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Dozent: Dawid Bekalarczyk Universität Duisburg-Essen Fachbereich Gesellschaftswissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für empirische Sozialforschung Raum: LF 161 T T E E I I L L 6 6 B B : : D D A A T T E E N N E E R R H H E E B B U U N N G G S S T T E E C C H H N N I I K K E E N N D D I I E E B B E E O O B B A A C C H H T T U U N N G G U U N N D D A A N N D D E E R R E E V V E E R R F F A A H H R R E E N N

TEIL 6B: DATENERHEBUNGSTECHNIKEN - uni-due.de · Dozent: Dawid Bekalarczyk Universität Duisburg-Essen Fachbereich Gesellschaftswissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für

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Fachbereich Gesellschaftswissenschaften

Institut für Soziologie

Lehrstuhl für empirische Sozialforschung

Raum: LF 161

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Raum: LF 161

Beobachtung – eine Umschreibung

Beobachtung ist wissenschaftlich, wenn sie ein strukturiertes,

kontrolliertes und systematisch ablaufendes Datenerhebungs-

verfahren darstellt:

• Forschungszweck muss klar definiert sein

• Bezug zur Theorie sollte vorhanden sein

• Es muss ein Kategoriensystem geben, mithilfe dessen ein

Beobachter systematisch Daten erhebt

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Unterscheidungskriterien von Beobachtungen

Offene vs. verdeckte Beobachtung:

• Offen: Personen wissen, dass sie beobachtet werden (reak-

tiv)

• Verdeckt: sie wissen es nicht (nicht-reaktiv)

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Teilnehmend vs. nicht-teilnehmend:

• Teilnehmend: Beobachter selbst ist Interaktionspartner der

beobachteten Personen (z.B. meldet sich der Beobachter bei

einem Tennisverein an und spielt mit, um etwas über die eli-

tären Hierarchien im Verein zu erfahren)

• Nicht teilnehmend: Beobachter protokolliert lediglich ablau-

fende Handlungen

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Direkte vs. indirekte Beobachtung:

• Direkt: Verhaltensbeobachtung im engeren Sinn

• Indirekt: bezieht sich nicht auf Verhalten selbst, sondern auf

dessen Spuren und Auswirkungen

Strukturierte vs. unstrukturierte Beobachtung:

• Strukturiert: Strukturierung der Beobachtung durch ein Be-

obachtungsschema (dies ist die wissenschaftlich akzeptierte

Form des Beobachtens – s.o.)

• Unstrukturiert: Nur grobe Vorgaben für den Beobachter

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Natürliche Umstände vs. Laborsituation:

• Analog zur Unterscheidung zwischen Feld- und Laborexperi-

ment

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Konstruktion eines Beobachtungsinstrumentes

Zeichen-Systeme:

• Selektives Aufzeichnen eines oder mehrerer Ereignisse (z.B.

ein Lachen)

• Was oder wie etwas aufgezeichnet werden muss (z.B. Dauer

von Verhaltensweisen), ist festgelegt

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Kategoriensysteme:

• Jede auftretende Handlung wird in eine vorher konzipierte

Kategorie eingeordnet

• Entwicklung eines Kategoriensystems ist die Hauptschwierig-

keit bei der Konzeption

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Schätzskalen (Rating-Verfahren):

• Beurteilung des Ausprägungsgrades eines beobachteten

Verhaltens (z.B. Ausmaß der Aggressivität des Verhaltens

von einzelnen, sich streitenden Jugendlichen)

• Relativ starke Belastung des Beobachters (da Ereignisse z.T.

innerhalb von wenigen Sekunden eingeordnet werden müs-

sen)

Anmerkung: Häufig stellen Beobachtungsinstrumente eine

Mischform aus den drei genannten Konstruktionsansätzen dar.

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Formale und inhaltliche Anforderungen an Kategorien und Ka-

tegoriensysteme

Ausschließlichkeit der Kategorien:

• Jedes beobachtete Ereignis darf nur einer Kategorie zu-

geordnet werden können (Überschneidungsfreiheit)

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Vollständigkeit der Kategorien:

• Kategorienschema muss so erschöpfend sein, dass alle mög-

lichen zum Forschungsgegenstand gehörenden Beobach-

tungen erfasst werden können

• Erschöpfend meint hier nicht eine „komplette Widerspiege-

lung der Welt“, sondern nur die Aufnahme aller im For-

schungskontext interessierenden Bedeutungsdimensionen

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Empirische Relation der Kategorien:

• Kategorien, insbesondere abstrakte theoretische Begriffe,

müssen beobachtbaren Sachverhalten zugeordnet werden

können

Begrenzung der Anzahl von Kategorien:

• Aufgrund der eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeit von

Beobachtern muss die Anzahl der Kategorien auf eine über-

schaubare Anzahl reduziert werden

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Auswahl möglicher Beobachterfehler

