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infozine 4 / 2003 Infozine - Newsletter am Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz, herausgegeben von der Arbeitsge- meinschaft Infozine. Betreuung: Matthias Aschern. Erscheinungsweise: 4 mal im Schuljahr. Vertrieb: kostenlos per E-Mail. Abonnement: [email protected]. Redaktionsschluss: 30.9.2003. Themenübersicht Theater "Mord an Bord" S. 1 Theaterarbeit am AEG S. 3 Studien- und Angebote am AEG S. 4 Berufswahl GEVA-Untersuchung S. 5 Wettbewerbe Fremde Religionen S. 6 Schüleraustausch Fécamp 2003 S. 8 Järvenpää S. 10 Highlights Besuch der Oper "Carmen" S. 11 Entlassung der Abiturienten S. 12 Ökumenischer Kirchentag S. 14 Auslandskontakte Lernen in Großbritannien S. 16 Lehrer einmal Birgit Heilmann S. 17 anders

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Infozine - Newsletter am Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz, herausgegeben von der Arbeitsge-meinschaft Infozine. Betreuung: Matthias Aschern. Erscheinungsweise: 4 mal im Schuljahr. Vertrieb:kostenlos per E-Mail. Abonnement: [email protected]. Redaktionsschluss: 30.9.2003.

Themenübersicht

Theater "Mord an Bord" S. 1Theaterarbeit am AEG S. 3

Studien- und Angebote am AEG S. 4Berufswahl GEVA-Untersuchung S. 5

Wettbewerbe Fremde Religionen S. 6

Schüleraustausch Fécamp 2003 S. 8Järvenpää S. 10

Highlights Besuch der Oper "Carmen" S. 11Entlassung der Abiturienten S. 12Ökumenischer Kirchentag S. 14

Auslandskontakte Lernen in Großbritannien S. 16

Lehrer einmal Birgit Heilmann S. 17anders

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infozine 4 / 2003, S. 1

Theater

„Mord an Bord”

Aufführung der Theater AG voller Erfolg

Von Hennig Hapke (Jahrgang 10)

Jeden Mittwoch hieß für die rund20 Mitglieder unserer Theater-AGText lernen und proben, proben,proben. Nachlanger Vorbe-reitung warAgatha Chris–ties Kriminal-stück „Mord anBord“ endlichreif zur Auffüh-rung und für dieTruppe derT h e a t e r - A Gzahlten sich dievielen Mühenaus, was nichtzuletzt auf denstarken Zusam-menhalt unter-einander zu-rückzuführenist. Zum erstenMal nach der Aufführung von„Arsen und Spitzenhäubchen“unter der Leitung von Ernst Zie-mendorf wurde die Theater-AGvon zwei Schülern – Kay Mertensund Stefan Freiberg – geführt undnicht von einer aktiven Lehrkraftbetreut. Mit Rat und Tat standendem Team aber zwei alte Hasendes Theatergeschäfts am Albert-Einstein-Gymnasium zur Seite:Helke Bacher-Ulbrich und PeterIllichmann (vgl. das Gespräch mitihm in diesem Heft).Am Dienstag, 24. Juni, und Mitt-woch, 25. Juni, um 20.00 Uhr wares soweit: Der Vorhang öffnete

sich für die Theater AG des Al-bert-Einstein-Gymnasiums und700 Zuschauern in der vollen Aula

wurde der Blickauf die liebevolle ingerichteteKulisse freige-geben. Mit Fi-schernetzen, ei-ner authentischgestalteten Sitz-ecke, einerLandkarte desNil und einerLeinwand, aufwelcher ein Diades aktuellenAufenthaltsor-tes des SchiffenMs Lotus abge-bildet war, wur-de der Salon je-nes Raddamp-

fers dargestellt und gleichzeitigein mysteriöses, aber angenehmesReiseflair verbreitet. Unterstütztwurde die Stimmung außerdemnoch durch das gelegentliche Ein-spielen orientalischer Klänge,womit die Authentizität gefördert,das Bild einer Reise über den Nilperfektioniert wurde.In zwei verschieden Besetzungenbrachte die 18-köpfige Truppe dasaufregende Kriminalstück „Mordan Bord“ von Agatha Christie aufdie Bühne, dessen Handlung kom-plex, aber spannend bis zur letz-ten Minute ist. Als sich das jungvermählte Paar Kay und Simon

Mostyn entscheidet, seine Hoch-zeitsreise an Bord der Ms Lotusstattfinden zu lassen, ereilt sieschon nach kurzer Zeit eine böseÜberraschung. Wie schon so oftreist ihnen auch dieses Mal dieverhasste Ex-Verlobte Simons,Jaqueline de Severac (Jackie)hinterher, um ihnen das Leben al-lein mit ihrer Anwesenheit zurHölle zu machen. Schnell über-schlagen sich die Ereignisse:Simon wird ins Bein geschossen,erst Kay, dann später auch ihreZofe Louise erschossen. Jeder anBord ist verdächtig, doch eine ein-deutige Spur gibt es zunächstnicht. Als ein kleines Päckchenmit zahlreichen Indizien gefunden

wird, aus dem jedoch zunächstniemand schlau wird, tut sich derältere Mitreisende DomherrPennefather als Detektiv hervorund klärt den Fall kurzerhand auf.

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infozine 4 / 2003, S. 2

Theater

Die Mörder sind – wer hätte dasgedacht – Simon Mostyn und sei-ne Ex-Verlobte Jackie, dieinsgeheim die ganze Zeit über einPaar waren. Gemeinsam ermorde-ten sie Kay, damit Simon an ihrErbe gelangt. Louise mussteebenfalls aus dem Weg geräumtwerden, da sie zu viel gesehenhatte und daher zu viel wusste.Der Clou der Komposition diesesKriminalstücks: Zwar grenzt dieSituation auf dem Raddampfer

den Täterkreis natürlicher Weisestark ein, aber nahezu alle ande-ren Mitreisenden hätten ebenfallsein Mordmotiv gehabt. Auch die-se sorgten für Spannung, Verwir-rung und immer wieder auch fürGelächter.So machte das Zusehen durchge-hend Spaß und man wurde sogaraktiv miteinbezogen, nämlich zumBeispiel, als ein Händler versuch-te, Zuschauern Schmuck zu ver-kaufen und vor allem die jünge-ren Gäste mit Bonbons bewarf.

Auch diePause nachdem zweitenAkt war gutgesetzt: Manhatte Gele-genheit, beiden Bröt-chenmütternetwas zu es-sen oder zutrinken, sichdie Beine zu

vertreten oder sicheinfach etwas zu un-terhalten.Großer Respekt ge-bührt sicherlich denLeuten von der Mas-ke, die aus Schülernergraute Greise zau-berten und den Büh-nenbildnern und Tech-nikern für die fantasie-volle Bühne und den

reibungslosenAblauf – vorallem aberHelke Ba-cher-Ulbrichund PeterIllichmann fürBeratung, Re-gie und ihreunermüdlicheU n t e r s t ü t -zung.Beide Abendeboten Unter-

haltung vom Feinsten und es istnur zu hoffen, dass es auchweiterhin ein so engagiertes undtalentiertes Team junger Leute anunserer Schule gibt, die uns nochviele solche Abende bescheren.Zu einem davon sei jetzt schonherzlich eingeladen: Am Sonntag,den 19. Oktober, um 19:00 Uhrwird in der Empore erneut Kes-selrings „Arsen und Spitzenhäub-chen“ gegeben.

