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Inhalt Wir befinden uns im Jahr 1916 in der Wüste Arabiens. Theeb (der Wolf) lebt mit seinem Beduinenstamm in einer vergessenen Ecke des osmanischen Reiches. Da er kürzlich seinen Vater verloren hat, liegt es nun an seinem grossen Bruder Hussein, sich um seine Erziehung zu kümmern. Hussein versucht, ihn die Lebensweise der Beduinen zu lehren, aber der Junge geht lieber spielen als dass er lernt. Ihr Leben verändert sich schlagartig, als mitten in der Nacht ein Offizier der britischen Armee und sein Führer auftauchen, auf geheimer Mission. Der Führer bittet im Dorf um Hilfe, damit sie weiterreisen können. Hussein wird auserkoren, sie auf die alte Pilgerroute gegen Mekka zu führen. Er kann dies nicht ablehnen, ohne den guten Ruf seines verstorbenen Vaters zu gefährden. Er ist also einverstanden, die beiden bis zu einem Brunnen zu führen, der seit langem nicht mehr benutzt wird. Theeb, der ohne seinen Bruder verloren ist, beschliesst, ihnen unbemerkt auf seinem Esel zu folgen. Aber der Weg durch die Wüste ist voller Gefahren, denn seit dem Ausbruch des Krieges wird diese unwirtliche Region von osmanischen Söldnern, gesetzlosen Beduinen und Revolutionären unsicher gemacht. Bald schon verliert Theeb seinen Esel, der sich weigert, die Sanddünen zu überqueren und eines Nachts wird er von der kleinen Gruppe überrascht. Es ist leider zu spät, umzukehren und den Kleinen zurück zu bringen, denn sie sind schon zu weit vom Lager weg. Beim ersten Brunnen angelangt stellen sie fest, dass dieser verseucht ist, ein Hinweis auf Feinde, die vorerst noch unsichtbar sind. An ihrem Bestimmungsort geraten sie in einen Hinterhalt. Die Angreifer wollen den Engländer, doch der Führer und Hussein weigern sich, ihn zurück zu lassen. Bei den anschliessenden Kämpfen überlebt lediglich Theeb, der sich in letzter Sekunde im Brunnen versteckten kann. Nachdem es ihm gelingt, aus dem Brunnen wieder heraus zu kommen, ist er allein mit den Leichen der Kämpfenden. Er stellt jedoch fest, dass einer der Banditen zwar schwer verletzt aber noch am Leben ist. Was tun? Ihn töten? Aber dann wäre er ganz allein und wüsste nicht, wie er wieder zu seinem Stamm zurückkehren könnte. Dem Banditen seinerseits ist bewusst, dass er es ohne den Kleinen nicht schaffen wird__________________________________________________ Kommentar Der geschichtliche Rahmen Das historische Umfeld sah folgendermassen aus: auf der einen Seite der erste Weltkrieg und auf der anderen Seite das Ende des Arbeitshilfe Theeb Ab März im Kino Spielfilm, Jordanien, 2014 Regie : Naji Abu Nowar Drehbuch: Bassel Ghandour, Naji Abu Nowar Kamera : Wolfgang Thaler Ton : Dario Swade Musik : Jerry Lane Schnitt : Rupert Lloyd Darsteller/innen : Jacir Eid, Theeb; Hassan Mutlag, Fremder; Hussein Salameh, Hussein; Jack Fox, Edward; Marji Audeh, Marji Produktion : Bassel Ghandour, Rupert Lloyd Originalversion arabisch mit deutschen u. franz. Untertiteln Dauer : 100 Minuten Zielpublikum : ab 14 Jahren

Theeb · 2020. 10. 2. · Damaskus mit Medina und es war geplant, die Strecke bis nach Mekka zu verlängern. Der Bau dieser Linie hatte zwei Ziele : das erste war, die Pilgerfahrten

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Page 1: Theeb · 2020. 10. 2. · Damaskus mit Medina und es war geplant, die Strecke bis nach Mekka zu verlängern. Der Bau dieser Linie hatte zwei Ziele : das erste war, die Pilgerfahrten

Inhalt Wir befinden uns im Jahr 1916 in der Wüste Arabiens. Theeb (der Wolf) lebt mit seinem Beduinenstamm in einer vergessenen Ecke des osmanischen Reiches. Da er kürzlich seinen Vater verloren hat, liegt es nun an seinem grossen Bruder Hussein, sich um seine Erziehung zu kümmern. Hussein versucht, ihn die Lebensweise der Beduinen zu lehren, aber der Junge geht lieber spielen als dass er lernt. Ihr Leben verändert sich schlagartig, als mitten in der Nacht ein Offizier der britischen Armee und sein Führer auftauchen, auf geheimer Mission. Der Führer bittet im Dorf um Hilfe, damit sie weiterreisen können. Hussein wird auserkoren, sie auf die alte Pilgerroute gegen Mekka zu führen. Er kann dies nicht ablehnen, ohne den guten Ruf seines verstorbenen Vaters zu gefährden. Er ist also einverstanden, die beiden bis zu einem Brunnen zu führen, der seit langem nicht mehr benutzt wird. Theeb, der ohne seinen Bruder verloren ist, beschliesst, ihnen unbemerkt auf seinem Esel zu folgen. Aber der Weg durch die Wüste ist voller Gefahren, denn seit dem Ausbruch des Krieges wird diese unwirtliche Region von

