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1. Lise-Netzwerk-Tagung Gründung des Lise-Mentoring-Netzwerkes – ein bundesweites Netzwerk für Mentoringprogramme mit den Schwerpunkten „Gender“, „Diversity“ und „MINT-Förderung“ 18. – 19.11.2011 Berlin-Adlershof TAGUNGSBAND

TaGUnGsbanD - Didaktik der Physikdidaktik.physik.hu-berlin.de/lise-mentoring-netzwerk/tl_files/clubLise/... · der Leitung von Tanja Tajmel wurden in diesem EU-Projekt von Professorinnen

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1. Lise-Netzwerk-Tagung

Gründung des Lise-Mentoring-Netzwerkes – ein bundesweites Netzwerk für Mentoringprogramme mit den Schwerpunkten „Gender“, „Diversity“ und „MINT-Förderung“

18. – 19.11.2011Berlin-Adlershof

T a G U n G s b a n D

Lise-netzwerk-Tagung 2011 3 Lise-netzwerk-Tagung 2011

Gruß- und Vorworte Gruß- und Vorworte

Grußwortder Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und JugendDr. Kristina schröder

anlässlich der Übernahme der repräsentativen schirmherrschaft für den Club Lise und das Lise-Mentoring-netzwerk des Fachbereiches Physik der Humboldt-Universität zu berlin

Grußwort der Projektleitung des Club LiseProf. Dr. Lutz-Helmut schön

Sehr geehrte Damen und Herren,

Frauen und Technik – das passte schon immer wunderbar zusammen!So war zum Beispiel die erste Programmiererin der Welt eine Frau: Lady Ada Lovelace entwarf Mitte des 19. Jahrhunderts Program-me für die ersten Rechen-

maschinen mit Programmsteuerung. Die vom Club Lise und dem Lise-Netzwerk als Namensge-berin gewählte Kernphysikerin Lise Meitner war ebenfalls eine Pionierin in den MINT-Berufen. Und auch die Zukunft der Mathematik sieht mit der 18-jährigen Lisa Sauermann rosig aus: Sie wurde jüngst zur besten Nachwuchsmathematikerin der Welt gekürt.Leider täuschen diese drei Beispiele nicht darüber hinweg, dass die MINT-Berufe immer noch als Männerdomäne gelten. Das wird einerseits den Fähigkeiten der vielen technikbegabten Frauen nicht gerecht und andererseits können wir es uns schlicht nicht leisten: allein in der IT-Branche werden bis 2020 über 230.000 Fachkräfte fehlen. Ich setze mich daher dafür ein, dass Schülerinnen und Schüler sich frei von Rollenklischees für ihren individuellen, beruflichen Weg entscheiden kön-nen. Mein Ministerium unterstützt deshalb mit dem Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen und dem Girls‘ Day Mädchen bei ihrer Berufswahl abseits von bestehenden Stereotypen.

Ich freue mich daher über das Engagement des Club Lise, der seit 2005 Schülerinnen mit Migra-tionshintergrund durch Projekte oder Bildungspa-tenschaften darin bestärkt, sich für einen Beruf in der Natur- oder Ingenieurwissenschaft zu begeis-tern. Wir im Familienministerium wissen: Paten-schafts- und Mentoringprojekte legen den Grund-stein gelingender Integration. Dies haben wir auch im Rahmen unseres Projektes NetWork 21 genutzt, bei dem wir erfolgreich junge Frauen und Männern mit und ohne Migrationshintergrund im Übergang vom Studium in den Beruf helfen konnten. Dass durch das neue Lise-Mentoring-Netzwerk nun bundesweit junge Frauen mit und ohne Zuwande-rungsgeschichte an Patenschaftsprojekten für einen gelungenen Start in MINT-Berufe teilnehmen kön-nen, unterstütze ich daher durch meine Schirm-herrschaft sehr gerne!Ich wünsche dem Club Lise mit Ihrem neuen Lise-Mentoring-Netzwerk viel Erfolg – damit auch zu-künftig von noch vielen Vorreiterinnen der MINT-Berufe, so wie von Ada, Lise und Lisa, berichtet werden kann. Außerdem wünsche ich den Teilneh-merinnen und Teilnehmern der Fachtagung viele interessante Gespräche und Anregungen!

IhreDr. Kristina Schröder

Mit dem Projekt Promise hatte die Arbeitsgruppe Didaktik der Physik der Humboldt-Universität zu Berlin bereits 2005 versprochen, Schülerinnen mit Migrationshintergrund den Weg in naturwissen-schaftlich technische Berufsfelder zu erleichtern: Promotion of Migrants in Science Education. Unter der Leitung von Tanja Tajmel wurden in diesem EU-Projekt von Professorinnen und von Lehrern und Lehrerinnen aus Berlin, Istanbul, Sarajewo und Wien für und mit Schülerinnen interessante Unter-richtseinheiten entwickelt. Nach dem Auslaufen der Förderung von Promise blieb der Club Lise erhalten, seit 2008 geleitet von Susanne Jank. Im Club Lise lernen die Schülerinnen der 10. bis 13. Klasse – nicht nur mit Migrationshin-tergrund – am Institut für Physik der Humboldt-

Universität Expertinnen und Studentinnen aus dem natur-und technikwissen-schaftlichen Studium und aus dem Berufsalltag ken-nen, die ihnen Fragen zu ihrem Werdegang und ihren Erfahrungen beantwor-ten; die Schülerinnen können mit jenen in Kontakt bleiben und sie an ihrem Arbeitsplatz besuchen. Auf diese Weise und durch weitere Aktivitäten hilft der Club Lise, Vorurteile der Schülerinnen bezüglich technikorientierter Berufszweige abzubauen. Mit der 1. Lise-Mentoring-Tagung möchten wir anregen, für den Übergang Schule-Universität ein bundesweites Netzwerk von Mentoringaktivitäten für Schülerinnen zu entwickeln.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall war bereits ab Ende 2004 in der Vorphase und anschließend als industrieller Partner des EU-Projekts „PRO-MISE – Promotion of Migrants in Science Educa-tion“, aus dem auch die Club Lise-Aktivitäten der Humboldt-Universität zu Berlin hervorgegangen sind, im Rahmen seiner Initiative THINK ING. als Förderer aktiv. Um eine Nachhaltigkeit des Projek-tes zu erzielen, ermöglichte Gesamtmetall 2009 das Erscheinen des Buches „Science Education Unlimited. Approaches to Equal Opportunities in Learning Science“ und – gemeinsam mit der Hum-boldt-Universität die Weiterführung des Club Lise. So ist es nicht nur gelungen, universitäre For-schung im wichtigen Feld der Förderung der MINT-Bildung von Kindern mit Migrationshinter-grund voranzubringen. Mit dem Club Lise konnte auf diese Weise ein vorbildliches und praxistaug-liches Modellkonzept über fünf Jahre entwickelt, erprobt und zum Erfolg geführt werden.

Mit der von uns unter-stützten Club-Lise-Netz-werktagung erfolgt nun der nächste wichtige Schritt: Mit der Präsentation des Club-Lise-Konzepts und der Gründung eines bun-desweiten Lise-Mentoring-Netzwerks soll nun die Verbreitung des Modells und die Vernetzung mit anderen Initiativen auf den Weg gebracht werden. Ich wünsche den Teilnehmerinnen und Teilneh-mern eine interessante und anregende Tagung, dem Club Lise und dem Lise-Netzwerk weiterhin viel Erfolg!

Wolfgang GollubLeiter Nachwuchssicherung / THINK ING.Arbeitgeberverband Gesamtmetall

Grußwort Lise-Netzwerk-Tagung 2011Wolfgang Gollub

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Gruß- und VorworteGruß- und Vorworte

Grußwort des Geschäftsführenden Direktors am Institut für Physik der Humboldt-Universität zu BerlinProf. Oliver benson

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lise Mentoring-Tagung,

es mir eine große Freude, Sie im Namen des Insti-tuts für Physik an der Hum-boldt-Universität begrüßen zu dürfen. Physik steht wie auch die anderen Natur- und Ingenieurwissenschaf-ten kontinuierlich vor der Herausforderung, junge

Menschen als Nachwuchs zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass das große Potenzial von Personen mit Migrationshinter-grund und jungen Frauen nach wie vor nur in sehr geringem Umfang ausgeschöpft wird. Im Fokus der Lise Netzwerk Tagung steht deshalb die Frage, wie Frauen mit Einwanderungsgeschichte für die Natur- und Ingenieurwissenschaften begeistert, vor allem in der Übergangsphase Schule-Studium betreut und weiterhin optimal gefördert werden können.

