Tauler Predigt 76

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/9/2019 Tauler Predigt 76

    1/6

    J oh an n e s T au l e r P r e di g t 7 6Diese Predigt ber die angegebene Briefstelle des heiligen Paulus auf den zweiundzwanzigstenSonntag (nach Dreifaltigkeit) spricht von der groen Frucht der Liebe; sie sagt uns, wie wiraus Liebe die Fehler unseres Nchsten in Gte erdulden und ertragen und wie wir uns selbst,was all unsere Wnsche betrifft, unter den Willen Gottes stellen sollen.

    SANKT PAULUS SAGT: "Brder, ich bitte euch, verhaltet euch so, da eure Liebeimmer mehr wachse und berfliee", und ausfhrlicher: "Gott ist mein Zeuge, wieich mich in der innigsten Liebe Christi nach euch allen sehne und euch bitte, , dasseure Liebe immer mehr wachse und berfliee in jeglicher Erkenntnis und jeglichem Empfinden, um zu unterscheiden, worauf es ankommt, und da ihr am

    Tag Christi lauter und ohne Tadel seid, erfllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, JesuChristi zu Lobe und zu Ehren." Der Sinn dieser Stelle ist, da Sankt Paulus mitgroem Flei und Ernst sagt, da Gott sein Zeuge sei, wie er sich der Seinen inseinen Gedanken erinnere. Htten wir Liebe, so sollte uns das gar wunderbaranregen, da Gottes Freunde so von Grund aus von uns verlangen, wir solltenunsere Dinge in guter Pflichterfllung vollbringen. Wir sollten ihren Wnschenschon aus diesem Grund Genge tun, wenn wir wirklich nichts anderes tun wollten.Sankt Paulus sagte: "Ich bitte, da eure Liebe mehr und mehr wachse undberstrme, da sie aus einer geringeren Liebe zu einer greren, zu einer

    vollkommenen werde."

    Das edelste und kstlichste Ding, von dem man sprechen kann, ist die Liebe; mankann nichts Ntzlicheres lernen. Gott verlangt weder groe Vernunft noch tiefeGedanken, noch groe bungen der Frmmigkeit, wenn man auch gute bungennie aufgeben soll. Aber allen bungen gibt erst die Liebe Wert und Wrde, Gott verlangt nur Liebe, denn nach Sankt Paulus' Lehre ist sie "ein Band aller Vollkommenheit". Groe Vernunft und Geschicklichkeit besitzen Juden und Heiden(auch), groe Werke tun Gerechte und Ungerechte, die Liebe allein trennt den

    Bsen von dem Guten: denn Gott ist die Liebe, und die in der Liebe wohnen, diewohnen in Gott und Gott in ihnen. Und darum lernt vor allem wahre Liebe; und dauns Gott zuvor o unaussprechlich geliebt hat, so sollte~ wir ihn doch auch lieben, wieSankt Augustinus sprach. Dadurch wird unsere Liebe nicht auf einen anderen Weggelenkt, noch nimmt sie ab, sondern sie wchst und nimmt zu, denn mit Liebeverdient man ich Liebe, und je mehr man liebt, um so mehr vermag und kann manlieben. Die Liebe kennt zwei Arten der Wirksamkeit: eine innere und eine uere.Das uere Werk gilt dem Nchsten, das innere geht unmittelbar auf Gott.

  • 8/9/2019 Tauler Predigt 76

    2/6

    Da diese Liebe recht gebt werde, dazu bedarf der Mensch der Erkenntnisse;davon sagt Sankt Paulus: "da eure Liebe zunehme in Erkenntnis und Empfinden".Denn wir sollen uns nicht mit dem Guten begngen, sondern nach dem Allerbestenstreben und berstrmend in der Liebe werden. Wissen ist die dritte Gabe unter den

    sieben Gaben des Heiligen Geistes und kommt unmittelbar vor der Liebe, ganz wieeine Magd, die einer vornehmen Frau dient und ihr vorangeht. Die wahre gttlicheLiebe, die sollst du in deinem Inneren haben, die sollst du erkennen undwahrnehmen an der Liebe, die du nach auen zu deinem Nchsten hast; denn nichteher liebst du Gott, als bis du findest, da du deinen Nchsten liebst, wie geschriebensteht: "Wie kannst du Gott lieben, den du nicht siehst, solange du deinen Bruder, dendu siehst, nicht liebst?" Daran hngen alle Gebote und das Gesetz Gottes: "LiebeGott und deinen Nchsten wie dich selbst." Du sollst dich mit ihm freuen und mitihm leiden in allen Dingen und ein Herz und eine Seele sein, wie es zu Zeiten der