osmanischen Söldnern, gesetzlosen Beduinen und Revolutionären unsicher gemacht. Bald schon verliert Theeb seinen Esel, der sich weigert, die Sanddünen zu überqueren und eines Nachts wird er von der kleinen Gruppe überrascht. Es ist leider zu spät, umzukehren und den Kleinen zurück zu bringen, denn sie sind schon zu weit vom Lager weg. Beim ersten Brunnen angelangt stellen sie fest, dass dieser verseucht ist, ein Hinweis auf Feinde, die vorerst noch unsichtbar sind. An ihrem Bestimmungsort geraten sie in einen Hinterhalt. Die Angreifer wollen den Engländer, doch der Führer und Hussein weigern sich, ihn zurück zu lassen. Bei den anschliessenden Kämpfen überlebt lediglich Theeb, der sich in letzter Sekunde im Brunnen versteckten kann. Nachdem es ihm gelingt, aus dem Brunnen wieder heraus zu kommen, ist er allein mit den Leichen der Kämpfenden. Er stellt jedoch fest, dass einer der Banditen zwar schwer verletzt aber noch am Leben ist. Was tun? Ihn töten? Aber dann wäre er ganz allein und wüsste nicht, wie er wieder zu seinem Stamm zurückkehren könnte. Dem Banditen seinerseits ist bewusst, dass er es ohne den Kleinen nicht schaffen wird…

__________________________________________________

Kommentar Der geschichtliche Rahmen

Das historische Umfeld sah folgendermassen aus: auf der einen Seite der erste Weltkrieg und auf der anderen Seite das Ende des

Arbeitshilfe

Theeb

Ab März im Kino

Spielfilm, Jordanien, 2014 Regie : Naji Abu Nowar Drehbuch: Bassel Ghandour, Naji Abu Nowar Kamera : Wolfgang Thaler Ton : Dario Swade Musik : Jerry Lane Schnitt : Rupert Lloyd Darsteller/innen : Jacir Eid, Theeb; Hassan Mutlag, Fremder; Hussein Salameh, Hussein; Jack Fox, Edward; Marji Audeh, Marji Produktion : Bassel Ghandour, Rupert Lloyd Originalversion arabisch mit deutschen u. franz. Untertiteln Dauer : 100 Minuten Zielpublikum : ab 14 Jahren

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Osmanischen Reiches. Der Krieg führte letzteres herbei, war aber nicht der Grund dafür sondern beschleunigte lediglich den allmählichen Niedergang, der, und da sind sich die Historiker einig, bereits am Ende des 17. Jahrhunderts begonnen hatte. Auf seinem Höhepunkt erstreckte sich das Reich von den Toren von Wien im Norden bis zum Indischen Ozean im Süden, bis nach Algerien im Westen und Persien im Osten (siehe Karten im Anhang). Zum Zeitpunkt der Geschichte und des Krieges bestand das Reich nur noch aus den arabischen Provinzen (von Syrien und Libanon im Norden bis zum Roten Meer und Mekka im Süden), und der Türkei als Kernstück, zur Zeit als die Partei der jungen Türken, am Anfang der Modernisierung, bereits an der Macht waren. In diese Periode fällt auch der erste Genozid der Moderne, nämlich jener an der armenischen Bevölkerung in der Türkei – auch hier herrscht Einigkeit unter den Historikern. Am Anfang des Krieges gab sich das Reich – oder zumindest ein Teil seiner Regierung – neutral. Eine Reihe von Gründen (siehe Text von Arnold Hottinger im Anhang) veranlasste jedoch das Osmanische Reich, sich auf die Seite der zentraleuropäischen Mächte zu schlagen (Deutschland und Österreich-Ungarn). Die alliierten Streitkräfte scheiterten mit ihren ersten Frontalangriffen gegen die osmanischen Armeen. Grossbritannien drängte die arabischen Stämme im südlichen Teil des Reiches, sich gegen die Zentralmacht aufzulehnen (der Agent T.E. Lawrence – der berühmte «Lawrence von Arabien» wurde mit der Organisation dieser Aufstände betraut). Diese Stämme dagegen hatten mit diesem Krieg nichts am Hut und wollten sich vom Joch des Reiches befreien.

