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NATUR UND VERBINDUNG WOZU SCHAMANISMUS IM 21. JAHRHUNDERT? Seite 2 I 3 SCHAMANISMUS zeitschrift der foundation for shamanic studies europa I ausgabe herbst 2014 The Foundation For Shamanic Studies DER SCHAMANE IN IHM Versuch über ein Uccusic-Resümee Seite 4 I 5 BUCHVORSTELLUNG Morgengebet Trommelgruppen Newsletter Seite 6 BÜCHER und Tonträger Seite 7 3-JAHRES-PROGRAMM Impressum Seite 8 INKL. SEMINAR- ÜBERSICHT 2014/15 Saryglar Borbak-ool, Schamane aus Tuwa BILD PAUL UCCUSIC FOUNDATION FOR SHAMANIC STUDIES INTERNATIONALE FAKULTÄT Dr. Michael Harner, Gründer I Dr. Susan Mokelke, Präsidentin I Dr. Sandra Harner, Vizepräsidentin EUROPÄISCHE FAKULTÄT Mag. Roland Urban, Geschäftsführung I DI Michael Hasslinger, Stv. Geschäftsführung I Roswitha Uccusic, Koordinatorin Stefan P. Bierbaum I DI Wieland Braun I DI Nello Ceccon I DI Paul David I Nicole Drakulič I Ing. Marko Fedor, Guest Faculty I Mag. Zora Frešová I Luís Gonçalves Louro I Dr. Andreas Hirsch I Dr. Katarina Hrčková I Laurent Huguelit I Sandor Joo Dr. Radek Kašpar, Guest Faculty I Margit E. List-Schleich I Maria da Conceição Marques I Dr. Lorenza Menegoni I Dr. Winfried Picard Daniela Rupp I Dr. Heike Spalteholz I Roman Steiner, Guest Faculty I Ulla Straessle I Dr. Sylvia Wohlfarter

The Foundation For Shamanic Studies SCHAMANISMUS · NATUR UND VERBINDUNG WOZU SCHAMANISMUS IM 21. JAHRHUNDERT? Seite 2 I 3 SCHAMANISMUS zeitschrift der foundation for shamanic studies

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NATUR UND VERBINDUNG WOZU SCHAMANISMUS IM 21. JAHRHUNDERT?Seite 2 I 3

SCHAMANISMUSzeitschrift der foundation for shamanic studies europa I ausgabe herbst 2014

The Foundation For Shamanic Studies

DER SCHAMANE IN IHM Versuch über ein Uccusic-Resümee Seite 4 I 5

BUCHVORSTELLUNG Morgengebet Trommelgruppen Newsletter Seite 6

BÜCHER und Tonträger Seite 7

3-JAHRES-PROGRAMM Impressum Seite 8

INKL. SEMINAR- ÜBERSICHT 2014/15

Saryglar Borbak-ool, Schamane aus Tuwa

BILD PAUL UCCUSIC

FOUNDATION FOR SHAMANIC STUDIES INTERNATIONALE FAKULTÄT

Dr. Michael Harner, Gründer I Dr. Susan Mokelke, Präsidentin I Dr. Sandra Harner, Vizepräsidentin

EUROPÄISCHE FAKULTÄT

Mag. Roland Urban, Geschäftsführung I DI Michael Hasslinger, Stv. Geschäftsführung I Roswitha Uccusic, Koordinatorin Stefan P. Bierbaum I DI Wieland Braun I DI Nello Ceccon I DI Paul David I Nicole Drakulič I Ing. Marko Fedor, Guest Faculty I Mag. Zora

Frešová I Luís Gonçalves Louro I Dr. Andreas Hirsch I Dr. Katarina Hrčková I Laurent Huguelit I Sandor Joo Dr. Radek Kašpar, Guest Faculty I Margit E. List-Schleich I Maria da Conceição Marques I Dr. Lorenza Menegoni I Dr. Winfried Picard

Daniela Rupp I Dr. Heike Spalteholz I Roman Steiner, Guest Faculty I Ulla Straessle I Dr. Sylvia Wohlfarter

FSS_Mag_Herbst_2014_DV.indd 2 01.09.14 19:58

NATUR UND VERBINDUNG

WOZU SCHAMANISMUS IM 21. JAHRHUNDERT?

„SCHAMANEN SIND NATURVERBUNDEN“.Diese Behauptung bekommt man oft zu hören; regelmäßig auch als Motivation, selbst mit dem Schamanismus beginnen zu wollen. Ist dem aber wirklich so? Oder handelt es sich vielmehr um eine romantische Sichtweise auf den Scha-manismus?

In den meisten schamanischen Kulturen wird die Tötung von Tieren nicht nur zu rituellen Zwecken, sondern auch als Nahrungsquelle nicht einmal in Frage gestellt; mit der Müllent-sorgung wird es – mit Ausnahme von heiligen Plätzen – nur bedingt genau genommen; und wenn nichts anderes zur Verfügung steht, kann es durchaus vorkommen, dass alte Reifen oder Plastik verbrannt werden. Klingt nicht gerade umweltbewusst, zumindest nicht in unserem Sinne.

