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seit 1998 Testberichte • Reiseberichte • Reportagen • News Oktober/No- vember 2011 Test KTM 690 DUKE R Reise Rocky Mountains Tour 2011 – Teil 1 Test Benelli TNT 1130 Century 21.-22. Januar 2012 Wheelies-Messe Ulm 04.-05. Februar 2012 Wheelies-Messe Dettelbach 03.-04. März 2012 Wheelies-Messe Arena Hohenlohe Kostenlos

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seit 1998

Testberichte • Reiseberichte • Reportagen • News

Oktober/No-vember 2011

Test KTM 690 DUKE R

Reise Rocky Mountains Tour 2011 – Teil 1

Test Benelli TNT 1130 Century

21.-22. Januar 2012 Wheelies-Messe Ulm04.-05. Februar 2012 Wheelies-Messe Dettelbach03.-04. März 2012 Wheelies-Messe Arena Hohenlohe Ko

stenlos

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Impressum

Herausgeber:Regio-Verlag Schwäbisch Hall e.K.Am Kühnbach 2774523 Schwäbisch HallTel. (0791) 53864Fax (0791) 959243Mobil: 0171/6019577eMail: [email protected]

Redaktion/Produktion:Eberhard Hermann (EH)

Anzeigenannahme/-preisliste:Eberhard HermannTel. (0791) 53864eMail: [email protected]

Erscheinung:8 x jährlich - einmalig - unbezahlbarNeu Bundesweit:an über 1500 Auslagestellen!

Auflage: 35.000 Stück

Satz & Repro:Klaus MackÖhringer Straße 3074545 Michelfeld-Gnadental

Druck:Vogel Druck und Medienservice GmbH97204 Höchberg

Freie Mitarbeiter:Ralf Kistner, Marc Noll,Jürgen Hägele (Präsi), Heidi Hermann,Robert Scheu, Günther Hägele,Matthias Grams, Ruth Schmackler,Peter Jung

Sportfotograf:Reinhold TrescherEberhard Hermann

Termine und Veranstaltungen:Unter Angabe von Ort, Zeit und Datumwerden kostenlos Veranstaltungen ver - öffentlicht. An Presse material IhrerVeran staltung sind wir interessiert.

Für die Richtigkeit von eingesandtemPres se material wird keine Gewähr über-nommen. Nachdruck, auch nur auszugs -weise, gerne gesehen, aber bitte nur mitder Genehmigung des Verlags. Haftungder Redaktion bei fehlerhaften Anzeigenmax. nur in Höhe des Anzeigenpreises

Druckfehler unter Vorbehalt.

Vom Verlag angefertigte Anzeigen sindurheberrechtlich geschützt und dürfenausschließlich nur mit Genehmigung fürandere Zwecke verwendet werden.

Titelbild:Ebbse

Die Weltmeister werden immer jünger

2011 könnte das Weltmeisterjahr für alledeutschen Motorradsportfans werden.Den Grundstein dazu hat nun Ken Roczenim Moto Cross gelegt. Nach 43 Jahrenstieg er als 17-Jähriger als jüngster deut-scher Moto Cross Weltmeister aller Zeitenaufs Siegertreppchen. Ich denke undhoffe, dass Ken Roczen nicht zum letztenMal Weltmeister wurde. Ein zweites ganzheißes Eisen im Straßenrennsport ist der20-jährige Stefan Bradl. Allerdings zeigenBradl und seine Crew kurz vor dem ersehn-ten Weltmeistertitel Nerven. Bradl star-tete überaus souverän in die Saison in derMoto2-Klasse. Zur Halbzeit der Rennenhatte er sich einen bis dahin fast uneinhol-baren Vorsprung von 65 Punkten heraus-gefahren – pro Rennen sind maximal 25Punkte zu gewinnen. Viele seiner Fans sa-hen schon die Weltmeisterkrone auf demHaupt des 20-Jährigen. Doch plötzlich istder Vorsprung auf seinen direkten spani-schen Verfolger Marc Márquez von 65Punkten auf noch knapp sechs Punkte ge-schmolzen – und das bei noch drei ausste-henden Rennen. Bei aller gespielten Cool-ness sind die Nerven von Bradl und die sei-nes Teams aufs Äußerste angespannt.Beim nächsten Rennen am 16.Oktober inPhilip Island in Australien fällt meiner Mei-nung nach die Vorentscheidung. SollteBradl gewinnen, kann er seinen Vorsprungwieder etwas vergrößern. Dann wird seinKonkurrent Márquez mit dem Nervenflat-tern an der Reihe sein. Sollte Bradl wie inden vergangenen sechs Rennen wiederverlieren, glaube ich nicht, dass er erneutdie Nervenkraft aufbringen kann, umdoch doch noch Weltmeister zu werden.Die ganze deutsche Motorsportszene – icheingeschlossen – selbst würde ihm gön-nen, dass er die Zweifel widerlegt. DerMotorsport auf höchstem Level lebt aus-schließlich von Siegen. Nur Siege könnenmarketingtechnisch so umgesetzt und ge-

nutzt werden, dass die Millionen Sponso-rengelder wieder erwirtschaftet werden.Ein Umstand, der übrigens auch der Grundsein könnte, dass Bradls HauptsponsorViesmann kein weiteres Budget für denAufstieg in die MotoGP-Klasse bereitstellt.Womöglich war es auch dieser Aufstiegs-traum, der Bradl etwas aus der Siegerspurgebracht hat. So wie es bisher aussieht,werden auch 2012 in der MotoGP-Klassenicht einmal 15 Fahrer Aufsehen in derMotorsportwelt erregen. Von diesen 15Personen sind zehn reine Garnitur. Ledig-lich drei bis vier Fahrer sind absolute Spit-zenfahrer. Da zählt für mich und für man-chen Sponsor ein zehnter Platz in derMoto2-Klasse bei über 40 Startern weitmehr als ein zehnter Platz in der MotoGP-Klasse bei gerade mal zwölf bis 14 Star-tern.

Und was gibt’s 2012 Neues von den Her-stellern für uns „Normalo-Biker“? Daswird sich auf der weltgrößten Motorrad-messe EICMA vom 8. bis 13. November inMailand herausstellen. Es geistern ja schonhaufenweise Vermutungen, Erlkönigeund selbst gemachte Träume durchs Inter-net und die Medienlandschaft. Nachweis-liche Neuentwicklungen gibt es nur ganzwenige. Etwas Facelifting hier und Motor-und Fahrwerksoptimierung da – das wer-den die meisten so genannten Neuheitensein. Wenn man die vorhandenen Bilderder möglichen neuen Modellgeneratio-nen anschaut, geht im Tourenbereich allesin Richtung des absoluten KlassenprimusBMW GS. Manche der mir bekannten Neu-modelle im Tourersegment könnten eineEins-zu-Eins-Kopie davon sein. Nur derblauweiße Propeller fehlt. Das ist für vieleeingeschworene Biker das Kaufproblem,egal welche Qualität die Konkurrentenbieten. Inzwischen legt BMW in fast allenMotorradsegmenten die Messlatte extrem

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LDie WHEELIES Ausgabe 12/01-2012mit den Neuheiten 2012 gibt’s ab dem29.11.2011!

hoch. Man kann nur hoffen, dass die Kon-kurrenz nicht die Lust am Entwickeln ver-liert. Nur eine gesunde Konkurrenz erhältuns bei allen Marken die Vielfalt der der-zeit auf dem Markt befindlichen Modell-palette.

Ganz sicher könnt Ihr die meisten Neumo-delle 2012 auf den WHEELIES Messen 2012sehen und besteigen. Merkt Euch schonmal die Termine vor:

WHEELIES Messe Ulm:21. + 22.01.2012, Ulmer MessehallenWHEELIES Messe Dettelbach:4. + 5.2.2012, Frankenhallen WHEELIES Messe Arena Hohenlohe:3. + 4.3.2012, Arena Hohenlohe Ilshofen

Bis bald und irgendwo

Eberhard „Ebbse“ Hermann

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Fahrbericht: Benelli tnt 1130 Century racer

Text: Ralf Kistner, Fotos: Ralf Kistner, Lotte Schawillye

Hab ich mich auf dieses Motorradgefreut. In 2004 nahm mich die TNTmit ihren explosiven Divatugendenschon in ihren Bann. Es entstand einfast erotisches Verhältnis zwischenmir und der italienischen Spaß-bombe.

Heute handelt es sich um die 5. Auf-lage der TNT 1130, in der Sonder-ausstattung der Century Racer zum100-jährigen Bestehen von Benelli.Neben dem außergewöhnlichenFarbschema ist die Century Racerausgestattet mit einem volleinstell-baren Fahrwerk, 50 mm MarzocchiGabel und Sachs Federbein, sowieradialen Brembo Vierkolben Brems-

sätteln, Braking Wave Bremsschei-ben vorne und hinten, AlcantaraSitzbank, Kotflügel vorne und Bug-spoiler aus Kohlefaser. Der gelb la-ckierte Ventildeckel ist der i-Punkt indiesem Farbdesign, optional ist eineSoziusabdeckung erhältlich.

