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SFB-TR, C9 1 Teilprojekt C9 Stabilität, Wettbewerb und Liquidität in Finanzmärkten Elu von Thadden Philipp Schmidt-Dengler

Teilprojekt C9 Stabilität, Wettbewerb und Liquidität in Finanzmärkten

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Teilprojekt C9 Stabilität, Wettbewerb und Liquidität in Finanzmärkten. Elu von Thadden Philipp Schmidt-Dengler. 1. Allgemeine Fragestellung und Motivation. Wichtige Lektion aus der Großen Finanzkrise von 2007-2009: sehr liquide Finanzmärkte können sehr schnell instabil werden - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Teilprojekt C9 Stabilität, Wettbewerb und Liquidität in Finanzmärkten

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Teilprojekt C9

Stabilität, Wettbewerb und Liquidität in Finanzmärkten

Elu von ThaddenPhilipp Schmidt-Dengler

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1. Allgemeine Fragestellung und Motivation

Wichtige Lektion aus der Großen Finanzkrise von 2007-2009:

• sehr liquide Finanzmärkte können sehr schnell instabil werden• scheinbar stabile Märkte haben Tendenz, destabilisierende Innovationen zu entwickeln

Hauptfragen des Teilprojektes:

• Gibt es einen Tradeoff zwischen Liquidität und Stabilität, welche Rolle spielen Wettbewerb und Feinstruktur des Marktes?• Wie funktionieren dezentral organisierte Märkte, wie beeinflussen ihre Friktionen Effizienz und Stabilität?• Wie beeinflussen Finanzinnovationen das Funktionieren bestehender Märkte, welche Rolle spielt der Wettbewerb?

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2. Stabilität und Liquidität

Alte Stabilitätstheorie: • Marktorientierte Finanzmarktinstitutionen sind strukturell liquide und stabil, da sie ständig handeln und ihre Bewertungen an den Markt anpassen• Geschäftsbanken sind strukturell instabil, da sie durch Fristentransformation Liquidität erzeugen und deshalb Opfer kollektiver Fehlkoordination werden können

Neue Stabilitätstheorie (Allen-Gale, Brunnermeier-Pedersen, Gorton-Metrick, Skeie-Martin-von Thadden):• Fristentransformation ist ein universelles Finanzmarktphä-nomen, liquide Interbanken-, Repo- und CP- Märkte erlauben die kurzfristige Finanzierung langfristiger Aktivitäten

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2. Stabilität und Liquidität

Forschungsfragen:Rolle von• Mikrostruktur der einzelnen Märkte (Beispiel: Tri-party Repo Markt und DvP Repo Markt)• Regulierung der Märkte und der einzelnen Firmen (Beispiel: Eigenkapitalvorschriften)• Systemischem Risiko und individuellem Risiko (Beispiel: Konkurs von Bear-Stearns und Lehmann)

Methodischer Schwerpunkt: Mikrotheorie mit Blick auf das Funktionieren und Optimieren bestehender Marktmechanismen und –institutionen.

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3. Dezentrale Märkte: Suchmärkte

Ziel: Verständnis imperfekt organisierter Suchmärkte.Wichtige Extremfall: profitmaximierender monopolistischer Marktmacher.• Welcher Handelsmechanismus wird gewählt• Bid-ask spread• Teilnahmegebühren• Transaktionsgebühren• Wartezeiten• Verhältnis Anzahl Käufer und Verkäufer (market tightness)?

Wichtige Finanzmärkte sind als Suchmärkte organisiert (Bondmärkte, OTC Derivate). Wettbewerbsstruktur von Marktmachern unterschiedlich, typischerweise nicht kompetitiv.

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3. Dezentrale Märkte: Empirie

Empirisches Vorgehen: Analyse von Immobilienmärkten Daten:

• 6000 Immobilientransaktionen aus Boston 1991-1997• Charakteristika, Transaktionspreise, Wartezeiten• Determinanten der Gebühren?• Optimalität von prozentualen Gebühren?• Wettbewerb und Kollusion von Maklern?

Ziel: Verständnis des Wettbewerbs zwischen Maklern in Suchmärkten. Beobachtung: - Finanzdaten schwierig zu bekommen

- Struktur von Finanzmärkten ähnlich der anderer Suchmärkte.

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4. Finanzinnovationen

Frage: Wie beeinflussen Finanzinnovationen das Marktgleichgewicht? Wohlfahrtseffekte?

Ansatz: Empirisch mit Haushalts-Paneldatensatz: Portfolio- und Konsumentscheidungen von Haushalten in der Adoption neuer Zahlungsmittel (Geldkarten, Kreditkarten)

Vorgehen: Schätzen eines dynamisches Modells der Konsum-und Portfolioentscheidungen von Haushalten, Kombination von Euler-Gleichungen für Konsum und Geldhaltung.

Ziel: Quantifizieren von Adoptionskosten und -geschwindigkeit, Rolle von Wettbewerb und demographischen Effekten für Durchsetzung von Innovationen.

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5. Wettbewerb und Stabilität

Frage: Wie beeinflusst die Marktstruktur Erträge und Stabilität von Finanzmärkten? Empirisch interessant: Primärmärkte.

Empirische Grundlage: Vollständige Daten zu den Auktionen bei österreichischen Bundesanleiheauktionen seit 1991 inklusive der jeweiligen Auktionsergebnisse.

Natürliches Experiment: Beitritt zur Europäischen Union führte zur Zulassung von 10 zusätzlichen Bietern.Vorgehen: - Schätzen der Verteilungen der Bewertungen,

- Simulieren des Ertragsergebnisses ohne BeitrittZiel: Quantifizieren des Effektes des verstärkten Wettbewerbs auf Ertragsergebnis, Aggressivität des Bieteverhaltens, Stabilität des Refinanzierungsmarktes.