Auf der anderen Seite stehen wir Menschen aus sogenannten „westlichen“ Kulturen. Die Zeiten, in denen Mülltrennung und Recycling als Errungenschaft betrachtet wurden, sind lange vorbei; Bio-Produkte gehören zum guten Ton; Car-Sharing, Tauschbörsen und Gemeinschafts-gärten sollen nicht nur ressourcenschonend wirken, sondern auch die Beziehungen fördern. Lokal, saisonal, nachhaltig soll es sein.

Wir verbringen so viel Freizeit wie noch nie in der „Natur“, genießen „sanften Tourismus“ in idyllisch-unzerstörtem Umfeld. Und doch lassen wir uns meist vom persönlichen Auto mittels „Navi“ zum Zielpunkt lotsen; im Wald tut´s dann auch das Mobiltelefon. Ehemalige Ski-Hochburgen werden zu Ganzjahresarenen, samt entsprechendem Unterhaltungs- und Ani-mationsprogramm, umgestaltet. Die Zersiede-lung des ländlichen Raumes schreitet munter voran. Kohlekraftwerke erleben eine wahre Renaissance, „Mountain Top Removal“ und „Fracking“ sind die neuen Schlagworte der Rohstoffgewinnung. Da läuft doch irgendetwas falsch!

Vielleicht sollten wir doch nochmals den Blick zu schamanischen Kulturen richten.

Die grönländischen Inuit erkannten ihren Heimatfjord am Gesang der dort nistenden Schneeammern, wenn sie bei Nebel im Kajak die Küste entlangfuhren [1].

In Tuwa herrscht die Ansicht, dass ein Unglück

geschieht, wenn man Tieren gegenüber grausam ist (z.B. die Knochen eines Murmeltieres bricht oder ein Reh tötet, das ein Junges hat) [2].

Erzählen die Pirahãs im Amazonasgebiet Brasiliens von ihren Erfahrungen mit Geistern, dann sprechen sie selbstverständlich von realen Begebenheiten, nicht von Fiktion [3]. Denn wie etwa die Jivaro wissen auch sie, dass die eigentli-che Realität in der nicht-alltäglichen Wirklichkeit liegt und die alltägliche Wirklichkeit nur Illusion oder „Lüge“ ist [4].

Die Kogi der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien brachen mit ihrer Tradition und öff-neten ihre äußerst geschlossene Kultur – alleinig aus Sorge um unseren Planeten und zur ein-dringlichen Warnung an die „Weißen“, die Erde nicht noch weiter zu zerstören [5].

Schließlich, im Quechua (einer Sprachgruppe des Andenraums in Südamerika) existiert kein Wort für Natur; ganz einfach deswegen, weil „die Natur“ nicht als extern wahrgenommen wird [6]. Mit anderen Worten: Der Mensch ist nicht Teil der Natur, er ist Natur.

Aus diesen Beispielen offenbart sich eine gänzlich andere Naturverbundenheit als bei uns. Sie ist weniger abstrakt und abgehoben von den tatsächlichen Lebensumständen, am konkreten Überleben orientiert. Nicht nur die zweifelsoh-ne direktere Einbettung in das natürliche Um-feld und das kulturelle Bewusstsein, dass alles beseelt und verbunden ist, spielen eine Rolle; sondern auch Angst. Angst vor den Konse- quenzen.

In unseren säkularisierten und technisier-ten Gesellschaften ist uns die externe Autorität abhanden gekommen; im schamanischen Kon-text scheint diese noch vorhanden. Jedoch nicht als strafende, über allem thronende Gottheit, sondern als Partner im Ringen um die gemein-same Sache, das Gleichgewicht. Der Mensch hat es, dieser Ansicht zufolge, immer in der Hand, zu entscheiden. Entscheidet er sich gegen die Natur, wird er die Folgen (schmerzhaft) zu tragen haben.

HERAUSFORDERUNGENIn dieser Situation scheinen auch wir uns zu

befinden. Die Herausforderungen sind enorm: Klimawandel, soziale Unruhen, kriegeri-

Natur und Verbindung 2 I 3

TEXT UND BILD ROLAND URBAN

sche Auseinandersetzungen, drohende Ressourcenknappheit, wirtschaftliche und soziale Armut, großflächige Migrations- bewegungen und vieles mehr. Diese Probleme sind mit rein wissenschaftlichen Instrumenten nicht zu bewältigen. Es bedarf einer interdisziplinären und komplementären Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Der Schamanismus hat einiges anzubieten: Durch divinatori-sche Arbeit können maßgeschneiderte Lösungsansätze hervor-gebracht, durch Heilarbeit im weitesten Sinne Kraft mobilisiert und manifestiert werden. Schamanisch Praktizierende sind prä-destiniert für die Begleitung durch schwierige Zeiten, Krisen, Umbrüche und Veränderungen. Sie sind auch heute noch Mittler zwischen den Welten und „Agenten der Transformation“ [7] – mit dem Ziel, den Fortbestand nicht des Einzelnen, sondern der Gemeinschaft zu sichern.

