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TESS GERRITSEN T odnde

TESS GERRITSEN Todsünde · Tess Gerritsen war Internistin,bevor ihr mit dem Thriller »Kalte Herzen« der internationale Durchbruchgelang. Tess Gerritsen lebt mit ihrem Mann und

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  • TESS GERRITSEN

    Todsünde

  • Buch

    Ein bitterkalter und verschneiter Dezembertag in Boston: Ineinem Kloster am Rande der Stadt ist die Novizin CamilleMaginnes brutal erschlagen worden. Als die Pathologin MauraIsles die Obduktion von Camilles Leiche vornimmt, staunt sienicht schlecht: Die angehende Nonne muss kurz vor ihrem Todein Kind entbunden haben. Detective Jane Rizzoli, die mit denErmittlungen im Mordfall betraut wurde, stößt bei der Durch-suchung des Klostergeländes auf einen schrecklichen Fund:Unter der gefrorenen Oberfläche des klostereigenen Enten-teichs finden die Polizisten die Leiche des Säuglings. Dannwird in der Nähe des Klosters eine weitere Frauenleiche ent-deckt. Bei der Autopsie findet Maura die Splitter eines heim-tückischen Geschosses; außerdem erkennt sie Anzeichen füreine ausgeheilte Lepra-Erkrankung. Weder Jane noch Maurakönnen zunächst einen Zusammenhang der beiden Fälle erken-nen. Doch dann schaltet sich Gabriel Dean ein, FBI-Agent undehemaliger Liebhaber von Jane – und stellt eine Verbindungzwischen den Opfern her. Damit führt er Jane und Maurajedoch geradewegs in einen Abgrund aus Neid, Zorn und

    Habgier…

    Autorin

    Tess Gerritsen war Internistin, bevor ihr mit dem Thriller»Kalte Herzen« der internationale Durchbruch gelang. TessGerritsen lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in

    Camden, Maine.

    Von Tess Gerritsen bereits erschienen:

    Gute Nacht, Peggy Sue (35136) · Trügerische Ruhe (35213) ·Roter Engel (35285) · In der Schwebe (35337) · Kalte Herzen(35880) · Die Chirurgin (36067) · Der Meister (36284) ·Schwesternmord (36615) · Scheintot (geb. Ausgabe, LimesVerlag 2504) · Blutmale (geb. Ausgabe, Limes Verlag 2505)

  • Tess Gerritsen

    TodsündeRoman

    Aus dem Amerikanischenvon Andreas Jäger

  • Die amerikanische Originalausgabe erschien 2003unter dem Titel »The Sinner« bei Ballantine Books,

    a division of Random House, Inc., New York.

    10. AuflageTaschenbuchausgabe Juni 2006 bei Blanvalet,

    einem Unternehmen der VerlagsgruppeRandom House GmbH, München.

    Copyright © by Tess Gerritsen 2003Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2004

    by Limes Verlag, München,in der Verlagsgruppe Random House GmbH

    Published by Arrangement with Terry Gerritsen.Dieses Werk wurde vermitteltdurch die Literarische Agentur

    Thomas Schlück GmbH, Garbsen.Umschlaggestaltung: Design Team München

    Umschlagmotiv: Artemisia Gentileschi/Kunstsammlung Graf von Schönborn

    ES · Herstellung: Heidrun NawrotSatz: Uhl+Massopust, Aalen

    Druck und Einband: GGP Media GmbH, PößneckPrinted in Germany

    ISBN: 978-3-442-36459-6

    www.blanvalet.de

    Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier

    Holmen Book Cream liefert Holmen Paper, Hallstavik, Schweden.

    SGS-COC-1940

  • Für meine Mutter, Ruby J. C. Tom,in Liebe

  • Prolog

    Andhra PradeshIndien

    Der Mann weigerte sich strikt, ihn auch nur einen Meterweiter zu fahren.

    Kurz nachdem sie die verlassene Octagon-Fabrik pas-siert hatten, war die Teerstraße in einen halb zugewucher-ten Feldweg übergegangen. Jetzt, ein oder zwei Kilometerweiter, klagte der Fahrer, dass das Gestrüpp ihm den Lackzerkratze und der Wagen in den Schlammlöchern, die sichnach den jüngsten Regenfällen gebildet hatten, stecken zubleiben drohe. Und dann? Dann würden sie hier festsitzen,hundertfünfzig Kilometer von Hyderabad entfernt. Ho-ward Redfield ließ die lange Litanei der Einwände über sichergehen und wusste doch, dass das alles nur Vorwändewaren, die von dem wahren Grund für die Weigerung desFahrers ablenken sollten. Niemand gibt gerne zu, dass erAngst hat.

    Redfield hatte keine andere Wahl. Er würde zu Fuß wei-tergehen müssen.