Alex Nolte von Maniac-Motors inNürnberg stellt mir die BellaMacchina für den Testtag zur Verfü-gung. Und er weiß sehr viel zu er-zählen. Ich spüre, dass er vom italie-nischen Virus infiziert ist, dass im-mer wieder dieses seltsame Leuch-ten in seinen Augen erscheint. Under hat für schon bereits bzw. poten-tiell Infizierte eine passende Aus-

Jahrhundert-BomBeBenellitnt 1130

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Century ra-

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wahl an Benellis, bimotas und, so-weit noch vorhanden, Moto Morinisin seinem Laden bereitstehen.

Die Century Racer ist eine sehr edleVariante der TNT 1130. Alles istdunkel gehalten. Die Lackteile glän-zen in dunklem Braun-metallic, derimmer noch einzigartige Rohrrah-men und die äußerst stabil anmu-tende Rohrschwinge in sattemSchwarz. Die Sitzbank wurde mitpassend dunkelbraunem Alcantara

bezogen. Die eigentliche Erschei-nung der TNT 1130 blieb gleich.

Nu ist aber Fahren angesagt. Testter-rain ist heute die FränkischeSchweiz. Unter der Woche ideal,weil wenig Verkehr zu erwarten ist. Die TNT läuft gleich nach dem Kalt-start rund mit leicht erhöhter Dreh-zahl. Willig nimmt sie kleine Gas-stöße an und deutet an, dass sie vonihrer Explosivität auch nach so vielÜberarbeitungen nichts verlorenhat. Klassisch – aber nicht beunruhi-gend - die mechanischen Geräu-sche. Das Moped lebt.

diva mit guten manierenMich überrascht, wie weich sie ansGas geht, wie wenig Lastwechsel ichim Verkehr der Nürnberger Nord-stadt von ihr zu spüren bekomme.

Da hab ich an dieerste TNT nochganz andere

Geändert hat sich Vieles im detail:

�Neue Einspritzsoftware

� DNA Dauerluftfilter aus-waschbar

� Zündkerzen nun von NGK

� Zündspulen von BERUmade in Germany

�Neue Gussform des Zylin-derkopfes mit optimiertenKanälen

� Diverse Änderungen imGetriebe und Primärantriebzur besseren Schaltbarkeitmit weniger Spiel im An-triebsstrang

�Neues Setup für Gabel undFederbein – beide mit deut-lich sportlicherer Ausle-gung

�Neue Reibpaarungvon Bremsbelag zurBremsscheibe

�Neue elektrostatischeBeschichtung fürRahmen undSchwinge

� Verbesserter Kabelbaum

�Neues Display mit präziseren Anzeigen undverbesserter Lesbarkeit

�Neues Lenkkopflager mitRollen und Kunststoffkäfig

�Neuer Tachosensor mitpräziserer Signalabnahme

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Erinnerungen. Die gebärdete sichderb ruckelnd mit groben Lastwech-seln und deutlich spürbarem Kon-stantfahrruckeln. Das scheint jetztvorbei zu sein.

Wie mit einer zahmen Japaneringleite ich durch den Stadtverkehr.Die Sitzposition blieb aufrecht mitspitzen Knien.

die pure unvernunftEndlich geht es raus – Stadtende vonNürnberg. Noch etwas langweiligeBundesstraße – dann können wirendlich abbiegen und beginnen, unsin die Kurven der FränkischenSchweiz einzufahren. Das alte Spielgeht sofort wieder los. Ich nehmeleichte Kampfposition auf dem Al-cantarasitz ein, geh ans Gas undwerde wieder von diesem massivendumpfen Ansaugröcheln und demderben Sound des Under-Seat-Aus-puffs animiert, diesem Luder mehrzu geben als es eine STVO auch aufdiesen Zuckersträßchen in der Frän-kischen vorsieht. Es ist wieder dieseralte Kampf zwischen der Vernunftund der quellenden Leidenschaft.Ich weiß schon gar nicht mehr wo-hin mit meinem Grinsen. Bei jedem

Halt fängt meine Begleitung und Fo-tografin Lotte an zu lachen, wenn siedas Strahlen in meinem Helm sieht.Wieder geschieht Wundersames mitmir, wenn ich die TNT 1130 angase.

Dennoch ist etwas Schraubarbeitangesagt. Die Fahrwerkseinstellungempfinde ich als deutlich zu hart fürdie meist welligen Flicksträßlein derFränkischen Schweiz. Nach einigenStopps habe ich durch Ändern derEinstellungen an Druck- und Zugs-tufe des Federbeins die Nervositätder Hinterhand genommen. Die TNTliegt deutlich satter und führt dasRad spürbar fester auf dem Boden.An der voll einstellbaren Gabelmuss ich nichts verstellen. Sie passtfür meine Zwecke.

Zwischen Waischenfeld und Behrin-gersmühle lasse ich das Luder lau-fen, lasse sie schreien und toben bisan den Drehzahlbegrenzer. Sie be-lohnt mich mit sattem Durchzug,hängt wunderbar - abernicht zu direkt – amGas und zeigt mir,dass sie insgesamtmehr Manieren be-kommen hat,

Fahrbericht: Benelli tnt 1130 Century racer

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������������� ��� �����72.000 km, 72 kW, 1.093 ccm, EZ: 09/97, Heizbaregriffe (blau), Benzin, Schaltgetriebe, Gepäckablage, 78PS Version, Mystikrot-met., Kofferhalter li/re������������ �� �����Motorrad, 32.818 km, 123 kW, 1.170 ccm, EZ: 03/05,(schwarz), Benzin, Schaltgetriebe, Garantie, Diebstahl-warnanlage, Laser Sportendschalldämper, Sonnen-gelb/Weissalu/Darkgraphit������������ �� �����59.550 km, 72 kW, 1.085 ccm, EZ: 02/99, Hauptstän-der (rot), Benzin, Schaltgetriebe, AntiblockiersystemABS, Soziusabdeckung, Kofferhalter li/re, Leuchtrot������������ �%$(�)"���� ��� �����60.000 km, 45 kW, 1.170 ccm, EZ: 02/04, Saphirsch-warz (schwarz) Metallic, Benzin, Schaltgetriebe, Heiz-griffe, Weiße Blinkleuchten����������� ��� �����60.208 km, 57 kW, 1.085 ccm, EZ: 09/1998, Mystikrot(rot) Metallic, Benzin, Schaltgetriebe, Antiblockiersys-tem ABS, Gepäckbrü�cke�����������������&�%$��%$���&#��"!�&)$ �� ��� �����5.722 km, 142 kW, 999 ccm, EZ: 04/11, Schwarz, Ben-zin, Schaltgetriebe, Heckantrieb, Garantie, Schaltassis-tent, Akrapovic Sportschalldämpfer, ABM Griffe +Lenkerenden, ABM Lenkerunbau MultiClip, Brems, undKupplungshebel von Tifox, Carbon Heck, Carbon Kenn-zeichenträger, Carbon Kotflü�gel, Fußrastenanlage ver-stellbar, LED-Blinker, Spoilerscheibe Schwarz�)��(!������%$'(�& ��� �����9.500 km, 89 kW, 998 ccm, EZ: 08/2008, Rot, Benzin,Schaltgetriebe, Kette, Garantie, Wegfahrsperre, Carbon-teile, Termignoni Auspuff

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Im Alltag bedeutet dies, dass ich beieinem 16-Liter-Tank relativ häufigeine Tankstelle in der Nähe habensollte. Das hat den Ausflug in dieFränkische Schweiz etwas getrübt.

Fazit:TNT bleibt TNT. Auch wenn sie inzwischen gute Manieren bekommenhat, bleibt die TNT 1130 durchausadrenalinauslösender Sprengstoff.Wer nur einen Hauch von Benzin imBlut hat, wird sich ihrem Charakternicht entziehen können. Auch wennman mit ihr in fernöstlicher Manierruhig dahingleiten kann, wird diesauf der TNT niemand ernsthaft vor-

Fahrbericht: Benelli tnt 1130 Century racer

haben. Schließlich spricht schon dieGeräuschkulisse dagegen. Diesewirkt wie aufpuschende Drogen inden Ohren. Dann ein Triebwerk, dasden Namen wirklich verdient. Dazuein tolles Fahrwerk und potenteBremsen.

Dass sie gerne einen zu viel hebt,das vergisst man sehr schnell, wennman mit ihr unterwegs ist und sichihrem leidenschaftlichen Charme er-gibt. Bitte – gebt uns mehr solcheMotorräder.

ohne dabei ihren Reiz und ihre Ex-plosivität zu verlieren. Toll!!!

Schon bei der alten TNT waren dieBremsen von guten Eltern. Diesehier gehören in die Oberliga, habenSupersport-Qualitäten. Feine Do-sierbarkeit paart sich mit gnadenlo-sen Verzögerungsmöglichkeiten.Das schafft in jeder Situation ein si-cheres Gefühl.