Allgemeingültige Patentrezepte gibt es keine, Ant-worten sind vielfältig, aber müssen nicht stets neu erfunden werden. Die Bündelung von Maßnahmen und deren Austausch im Netzwerk ermöglicht de-ren kritische Reflexion in einem kontinuierlichen Prozess. An diesem Punkt wird das Lise Mentoring Netzwerk deutschlandweit einen Akzent setzten. Dem Institut für Physik ist die Verwirklichung der Gleichstellung ein besonderes Anliegen, und es versucht gemäß seiner Zielvereinbarung, geeigne-te Maßnahmen nachhaltig zu unterstützen.Ich wünsche Ihnen eine spannende Tagung, viel-fältige Anregungen und möchte mich an dieser Stelle auch recht herzlich bei THINK ING. für die finanzielle Unterstützung bedanken.

Prof. Oliver Benson(Geschäftsführender Direktor)

Grußwortder Zentralen Frauenbeauftragten der Humboldt-Universität zu BerlinDr. Ursula Fuhrich-Grubert

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Deutschland ist rück-ständig“ erklärte Susanne Albers, Professorin für In-formatik an der Humboldt-Universität zu Berlin, in einem Interview auf die Frage, warum es so wenig Frauen in der Informatik gäbe. Allerdings soll nicht

verschwiegen werden, dass sich die Humboldt-Universität, auch dank solcher Projekte wie „Club Lise“, bereits auf einem guten Weg befindet, den Frauenanteil unter den Studierenden im MINT-Bereich zu erhöhen. Der geringe Studentinnen anteil in den naturwis-senschaftlich-technischen Fächern entspricht nicht überall auf der Welt der Nor-malität. Der Blick über den nationalen Tellerrand macht deutlich, dass Studentinnen in MINT-Fächern nicht in al-len Ländern Exotinnen sind – so wurde die Geschlech-terparität unter den MINT-Studierenden in Portugal und in Italien 2003 bereits beinahe erreicht. Warum tun wir uns aber in Deutschland so schwer damit? Welche Vorstel-lungen von Geschlecht verbergen sich hinter den Zahlen? Das sind wichtige Fragen, mit denen sich ein Programm wie Club-Lise, das Schülerinnen dazu bewegen will, ein MINT-Fach zu studieren, auseinandersetzen muss. Ich möchte dies an einem Beispiel ausführen:Werden Männer, seien es fortgeschrittene Stu-denten oder Doktoranden, nach ihrer Zukunft befragt, wissen sie oft sehr genau, dass sie in der Wissenschaft bleiben wollen. Dementsprechend werden sie von ihren Betreuerinnen und Betreuern

ermutigt. Fragt man hingegen Frauen, dann ant-worten sie häufig zögerlich und verweisen auf die Schwierigkeiten einer akademischen Laufbahn. Sie werden dann oft ebenfalls bestärkt – doch leider in ihren Zweifeln. Dadurch entsteht ein Gender Bias, ein geschlechtsbezogener Verzerrungseffekt, obwohl wir doch eigentlich beide Geschlechter gleichermaßen fördern und ermutigen wollen.An diesem Beispiel wird deutlich, wie wichtig z. B. ein sensibles Mentoring ist, um dem Anspruch nach Diversität gerecht zu werden. Der Wunsch, Vielfalt zu fördern, allein reicht leider nicht aus und verkommt zu einer leeren Phrase, wenn wir uns nicht damit auseinandersetzen, auf welche Weise dieser Wunsch in die Praxis umgesetzt wer-den kann. Nehmen wir den Wunsch ernst, dann

müssen wir Frauen gezielt ansprechen und fördern. Wir dürfen sie in ihren Zweifeln nicht bestärken, sondern müssen ihre Potenziale ernst nehmen: Die Generation von jungen Frauen, die jetzt an die Universität kommt, soll

nicht mehr wie damals Lise Meitner, mit der Erfahrung von Marginalisierung und Exklusion konfrontiert werden!

In diesem Sinne wünsche ich dem Lise-Mentoring-Netzwerk viel Erfolg!

»Like many of her generation, Lise Meitner experienced the pattern of exclusion,

marginalization, and exceptionel status that characterized the foundational decades for

women in science.«

(Ruth Lewin Sime, From Exceptionel Promince to Prominet Exception: Lise Meitner at the Kaiser

Wilhelm Institute for Chemistry, 2005)

Vorwortder Koordinatorin des Lise Mentoring Netzwerkessusanne Jank

Ich freue mich sehr, dass unsere Idee der Grün-dung des Lise Mentoring Netzwerkes (namens-gebend ist die Kernphysikerin Lise Meitner) mit den Schwerpunkten „Gender and Diversity“, „Mentoring“ und „MINT-Förderung“ auf ein so großes und bundesweites Interesse gestoßen ist. So haben sich in den letzten Monaten mehr als 16 verschiedene Standorte mit unterschied-lichsten Projekten zusammengefunden, die den ge gebenen Schwerpunkten gerecht werden und an einem Austausch von praktischem Know-how und wissenschaftlicher Expertise interes-siert sind.

Das Club Lise Tagungs-gremium, bestehend aus Wolfgang Gollub (THINK ING.), Susanne Jank (HU Berlin), Evi Poblenz (HU Berlin), Prof. Dr. Lutz-Hel-mut Schön (HU Berlin), Tanja Tajmel (HU Berlin) und Saskia Wolter (GIRLS ING.), möchte sich hiermit bei allen ReferentInnen der Lise Netzwerk Tagung und den Netzwerkpart-nerInnen des Lise Mentoring Netzwerkes für die Vorbereitungen und die Zusammenarbeit bedanken!

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FachvorträgeTagungsprogramm

Tagungsprogramm

Freitag, 18.11.2011 im Lise-Meitner-Haus (Newtonstraße 15, 12489 Berlin)

14.30 Grußworte Prof. Oliver Benson, Institutsdirektor Physik der HU Berlin Dr. Ursula Fuhrich-Grubert, Zentrale Frauenbeauftragte der HU Berlin Wolfgang Gollub, Arbeitgeberverband Gesamtmetall/THINK ING.

15.00 „PROMISE Club Lise“ Prof. Lutz-Helmut Schön, Didaktik der Physik der HU Berlin

15.10 „Das Konzept von Club Lise“ Tanja Tajmel, HU Berlin

15.40 „Interessensentwicklung von Schülerinnen und Schülern im MINT Bereich“ Prof. Angela Ittel, TU Berlin Rebecca Lazarides, TU Berlin

16.20 Postersession bei Kaffee

17.00 „Das Lise-Mentoring-Netzwerk“ Susanne Jank, HU Berlin

17.15 „Mentoring als Instrument zur gender- und diversitygerechten Personalentwicklung an Hochschulen“ Dr. Andrea Wolffram, RWTH Aachen

18.00 Führung durch die Wissenschaftsstadt Adlershof

18.30 Abendessen im Forum Adlershof

Samstag, 19.11.2011 im Lehrraumgebäude Physik/Chemie (Newtonstraße 14, 12489 Berlin)

9.00 Begrüßung im Foyer NEW 14

9.30 Workshopphase 1

11.00 Workshopphase 2

12.30 Mittagsbuffet

13.30 Projektvorstellungen: Ada Lovelace Projekt, Schwerpunkt Diversity Katrin Böhnke-Gudowski, Universität Koblenz-Landau MINT-Projekte an der Ruhr-Universität Bochum Magdalena Zomerfeld, Janine Bruder, Ruhr-Universität Bochum MigraMentor, Prof. Stefan Kipf, HU Berlin Girls‘Day – Mädchen-Zukunftstag Wenka Wentzel, Bundeskoordinierungsstelle Girls‘Day

15.00 Schlusswort – Ausklang bei Kaffee

Das Konzept von Club LiseTanja Tajmel, HU Berlin▶ Fr. 18.11.2011, 14.30 Uhr, Gerthsen Hörsaal

Der Club Lise wurde 2005 im Zuge des EU-Projek-tes PROMISE (Promotion of Migrants in Science Education) gegründet. Er bietet Schülerinnen eine Plattform an der Schnittstelle Schule – Universi-tät, um ihre Vorstellungen und Fragen zu ihrem zukünftigen Studium mit Studentinnen und Wis-senschaftlerinnen diskutieren zu können und den Studienanfang erfolgreich zu gestalten. Zugleich versteht sich der Club Lise als unmittelbare Maß-