    Er beugte sich vor, um dem Fahrer ins Ohr zu sprechen,und ranziger Schweißgeruch stieg ihm in die Nase. Ausdem mit klappernden Holzperlen behängten Rückspiegelstarrten die dunklen Augen des Fahrers ihn an.

    »Sie warten doch hier auf mich, nicht wahr?«, fragteRedfield. »Bleiben Sie einfach auf der Straße stehen.«

    »Wie lange?«»Eine Stunde vielleicht. So lange, wie es eben dauert.«

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  • »Ich sage Ihnen doch, da gibt es nichts zu sehen. Es istniemand mehr dort.«

    »Warten Sie einfach hier, okay? Warten Sie. Ich zahleIhnen das Doppelte, wenn wir wieder in der Stadt sind.«

    Redfield schnappte sich seinen Rucksack, stieg aus undtauchte augenblicklich in ein Meer von Feuchtigkeit ein.Er hatte keinen Rucksack mehr getragen, seit er als junger,mittelloser Collegestudent durch Europa getrampt war,und er kam sich ein wenig komisch vor, als er sich ihn nun,als einundfünfzigjähriger Mann, über die hängenden Schul-tern streifte. Aber er würde den Teufel tun, in dieser Wasch-küche von einem Land auch nur einen Schritt ohne seineGrundausstattung zu machen – eine Flasche mit abge-kochtem Trinkwasser, Insektenschutzmittel, Sonnencremeund Durchfallmedizin. Und seine Kamera – die konnte erunmöglich zurücklassen.

    Schwitzend stand er in der Nachmittagssonne, blicktezum Himmel und dachte: Na großartig – die Sonne gehtbald unter, und in der Dämmerung kommen die Moskitosaus ihren Löchern. Hier ist euer Abendessen, ihr kleinenMistviecher.

    Er marschierte los. Der Weg war von hohem Gras über-wuchert; er stolperte über eine Furche und sank mit seinenTrekkingschuhen knöcheltief im Matsch ein. Offenbar warhier schon seit Monaten kein Fahrzeug mehr entlangge-kommen, und die Natur hatte sich ihr Territorium raschzurückerobert. Redfield blieb stehen, rang keuchend nachLuft, schlug nach Insekten. Als er sich umdrehte, war vondem Wagen nichts mehr zu sehen. Das beunruhigte ihn.Konnte er sich darauf verlassen, dass der Fahrer auf ihnwarten würde? Der Mann hatte ihn nur widerstrebend soweit gefahren, und mit jedem Kilometer, den sie auf der im-mer holpriger werdenden Straße zurückgelegt hatten, warer nervöser geworden. Da draußen seien böse Menschen,

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  • hatte der Fahrer gesagt; schreckliche Dinge seien in dieserGegend passiert. Sie könnten beide verschwinden, und werwürde sich dann die Mühe machen, nach ihnen zu suchen?

    Redfield kämpfte sich weiter vor.Die feuchte Luft schien immer dichter zu werden. Er

    konnte das Wasser in der Flasche schwappen hören, undschon jetzt quälte ihn der Durst, doch er wollte keine Pausemachen. Es würde nur noch eine gute Stunde hell sein, under hatte keine Zeit zu verlieren. Im Gras summten die In-sekten, über ihm in den Kronen der Bäume schrien Vögel –das nahm er jedenfalls an, auch wenn die Geräusche nichtsmit irgendwelchen Vogelstimmen gemein hatten, die erkannte. Alles an diesem Land kam ihm fremd und unwirk-lich vor, und in einer albtraumhaften Trance setzte er einenFuß vor den anderen, während der Schweiß ihm die Brusthinabrann. Mit jedem Schritt schien sein Atem schnellerzu gehen. Laut Karte konnten es nicht mehr als zweiein-halb Kilometer sein, doch der Marsch schien sich endloshinzuziehen, und das Insektenschutzmittel, mit dem ersich erneut eingerieben hatte, schien die Moskitos nicht ab-zuschrecken. Ihr nervöses Gesumme tönte ihm in den Oh-ren, und bald war sein Gesicht von juckenden Quaddelnüberzogen.

    Erneut stolperte er in eine tiefe Furche und landete aufden Knien im hohen Gras. Da hockte er nun und spuckteeinen Mund voll Grünzeug aus, entmutigt und erschöpft,am Ende seiner Kräfte. Er beschloss, dass es an der Zeitwar, umzukehren. Die Segel zu streichen und nach Cin-cinnati zurückzufliegen. Es war nun mal weniger gefähr-lich, ein Feigling zu sein – und wesentlich bequemer.