Es erscheint essenziell, in Zeiten der Individualisierung und Trennung auf das Verbindende zu achten. Oder wie Michael Harner es ausdrückt: „Alltägliche-Wirklichkeitsmenschen blei-ben im vermeintlichen Widerspruch verhaftet. Nicht-alltägli-che-Wirklicheitsmenschen suchen weiter – bis sie Integration finden.“ [8]

CORE-SCHAMANISMUSDer Core-Schamanismus empfiehlt sich angesichts seiner

grundsätzlichen Konstitution bestens für diese Form der Koope-ration, für den Brückenbau.

Michael Harner hat letztes Jahr sein Buch „Cave and Cosmos“ veröffentlicht – und resümiert darin ein halbes Jahrhundert (!) Schamanismusforschung und -praxis [9]. Die von ihm initiierte Foundation for Shamanic Studies existiert seit 35 Jahren, der europäische Zweig fast ebenso lange.

Weltweit wurden abertausende TeilnehmerInnen in Core- Schamanismus ausgebildet; core-schamanische Terminologie, Struktur, Methodik und Ethik scheinen sich als das schamani-sche Handwerkszeug des „Westens“ etabliert zu haben.

Die Kompatibilität mit der Wissenschaft, die Nüchternheit und Pragmatik sowie die Verwurzelung in der „westlichen“ Kultur bergen das Potenzial in sich, auch Kritiker und Zweifler zum Selbstversuch zu verführen.

Und: Core-Schamanismus ist selbst zur Tradition geworden. Heutige Generationen Schamanisch Praktizierender müssen ihr

QUELLEN[1] Gooley, Tristan: Der natürliche Kompass: Mit allen Sinnen unter-

wegs. München: Malik. 2011:41

[2] Kenin-Lopsan, Mongusch B.: Schamanengeschichten aus

Tuwa. Herausgegeben von Paul Uccusic. Göttingen: Lamuv.

2011:258f.

[3] Everett, Daniel L.: Don t sleep, there are snakes: Life and langua-ge in the Amazonian jungle. New

York: Vintage Books. 2008:213

[4] Harner, Michael: The Jivaro: People of the sacred waterfalls. Berkeley, Los Angeles, London:

University of California Press. 1984:134

[5] Ereira, Alan: Die großen Brüder: Die Botschaft der Hüter des

Lebens. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. 1995

[6] Estermann, Josef: Andine Philosophie: Eine interkulturelle Studie zur autochtonen andinen

Weisheit. Frankfurt a.M.: IKO. 1999:196

[7] Stephen, Michele: A aisa s Gifts: A Study of Magic and the Self.

Berkeley, Los Angeles, London: University of California Press.

1995:306

[8] Harner, Michael: Persönliche Mitteilung. 2013

[9] Harner, Michael: Cave and Cosmos: Shamanic Encounters with Another Reality. Berkeley:

North Atlantic Books. 2013

[10] Oorschak Duruja Möngejewna; in Kenin-Lopsan. 2011:195

[11] Lyon, William: Spirit Talkers: North American Indian Medi-

cine Powers. Kansas City: PEP. 2013:121ff.

Wissen nicht aus anthropologischen oder sonstigen Forschungs-reisen beziehen und in den westlichen Kontext übersetzen; lernen nicht primär von sogenannten indigenen Schamanen und Schamaninnen. Sondern werden u.a. in Seminaren ausge-bildet – um mittels eigener Erfahrung in direkten Kontakt mit ihren Verbündeten zu kommen. Sie werden unmittelbar in ihrem „indigenen“ Lebensumfeld unterrichtet, um ebendort, für ihre Gemeinschaft, das Wissen umzusetzen. Core-Schamanismus ist ein Stück weit in unseren Gefilden angekommen.

Wir haben also alles vor Ort, um unseren Teil zur Lösung der globalen Probleme beisteuern zu können. Verstehen wir es als Angebot.

HIN ZUR MITTE DER GESELLSCHAFT

Und als Auftrag an uns selbst. Denn wenn der Schamanismus einen signifikanten Beitrag zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen leisten soll, muss er in der Mitte der Gesell-schaft ankommen. Und dazu braucht es mehr. Mehr an subs-tanzieller, seriöser und fundierter Information (Artikel, Bücher, Vorträge, Tagungen etc.); mehr an Ausbildung im Bereich des Schamanismus (Seminare – etwa auch für den Gesundheits- und Bildungsbereich); mehr an wissenschaftlichen Projekten, Studien und Forschungskooperationen; sowie die konsequente Fortfüh-rung schamanischer Praxis und Heilarbeit auf allen Ebenen.

Es gibt also einiges zu tun. Schamanischen Kulturen zuzuhören, wenn sie von der Natur

erzählen, erscheint dabei ratsam. Ihr Verständnis des Schamanis-mus, welches sich davon ableitet (!), nachzuempfinden, ebenso.