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infozine 4 / 2003, S. 3

Kultur

Plädoyer für einen NeuanfangDie Theater-AG braucht neue Mitglieder

Judith Hohendorff (Jahrgang 10) sprach mit Peter Illichmann

Dieser Artikel soll einerseits Wer-bung für unsere Theater-Arbeits-gemeinschaft sein, aber auch ei-

nen interessanten Blick zurück indie Geschichte der Theaterarbeitam AEG ermöglichen und damitPerspektiven eines neuen Anfangsverbinden.Seit 1973 betreute Helke Bacher-Ulbrich die Theater-AG – bis zuihrer Pensionierung 1998 – undnoch zwei Jahre darüber hinaus.Einige Male gab es sogar gegen-seitige Besuche mit unsererPartnerschule in Prenzlau, bei de-nen die beiden Schulen sich ge-genseitig ihre Stücke vorführten,was immer ein riesiger Spaß undeine große Bereicherung für dieTeilnehmenden war. PeterIllichmann hält die Einrichtungeiner Theater-AG für einen zen-tralen Bestandteil des Schul-

lebens – auch weil deren Auffüh-rungen ein repräsentatives Ereig-nis für die ganze Schule sind, beidenen Menschen aus der Umge-bung unsere Schule aus der Näheerleben können.So kam es auch dazu, dass er die-ses Jahr die Theater-AG gemein-sam mit Frau Bacher-Ulbrich be-treut hat. Nachdem Herr Ziemen-dorf die Leitung der letzen beidenAufführungen in die Hand genom-men hatte, dann aber wegen desgroßen Zeitaufwands dieses Amthatte ablegen müssen, war die AGzunächst auf sich gestellt. Natür-lich ist es schwierig, ohne erfah-rene Anleitung ein Stück auf dieBeine zu stellen und so fragten dieMitglieder der AG HerrnIllichmann, ob er nicht Lust undZeit hätte.Doch auch wenn dieses Jahrwieder eine Aufführung zustandegekommen ist, gibt es leider zweiProbleme: Zwar würde HerrIllichmann noch für ein oder zweiJahre der AG weiterhelfen, docheigentlich müsste es einen neuenfreiwilligen Leiter aus dem Kreisder aktiven AEG-Lehrer geben.Als vor einem Jahr Frau Ascherndie AG „Darstellendes Spiel“ insLeben rief, schien ein guter An-fang gemacht, um neue Schüler indie Theaterarbeit einzubinden, daman dort die Präsenz auf der Büh-ne, Stimmmodulation usw. sehrgut erlernen konnte. Doch mit demWeggang von Frau Aschern ans

Gymnasium am Kattenberge wa-ren auch die Tage dieser AG ge-zählt.Außerdem fehlt es uns an neuenjungen Talenten oder auch nur In-teressierten. Die letzten Auffüh-rungen wurden absichtlich nur vonden erfahreneren Schülern getra-gen, aber zwei von ihnen warenentweder gar nicht Schüler desAEG oder haben inzwischen ihreSchullaufbahn beendet.Also wird jetzt auf Nachwuchsgesetzt, der gerne aus den unterenKlassenstufen kommen darf. Indiesem Sinne macht euch auf, ihrTheaterbegeisterten, damit diesewertvolle Institution an unsererSchulew e i t e rbesteht!H a b tk e i n eAngst ,dass ihrzu jungoder zuu n e r -fahrenseid, ihrwerdets i c h e rnett undherzlichaufgenommen und Fortschrittesind bestimmt schnell zu erzielen.Außerdem macht es natürlich un-geheuren Spaß auf der Bühne zustehen und das Erarbeitete vomPublikum honoriert zu bekommen.

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infozine 4 / 2003, S. 4

Studien- und Berufswahl

Berufswahl leicht gemacht

Studien- und Berufswahl am AEG: Mehr als 30 Angebote

Von Malte Bönsch (Jahrgang 11)

Wenn man seinen Abschluss ge-macht hat und die Schule verlässt,stellt sich die Frage: Was macheich jetzt? Genau um die Beantwor-tung dieser Frage einfacher zumachen, bietet das AEG ab der 9.Klasse Hilfen zur „Studien- undBerufswahl“ an. Dabei handelt essich ausdrücklich um eineEntscheidungshilfe und nicht umeine Berufsberatung.Die zur Zeit mehr als 30 (!) Ange-bote finden hauptsächlich wäh-rend der 11. Klasse (und der Kurs-stufe) statt.Hierher gehören das PlanspielBörse und das Betriebspraktikum,die Möglichkeit des„Schnupperstudi–ums“, aber auchdie am Albert-Einstein-Gymnasi-um mit großem Erfolg regelmäßigdurchgeführten Projekte „Ma-nagement Information Game“ und„Polis“.Bei „MIG“ nahmen im Jahr 2003erstmals Schülerinnen und Schü-ler des zehnten Jahrgangs teil - unddas mit so ausgezeichneten Ergeb-nissen, dass Herr Schneider von„neuen Qualitätsmaßstäben“sprach (vgl. Infozine 3 / 2003, S.10).Für die Abgänger, die sich eineLehrstelle bzw. einen Aus-bildungsplatz suchen müssen,werden bereits in der 10. Klassedie elementaren Grundsätze zumBewerbungsverfahren imDeutsch- und Politikunterricht

systematisch erarbeitet. HerrSchneider, der Ansprechpartnerfür die Angebote, betont, dass mannie früh genug beginnen kann, sichGedanken über die Zeit nach derSchule zu machen. Denn selbstwenn sich der Berufs-wunsch ändert, weiß man,wie man sichschnellstmöglich informie-ren kann.Die Informations-möglichkeiten sind dabeipraktisch unbegrenzt; dennneben mehreren CD-Ar-chiven, die in der Medio-thek zu bekommen sind,bietet die Seite der Bundes-anstalt für Arbeit(www.arbeitsamt.de) invielen Datenbanken Informatio-nen zu Bildungswegen, zur Aus-und Weiterbildung, zuPraktikumsplätzen undBewerbungsgesprächen.Des Weiteren finden sich in denInformationsständen gegenüberdem Lehrerzimmers viele Zeit-schriften und Broschüren. Dabeisollte man beachteten, dass eineZeitschrift einem nie sagen wird,was man machen soll, aber unterUmständen hilft, eine Entschei-dung zu treffen.Die Angebote zur Studien- undBerufswahl sollen helfen, späterselbstständig Arbeitsplätze undWeiterbildungsmöglichkeiten zusuchen und zu bekommen.

Seit Neustem wird in der 11. Klas-se ein Eignungstest (Geva) ange-boten, der freiwillig, aber kosten-pflichtig ist; außerdem gibt es alle4-6 Wochen am AEG eine Berufs-beratung mit einer Berufsberaterin

vom Arbeitsamt Lüneburg.Ganz grundsätzlich sollte manfrühzeitig Schwerpunkte definie-ren, seine Interessen konsequentweiter verfolgen und sich über inFrage kommende Berufsbilder imjeweiligen Interessengebiet infor-mieren.Bei Fragen ist es sinnvoll sich mitseinem Fachlehrer oder HerrnSchneider zu einem Beratungs-gespräch zusammenzusetzen:Selbst ein so umfassendes Ange-bot an Informationen, wie es HerrSchneider für das Albert-Einstein-Gymnsasium bietet, kann einesnicht ersetzen: die individuelle,auf die persönliche Eignung undNeigung bezogene Beratung.