    Er seufzte und wollte sich eben mit der Hand am Bodenabstützen, um sich aufzurichten, als er plötzlich erstarrte,den Blick auf die Erde gerichtet. Dort, zwischen den Gras-halmen, glitzerte es metallisch. Es war nur ein billiger

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  • Blechknopf, aber in diesem Moment erschien er ihm wieein Zeichen, ein Talisman. Er steckte ihn in die Hosen-tasche, rappelte sich auf und ging weiter.

    Nach nur wenigen hundert Schritten weitete sich dieStraße plötzlich zu einer von hohen Bäumen umstandenenLichtung. Am anderen Ende erblickte er ein einzelnes Ge-bäude, einen niedrigen Bau aus Hohlblocksteinen mit ros-tigem Blechdach. Trockene Zweige trieben raschelnd indem leichten Wind, der durch das Gras strich.

    Das ist es, dachte er. Hier ist es passiert.Sein Atem schien plötzlich zu laut. Mit pochendem

    Herzen streifte er seinen Rucksack ab, zog den Reißver-schluss auf und nahm seine Kamera heraus. Du musst allesdokumentieren, dachte er. Octagon wird versuchen, dichals Lügner hinzustellen. Sie werden alles daransetzen,deine Aussagen in Zweifel zu ziehen, und deshalb musstdu dir deine Verteidigung zurechtlegen. Du musst bewei-sen können, dass du die Wahrheit sagst.

    Er trat auf die Lichtung hinaus und ging auf einen Hau-fen schwarzer Zweige zu. Als er die Äste mit der Schuh-spitze anstieß, stieg ihm der beißende Geruch verkohltenHolzes in die Nase. Er wich zurück, und ein eiskalterSchauer überlief ihn.

    Es waren die Überreste eines Scheiterhaufens.Mit verschwitzen Fingern nahm er die Schutzkappe vom

    Objektiv und begann zu fotografieren. Das Auge an denSucher gedrückt, schoss er ein Foto nach dem anderen.Eine niedergebrannte Hütte. Eine Kindersandale im Gras.Ein bunter Stofffetzen, herausgerissen aus einem Sari. Wo-hin er blickte, sah er ins Angesicht des Todes.

    Er schwenkte nach rechts. Eine grüne Wand glitt vor sei-nem Objektiv vorüber. Gerade wollte er das nächste Fotoschießen, als sein Finger auf dem Auslöser mitten in derBewegung erstarrte.

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  • Eine Gestalt huschte am äußersten Rand des Bildaus-schnitts vorüber.

    Er ließ die Kamera sinken und hob den Kopf, starrte zumWaldrand hinüber. Doch es war nichts mehr zu sehen, nurdie Äste, die sich im Wind wiegten.

    Da – hatte sich da nicht am Rand seines Gesichtsfelds et-was bewegt? Nur für einen Sekundenbruchteil hatte ereine dunkle Gestalt zwischen den Bäumen erblickt. War esein Affe gewesen? Er musste weiterfotografieren. Das Ta-geslicht schwand rapide.

    Er ging an einem gemauerten Brunnen vorbei auf das Ge-bäude mit dem Blechdach zu. Das hohe Gras streifte seineHosenbeine, während seine Blicke nach links und rechtsschossen. Als er näher kam, erkannte er, dass die Mauerndes Gebäudes von Rauch geschwärzt waren. Vor dem Ein-gang lag ein Haufen Asche mit verkohlten Aststücken da-rin. Noch ein Scheiterhaufen.

    Er machte einen Bogen darum und warf einen Blickdurch die offene Tür.

    Zuerst konnte er in dem Dämmerlicht kaum etwas er-kennen. Die Nacht brach schon herein, und drinnen war esnoch dunkler, eine Palette von Schwarz- und Grautönen.Er verharrte einen Moment regungslos, während seineAugen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Mit wachsen-dem Erstaunen registrierte er das Glitzern von frischemWasser in einem irdenen Krug. Den Duft von Gewürzen.Wie war das möglich?

    Hinter ihm knackte ein Zweig.Er wirbelte herum.Auf der Lichtung stand eine einsame Gestalt. Das Rau-

    schen in den Bäumen ringsum hatte sich gelegt, und selbstdie Vögel waren verstummt. Die Gestalt kam mit merk-würdig ungelenken Bewegungen auf Redfield zu und bliebwenige Schritte vor ihm stehen.

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  • Die Kamera fiel ihm aus den Händen. Er wich entsetztzurück, den Blick auf die Gestalt geheftet.

    Es war eine Frau. Und sie hatte kein Gesicht.