Leicht verbessert wurde der Sprit-verbrauch. Bei ständig engagiertemAngasmodus nimmt sich die Diva 12Liter zur Brust – immerhin 1,5 Literweniger als bei der ersten TNT 1130.Wenn ich die TNT flüssiger in hohenGängen laufen lasse, kommt sichauch gut unter die 10 Liter. Immernoch viel, aber wenn ich zur italieni-schen Konkurrenz z.B. bei Apriliaschaue, dann bleiben ihre Schluck-gewohnheiten noch durchaus imRahmen, auch wenn diese Verbräu-che für heutige Motorräder nichtmehr zeitgemäß sind.

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Schotten

Text und Fotos: Katja Abt

Gehe über Los und ziehe mindestens 4000 Vibrationen ein

das sChotten-erleBnis

Beim Monopoly bekommst du ein-fach nicht mehr – aber hier. VonFerne knattert es – vor Stunden: zit-tern, beschlagene Scheiben, scheiß-kalte Nacht – jetzt: heißes Kribbeln...

Freitagabend auf dem Marktplatz –umfallen unmöglich – wie die He-ringe pressten sich Rennsportbe-geisterte vor der kleinen Bühne zu-sammen um zu horchen, wie dieBürgermeisterin Susanne Schaab

die virtuelle Startflagge schwenkte.NAMEN präsentierten sich und ihreFahrzeuge. Menschen hingen in denFenstern.

...fühle ein Pochen am Hals – mussdringend so nah wie möglich an dieStrecke. In Schotten heißt so nahwie möglich: ANFASSEN! Wenn ichdie Hand ausstrecke, dann kann ichdie Fahrer berühren – bin so nah,dass die Bauchdecke von den Vibra-

tionen schwingt – ich fühlen kann,wie die Kolben in den Zylindernrhythmisch stoßen.

Beim Start ein Kitzeln am Trommel-fell – ich öffne den Mund, weil die zu-lässige db-Grenze sicherlich über-schritten ist – nicht nur ein wenig.Die Luft ist diesig und riecht erfri-schend nach Motorsport. Men-schenmassen wälzen sich an denAbsperrungen entlang – Schotten ist

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ein Ereignis – ein generationsüber-greifendes Erlebnis. Faszination pur.

Einige dürfen jedoch nicht über Losund ziehen sich Schaden zu – esbleibt bei glimpflichen Ausfällen –auch wenn am Samstag verdammtoft die rote Fahne gezeigt wurde. Dadarf ein platter Reifen natürlich nichtfehlen – der Fahrer trägt es ent-spannt und plaudert mit den Stre-ckenposten. Auf dem Kurs bewegen

sich Klassiker – ganze Lebenswerke.Jedes kleine Detail liebevoll gestal-tet wie von einem Künstler. BeimSchlendern durchs Fahrerlager fal-len mir diese Wunderwerke auf, dienicht größer sind als 1 cm und nurein winziges Element bilden im Zu-sammenspiel mit der Zauberma-schinerie eines historischen Feuer-stuhls. So viel Liebe und Hingabe istda zu fühlen – da dürfte manche Ehe-frau neidisch werden...

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Sport: Moto Cross Grand Prix Europa in Gaildorf

Text und Fotos: Eberhard „Ebbse” Hermann

Nach sage und schreibe 43 Jahrenhat wieder ein Deutscher Geschichteim internationalen Moto Cross Sportgeschrieben – und das gleich dop-pelt: Der 17-jährige Thüringer KenRoczen geht als jüngster Grand PrixGewinner und am Schluss der Saisonals jüngster Moto Cross Weltmeisteraller Zeiten in die Analen ein. Gratula-tion zu solch einer überragendensportlichen Leistung! Roczen folgtdamit Paul Friedrichs aus Mecklen-burg, der 1968 im Alter von 28 Jahrenin der Klasse bis 500 ccm den erstenMoto Cross Weltmeistertitel fürDeutschland errang.

Mit über 20.000 Besuchern verzeich-nete der veranstaltende MSC Gail-

dorf in diesem Jahr einen absolutenBesucherrekord. Was der MSC alsAusrichter und Organisator mit über1.000 Helfern geboten hat, war eben-falls absolut weltmeisterlich.

Am Start zum ersten Lauf war dieSpannung bei sämtlichen Fahrernund Zuschauern förmlich zu greifen.Sollte Ken Roczen vorzeitig Welt-meister werden? Dazu brauchte erentweder zwei Siege oder einen Siegim einen Lauf und eine sehr gute Plat-zierung im anderen. Gleich in derzweiten Runde jagte Roczen den Pulsder Zuschauer in den roten Bereich,als er an zweiter Stelle hinter demNiederländer Jeffery Herlings,stürzte. Für einen Moment lag der

vorzeitige Titelgewinn schon imDreck von Gaildorf. Durch diesenharmlosen Sturz erst recht ange-spornt, zeigte Ken Roczen, welchweltmeisterlichen Kräfte und Fahr-künste in ihm stecken. Runde fürRunde überholte er alle vor ihm fah-renden Konkurrenten. Mit dem Lauf-sieg rückte der Titel in greifbareNähe. Jetzt waren für den zweitenLauf absolute Nervenstärke und auchAbgebrühtheit gefragt. Der Start ge-lang Roczen wieder nicht ganzwunschgemäß, denn sein direkterKonkurrent Herlings lag erneut vorihm. Ein Sieg auch im zweiten Laufwürde den Titelgewinn sichern. Aus-reichend wäre jedoch auch schon einzweiter Platz für Herlings und ein drit-

Ken Roczen und alles andere – einfach weltmeisterlich!

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ter Platz für Roczen. Spannender undnervenaufreibender kann ein Rennenfür Piloten und Zuschauer nicht sein.Bis wenige Runden vor Schlussführte Herlings vor dem EngländerTommy Searle und Roczen. Dochplötzlich zeigte Herlings Nerven undwurde langsamer. Searle konnte mitder grünen Kawa überholen. DieWeltmeister-Konstellation ändertesich zugunsten von Roczen. Dochauch der Thüringer zeigte nochmalsNerven und nahm fast an gleicherStelle wie in Lauf 1 wieder eine Bo-denprobe. So mancher Zuschauer –inklusive mir selbst – befürchtete kurzden totalen Supergau. Sollte es jetztso knapp vor Schluss doch nichts mitdem begehrten vorzeitigen Welt-

meistertitel wer-den? Doch esklappte! Roczen rap-pelte sich auf, nahmdie Zügel seiner Nervenund den Lenker seiner KTM ganz festin beide Hände und flog als Dritterüberglücklich und mit reichlich Trä-nen in den Augen über den Ziel-sprung. Geschafft!

Nach 43 Jahren gibt es nun wiedereinen deutschen Moto Cross Welt-meister. Leider wird er seinen Titelim nächsten Jahr nicht verteidigenkönnen. KTM will mit Roczen dieUSA aufmischen. Der Moto CrossSport dort gilt mit seinen Stars welt-weit als die populärste Szene.

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Angefangen hatte das Ganze mit ei-ner E-Mail an den KTM Offroad-Sportdirektor Pit Beirer. AlexanderHammer fragte an, ob er beim GrandPrix of Europe in Gaildorf Fotos fürdie Homepage und den Kalender derDeutschen Muskelstiftung machenkönne. Er bekam sofort grünes Licht.Danach gab es noch einige MaleSchriftverkehr – unter anderem auchmit dem zehnfachen WeltmeisterStefan Everts – bis der Termin undOrt feststanden. Als Familie Theiszaus Karlsruhe dann freitags in Klein-altdorf ankam, begab sich die Gruppesofort in Richtung Moto Cross Stre-cke „Auf der Wacht“. Dort saßen inder Red Bull Lounge im Fahrerlagerbei KTM schon bekannte Gesichterwie Pit Beirer und der MX1-FahrerMax Nagl in der Runde. Nachdemsich die Familie beim Sportdirektorvorgestellt hatte, wollte dieser die Er-krankung der beiden Kinder genauerdurchleuchten. So begann ein lebhaf-tes Gespräch aller Beteiligten überSpinale Muskelatrophie (SMA). Bei-rer selbst, der nach einem MotoCross Unfall 2003 in Bulgarien quer-schnittsgelähmt ist, führte die Fami-

lie danach zu einer Sitzgruppe derLounge und ließ ihnen Prosecco undSoftdrinks servieren. Während Gün-ter Hägele vom Motorrad-Magazin„Wheelies“ erste Fotos knipste, tra-fen nach und nach die Top-Fahrer vonKTM ein: Jeremy van Horebeek undKen Roczen von der MX 2 sowie TonyCairoli von der MX1. Nicht zuletztstieß auch Teamchef Stefan Everts zuder Truppe, der während seiner Kar-riere auf nicht weniger als 10 Welt-meistertitel zurückblicken kann. Mitder Zeit bildete sich eine lockereRunde, in der mehrere Fotos entstan-den, bei denen Lilli und Liam im Mit-telpunkt des Geschehens standen.Als die gesamte Gruppe passende T-Shirts überreicht bekam, konnte Gün-ter Hägele noch einige Gruppenfotosschießen. Die Teamfahrer erzähltenvon ihren Eindrücken und Zielen beiden Rennläufen und nahmen sichZeit für lockere Gespräche. Bis zu die-sem Zeitpunkt konnte noch keinerwissen, dass Roczen und Cairoli amRennsonntag ihre Weltmeistertitel inGaildorf würden feiern können. Eswurde zwar spekuliert, aber KenRoczen meinte ganz locker und sym-

pathisch: „Wenn nicht in Gaildorf,dann eben in Fermo.“ Dort fand amfolgenden Wochenende der letzteLauf zur Moto Cross Weltmeister-schaft statt.