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infozine 4 / 2003, S. 5

Studien- und Berufswahl

Dass Männer nicht zuhören...Das GEVA Institut-führt am AEG eine Berufsberatung durch

Von Maximilian von Hoyningen-Huene und Jan-Simon Hamann (Jg.11)

... und Frauen schlecht einparken,diese Klischees spätestens sindseit dem gleichnamigen Buch vonAllan und Barbara Pease zwar oftabgestrittene, aber doch irgendwieanerkannte Tatsachen. Das auchandere Klischees bezüglich derVerschiedenheit der Geschlechterzutreffen, bewies kürzlich dasGEVA-Institut an unserer Schule.Denn zum ersten Mal nahm dasAlbert-Einstein-Gymnasium imletzten Schuljahr an einem Testzur Berufsorientierung für die 11.Klassen teil. Der Test wird vomGEVA Institut seit mehr als 20Jahren durchgeführt.Durch die nun langjährige Erfah-rung wurde das System immerweiter ausgefeilt, sodass esmittlerweile eine sehr genaueEingrenzung der beruflichen Nei-gungen erlaubt. Aufgebaut ist derTest in vier Kategorien: Interes-sen, Begabung, allgemeineSchlüsselqualifikationen sowie als

Abschluss ein allgemeinesLeistungsprofil. Dabei zeigte sich,dass Mädchen tatsächlich künst-lerisch begabter sind als Jungenund auch bei ihrer Berufswahl in

diese Richtung tendieren. Als eineweitere Obergruppe gab es dieSchlüsselqualifikation – Talenteund Fähigkeiten, die in nahezu je-dem Berufsfeld benötigt werden.Hierzu zählten ein sicheres Auf-treten, Selbstbehauptung undSorgfalt, aber auch Kontaktfreudeund Teamgeist.Bei der Überprüfung von Interes-sen und Begabungen zeigte sichebenfalls, dass die Schülerinnenund Schüler eher zu Unter-schätzungen neigen – bei fast derHälfte der Teilnehmer stimmte dieSelbsteinschätzung nicht mit demTestergebnis überein. Bemerkens-wert ist, dass der Durchschnitt derSchüler vom AEG grundsätzlichoberhalb des Durchschnitts derVergleichsgruppe lag – ein sehrpositives Ergebnis, wie sich derbetreuende Lehrer Herr Schneiderlobend äußerte.Der Test ist sehr aufwändig undumfangreich gestaltet worden, um

am Ende ein wirklichkeitsnahesErgebnis erreichen zu können. Sokostete die Absolvierung des Testsdie Schüler insgesamt vier Schul-stunden. Jede Aufgabe dauerte

zwischen eineinhalb und zehn Mi-nuten, wobei die meisten Aufga-

ben bereits so konzipiert waren,dass sie innerhalb der vorgegebe-nen Zeit selten ganz abgeschlos-sen werden konnte. Auf dieseWeise sollte die Schüler auch mitdem Arbeiten unter Zeitdruck kon-

frontiert werden.Insgesamt haben22 Schüler andem Test teilge-nommen, undaufgrund der gu-ten Resultateplant HerrSchneider, den

Test zur Berufsorientierung auchin diesem Schuljahr wieder durch-zuführen – ein entsprechendes In-teresse seitens der Schüler voraus-gesetzt.

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infozine 4 / 2003, S. 6

Wettbewerbe

“The winner takes it all...”Webauftritt des GK Religion von der Jury verkannt

Von Katja Krause (Jahrgang 12)

Eines Tages kam Frau Buß(pünktlich wie immer!) in unse-ren Klassenraum, in dem wir, derReligionsgrundkurs der 12.Jahrgangsstufe, uns zweimal dieWoche für drei Stunden zusam-menfinden. Um an dieser Stelleden Atheisten und Desinteressier-ten einen kleinen Ein-blick zu verschaffen:Wir gehen im Rah-men dieser viel zukurzen Zeit solchexistenziellen Fragennach wie „StammtGott vom Menschenab?“ Oder: „Ist dieProjektionstheorie ei-niger Religions-kritiker berechtigt?“Nun gut, zurück zumThema. Nach ihrerAnkunft unterbreiteteFrau Buß uns denVorschlag, an demdiesjährigen Schüler-landeswettbewerb imFach Religion alsKurs teilzunehmen.Der Wettbewerb wirdjedes Jahr vom Religions-pädagogischen Institut in Loccumausgeschrieben und wird von derHans-Lilje-Stiftung und vom Kul-tusministerium gefördert. Wirwaren sofort begeistert undstimmten zu, jedoch nicht nur,weil dieses Projekt mal eine Ab-wechslung vom Unterrichts-geschehen darstellen würde.

Vor allem das Thema „Fremde Re-ligionen in der Nachbarschaft“ er-schien uns interessant und ab-wechslungsreich. Bevor wir mitunserer Arbeit in Einzelgruppenbeginnen konnten, mussten wiruns überlegen, was uns als Ansatz-punkt und gemeinsames Funda-

ment für unsere Arbeiten dienenkönnte. Wir kamen zu dem Ent-schluss, unsere Nachbarschaft alsunsere Schulgemeinschaft zu de-finieren, und beschlossen, einenFragebogen zu erstellen, der es unsermöglichen würde, zu erfahren,welch vielfältigen Religionen dieSchüler und Schülerinnen, Lehre-rinnen und Lehrer unserer Schule

angehören, wie sie ihren Glaubenausleben, etc.Nachdem die Auswertung der Fra-gebögen nach anfänglichenSchwierigkeiten bewältigt war,stellten wir eigenständig Gruppenzusammen, die sich jeweils mitReligionen beschäftigen sollten,

die an unserer Schulevertreten sind. Nunwar die Wahl getrof-fen und die einzelnenGruppen begannenauf unterschiedlichenWegen ihre Arbeit.Der erste Schritt allerwar es jedoch, Kon-takt zu Gläubigen derjeweils gewählten re-ligiösen Gemein-schaft herzustellen.Wir haben diesen Zu-gang zu dem Themagewählt, da wir unseinig waren, den per-sönlichen Kontaktmit Andersgläubigen(alle Kursteilnehmersind evangelisch-lu-therisch bzw. Frei–

kirchler) in den Mittelpunkt unse-rer Untersuchungen zu stellen.Dies gelang uns nicht zuletzt, weilsich viele Schüler und Schüler-innen bereit erklärt haben mit unsGespräche zu führen – dafür andieser Stelle herzlichen Dank. Derweitere Fortgang entwickelte sichindividuell, je nach Gruppe ver-schieden.

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infozine 4 / 2003, S. 7

Wettbewerbe

Ich für meinen Teil, die ich mir mitmeiner Gruppe den Hinduismusals Thema auserkoren hatte, kam

in den Genuss ein Gespräch mitdem Hindu Herrn Samanta führenzu dürfen, der sich uns als äußerstfreundlicher und offener Vertreterseiner Religion zeigte. Unseremdialogischem Interview folgte eineEinladung in den Hindu-Tempel inHamburg. Dieser Einladung ka-men die anderen vier Mädels undich mit Freude nach, da keine vonuns bisher je einen Hindu-Tempelvon außen oder gar von innen ge-sehen hatte.Die Erfahrungen, die wir vor Ortmit den Hindus gemacht haben,waren ausschließlich positiv undspiegeln im Grunde das Ziel un-seres Projektes wider. Man begeg-nete uns dort mit großer Offenheitund wir wurden vielfach von er-freuten Hindus angesprochen, diesich erkundigten, warum wir ih-nen einen Besuch abstatten. In denTempelräumen waren wir es, diesich rein optisch von allen ande-

ren unterschieden, doch man be-gegnete uns völlig vorurteilsfrei.Das Ziel unseres Projektes war es,

fremde Religionennicht nur wahrzu-nehmen, sondernsich auch „haut-nah“ damit zu be-schäftigen, darunterfielen natürlich Ge-spräche mit ver-schiedene Gemein-demitgliedern undauch teilweise dieTeilnahme anGemeindaktivitätenwie Gottesdienstenund Ähnlichem.Der Vorteil speziellbei meiner Gruppe(das hätten wir uns

nicht träumen lassen!) war dasEssen, das die Hindu- Gemeindegemeinsam in geselligerRunde einzunehmenpflegt Lecker!Es existiert allein an un-serer Schule eine solcheVielzahl an Religio-nen –dieser Tatsachewaren wir uns vor derAuswertung des Frage-bogens nicht bewusst.Doch die Schul-gemeinschaft stellt nureinen Teil unseres Le-bens dar, eine unserernächsten „Nachbar–schaften“. Wir besuchendas Gymnasium siebenlange Jahre unseres Lebens, natür-lich nur im günstigsten Fall, wärees da nicht schade, die Menschen,mit denen man den halben Tag ver-bringt, nicht soweit zu kennen,dass man auch etwas über deren