  • 1

    Man nannte sie die »Königin der Toten«.Zwar wagte es niemand, den Spitznamen in ihrer Gegen-

    wart auszusprechen, doch ab und zu hörte sie, wie sich dieLeute ihn hinter ihrem Rücken zuflüsterten, wenn sie zwi-schen Tatort, Leichenschauhaus und Gerichtssaal ihremdüsteren Geschäft nachging. Bisweilen konnte sie einenUnterton von finsterem Sarkasmus aus den Kommentarenheraushören: Ach, sieh da, die Herrin der Unterwelt holtwieder eine arme Seele in ihr Reich! Manchmal schwangauch ein nervöses Tremolo in den geflüsterten Bemerkun-gen mit, wie in dem Getuschel der Frommen, wenn eingottloser Fremder vorübergeht. Es war die Unruhe derer,die nicht begreifen konnten, warum sie freiwillig in denFußstapfen der Toten wandelte. Macht ihr das vielleichtSpaß?, fragten sie sich. Übt die Berührung von erkaltetemFleisch, der Geruch der Verwesung einen solchen Reiz aufsie aus, dass sie dafür den Lebenden den Rücken kehrt? Siefinden das einfach nicht normal – sie werfen ihr verstörteBlicke zu und registrieren Details, die sie nur in ihrer Über-zeugung bestärken, dass sie ein ziemlich schräger Vogel ist.Die elfenbeinfarbene Haut, das rabenschwarze Haar mitdem schlichten Kleopatra-Schnitt; die grellrot geschmink-ten Lippen, wie eine blutige Wunde. Wer außer ihr trägtdenn zu einer Leichenuntersuchung Lippenstift? Aber vorallem ist es ihre unerschütterliche Ruhe, die diese Beob-achter beunruhigt, die kühle, hoheitsvolle Miene, mit dersie einen grausigen Anblick aufnimmt, bei dem sich ihnenselbst der Magen umdreht. Im Gegensatz zu ihnen wendet

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  • sie sich nicht angewidert ab. Im Gegenteil, sie beugt sichherab, geht ganz nahe heran, tastet – und schnuppert.

    Und später schwingt sie dann unter den grellen Lampenihres Autopsiesaals das Skalpell.

    So wie jetzt. Ruhig führte sie die Klinge durch die ge-kühlte Haut, durch das gelblich glänzende subkutane Fett.Ein Mann, der eine Vorliebe für Hamburger und Pommesfrites gehabt hatte, dachte sie, als sie zu einer gewöhn-lichen Gartenschere griff, um die Rippen zu durchtrennenund den dreieckigen Schild des Brustbeins anzuheben, wieman die Tür eines Tresors öffnet, um an die darin verbor-genen Juwelen heranzukommen.

    Das Herz lag in seinem schwammigen Bett aus Lungen-gewebe. Neunundfünfzig Jahre lang hatte es das Blut durchdie Adern von Mr. Samuel Knight gepumpt. Es war mitihm gewachsen, mit ihm gealtert, hatte sich verändert indem Maße, wie aus seinem einst jugendlich-muskulösenKörper allmählich diese Ansammlung von Fettpolstern ge-worden war. Jede Pumpe versagt irgendwann den Dienst,so auch das Herz in Mr. Knights Brust. Er hatte in seinemHotelzimmer in Boston vor dem Fernseher gesessen, einGlas Whisky aus der Minibar neben sich auf dem Nacht-tisch, als es seinen letzten Schlag getan hatte.

    Sie stellte keine Spekulationen darüber an, welchesseine letzten Gedanken gewesen waren, oder ob er viel-leicht Schmerzen oder Angst empfunden hatte. Auchwenn sie seinen Körper in allen intimen Einzelheiten er-kundete, auch wenn sie seine Haut aufschlitzte und seinHerz in den Händen hielt, blieb Mr. Samuel Knight für sieein Fremder – stumm und anspruchslos, bereit, ihr seinesämtlichen Geheimnisse zu offenbaren. Die Toten sind ge-duldig. Sie beklagen sich nicht, sie drohen und sie schmei-cheln nicht.

    Die Toten verletzen uns nicht; das tun nur die Lebenden.

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  • Mit ruhigen, effizienten Bewegungen schnitt sie nundie Thoraxorgane heraus und legte das Herz vorsichtig ineine Schale. Draußen fiel der erste Schnee des Dezembers,kleine weiße Flocken, die mit leisem Knistern an die Fen-sterscheiben prasselten und sich auf den Asphalt senkten.Doch hier im Labor waren die einzigen Geräusche das Plät-schern des Wassers und das Surren des Ventilators. MaurasAssistent Yoshima glitt lautlos durch den Raum; es warbeinahe unheimlich, wie er ihren Anweisungen zuvorkamund immer dann an ihrer Seite auftauchte, wenn sie ihnbrauchte. Sie arbeiteten erst anderthalb Jahre zusammen,und doch funktionierten sie schon wie ein einziger Orga-nismus, verbunden durch die Telepathie zweier logischdenkender Gehirne. Sie musste ihn nicht bitten, die Lampeneu auszurichten – es war bereits passiert: Der Lichtstrahlfiel auf das bluttriefende Herz, und die Schere hielt er auchschon in der Hand, sie musste sie nur noch entgegenneh-men.