Interessensentwicklung von Schülerinnen und Schülern im MINT BereichProf. Angela Ittel und Rebecca Lazarides, TU Berlin▶ Fr, 18.11.2011, 15.00 Uhr , Gerthsen Hörsaal

Kulturell geprägte, geschlechtsspezifische Ein-stellungs- und Erwartungshaltungen von Familie, Lehrkräften und Gleichaltrigengruppe prägen das fachbezogene Fähigkeitsselbstkonzept und damit zusammenhängend die Leistungen und Interes-sen von Schülerinnen und Schülern. In den häufig als „typisch männlich“ stereotypisierten mathe-matisch-naturwissenschaftlichen Fächern zeigen Mädchen besonders in der frühen und mittleren Jugend geringere Fachinteressen als Jungen (Fren-zel et al., 2010), da in dieser Altersgruppe die Orientierung an geschlechtstypischen Normen besonders ausgeprägt ist. Kessels und Hannover (2004, 2006) sprechen dabei von der Funktion schulischer Interessen als Identitätsregulation und kommen zu dem Schluss, dass Schülerin-nen häufig von einem geringeren Interesse an

naturwissenschaftlichen Fächern berichten, da eine starke Interessensausprägung nicht zu dem sozial erwünschten Selbstbild passen würde. Em-pirische Studien bestätigen die hier beschriebene Bedeutung sozialer Faktoren für unterschiedliche Fachinteressen von Schülerinnen und Schülern. Bezugnehmend auf diesen Kontext befasst sich der vorliegende Vortrag aktuelle empirische For-schungsarbeiten zu geschlechterdifferenten mo-tivationalen Lernfaktoren im mathematisch-natur-wissenschaftlichen Fachbereich und berichtet aus einer aktuellen Studie mit Acht- bis Zehntklässler aus Berliner Schulen, die 2010 von der TU Berlin zu diesem Thema durchgeführt wurde. Implika-tionen für eine geschlechtersensible Interessens-förderung in der Schule werden abschließend diskutiert.

Fachvorträge: Freitag 18.11.2011, ab 14.30 Uhrim Gerthsen Hörsaal im Lise-Meitner-Haus (newtonstr. 15, 12489 berlin)

nahme, um gesellschaftliche Heterogenität an der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät abzubilden. Damit verbunden ist ein konsequent ressourcen- und nicht defizitorientierter Ansatz und die bevorzugte Aufnahme von Menschen aus im mathematisch-naturwissenschaftlichen Be-reich in Deutschland unterrepräsentierten Grup-pen, nämlich Frauen und insbesondere Frauen mit Einwanderungsgeschichte.

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Workshop-Phase 1Fachvorträge

Differenzieren oder Integrieren? – Anforderungen an ein diversitygerechtes Mentoring-KonzeptDr. Andrea Wolffram und Nathalie Tulodetzki, RWTH Aachen▶ Sa, 19.11.2011, 9.30 Uhr , NEW 14, Raum 1´11

Mentoring als Instrument zur gender- und diversitygerechten Personalentwicklung an HochschulenDr. Andrea Wolffram, RWTH Aachen(Prof. Dr. Carmen Leicht-Scholten, RWTH Aachen, TU Berlin)▶ Fr, 18.11.2011, 16.30 Uhr, Gerthsen Hörsaal

TU MINT – Strategien zur NachwuchsförderungProf. Angela Ittel und Bettina Liedtke, TU Berlin▶ Sa, 19. 11.2011, 9.30 Uhr , NEW 14, Raum 1´12

Mentoring wird im universitären Kontext als in-stitutionalisierte, prozessorientierte Strategie zur geschlechter- und diversity-gerechten Personalent-wicklung, d.h. zur Karriereförderung von diversen wissenschaftlichen Nachwuchskräften, verstanden. Sowohl die Individualität der einzelnen Teilneh-merinnen und Teilnehmer als auch ihre Vielfalt insgesamt gilt es dabei zu berücksichtigen und in den Mentoring-Prozess einzubinden. Die Anerkennung von Heterogenität sowie diverser Perspektiven und Talente führt zu mehr Flexibilität und Produktivität, zu besseren Problemlösungs-strategien, höherer Entscheidungsfähigkeit sowie zu einem Ausbau der Fähigkeit, den Bedürfnissen der vielfältigen Hochschulangehörigen gerecht zu werden. Mentoring-Programme an Hochschulen werden vor dem Hintergrund unterschiedlicher organisationaler und regionaler Kontexte und damit verbunden der Identifizierung von Zielgruppen ent-

Unter organisationaler Perspektive stellt Mento-ring eine institutionalisierte, prozessorientierte Strategie dar, Chancengleichheit an Hochschulen zu befördern. Auf individueller Ebene können Men-toring-Programme an Hochschulen als frühe und weiterhin zentrale Instrumente für eine geschlech-ter- und diversity-gerechten Personalentwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses bewertet werden. Im Vortrag werden am Beispiel der kohä-renten Mentoring-Programmreihe an der RWTH Aachen Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für Mentoring als Karriereentwicklungsinstrumente reflektiert. Dies geschieht vor dem Hintergrund deren Einbindung in die Gender- und Diversity-Gesamtstrategie der Hochschule zur Implemen-

„TU MINT – Strategien zur Nachwuchsförde-rung“ ist ein vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gefördertes Projekt, das innovative Strategien entwickelt, um mehr Abiturientinnen und Abiturienten in den MINT-Fächern zu gewin-nen. MINT-Fächer sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Es sollen auf gesamtgesellschaftlicher Ebene nicht nur die von Stereotypen geprägten Sichtweisen aufgebrochen, sondern auch attraktive Rollenvorbilder geschaf-

wickelt. Aufgrund dessen gibt es unterschiedliche Herangehensweisen und Konzepte von Mentoring-Programmen an Hochschulen.

Im Rahmen des Workshops „Differenzieren oder integrieren? – Anforderungen an ein diversity-ge-rechtes Mentoring-Konzept“ sollen nach der Skiz-zierung des integrativen, dynamischen, zielgrup-pengerechten, fachspezifischen sowie gender- und diversity-sensiblen Mentoring-Gesamtkonzepts der RWTH Aachen differenzierte und integrative Ansät-ze des Mentorings gegenübergestellt und diskutiert werden. Daraus eröffnet sich ein zu bearbeitendes Feld an Fragestellungen, die es zu erörtern gilt, wie z.B. zur Abbildung der Vielfalt der Gesellschaft, zur adäquaten und effektiven Ansprache diverser Zielgruppen, zur wirkungsvollen Begegnung der Unterrepräsentanz bestimmter (Diversity-)Gruppen an der Hochschule u.a.m.

tierung einer durchgängigen Chancengleichheit, um damit allen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Entwicklung ihrer Ta-lente zu ermöglichen. Die RWTH Aachen blickt bereits auf Erfahrungen mit Mentoring seit zehn Jahren zurück. Begonnen mit einem Programm für Studentinnen, bietet die RWTH Aachen derzeit sieben Programme für Schülerinnen und Schü-ler, Studierende, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an. Unter den Programmen sind solche, die sich nur an Frauen richten sowie gemischtgeschlechtlich ausgerichtete Programme. Allen Programmen ist gemeinsam, dass sie über eine diversity-gerechte Ansprache eine große Di-versität unter den Mentees erreichen.

fen werden, die junge Menschen und insbeson-dere Frauen darin bestärken, sich für ein MINT- Studium zu entscheiden.

Nach einer kurze Darstellung des Projekts ist das grundlegende Ziel des Workshops einen Rahmen zur Diskussion von Strategien zur innovativen Darstellungen von naturwissenschaftlichen und technischen Fächern sowie Berufswirklichkeiten zu schaffen.