Religion weiß? Wenn ihr dieseFrage mit „Ja“ beantwortet, soll-tet ihr euch unseren vielseitigenBeitrag auf der Schulhomepageanschauen und auch durchlesen,denn so seid sicher auch ihr über-rascht, welche Religionsvielfaltam Albert-Einstein-Gymnasiumherrscht und was ihr noch an Neu-igkeiten über diese Religionen er-fahren könnt (www.aeg-buchholz.de – Fachbereiche–ev.Religion – Wettbewerbe).Am Ende muss ich traurigerweisenoch auf die Tatsache eingehen,dass unsere Arbeit nicht honoriertwurde. Wir haben keinen Preiserhalten!Wenn auch euch dieses Faktumebenso wenig zusagt wie mir undden anderen Kursmitgliedern undauch Birgit Buß, so lade ich euchherzlich ein, an die Adresse

[email protected] eineBeschwerdemail zu schreiben,damit auch den Offiziellen inLoccum ihr Fehler schmerzlichbewusst wird, sie reut und Abbit-te leisten macht.

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infozine 4 / 2003, S. 8

Schüleraustausch

Fécamp ist eine Reise wert!Ein Bericht vom Schüleraustausch mit Frankreich

Von Irma Ziemendorf und Thomas Bartsch

Buchholz, Montag, fünf Uhr mor-gens: Am Boerns Soll stehen 43gespannte Schüler, bisweilen gäh-nende Eltern mit zappeligen klei-nen Geschwistern sowie drei ge-wollt munter dreinblickende Leh-rer - eine 15-stündige Reise steht

bevor: durch Holland, Belgien, ander Ärmelkanalküste entlang bisnach Fécamp in der Normandie,wo 43 französische Schüler undihre Familien warten.Die 15 Stunden gingen schnellerherum als gedacht: Um halb 8wurden wir vor dem beeindru-ckenden alten Rathaus vonFécamp in Empfang genommen –selbst die Schulleitung war zwi-schen zwei Zeugniskonferenzenherbeigeeilt – und auf die Famili-en verteilt, bei denen die deut-

schen Schüler anschließend einenersten Eindruck vom französi-schen Essen bekommen konnten.Der Dienstag brachte dann die ers-te Überraschung für die Schüler:Im Vergleich zum AEG wirkt diePartnerschule „La Providence“

eher alt, etwas baufällig und nichtsehr geräumig. Außerdem müssensich die französischen Schülerimmer nach den Pausen klassen-weise aufstellen und werden dannvon ihren Lehrern abgeholt – derenge Hof (mit Mauer herum!) darfohne Erlaubnis nicht verlassenwerden.Der erste Tag war dem Einblickin den Unterricht gewidmet – derja am Vor- und Nachmittag statt-findet – und abwechselnd wurdenGruppen mit deutschen und fran-

zösischen Schülern auf eine Stadt-rallye geschickt. Das gab Gelegen-heit, den Strand, den Hafen sowieandere Sehenswürdigkeiten ken-nen zu lernen, führte mancheGruppe auch auf die hohenKreidefelsen, wo im 2. Weltkriegdie Deutschen ihre Bunker gebauthaben, um so die Küste kontrol-lieren zu können.Am Ende dieses ersten Tages, woes zwar verständlicherweise mitder französischen Sprache bei denmeisten mehr schlecht als rechtlief – so dass entweder Hände undFüße oder Englisch zu Hilfe ge-nommen wurde – stand noch derEmpfang im Rathaus beim Bürger-meister an. In dem beeindrucken-den Kronsaal hob dieser gemein-sam mit dem Schulleiter M.Hintzy die Freude über den gutfunktionierenden Austausch undseine Bedeutung für die gemein-same europäische Zukunft hervor.Der nächste Tag führte zu den be-rühmten Kreidefelsen von Etretat,die einigen von Postkarten oderdem berühmten Monet-Bild herbekannt sind. Zum Glück wolltesich keiner von den zweithöchs-ten Meeresklippen Frankreichsstürzen (wie es vor kurzem bei ei-ner englischen Schulklasse ge-schehen war)! Der Ausblick aufdas türkisblaue, sanfte Meer warbeeindruckend! Leider blieb füreinen von den Schülern sehr ge-wünschten Bummel in Etretatdann keine Zeit mehr, weil schon

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infozine 4 / 2003, S. 9

Schüleraustausch

die Schulkantine auf uns wartete.Das Highlight der Reise hatte eswerden sollen, wie im letzten Jahr:der Segeltörn auf der „TanteFine“, einem schönen alten Schiff,entlang der Küste. Doch wederWetter noch Gezeiten spielten mit:Wegen Ebbe verschob sich dasAuslaufen um anderthalb Stunden,die Fahrzeitenmussten gekürztwerden und das Zu-s a t z p r o g r a m m( S c h o k o l a d e n -museum) gestrichensowie die ganze aus-geklügelte Planungeinschließlich „Bus-Shuttle“ durch unse-ren Fahrer (der bes-te Busfahrer!)vollends über denHaufen geworfenwerden. Aberletztlich kamendoch alle in den „Genuss“ dieserSegeltour, bei der dann aber eini-ge Schüler (besonders französi-sche) still und grün im Gesicht aufihren Bänken lagen und ein fran-zösischer Sportlehrer gar die Fi-sche füttern musste. Trotz alledemwird es den meisten wohl ein un-vergessliches Erlebnis bleiben;einige fanden es sogar richtig„geil“.Auch unvergesslich ist das Fest,das Schule, Elternrat und Gast-familien zu unseren Ehren veran-stalteten: Nach der Darbietung ei-nes Querflöten-Duetts, einigen

kleinen Sketchen auf Deutsch so-wie einem lustigen Spiel (Fütternmit verbundenen Augen) versam-melten sich ca. 300 Menschen (El-tern, Lehrer, Direktor, Schüler,Geschwister, Omas, Opas, Ehema-lige vom letzten Jahr, usw.) zu ei-ner fröhlichen Feier mit Buffetund Gegrilltem. Bei der anschlie-

ßenden Disco wollte natürlich nie-mand schon um 22 h aufhören.Auf den Freitag hatten sich vielebesonders gefreut, stand doch Pa-ris auf dem Programm. Selbst dielange Busfahrt dahin (2 ½ Stun-den hin - 6 Stunden Aufenthalt –3 ½ zurück) konnte das Super-Wetter nicht trüben. Bei der ers-ten Station, dem Eiffelturm, woll-ten viele eigentlich bleiben, dennes wurde in der Nähe gerade dieBühne für ein Robbie-Williams-Konzert aufgebaut, aber es halfnichts, denn Notre-Dame, CentrePompidou und Sacre-Coeur war-

teten noch. Auf der Fahrt durch dieStadt konnte man denken, es wäreein Anschlag oder Ähnliches pas-siert, so viele Polizisten warenüberall zu sehen (was zusätzlichesVerkehrschaos verursachte) –abends erfuhren wir, dass „nur“ein Terroristen-Prozess stattgefun-den hatte. In Fécamp zurück war-

teten nicht nur dieFamilien, sondernauch noch das Stadt-fest auf einige Schü-ler.Samstag, der letzteTag, war alsFamilientag geplantund wurde unter-schiedlich genutzt:Strand, Shopping,Stadtfest mit Segel-schiff-Parade, Fetede la Musique (andiesem 21.Juni inganz Frankreich),

Ausflüge – wobei eine Schülerinsogar einen Flug über dieNormandie machen konnte. AmSonntagmorgen fuhren wir zumGlück nicht ganz so früh wie inBuchholz ab, was nicht nur daranlag, dass die französischen Schü-ler ihre deutschen „Corres“ garnicht losfahren lassen wollten(oder als Alternative mit in denBus nach Deutschland einstiegen).Auf jeden Fall gilt für alle: Vivel’amitié franco-allemande etvivent les jeunes Européens ! A laprochaine - Bis zum nächstenJahr !