    Die dunkel gefleckte Wand der rechten Herzkammer unddie weißliche Narbe an der Spitze des Organs erzählten ihrdie traurige Geschichte dieses Herzens. Durch einen Myo-kardinfarkt, der sich vor Monaten oder gar Jahren ereignethatte, war bereits ein Teil der linken Ventrikelwand zer-stört worden. Und irgendwann innerhalb der letzten vier-undzwanzig Stunden war es dann zu einem neuerlichenInfarkt gekommen. Eine Thrombose hatte die rechte Koro-nararterie verstopft und damit die Blutversorgung des rech-ten Kammermuskels unterbunden.

    Sie resezierte Gewebe für die Histologie, doch sie wusstebereits, was sie unter dem Mikroskop finden würde. Blut-gerinnsel und nekrotisiertes Gewebe. Die Invasion derweißen Blutkörperchen, die wie eine Armee zur Verteidi-gung herbeiströmten. Vielleicht hatte Mr. Samuel Knightdie Beschwerden in seiner Brust schlicht für Sodbrennen

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  • gehalten. Ein allzu üppiges Mittagessen – hätte mich wohldoch bei den Zwiebeln ein bisschen zurückhalten sollen.Nun, ein Beutel Maaloxan würde sicher Abhilfe schaffen.Oder womöglich hatte es noch bedrohlichere Anzeichengegeben, die er aber geflissentlich ignoriert hatte: das Druck-gefühl auf der Brust, die Kurzatmigkeit. Gewiss war es ihmnicht in den Sinn gekommen, dass er einen Herzinfarkthatte.

    Dass er tags darauf seinen massiven Herzrhythmusstö-rungen erliegen würde.

    Jetzt lag das Herz aufgeschnitten auf dem Sektionsbrett.Ihr Blick fiel auf den seiner Organe beraubten Brustkorb.So endet also deine Dienstreise nach Boston, dachte sie.Ein Fall ohne große Überraschungen. Keine Anzeichen füreinen gewaltsamen Tod – wenn man von der schleichen-den Gewalt absieht, die du deinem eigenen Körper zuge-fügt hast, Mr. Samuel Knight.

    Die Sprechanlage knackte. »Dr. Isles?« Es war Louise, ihreSekretärin.

    »Ja?«»Detective Rizzoli ist am Apparat und will Sie sprechen.

    Können Sie den Anruf annehmen?«»Ja, ich gehe dran.«Maura streifte die Latexhandschuhe ab und ging zum

    Wandtelefon. Yoshima, der am Waschbecken gestandenund Instrumente gespült hatte, drehte den Wasserhahn zu.Er wandte sich zu ihr um und beobachtete sie mit seinenruhigen Tigeraugen. Yoshima wusste genau, was ein Anrufvon Rizzoli bedeutete.

    Als Maura schließlich auflegte, fing sie seinen fragendenBlick auf.

    »Heute geht es früh los«, meinte sie. Dann zog sie ihrenKittel aus und machte sich auf, um ein neues Opfer in ihrReich zu holen.

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  • Der morgendliche Schneefall war mittlerweile in eine tü-ckische Mischung aus Schnee und Eisregen übergegangen,und von den Räumfahrzeugen der Stadt war weit und breitnichts zu sehen. Vorsichtig lenkte sie den Wagen den Ja-maica Riverway entlang. Zischend pflügten die Reifendurch den tiefen Schneematsch, und die Scheibenwischerkratzten über die vereiste Windschutzscheibe. Es war dererste Schnee dieses Winters, und die Autofahrer hattensich noch nicht auf die veränderten Bedingungen einge-stellt. Einige Pechvögel waren bereits von der Straße abge-kommen, und einmal passierte sie einen Streifenwagen,der mit flackerndem Blaulicht am Straßenrand stand. EinPolizist und der Fahrer eines Abschleppwagens waren aus-gestiegen und blickten in den Straßengraben, wo ein ver-unglücktes Auto auf der Seite lag.

    Die Räder ihres Lexus begannen nach links auszubre-chen, und für einen Moment sah es so aus, als steuerte siedirekt auf den Gegenverkehr zu. In Panik stieg sie auf dieBremse und spürte, wie das elektronische Stabilitätspro-gramm des Wagens in Aktion trat. Mit wild pochendemHerzen lenkte sie ihr Fahrzeug auf ihre eigene Spur zurück.Verdammter Mist, dachte sie. Ich ziehe wieder nach Kali-fornien. Sie verlangsamte die Fahrt zu einem ängstlichenSchleichen, ohne sich daran zu stören, dass die Leute hin-ter ihr zu hupen begannen und sie den ganzen Verkehr auf-hielt. Na los, überholt mich doch, ihr Idioten. Ich habeschon zu viele Fahrer von eurer Sorte auf den Sektionstischgekriegt.

