UND ELECTROBOND

Überlegene Haltbarkeit, geringes Gewicht und gute Wirtschaftlichkeit

Wartungsfrei Schnelle, kontrollierte und

sichere Installation Umweltverträglich, kein Auswa-

schen von Zusätzen

FAKTEN ZUR LÖSUNG Die Trelleborg-Marke Elastoseal

bezeichnet eine wasserdichte Elas-tomermembran auf der Basis von EPDM.

Electrobond ist ein Befestigungs-system, das auf Induktionswärme basiert.

Thermobond ist eine Fügetechnik, bei der Elastoseal mit Hitze ver-schweißt wird.

17T·TIME 1·2010

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18 T·TIME 1·2010

NahrungFÜR DIE WELTWie sollen wir in 40 Jahren neun Milliarden Menschen ernähren, wenn uns das heute bei 6,8 Milliarden schon schwer fällt? Eine Kombination aus zukünftigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Einsichten aus der Vergangenheit könnte die Lösung seinTEXT: DAVID WILES FOTOS: CARLO ROCCHI BILANCINI, ISTOCKPHOTO

m vergangenen Jahr war

ein beunruhigender Mei-

lenstein der Menschheits-

geschichte erreicht, als die

Welternährungsorganisation

FAO erklärte, dass die Zahl der

Unterernährten auf der Welt erst-

mals die Milliardenmarke über-

schritten hat. Da die Weltbevölke-

rung von heute 6,8 voraussichtlich

auf neun Milliarden im Jahr 2050

steigt, wird sich diese Zahl weiter er-

höhen. Um so viele Menschen zu er-

nähren, ist laut FAO eine Steigerung

der Nahrungsmittelproduktion um

70 Prozent erforderlich.

Für Parviz Koohafkan, den Di-

rektor der Land and Water Divisi-

on der FAO, ist die Erzeugung dieser

zusätzlichen Lebensmittel kein Prob-

lem. „Mit den verfügbaren Flächen,

Wasserressourcen und Technologien

ist es auf jeden Fall möglich“, meint

er. „Die Schwierigkeit liegt darin,

wo und wie wir produzieren und die

Nahrungsmittel zu den Hungernden

schaffen.“

Zwar hat die Grüne Revolution

i

Leute&Trends PARVIZ KOOHAFKAN

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19T·TIME 1·2010

Parviz Koohafkan ist Direktor der Land and Water Division und Koordinator des Programms Globally Important

Agricultural Heritage Systems der Welternährungsorganisation FAO in Rom

Beim FAO-Programm Globally Important Agricul-tural Heritage Systems geht es um die Erfassung und das nachhaltige Management einzigartiger Agrarökosysteme wie der philippinischen Reis-terrassen, der Hirtenkultur der Massai in Ostaf-rika und der Zitronengärten Süditaliens

SCHUTZ UND RESPEKT Nahrung für die Welt ist eine der künftigen Herausforde-

rungen, denen sich Trelleborg stellt. In diesem Zusammen-hang leisten Landwirtschaftsreifen von Trelleborg einen wichtigen Beitrag. Für höchste Effizienz entwickelt, scho-nen die besonders breiten Reifen dennoch den Boden und maximieren die Erträge. Trelleborg liefert auch Dichtungslö-sungen für die hydraulischen Zylinder von Landwirtschafts-maschinen. Diese Produkte verhindern das Auslaufen von Schmierstoffen, die die Ernte verunreinigen könnten.

Dichtungen sind zudem wichtige Komponenten in lebensmittelverarbeitenden Anlagen, wo aggressive Rei-nigungssysteme, die die Lebensmittelsicherheit garan-tieren, Elastomere beeinträchtigen können. Für diese Anwendung hat Trelleborg spezielle Dichtungswerkstoffe

entwickelt, die nahezu allen Chemikalien gewachsen sind. Die Dichtungen verringern die Ausfallzeiten der Produktionslinien, so dass mehr Nahrungs-mittel hergestellt wer-den können. Das Glei-

che gilt für spezielle Lebensmittelschläuche, die bei der Verarbeitung von Milch- und Zitrusprodukten, bei der sich herkömmliche Polymere schnell abnutzen, eine längere Lebensdauer bieten.

Ohne Wasser kein Anbau. In sehr viel größerem Maß-stab kommen Polymere von Trelleborg beim Bau von Was-serspeichern für Bewässerungssysteme in einigen der tro-ckensten Regionen der Welt zum Einsatz.