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Schüleraustausch

Warum Heidewege nach Finnland führenErste Planungen für einen Schüleraustausch nach Finnland am AEG

Von Maximilian von Hoyningen-Huene und Jan-Simon Hamann (Jg.11)

Als Bürgermeister Norbert Steinin diesem Jahr nach Finnlandreiste, ahnte er wohl nicht, dasser mit einer Städtepartnerschaftim Gepäck nach Buchholz zu-rückkehren würde. Nach einemBeschluss des Stadtrates, dieumliegenden Heidewege auszu-bessern und frostsicher zu ma-

chen, galt es, sich nach einer ge-eigneten Firma umzusehen. Die-se fand man schließlich in Finn-land, einem Land, das sichbekanntermaßen mit derartigenAngelegenheiten auskennt. Diebetreffende Firma liegt inJärvenpää, einer Stadt in Süd-finnland, etwa 50 Kilometer vonHelsinki entfernt.Eher zufällig kam dann derVorschlag zu einer Verbindungder beiden Städte zustande, denunser Bürgermeister spontan

annahm. Ein Ärger im Stadtrat warvorprogrammiert. Vor allem dieCDU störte sich an derVorgehensweise desBürgermeisters, der ohneEinvernehmen des Stadtrates eineStädtepartnerschaft eingegangenwar. Da der Stadtrat abergrundsätzlich einer

Städtepartnerschaft nichtablehnend gegenüber stand,werden jetzt erste Konzeptefür die Ermöglichung einerPartnerschaft ent-worfen.Allerdings ist die anfänglichverkündete “Städte-partnerschaft“ erst einmal ineine „Städtefreundschaft“umbenannt worden.Mit einer Städte-partnerschaft istnormalerweise auch derAustausch von Vereinen wiedem Schützenverein oder derFeuerwehr verbunden – undder von Schulen.

Mittlerweile hat das Albert-Ein-stein-Gymnasium mit erstenPlanungen für einenSchüleraustausch mit dem Gym-nasium in Järvenpää begonnen,das mit etwa 700 Schülern etwasgrößer ist als das AEG.Besonders unser Schulleiter HerrHennig, der eine Zeit lang inFinnland lebte, setzt sich für dieseAktion ein. Auch in Finnland istdie Idee eines Austauschs sehrbegrüßt worden. Interessant wirddie Angelegenheit für unsere

Schule insbesondere dadurch, dasses bisher nur einen Austausch nachPolen und nach Frankreich gibt,nicht aber in einenglischsprachiges Land. Daherist Finnland nach dem Scheiterndes Austauschs mit Kalifornienein willkommener Anlaufpunkt,und das nicht nur wegen deshervorragenden Abschneidens beider PISA-Studie. Eine weiterführende Perspektive könnte dieIntegration in das europäischeComenius-Programm sein - überdie nächsten Schritte werden wirweiterhin berichten.Die Betreuung des Austauschsübernehmen Frau Frees, FrauEhlers, Herr Becker, Frau Wöllerund Herr Hennig – dieseKolleginnen und Kollegen habenin der Gesamtkonferenz am 4. Juni2003 einen entsprechendenAusschuss gebildet. Ein ersterBesuch der Betreuergruppe inFinnland ist bereits für das ersteWochenende der Herbstferiengeplant.Bei einer kürzlich durchgeführtenErstellung eines Meinungsbildesinnerhalb der neunten Klassen gabes eine positive Resonanz.Demnach wären circa 35% derSchüler einem Austausch nichtabgeneigt. Nach dem jetzigenStand der Planung wäre ein ersterAustausch von ungefähr 20Schülern vielleicht schon imnächsten Sommer für dieKlassenstufe 10 möglich.

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infozine 4 / 2003, S. 11

Highlights

Traumhafte Gesänge, heißblütige Frauen...

Die 111. Aufführung von „Carmen” in der Hamburger Oper

Von Lea Ruckpaul (Jahrgang 11)

Das Licht erlischt und im Saal istgespannte Ruhe, als plötzlich dasOrchester mit Georges Bizets feu-riger Ouvertüre einsetzt. In Vor-freude lehnen wir uns zurück. Esist Donnerstag der 15. Mai, etwa19.00 Uhr, und wir (die 10 b/c inBegleitung von Frau Suckow undFrau und Herrn Marcouly) erwar-ten gespannt die heißblütigeCarmen, die Georges Bizet in sei-ner Oper heute zum 111. Mal imHamburger Opernhaus Männererst bezaubern und sich dann dochwieder von ihnen abwenden las-sen wird.Der Vorhang öffnet sich. Soldatenmarschieren auf die Bühne, unterihnen einer der Hauptcharaktere,Don José (Alberto Cupido), dersich, wie wir von unseren Plätzenaus gespannt verfolgen, unsterb-lich in die schöne FabrikarbeiterinCarmen (Ildiko Komlosi) verliebt.Carmen ist der Traum allerMänner, nimmt es aber mit derTreue nicht so genau.„L’amour est un rebelle“ singt sieund verführt Don José, der sie,weil sie nicht nur schön, sondernauch ebenso egozentrisch ist undeinen Streit provozierte, eigentlichins Gefängnis bringen soll. Sieschwört ihm ihre Liebe und erlässt sie fliehen. Don José kommtwegen der Entflohenen in Haft.Carmen hat sich indessen schonwieder den anderen Dingen desLebens zugewendet. Sie lerntwährend eines Treffens mit einer

befreundeten Schmugglerbandeden erfolgreichen Torero undFrauenliebling Escamillo (GreggBaker) kennen, dessen Liebes-schwur sie jedoch vorläufig kaltlassen. Denn Carmen hat nocheine Verabredung mit dem aus derHaft entlassenen José, für den siesich sogar von dem neusten Planihrer Schmugglerbande distan-ziert. Um Don José zu verführensingt und tanzt sie für ihn, er aberhört den Zapfenstreich und willdiesem Ruf der Soldaten pflicht-bewusst folgen. Carmen ist em-pört, da sie an Josés Liebe zwei-felt und die Verabredung endet imStreit. Don Josés VorgesetzterZungia (aucheiner auf derlangen Listevon Carmensfrüheren Lieb-habern) mischtsich ein undwird von demin seiner Ehregekränkten Jo–sé und derSchmuggler-bande überwäl-tigt. José gehtmit denSchmugglern,die ihre Warenillegal nach Se-villa zu bringen versuchen. Aufdem Weg kommt es zwischenEscamillo, der nach Carmen sucht,und José zu einem Duell um

Carmens Liebe. Carmen rettet je-doch Escamillo das Leben, der allezu seinem nächsten Stierkampfeinlädt...Diese turbulente Handlung wirduns mit vier Bühnenbildern, vie-len Sängerinnen und Sängern undvor allem aber mit der lebendigenMusik Bizets untermalt geboten.Leider konnten wir diese Leistungnicht mit sehr viel Applaus beloh-nen, da wir die Oper sofort nachEnde der Vorstellung verlassenmussten, um unseren Zug amBahnhof Dammtor nicht zu ver-passen.Im Großen und Ganzen hat es unsallen gut gefallen. Die Meinungen

über den bestenSolisten und dieschönsten Ariengingen selbstver-ständlich ausein–ander. Dieser Aus-flug hat sich abernicht nur wegender schönen Dar-bietungen ge-lohnt, sondern erwar auch derGrundstein zu ei-ner neuen „Kul-tur-AG“: Unterder Leitung vonFrau Suckow undHerrn Becker sol-

len die Hamburger Oper, aberauch die Theaterbühnen regelmä-ßig besucht und die laufenden Stü-cke besprochen werden.