    Bald hatte sie Jamaica Plain erreicht, ein Stadtviertel imBostoner Westen mit alten Villen und Herrenhäusern, aus-gedehnten Grünflächen, ruhigen Parkanlagen und Spazier-wegen am Fluss. Im Sommer bot diese grüne Oase Zufluchtvor dem Lärm und der unerträglichen Hitze der BostonerCity, doch an einem Tag wie diesem, wenn der Himmel ver-

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  • hangen war und ein eisiger Wind über die öden Grasflächenfegte, überwog der Eindruck von Trostlosigkeit und Leere.

    Die Adresse, zu der man sie bestellt hatte, wirkte eben-falls wenig einladend. Das Gebäude lag abseits der Straßehinter einer hohen, von Efeu überwucherten Steinmauer.Ein Schutzwall gegen die Außenwelt, dachte sie. Alles,was sie von der Straße aus sehen konnte, waren die gotischanmutenden Türme eines Schieferdachs und ein einzel-nes, hohes Giebelfenster, das sie wie ein dunkles Auge an-zustarren schien. Der Streifenwagen, der neben dem Ein-gangstor parkte, bestätigte ihr, dass sie hier richtig war.Nur wenige andere Fahrzeuge waren bereits eingetroffen –die Stoßtrupps, die der Armee von Polizisten und Spuren-sicherungs-Experten vorangingen.

    Sie parkte auf der anderen Straßenseite und stieg aus,den Kopf gesenkt, um sich vor dem ersten eisigen Wind-stoß zu schützen. Als sie den Fuß auf den Boden setzte,rutschte sie aus und konnte den Sturz nur noch vermeiden,indem sie sich krampfhaft an der Autotür festhielt. Als siesich hochzog, spürte sie, wie ihr eiskaltes Wasser über dieWaden rann – der Saum ihres Mantels war in den Schnee-matsch geraten.

    Einige Sekunden lang stand sie einfach nur reglos und er-schrocken da, während der Schneeregen ihr ins Gesichtpeitschte. Es war alles so schnell gegangen.

    Ihr Blick fiel auf den Streifenwagen und den Beamten,der darin saß. Sie sah, dass er sie beobachtete. Gewiss hatteer auch ihren Ausrutscher mitbekommen. In ihrem Stolzverletzt, schnappte sie sich ihren Koffer vom Vordersitz,schlug die Tür zu und schritt unter Aufbietung ihrer gan-zen Würde über die vereiste Straße auf das Haus zu.

    »Alles in Ordnung, Doc?«, rief ihr der Streifenpolizistdurch das offene Wagenfenster zu. Es wäre ihr lieber gewe-sen, wenn er sich nicht so besorgt gezeigt hätte.

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  • »Ja, alles klar.«»Mit den Schuhen müssen Sie wirklich aufpassen. Im

    Hof ist es noch glatter.«»Wo ist Detective Rizzoli?«»Sie sind alle in der Kapelle.«»Und wo finde ich die?«»Sie können sie nicht verfehlen. Es ist die Tür mit dem

    großen Kreuz.«Sie ging weiter bis zum Tor, fand es jedoch verschlossen.

    An der Mauer war eine eiserne Glocke befestigt. Sie zog andem Seil, und der altertümliche Klang des Läutens ver-hallte im Geriesel des Eisregens. Direkt unter der Glockewar eine Bronzetafel befestigt, deren Inschrift von einerbraunen Efeuranke teilweise verdeckt wurde.

    Graystones AbbeyOrden der Schwestern Unserer Lieben Frau vom

    Himmlischen Licht»Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter.

    Darum bittet den Herrn der Ernte, dass erArbeiter in seine Ernte sende.«

    Auf der anderen Seite des Tores tauchte plötzlich eineganz in Schwarz gekleidete Frau auf. Sie hatte sich so laut-los genähert, dass Maura erschrocken zusammenzuckte,als sie das Gesicht bemerkte, das sie durch die Gitterstäbeanblickte. Es war ein uraltes Gesicht, so zerfurcht undzerklüftet, dass es in sich zusammenzufallen schien; dochdie Augen waren hell und wach wie die eines Vogels. DieNonne sprach kein Wort, sondern sah Maura nur fragendan.

    »Ich bin Dr. Isles vom Rechtsmedizinischen Institut«,sagte Maura. »Die Polizei hat mich herbestellt.«

    Das Tor tat sich quietschend auf.

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  • Maura trat in den Hof. »Ich möchte zu Detective Rizzoli.Ich glaube, sie ist in der Kapelle.«

    Die Nonne zeigte auf die gegenüberliegende Seite desInnenhofs; dann wandte sie sich ab und überließ es Maura,den Weg zur Kapelle zu finden. Sie selbst verschwand hin-ter der nächsten Tür.