Denn Schamanisieren bedeutet nicht, Seminare zu besuchen, schamanische Reisen zu unternehmen und ansonsten das gewohnte Leben weiterzuführen. Auch das morgendliche Verspritzen des Tees der tuwinischen Hausfrau, um damit den Segen der Geister zu erbitten, ist Schamanismus [10]. Oder das Beten nordamerikanischer Indianer vor jeglicher Art der Zere-monie, um sich in den Herzensmodus, in den schamanischen Bewusstseinszustand zu versetzen, die Geister zu rufen und sich für sie zu öffnen [11]. Oder der Respekt vor den Kindern und Alten, der sich nicht zwingend durch materiellen Reichtum aus-drückt, sondern durch Achtung und Würde.

Schamanismus ist mehr als Technik. Er ist ein Weg, Natur zu betrachten, zu verstehen und zu leben. Wir haben mächtige Instrumente in der Hand – und sollten sie weise nutzen.

Viele Schamanisch Praktizierende tendieren dazu, die „Welt“ retten zu wollen. Menschen aus schamanischen Kulturen wollen dies in der Regel nicht, sie zielen auf konkrete Veränderung ihres unmittelbaren Umfelds ab. Sie wissen, dass sie dabei auf die Unterstützung der Geister zählen können. Sie wissen, dass sie nicht allein sind.

DER HERR DES PLATZES [DES BERGES CHAWYRGA] LIEBTE ES, DEM GESANG ZUZUHÖREN. ER MOCHTE ES AUCH, WENN DIE MENSCHEN, DIE DORT LEBTEN, MÄRCHEN ER-ZÄHLTEN – DANN FOLGTEN KALTEN WINTERN WARME SOMMER.

Nursat Chowalyg Tschantschynowitsch; in Kenin-Lopsan, 2011:214

DER SCHAMANE IN IHM VERSUCH ÜBER EIN UCCUSIC-RESÜMEE

Wer einer wirklich war, das können wir im besten Falle nur erahnen. Was einer uns hinter-lassen hat, worin sein Vermächtnis an uns be-steht, das dürfen wir uns fragen. Paul Uccusic (1937-2013) hat den europäischen Zweig der Foundation for Shamanic Studies gegründet, aufgebaut und viele Jahre lang geleitet. Diese Herkulestat darf als ein Lebenswerk gelten, sie allein wäre schon genug an Vermächtnis, denkt man an all jene Menschen, die bei Paul und anderen Lehrenden der Foundation Seminare besucht und einen Zugang zum Core-Schama-nismus gefunden haben. Und doch ist dies nur ein Teil des Bildes.

Paul Uccusic war nicht nur ein Lehrender, er war auch ein erfolgreicher Autor zahlreicher Bücher, die alle um sein Lebensthema kreisten: das Heilen. Er hat als kritischer Journalist über dieses Thema recherchiert und dann eines Tages die persönliche Berufung zum Heiler erkannt und angenommen und sich schließlich – nach der Begegnung mit Michael Harner im Jahr 1982 – der Unabweislichkeit der schamanischen Erfahrung gestellt. Seine Kon-zentration auf das Heilen in der schamanischen Praxis ist Teil seines Vermächtnisses, lehrt sie doch Demut und stellt so das probateste Mittel gegen die Gefahren von Hybris und Gurutum dar. Denn im Schamanismus – in nativen Kul-turen ebenso wie in Europa – zählt allein das Ergebnis, das tatsächliche Eintreten von Heilung. Als mit dem Gedankengut des Sozialismus auf-gewachsener und im Kampf gegen den Faschis-mus der Nachkriegsjahre in Österreich engagier-ter Mensch mit einer naturwissenschaftlichen Ausbildung als Chemiker ging er stets kritisch, nüchtern und pragmatisch an den Schamanis-mus heran. Er vermied es dabei, das „Kind“ der Aufklärung und der modernen Wissen-schaft vorschnell mit dem Bade neu entdeckter Spiritualität auszuschütten. Vielmehr gelang es ihm, die Fähigkeit zu kultivieren, zwei einander logisch widersprechende Tatsachen gleichzeitig für wahr zu halten. Ein bemerkenswertes Modell gelebter Klarheit für den Umgang mit den vielen Bruchlinien, die sich durch die abendländische Geistesgeschichte ziehen.

So vermochte Paul Uccusic verschiedene Dinge

gleichzeitig zu sehen: Er erkannte klar die un-heilvolle Rolle sowohl der christlichen Kirchen als auch der Aufklärung in der Verdrängung schamanischen Wissens in Europa. Er ließ sich dennoch von wissenschaftlicher Strenge im Um-gang mit schamanischer Erfahrung leiten. Und er schätzte und studierte ebenso die Mystiker der verschiedenen Weltreligionen. Diesen Mystikern war er zweifellos näher als den Dogmatikern aller Ideologien und Glaubensrichtungen, von denen er sich fernhielt. Jenes Buch, das wohl sein Hauptwerk als Autor darstellt, „Der Schamane in uns“ (1991), zeugt von seiner Fähig-keit, die – zu ihrer Zeit noch höchst ungewöhn- liche – Erfahrung als schamanisch Praktizierender im 20. Jahrhundert in Europa im Kontext mit all jenen Denktraditionen zu begreifen, die ihn mit geprägt hatten.