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20 T·TIME 1·2010

wickelt“, erklärt Koohafkan. „Fast

jedes Land hat solche Traditionen –

unsere derzeitige Agrarpolitik unter-

stützt diese Systeme jedoch nicht.“

Diese Kulturlandschaften si-

chern nicht nur den Lebensunterhalt

der ansässigen Bevölkerung, sie bieten

auch eine faszinierende Natur, eine

große Artenvielfalt und eine gewisse

Anpassung an den Klimawandel.

„Diese Systeme umfassen Werte,

die wir erhalten müssen, nicht nur,

um mehr als eine Milliarde hungrige

Menschen zu ernähren, sondern auch

zum Schutz der Naturressourcen und

der Umwelt“, sagt Koohafkan.

schaffen, sowie Verbesserungen bei

Transporten und Kühllagern, um

Verluste während und nach der Ern-

te zu verhindern.

Aber auch ein umweltfreundliche-

rer Ansatz wird als Lösung für die

Landwirtschaft der Zukunft in Be-

tracht gezogen. Koohafkan zufolge

sind Investitionen in das Kleinbau-

erntum nötig, um die Ernährung der

wachsenden Weltbevölkerung auf lo-

kaler Ebene zu sichern. Um die Be-

deutung der traditionellen Kleinbe-

triebe hervorzuheben, unterstützt er

das Programm Globally Important

Agricultural Heritage Systems (Tra-

ditionelle Agrarökosysteme von glo-

baler Bedeutung) der FAO. Dabei

geht es um die Erfassung und das

nachhaltige Management einzigarti-

ger Agrarökosysteme, die über Hun-

derte oder Tausende von Jahren ent-

standen sind. Dazu zählen etwa die

Reisterrassen auf den Philippinen, die

Hirtenkultur der Massai in Ostafrika

und die Zitronengärten Süditaliens.

„Diese Systeme wurden für die

Bedürfnisse von Bevölkerungsgrup-

pen in fragilen Ökosystemen ent-

PERSÖNLICHES:Name: Parviz Koohafkan

Geboren: 1951 in Teheran (Iran)Arbeitet in: Rom

Position: Direktor der Land and Water Division und Koordinator des Programms Globally Important Agricultural

Heritage Systems der Welternährungsorganisation FAOFrühere Positionen: Professor für Waldökologie an der École

Nationale du Génie Rural des Eaux et Forêts in Montpellier (Frankreich); verschiedene Führungspositionen bei der FAOVeröffentlichungen: Enduring Farms: Climate Change,

Smallholders and Traditional Farming Communities mit Miguel Altieri, Water and Cereals mit Bob Stewart

Die Schwierigkeit liegt darin, wo und wie wir produzieren und die Nahrungs-mittel zu den Hungernden schaffen

„ES WERDE BROT“ Die Welternährungsorganisation FAO der Vereinten

Nationen kämpft auf internationaler Ebene gegen den Hunger in der Welt. Sie betreibt Programme zu Schädlingsbekämpfung, Lebensmittelsicherheit und Pflanzenschutz und warnt frühzeitig vor drohenden Nahrungsmittelkrisen.

Die Organisation mit Sitz in Rom wurde 1945 gegründet. Die FAO hat 191 Mitgliedsstaaten und ein Budget von etwa 900 Millionen US-Dollar. Ihr lateinisches Motto Fiat panis bedeutet: „Es werde Brot“.

im 20. Jahrhundert enorme Ertrags-

steigerungen gebracht und Millionen

Menschen vor dem Hunger bewahrt;

für viele Teile der Welt bot sie jedoch

keine nachhaltige Lösung. Dün-

gemittel und Pestizide belasten das

Grund- und Oberflächenwasser und

können in Gewässern tote Zonen ver-

ursachen. Übermäßige Bewässerung

führt zur Versalzung und zu Staunäs-

se in den Böden. Und durch die Kon-

zentration auf wenige ertragreiche

Sorten leidet die biologische Vielfalt.

Von den 1960er bis in die 1990er

Jahre stieg die Agrarproduktion jähr-

lich um etwa 2,3 Prozent an. Von

2030 bis 2050 wird diese Zahl vor-

aussichtlich auf 0,9 Prozent fallen.