    Schneeflocken wirbelten zwischen den Nadeln des Eis-regens umher und umtanzten wie Schmetterlinge ihreschwerfälligeren Vettern. Der kürzeste Weg wäre quer überden Hof gewesen, doch das Pflaster war mit einer Eisschichtüberzogen, und Maura hatte schon erfahren müssen, wieungeeignet ihre profillosen Sohlen für diese Witterungwaren. Also zog sie es vor, sich an den überdachten Gang zuhalten, der um den Innenhof herum führte. Hier war siezwar vor dem Eisregen geschützt, doch der offene Bogen-gang bot kaum Schutz vor dem Wind, der durch ihren Man-tel drang. Die Kälte erinnerte sie wieder einmal daran, wieunbarmherzig der Dezember in Boston sein konnte. Siehatte den größten Teil ihres bisherigen Lebens in San Fran-cisco verbracht, wo der Anblick einer Schneeflocke ein sel-tenes Vergnügen war und nicht etwa eine Qual – wie diesespitzen Nadeln, die durch die Arkaden wehten und ihr insGesicht peitschten. Sie hüllte sich fester in den Mantel unddrückte sich dicht an die Hauswand mit den dunklen Fens-tern. Von draußen drang das leise Rauschen des Verkehrs aufdem Jamaica Riverway an ihr Ohr. Bis auf die alte Nonne,die sie eingelassen hatte, schien das Kloster verlassen.

    Umso mehr erschrak sie, als sie plötzlich in drei Ge-sichter blickte, die sie von einem Fenster aus anstarrten.Die Nonnen standen schweigend und reglos da, wie dun-kel gewandete Geister hinter Glas, und beobachteten dieFremde, die in ihren stillen Zufluchtsort eingedrungenwar. Die drei Augenpaare folgten ihr in einer einzigen Be-wegung, als sie an dem Fenster vorüberging.

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  • Der Eingang zur Kapelle war mit gelbem Absperrbandumspannt, das in der Mitte durchhing und bereits miteiner Eiskruste überzogen war. Sie hob es an, schlüpfte da-runter hindurch und schob die schwere Tür auf.

    Ein greller Lichtblitz traf ihre Augen, und sie erstarrte inder Bewegung, während hinter ihr die Tür mit einem leisenSeufzen ins Schloss fiel. Sie blinzelte und wartete, bis dasNachbild verschwunden war, das sich in ihre Netzhäuteeingebrannt hatte. Als sie wieder klar sehen konnte, er-blickte sie Reihen von Holzbänken, weiß getünchte Wändeund – am anderen Ende der Kapelle – einen Altar, über demein riesiges Kruzifix hing. Es war ein kalter, schmuckloserRaum, dessen Atmosphäre durch die Buntglasfenster, dienur trübe Schlieren von Licht einließen, noch zusätzlichverdüstert wurde.

    »Stopp – passen Sie bitte auf, wo Sie hintreten!«, sagteder Fotograf.

    Maura blickte auf den Steinboden zu ihren Füßen undsah Blut. Und Fußabdrücke – ein chaotisches Gewirr vonSpuren, dazwischen medizinische Abfälle: Spritzenhüllenund aufgerissene Verpackungen. Die Hinterlassenschafteneines Notarztteams. Aber keine Leiche.

    Sie ließ den Blick in einem weiteren Radius schweifenund erfasste das von Fußabdrücken verschmutzte Stückweißen Stoffs im Mittelgang, die roten Spritzer auf den Bän-ken. Es war so kalt in dem Raum, dass sie ihren eigenenAtem sehen konnte, und die Temperatur schien noch wei-ter zu sinken – die Kälte drang ihr bis ins Mark, als sie dieReihe von Blutflecken sah, die sich über die Bänke hinzog,und sofort begriff, was hier geschehen war.

    Der Fotograf knipste eifrig weiter, und jeder Blitz war wieeine Attacke auf Mauras Augen.

    »He, Doc!« Hinter den Bänken in der Nähe des Altarstauchte ein dunkler Haarschopf auf. Detective Jane Rizzoli

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  • richtete sich auf und winkte ihr zu. »Das Opfer ist hier hin-ten.«

    »Was ist denn mit dem Blut hier an der Tür?«»Das stammt von dem zweiten Opfer, Schwester Ursula.