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infozine 4 / 2003, S. 12

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... und wieder einmal war es Zeugnistag...

Zur Abiturentlassungsfeier am 27. Juni 2003

Von Matthias Aschern

„Ich denke, ich muss so zwölf Jahre alt gewesen sein,/ und wieder einmal war es Zeugnistag. / Nur diesmal,dacht´ ich, bricht das Schulhaus samt Dachgestühlein, / als meines weiß und hässlich vor mir lag. /Dabei war´n meine Hoffnungen keineswegs hoch ge-schraubt...“ Reinhard Meys „Zeugnistag“ – dieseswunderschöne Plädoyer für die jenseits schulischerAnforderungen Begabten und die Lektionen, die man

außerhalb der Schule lernt–, gehörte zu den Höhe-punkten der diesjährigenAbiturentlassungsfeieram 27. Juni 2003. Zu ver-danken hatte das Audito-rium den Vortrag diesesLiedes Michael Marggraf,der als Tutor um dieAbiturrede gebeten wor-den war, gleich zu Beginnseiner Rede bekannte,dass er „kein Freund vonAnsprachen“ sei, unddann doch seine eigenenBildungserfahrungen re-flektierte und zurückführ-te auf die Sentenz „Der

Mensch wächst mit seinen Aufgaben“. So richtigwohl fühlte er sich aber nicht am Mikrofon, sondernan der Gitarre, wo er das legendäre Mey-Zupfingsouverän praktizierte und dabei so sang, dass Meyselbst neidisch werden müsste. Seine Rede schlosser mit einem Schlüsselsatz aus dem Kino-Klassiker„Harry und Sally“, den er an die Abiturientinnen undAbiturienten richtete: „Ich wünsche dir ein schönesLeben.“Hans-Ludwig Hennig hatte als Schulleiter eine un-gleich schwierigere rhetorische Aufgabe zu lösen:Schließlich muss er alljährlich eine Abiturrede ausdem Hut zaubern. Neben den herausragenden Leis-tungen einiger Abiturienten würdigte er besonders

den beeindruckenden Einsatz des Jahrgangs bei derElbflutkatastrophe: In Eigenregie hatte unser Abitur-jahrgang eine Busfahrt nach Alt-Garge organisiertund dort Sandsäcke gefüllt (vgl. Infozine 3/2002,S.17). Ähnlich wie Michael Marggraf gruppierte erdie Tendenz seiner Rede um ein Zitat. Dabei griff erauf den französischen Schriftsteller André Gide zu-rück: „Ein guter Lehrer hat nur eine Sorge: zu leh-ren, wie man ohne ihn auskomme“. Im Gedächtnisgeblieben sein dürfte allen Besuchern dieser Veran-staltung aber eine Anekdote, die Herr Hennig aus-führlich wiedergab und mit seinen persönlichenWünschen für die Abiturientinnen und Abiturientenverband:„An der Universität Kopenhagen findet im letztenJahrhundert ein Physik-Examen statt. Der Kandidatsoll folgende Aufgabe lösen: »Beschreiben Sie, wieman die Höhe eines Wolkenkratzers mit Hilfe einesBarometers feststellt.« Ohne zu überlegen antwortetder Kandidat: »Man bindet ein langes Stück Schnuran das Barometer, steigt auf das Dach des Gebäudesund lässt das Barometer an der Schnur zu Boden.Die Länge der Schnur plus die Länge des Barome-ters ergibt die Höhe des Gebäudes.« Empört über dieAntwort, die kein physikalisches Wissen erkennenlässt, erklären die Prüfer den Kandidaten für durch-gefallen und schicken ihn hinaus. Dieser eiltdaraufhin in das Büro des Prüfungsvorsitzenden undbeschwert sich, weil die Antwort doch zweifellosrichtig gewesen sei. Der Beschwerde wird stattge-geben, der Vorstand fordert die Prüfer auf, dem Kan-didaten die Frage sofort erneut vorzulegen. Nun ant-wortet der Prüfling wie folgt: »Ich habe noch sechsweitere Lösungen:1. Sie steigen mit dem Barometer auf das Dach, las-sen es herunterfallen und messen die Zeit, die esbraucht, um den Boden zu erreichen. Die Höhe desGebäudes kann mit der Formel H=0,5g x t im Qua-drat berechnet werden. Allerdings wäre das Baro-meter dann kaputt. 2. Falls die Sonne scheint, kön-

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nen Sie die Länge des Barometers messen, es dannhochstellen und die Länge seines Schattens messen.Dann messen Sie die Länge des Schattens des Wol-kenkratzers, anschließend brauchen Sie nur nochanhand trigonometrischer Berechnungen die Höhedes Wolkenkratzers zu berechnen. 3. Oder, wenn derWolkenkratzer eine außen angebrachte Feuertreppebesitzt, könnten Sie herauf steigen, die Höhe desWolkenkratzers in Barometerlängen abhaken undoben zusammenzählen. 4. Wenn Sie aber in einemhohem Grade wissenschaftlich sein wollten, könn-ten Sie ein kurzes Stück Schnur an das Barometerbinden und es schwingen lassen wie ein Pendel,zuerst auf dem Boden und dann auf dem Dach desWolkenkratzers. Die Höhe entspricht der Abwei-chung der gravitationalen WiederherstellungskraftT=2 pi im Quadrat (l/g). 5. Wenn Sie aberbloß eine langweili-ge und orthodoxe Lö-sung wünschen, dannkönnen Sie natürlichdas Barometer benut-zen, um den Luft-druck auf dem Dachdes Wolkenkratzersund auf dem Grundzu messen und denUnterschied bezüg-lich der Millibareumzuwandeln, umdie Höhe des Gebäudes zu berechnen. 6. Oder nocheinfacher: Sie klopfen an die Tür des Hausmeistersund sagen: »Wenn Sie mir die Höhe des Wolken-kratzers nennen können, gebe ich Ihnen dafür die-ses schöne Barometer.« Wie Sie vielleicht wissen,ist diese Geschichte wahr und der Prüfling war derspätere Physik-Nobelpreisträger Niels Bohr.“Zum Gelingen der Festlichkeit trug auch die musi-kalische Untermalung durch Schülerinnen und Schü-ler bei, die dem interessierten AEG-Publikum bereitsein Begriff sind: So glänzte Claudia Chabowski amKlavier mit Johannes Brahms´ Intermezzo (op. 111),während eine Gruppe von jungen Musikern das Pu-blikum mit Gershwins „I got rhythm“ sowie„Strangers in the night“ – bekannt durch die Sinatra-Interpretation – mitriss: Hier waren Malte Bönsch

am Klavier, Samuel Weber an den Drums, Ole Woll-berg am Saxophon, Matthias Lizzy an der Violineund Verena Rau am Bass. Die musikalischen Beiträ-ge kann man übrigens durch einen Klick auf dieSchulhomepage www.aeg-buchholz.de noch einmalim Filmmitschnitt Revue passieren lassen.Für den Jahrgang der Abiturientinnen und Abituri-enten verabschiedeten sich Maxie Witter und Benja-min Kurth mit einem lachenden und einem weinen-den Auge. In ihrer locker-flockig vorgetragenen Redereflektierten sie ernste und weniger ernste Antwor-ten auf die Frage, was ihnen die Schule denn gege-ben habe. Dabei würdigten sie besonders die Zuwen-dung und das Engagement einzelner Lehrerinnen undLehrer – und schlossen mit einem Aphorismus destschechischen Schriftstellers und Staatspräsidenten