Nach dem intensiven Austausch be-dankten sich die Besucher nochmalsbei Beirer und Everts und steuertendas Festzelt an, um dort diesesschöne Treffen noch einmal kurz Re-vue passieren zu lassen.

Familie Theisz übernachtete bei Fa-milie Hammers, um am nächsten Tagdie Eindrücke der Rennstrecke „Aufder Wacht“ live mitzuerleben. DerMSC Gaildorf spendete dafür eineEintrittskarte. An dieser Stelle herzli-chen Dank dafür.

Das Erlebnis wird den Familien nochlange in Erinnerung bleiben.

http://www.muskelstiftung.dehttps://www.facebook.com/Lillis.SMA.ll.talkhttp://www.mx1-gaildorf.de

Lilli und Liam bei den Weltmeistern von KTM

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Da hat die BMW Glücksfee wiedermal voll ins Schwarze getroffen, alssie aus über 12000 Teilnehmern desBMW Internetpreisausschreibensals Gewinnerin der R1200 R ClassicStephanie Joggerst aus Biberachzog. Vater Gerhard alter Trial- undEndurofahrer und Mutter Silvia aufeiner F800R im Schwarzwald unter-wegs. Da fehlte nur noch der pas-sende Fahruntersatz für die studie-

rende Tochter Stephanie. Mit demGewinn der R1200 R Classic ist nunauch diese Lücke sehr kostengünstigdank der BMW Glücksfee geschlos-sen worden.

In würdigem Rahmen wurde dietolle Maschine bei BMW Holzentha-ler in Biberach an die glückliche Ge-winnerin übergeben.

BMW Glücksfee

Auch in diesem Jahr nutzten wieder viele Wheelies-leserInnen die Möglichkeit, Ralfs Teststreckenrundekennenzulernen. 72 Interessierte auf 65 Motorrä-dern konnten so die Region ums Nördlinger Riesund die Region Altmühltal bis nach Eichstätt auf z.T.kleinen verträumten Sträßlein abseits des großenSonntagsausflugsverkehrs bei schönstem Wettergenießen. Trotz der großen Gruppe blieb der Spaßdabei nicht auf der Strecke. Dabei nahmen einigeAnfahrten zum Treffpunkt von über 150 km in Kauf.Auch eine Gruppe des touraktiven Webforumswww.suedbikers-tourer.de nahm an der Tour teil.

Im nächsten Jahr wird die inzwischen zur Traditiongewordene Tour wieder von Ralf am letzten Sonn-

tag im September stattfinden. Mehr Fotos zur Tour sind unterwww.rk-moto.de zu finden.

Seit kurzem bietet unser TestfahrerRalf Kistner einen besonderen Ser-vice an. Für kleines Geld (ab € 30.-)kann jede(r) Motorradfahrer(in) beiihm EINZELtrainings für mehr Fahr-sicherheit und Fahrspaß buchen. DieTrainings können ganztags, halbtagsoder stundenweise gebucht werden. Geeignet ist das Training sowohl fürNeu- oder Wiedereinsteiger, Führer-scheinneulinge und erfahrene alteHasen. Der Vorteil der Einzeltrainings liegtdarin, dass kein Gruppendruck be-steht und der Anzuleitende selbstdurch seine Wünsche und Vorgabendas Lehr- und Lerntempo bestimmt.Die Inhalte werden vor dem Traininggemeinsam festgelegt. Es kann sehrausgiebig und gezielt trainiert wer-den, da kein festgelegtes Übungs-

programm wie bei Gruppentrainingsvorgegeben ist.

Das Training ist sehr gut dazu geeig-net, um die eigene Fahrtechnik ge-zielt zu verbessern, aber auch umÄngste (z.B. vor Notbremsungen,Kurvenbremsen, Regenfahrten,enge langsame Kurven/Kehren,Sand, Schotter, ...) behutsam und ef-fektiv abzubauen. Durch seine 20-jährige heilpädagogische Berufsver-gangenheit hat Ralf die entspre-chend psychologisch-didaktischeKompetenz, um Ängsten gezielt mitpassenden Trainingseinheiten ent-gegenzuwirken. Seine Fahr- undTestpraxis und viele selbst absol-vierte Trainings liefern die kompe-tente Unterstützung der Fahrtechnik.Bisherige Erfolge sprechen für sich.

So ist man sicherer und mit eindeu-tig mehr Spaß unterwegs, wennman entspannt und souverän inkniffligen Fahrsituationen agiert.

Mehr Informationen und das Bu-chungsformular findet ihr auf der na-gelneuen Internetseite von Ralf un-ter www.rk-moto.de.

EINZELtraining zur Fahrsicherheit

Tour „Ralfs Teststrecken 2011“

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WHEELIES 17

Denken Sie schon jetzt an die Überwinterung Ihres Bikes, ob diesesim Salzwasser Ihrer Garage, im Freien oder im Trockenen und EOSüberwacht in unserer Halle lagert. Wir bieten verschiedene Paketevon der einfachen Einlagerung mit Batteriepflege bis zu Hol- undBringservice, Reinigung und Servicearbeiten an. Wir machen ihnen gerne ein Angebot - natürlich für alle Fabrikate.

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WHEELIE’s Rocky Mountains Tour 2011 Teil 1 – ein Teilnehmer berichtet:

Text: Henrik Swaton, Fotos: Ebbse, Andy Link, Manfred Stegk, Heinz Stegmaier

„Nice shirt“! Mit dieser beiläufigenBemerkung der Grenzbeamtin,beim Blick auf mein New York-T-Shirt mit aufgedruckter amerikani-scher Flagge, lockerte sich diestreng formelle Einreiseprozedurschlagartig auf. Als ich ihr noch er-zähle, dass ich eine Harley-Tour

durch die Rocky Mountains vor-habe, kann ich sie offensichtlichkomplett überzeugen, und sie ge-währt mir den Eintritt ins gelobteLand. Natürlich nicht, ohne vorhernoch meine Fingerabdrücke einge-scannt und ein Bewerbungsfoto ge-macht zu haben.

Wir, das sind übrigens „meine“ Rei-segruppe, Teilnehmer der WHEE-LIE’s Harley-Tour durch die RockyMountains, aus dem Schwaben-und Frankenländle und ich, der alseinziges Nordlicht und mehr durchZufall mit dabei ist. Doch dazu spätermehr. Der Ort des Geschehens ist derDenver International Airport, dessenArchitektur mit den markanten Zelt-konstruktionen an die Gipfel derRocky Mountains erinnern soll.

Nachdem wir nun alle – am frühenAbend amerikanischer Zeit – im Landangekommen sind, heißt es nurnoch: ab zum Hotel und dann mög-lichst zur ortsüblichen Schlafenszeitins Bett. So kann man die Zeitumstel-

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Oldtown Cody

Die Fl

Die WHEELIE's Armada bei Eaglerider

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lung und den Jetlag am besten undschnellsten hinter sich bringen.

Gut ausgeschlafen und voller Taten-drang stehen wir am nächsten Tagam Tresen der Eagle Rider-Vermiet-station. Die für uns vorgesehenenHarleys (Fat Boys, Electra Glides,Heritage Softails und Road Kings)sind bereits vor dem Laden aufge-reiht. Aber vor der Übernahme giltes für jeden Einzelnen noch einenHaufen Papierkram zu unterschrei-ben, wie z.B. Mietvertrag, Kreditkar-tenbeleg, Verzichtserklärung etc. pp.

Meine Harley für die nächsten zweiWochen ist eine dunkelblau-metal-lic-farbene Road King, die schon ei-nige Meilen auf dem Tacho hat. DieFrontscheibe kommt natürlich weg.Man(n) will ja schließlich den war-men Fahrtwind spüren. In die vor-handenen Seitentaschen packe ichnur die Dinge, die man unterwegs

vielleicht benötigt. Insbesondere dieRegenklamotten (hoffentlich nicht).Der Reisekoffer samt Inhalt wird imBegleit-Van transportiert. Das ist ei-ner der Vorzüge einer gut organisier-ten WHEELIE’s-Gruppenreise. Nunwollen wir aber alle endlich raus.Auf den Highway, der Sonne entge-gen, zu unserem ersten EtappenzielScottsbluff in Nebraska. Nachdemwir die Interstate 76 East, die uns ausder Großstadt herausgebracht hat,verlassen haben, führt uns derHighway 71 North in die Einsamkeitder Prärien Nebraskas.