Workshop-Phase 1: samstag, 19.11.2011, ab 9.00 Uhrim Lehrraumgebäude Physik/Chemie (newtonstr. 14, 12489 berlin)

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Workshop-Phase 2Workshop-Phase 1

Mentoring und Praktika – Über die Herausforderung, junge Frauen für MINT zu begeistern!Lena Drabert, Martina Hohls, TU Braunschweig▶ Sa, 19. 11.2011, 9.30 Uhr , NEW 14, Raum 1´13

Workshop-Phase 2 samstag, 19.11.2011, ab 11.00 Uhrim Lehrraumgebäude Physik/Chemie (newtonstr. 14, 12489 berlin)

Gender- und Diversitymainstreaming im PhysikunterrichtTanja Tajmel, HU Berlin▶ Sa, 19. 11.2011, 11.00 Uhr , NEW 14, Raum 1´11

Mentoring & Diversity – Erfahrungen mit interkulturellen Förderprogrammen an der Universität Duisburg-EssenDr. Renate Klees-Möller, Anna Weber, Universität Duisburg-Essen▶ Sa, 19. 11.2011, 11.00 Uhr , NEW 14, Raum 1´12

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) bietet seit 2002 interkulturelle Mentoring-Programme für Studierende mit Zuwanderungsgeschichte aller Fa-kultäten an, die sich in der Übergangsphase vom Studium in den Beruf befinden. Der Workshop gibt einen Einblick in die Anfänge und Entwick-lungen der interkulturellen Förderangebote an der UDE und stellt das aktuelle Mentoring-Programm „MentoDue-Interkulturell“ vor. Im Anschluss an die Präsentation sollen Möglichkeiten einer sinn-vollen Verknüpfung von Mentoring & Diversity sowie die Frage nach einer adäquaten Zielgrup-penansprache gemeinsam diskutiert werden.

Dauer: ca. 50 Minuten (30 Minuten Präsentation; 20 Minuten Diskussionsrunde)

ReferentInnen: Dr. Renate Klees-Möller (Projektleitung)Tel.: 0203-379-3118E-Mail: [email protected] Weber, M.A. (Projektkoordination)Tel.: 0203-379-2005E-Mail: [email protected]

Universität Duisburg-Essen · Zentrum für Hoch-schul- und QualitätsentwicklungKompetenzbereich KarriereentwicklungKeetmanstraße 3-9 · 47058 Duisburg

Die TU Braunschweig hat sich das Ziel gesetzt, den Nachwuchs aktiv zu fördern und bestmöglich bei der Berufsorientierung zu unterstützen. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Aufgabe, junge Frau-en für MINT-Studienfächer zu begeistern. Vor die-sem Hintergrund wurden zwei sich inhaltlich er-gänzende Gleichstellungsprogramme eingeführt: Mentoring für Schülerinnen und π nut – Praktika für Naturwissenschaft und Technik.

Im Workshop werden beide Programme vorge-stellt. Eine anschließende interaktive Arbeitsrunde bietet Raum für Austausch und Ideenfindung rund um die Herausforderung, Gymnasiastinnen der Sekundarstufe II trotz überholter Rollenzuschrei-bungen für naturwissenschaftliche oder techni-sche Fächer zu begeistern: • WiekannmanMINT-Interesseweckenunddie

Attraktivität dieser Fächer für die Zielgruppe junger Frauen steigern?

• WiekanndieZusammenarbeitmitden schulischen Akteuren gestaltet und verbessert werden?

• WieerreichtmaneineBindungder Teilnehmerinnen an die Hochschule?

• WiewirktsichdieverkürzteSchulzeitauf Schule-Uni-Kooperationen aus?

Zielgruppe: ProgrammorganisatorInnen und -koordinatorInnen, LehrerInnen

Workshopleitung: Lena Drabert M.A.TU Braunschweig„Mentoring für Schülerinnen“

Martina Hohls M.A.TU Braunschweig„π nut – Praktika in Naturwissen-schaft und Technik“

In diesem Workshop werden Kriterien und Leit-linien zur Umsetzung von Gender und Diveristy Mainstreaming im Physikunterricht vorgestellt. Unterrichtsmaterialien werden in Hinblick auf die Kriterien gesichtet und an Standardsituationen des Physikunterrichts wird die exemplarische Umset-zung der Kriterien diskutiert. Daran anknüpfend werden konkrete Entwürfe für Unterrichtssequen-zen erarbeitet.

Tanja TajmelHumboldt-Universität zu BerlinMathematisch-Naturwissenschaft-liche Fakultät IInstitut für Physik Newtonstraße 15 · 12489 BerlinTel.: +49 (0)30 2093-9696E-Mail: [email protected]

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Die ProjekteWorkshop-Phase 2

Was macht ein gutes Mentoring aus und wie kann man Mentoring mit Diversity verknüpfen?Svenja Neupert, Kompetenzia International▶ Sa, 19. 11.2011, 11.00 Uhr , NEW 14, Raum 1´13

Die TANDEM-Mentoringprogramm-reihe der RWTH AachenDie RWTH Aachen bietet ein breites Spektrum an Mentoring-Programmen für verschiedene Ziel-gruppen an. Das Zusammenwirken der Modu-le Mentoring, Training und Networking unter-stützt Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen auf den unterschiedlichen Qualifikationsstufen bei ihrer individuellen und gezielten Karriereplanung. Die Programme sind ein fester Bestandteil des Gender und Diversity Managements der RWTH Aachen, mit dem die Unterschiedlichkeit aller Menschen sowohl als Chance und Potential für sie selbst als auch für die Universität wahrgenommen wird.Die Einrichtung des ersten Mentoring-Programms im Jahre 2002 an der RWTH Aachen ist auf eine Initiative der damaligen Gleichstellungsbeauftrag-ten zurückzuführen. Es handelt sich dabei um das Programm TANDEM, das sich an Studentinnen ab dem 4. Fachsemester sowie Doktorandinnen al-ler Fachbereiche (ausgenommen Medizin) richtet. Zwei Jahre später folgte TANDEMplus, ein hoch-schulübergreifendes Kooperationsprojekt zwischen der RWTH Aachen, der Fraunhofer Gesellschaft München und der Universität Karlsruhe mit dem Ziel der Förderung von hochqualifizierten, promo-vierten Wissenschaftlerinnen aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften auf dem Weg zu Füh-rungspositionen in Wissenschaft oder Privatwirt-schaft. Nach einer erfolgreichen dreijährigen Pilot-phase wird TANDEMplus seit 2010 als Kooperation zwischen der RWTH Aachen (Programmkoordina-tion), dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Forschungszentrum Jülich GmbH weiter-geführt. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit diesen ersten Mentoring-Programmen und wegen der hohen Nachfrage für den Bereich der Medizin wurde 2005 das Programm TANDEMplusMED für promovierte Wissenschaftlerinnen aus der Medi-zin eingerichtet und 2008 durch das Programm TANDEMmed für Medizinstudentinnen nach der

ärztlichen Basisprüfung ergänzt. 2011 startete mit TANDEMpeerMED das „jüngste“ Mentoring-Pro-gramm der RWTH Aachen, das im jährlichen Wechsel mit TANDEMplusMED durchgeführt wird. Es richtet sich an Ärztinnen und Ärzte sowie an Doktorandinnen und Doktoranden anderer Fächer an der RWTH Aachen, die gezielt eine Karriere in Klinik und/oder medizinischer Forschung anstre-ben. Als Teil des MINT-Kooperationsprogramms (vgl. www.igad.rwth-aachen.de/mint.htm) wurden schließlich im Jahr 2008 die beiden Programme TANDEMkids und TANDEMschool eingerichtet, die sich an Schülerinnen und Schüler der Klas-senstufen 6 bis 9 bzw. ab Klasse 10 richten, um Interesse und Begeisterung für die MINT-Fächer zu wecken und die Teilnehmenden bei einer passen-den Studien-und Berufswahl zu unterstützen, um so motivierten und qualifizierten und vielfältigen Nachwuchs für die Hochschule zu gewinnen.Seit 2007 sind alle Mentoring-Programme der RWTH Aachen an der Stabsstelle Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Ma-nagement (IGaD) angesiedelt.

Kontakt:Dr. Andrea Wolffram (Stellv. Leitung)RWTH AachenTemplergraben 55 · 52056 Aachen Tel.: +49 (0)241 80-90635E-Mail: [email protected]

Rebecca ApelTANDEMplusTel.: +49 (0)241 80-90551E-Mail: [email protected]

Nathalie TulodetzkiTANDEMkidsTel.: +49 (0)241 80-90553E-Mail: [email protected]

Das Lise Mentoring netzwerk: Projekte

In diesem Workshop geht es um ein potenzial-orientiertes Verständnis von Diversity-gerechtem Mentoring.Im Diversity-orientierten Mentoringansatz geht es zuerst für die Mentorinnen darum, eine eigene innere Klarheit zu gewinnen, wie die eigene Karrie-re- und Lebensnavigation aussieht. Im zweiten Schritt geht es darum, ein Rollenvor-bild als Mentorinnen zu sein und Coachingtools (Leitfäden) zu erlernen, um die Mentees in ihrem Prozess der Talententfaltung zu unterstützen.Mentoring bedeutet herauszufinden, was die Men-tee als Lebens- und Berufswünsche hat und ihr dabei zu helfen, ihre Wünsche umzusetzen, ein ihrer Persönlichkeit gemäßes Lebens- und Berufs-bild zu kreieren.Das Diversity-Verständnis bezieht sich darauf, die persönliche Vielfalt als Bereicherung zu erkennen und die strukturellen Hindernisse und Möglich-keiten strategisch für die eigenen Pläne bewusst zu nutzen.