Der geographische Rahmen

Die Handlung des Films spielt im Süden von Jordanien, einer Gegend, in der es nur Wüste und schroffe Bergmassive gibt. Dort wohnten ausschliesslich nomadisierende Beduinenstämme, die vor allem vom Eskortieren von Pilgerkarawanen lebten, die unterwegs zu den heiligen Orten des Islam, im

Besonderen Mekka waren. Im Film wird eine Bahnlinie erwähnt, die «Hedjaz-Eisenbahn»; sie verband Damaskus mit Medina und es war geplant, die Strecke bis nach Mekka zu verlängern. Der Bau dieser Linie hatte zwei Ziele : das erste war, die Pilgerfahrten zu erleichtern und das Reisen bequemer und kürzer zu machen; das zweite war politischer Natur, man wollte die Peripherie näher zum Zentrum des Reiches bringen. Es lag deshalb auf der Hand, dass Grossbritannien diese Verbindung zum Süden unterbrechen musste. So war es die Mission des britischen Offiziers, die Eisenbahnlinie zu sprengen. Allerdings war auch eine andere Gruppe an deren Verschwinden interessiert: Die Beduinen nämlich, denen die Bahnlinie eine wichtige Einkommensquelle weggenommen hatte. Die Lebensweisen, die Bräuche und Traditionen der Bewohner/innen dieser wunderschönen Region waren geprägt durch das Klima und die schwierigen Lebensbedingungen auf einem kargen Boden. Naji Abu Nowar, der Regisseur, erklärt beim Vorstellen seines Filmes folgendes: «Wenn ein Fremder vor eurem Zelt um Unterschlupf bittet, sollt ihr ihm Laut Gesetz der Beduinen Schutz bieten, bis die Bedrohung auf friedlichem Weg verschwunden ist. Es ist auch bekannt als das Gesetz des Dakheel und es wird als heilige Pflicht des Gastgebers angesehen, seinen Dakheel zu beschützen unter

welchen Umständen auch immer. Im Übrigen gibt es viele Geschichten von Gastgebern, die ihrem Besucher Schutz geboten haben, um dann zu merken, dass der Dakheel ein Mitglied ihrer eigenen Familie umgebracht hat. Dies entbindet den Gastgeber jedoch nicht von seiner Pflicht. Er muss den Mörder solange beschützen, bis zwischen ihnen Frieden geschlossen ist. Der Ruf eines Mannes hängt davon ab, was er in solch schwierigen Situationen tut. Je unmöglicher die Situation ist, desto grösser ist der Respekt vor ihm, weil er das Gesetz befolgt hat. Beduinenbräuche wie dieser sind wegen der lebensfeindlichen Umgebung, der Wüste, entstanden (…) denn ihr müsst auf die Freundlichkeit der Fremden zählen um zu überleben. Die Menschen

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müssen sich gegenseitig helfen, um beiderseits ihre Existenz zu sichern. Am Anfang des Films stand die Idee, diese Gemeinschaftskultur des Überlebens mit dem moralischen Dilemma des Dakheel zu verknüpfen. Was würde wohl geschehen, wenn wir mit unserem schlimmsten Feind irgendwo eingeschlossen wären, wir aber auf ihn angewiesen wären, um am Leben zu bleiben? Wie kann sich dieses Verhältnis verändern? » «Damit man eine solche heikle und unerbittliche Situation meistern kann, muss eine Person eine unglaubliche Charakterstärke besitzen. In der Beduinenkultur würde man einen Jungen, der eine solche Situation erleben muss, Theeb (Wolf) nennen.

Wenn uns jemand mit Wolf bezeichnet, dann haben wir seine Achtung als mutige und clevere Männer erworben, die unmögliche Taten vollbringen können.» Wenn im Film der Vater seinem Sohn den Namen Theeb gegeben hat, dann deshalb, weil er in Zukunft viel von ihm erwartet. Umgekehrt

macht das Tragen dieses Namens dem kleinen Jungen Mut. Die filmische Umsetzung der Erzählung Wir erleben die Geschichte ganz klar aus der Sicht des Jungen. Alles was er nicht verstehen kann, wird nicht erklärt. Die Kamera folgt fast immer dem Jungen. Wenn Theeb einmal nicht im Bild erscheint, so erleben wir die Handlung aus der Sicht des Darstellers (subjektive Kamera). Der Film bedient sich aller Charakteristiken des Western: Aufnahmen von unerforschten Weiten oder zumindest kaum bekannten Gegenden, wo es keine Behörden gibt und die Gesetzlosen herrschen. Diese Gegenden durchquert man auf dem Rücken eines Kamels (im Western auf einem Pferd). Die Ankunft der Eisenbahn, Symbol der Modernisierung, aber auch der Verarmung der einheimischen Bevölkerung, ist auch Abbild von politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen. Schliesslich sind da die Hinterhalte, in welche die Helden des Films geraten.