In diesen Momenten, wenn man be-greift, dass die Reise begonnen hatund man auf seiner Harley genüss-lich den scheinbar endlosenHighway entlang rollt, dabei dieLandschaft (die einem aus „Der mitdem Wolf tanzt“ bekannt vorkommt)auf sich wirken lässt und einen net-ten Haufen Gleichgesinnter um sich

herum weiß, dann erst wird einembewusst, wofür man eigentlich sohart arbeitet: Um sich dieses Groß-artige leisten zu können! Selbst diegewissen Anstrengungen einersolch langen (An-)Reise nimmt mandann gerne auf sich. Nämlich für die-ses Gefühl der vollkommenen Frei-heit und des Glücks, das sich dabeieinstellt!

Um die, in letzter Zeit in Artikeln undLeserbriefen in Motorrad-Zeitschrif-ten (auch bei einem Tester desWHEELIE’s) überstrapazierte Meta-pher vom „Dauergrinsen im Ge-sicht“ zu vermeiden, nur soviel: Eswar nicht das einzige Mal auf unse-rer Reise, wo mir ein zufriedenes Lä-cheln übers Gesicht huschte.Schwierig war es, in Scottsbluff dieAbzweigung zum gleichnamigenNational Monument zu finden, ob-wohl dieses ganz offensichtlich dieeinzige Attraktion des Ortes und des

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Devils Tower National Monument

laming-Gorge

Der Old Faithful-Geysir

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ganzes Umkreises ist. Man kann sichheutzutage schwerlich vorstellen,welch gewaltigen Strapazen die da-mals mit ihren Planwagen hier andiesem markanten Punkt durchzie-henden Siedler auszustehen hatten.Wir dagegen genießen den impo-santen Ausblick von der riesigenFelsformation.

Der nächste Tag führt uns weiterdurch die Prärie Richtung Nordenauf die Black Hills in South Dakotaund unserem Tagesziel Rapid City(am östlichen Rand des Mittelgebir-ges) zu. Auf dem Weg dorthin gibt esin der für den amerikanischen Mitt-leren Westen recht pittoreskenKleinstadt Hot Springs eine wahreSchlacht am (wirklich leckeren)Pizza-Büffet einer bekannten Restau-rant-Kette und den Abstecher in denCuster State Park. Leider ohne eineneinzigen der angeblich massenhaftvorhanden Büffel zu erblicken. DieBlack Hills sind wie geschaffen fürMotorradfahrer. Und so haben auchwir das umfangreiche Besuchspro-gramm genussvoll abgefahren:Mount Rushmore (die 4 Präsis inStein gemeißelt), Crazy Horse Me-

WHEELIE’s Rocky Mountains Tour 2011 Teil 1 – ein Teilnehmer berichtet:

morial (wir kommen wieder, wenndie riesige Indianer-Felsskulptur inetwa 100 Jahren fertig ist), IronMountain Road und NeedlesHighway (zwei tolle Motorradstra-ßen), die Kleinstädte Deadwood undSturgis (für die Bike-Week leider einpaar Wochen zu früh).

Den grandiosen Badlands NationalPark, der etwas weiter östlich von Ra-pid City liegt, haben wir zeitlich nichtgeschafft. Aber man muss sich jaauch noch etwas für die nächsteReise aufsparen. Eine solche Rund-reise durch die Rocky MountainsStaaten, wie wir sie machen, ist aufvielfältigen Alternativrouten zu be-fahren und jedes Mal erlebt man wie-der neue Eindrücke, Landschaftenund Städte. Nach zwei Tagen verlas-sen wir die Black Hills über den Sce-nic Byway durch den lieblichen Spe-arfish Canyon. Die bedeutendste,aber auch einzige Attraktion auf derlangen Tagesetappe (größtenteils aufder Interstate 90 West) nach Sheridanin Wyoming ist der Devils Tower: Eineigentümlicher gigantischer Ge-steinsmonolith, der schon von wei-tem sichtbar aus der Prärieebene

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Die Truppe vorm Mount Rush

more

DIE Location

in Sturgis

Der spektakula reNeedles Highway

Harley-Donnern in den Black Hills

Ebbse bekommt das WHEELIE's-

Brandzeichen

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herausragt. Besonders imposant istder Anblick nach einer kleinen Wan-derung bis zum Fuß des Berggebil-des.

Den Rest des Tages heißt es nur nochKilometer, ääh Meilen machen unddas gibt mir Gelegenheit, kurz zu er-zählen wie es dazu kam, dass ich alseingeborenes Nordlicht aus Tim-mendorfer Strand mit einer Reise-gruppe aus dem Südwesten unter-wegs bin: Durch Zufall hatte ich beiHein Gericke in Hamburg im Herbstletzten Jahres das „WHEELIE‘s“ ent-deckt und darin die Ankündigung ei-ner Harley Davidson-Tour durch dieRockies gesehen. Da die Gegendnördlich von Denver auf meiner per-sönlichen USA-Motorradreisen-

WHEELIE’s Rocky Mountains Tour 2011 Teil 1 – ein Teilnehmer berichtet:

Der WHEELIE's-Komfort-Reisebus

Doc Krawallo

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Am Beartooth Pass

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Landkarte bislang noch weiß war,wurde der Entschluss zu buchenschnell gefasst. Und dies, das kannich hier schon vorwegnehmen, habeich bis zum Ende der Reise und darü-berhinaus wahrlich nicht bereut.

Von Sheridan (man merkt allein anden Städtenamen - wir sind direkt imWilden Westen) geht es am nächstenTag auf dem US-Highway 14, einerspektakulären Serpentinenstrecke,über den Granite Pass (2.753 m) di-rekt in das Gebiet der Bighorn Moun-tains, einem östlichen Vorgebirgeder Rockies. Bereits am frühen Nach-mittag erreichen wir die Buffalo-Bill-Stadt Cody und haben daher genü-gend Zeit die Stadt zu erkunden. Z.B.den nicht zu verfehlenden Buffalo-

Bill-Museumskomplex (wer viel Zeitmitbringt), den recht imposantenBuffalo-Bill-Staudamm (etwas au-ßerhalb der Stadt), die bleihaltigeShow-Schießerei vor dem berühm-ten Irma-Hotel und natürlich das imSommer allabendlich stattfindendeRodeo-Spektakel (typisch amerika-nisch, aber doch unterhaltsam).

Wie wird wohl die Fahrt auf den,„Highway to the sky“ auf über 4.300Meter werden? Was erwartet uns imYellowstone Nationalpark? Brenntdie „Flammende Schlucht“ wirk-lich? Und wie ergeht es uns auf dem„Höllenritt nach Denver? Alles Fra-gen, die wir im nächsten WHEELIE’saufklären werden.

30.06. bis 14.07. 2012 USA Rocky Mountains • 22.09. bis 06.10. 2012 USA Las Vegas Canyon Tour

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WHEELIES 23

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Fahrbericht: KTM 690 Duke R

Text: Ralf Kistner, Fotos: Ralf Kistner, S. Frühsammer

Ich erinnere mich noch gut an die Zeitvor gut 30 Jahren, als man die Ya-maha SR 500 liebevoll „Dampfham-mer“ nannte. Mit ihren 27 PS warman mit ihr gut unterwegs. Vor allemvon unteren Drehzahlregionen ver-mochte sie gut heraus zu beschleuni-gen.

Die Zeiten ändern sich. Vor mir stehtein neuer Dampfhammer. Die KTM690 Duke R. Mit echten 690 ccm hebtsie sich von den „normalen“ 690erKTMs ab. Schließlich wurde bei Ihnenim Namen um 36 ccm übertrieben.Sowas kennt man, wenn man denMotorradmarkt durchforstet. Undwenn man nach Beispielen für Hub-raumabweichungen im Vergleichzum Namen sucht, landet manschließlich kopfschüttelnd bei einer

bajuwarischen Twin mit knapp 800Kubik, die jedoch im Namen nur 650davon nach außen tragen darf.

Ich muss 87,5 mm Sitzhöhe erklim-men, um auf der Duke R Platz zu neh-men. Und ich hab sofort das Gefühl,ich kenne die Maschine. Alles hat er-gonomisch seinen Platz erhalten.Durch die schmale Taille erhalte icheinen kleinen Ausgleich zur Sitzhöhe.Wobei die Duke R sowieso schon sehrschmal und hoch baut. DeftigeSchräglagen sind da schon vorpro-grammiert. Aber erst Mal langsam.

Ich lasse mir in Ursensollen vomWerkstattmeister des Importeurs die3 Fahrmodi bzw. deren Einstellung er-klären. Ein mit einer großen Gummi-kappe abgedeckter 3-stufiger Dreh-

schalter, den ich durch den Gitterrohr-rahmen auf Höhe des hinterenBremsflüssigkeitsbehälters erreiche.

Modus 3 ist der Modus, bei dem derMotor pur und direkt alles ans Hinter-rad schickt. Modus 2 wirkt gedämpf-ter, ist aber effizienter im Durchzug.Und Modus 1 – mhh, nun ja, den gibtes halt auch – mit eingeschränkterLeistung – aber wer will den einschal-ten auf einem Dampfhammer wie derDuke R??

Die Änderung der Gasannahme über-nehmen je nach Modus die elektro-nisch gesteuerten Drosselklappen.