Es gibt im Workshop Raum für inspirierende Dis-kussionen, praktische Beispielefür gelingendes Mentoring und einen praktischen Leitfaden zur Umsetzung in denAlltag.

Kompetenzia International

Svenja Neupert & Mark EdwardsKarl Liebknecht Straße 510178 BerlinTel: +49 30 700 140 444Fax: +49 30 700 140 150E-Mail: info@kompetenzia-international.comwww.kompetenzia-international.com

14 Lise-netzwerk-Tagung 2011 Lise-netzwerk-Tagung 2011 15

Die ProjekteDie Projekte

Club LiseDer Club Lise ist ein Mentoringprogramm für Schülerinnen ab der 10. Klassenstufe an der Hum-boldt-Universität zu Berlin, das vor allem Schüle-rinnen mit Migrationshintergrund auf dem Weg zu ihrer Studienwahl unterstützt.Mittels einer MINT-spezifischen Veranstaltungs-reihe mit Experimentiertagen und Mentoringver-anstaltungen bekommen die Schülerinnen (Men-tees) einen authentischen Einblick in den Arbeits-bereich einer Naturwissenschaftlerin bzw. Ingeni-eurin und erweitern ihr Studienwahlspektrum um den MINT-Bereich. Die Mentorinnen sind junge, karrierebewusste Studentinnen, Doktorandinnen und Expertinnen mit und ohne Migrationshin-tergrund aus dem natur- und ingenieurwissen-schaftlichen Bereich, die als Vorbilder fungieren und den Schülerinnen Mut machen, sich für ein MINT-Studienfach zu entscheiden.Club Lise Schülerinnen haben die Möglichkeit die Veranstaltungsreihe zu besuchen, am Mentoring-programm teilzunehmen und besondere schuli-sche Lernleistungen im Club Lise auszuarbeiten.

Kontakt:Susanne Jank Koordination Lise-Netzwerk-Tagung und Club Lise

Humboldt-Universität zu Berlin Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät I · Institut für Physik Newtonstraße 15 · 12489 Berlin E-Mail: [email protected] Tel.: +49 30 2093 7963 www.club-lise.de

MigraMentorMigraMentor ist ein gemeinsames Projekt der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universi tät Berlin und des Berliner Netzwerks für Lehrkräfte mit Migrationshintergrund, das von der Senatsver waltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung ins Leben gerufen wurde. Förderpart-ner sind der Eu ropäische Sozialfonds, die Hertie-Stiftung sowie die ZEIT-Stiftung. MigraMentor macht es sich zur Aufgabe, mehr Schü ler_innen mit Einwanderungsgeschichte für das Lehr amtsstudium zu begeistern. Am Lehrberuf Interes sierte werden von uns beim Start unter-stützt und auf ihrem Weg begleitet. In den ersten Semestern bieten wir u. a. Orientierungshilfe am Humboldt-Schüler-Kolleg, einem zentralen Anlauf-punkt für Schüler_innen und Studierende mit Mig-rationsgeschichte. Einen Förderschwerpunkt der Förderung bilden die Studienfächer aus den Bereichen Mathematik, In formatik, Naturwissenschaften und Technik, den so genannten MINT-Fächern. Wir kooperieren da-her mit den an der Humboldt-Universität bereits etablierten Einrichtungen Club Lise und UniLab.Das Team der Humboldt-Universität widmet sich vor allem folgenden Aufgaben: 1. Breitenansprache an Berliner Gymnasien und

Sekundarschulen, um Lehramtsstudierende zu gewinnen

2. Brückenangebote für den Übergang von der Schule zur Universität und Erstsemesterbeglei-tung am Humboldt-Schüler-Kolleg

3. Durchführung eines Mentoring-Programms für Lehrkräfte, Referendar_innen und Studierende, die sich als Mentoren engagieren möchten

Lehrkräfte mit Migrationshintergrund stehen in un-serer Gesellschaft als Beispiel für gelungene Integ-ration. Für Kinder und Jugendliche mit Einwande-rungsgeschichte können sie in besonderer Weise als Vorbilder dienen. Daher arbeitet MigraMentor daran, den Anteil von Lehramtsstudierenden mit Ein wanderungsgeschichte zu erhöhen. Im Rahmen

einer einjährigen Mentoring-Qualifizie rung werden die unter Punkt 3 genannten Teilneh menden zu Men-toren ausgebildet, die in der zweiten Hälfte dieses Programms interessierte Schüler_innen betreuen.

Kontakt:Prof. Dr. Stefan Kipf (Projektleitung)

Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Klassische PhilologieDidaktik der Alten SprachenUnter den Linden 6 · 10099 BerlinE-Mail: [email protected]

Tel: +49 30 2093 70424www.migramentor.de

TeCHnisCHe UniVersiTäT berLin

GeMiSTrotz ähnlicher Fachleistungen existieren persistie-rende geschlechtsspezifische Differenzen in den Fachinteressen Lernender. Mädchen interessieren sich deutlich weniger für den MINT-Fachbereich als Jungen (MINT=Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaften und Technik) (z.B. Frenzel, Götz & Pekrun, 2010). Fachbezogene, geschlechtsspezifi-sche Diskrepanzen führen im weiteren Verlauf zu geschlechtsstereotypen Tendenzen bei der Wahl von Studienfächern und Berufen (Stoeger, 2007). Fraglich ist, welche Prozesse im Unterricht zu diesen Geschlechterdifferenzen beitragen. Im Rahmen des GeMiS-Projektes wurden zu zwei Messzeitpunk-ten Acht- bis Zehntklässler sowie ihre Mathema-tiklehrkräfte mit standardisierten Fragebögen zu motivationalen Lernfaktoren und Unterrichtsmerk-malen befragt. Fokussiert wurden geschlechts- und migrationsspezifische Unterschiede innerhalb der angenommenen Zusammenhänge zwischen Un-terrichtsmerkmalen und Lernprozessen. Die Ergeb-nisse der Studie verdeutlichen die positive Wirkung einzelner Unterrichtsmerkmale auf die Herausbil-dung mathematischer Fähigkeitseinschätzungen und Fachinteressen von Schülern und Schülerinnen.

TU MINT„TU MINT – Strategien zur Nachwuchsförderung“ ist ein vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gefördertes Projekt, das innovative Strategien entwi-ckelt, um mehr Abiturientinnen und Abiturienten in den MINT-Fächern zu gewinnen. MINT-Fächer sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das grundlegende Ziel der Strategien ist es, durch innovative mediale Darstellungen von naturwissen-schaftlichen und technischen Themen sowie Berufs-wirklichkeiten einen nachhaltigen Imagewandel der MINT-Disziplinen herbeizuführen. Es sollen auf ge-samtgesellschaftlicher Ebene nicht nur die von Stereo-typen geprägten Sichtweisen aufgebrochen, sondern auch attraktive Rollenvorbilder geschaffen werden, die junge Menschen und insbesondere Frauen darin bestärken, sich für ein MINT-Studium zu entscheiden. Drei engagierte Einzelprojekte aus drei Fakultäten haben sich zusammengeschlossen, um dieses Ziel auf mehreren Ebenen zu verwirklichen: MINTiFF – Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissen-schaften und Chancengleichheit im Fiction-Format, TUB Schulportal – das Schulportal der TU Berlin für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern und das TU MINT Videoprojekt, dessen Aufgaben die Produktion von Videos mit weiblichen Rollenmodel-len aus den MINT-Bereichen und die Verbreitung der Videos im Internet, insbesondere in digitalen sozialen Netzwerken, sind.

Kontakt:Frau Prof. Dr. Angela Ittel (TU MINT)Tel: +49 30 314 73209E-Mail: [email protected] Lazarides (GeMiS)Tel.: +49 30 314 73206E-Mail: [email protected] Liedtke (Leitung Schulbüro)Tel.: +49 30 314 29320E-Mail: [email protected]

MIGRAMENTOR

HUMbOLDT-UniVersiTäT zU berLin

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Die ProjekteDie Projekte

rUHr-UniVersiTäT bOCHUM

Mach MI(N)TVom bundesweiten Zukunftstag „Girls’ Day“ über die Physikprojektwoche bis zur Sommerprojekt-woche und zum Technik-Workshop vermitteln die MINT-Projekte neue Einblicke in das Studium, das Campusleben und in verschiedene Berufs-felder.