___________________________________________________

Lernziele

► Seine Kenntnisse über den ersten Weltkrieg erweitern – im

Speziellen über seinen Ablauf im Mittleren Osten, indem man lernt,

geschichtliche Recherchen anzustellen, historische Karten zu lesen und die gesammelten Informationen zu interpretieren. ► Kenntnisse über den Mittleren Osten erwerben oder erweitern,

über seine Geschichte, seine Geografie. ► Lernen, einen Film zu analysieren und zu bewerten : die

Mittel, die einem Filmemacher zur Verfügung stehen, um seine Geschichte zu filmen; Analyse des

Handlungsablaufes; Evaluation der Eignung des Films, um eine gesellschaftliche oder psychologische, eine historische oder politische Situation zu beschreiben.

___________________________________________________

Fächer und Themen (Beispiel) Geographie: Geographische

Räume und die bestehenden Verbindungen zwischen den Menschen und zwischen den Gesellschaften in dieser Umwelt analysieren.…; Jordanien, Humangeographie, physikalische Geografie ; geographisches Umfeld Jordaniens. (PER SHS 31-33) Staatsbürgerkunde: über die

Bedeutung der Solidarität in einem wenig gastfreundlichen Umfeld nachdenken. Medienerziehung: Konsum und

Produktion von Medien und den Umgang mit Information unter verschiedenen Aspekten beleuchten... Analyse von Filmsequenzen.. (PER FG 31 MITIC) Geschichte: Geschichte des

ersten Weltkrieges im Mittleren Osten... Geschichte des Mittleren Ostens während und nach dem osmanischen Reich. (PER SHS 32)

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Ideen für den Unterricht

Vor dem Film :

► In der Klasse : Die Schüler/innen stellen individuell oder in Gruppen Recherchen an, um die Weltlage und die Situation in der Region im Jahr 1916 kennenzulernen, um den folgenden Film besser zu verstehen. Nach dem Film :

Über den Film ► In der Klasse: Diskussion über die Geschichte, die im Film erzählt wird; wie könnte man sie auf fünf Zeilen zusammenfassen? 1. Phase: Allgemeine Diskussion, um fünf Schlüsselbegriffe festzuhalten, welche die Handlung und die Aufarbeitung der Erzählung charakterisieren (als Anhaltspunkt siehe Beispiel im Anhang 2). 2. Phase: jeder Schüler (oder in kleinen Gruppen) verfasst eine Zusammenfassung des Films mit Hilfe dieser fünf gewählten Schlüsselbegriffen (15 – 20 Minuten). 3. Phase: In der Klasse Wahl des Textes, der den Film am besten zusammenfasst. ► Die Bilder, Studium der Einstellungen und Aufnahmen; in der Regel geschieht die Produktion eines Films in drei Etappen: das Schreiben (des Drehbuchs), das Drehen (die Bildaufnahmen) und der Schnitt (die Anordnung der gefilmten Szenen). Jede dieser Etappen ist wichtig, aber entscheidend ist letztlich das Drehen. Jede Aufnahme wird auch «Einstellung» genannt. Diese definiert sich durch die Dauer, die feste oder bewegte Kamera, das Licht und die Einstellung. Hier interessiert vor allem die Einstellung mit Hilfe von Fotos aus dem Film (siehe Anhang 3). ► Naji Abu Nowar, der Regisseur, nimmt in seinem Interview (Anhang 1)

Bezug auf den Western und John Ford. Im Internet Fotos von Western suchen, die jenen im Film gleichen, insbesondere in Filmen von John Ford. Sich mit der Region des Mittleren Ostens vertraut machen ► Auf der Landkarte im Anhang 6 die folgenden Städte entsprechend eintragen (Akaba, Athen, Alexandria, Alger, Bagdad, Bassora, Kairo, Damaskus, Istanbul, Medina, Mekka, Rom, Tripoli, Tunis) ► Die Eisenbahnlinie von Hedjaz einzeichnen: von wo bis wo führt sie? Mit Hilfe der Karte im Anhang 5 die Grenzen der Länder im Jahr 1914 einzeichnen (blau). ► Im Internet oder in der Literatur die aktuellen Länder in diesen Regionen recherchieren und ihre Grenzen (rot) auf der Karte (Anhang 6) einzeichnen. In der Klasse: die Unterschiede kommentieren. ► Auf der gleichen Karte die Region ankreuzen, wo die Filmhandlung spielt. Sich mit den geschichtlichen Figuren vertraut machen, die jene Zeit geprägt haben Einige dieser Persönlichkeiten im Anhang 7 gehören historisch zusammen. ► Mit Hilfe des Textes von Arnold Hottinger (Anhang 4) diese Verbindungen herausfinden, (eine Figur kann in mehreren Verbindungen vorkommen) und erklären weshalb. ► Aber es gibt eine Figur, die nicht dazu gehört: welche ist es? ► Ausserdem sind diese Persönlichkeiten mit bestimmten Gegenden des nahen Ostens verbunden: diese Verbindungen herausfinden.