Paul Uccusic war ein Meister darin, seine eigene Person zurückzunehmen. Er konnte dies auch und gerade als Autor zahlreicher Bücher, als „homme de lettres“, der es liebte, Bücher zu lesen und zu schreiben: „Worte sind Schall und Rauch und gerade im Schamanismus nicht durch persönliche Erfahrung zu ersetzen.“ [1] Er vermochte dies als unablässig quer über den europäischen Kontinent reisender Lehrer des Schamanismus, wenn er dabei nicht müde wurde, zu betonen: „Die spirituellen Lehrer des Schama-nen (…) sind ausschließlich die in der nicht-all-täglichen Wirklichkeit.“ [2] Und er nahm sich als diskret agierender Heiler unzähliger Menschen zurück, wenn er immer wieder daran erinnerte, dass Schamanen „hohle Knochen“ sein müssen, denn sie arbeiten mit der Kraft ihrer Helfer und nicht der eigenen.

Heute dürfen wir das Lebenswerk von Paul Uccusic in der Tradition von Pionieren wie C. G. Jung, Mircea Eliade, Carlos Castaneda und Michael Harner sehen, die alle ihren je spe- zifischen Beitrag dazu geleistet haben, dass die Tore einer Verbindung zur nicht-alltäglichen Wirklichkeit in den Industrienationen wieder weit geöffnet wurden.

Es heißt, wir bekämen das zu sehen, was wir auffassen können, und das aufgebürdet, was wir tragen können. Paul Uccusic konnte enorm viel auffassen und tragen, entsprechend viel be-

WORTE SIND SCHALL UND

RAUCH UND GERADE IM SCHAMANISMUS

NICHT DURCH PERSÖNLICHE

ERFAHRUNG ZU ERSETZEN.

Paul Uccusic

kam er zu sehen und aufgeladen. Er hat uns daher nicht mehr und nicht weniger hinterlassen als die Renaissance des Schamanismus in Europa mit Mitteln des Core-Schamanismus und gleich auch noch die Aufarbeitung der geistigen Grundlagen dazu geliefert. Er hat uns Grundsätze der Klarheit und der Zurück-nahme des Egos vorgelebt, die uns auf dem Weg in die Zukunft leiten, und er hat uns diesen Weg gewiesen, denn uns: „(...) bleibt nur, den Weg zu gehen – den des gewöhnlichen Lebens, der täglichen Erfahrung, aber auch den des Herzens. Er kann ganz gut gegangen werden mit Hilfe einer Methode, die schon unseren Vätern und Vorvätern gedient hat: dem Weg des Schamanen.“ [3]

TEXT UND BILD ANDREAS HIRSCH

Der Schamane in ihm 4 I 5

QUELLEN[1] Uccusic, Paul: Der Schamane

in uns: Schamanismus als neue Selbsterfahrung, Hilfe und Heilung.

München: Hugendubel, 1991:247

[2] ebda.:248

[3] ebda.:262

PAUL UCCUSIC (1937-2013)Paul Uccusic, Gründungsdirektor

der Foundation for Shamanic Studies Europa, erlag am 02. 08. 2013 den

Folgen eines Unfalles.

1937 in Wien geboren, studierte er Chemie, Physik und Mathematik, bevor

er sich dem Journalismus zuwandte. Neben seiner Tätigkeit für ver-

schiedene Tageszeitungen wurde Paul Uccusic zu einem bekannten Autor im Bereich Naturheilkunde,

Parapsychologie, Geistheilung und letztlich Schamanismus. Sein Buch

„Der Schamane in uns“ gilt als ein Klassiker des Core-Schamanismus.

Seine Zuneigung zu Tuwa drückte sich u.a. in mehreren Expeditionen

sowie zwei Büchern zu Schamanen- geschichten bzw. -gesängen aus, als

deren Herausgeber er fungierte.

Der Aufbau der Foundation for Shamanic Studies in Europa und die

Verbreitung des Core-Schamanismus in Europa und darüber hinaus sind

sein Lebenswerk.

Paul Uccusic, Gründungsdirektor der FSS Europa

Aktuelles, Bücher und Tonträger 6 I 7

MICHAEL HARNER Der Weg des SchamanenDas Standardwerk und klassische Handbuch zum Core-Schamanis-mus. Im Mittelpunkt stehen alle grundlegenden Informationen über Schamanismus und die Anwendung schamanischer Techniken. Neuausgabe mit einem Interview von Michael Harner – über psychoaktive Stoffe, Carlos Castaneda, die Gefährlichkeit von Masken u.v.m. Ansata/Random House, 255 Seiten, € 20,60.