    Die Sanis haben sie ins St. Francis gebracht. Dort im Mittel-gang ist noch mehr Blut, und da sind auch Fußabdrücke,die wir gerne sichern würden, also gehen Sie besser linksum die Bänke herum und bleiben ganz dicht an der Wand.«

    Maura zog rasch ein Paar Überschuhe aus Plastik an undging dann vorsichtig an der Wand entlang nach vorne. Erstals sie die vorderste Bank passiert hatte, erblickte sie dieLeiche der Nonne. Sie lag auf dem Rücken, und der Stoffihres Ordensgewands war wie eine dunkle Lache, die ineinen noch größeren, blutroten See überging. Beide Händesteckten in Plastikhüllen, die verhindern sollten, dassmikroskopische Spuren verwischt wurden. Maura regis-trierte mit einem leisen Schock, wie jung das Opfer war.Die Nonne, die sie eingelassen hatte, war eine ältere Fraugewesen, ebenso wie die drei, die sie im Fenster erblickthatte. Diese Frau jedoch war wesentlich jünger. Es war einGesicht von ätherischer Zartheit, die blassblauen Augen ineinem seltsam verklärten Blick erstarrt. Ihr Kopf war ent-blößt, das blonde Haar auf Streichholzlänge geschnitten.Die aufgeplatzte Kopfhaut und der verformte Schädel zeug-ten von den brutalen Schlägen, die sie getötet hatten.

    »Ihr Name ist Camille Maginnes. Schwester Camille.Stammt aus Hyannisport«, sagte Rizzoli. Sie klang nüch-tern und ungerührt, wie ein weiblicher Philip Marlowe.»Schwester Camille war die erste Novizin hier seit fünf-zehn Jahren. Im Mai wollte sie ihr ewiges Gelübde ablegen.«Nach einer Pause fuhr sie fort: »Sie war erst zwanzig.« IhreStimme bebte jetzt vor Zorn, ein Riss in der coolen Fassade.

    »So jung.«»Ja. Er muss auf sie eingedroschen haben wie ein Irrer.«

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  • Maura streifte Handschuhe über und machte sich daran,die Verletzungen zu inspizieren. Die Mordwaffe hatte ge-zackte Risswunden in der Kopfhaut hinterlassen, aus denenKnochensplitter ragten. Ein Klumpen grauer Hirnmassewar ausgetreten. Die Gesichtshaut war weitgehend unver-sehrt, jedoch dunkelviolett angelaufen.

    »Sie lag auf dem Bauch, als sie starb. Wer hat sie umge-dreht?«

    »Die Schwestern, die sie gefunden haben«, antworteteRizzoli. »Sie haben nach einem Puls gesucht.«

    »Um wie viel Uhr wurden die Opfer gefunden?«»Heute Morgen gegen acht.« Rizzoli warf einen Blick auf

    ihre Uhr. »Vor fast zwei Stunden.«»Wissen Sie, was passiert ist? Was haben die Schwestern

    Ihnen erzählt?«»Es war nicht leicht, ihnen irgendwelche brauchbaren

    Angaben zu entlocken. Es sind nur noch vierzehn Nonnenübrig, und sie stehen alle unter Schock. Sie haben sich hiersicher gefühlt. In der Hand Gottes. Und dann bricht so einWahnsinniger in ihr Kloster ein.«

    »Gibt es Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen?«»Nein, aber es dürfte auch nicht allzu schwierig gewesen

    sein, auf das Grundstück zu gelangen. Die Mauern sindganz mit Efeu überwuchert – da kann man mühelos drü-berklettern. Und es gibt auch noch eine Hinterpforte, dieauf ein freies Feld führt, wo die Nonnen ihre Gärten haben.Der Täter könnte auch auf diesem Weg eingedrungen sein.«

    »Fußspuren?«»Hier drin gibt’s ein paar. Aber draußen dürfte so ziem-

    lich alles zugeschneit sein.«»Wir wissen also nicht, ob er tatsächlich eingebrochen

    ist. Er könnte auch durch den Haupteingang eingelassenworden sein.«

    »Es ist ein strenger Orden, Doc. Normalerweise lassen

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  • UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

    Tess Gerritsen

    TodsündeRoman

    Taschenbuch, Broschur, 416 Seiten, 11,5 x 18,3 cmISBN: 978-3-442-36459-6

    Blanvalet

    Erscheinungstermin: Mai 2006

    Weihnachten naht, und in Boston herrscht klirrende Kälte. In einem Kloster nahe der Stadt istdie Novizin Camille Maginnes brutal erschlagen worden. Bei der Autopsie findet die PathologinMaura Isles heraus, dass die junge Frau kurze Zeit vor ihrem Tod entbunden haben muss –doch von dem Kind fehlt jede Spur. Dann wird eine zweite Frauenleiche gefunden, bei der MauraAnzeichen für eine frühere Lepra-Erkrankung feststellt. Detective Jane Rizzoli, die mit denErmittlungen betraut wird, und Maura Isles vermuten eine Verbindung der beiden Fälle. Und dieEntdeckung eines grausamen Geheimnisses gibt Jane und Maura auf schreckliche Weise Recht…