    Apostel war: "Sie hatten alles miteinander gemein." Kannst du das nicht zeigen, weiles dir an Mitteln fehlt, so sollst du (die Bereitschaft dazu) in deinem Inneren haben,in deinem Grunde, in der Wahrheit, nicht in einer bertnchten, sondern in derlauteren Wahrheit, in der Zuneigung, der Liebe und dem (zur Liebesttigkeit)bereiten Willen. Kannst du fr deinen Nchsten nichts anderes tun, so sag ihm eingutes, liebevolles Wort, kommend aus einem wahren, guten Grunde.

    Deine Liebe soll sich auch zeigen gegenber dem verkehrten Menschen; dessenFehler sollst du in liebevoller Geduld und liebreich ertragen; du sollst kein hartesUrteil darber fllen, sondern in barmherziger Weise sein ungehriges Betragen dirgegenber1 erdulden; zuweilen kommen seine Fehler nicht aus eingewurzelterBosheit2 , sondern aus Unvorsichtigkeit oder Trgheit oder auch, wie SanktGregorius sagt, aus Gottes Verhngnis, damit der Mensch dadurch gedemtigt werde und seine Gebrechen erkenne. Solche Menschen, deren Fehler nicht auslasterhafter Gewohnheit kommen, sondern aus ueren Umstnden, kehren wiederum, verurteilen sich selbst Und geben sich schuldig; die anderen aber bleibenhartnckig und wollen immer recht haben, sie geben in nichts ihren Standpunkt auf.

    Diese alle sollst du liebevoll ertragen und daran dich selbst prfen; aber wenn duflink und mit hartem Urteil darber herfllst, wie das manche mit des NchstenFehlern tun, so geht das so rasch, als ob sie mit dem Kopf durch die Wand wollten:

    1Die Lesung Vetters 408, 35 : "nut ga in dir" ist besser durch Corins Vorschlag, Sermons III, 222, Anm. 1

    zu ersetzen: "intgain dir".2Vetters Text 408,36 und 408,39 bringt den scholastischen Ausdruck "habitus". Ich habe den heute nichtmehr allerwrts verstndlichen Ausdruck durch Umschreibung zu veranschaulichen versucht.

  • 8/9/2019 Tauler Predigt 76

    3/6

    das ist ein sicheres Zeichen, da die gttliche Liebe in dir erkaltet und weiter erkalten wird. Liebe Schwestern, seht euch vor in eurem Betragen gegenber euremNchsten, seht, wie ihr dasitzt, die Kapuze ber den Kopf zieht und euren Nchstenfreventlich verurteilt; ihr sollt euch selbst betrachten, euch selbst richten und sehen,

    womit ihr umgeht. Hier wird sehr gesndigt, darin, da niemand den anderen inLiebe aus dem Grunde seines Herzens ertrgt und seine Schwchen erduldet; einenanderen Menschen kann vielleicht der Kopf schmerzen, er kann ausUnaufmerksamkeit oder anderen ueren Grnden (fehlerhaft) handeln. Die Liebezum Nchsten soll in allem, was du tust, berstrmen, soll wachsen und zunehmen,und an ihr sollst du die andere Liebe prfen, die nach innen gekehrt ist zu Gott inseinen Ursprung. Zu dieser Liebe bedarf es der Erkenntnis, da gute Ordnungherrsche in dem Menschen in der doppelten bung der Liebe, der ueren wie derinneren. Das ist, was Sankt Paulus von uns begehrt, dass die Liebe wachse und sich

    mehre; denn die deine trgt den Keim zur anderen in sich, die aus jener geborenwird, wenn das Wissen die bung dieser Liebe gut geordnet hat.