Gut informiert im Mailmentoring PlusAuf die meisten Fragen von Schüler/innen wissen Studierende Antwort. Sie stehen bereits im Studi-Leben und haben ihre Erfahrungen gemacht, die sie gerne weitergeben. Wir vermitteln im Win-ter- und im Sommersemester jeweils Kontakte zu Studierenden aus allen Fakultäten der RUB. Hier gibt es Infos von „Insidern“, Einblicke ins Studium, Tipps zum Studienalltag und Unterstüt-zung bei der Studienfachwahl. Per E-Mail treten Jugendliche in Kontakt mit Studierenden aus ihrer Wunschfakultät und haben die Möglichkeit, sich mit Ihnen auf dem Campus zu treffen.

Schülerinnen-Projektwoche „In unbekannte Welten schauen – Physik erleben“:Die Schülerinnen-Projektwoche der Fakultät für Physik und Astronomie und des Alfried-Krupp Schülerlabors der RUB bietet Schülerinnen die Gelegenheit, eine Woche Uni-Luft zu schnuppern und hinter die Kulissen der Physikfakultät zu schauen. In verschiedenen Workshops forschen und experimentieren die Schülerinnen unter in-tensiver Betreuung an physikalischen Fragestel-lungen.

Women in Physics„Women in Physics“ ist ein One-to-One Mento-ringprojekt mit dem Ziel, Studentinnen und Fach- und Führungskräfte miteinander zu vernetzen. Aktuell befindet sich das Programm noch in der Aufbauphase an der Fakultät für Physik und Astro-nomie an der RUB.

TeCHnisCHe UniVersiTäT braUnsCHWeiG

Mentoring für SchülerinnenDas Programm Mentoring für Schülerinnen der TU Braunschweig bietet jungen Frauen der Sekundar-stufe II die Möglichkeit, den Hochschulalltag auf Probe zu erleben. In Kleingruppen von maximal drei Schülerinnen informieren sie sich ein Semester lang über den sie interessierenden naturwissenschaftli-chen oder technischen Studiengang.Begleitet von Studierenden oder wissenschaftli-chen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nehmen die Schülerinnen an spannenden und lebensnahen Experimenten, wie bspw. „Was für Farbstoffe sind in unseren Lebensmitteln enthalten?“ teil, unterneh-men abwechslungsreiche Exkursionen und Ausflüge zu Schülerlaboren sowie regionalen Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und können sich bei Vorlesungsbesuchen wie echte Studentinnen fühlen. Der persönliche Kontakt zu

den Mentorinnen und Mentoren schafft eine lockere Atmosphäre, in der Spaß mit Lernen verbunden wird. Durch praxisnahe Einblicke in die Studien- und Berufswelt können die Schülerinnen viel über deren Anforderungen, vor allem aber über ihre eigenen Stärken und Schwächen lernen. Das Mentoring-Programm soll die Schülerinnen für ein Studium im MINT-Bereich motivieren und sie bei der Ent-wicklung beruflicher Perspektiven unterstützen. Eine 17-jährige Schülerin bewertet das Mentoring-Pro-gramm so: „Ich habe einen wirklich guten Einblick in die MINT-Richtung erhalten und kann mir jetzt einigermaßen vorstellen, welche Fachrichtungen es gibt und was mir davon am meisten Spaß macht“.Im Sinne einer nachhaltigen Betreuung werden die Schülerinnen am Ende des Programms auf weitere interessante Angebote der TU Braunschweig, wie z.B. das Praktikumsangebot π nut oder das Frühstu-dium, aufmerksam gemacht, die ihnen bei der beruf-lichen Orientierung im MINT-Bereich helfen können.

π nutUnter dem Namen π nut (Praktika in Naturwissenschaft und Technik) kön-nen Gymnasiastinnen an der Techni-schen Universität Braunschweig hin-ter die Kulissen von Forschung und Lehre an den Instituten der Fakultät für Maschinenbau blicken.

Die Schülerinnen wählen aus einem Angebot von 17 verschiedenen Praktikumsschwerpunk-ten – die Spannbreite reicht von Raumfahrttech-nik über Mikrowerkzeuge bis hin zu innovativen Werkstoffen für Luftfahrt und Automobilbau. Ab 2012 werden zudem Praktika in den Bereichen Elektrotechnik, Physik und Informationstechnik angeboten werden. „Durch das aktive Experimen-tieren entdecken die Schülerinnen, wie interes-sant wissenschaftliches und praktisches Arbeiten im Ingenieurbereich ist“, so Prof. Hecker, Prode-kan der Fakultät für Maschinenbau, „Unser aus-drückliches Ziel ist es, mehr junge Frauen für die Aufnahme eines MINT-Studiums zu motivieren.“ Während Ihres Forschungsaufenthalts an der Univer-

sität werden die Praktikantinnen intensiv betreut: Sie erhalten Computerschuldungen, eine Führung über den Campus und studentische Ansprechpartnerin-nen, die ihnen für Fragen zur Studienentscheidung und Unileben zur Seite stehen. Nach Ablauf des Praktikums werden die Mädchen regelmäßig zu Ver-anstaltungen (Tagen der offenen Tür, Workshops) und Programmen (Frühstudium, Mentoring für Schülerin-nen) eingeladen, um die TU in guter Erinnerung zu halten und möglichst viele ehemalige Teilnehmerin-nen für ein Studium in Braunschweig zu begeistern.

Kontakt:Lena Drabert Mentoring für SchülerinnenTU BraunschweigGleichstellungsbüroKompetenzstelle MentoringPockelsstraße 11 · 38106 BraunschweigTel.: 0531/391-4561 · Fax: 0531/391-8171E-Mail: [email protected]/gleichstellung/ angebote/projekte/mentoring

Martina Hohls Fakultät für MaschinenbauSchleinitzstraße 2038106 BraunschweigTel.: 0531/391 40 23E-Mail: [email protected]/fmb/studieninteressierte/frauening/pinut

TeCHnisCHe UniVersiTäT DresDen

Schülermentoring für sächsische Gymnasiasten der Jahrgangs-stufen 9 bis 12Alle sächsischen Gymnasiasten, die gern ein Stu-dium im Bereich Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaften oder Technik aufnehmen möchten, erhalten durch studentische Mentoren reale Ein-blicke in ihren Wunschstudiengang. ▶

Kontakt Magdalena ZomerfeldMINT-Schülerinnenprojekte, Mailmentoring Plus Abteilung Campus Service44780 Bochum Tel.: 0234 / 32 - 23360 E-Mail: [email protected] / [email protected]

Janine BruderÖffentlichkeitsarbeit & MarketingDekanat der Fakultät für Physik und Astronomie

E-Mail: [email protected].: +49 (0) 234-32-27312

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Die ProjekteDie Projekte

Jeder Schüler bekommt seinen persönlichen, von uns geschulten Mentor/in zur Seite gestellt, mit dem er sich für die Dauer von einem halben Jahr über alle Fragen rund ums Studium und des Campuslebens unkompliziert austauschen kann. Je nach Interesse des Schülers ist es möglich, eine Vorlesung, Seminar oder vielleicht ein Labor zu besuchen, die SLUB besser kennenzulernen, zu erfahren, womit sich der Studentenrat beschäftigt, wie Sport- und Sprachmög-lichkeiten an der TU Dresden sind und wie die Mensa funktioniert. Diese Mentorenbeziehung erleichtert den Schülern die Entscheidung ein Studium an der TU Dresden aufzunehmen, da sie bereits im Vorfeld alle notwendigen Informationen zu Inhalt, Ablauf und besonderen Modalitäten ihres Wunschstudien-ganges von „Insidern“ erhalten haben.Die Mentorenpatenschaft ist ein kostenfreies An-gebot über die Dauer von einem halben Jahr. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.Diese individuelle Förderung ist durch eine dreijähri-ge Finanzierung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung möglich. Mit Beginn des Winterse-mesters 2011/12 startete erfolgreich der erste Durch-lauf mit 26 Mentrenpatenschaften. Bis zum Ende des Förderzeitraumes im Oktober 2013 sind weitere 3-4 Durchgänge immer zu Semesterbeginn geplant.