MICHAEL HARNERHöhle und KosmosMichael Harner präsentiert mit „Höhle und Kosmos“ die Essenz seiner wissenschaftlichen wie praktischen Arbeit von mehr als 50 Jahren. Er belegt eindrücklich die Existenz von Geistern und leistet mit einer Kartografie der nicht-alltäglichen Wirklichkeit einen unschätzbaren Beitrag zur Schamanismusforschung. 480 Seiten, Ansata/Random House, € 25,70.

SANDRA HARNER, Ema s Odyssey - Shamanism for Healing and Spiritual KnowledgeSandra Harner hat in den 1980er-Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Michael das Harner Shamanic Counseling entwickelt. Jetzt legt sie ein Buch vor, das zum einen die Grundzüge dieses Be-ratungsansatzes umreißt und zum anderen einen über 10-jährigen Prozess einer Klientin dokumentiert – Ema’s Odyssey. 544 Seiten, North Atlantic Books, € 26,99.

MONGUSCH KENIN-LOPSANSchamanengeschichten aus TuwaMythen und Legenden eines schamanisch orientierten Volkes aus Zentralasien, gesammelt von dem führenden Schamanismusforscher Prof. Kenin-Lopsan. Wie Schamanen heilen, woher sie ihre Kraft beziehen und mit welchen Geistern sie zu tun haben. Herausgege-ben von Paul Uccusic, mit einem Vorwort von Michael Harner und einfühlsamen Illustrationen von Alexandra Uccusic. Hardcover, reichhaltig illustriert. 340 Seiten, Lamuv-Verlag, € 23,60.

MONGUSCH KENIN-LOPSANSchamanengesänge aus TuwaDr. Mongusch Kenin-Lopsam hat viele Jahrzehnte hindurch Algyschtar, Schamanengesänge aus Tuwa, gesammelt. Zum ersten Mal werden sie hier in deutscher Sprache präsentiert. Die Stimmen der alten Schamanen sind längst verklungen – aber einige der zeitgenössischen konnten auf der beiliegenden Video-DVD festge-halten werden. Herausgegeben von Paul Uccusic. Illustrationen von Alexandra Uccusic. Mit Film- und Musikbeispielen auf beiliegender DVD. 325 Seiten, Lamuv-Verlag, € 23,60.

WINFRIED PICARD Schamanismus und PsychotherapieBrücken schlagen zwischen uraltem Wissen und dem Vorgehen in der heutigen Psychotherapie. Seit seinem Erscheinen hat sich das Werk als unverzichtbares Bindeglied zwischen der modernen Wissen-schaft und der Heilkunst in schamanischen Kulturen etabliert. 206 Seiten, Param-Verlag, € 23,40.

BARBARA TEDLOCKDie Kunst der SchamaninWeibliche Aspekte im Schamanismus, von der Forschung lange vernachlässigt oder „übersehen“. In vielen, auch modernen, Gesell-schaften ist die weibliche Spiritualität höchst lebendig. 416 Seiten, Peter-Hammer-Verlag, € 25,50.

BÜCHER UND TONTRÄGERCDsFolgende Titel sind als CD lieferbar. Diese monotonen Klänge helfen sehr gut beim schamanischen Reisen.

Nr 1: Einfach- und DoppeltrommelCD-Spur 1+2: Einfachtrommel. CD-Spur 3+4: zwei Trommeln; jede Seite ca. 30 Minuten mit Rückholsignal. Siehe Abbildung.

Nr. 7: Vier TrommelnVon Profis in gleichmäßigem Rhythmus für die Reise geschlagen. Sehr kraftvoll. Nr. 1 und Nr. 7 wurden digital überarbeitet.

Nr. 5: Trommeln LangsamWie CD Nr. 1, Spuren 3 + 4, langsamerer Rhythmus; digital.

Nr. 2: DidjeridouAustraliens Ureinwohner verwendeten zur Dreamtime dieses dumpf klingende Holz-blasinstrument. Spezialaufnahme in einem FSS-Seminar in Esalen, USA, unter Berück-sichtigung der Erfordernisse der schamani-schen Reise (Begleitung mit Klanghölzern als rhythmischer Unterstützung).

Nr. 3: Reisen mit GesangDiese Methode stammt von den Sámi (Lappland). Einleitendes Trommeln, dann Frauenchor zur Reise.

Nr. 4: Schamanischer BogenSpur 1 und 2: Der brasilianische Berimbao- Bogen wird mit einem Bambusstab sanft angeschlagen. Spuren 3 und 4: Begleitung mit einer Rassel; Tempo etwas langsamer. Alles mit Rückholsignal.

Nr. 6: RasselnFür die schamanische Reise, jeweils 15 bzw. 30 Minuten kontinuierliches Rasseln mit Rückholsignal.