    Will der Mensch Gott lieben, so sieht er, in sich blickend, dass er lieblos undgnadenlos ist; er sollte Gott von Grund aus lieben und nach ihm verlangen, aber erfindet weder Liebe noch Verlangen in sich; da erhebt sich in ihm ein schrecklichesUrteil und ein Jammern ber sich selbst; und er versenkt sich dann in die Hlle oderin furchtbares Fegfeuer, und alles, was ihn jemals bedrckt hat, wird lebendig in ihm.Das ist wahrlich recht, denn der Mensch soll sich selbst verurteilen. Was aber tun wirarmen Wrmer, die hier auf Erden im Staub kriechen? Empfinden wir dies, sosprechen wir: "Barmherziger Gott, habe Mitleid mit mir, erlse mich, und hilf mir, tumir dies oder jenes hilf mir da ich ohne Fegfeuer in den Himmel komme" - was, wenigen Heiligen geschehen ist. So zu sprechen ist wohl gut, ich will nichtsdawidersagen.

    Aber wer die wahre Liebe bese, der senkte sich voll Liebe mit all seinem Urteil undall seinen Fehlern in Gott, in seinen wohlgeflligen, guten Willen, unter wahrhaftem

    Verzicht auf jeglichen Eigenwillen; denn wahre Liebe zu Gott lsst den Menschensich selbst verleugnen und sich jedes Eigenwillens entschlagen; und darum wirft sichder Mensch in solchen Umstnden Gott zu Fen und begehrt Gottes barmherzigesUrteil, und da Gottes Gerechtigkeit genug geschehe an ihm und allen Geschpfen,da Gottes Wille an ihm geschehe nach seinem liebsten Willen, so wie er es vonEwigkeit her gewollt hat, wie er es in seinem ewigen Willen vorgesehen hat oder nochordnen wird, es sei im Fegfeuer, oder wie immer es ihm gefllt, was, wie, wann, wielange oder wie bald: "Herr, wie du willst." Mag er klein oder gro sein, nahe oder fernvon Gott, alles geschehe nach dessen Willen; der Mensch soll sich freuen, da Gottes

    Gerechtigkeit genug geschehe an seiner Kleinheit und Gottes Gre und Hhe anihm, dem unwrdigen Menschen. Liebe nur, und so wird die Gnade eines anderenauch die deine.

  • 8/9/2019 Tauler Predigt 76

    4/6

    Liebe Schwestern, das hiee wahre Liebe! Wer in seiner letzten Stunde eine solcheUmkehr vornehmen knnte, da er sich ganz und gar in Gottes Willen senkte unddarin befunden wrde, der kme ohne Hinderung zu Gott, htte er auch alle Snden begangen, die je in der Welt begangen wurden. Das kann dir aber nur Gott geben.

    Und wie es keinen sichereren und besseren Tod, gibt als in solchem Zustand derSeele, so auch kein edleres und ntzlicheres Leben als in diesem allzeit zu leben: das brchte dem Menschen wunderbaren Fortschritt ein, ohne Unterla. Die Liebe versinkt in den Geliebten. Hierbei stellt sich ihr die Snde entgegen; dann andereSchwierigkeiten, nmlich groe und schwere Versuchungen in vielerlei,beschwerlicher Gestalt, was immer das auch sei.