___________________________________________________

Weiterführende Informationen

www.trigon-film.org/de/movies/Theeb (deutsch/franz.) http://orientxxi.info/l-orient-en-guerre-1914-1918/comment-la-premiere-guerre,0734 (franz.) www.georgescorm.com/personal/download.php?file=art%20politique%20%C3%A9trang%C3%A8re.pdf (franz.) www.lesclesdumoyenorient.com/Le-Moyen-Orient-dans-la-Premiere.html (franz.) www.zeit.de/2004/32/Hauptst_9fck_1-Nahost (deutsch) www.zeit.de/zeit-geschichte/2014/01/erster-weltkrieg-essay/seite-3 (deutsch)

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https://fr.wikipedia.org/wiki/Front_du_Moyen-Orient_%28Premi%C3%A8re_Guerre_mondiale%29 (franz.) www.cineclubdecaen.com/realisat/ford/prisonnieredudesert.htm (franz.) http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Schwarze_Falke (deutsch)

___________________________________________________

Bibliografie

Über den Nahen Osten : - La décennie qui ébranla le Moyen-Orient 1914-1923, Nadine Picaudou,

Ed. Complexe, Bruxelles 1992 - Proche-Orient, géopolitique de la crise, Revue Hérodote, Ed. La

découverte, Paris, 2007 - Wegweiser zur Geschichte. Naher Osten, Schöningh Verlag, 2009

(deutsch) Über das arabische Kino : - Dictionnaire des cinéastes arabes du Moyen-Orient, Roy Armes, Ed.

L'Harmattan, Paris, 2012 - Kino des Orients, Amin Farzanefar, Schüren Verlag, 2004 (deutsch)

Geschichte des Kinos: - Cinéma et histoire, Marc Ferro, Ed. Gallimard, coll folio, Paris 1993 - Le XXe siècle à l'écran, Shlomo Sand, Ed. Seuil, Paris 2004 - Filmgeschichte und frühes Kino, Thomas Elsaesser, edition text und

kritik, TB 2002 (deutsch) - Geschichte des internationalen Films, Geoffrey Nowell-Smith, Verlag

Metzler, 2006 (deutsch) ___________________________________________________

Martial Knaebel, ehemaliger artistischer Direktor des Internationalen Filmfestivals Fribourg, März 2015 Übersetzung aus dem Französischen: Peter Meier-Apolloni, Twann

Autorenrechte : http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/fr/

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Anhang 1 – Naji Abu Nowar über Theeb Vorbereitungen

s an s n ar r ns einen es ern a en er ie Beduinen zur Zeit der Grossen Arabischen Revolte. Diese Periode r alle e er r ssen es ern mit den Themen einer brutal sich ändernden Welt, der Eisenbahn, den Grenzen, den Gangstern und einem unendlich scheinenden, wilden und nicht kontrollierbare Gebiet. Gleichzeitig wollten wir das Filmgenre des Westerns nicht einfach den Beduinen aufzwingen, es schwebte uns vor, in ihre Kultur einzudringen und etwas Organisches daraus entstehen zu lassen. Wir wollten eine Geschichte entwickeln, die beides sein soll: Filmisch und wahr in Bezug auf ihre Lebensart. ir reis en als a i in er s e in r anien ganz in die Welt unserer Handlung einzutauchen. Wir haben mit einigen der letzten nomadischen Beduinen des Landes ein Jahr im Dorf Shakiriya verbracht. Eben erst sesshaft geworden, veränderte sich ihr Leben drastisch wie jenes der Figuren in unserem Film. Konnten die Älteren noch reiten, Spuren lesen, jagen und Wasser finden, fehlten den Jungen bereits diese Kenntnisse; sie verliessen sich auf ihre Offroader, Strassen und moderne Wasserversorgung. Alle waren sie aber begeistert von unserem r e eil sie es a als ein r r al n i rer Kultur empfanden. Es war also in einer Partnerschaft, in der wir mit den Beduinen zusammen die Geschichte entwickelten und im stillen Einvernehmen, dass wir Authentizität suchen wollten. Im Kennenlernen ihrer Folklore und Traditionen entwickelten sich das Drama und die Tiefe des Drehbuchs. Hier verliessen wir auch die formalen Grenzen des Genre-Films und begaben uns ins Gebiet einer lebendigen und atmenden Welt. Diese Haltung prägte jede Phase unseres Projekts. Die Requisiten waren alle handgefertigt durch die Sippe, die alte Techniken verwendete. Nichts sollte einfach s en a sein alles seine Funktion haben, geschaffen r as Leben in der s e. ese a en wir den Film genauso mit Leuten aus den lokalen Beduinengemeinden, wer sonst hätte iese i ren n ie ei enen r a ren la r i er er r ern nnen. ll as a a e r ass eine Welt entstand, die sich auch vor und na en na en le en i an l e. Drehorte