Ich wähle für den Anfang mal ….was sonst ... den Modus 3! Ich willwissen, was geht. Also – Startknopf

KTm 690 DUKe r

Dampfhammer

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gedrückt mit hoher Erwartung. Ja ,und dann bin ich erst Mal enttäuscht.Ich erwartete ein wildes derbes Bul-lern aus dem schwerpunktgünstig un-ter dem Motor montierten großenAuspuff. Dagegen hört sich die DukeR sehr gesittet an. Schon sportlich,aber so, dass ich wiederum beruhigtin jede Verkehrskontrolle fahren kann.

Raus aus dem Hof, rauf auf die kurvi-gen oberpfälzischen LandsträßleinRichtung Mittelfranken und dann

heim zu mir. Die Duke R weist michmit deutlichem Kettenschlagen da-rauf hin, dass ich gefälligst über der3000 U/min-Marke bleiben soll, dassich ihr lieber die Sporen gebe als sietouristisch frühzeitig durchzuschal-ten.

Das braucht man mir nicht zwei Malzu sagen. Und schon geht die Hatzlos. Viele Kurvenkombinationen undsehr welliger geflickter Belag gleichzu Anfang fordern das Fahrwerk –

nein, mehr mich, denn die Duke R istsehr hart eingestellt. Ich halte an undbeginne, am voll einstellbaren Feder-bein mit der Dämpfung zu „spielen“.Die Stellbereiche wirken sich Klick fürKlick spürbar auf das Fahrverhaltenaus. Nach einigen Stops hab ich dasFederbein und die voll einstellbare48er Gabel an meine Wünsche ange-passt. Nun wirkt die Duke R schon fastkomfortabel, ohne bei harter Gangartan Stabilität zu verlieren. Genial, wieich finde! Sie lässt sich äußerst prä-zise einlenken, bleibt bei jeder stra-ßenbautechnischen Bosheit linientreuund wirkt nicht übersensibel, wie manes bei der supermotoähnlichen Fahr-werksgeometrie vermuten könnte.Auch auf sehr schnellen Passagen umdie 180 km/h erlebe ich keine Anzei-chen von Nervosität. Im Gegenteil,trotz vollem Winddruck an den Schul-tern bleibt die sportliche Kati stoischim Geradeauslauf.

Und wie das Spaß macht, diesenherzöglichen Landstraßenräuber

Fahrbericht: KTM 690 Duke R

Zurück zum Dampfhammer aus Mattighofen.

Kurz

ein paar Eckdaten, dass wir wissen, womit ich

mich

2 Wochen auseinander gesetzt habe:

ß Echte 70 PS bei 7500 U/minß Echte 690 ccmß Ein echter Einzylinderß Echte 70 NM bei 5500 U/minß Echtes fahrfertiges Kampfgewicht von nur 160 kg

ßWartungsintervalle alle 7500 km

Die Unterschiede zum gemogelten 690er Motor:

ß 36 ccm mehr Hubraum durchß 84,5 mm Hub (= ein Mehr von 4,5 mm) undß gleicher Bohrung von 102 mmß Kolben ist auf speziell beschichtetem Bolzen gelagert

ßNeues Pleuel und neue KurbelwelleßMehr Verdichtung (+ 0,7) auf 12,5:1ß Verwendung von Natrium befüllten Hohlschaft-ventilen auf der Auslassseite zur Reduzierung derWärme am Ventilkopf um 80 – 150 ° C

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durch die Landschaft zu treiben. InVerbindung mit den serienmäßig ver-bauten Dunlop GPR Alpha 10 scheintdie Maschine schier auf dem Asphaltzu kleben. Unglaublich, in welcheSchräglagenregionen ich mich vor-wagen kann ohne auch nur einen Zu-cker vom Fahrwerk rückgemeldet zubekommen. Das macht Lust aufmehr, bringt mich auf wagemutigeGedanken …Modus 3 – der Motor hämmert beijedem Millimeter Gasdreh direkt losund drückt, wie von geheimen Kräf-ten genährt, brachial nach vorne inRichtung Drehzahlzenit bei 8000U/min. Da steckt Leben unter mir. Dagiert alles nur noch nach direktemVortrieb. Und der anfänglich feineSound erhebt sich plötzlich ab ca.

4500 U/min zu einem Geräuschtep-pich aus heftigem Ansaugröchelnund deutlichem Einzylinder-Bullern.Wow.

Das muss man sich nun in

der Gesamtheit vorstellen:

Ich sitze in aufrechter Kampfhaltung,dreh das Gas auf, erhalte einen der-ben, von der beschriebenen Klang-kullise untermalten Schub nachvorne und kann mit dem Fahrwerkjede von mir gewollte Linie einschla-gen. Ich glaube, mein Grinsen warnoch nie so breit und langanhaltend.Ich glaube, mit so viel Leichtigkeitund Entspanntheit habe ich seltenein Motorrad so schnell über Stra-ßen jeder Gattung getrieben.

Fahrbericht: KTM 690 Duke R

Dazu ein kurzes Erlebnis, das diesenZustand am Besten beschreibt: Ich fahre auf einer langen, sehr kur-vigen Landstraße in den Staudenwestlich von Augsburg immer mehrauf eine Ducati auf. Nicht das derDucatisti bummelt. Aber ich binnach und nach herangekommen.Nach einer Ortschaft, die wir ge-meinsam durchfahren, reißt er dasGas auf. Ich lasse auch die Duke Rrennen. Gut – 70 PS gegen 120 PS –da schauen wir der Duc hinterher.Dann nach der Geraden kommt einescharfe Rechtskurve. Der Ducatistilegt sich Hanging Off rein, schleiftmit dem Knie. Ich hole mit der KTMauf, habe das Gefühl, dass er mir ei-gentlich im Weg „steht“, ziehe dieDuke R in der Kurve mit einem leich-ten Linksschlenker neben ihn undüberhole ihn auf der Außenseite.Das Ganze passiert mit der KTM wieselbstverständlich, ohne Schlenkeroder Zuckungen im Fahrwerk. Da istnoch lange keine Grenze erreicht.

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Nach diesen sehr sportlichen Erfah-rungen schalte ich in Modus 2 – dem„Tourenmodus“. Die Kati geht sanf-ter, jedoch nicht weniger vehementans Gas. Ab ca. 4500 U/min wirkenbeide Einstellungen ähnlich, obwohlin Durchzugtests die Duke R im Mo-dus 2 deutlich bessere Werte zeigte.Und ehrlich – die Duke R macht ge-rade in den mittleren Drehzahlregio-nen am meisten Laune. Da hämmertder Einzylinder und zerrt an der Kette,dass es nur so eine Freude ist. Oben-raus wirkt er dann etwas zäher.

An der Tankstelle komme ich auf Ver-brauchswerte um die 6,5 Liter/100 km.

Was gibt es sonst noch zu berichten?Die Rückspiegel zeigen vor allemmeine Arme und Schultern – und dasnoch durch die Vibrationen deutlichverzerrt. Die Vibrationen halten sichfür einen solchen Dampfhammermo-

tor jedoch deutlich in Grenzen. Siesind deutlich spürbar, aber nicht ton-angebend oder nervig. Schließlichgehört bei einem solchen Fahrgerätdazu, dass ich merke, wie es unter mirarbeitet.

Dank Anti-Hopping-Kupplung bleibeich während des Testzeitraums vongefährlichen Hinterradrutschernbeim Zurückschalten in Kurven ver-schont. Die Rutscher produziert dieDuke R nur bei kaltem Reifen beim Be-schleunigen in Schräglage in den un-teren Gängen. Der Dunlop benötigtdeutlich Temperatur, bis er wirklichhält. Das macht der superweiche Rei-fen dann vorzüglich, allerdings auchmit deutlichem Gummischwund. Soschaffe ich es gerade mal, die Ma-schine mit nicht mehr ganz legalerProfiltiefe nach 1000 km nach Ursens-ollen zu fahren. Das ist ein teurerSpaß, was die Originalbereifung an-

geht. KTM Deutschland will das mitdem Reifenhersteller klären.

Und die Bremsen? Passend zum Restder Maschine verbaute man vorne ei-nen Radial-Vierkolbenfestsattel vonBrembo mit einer Magura-Radial-pumpe und eine 320er Scheibe, hin-ten eine 245er Scheibe mit Einkolben-Schwimmsattel. Mit 2 Fingern bin ichin jeder Situation gut gewappnet.Aufgrund der weit nach vorne ragen-den Sportsitzbank sitze ich meist vor-derradorientiert und produzierte soden einen oder anderen Stoppie. DieDuke R hebt nun mal beim extremenBremsen sehr gerne die Hinterhand.

fazit:

Die KTM 690 Duke R – der Garant fürherzöglichen Spaß auf der Land-straße. Selten zuvor hab ich ein derartperfekt auf Kurvenspaß gefertigtesMotorrad gefahren. Die Duke R zeigt,dass man für knapp 9500 € sehr sicherGenuss und Spaß auf höchstem Ni-veau erleben kann – und das mit ge-rade mal 70 PS, die jedoch allesamtmunter und heißblütig auf ihren Aus-lauf gieren. Das Gesamtkonzept wirktsouverän und konsequent auf Sportund Spaß umgesetzt. In SachenSchräglagenfreiheit thront die Duke Rebenso bei den Besten. Nun gilt esnur noch, sich als Fahrer dieses Sah-neteils soweit im Griff zu haben, dasssein Führerschein weiterhin bei ihmbleibt.