    Das mu man so verstehen: die Versuchung als Versuchung, das heit als Einbruchder Snde, darf man weder wollen noch whlen, wohl aber die Pein, die in dem

    Widerstand und der berwindung liegt, die soll der Mensch whlen. Und so lege sichder Mensch unter die schwere Brde. Wollte Gott das von ihm erduldet haben biszum Jngsten Tag, das sollte der Mensch gerne leiden wollen, Gott zuliebe und zuEhren. Und wollte Gott den ganzen Lohn, den du hiermit verdienen knntest,Luterung und Seligkeit, einem Heiden oder Juden zuteil werden lassen oder einemMenschen berm Meer, den du nie zu Gesicht bekommen, so solltest du es diesemvom Grunde deines Herzens nach Gottes Willen gnnen ebenso wie dir selbst. Undnoch etwas stellt sich der Liebe entgegen: sie mchte den Vielgeliebten empfinden,ihn erkennen, ihn verkosten, sich seiner freuen. Htte nun der Mensch alles, was er wnscht oder von Gott wnschen kann, oder knnte er es haben und Gott nhmeihm in dem Augenblick, da er es bese, alles ab und gbe es dem grten Feind,den dieser Mensch in dieser Zeit haben knnte, so sollte er ihm das vom Grundeseines Herzens und aus Liebe wohl gnnen. Einen Gottesfreund, der ein gar heiligerMensch war, hrte sich sagen: "Ich kann und mag nicht anders; ich mu meinemNchsten das Himmelreich mehr und mit grerem Verlangen wnschen als mirselber. Das verstehe ich unter Liebe." Der Gegenstnde, die der liebende Mensch begehrt, sind gar viele: so wre er gern arm, und was dergleichen Wnsche mehr

    sind.

    La davon ab, dein Leben selbst einrichten zu wollen, berlass das der Liebe; gehaus dem Deinigen heraus in liebevollem Verzicht auf dein eigenes Selbst, in Demutund lauterer Loslsung (von dem Deinen). So soll man in der Liebeberstrmemende Einsicht zeigen, so da man sie nicht nur in guter Weise, sondernin der allerbesten besitze, und das mit Erkenntnis ihrer bung, denn der Feind hatjetzt aller Enden das Unkraut unter die Rosen gest; da die Rosen von den Dornendes Unkrauts erstickt und gestochen werden. Ihr msst gewisse Personen fliehen,

    euch anders verhalten wie sie, euch absondern, es sei in den Klstern oder drauen;das bedeutet keine Abspaltung, wenn die Gottesfreunde sich anders verhalten als dieFreunde dieser Welt.

  • 8/9/2019 Tauler Predigt 76

    5/6

    Die Liebe, von der Sankt Paulus will, da sie in uns berfliee, findet sich in der Weise, wie wir geschildert haben, in den niederen Krften; aus dieser bung wirdder menschlichen Natur geistige Sigkeit geschenkt, Leckerbissen und ser Wein.In solcher Liebe befanden sich die Jnger unseres Herrn, als er noch bei ihnen war.

    Er aber sprach zu ihnen: "Es ist gut und ntzlich fr euch, da ich von euch gehe" (ermeinte dem Leibe nach). Sollten die Jnger ihn in erhabener Weise empfangen, somute er (dem Leibe nach) von ihnen gehen. Und darum wisset, es gibt noch eineandere Liebe, die ebenso hoch ber dieser ersten steht wie der Himmel ber derErde diese Liebe ward den heiligen Aposteln spter zuteil.

    Wer diese Liebe erlangen knnte, htte ein schnes Ziel erreicht. In dieser Liebe gibtes nur ein Verleugnen des eigenen Selbst, kein Bejahen; sie besteht nicht in einemBesitzen, wie die Jnger es zuerst hatten, sondern in einem Darben. In dieser Liebe

    herrscht ein Nichtwissen, ein Fehlen der Erkenntnis; sie steht weit ber unserer Verstandeskraft, jenseits alles Wesens und aller Weisen. Ach, das tut der armenMenschennatur so wehe, da sie sich hin und her windet wie ein Kind, das man vonder Mutterbrust wegnimmt. Diese boshafte Natur mit ihren Winkeln ist da so ganzverlassen, denn die bung dieser Liebe geht durchaus ber ihr Vermgen und ihreWirksamkeit hinaus; und sie kommt auf eine solche Stufe der" Entblung, da sienicht einmal einen Blick in ihr Inneres tun kann; sie kann noch nicht einmal einenGedanken ein Verlangen, eine Absicht haben. Sie kann nicht einmal dieselbe ArmutGott als Opfer darbringen, denn in ihrem Nichtwissen hngt sie gar sehr daran; siemu ihr eigenes 'Selbst verleugnen in dieser Liebe und allen Gegenstnden sterben,die sie im ersten Grad der Liebe besessen hat, denn Gott liebt sich hier selbst und istsich hier sein eigener Gegenstand.