Theeb wurde in Jordanien gedreht an drei verschiedenen Orten. Die Aufnahmen mit der Sippe entstanden im Wadi Araba, da ist das militärische Grenzgebiet in der Nähe von Israel. Den Pilgerweg drehten wir im Wadi Rum und die osmanische Festung s e in a a e a il e er s li n Amman. Das meiste r e als i a i e re ir er ein Jahr lang nsere asis a en. ie re r e aren essen iell r nsere

Geschichte, sie prägen die Handlung und geben den Ton vor, sollten a einen ei ens n i en ara er a en. r en il er e wollte ich, dass Theeb und das Publikum dauernd von Bergen umgeben sind. Ich wollte erreichen, dass der Himmel nie den en er r es s ll e sein ie in eine tiefen Wald. Am Ende gab es im Wadi Rum nur einen Moment, in dem der Himmel den en er r und das wirkt dann dramatisch gut. Die Pilger-Schlucht, in der ein schöner Teil des Filmes spielt, war nicht einfach zu finden, denn wir suchten eine ganz spezielle geografische Vorgabe. Es war ein Zufall, der uns nach langer Suche an diesen Ort in the middle of nowhere brachte, und jeden Tag mussten wir eine Stunde Offroad-Fahrt aufwenden, um hinzugelangen. Ein grösseres Problem war es, dass der zentrale Teil von Wadi Rum bei Touristen populär ist, da kurven doch einige Offroader herum. Wir konnten es uns nicht leisten, das Gebiet grossräumig abzusichern und mussten am Ende einfach ein paar wenige Fahrspuren im Sand digital entfernen. Sand

Welches die grösste Schwierigkeit war? Sand! Wir steckten dauernd fest im Sand. Ich weiss nicht, wie oft uns die Beduinen aus solchen Situationen heraushelfen mussten. Zudem kann das Wetter in dieser Region brutal sein. Wir haben zwar im Herbst gedreht, aber die Temperatur im Wadi Araba war regelmässig auf er ra n es war unglaublich trocken. Spätestens am Mittag l e an si ie enn an in eine en e a en r e. Nach dem Wechsel des Drehorts erlebten wir dann das Gegenteil: Heftige San s r e n e en s ar eine Flut, die uns zwang, as e ie en il er r nnen r er e en zu verlassen. as ea s er e n ein e ir r en eine l e von Lost In La Mancha drehen. Nomaden

Wir haben unser Team sehr sorgsam ausgewählt und nur abenteuerlustige eis er en a ier ie erei aren r eine Herausforderung. Wir alle wollten den Film in einer nomadischen Art drehen, n r l is is in as ni . rs r n li ll en ir ee s Reise selber machen und der Reihe nach drehen. Die Drehorte waren aber zu abgelegen und die Bewegung zwischen ihnen zu hart r ie re . ir ss en a schauen, dass Essen, Wasser und Benzin vorhanden waren, dass die Gefahren in diesem immensen e ie ne il n e an r sie nicht zu gross waren. Also a en ir ns r ie arian e eser -Camp entschieden. Das war immer noch schwierig genug, aber wir hatten fliessendes Wasser und einen Generator. Unser wichtigster Beduine Abu Jacir war als Nomade aufgewachsen und hat sich erst im Dorf Shakriya niedergelassen, als er schon 20 Jahre alt war. Er hat mich oft hinausbegleitet und mir das

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Gebiet gezeigt. Durch ihn habe ich selber erfahren, was Spurensuche, Jagd, Pflanzenwahl, Wassersuche und das Wissen bedeutet, as en e inen erle en in er ste hilft. Dann a e i as l ass i i eine Dorfältesten eine schöne Zeit verbringen konnte, und das war ein wenig ein Beduine wie Sherlock Holmes. Der konnte nun jede Spur erkennen. Selbst die li ei rei i er ie er a i n r enn sie einen schwierigen Fall haben und es gilt, die Spur zum Schuldigen zu finden. Darsteller

ir a en n la li es l ee in eine an r en Stadium des Castings zu finden. Um finanzielle Mittel zu suchen, drehten wir einen Stimmungsfilm, den wir möglichen Geldgebern bei Gesprächen zeigen konnten. Wir baten unseren Beduinenkontakt Eid Suwhileen, einen Knaben zu suchen, der Theeb spielen könnte. Eid schickte uns seinen Sohn Jacir, der uns zur Seite stehen sollte. Es war zunächst mehr aus Bequemlichkeit denn Absicht, dass wir ihn gleich selber engagierten. Aber bald schon merkten wir, dass Jacir vor der Kamera etwas Besonderes ausstrahlte: Er hatte eine echte Leinwandpräsenz. Bei den Erwachsenenrollen war das Casting dann viel schwieriger. Die beduinische esells a l ra i i nell e e a ie darstellende Kunst. Aber ich wollte