Für manche Beobachter liegt die

Lösung der Ernährungsfrage in der

extensiveren Nutzung moderner

Technologien, Maschinen und Aus-

rüstung.

In den USA sieht die Obama-Re-

gierung Biotechnologie als eine Ant-

wort. „Biotechnologie spielt eine ent-

scheidende Rolle für die Steigerung

der landwirtschaftlichen Produktivi-

tät, besonders vor dem Hintergrund

des Klimawandels“, sagte US-Außen-

ministerin Hillary Clinton in einer

Diskussion mit Journalisten über Le-

bensmittelsicherheit am Welternäh-

rungstag im vergangenen Oktober.

Farming First, ein globaler Zu-

sammenschluss von Agrarorganisa-

tionen, fordert hingegen die stärkere

Nutzung der Informationstechnolo-

gie, um Landwirten Zugang zu Wet-

ter- und Marktwarnungen zu ver-

Page 21: T-Time 1 2010 - German

The Trelleborg family.Focus on sustainability.Awareness of the environmental impact of the way printing blankets are produced as standard has led Trelleborg to investigate and develop a different solution. neXt generation technology represents an important step forward. Solvent-free blanket construction responds to increasing environmental requirements as well as providing improved print efficiency.

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22 T·TIME 1·2010

Beliebte Reiseziele müssen Kreuzfahrtschiffen sichere Anle-gemöglichkeiten bieten – so auch die griechische Insel Kefa-lonia im Ionischen Meer. Im Auf-trag der Entwicklungsunterneh-men Seamark Marine Inc. und Elter SA hat der Hafen von Argostoli vor kurzem zwei große Anlegebojen aus Polyethylen-schaum von Trelleborg Offshore erhalten. Damit bietet Kefalonia auch den größten Schiffen beste Voraussetzungen, und die Zukunft der Insel als Touristen-attraktion ist gesichert.

„Wir haben zwei robuste Bojen aus geschlossenzelligem Polyethylenschaum mit Stahl-kern und einer Schutzschicht aus Elastomer entwickelt“, sagt James Anderson, Projektinge-nieur bei Trelleborg Offshore.

GANZ UNTER Wasser getaucht, bietet jede Boje einen Auf-trieb von 3.600 Kilo. Ihre Größe und ihr Gewicht – 2.050 Kilo in der Luft – machen Ferti-gung und Handhabung zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Zur besseren Sichtbarkeit ragen die

mit einer Ankerkette direkt am Meeresgrund verankerten oran-gefarbenen Bojen 0,60 Meter aus dem Wasser.

Die Projektbeauftragte für die Hafenentwicklung bei Seamark Inc., Ioanna Paras-keva, kommentiert: „Bei seinem Besuch im Hafen von Kefalonia hat uns der Ministerpräsident zu den neuen Bojen gratuliert. Sie sind ein weiterer Beweis für 20 Jahre optimale Zusammenar-beit mit Trelleborg.“

Unabhängige Bauern

Der US-amerikanische Traktorenher-steller New Holland, eine Landmaschi-nenmarke der Fiat-Gruppe, ist bekannt dafür, der Entwicklung im Agrarsektor mit Innovationen vorzugreifen. Eine davon ist der NH2™-Traktor mit Was-serstoffantrieb, Herzstück des Kon-zepts des energieunabhängigen Land-wirtschaftsbetriebs von New Holland. Das Projekt zielt darauf ab, dass Land-wirte selbst Energie zum Betrieb ihrer Höfe und ihrer Landmaschinen erzeu-gen können.

Der NH2™-Traktor hat eine inte-grierte Brennstoffzelle, die Wasser-stoff in elektrischen Strom umwandelt. Den Wasserstoff erzeugen die Land-wirte selbst aus erneuerbaren Energie-quellen wie Wind, Sonne, Müll und Bio-masse mittels Elektrolyse. Der neue Traktor senkt nicht nur die Kosten, son-dern bietet auch Umweltvorteile, da bei der Verbrennung von Wasserstoff keine Emissionen entstehen. Für weitere Informationen:[email protected] www.newholland.com/uk

Als neues Klimaziel hat Trelle-borg im Dezember die Reduzie-rung der direkten und indirek-ten Kohlendioxidemissionen um mindestens 15 Prozent im Ver-hältnis zum Umsatz bis spätes-tens zum Jahresende 2015 – „15 bis 15“ – festgelegt. Als Referenzjahr dient 2008. Hierbei werden die Emissionen der selbst erzeugten sowie der gekauften Energie berücksichtigt.