Fahrbericht: KTM 690 Duke R

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TIGER 800 XCTRIUMPH

Reise-Testtour mit der Triumph Tiger 800 XC/Südfrankreich-Ardeche

Text: Präsi, Fotos: Präsi, Eckhard Suntheim, Peter Obermayer, Walter Wörner

Der mit dem Tiger tanzt

ls Triumph die fernreisetaugli-che Tiger 955i vor einigen Jah-

ren zum trendigen Straßenfeger-Funbike mutieren ließ, haben nichtwenige Großenduro-Fans diesenSchritt bedauert. Zu welcher Englän-derin sollten sie nun greifen, um indie weite Welt zu reisen? Wäre janicht so, dass das phantastischeDreizylinder-Konzept der Briten sichnicht für Fernreisen eignen würde.Es fehlte bisher nur das geeigneteBike dazu, welches sich für die großeTour anbietet und auch mal einemAusritt auf unbefestigten Pfadennicht abgeneigt ist. Triumph hat fürdie Anliegen seiner Kundschaft einoffenes Ohr und hat sinnigerweisegleich zwei Fliegen mit einer Klappe

erschlagen. Zu Beginn diesen Jah-res können die Biker zwischen demneuen Mittelklasse-Modell Tiger 800(ausschließlich für Asphalteinsatzkonzipiert) und der Enduro Tiger 800XC wählen. Dieses unterscheidetsich durch das 21 Zoll-Vorderrad mitDrahtspeichen (Straßentiger 19-Zoll-Alugußfelgen), einen breiterenund höheren Lenker, dickere Gabel-strandrohre (45er statt 43er), längereFederwege, unterschiedliche Vor-derradschutzbleche (GS-Schnabel),Handprotektoren, sowie einer höhe-ren Sitzposition (einstellbar: 845-865mm / 810-830mm).

Die Schluchten von Ardeche, Tarnund Dourbie – die kurvendurchzoge-

nen Sträßchen im südfranzösischenNationalpark Cevennen – die darausresultierende Mega-Anreise von1.000 km Highway. Geeignete Vor-gaben für einen aussagekräftigenFahrbericht des neuen Stern am Rei-seenduro-Himmel. Begleiten wer-den mich auf dieser Reise eine 9-köpfige Gruppe aus meinem Freun-deskreis, die mit Ihren Bikes aucheine der schönsten Gegenden Frank-reichs erfahren wollen und die michbei den notwendigen Fotosessionsunterstützen werden.

Von Stuttgart aus wählen wir dieRoute über die A81 in Richtung Bo-densee. Quer durch den Schwarz-wald führt die B31 durch das Höllen-

A

Informatives Cockpit Von Eckhard ins rechte Licht geru ckt

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tal. Über Freiburg geht es dann beiMühlhouse nach Frankreich. Vonnun an sind noch knapp 700 Kilome-ter einsames „Fräsen“ auf der Auto-bahn angesagt. Ein Test für Kopf,Kreuz, Beine und was sich noch da-zwischen befindet – also für die Er-gonomie und die Sitzpolsterung derEngländerin. Zuerst setzt man diegeplanten Fahrpausen nach den not-wendigen Tankstopps. Die sindtheoretisch bei einem ermitteltenDurchschnittsverbrauch von stark 5Litern bei 19 Litern Tankinhalt nach300 Kilometern nötig. Irgendwannfreut man sich dann, wenn Kurt mitseiner TDM neben einem auftauchtund andeutet, dass er mal gerneeine Zigarette rauchen würde. ZumSchluss findet man schließlichselbst an den Maut-Stationen Gefal-len, auch wenn die französischen„Wegelagerer“ ganz gewaltig zulan-gen. Hautsache, der Allerwertestedarf sich von der Sitzbank erheben!Wer jetzt denkt, die Tiger sei ein un-bequemer Hobel, der hat sich ge-täuscht. Im Gegenteil: der geboteneSitzkomfort auf der gut gepolsterten

Bank ist vorzüglich. Dazu stimmtauch die Ergonomie. Die Hände undUnterarme ruhen relaxt auf dembreiten Lenker. Der Kniewinkel, dadurch die zweistufige Sitzbankarre-tierung einstellbar, stimmt immer.Die verstellbare Scheibe reduziert inder höchsten Stufe den Winddruckauf ein Minimum, ohne dass lästigeVerwirbelungen den Helm tanzenlassen. Das Cockpit mit Bordcompu-ter ist komplett ausgestattet und inseiner Funktion einwandfrei. So istdas Bike wunderbar für weite Tourengerüstet. Darüber hinaus bietet Tri-umph auch ein vielfältiges Sorti-ment von Reisezubehör für diegroße Fahrt an. Trotzdem sind wiralle froh, als wir am späten Abendunser Quartier Mas de Vignere-donne erreichen. Ein wahres Para-dies für Motorradfahrer, welches un-sere Gastgeberin Lilo hier im De-partment Ardeche für Biker aus allerHerren Länder geschaffen hat. Wieauch bei meinen Besuchen zuvor,wird sie uns auch diesmal wiedermit ihren genialen Kochkünsten undihrer einzigartigen Gastfreundschaft

verwöhnen (www.vigneredonne.com).So gehen wir wunderbar gestärkt,ausgeschlafen und frisch den 1.Test- bzw. Tourentag an. Die einsa-men Kurvenstraßen der nördlichenCevennen stehen heute im Road-book. Nach dem Städtchen Le Vanskann der Kurven-Rap beginnen. 15Kilometer schlängelt sich die gutausgebaute Straße die bewaldeteHügellandschaft hinauf. Rechts-kurve folgt auf Linkskurve. Jede inunterschiedlichen Radien, trotzdemwunderbar flüssig zu fahren. „Dermit dem Tiger tanzt“! Das ideale Ter-rain für die Raubkatze. Ihre Krallengraben sich geradezu in denAsphalt. Eine Gerade dient nur dazu,die nächste Kurve im Sprung anzu-gehen. Stets untermalt vom typi-schen Triple-Fauchen, welches die-ses Aggregat so einzigartig macht.Am Col‘ de Finiels spielt die Englän-derin ihre ganze Stärke aus – keinanderes Bike kann dem agilen Kur-venräuber folgen. Dank der linearenLeistungsentfaltung lässt die Tigersich auch in engen Kehren wunder-bar am Hinterrad kontrollieren und

Reise-Testtour mit der Triumph Tiger 800 XC/Südfrankreich-Ardeche

Vor dem Mas de Vigneredonne

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genes Moped steigt. Nachdem unsLilo am Abend mit einem ausgiebi-gen Genießermenue verwöhnt hatund dazu eben ein trockener Rot-wein besser mundet als Wasser oderCoke fällt es uns nicht leicht, amnächsten Morgen frühzeitig aus denKisten zu kommen. Muss aber sein,schließlich steht heute die Königs-etappe über die schottisch anmu-tende Hochebene „Causse Mejean“,durch das Kurvenlabyrinth des„Gorges du Tarn“, die höchste Auto-bahnbrücke der Welt, das „Viaducde Millau“ und der faszinierende„Canyon de la Dourbie“ zur Besichti-gung bzw. zum Befahren an. Eine Ta-gestour der Extraklasse! Walter hatseine Kamera auf dem Tankrucksackplatziert und wird am Abend schö-nes Filmmaterial von 8 Bikes im Kas-ten haben, die vor ihm den südfran-zösischen Kurventango tanzen.Am nächsten Tag hängen dicke re-genverhangene Wolken am Himmel.Nicht so schlimm, denn im Road-book steht heute eine kleinere Tourzum römischen Aquädukt „Pont duGard“ bei Avignon und die Pflicht

und Kür zugleich, eine Fahrt amRande der Ardeche-Schlucht ent-lang. Da sich das Wetter sichtlichbessert, legen wir noch im absolutsehenswerten Lavendelmuseum beiGras einen Zwischenstopp ein.Schweren Herzens müssen wir unsam nächsten Morgen von Lilo undihrem Paradies verabschieden. Dreiweitere Fahrtage über die französi-schen Alpen mit den höchsten Päs-sen Col du Galibier und Col de I‘Ise-ran - über den Kleinen St. Bernhard,

am höchsten Berg der Alpen, dem4.810 Meter hohen Mt. Blanc vorbeiins italienische Aostatal - dann überden Großen St. Bernhard nach Mar-tigny in der Schweiz - dem Rhonetalentlang ins Obergoms mit Über-nachtung in Ulrichen - die WalliserPässe-Giganten Furka, Grimsel undSusten, als Zugabe dann noch derKlausenpass: eine Berg- und Talfahrtauf gut 1.300 Kilometern. Dabei ler-nen wir das ganze Wetterspektrumdieser hochalpinen Regionen ken-nen: Sonnenschein und schwüler

das leicht zu schaltende Getriebe tutsein Übriges, dass solche Bergetap-pen zum Wellnesserlebnis für denPiloten werden. Bis in den Bereichvon 7.800 U/min. dreht die 800er mitmächtigem Vortrieb. Darüber hinausgeht ihr dann allmählich die Pusteaus.