authentische Darsteller, die die beduinische Kultur kannten und unseren Figuren entsprachen. Es war wichtig, dass sie den Beduinendialekt sprechen mit dem eigenen Akzent. Jordanien hat keine Filmindustrie und auch keine ra i i n in il s a s ielerei. ir aren er e ass wir am nächsten an die Wirklichkeit herankämen, wenn wir mit lokalen Darstellern arbeiteten. Begonnen hat das Anfang 2012. Wir luden alle Beduinen von den umliegenden Regionen ein, am Casting teilzunehmen und interviewten etwa 250 Leute. Tiere

ir s er en na rli er ie Filmweisheit: «Arbeite nie mit in ern er ieren. li denke ich, dass wir ziemlich err sein mussten, ein derart ambitioniertes Projekt anzupacken. Die Tiere haben tatsächlich einiges an Chaos verursacht. Am ersten Tag, als wir ankamen, merkten wir, dass Theebs Esel schon mal abgehauen war. Nach drei Fluchten realisierten wir, dass das Männchen auf der Suche nach einem Weibchen war, mit dem es zusammenspannen konnte, und es liess keine Gelegenheit aus, uns zu entfliehen. Es gab zahlreiche Momente in dieser Art, und wir hätten wohl genügend Filmmaterial, um einen Kurzfilm zu gestalten mit abgehauenen Eseln, singenden Ziegen und aufgeblasenen Kamelen. (Quelle: Trigon Magazin Nr. 22)

Zwei Aufnahmen mit einer frappierenden Ähnlichkeit: oben das Wadi Rum, so wie man es in Theeb sehen kann; unten links ein Blick auf das berühmte Monument Valley im US-Staat Utah und rechts wie es sich im Film The Searchers von John Ford präsentiert (Foto: Trigon-Film und Wikipedia)

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Anhang 2 – Theeb und die 5 Schlüsselbegriffe

Zeit (der Handlung)

Ort (der Handlung)

An der Handlung beteiligte Filmfiguren

Handlung

Moral / Ergebnis der Handlung

Anhang 3 – Zwei Einstellungen aus Theeb

Man kann feststellen, dass auf den beiden Fotos die Personen und die Gegenstände mit der gleichen Schärfe dargestellt sind, ob sie nun im Vorder- oder Hintergrund stehen; trotzdem unterscheiden sie sich in der Gestaltung der Einstellung, ja sind sogar gegensätzlich. Die Anwendung dieser Tiefenschärfe zeigen das Bestreben des Regisseurs, die Filmfiguren mit der Umgebung eins werden zu lassen. Vergleicht man mit den grossen Western von John Ford, kann man dort Ähnliches feststellen, zum Beispiel in The Searchers. Dennoch unterscheiden sich die beiden Aufnahmen bezüglich Einstellung grundsätzlich: die eine ist eng, die andere weit. Welche Gefühle können sie beim Betrachter auslösen?

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Anhang 4 – Arnold Hottinger : Das Ende des osmanischen Reiches

Seite Deutschla

vor Kriegsbeginn eine Allianz mit

Deutschland zu schmieden, war unter

komplexen und wenig durchsichtigen

Umständen

darauf ausgegangen war, durch den Bau

einer neuen Kriegsflotte die

Seeherrschaft Grossbritanniens

herauszufordern. Zur Zeit des

Kriegsausbruchs in Europa befanden

sich zwei grosse

hatte, gerade fertiggestellt in britischen

Werften. Winston Churchill, Erster

Seelord, beschloss, sie gegen

v

Geldsammlungen finanzi

ihren Empfang in Istanbul waren

Festlichkeiten und eine «Woche der

Marine» geplant.

Sieben Schlachtschiffe

Die deutsche Marine besass sieben

Schlachtschiffe der damals modernsten

und mächstigsten «dreadnought

Deutschlands geraten sollten, könnten

sie das Machtgleichgewicht zu Gunsten

Deutschlands verschieben. Die

Forschungen von David Fromkin

machen es wahrscheinlich, dass Enver

Pasha die Allianz mit Deutschland, die

er anstrebte, zustande brachte, indem er

den Deutschen das eine der beiden

Schlachtschiffe, die sich in England

befanden, versprach.

Wahrscheinlich tat er das, als er bereits

wusste, dass die Engländer das

Schlachtschiff beschl

die Deutschen dies jedoch noch nicht

erfahren hatten. In der unmittelbar vor

Kriegsausbruch besiegelten, jedoch

geheim gehaltenen Allianz verpflichtete

sich das Deutsche Reich, dem

Osmanischen zu Hilfe zu kommen,

wenn dessen Territorium angegriffen

werde. Eine weitere Schlachtschiff-

Episode folgte. Das deutsche Schiff

«Goeben» sah sich kurz nach

Kriegsausbruch (13. Juli 1914)

gemeinsam mit seinem Schwesterschiff

«Breslau» verfolgt von einem britischen

Geschwader im Mittelmeer und suchte

Zuflucht in den Dardanellen.