Klangprobe unter www.shamanism.org/products/audio.html

ZU BEZIEHEN BEI

FSS Europa, Austria, 4224 Wartberg ob der Aist,

Untere Reitling 26, [email protected]

LIEFERBEDINGUNGEN

Alle CDs werden originalverpackt aus US-Produk-

tion geliefert. Genaue Artikelbezeichnung erbeten.

Für Deutschland und Österreich:

CD € 18,- plus Versandspesen A € 1,45 und

D € 3,40. Für die Schweiz: CD CHF 28,-, plus

Porto- und Versandspesen CHF 3,- bis 6,-.

MORGENGEBET AUS TUWA

„Wird das Ritual der Opferung des Morgentees an

die Geister nicht durchgeführt wird, dann erfüllt

sich der Traum nicht, so heißt es.“

(Oorschak Duruja Möngejewna; in Kenin-Lopsan

„Schamanengeschichten aus Tuwa“)

Tuwinische Hausfrau beim Morgengebet

BILD PAUL UCCUSIC

Gebet der Hausfrau, wenn sie mit dem Tos Deer (neunäugiger Löffel) den

Morgentee als Opfer an die Geister verspritzt:

MEINE GOLDENE SONNE, ERBARME DICH! MEIN HELLER MOND, ERBARME DICH!

MEIN BERGGIPFEL, ERBARME DICH! GLUT MEINES HERDES, ERBARME DICH!

MEINE GOTTHEIT, ERBARME DICH! MEIN MEERWASSER, ERBARME DICH!

MEINE MUTTER ERDE, ERBARME DICH!

MEIN VATER HIMMEL, ERBARME DICH!

MEIN RAUSCHENDER WALD, ERBARME DICH! MEINE GOLDENE SONNE, ERBARME DICH! MEIN EL-VOLK, ERBARME DICH! FÜR MEINE WEISSE JURTE, ERBARME DICH! FÜR MEINE KLEINEN KINDER, ERBARME DICH!

BUCHANKÜNDIGUNG

SCHAMANISMUS HEUTE AKTUELLE BEITRÄGE AUS PRAXIS UND FORSCHUNG

Schamanismus präsentiert sich auch in unseren sogenannten westlichen Gesellschaften leben-dig, vielfältig und praxisrelevant. Dies stellt ein im Spätherbst diesen Jahres erscheinendes Buch unter Beweis, das von verschiedenen Fakultäts-mitgliedern der FSS Europa verfasst wurde.

Herausgegeben von Winfried Picard und Sylvia Wohlfarter spannt „Schamanismus heute. Aktuelle Beiträge aus Praxis und Forschung“ einen Bogen von grundlagenorientierter For-schung und Diskussion bis hin zu Berichten und Experimenten zu spezifischen schamanischen Praktiken.

Beiträge zu Themen wie „Kraft“, „Seele“, „Animismus“ oder „Zwischenwelten“ sind darin ebenso zu finden wie Artikel zum Totentanz,

dem schamanischen Theater, der Schwarm-bildung oder der Dunkelheit. Auch Fragen zur Relevanz des Schamanismus im 21. Jahrhundert und zu etwaigen Schnittflächen mit den wissen-schaftlichen Disziplinen Medizin oder Physik werden behandelt.

Persönlich geschrieben, auf Grundlage der eigenen Erfahrungen, zeigt diese Veröffentli-chung die theoretische wie praktische Breite des Schamanismus auf, die ihn so wertvoll auch für uns, hier und heute, macht. Es ist ein Buch von Schamanisch Praktizierenden für Schamanisch Praktizierende.

Gewidmet Paul Uccusic, dem Gründungs-direktor der FSS Europa. Geplante Veröffentli-chung: November 2014, Param-Verlag.

TROMMELGRUPPENÖSTERREICH 9990 Debant Marlene Bachmann, Hermann-Gmeiner-Straße 7, T: +43-699-18324038, E: [email protected]

DEUTSCHLAND10997 Berlin Ulrike Pribil, Muskauer Straße 9, T: +49-177-2046704, E: [email protected] 14129 Berlin Ina Wuthe, Spanische Allee 17, T: +49-172-3945926, E: [email protected] 92224 Amberg Richard Eagan, T: +49-173-3863490, E: [email protected] Karlsruhe Anette Baumgarten, Gablonzerstraße 8, T: 0049-721-9454495, E: [email protected]

NEWSLETTERZusätzlich zur Zeitung wird die Foundation for

Shamanic Studies Europa zukünftig voraussichtlich

3mal jährlich einen elektronischen Newsletter aus-

senden. Inhalte umfassen aktuelle Informationen,

Artikel zu relevanten Themen des Core-Schamanis-

mus und eine Terminübersicht.

INTERESSENTEN ERSUCHEN WIR, SICH

MITTELS EINER E-MAIL ZU REGISTRIEREN:

[email protected]

Oorschak Duruja Möngejewna; in Kenin-Lopsan „Schamanengeschichten aus Tuwa“, 2011:195

Eigentümer, Verleger, Herausgeber: Foundation for Shamanic Studies Europa, Krottenbachstraße 99/10, A-1190 Wien

Gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder; diese muss sich nicht mit der der Redaktion decken. Alle Rechte vorbehalten.