Beobachter werden stark gefordert, sie müssen i.d.R. sehr

schnell Daten (Verhaltensweisen, Ereignisse) wahrnehmen, ei-

nordnen bzw. kodieren und notieren

• Übersehen seltener Ereignisse

• Zentrale Tendenz (zu häufiges Vergeben von mittleren Kate-

gorien), zu mildes Urteilen

• Effekte zeitlicher Abfolge (wenn vorherige Ereignisse im Be-

obachtungsprozess den Beobachter beeinflussen – z.B. ent-

standene Vorurteile)

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• Effekte der Forschungsanliegens (wenn Beobachter dazu

neigt, die Ereignisse zwanghaft in das erwartete Schema zu

packen)

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Trainingsschritte zur Erhöhung der Intercoder-Reliabilität

Intercoder-Reliabilität: Ausmaß, in dem ein Beobachtungsin-

strument unabhängig von der beobachtenden Person verlässli-

che Ergebnisse liefert.

• Aufklärung der Beobachter über die Absicht der Studie

• Probebeobachtungen ohne endgültiges Beobachtungssche-

ma

• Information und Diskussion über die Items des Beobach-

tungsschemas

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• Anwendung des Beobachtungsschemas in einem Rollenspiel

• Diskussion der ersten Erfahrungen und ggs. die Revision des

Beobachtungsinstruments

• Pretest unter Ernstbedingungen

• Prüfung der Übereinstimmung der Beobachter

• Studien begleitende Nachschulung und Überwachung der

Beobachter

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Problematik der Bestimmung der Beobachtungseinheiten und

die Art ihrer Auswahl

Einführung von Zeiteinheiten ermöglicht zumindest eine zeitli-

che Randomisierung:

• Abwechselnde Beobachtungs- und Nicht-Beobachtungs-

Phasen erlauben eine Annäherung an das Stichprobenprin-

zips bei Beobachtungen (Multi-Moment-Verfahren)

• Die Auswahl der Beobachtungseinheiten liegt nicht mehr völ-

lig im Ermessen des Beobachters

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Vor der Beobachtung ist aber trotzdem keine Grundgesamtheit

bestimmbar, somit sind keine Auswahlwahrscheinlichkeiten für

die einzelnen Ereignisse angebbar und deshalb ist Vorsicht bei

Verallgemeinerungen geboten!

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Nicht-reaktive Verfahren

Untersuchungseinheit (bzw. Merkmalsträger) ist sich während

der Messung nicht bewusst, dass Daten erhoben werden

• Vorteil: Erhobene Daten bzw. Verhaltensakte von Personen

sind nicht beeinflusst durch Reaktionen auf die Datenerhe-

bung

• Nachteil: Schwierig in Hinblick auf Auswahlverfahren, da

nicht beeinflusst werden kann, welche Personen an der Un-

tersuchung „teilnehmen“

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Arten der nicht-reaktiven Verfahren

Physische Spuren:

Spuren vergangenen Verhaltens, vor allem: Abnutzungs- und

Ablagerungsspuren

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Beispiele:

• Im Wald weggeworfener Müll als Zeichen für mangelndes

Umweltbewusstsein

• Inhalte von Graffiti als Zeichen für die Einstellung Jugendli-

cher

• Abnutzung des Teppichs in einem Museum an einer be-

stimmten Stelle als Zeichen für die Beliebtheit des dortigen

Ausstellungsstücks

• Anzahl der Beiträge zu einem bestimmten Thema in einem

Online-Diskussionsforum als Indikator für die Beliebtheit des

Themas (elektronische Spuren)

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Nicht-reaktive Beobachtung:

• Gleichzusetzen mit verdeckter Beobachtung (s.o.)

• Sinnvoll bei gut sichtbaren Merkmalen (z.B. Beobachtung

des Eingangs eines Altersheims aus dem Hinterhalt und Zäh-

len der Besucher als Indikator für soziale Isolation der Heim-

bewohner)

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Nicht-reaktive Feldexperimente:

• Experimente, bei denen die Teilnahme den Versuchsperso-

nen verborgen bleibt

• Beispiel: „lost-letter“-Technik, oder auf der Straße liegen ge-

lassene Geldbörsen mit dem Ziel zu untersuchen, inwieweit

Personen bereit sind, diese an den Besitzer zurückzugeben

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Analyse laufender Berichte:

• Auswertung von Informationen aus dynamischen Datenban-

ken

• Beispiel: Analyse der Entwicklung von Ausleihquoten in Bü-

chereien

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Inhaltsanalyse

• Eigentlich auch unter „nicht-reaktive Verfahren“ zu subsu-

mieren; das Besondere ist, dass dieses Verfahren eine Misch-

form aus Analysetechnik und Datenerhebungsverfahren

darstellt

• Datenquellen: meist medial niedergelegte Verhaltensspuren

(genutzt in der Propaganda-Forschung – z.B. Untersuchung

der Presseartikel im 3. Reich)