Im Rahmen des Energy-Excel-lence-Programms, das auch den CO2-Ausstoß verringern soll, arbeitet Trelleborg seit 2009 an der Senkung des Energiever-brauchs in der Produktion. Die

neue Klimastrategie betont die Notwendigkeit, Energie zu spa-ren und klimaschonende Ener-giequellen zu nutzen.

Die Trelleborg Gruppe bemüht sich bereits um die Reduzierung bestimmter indirekter Emissio-nen in den Bereichen Transport, Reisen, Materialbeschaffung, Produktgebrauch und Abfallma-nagement.

Lesen Sie mehr über die Kli-mastrategie und weitere Pro-jekte der Gruppe im Bereich Corporate Responsibility im CR-Bericht 2009 online: www.trelleborg.com/cr.

news UPDATE

SICHERE TRAUMSCHIFFE

Die Klimastrategie von Trelleborg ist auf direkte und indirekte Kohlendioxid-emissionen ausgerichtet und umfasst Energiesparmaßnahmen ebenso wie die Wahl der richtigen Energiequellen

15 bis 15

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Für weitere Informationen:[email protected]

Polyethylenschaum-Bojen von Trelleborg erleichtern Kreuzfahrtschiffen in Häfen wie Kefalonia das Anlegen

Der wasserstoffbetriebene NH2™-Traktor von New Holland ist mit Reifen von Trelle-borg Wheel Systems ausgestattet

Page 23: T-Time 1 2010 - German

23T·TIME 1·2010

Mehr Pulver, weniger Energie

Der Schlauch Scirocco II von Trelleborg bietet eine Alterna-tive zu konventionellen Methoden, wenn es um die Förderung von Pulver durch Verarbeitungsanlagen wie Schnecken- und Gurtfördersysteme oder Luftförderrinnen geht. Der Schlauch arbeitet nach dem Fluidisierungsprinzip, bei dem Schüttgüter mittels Luftstrom in einen dynamischen, flüssigkeitsähnli-chen Zustand versetzt werden. Das Fluidisierungssystem wird in die untere Wand des Gummischlauchs vulkanisiert.

Bei dieser innovativen Konstruktion wird der Luftstrom gleichmäßig über die ganze Länge des Schlauchs verteilt. Durch die optimierte Fluidisierung lässt sich mit einer minima-len Menge Druckluft eine maximale Förderung erzielen. So sind bei den Betriebskosten erhebliche Einsparungen möglich.

Dank der Flexibilität seiner Gummistruktur und des kleinen Querschnitts kann der Schlauch in vorhandene Anlagen instal-liert werden. Der Scirocco II ist witterungsbeständig, stoßfest und absolut dicht, so dass keine Staubpartikel austreten und auch keine Verunreinigungen ins Fördergut gelangen können. Keine beweglichen Teile und geringe Reibung bedeuten minima-len Verschleiß, und es ist praktisch keine Wartung erforderlich.Der Schlauch Scirocco II eignet sich für nahezu jedes feine Pulver, das fluidisierbar ist, zum Beispiel Zement, Aluminium-oxid und Waschpulver. Er wird in Längen von bis zu zehn Metern und mit Durchmessern von 76 bis 250 Millimetern hergestellt; mehrere Schläuche können über Flansche mitein-ander verbunden werden.Für weitere Informationen:[email protected]

Das System wird in die untere Wand des Schlauchs vulkanisiert

BENGT GÖRANSSONt˙talk

Bengt Göransson, Berichterstatter an der Wall Street für Wirtschaftsmedien

Trelleborg ist ein globaler Industrie-

und Handelskonzern, dessen führende

Stellung auf moderner Polymertechno-

logie und umfassendem Anwendungs-

Know-how basiert.

Trelleborg entwickelt qualifizierte

Lösungen für alle Bereiche, in denen

ein Bedarf nach Dämpfung, Abdich-

tung und Schutz unter anspruchsvollen

industriellen Bedingungen besteht.

Die Trelleborg Group erzielt mit rund

20.000 Mitarbeitern einen Jahresum-

satz von 27 Billionen Schwedische Kro-

nen und ist in mehr als 40 Ländern

vertreten (31. Dezember 2009). Der

Konzern umfasst vier Geschäftsfelder:

Trelleborg Engineered Systems ist ein

Anbieter von Lösungen für alle Ein-

satzfälle, in denen ein Bedarf nach

Abdichtung und Schutz von Industrie-

anlagen und Prozessen besteht.