Vaclav Havel: „Hoffnungist nicht die Überzeu-gung, dass etwas gut aus-geht, sondern die Gewiss-heit, dass etwas Sinn hat,egal wie es ausgeht.“Bemerkenswert an dieserAbiturentlassungsfeiererschienen schließlichzwei Ehrungen, die ganzjenseits des konventio-nellen Rahmens lagen: Sotraute sich Kay Mertens,der AEG-Öffentlichkeitaus einer Reihe von

Theaterproduktionen bekannt, ans Mikrofon, um eineLaudatio auf seinen Freund Stefan Freiberg zu hal-ten, der nicht nur als Fußballtorwart und Schauspie-ler, sondern auch als Redakteur des Schulradios dasSchulleben am AEG maßgeblich mit geprägt hatte.Und Herr Hennig ehrte neben besonders verdientenAbiturienten auch einen Vater, der – stellvertretendfür viele Eltern – für das besondere Eltern-Engage-ment am Albert-Einstein-Gymnasium steht: HelmutSchubert, der als „Mister Mediothek“ seit mehr alsdrei Jahren entscheidend zum Gelingen desBibliothekselternprojektes beigetragen und dabeiselbstlos große Teile seiner Freizeit investiert hat.An dieser Art von Engagement für eine Gemeinschaftkönnen sich nicht nur die Abiturienten des Jahrgangs2003 ein Beispiel nehmen.

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„Ihr sollt ein Segen sein”Besuch beim Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin

Von Malte Will (Jahrgang 12)

In diesem Jahr waren wieder rund50 Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums beim Ökumeni-schen Kirchentag vom 28. Mai biszum 1. Juni 2003 in Berlin. Mitnahezu 400.000 Besuchern kannman den Kirchentag unter dem

Motto „Ihr sollt ein Segen sein“zu den wohl größten religiösenVeranstaltungen zählen.Die Gruppe unserer Schule ist zu-sammen mit dem KirchenkreisHittfeld unter der Leitung vonFrau Pieper-Rudowski amMittwochmorgen mit zwei Bussenin Richtung Berlin gefahren. Wäh-

rend der fünfstündigen Busfahrthaben wir noch die letzten not-wendigen Informationen und In-struktionen für den Aufenthalt be-kommen, anschließend haben diemeisten das über 700 (!) Seitenlange offizielle Programmheft

„durchforstet“, um sich schoneinmal einen groben Überblick zuverschaffen, welche Veranstaltun-gen man besuchen kann.In Berlin angekommen haben wirunser Gepäck schnell aus dem Busausgeladen und in der Pestalozzi-Schule (Lichtenberg) verstaut, Iso-matten ausgerollt und Luftmatrat-

zen aufgeblasen oder, wenn maneinen lieben Mitschüler mit einerPumpe gefunden hatte, aufblasenlassen. Die Schule sollte für dienächsten vier Nächte (die maximalfünf bis sechs Stunden lang wa-ren) unsere Übernachtungs-

möglichkeit sein. Nocham Mittwochnach-mittag haben wir unsauf den Weg gemacht,Berlin ein bisschenkennen zu lernen. InGruppen mitmindestens drei odervier Schülern war dieerste Aufgabe, sicheinmal mit dem un-glaublich großen Ange-bot an Verkehrsmittelnvertraut zu machen.Selbst Hamburg wirdhier noch überboten,denn bei einem 2-Minutentakt der S- undU-Bahnen macht eswirklich nichts mehraus, ob man nun maleine S-Bahn verpassthat.Der Eröffnungs-

gottesdienst am ersten Tag war füralle selbstverständlich ein Muss.Mit Gästen wie zum BeispielJohannes Rau wurde er zu einemvollen Erfolg, sodass wir schonvon Anfang an sehr viele positiveEindrücke vermittelt bekommenhaben. Neben dem Regierungs-viertel haben wir uns unter ande-

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rem den Alexanderplatz und denPotsdamer Platz angeschaut. Ohnedie Tagungsmappe, die uns zuvor

von Herrn Becker ausgehändigtwurde, und die darin enthalteneStraßenkarte von Berlin hätten wiruns wahrscheinlich noch öfter ver-laufen, als wir es ohnehin schongetan haben.Am Ende des ersten Tages warenalle begeistert von Berlin, denzahlreichen Veranstaltungen undden Menschen; gleichzeitig je-doch ein wenig enttäuscht, schonjetzt zu wissen, dass es nicht mög-lich sein würde, alle Veranstaltun-gen zu besuchen. Neben grandio-sen Gottesdiensten (die nicht inWorte zu fassen sind; man musssie einfach erlebt haben), spannen-den Diskussionsrunden mitSpitzenpolitikern, Kirchen-oberhäuptern und anderen interes-santen Persönlichkeiten (z.B. demDalai Lama), wirklich gutenEvents für Jugendliche (Basket-ball- und Fußballturniere etc.) gabes viele Konzerte mit bekannten

Bands wie B3, Fury in theSlaugtherhouse, den Prinzen undPUR, zu denen man gern hinge-

gangen ist. Ofthaben wir uns,aufgrund derHitze (fast je-den Tag über30 °C) einfachmal mitten inBerlin in einenPark, mit 5-l-K a n i s t e r nWasser undein wenig„Verpflegung“h i n g e l e g t ,Frisbee ge-

spielt und „gechillt“. KleineWasserschlachten lagen daherimmer wieder an der Tagesord-nung.Die meisten haben von dem Ab-

schlussgottesdienst am 1. Juni alsder Veranstaltung gesprochen, diesie persönlich am meisten beein-druckt hat. Zugegebenermaßen ist

es wirklich faszinierend, baldschon ein wenig unheimlich, wenn200.000 Menschen vor dem Ber-liner Reichstag das „Vater Unser“zusammen beten. Insgesamt wares ein unbeschreibliches Erlebnis,in der größten deutschen Stadt aneiner der größten religiösen Ver-anstaltungen teilzunehmen. DieAtmosphäre war einmalig. Es wa-ren Menschen aus allen Teilen derErde mit unterschiedlichsten Re-ligionen an einem Fleck der Erdeund haben sich wirklich prima ver-standen. Wir alle konnten mit demKirchentag 2003 in Berlin unse-ren Horizont an Erfahrungen injeglicher Hinsicht um ein großesStück erweitern, sodass jeder vonuns den Ökumenischen Kirchen-tag weiterempfehlen würde. Wirfreuen uns auf den Katholikentag2004 in Ulm und auf den Evange-

lischen Kirchen-tag, der 2005 inHannover stattfin-den wird.Informat ionenzum Ökumeni-schen Kirchentaggibt es übrigensauf der vorbildli-chen Webseitewww.oekt.de, diezahlreiche Doku-mente zumDownload anbie-tet, und natürlichgerne auch von

denjenigen Schülerinnen undSchülern aus den Stufen 10, 11und 12, die am Kirchentag teilge-nommen haben.

