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50 Fuß & Sprunggelenk, Band 3, Heft 1 (2005) © Steinkopff Verlag 2005 vativer Maßnahmen. Eine diffe- renzierte Betrachtung erfährt der Leser bezüglich der Therapiever- fahren beim spastischen Spitzfuß, spastischen Knick-Plattfuß, spas- tischen Klumpfuß, spastischen Hackenfuß und beim spastischen Hallux valgus. Postoperativ ist einerseits das klinische, anderer- seits das funktionelle Ergebnis zu bewerten. Dieser Artikel hilft in aufschlussreicher Weise, spasti- sche Fußdeformitäten unter diffe- renzierter Kenntnis statischer und dynamischer Einflüsse als Teil- aspekt einer operativen Gesamt- behandlung zu betrachten. Dr. med. H. Kuhn, Gütersloh Dr. med. M. Thomas, Augsburg Talusfraktur Eberl R, Kaminski A, Muhr G, 6:158–164 Trauma Berufskrankh 2004 Die richtige und zeitgerechte Be- handlung der Talusfraktur ist auf- grund der zentralen Stellung des Knochens im Fuß von übergeord- neter Wichtigkeit. Trotz seltenem Auftreten ist die Durchblutungs- situation des zu 3/5 von Knorpel überzogenen Knochens, an dem Sehnen- und Muskelansätze feh- len, posttraumatisch gefährdet. Etwa 90% der Blutversorgung stammen aus der A. sinus tarsi und der A. canalis tarsi. Auffällig ist der klinische Befund nach Rasanztraumen, nicht dislozierte Frakturen sollten nicht als Distor- sionen verkannt werden, das Dünnschicht-CT mit 1 mm Schichtdicke mit koronarer und sagittaler Rekonstruktion erleich- tert die präoperative Planung. Ge- bräuchlich sind Klassifizierungen nach Hawkins oder Marti-Weber. Ziel einer frühestmöglichen ope- rativen Intervention sollte die Wiederherstellung der prätrauma- tischen Anatomie bei schonen- dem Zugangsweg sein, um avas- kuläre Nekrosen zu vermeiden. Diese treten abhängig vom Dis- lokationsgrad und der Durchblu- tungsstörung direkt proportional gehäuft auf. Die Zugangswege werden in dem Artikel einzeln aufgeführt. Zur Vitalitätsbeurtei- lung dient das Hawkins-Zeichen, welches als subchondrale Osteo- penie im Taluskörper nach 6–8 Wochen erscheint. Umgekehrt be- trachtet ist die Strahlentrans- parenz bei gestörter oder unter- brochener Durchblutung zuneh- mend vermindert. Dr. med. H. Kuhn, Gütersloh Dr. med. M. Thomas, Augsburg

Talusfraktur

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Page 1: Talusfraktur

50 Fuß & Sprunggelenk, Band 3, Heft 1 (2005)© Steinkopff Verlag 2005

vativer Maßnahmen. Eine diffe-renzierte Betrachtung erfährt derLeser bezüglich der Therapiever-fahren beim spastischen Spitzfuß,spastischen Knick-Plattfuß, spas-tischen Klumpfuß, spastischenHackenfuß und beim spastischenHallux valgus. Postoperativ isteinerseits das klinische, anderer-seits das funktionelle Ergebnis zubewerten. Dieser Artikel hilft inaufschlussreicher Weise, spasti-sche Fußdeformitäten unter diffe-renzierter Kenntnis statischer unddynamischer Einflüsse als Teil-aspekt einer operativen Gesamt-behandlung zu betrachten.

Dr. med. H. Kuhn, GüterslohDr. med. M. Thomas, Augsburg

Talusfraktur

Eberl R, Kaminski A, Muhr G,6:158–164 Trauma Berufskrankh2004

Die richtige und zeitgerechte Be-handlung der Talusfraktur ist auf-grund der zentralen Stellung desKnochens im Fuß von übergeord-neter Wichtigkeit. Trotz seltenemAuftreten ist die Durchblutungs-situation des zu 3/5 von Knorpelüberzogenen Knochens, an demSehnen- und Muskelansätze feh-len, posttraumatisch gefährdet.Etwa 90% der Blutversorgungstammen aus der A. sinus tarsiund der A. canalis tarsi. Auffälligist der klinische Befund nachRasanztraumen, nicht dislozierteFrakturen sollten nicht als Distor-sionen verkannt werden, dasDünnschicht-CT mit 1 mmSchichtdicke mit koronarer undsagittaler Rekonstruktion erleich-

tert die präoperative Planung. Ge-bräuchlich sind Klassifizierungennach Hawkins oder Marti-Weber.Ziel einer frühestmöglichen ope-rativen Intervention sollte dieWiederherstellung der prätrauma-tischen Anatomie bei schonen-dem Zugangsweg sein, um avas-kuläre Nekrosen zu vermeiden.Diese treten abhängig vom Dis-lokationsgrad und der Durchblu-tungsstörung direkt proportionalgehäuft auf. Die Zugangswegewerden in dem Artikel einzelnaufgeführt. Zur Vitalitätsbeurtei-lung dient das Hawkins-Zeichen,welches als subchondrale Osteo-penie im Taluskörper nach 6–8Wochen erscheint. Umgekehrt be-trachtet ist die Strahlentrans-parenz bei gestörter oder unter-brochener Durchblutung zuneh-mend vermindert.

Dr. med. H. Kuhn, GüterslohDr. med. M. Thomas, Augsburg