Kontakt:Grit SchusterTechnische Universität DresdenFakultät Mathematik und Natur-wissenschaftenInstitut für Psychologie III

01062 DresdenE-Mail: [email protected].: 0351 / 463-36897www.tu-dresden.de/schuelermentoring

UniVersiTäT DUisbUrG-essen

MentoDue-InterkulturellDas interkulturelle Mentoring-Programm richtet sich an Studierende mit und ohne Zuwande-rungsgeschichte aller Fakultäten der Universität Duisburg-Essen, die sich in der Übergangsphase vom Studium in den Beruf befinden. Im Rahmen des einjährigen Programms erhalten die Teilneh-menden eine individuelle und praxisnahe Unter-stützung bei ihrer Karriereentwicklung durch den Austausch mit berufserfahrenen Mentor/inn/en. Ergänzend dazu finden Workshopangebote zur Weiterentwicklung interkultureller Kompetenzen und arbeitsmarktrelevanter Schlüsselqualifikatio-nen statt. Themenabende und Peer-Groups, in de-nen die Teilnehmenden selbstorganisiert zusam-men arbeiten, bieten darüber hinaus Gelegenheit zum Austauschen und Vernetzen.

Kontakt:Dr. Renate Klees-MöllerProjektleitungUniversität Duisburg-EssenZentrum für Hochschul- und Qualitätsentwicklung/

Kompetenzbereich KarriereentwicklungKeetmanstr. 3-9 · 47058 DuisburgTel.: 0203/379-3118E-Mail: [email protected]/zfh/ke.php

Anna Weber, M.A.ProjektkoordinationE-Mail: [email protected].: 0203/379 2005

MIGMENTO – Mentoring-Programm für Studierende mit Migrationshinter-grund an der Goethe-Universität

Das Pilotprojekt (Laufzeit 11/2010 – 11/2012) un-terstützt Studierende mit Migrationshintergrund beim Studieneinstieg mithilfe von One-to-One-Mentoring, Workshops und Networking über neun Monate hinweg und reagiert damit auf die er-höhte Abbruchquote dieser Studierendengruppe. MIGMENTO ist ein Kooperationsprojekt des Fach-bereichs Gesellschaftswissenschaften, Prof. Dr. Helma Lutz (Projektleitung) und Dr. Minna-Kris-tiina Ruokonen-Engler, sowie des Gleichstellungs-büros der Goethe-Universität, Dr. Anja Wolde und Dr. Astrid Franzke. Das Koordinationsteam bilden Natalie Streich und Nicola Theuring-Gedik. Gefördert wird das Projekt aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus den Mitteln des Landes Hessen.

Kontakt:Natalie StreichProgrammkoordinatorin

Goethe-Universität Frankfurt am Main

MIGMENTORobert-Mayer-Str. 5 · 60325 Frankfurt am MainTel.: + 49 (0)69 798-22054E-Mail: [email protected]

GOeTHe-UniVersiTäT FranKFUrT aM Main TeCHnisCHe UniVersiTäT DOrTMUnD

MinTU – Mädchen in die TU Dortmund mit Mentoring

Lerne eine Studentin und viele andere nette Mäd-chen kennenAn dem Mentoring-Programm „MinTU“ können Schülerinnen in Dortmund und Umgebung zwi-schen 12 und 14 Jahren aller Schulformen teil-nehmen. Jeweils vier bis sechs Schülerinnen und eine Studentin bilden eine Mentoring-Gruppe. Dabei sind die Mentorinnen Studentinnen der MINT-Fächer an der TU Dortmund (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Sie berichten den Schülerinnen, warum sie sich für ihr Fach entschieden haben und wie so ein Studium abläuft. Zudem begleiten sie die Schülerinnen ein Jahr lang durch Workshops, in denen die Mädchen die einzelnen MINT-Fächer der TU-Dortmund ken-nenlernen können. Sie dürfen dann ausprobieren, entdecken, nachfragen, experimentieren und vieles mehr…! Ziel ist es, Schülerinnen für MINT-Fächer zu begeistern und bereits interessierte Schülerin-nen die Perspektive eines MINT-Studiums direkt vor Ort und aus erster Hand zu zeigen. Das Projekt startet Anfang jeden Jahres mit neuen Gruppen.

Kontakt:Bahar HaghanipourProjektkoordinatorinMinTU – Mädchen in die TU DortmundTechnische Universität DortmundStabsstelle Chancengleichheit, Familie und ViElFalt & GleichstellungsbüroEmil-Figge-Str. 66 · 44227 DortmundTel.: +49 231/ 755-6058E-Mail: [email protected]/MinTU

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Die ProjekteDie Projekte

HOCHsCHULe FÜr anGeWanDTe WissensCHaFTen HaMbUrG

MentoringDiversität und Gender als Potenzial im Übergang zum BerufNach Abschluss der Pilotphase unseres Mentorings im Berufsübergang explizit für Studentinnen, wird das Projekt aktuell unter den Aspekten „Gender und Diversity“ für den besonderen Beratungsbedarf von Studierenden mit Migrationshintergrund (Bildungs-inländerInnen) und Fokus auf das interkulturelle Po-tenzial, konzeptionell weiterentwickelt und ab 2012 praktisch erprobt werden. Studierende der Studien-gänge, in denen ein Geschlecht unterrepräsentiert ist – wie in MINT – und unterdurchschnittlich an Führungspositionen im späteren Berufsfeld partizi-piert, sollen vorrangig angesprochen werden. Eben-so sollen FachexpertInnen/Führungskräfte mit eige-nem Migrationshintergrund oder interkulturellem Interesse den Studierenden einen spezifischen Blick auf Arbeits- und Führungskulturen vermitteln und ihnen als Vorbilder dienen. Das Konzept fokussiert: Potenziale von Studierenden und AbsolventInnen der HAW Hamburg, die sich in der Berufsorientie-rungsphase befinden unter der Beachtung der Gen-derperspektive, Perspektive der Selbständigkeit und Unternehmensgründung und den Aufbau von spe-ziellen branchenbezogenen Mentoring-Angeboten.

Kontakt:

Ulrike EllendtProjektkoordinatorin Mentoring

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) / GleichstellungBerliner Tor 5 · 20099 HamburgTel.: +49.40.428 75-9801E-Mail: [email protected]/mentoring

UniVersiTäT KObLenz

Ada-Lovelace-Projekt Diversity

Das Ada-Lovelace-Projekt wurde 1997 auf Initiative des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bil-dung, Frauen und Jugend (MBFJ) an der Universi-tät Koblenz ins Leben gerufen. Es engagieren sich Studentinnen und weibliche Auszubildende als Mentorinnen und so als direkte Rollenvorbilder. Das Ada-Lovelace-Projekt verfügt über elf Hoch-schulstandorte in ganz Rheinland-Pfalz. Etwa 180 aktive Mentorinnen wirken im Projekt mit. Das Projekt umfasst drei Schwerpunkte: Studium, Aus-bildung und Diversity.Dieses Mentoring-Programm des Ada-Lovelace-Projektes richtet sich an Schülerinnen ab der 10. Klasse. Mit diesem kostenlosen Angebot, finan-ziert durch die Landesregierung Rheinland-Pfalz, werden Mädchen mit Migrationshintergrund in ihrer Berufsfindungsphase unterstützt. Der Über-gang von der Schule zur Ausbildung bzw. zu einem Studium soll erleichtert und begleitet werden. Damit werden junge Migrantinnen befähigt, ihre Potentiale erkennen, die Perspektive hin zu Zu-kunftsberufen lenken und somit ihre Chance auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

UniVersiTäT sTUTTGarT

Aufwind mit Mentoring

Welche Effekte haben Mentoring – Beziehungen auf die Karriere von Frauen? Dieser Frage geht das Projekt „Aufwind mit Mentoring“ nach, das die Wirksamkeit von Nachwuchsförderprogrammen am Beispiel von Mentoring untersucht. Nach einer bundeseweiten Bestandsaufnahme der Mentoringlandschaft an Hochschulen, werden neun Mentoring-Programme auf ihre Effekte hin untersucht. Schwerpunkte sind dabei die Auswir-kungen auf die Berufs- und Karriereverläufe der Mentees, auf das professionelle Selbstverständnis und die Führungskompetenzen der Mentorinnen und Mentoren sowie auf institutionelle Strukturen und Wissenschaftskulturen.

Das Projekt ist aus einer Initiative des Forum Men-toring e.V. entstanden und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Euro-päischen Union gefördert.