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Roland Urban, Untere Reitling 26, A-4224 Wartberg ob der Aist T: +43 650 77 00 660 E: [email protected]

Einzelpreis € 2,- (für FSS-Mitglieder kostenlos)

Druck: Norbert Werner, 1030 Wien. Österreichische Post AG, Verlagspostamt 1190 Wien, Aufgabepostamt 1230 Wien

Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an: Foundation for Shamanic Studies Europa, Untere Reitling 26, A-4224 Wartberg o.d. Aist

Impressum I SCHAMANISMUS HERBST 2014

The Foundation For Shamanic Studies

NEUES DREI-JAHRES-PROGRAMMIm Mai 2015 beginnt das Neunte Europäische Dreijahresprogramm in Fortgeschrittenen schamanischen Initiationen und schamanischem Heilen der Foundation for Shamanic Studies. Dieses schamanische Intensiv-Training ist von Michael Harner in jahrzehntelanger Forschungsarbeit entwickelt worden und wird weltweit als einzigartig angesehen. Es beinhaltet sich ständig weiter entwickelnde Initiationen sowie selten gezeigte schamanische Techniken. Dieselbe Gruppe wird sich ein Mal jährlich für eine Woche treffen, über drei Jahre hinweg. Teilnehmer haben ausdauernd und stabil zu sein. Die Seminare werden in Deutsch gehalten, mit Übersetzung ins Englische.

SEMINARORT Schweiz, Nähe Basel.

ZEIT 17. bis 23. Mai 2015 (erstes Treffen).

KOSTEN

Kursgebühr jährlich € 990,- hinzu kommen Unterkunft und Verpflegung je nach Zim-merkategorie zwischen ca. € 90,- bis 130,- /Tag (Stand Juni 2014).

SEMINARLEITUNG Mag. Roland Urban

VORAUSSETZUNGEN∙ Absolvierung der FSS-Seminare „Basis“,

„Schamanische Extraktion“, „Tod und Sterben in schamanischer Sicht“ sowie „(Core-Schamanische) Seelen-Rückholung“.

∙ Sie verpflichten sich für alle drei Jahre, also 2015, 2016 und 2017. Die Gruppe ist als unveränderlich konzipiert.

ANMELDUNG

Wenn Sie sich für diesen Kurs bewerben möchten, bitte wir um Zusendung folgen-der Unterlagen:

∙ Einen ungefähr zwei Seiten langen Brief, in dem Sie sich selbst als Person beschreiben. Dazu ein Passbild.

∙ Eine möglichst genaue Auflistung der von Ihnen bei autorisierten Lehrbeauf- tragten der Foundation for Shamanic Studies absolvierten Seminare (bei wem, wo, ungefähr wann).

Bitte übermitteln Sie Unterlagen per Post oder via E-Mail an die Foundation for Shamanic Studies Europa, Untere Reitling 26, A-4224 Wartberg o. d. Aist oder an [email protected].

Die FSS behält sich das Recht vor, Teilneh-mer ohne Angabe von Gründen abzuwei-sen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

8 Ankündigung und Impressum

LOCATION Switzerland, near Basel.

TIME May 17th to 23rd 2015 (first meeting)

COSTSTuition fee € 990,- per year; additional costs for food and accommodation, varying between € 90,- to 130,-, depending on room category.

TEACHER Roland Urban, M.A.

PRE-REQUISITES∙ The FSS Workshops “Basic”, “Shamanism, Dying, and Beyond”, “Shamanic Extracti

on” and “Power Soul Retrieval Training” (respectively “Soul retrieval”). (For partici- pants from the USA: We also accept The FSS Two Week Shamanic Healing Inten- sive.)

∙ You commit yourself to participation in all three years – i.e., 2015, 2016, 2017; the group of participants is regarded as unchangeable.

APPLICATIONIf you want to apply for this program, please, send

∙ An informal letter of about 2 pages, in which you describe yourself as a person.

Add an image of you (passport photo).

∙ A detailed list of the workshops that you have completed with authorised teachers of the Foundation for Shamanic Studies (with whom, where, when (approx.)).

Forward your application via regular mail or E-Mail to the Foundation for Shamanic Studies Europe, Untere Reitling 26, A-4224 Wartberg o. d. Aist, [email protected]

The Foundation for Shamanic Studies claims the right to refuse applications without declaration of reasons. Legal recourse is excluded.

NEW THREE-YEAR PROGRAMIn May 2015 the Ninth European Three Year Program in Advanced Initiations in Shamanism and Shamanic Healing™ will start. Originated by Michael Harner and based upon decades of research and experimentation, this course is widely considered as unparalle-led in the world. It involves intensive training in progressively higher levels of very advanced shamanism, including initiations into rare and little-known practices and principles. In this residential program, the same group of participants meets for a week once a year for three years. Participants should be stable and reliable. The workshops will be held in German, with translation to English.

www.shamanicstudies.net

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