Am 2. Tag sind dann vor allem dieFahrwerksqualitäten der Bikes ge-fragt, denn die Nebensträßchen inden Kammlagen der Cevennen ha-ben durch den kalten Winter auch inSüdfrankreich sehr gelitten. Trotzstraffen Fahrwerks bietet die Englän-derin einen klasse Komfort. Selbststarke Unebenheiten bügeln die sen-sibel arbeitende 45er-Upside-down-Gabel und das Zentralfederbein per-fekt aus. Auch wellige Bögen brin-gen sie nie aus der Ruhe. Die dabeigebotene Stabilität und Zielgenauig-keit fasziniert vor allem Piloten, de-ren Bike schon ein paar Jahre aufdem Buckel hat. Dies bestätigt sichstets aufs Neue, wenn einer meinerMitreisenden nach einigen Kilome-tern von der Tiger wieder auf sein ei-

Auf sudfranzosischen Straßen unterwegs

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Hitze bis Gap folgt Regen und Nebelam Pass du Galibier. Nachdem wirdas rote „Gesperrt“-Schild auf derSüdrampe des Col de I‘Iseran igno-riert haben und uns dann einSchneepflug mit Schneeketten ent-gegenkommt, schießen uns aller-hand dunkle Gedanken durch denKopf. Gott sei Dank hat der Schnee-pflug aber seinen Dienst ordentlichgemacht, so dass wir zwar bei knapp1 Meter Neuschnee aber geräumterStraße an der 2.700 Meter hohenPasshöhe unsere Fotos schießenund die Abfahrt in den Wintersport-ort Val d‘Isère wagen können. AmBodensee hagelt uns ein kräftigesGewitter fast von den Maschinen,bevor wieder schwüles Hitzewetterauf der Autobahnetappe von Lindaubis nach Aalen angesagt ist.

Fazit:Die neue Triumph Tiger 800 XC hatdie WHEELIE’s-Bewährungsprobemit Bravour bestanden. Ein reise-taugliches Bike (auch für zwei Perso-nen) mit dem Prädikat „Fern-

Schnell-Gut“, welches auch mal füreinen Ausritt ins unbefestigte Ge-lände taugt. Dass der Dreizylinderder Engländer den nahezu perfektenAntrieb für Motorräder darstellt,habe ich schon des Öfteren ge-schrieben – dies ist auch bei diesemBike nicht anders. Kritikpunkte fin-den sich lediglich an den Soziusfuss-rasten, die direkt mit dem Rahmenverschraubt sind und somit bei ei-nem Sturz teure Folgeschäden nachsich ziehen, sowie an den beidenStreben in der Tanköffnung, die einBefüllen des Tanks zum Gedulds-spiel werden lassen. Wer die teureBrühe dabei nicht verschüttenmöchte, sollte den Zapfhahn stetsvorsichtig aufdrehen. SUPER im Ge-sicht ist schließlich nicht NORMAL.Ob Tanzmuffel oder –liebhaber, dieFrage drängt sich nach den gut3.500 Kilometern mit der Britin förm-lich auf, ob man(n)/frau nicht zukünf-tig mit dem Tiger tanzen möchte.Eine Probefahrt wird schnell eine Er-kenntnis bringen – und ich weißauch schon welche!

Tourentipps:Ardecheschlucht: hier bietet sichauch eine abenteuerliche Kanutouran Lavendelmuseum bei Gras(Hochebene Ardeche): interessanteEinführung in die Wunderwelt dervioletten Sträucher Traktorensamm-lung bei Belvezet (zwischen Alesund Avignon): seltene historischeSammlerstücke stehen in einemgroßen Garten verstreut Cornichedes Cevennes: Fahrt über dieKammstraße der Cevennen mit fan-tastischen Ausblicken Pont du Gard:imposantes römisches Aquädukt(Wasserleitungsbrücke) Viaduct deMillau: höchste Autobahnbrücke derWelt Tarnschlucht, Canyon de laDurbie, Caussee Mejean, usw.: derNationalpark Cevennen bietetdurchweg fahrerische Höchstge-nüsse auf meist wenig befahrenenStraßen.

Übernachtungstipp:Mas de Vignere-donne bei Lilo Riedl (www.vignere-donne.com) / wer dort einmal seinenUrlaub verbracht hat, kommt immerwieder!

Reise-Testtour mit der Triumph Tiger 800 XC/Südfrankreich-Ardeche

Technische Daten und Messwerte:Motor: Dreizylinder-Viertakt-ReihenmotorHubraum: 799 ccmLeistung: 95 PS bei 9300 U/minmax. Drehmoment: 79 Nm bei 7850 U/minGewicht: 225 kg (vollgetankt)Tankinhalt: 19 LiterZuladung: 218 kgSitzhöhe: 845 – 865 mm0 – 100 km/h 3,9 Sek.60 – 100 km/h 4,1 Sek.100 – 140 km/h 4,9 Sek.V-Max. 205 km/hPreis: ca. 10.500 Euro (Inkl. ABS)

Neuschnee in den franzosischen Alpen

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Modelle 2012 Tuning/Umbauten/Trikes/Quads

Custom-Bikes

Stunt-Show wetterabhängig

Motorrad-MessenUlm 21. - 22.1.2012Dettelbach 4. - 5.2.2012Hohenlohe 3. - 4.3.2012

Infos: Regio Verlag Schwäbisch Hall e.K. | Telefon +49 (0) 791 / 5 38 64 | [email protected] | www.wheelies.de

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Wheelies – Termine/NewsWHEELIES Termine 10 + 11.2011

14. - 16.10. 26. Touren- und Gespannfahrertreffen AMSC Leonberg71229 Leonberg, Mahdentalstraße beim Solitude-Turm.www.amsc-leonberg.de oder 0711 858569

15. + 16.10. Superbike WM Finale in Portimao (P)

15. + 16.10. MotoGP Phillip Islands (Aus)

15.10. 8. Oldtimer- und Markentreffen AMSC Leonberg 71229 Leonberg,Mahdentalstraße beim Solitude-Turm.www.amsc-leonberg.de oder 0711 858569

15. + 16.10. 1. Zirndorfer ADAC Süd-Klassik-Trial Veranstaltung. Trial Veranstal-tung mit Trial-Motorrädern bis Baujahr 1991. Es wird in 3 Klassengewertet (Pre65, Twinshock, LuMo), dabei ist die Beschaffenheitdes Motorrades ausschlaggebend wie z.B. Baujahr, Art und Zu-stand. Gestartet wird am Samstag um 14:00 Uhr und am Sonntagum 11:00 Uhr auf dem Vereinsgelände des 1.AMC Zirndorf, Fran-kenstrasse, 90513 Zirndorf. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Infor-mationen/Anfahrt/Ausschreibung unter: www.amc-zirndorf.de

22. + 23.10. MotoGP in Sepang (Mal)

05. + 06.11. MotoGP Finale in Valencia

08. bis 13.11. EICMA Mailand – weltgrößte Motorradmesse

27.11. 16.30 Uhr Kulturtreff am Schafrain in Echterdingen, Schafrain 2,Eintritt 7 (5) Euro. Diavortrag von Ute Furch Titel: Oman - ein Mär-chen aus 1000 und einer Nacht

WHEELIES REISEN 2012

28.04. bis 01.05. Saisoneröffnungstour ins Obere Donautal 260,- Euro HP

17.05. bis 26.05. Korsika 1 1250.- Euro HP

08.06. bis 17.06. Sardinien 1 1250,- Euro HP

30.06. bis 14.07. USA Rocky Mountains Preis auf Anfrage

08.09. bis 16.09. Korsika 2 1250,- Euro HP

22.09. bis 06.10. USA Las Vegas Canyon Tour Preis auf Anfrage

12.10. bis 21.10. Sardinien 2 1250,- Euro HP

Ab sofort auch komplett organisierte Reisen für geschlossene Gruppenbis 6 Motorräder nach Korsika und Sardinien mit Wunschtermin möglich!!

Ab sofort sind Infos oder Buchungen und Reservierungen für diese Reisen möglich.

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DARK STYLE – Auspuffanlagen Slip-OnEndschalldämpfer mit Katalysator - ovalerEndschalldämpfer, schlanke Bauweise - inEdelstahl gefertigt, - mit und ohne Kataly-sator - Oberfläche geschliffen und schwarzsatiniert - Aufhängung verschraubt (keineSchelle) - super Sound (extrem dumpf) -dB-Killer für Racingzwecke entnehmbar -optimale Leistungsentfaltung�- koffertaug-lich, ohne weitere Umbauten Verfügbar mitEG-ABE für alle aktuellen BMW Modelle,(R1200R&GS, G650 GS, F800 R&GS, K1300R&GS, K1600 GT/GTL, Triumph, Kawasakiund Honda.

Als Spezialist für Sonderanfertigungenkann HATTECH Auspuffanlagen für die ver-schiedensten Fahrzeuge planen, entwi-ckeln und herstellen.

Neuentwicklung von HATTECH

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