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Auslandskontakte

Lernen auf der InselBericht zum Auslandsaufenthalt in England und Schottland

Von Vera C. Keil und Reenke C. Buhr (Jahrgang 13)

Wir wurden gebeten, euch überunseren Auslandsaufenthalt inEngland, respektive Schottland zuberichten. Wir haben uns freiwil-

lig für ein Jahr aufdie britischen In-seln begeben unddort im Internatgelebt. Wie eswar? Das möch-ten wir versuchen,euch zu beantwor-ten!Als Erstes: ImGanzen hat es unssuper gut gefallen,und wir wären amliebsten dort ge-blieben, wenn

sich die Zustände von Duschenund Toiletten und die Konsistenzdes Essens schlagartig verbesserthätten. Nein, Spaß bei Seite, aberauf zuviel Lebenskomfort sollteman sich im englischen Internatnicht einstellen; dafür kann manaber auf eine exzellente Gemein-schaft von Schülern, Lehrern undPersonal hoffen. Auffällig ist dasgrößere Zusammengehörigkeits-gefühl, das genauso zu dem Le-ben im Internat gehört wie Exkur-sionen und gemeinsame Aktivitä-ten, zum Beispiel mit der gesam-ten Schule ein riesiges Lagerfeu-er zu machen.Was man nicht unterschätzen darf,sind die Belastungen, die auf ei-nen zukommen, zum einen durchHausaufgaben und den Unterricht,

zum anderen durch das Fehlen derEltern als Unterstützung (um dasWäschewaschen und um das Auf-räumen kommt man nicht herum,wenn man nicht vor einer abge-schlossenen Zimmertür stehenmöchte). Das verspricht zwar einegewisse Selbstständigkeit, kannaber in manchen Momenten auchsehr belasten.Zur Eingewöhnung in Internatenist eigentlich nicht viel zu sagen,außer dass es seine Zeit braucht,bis jeder seinen Platz gefundenhat, und fast genau so lange dau-ert es auch, bis man wenigstensdas Gefühl hat, ansatzweise denGesprächen in der anderen Spra-che folgen zu können. Weiterhinmuss man sich auf strikte Regelneinstellen, wie zum Beispiel einstrenges Alkohol- und Nikotin-verbot und: “no-physical-contact“zum anderen Geschlecht.Man muss auch bereit sein, sichden Traditionen des englischenLebens zu unterwerfen. Bei eini-gen Schulen heißt das, die Schul-uniform zu tragen, bei anderenregelmäßig in die Kirche zu gehenoder auch beides. Das klingtschlimm, ist es aber gar nicht, esist einfach nur Gewöhnungssache.Zu der Tradition der englischenSchulen gehört selbstverständlichauch auch Sport, welcher dort ein-fach betrieben wird, weil es soüblich ist; und am schönsten ist es,wenn man sich am Sonntagnach-mittag in die Sonne setzen und

seine Schule begeistert anfeuernkann.Wenn ihr euch selbst entschließtnach England oder Schottland zugehen, dann würden wir euch ra-ten, es für zu mindestens zweiTerms zu tun, aber am besten fürein ganzes ein Jahr, weil mandann auch schon einen engli-schen Teilabschluss hat (AS-Le-vel). Und: Lasst euch vorher –zum Beispiel bei Frau Ehlert –individuell darüber beraten, obfür euch ein Überspringen der 11.Klasse in Frage kommt. Dannmüsstet ihr euch mit der Fächer-wahl in England so absichern,dass ihr die Aufnahmevorausset-zungen für den 12. Jahrgang er-füllt. Der Regelfall wird sein,dass ihr nacheurer Rück-kehr die 11.Klasse absol-viert, um dieVorausse t -zungen fürdie Kursstufeauch tatsäch-lich zu erfül-len. Aberauch das istes wert: Wirkönnen je-dem nurempfehlen,dieses Auslandsjahr zu machen,denn für uns war es eine einma-lige Erfahrung, die wir auf kei-nen Fall missen möchten.

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Lehrer einmal anders

Positives bewirkenNeue, vielseitig engagierte Lehrerin am AEG

Von Daniel Kutzim (Jahrgang 10)

Wo kann man Jugendliche ammeisten positiv beeinflussen? Die-se Frage stellte sich Frau Heil-mann bei ihrerBerufswahl undkam zu demE n t s c h l u s s ,dass dies ambesten als Leh-rerin in denKlassen 5 - 13gehe. Deshalbstudierte sieLehramt an derUniversität inBochum, gingdann nachHamburg undbeendete ihreA u s b i l d u n gdort mit demReferendariat1990. Anschlie-ßend bekam sieglücklicherweisesofort eine neueStelle inHamburg undkonnte so ihrenBeruf ohne Un-t e r b r e c h u n gfortsetzen, bis sie 1996 Lucas be-kam und zwei Jahre späterHannah.Nach dieser „Kinderpause“ vonsieben Jahren sah sie sich nacheiner Stelle in Niedersachsen um,und – wie so häufig – wurde ihrdas AEG empfohlen. Weil dies fürsie sehr gelegen kam, da sie seit

1993 in Jesteburg lebt, bewarb siesich und wurde angenommen.Nun hat das Kollegium tatkräfti-

ge Unter-stützung ingleich dreiF ä c h e r n :D e u t s c h ,Geschichteund Politik.Seit gut ei-nem Monatist sie an un-serer Schuleund hat ei-nen rundump o s i t i v e nE i n d r u c k :Das Schul-gebäude ge-falle ihr undvor allemseien dieLehrer undSchüler sehrnett.Neben ih-rem Berufs-leben istFrau Heil-mann auch

sonst sehr engagiert. Schon vorden Gemeinderatswahlen 2001 inJesteburg hatte sie sich in ihremWohnort politisch eingesetzt,allerdings störte es sie, dass siezwar Vorschläge einbringen konn-te, jedoch keine eigene Stimmebesaß. Deshalb stellte sie sich zurWahl und kam mit „Bündnis 90 /

Die Grünen“ in den Gemeinderat.Aber sie ist nicht nur auf eine Par-tei fixiert, sondern arbeitet in vie-len Fällen überparteilich. Auch istsie Mitglied im Kirchenvorstandihrer Gemeinde.In ihrer Freizeit fährt sie oft mitdem Fahrrad und lässt sich dabeivon ihrem Hund spazieren führen,spielt im Gegensatz zu früher abernur noch selten Tennis: „Dazukomme ich einfach nicht sehr oft“– bei diesem breit gefächertenEngagement ist das auch nichtverwunderlich. Kulturelle Veran-staltungen wie Theater besucht sieebenfalls gern.Was Musik angeht, gefallen ihrfrüher Rock, klassische Gitarreund lateinamerikanische Rhyth-men besonders. Letztere hat sieallerdings noch nicht in deren Ur-sprungsländern hören können, daihre liebsten Reiseziele etwas nä-her liegen. Sie bevorzugt skandi-navische Länder, ist aber auchsüdlicheren Gegenden wie zumBeispiel Griechenland nicht abge-neigt.Auf die Frage nach ihren Wün-schen für die Zukunft antwortetesie, dass sie sich „sozial gerechteReformen“ und „stärkere Um-weltschutzmaßnahmen“ wünsche,die „durch entsprechende interna-tionale Umweltschutzabkommengesichert“ sind. Wir wünschenFrau Heilmann, dass es ihrweiterhin so gut gefällt und sieweiterhin viel Freude mit uns hat.