Kontakt:Dr. Dagmar HöppelProjektleitungUniversität StuttgartKronenstraße 36 · 70174 StuttgartTel.: 0711 685 82003

E-Mail: [email protected]

Jennifer SieberProjektkoordinationTel.: 0711 685 82005E-Mail: [email protected]

TeCHnisCHe UniVersiTäT MÜnCHen

twoinone

Mit einem speziellen Studienange-bot „TUM twoin one“ bietet die TU München insbesondere den G9 Absolventen des Abiturjahrgangs 2011 die Möglichkeit, ihr Studium an der TUM bereits im Mai 2011 beginnen zu können und durch ein maßgeschneidertes Programm die Inhalte des ers-ten und zweiten Semesters in einem kompakten Studienangebot vor Beginn des Wintersemesters 2011/12 zu absolvieren. Während dieser Zeit genie-ßen die Teilnehmer am TUM twoinone-Programm einen vollen Studierendenstatus mit allen Ansprü-chen, jedoch befreit von Studiengebühren und ohne Einfluss auf die Immatrikulation im Winter-semester 2011/12. Alle erworbenen Studienleistun-gen können, müssen aber nicht für das weitere Studium eingebracht werden. Ein wesentlicher As-pekt bei diesem vorgezogenen Studienangebot ist für uns die intensive Betreuung und Beratung der Teilnehmer, denen wir einen optimalen Start ins Studium mit einer Reihe zusätzlicher Begleitveran-staltungen, Mentoring etc. anbieten. Wir möchten mit diesem Angebot und vielen weiteren Maßnah-men angemessene Bedingungen für alle Studien-anfänger im kommenden Jahr sicherstellen.

Kontakt:Jennifer ApelTUM twoinone Koordinatorin

Technische Universität MünchenTUM School of EducationSchellingstraße 33 · 80799 MünchenTel.: + 49 89 289 25152www.edu.tum.de

Kontakt:Katrin Böhnke-GudowskiProjektleitung

Universität KoblenzUniversitätstraße 1 · 56070 KoblenzTel.: 0261 287 1941E-Mail: [email protected]://koblenz.ada-lovelace.com/?page_id=398

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Die ProjekteDie Projekte

KOMPeTenzzenTrUM TeCHniK-DiVersiTy-CHanCenGLeiCHHeiT

Girls’Day – Mädchen-ZukunftstagDer Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag findet seit 2001 jährlich im April statt und ist Europas größ-te und vielfältigste Berufsorientierungsinitiative für Mädchen. Schülerinnen der fünften bis zehnten Klassen machen Schnupperpraktika in Berufen, in denen vorwiegend Männer arbeiten, probieren sich in Workshops zu Naturwissenschaften und Hand-werk aus und lernen Frauen in Führungspositionen kennen. So hatten in Deutschland bereits mehr als eine Million Teilnehmerinnen die Chance, Berufe aus Technik, Naturwissenschaft, Handwerk und IT für sich zu entdecken. Bereits zehn Prozent der Un-ternehmen stellten dank des Mädchen-Zukunftstags junge Frauen in technischen Berufen ein.Der Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag ist ein Projekt des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chan-cengleichheit e.V. und wird gefördert vom Bundes-ministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Das Kompetenz-zentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. fördert mit bundesweiten Projekten die verstärkte Nutzung der Potenziale von Frauen zur Gestaltung der Informationsgesellschaft und Technik sowie die Verwirklichung von Chancengleichheit und Diversity als Erfolgsprinzip.

Kontakt:Dipl.-Soz. Wenka WentzelKompetenzzentrum Technik-Diversi-ty-Chancengleichheit e.V. · Bundes-weite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag

Wilhelm-Bertelmann-Str. 10 · 33602 BielefeldTel.: 0521 106 - 73 49 · E-Mail: [email protected] · www.kompetenzz.de

naTiOnaLer PaKT FÜr FraUen in MinT-berUFen

Komm, mach MINT – Einstieg durch Einblick Der nationale Pakt zwischen Politik, Wirtschaft, Wis-senschaft und Medien soll das Bild der MINT-Berufe in der Gesellschaft verändern. Ziel des Pakts ist es, das Engagement für mehr weiblichen Fach-kräftenachwuchs zu bündeln und öffentliche Auf-merksamkeit zu schaffen. Der Pakt ist Bestandteil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung „Aufstieg durch Bildung“. Koordiniert wird er von einer zentralen Geschäftsstelle, die im Kompetenz-zentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. angesiedelt ist. Mit mittlerweile fast 100 Partnern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien begeistert „Komm, mach MINT“ junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengän-ge und gewinnt Absolventinnen für Karrieren in der Wirtschaft. Die Partner bringen ihre Projekte und Initiativen an den Schnittstellen Schule – Stu-dium und Studium – Beruf ein, die auch als gute Praxisbeispiele für interessierte Hochschulen und Unternehmen dienen, und initiieren neue Projekte. www.komm-mach-mint.de bietet mit fast 1.000 Ange boten einen bundesweiten Überblick über Ver-anstaltungen, Projekte und Mentoring-Maßnahmen, die darauf abzielen, Zukunftsperspektiven aufzuzei-gen und den Berufseinstieg in MINT zu unterstützen. Nutzen auch Sie das MINT-Netzwerk!

Kontakt:Dr. Ulrike Struwe Leitung Geschäftsstelle Nationaler Pakt für Frauen in MINT-Berufen Wilhelm-Bertelsmann-Straße 1033602 Bielefeld

Tel.: +49 521 329821-57E-Mail: [email protected]

Projekt nexus der Hochschulrektoren-konferenz (HRK) Mit dem Projekt nexus der HRK werden die Hoch-schulen bei der Weiterentwicklung der Studienpro-gramme auch für nicht-traditionelle Studierende und beim Ausbau der Studienqualität in Lehre und Studium unterstützt. Das vom Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt versteht sich als Drehscheibe, die Informationen, Konzepte und gute Beispiele aus den Hochschulen aufgreift, systematisiert und weitervermittelt. Das Projektteam veranstaltet Expertentagungen und Workshops, führt Umfra-gen durch und erstellt Fachpublikationen. Zu den zentralen Handlungsfeldern gehören eigene Beiträge zur Verbesserung der Studienqualität, zur leichteren Orientierung im vielfältigen Angebot von Master-Programmen, zur Arbeitsmarktrele-vanz und zur Anrechnung von ausländischen Stu-dienleistungen. Auch zur weiteren „Öffnung der Hochschulen“ im Rahmen von mehr Durchlässig-keit, zur beruflichen Bildung und Anrechnung von Kompetenzen sowie zur Entwicklung geeigneter Kommunikationsstrategien, um die Akzeptanz der europäischen Studienreform zu erhöhen, liefert das Projekt wichtige Impulse. Die Beschäftigung mit Diversitätsmanagement in den Hochschulen ist ein weiterer Schwerpunkt, der auf die Zeit nach dem Studierendenberg ausgerichtet ist.Das Projekt nexus unterstützt die Hochschulen im Bereich Diversitätsmanagement bei:• derAusrichtungvonStudienangebotenauf

unterschiedliche Zielgruppen• derEntwicklungvonprofilorientiertenStrategien• demAusbauvonOrientierungsinstrumenten

für die Studienwahl und Studienorganisation• derWeiterentwicklungdiversitätsgerechter

Lehr- und Lernformen• derEntwicklungvonbedarfs-undzielgruppen-

gerechten Beratungsangeboten.

Es ist dabei erforderlich, dass die Hochschulen die vielfältigen Potentiale der nach Alter, Her-kunft oder individueller Lebenssituation sowie Bildungs- und Beschäftigungshintergründen sehr unterschiedlich geprägten Studierenden frühzei-tig erkennen und für ihre Studienprogramme im Sinne von mehr Chancengerechtigkeit nutzen lernen.

Kontakt:Mina ChunReferentin / Project manager

Hochschulrektorenkonferenz (HRK)Projekt nexusAhrstraße 39 · 53175 BonnTel.: +49 (0) 228 - 887-109

E-Mail: [email protected] bzw. www.hrk-nexus.de

HOCHsCHULreKTOrenKOnFerenz (HrK)

IMPRESSUM

Herausgeber:Susanne JankHumboldt-Universität zu BerlinDidaktik der PhysikClub LiseNewtonstr. 15 · 12489 Berlin

Layout:UNICOM Werbeagentur GmbHwww.unicom-berlin.de

Veranstaltungsort:Club LiseHumboldt-Universität zu Berlin Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät I · Institut für Physik Newtonstraße 15 · 12489 Berlin