    Hier gibt es nur ein Verleugnen, eine berformung, ein verborgenes gttlichesDunkel, von dem Sankt Dionysius viel geschrieben hat. Hier wird die arme Natureinen anderen Weg gefhrt in eine Anfechtung nicht nur innerlich, sondern auchuerlich, bar aller Untersttzung und alles Trostes. Man entzieht ihr die

    Sakramente auf Grund der Anordnung Gottes. Ehe sie dazu kam, htte ich sie alleTage zum heiligen Mahl zugelassen; jetzt aber keinesfalls. Sie mu einen anderenWeg einschlagen, der ber ihr ist, wo ihr Geist sich ausruht im Geist Gottes in einergeheimnisvollen Stille in dem gttlichen Wesen. Da leuchtet das Licht in dieFinsternis, da wird das einfache Wesen durch sich selber und in sich selber gefundenund anders nicht. Da wird alle Zerstreuung (im Hinblick auf Gott) zur Einheit. Dasist der Tag Jesu Christi, von dem Sankt Paulus sprach, an dem Jesus Christus erst alsan seinem wahren Tag recht empfangen wird mit all der Frucht seines Leidens undseines Todes, am klaren Tag und in der rechten Luterung, nicht da sein Leiden

    und sein Tod in ihm sich noch lauterer finden lieen,

  • 8/9/2019 Tauler Predigt 76

    6/6

    aber in uns werden sie reiner und erhabener empfangen, nicht in sinnen- undbildhafter Weise, wie die Sinne uns das zeigen oder wie wir es in der Einbildungskraftbesitzen, sondern innerlich und edel, gttlich und geheimnisvoll und nicht mehr wiezuvor auf der ersten Stufe der Liebe. Ein Vergleich wird dies deutlicher machen. Vor

    seinem Tod lie unser Heiland sich von Magdalena berhren, sich die Fe waschen, trocknen und sich das Haupt salben. Aber nach seinem Eingang in dieUnsterblichkeit wollte er nicht mehr in solcher Weise berhrt sein und sprach:"Rhre mich nicht an, ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem und eurem Vater."Ebenso auf der ersten Stufe, dem niedersten Grad lie er sich wohl waschen,trocknen und salben in fhlbarer Weise; in dem hheren Grad aber nicht mehrsolcher Art, sondern nur in der Art, wie er im Vater ist. Er ist zum Himmelaufgefahren mit allem, was er ist.

    Das findet man an dem wahren Tag, da findet man das liebreiche Schauspiel, wie derSohn seine vom Vater empfangene Liebe diesem zurckgibt und wie beide inaufblhender Liebe den Heiligen 'Geist hauchen. Das ist der wahre Tag, hier wird die wahre Liebe in ihrer rechten Art und ihrem rechten Adel geboren, und dies allesdurch Jesus Christus, wie der heilige Gregorius schreibt: "per dominum JesumChristum". Hiervon schreibt ein angesehenes Mitglied unseres Ordens einer Versammlung ,der Ordensbrder: "Das Licht Jesu Christi leuchtet in unseremInneren klarer, als alle Sonnen am Himmel leuchten knnen; jenes Licht aber gehtvon innen nach auen, nicht von auen nach innen." Liebe Schwestern! Hierin liegtein wunderbares Zunehmen ber alle Maen, nicht nur jeden Tag, sondern zu jederStunde und in jedem Augenblick; der Mensch soll sich selbst eifrig betrachten undmit Flei auf dieses Leben der Liebe blicken. Das wnschen die wahrenGottesfreunde von uns mit groem Ernst, und deshalb bittet Sankt Paulus, da dieLiebe in uns berstrme.

    Da uns allen dies zuteil werde, dazu helfe uns der, welcher die wahre Liebe ist.AM E N .