Trelleborg Automotive ist Weltmarkt-

führer bei der Entwicklung und Fer-

tigung von polymerbasierten Kompo-

nenten und Systemen zur Schall- und

Schwingungsdämpfung in Pkws sowie

leichten und schweren Lkws.

Trelleborg Sealing Solutions ist ein

Anbieter von Präzisionsdichtungen für

die Industrie, die Luft- und Raumfahrt

und den Automobilmarkt.

Trelleborg Wheel Systems ist ein Anbie-

ter von Reifensystemen für Land- und

Forstwirtschaftsmaschinen, Gabelstap-

ler und andere Förderfahrzeuge

elch aufregender Anfang für ein neues Jahrzehnt! Die Wall Street hat endlich begonnen, die Welt zu entdecken. Auf jeden Fall schaut sie nach Osten. Das Jahr begann kalt, und die kalte Witterung breitete sich von China über Europa bis

in die USA aus. Ich verbrachte mehrere Tage auf verschiedenen Flughäfen mit Wall-Street-Gurus aus aller Welt, deren Flüge verspätet waren. Ich bin immer noch schockiert. Wir klagten zehn Minuten lang über das Wetter und sprachen dann über den neuen US-Kapitalismus, die Folgen der Bevölkerungsexplosion und wie die Welt aussehen wird, wenn Chinatown einst Lower Manhattan übernimmt.

Im Allgemeinen spiegeln der US-Kapitalismus und die Wall-Street-Mentali-tät die über 200-jährige Geschichte von Adam Smith bis Alan Greenspan wider. Trotz der jüngsten Kernschmelzen scheint die zynische, eiskalte Finanzwelt immer noch blind davon besessen, alle Restriktionen für finanzi-elle Innovationen zu verbannen. Die Händler, Makler und anderen Wall-Street-

Vertreter stehen nach wie vor hinter der Reaganomics-Definition des Konser-vatismus: „Die staatliche Lösung für ein Problem ist normalerweise so schlecht wie das Problem selbst.“

Inzwischen zeichnet sich jedoch ein Wandel ab. Seit 1800 hat das weltweite Wirtschaftswachstum nie außerhalb Europas, der USA und Kanadas stattge-funden. Nie zuvor waren so viele Menschen in diesen Regionen über 60 Jahre alt. Und nie zuvor war die Bevölkerung der Niedriglohnländer so jung und so urbanisiert. So aber wird sich die Welt im 21. Jahrhundert demographisch prä-sentieren. Die strategischen und wirtschaftlichen Grundsätze des 20. Jahr-hunderts sind überholt, und es ist an der Zeit, neue aufzustellen.

Schanghai, die Finanzhauptstadt Chinas, ist Sitz von über 70 Prozent der ausländischen Banken, die heute im Lande tätig sind, und der östliche Pudong-Distrikt ist zur chinesischen Wall Street avanciert. Immer intensiver wird diskutiert, woher China diese Stärke nimmt. Und auch diejenigen, die vor dem Zerplatzen der Seifenblase warnen oder auf der Seite der politischen Gerechtigkeit stehen, fangen an zu überlegen, wie sich die Zukunft gestalten könnte.

Vielleicht – aber nur vielleicht – wären zur Abwechslung doch einmal ein paar regulierende Mechanismen angebracht?

Der Kapitalismus im Wandel

„ Seit 1800 hat das weltweite Wirt-schaftswachstum nie außerhalb Europas, der USA und Kanadas stattgefunden“

Page 24: T-Time 1 2010 - German

Solutions Securing Values™

Some call it a smooth ride.We call it Trelleborg.

Trelleborg is a global engineering group creating high-performance solutions that seal, damp and protect in demanding industrial environments, all over the world. Find out more about our world at www.trelleborg.com.

Floating through Hong Kong. Every weekday around 3.7 million

passengers travel by rail through Hong Kong on one of the world’s most

efficient and safe railway systems. Here durable rubber suspension springs

from Trelleborg ensure a comfortable train ride, while dampening rubber

slab track bearings below the rail protect the people and buildings near

the tracks from damaging vibrations and noise.

Return to:StroedeRaltonBox 842SE-251 08 HelsingborgSweden