Das Osmanische Reich war zu diesem

Zeitpunkt noch eine neutrale Macht. Als

solche wäre es verpflichtet gewesen, die

beiden deutschen Schiffe entweder zu

internieren oder sie nicht

wurden. Die deutschen Matrosen

deutsche Admiral, Wilhelm Souchon,

kam unter den Oberbefehl der

osmanischen Regierung.

Jungtürken

-Partei, war gespalten. Ihr

Vorsitzender, Grosswesir Said Halim

Pascha,

-

deutsche Kriegsminister, indem er

Admiral Souchon Befehl gab, mit den

beiden zuvor deutschen Schlachtschiffen

ins

nach weiteren Intrigen Envers, um die

Lage zu verschärfen, zu einer russischen

Kriegserklärung am 1. November 1914.

Was die Ausdehnung des Krieges auf

das Osmanische Reich zur Folge hatte.

Enver Pasha

die schwerste Niederlage einer

osmanischen Armee wä

er gegen 86 Prozent seines ganzen

Heeres von rund 100 000 Soldaten. Die

Russen drangen bis Erzurum vor. Doch

später mit der Revolution von 1917

zogen sie all ihre Truppen ab.

-

erreichten unter grossen Entbehrungen

mehr anhielt, bis er Gaza erreichte.

Grossbritannien versuchte darauf einen

direkten Angriff auf Istanbul, das

Zentrum des Reiches, indem es mit

seiner Marine die befestigten

Dardanellen durchqueren wollte. Am 19.

Februar 1915 begann der Angriff der

Flotte. Doch die Entscheidungsschlacht

fand ers

Munitionsknappheit litt, verzichtete

Admiral de Robeck, der den Flotten-

Angriff leitete, nach Verlusten am

18.März auf den Versuch, die Angriffe

zu erneuern und beschl

der Flotte hätte folgen sollen. Die

Truppenlandung begann am 18.März

und die Kämpfe auf der Gallipoli-

Halbinsel dauerten bis zum Dezember

1915, als die englischen Truppen wieder

zur See evakuiert wurden, ohne Istanbul

erreicht zu haben.

Winston Churchill

Truppen. Auf

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der englischen Seite kämpften

Commonwealth-Soldaten, unter ihnen

viele Australier und Neuseeländer. Die

Todesopfer auf

000 Menschen. Winston

Churchill, damals «First Lord» der

englischen Kriegsflotte, galt als

v

Townsend versuchten, nach Bagdad zu

m

Goltz bei Kut umzingelt. Sie mussten

sich nach viereinhalb Monaten der

Belagerung im April 1916 ergeben.

Die Hedjazbahn nach Medina

Um den Druck auf den Kanal zu

vermindern, begann die britische

Diplomatie von Kairo aus eine

Korrespondenz mit dem arabischen

Lokalherrscher von Mekka, dem

Scherifen Hussein. Der Briefwechsel

endete mit einer Übereinkunft, der

Scherif werde britische Hilfe zur

Errichtung eines arabischen Reiches

erhalten, wenn er sich gegen das

Osmanische Reich erhebe. Die Zusagen

arabischen Reiches zu liegen kämen,

waren wenig präzis: «östlich von

Palästina und östlich von Homs und

Aleppo».

Gouverneurs von Mekka, als dieser mit

der Hauptmacht

seiner Soldaten nach Taif in die

Sommerfrische gezogen war, um

Sie

verteidigten sich zäh einen Monat lang,

und mussten sich erst am 4. Juli 1916

ergeben, als der Gouverneur des Sudans,

Sir Reginald Wingate, zwei Kanonen

nach Mekka schickte, um die dortigen

Festungswälle zusammenzuschiessen.

Der Sohn des Sherifen, Faisal ibn

Hussein, zog darauf nach Medina,

war die so genannte Hijaz Bahn gelangt,

die mit deutscher Hilfe gebaut wurde

sollen. Diese

Bahn bildete die einzige Verbindung der

belagerten

Kommandanten gelang es, den ersten

Angriff Faisals vom Oktober 191

lange Belagerung der Stadt durch die

Truppen Faisals. Diese bestanden aus

Stammeskämpfern der Beduinen und

einem kleinen Corps arabischer

Berufsoffiziere, die in der osmanischen

Armee gedient hatten, aber zum

Scheri

waren. Die Belagerung von Medina,

eher locker gehalten, sollte lange

dauern. Erst 72 Tage nach der

Kapitulation des Osmanischen Reiches

(Mudros

Medina, Fakhreddin Pasha.

Agent T.E.Lawrence

Von Kairo aus hatte General Archibald

Murray zweimal versucht, Gaza zu

erobern, um den Kanal abzusichern,

jedoch ohne Erfolg. Er war es auch, der

den Agenten T.E. L

200 000 Pfund monatlich zu diesem

Zweck.

Es war in erster Linie die strategische

Konzeption von

Irregulären bestimmte. Sie ging darauf

aus, einerseits Verbindung zum britisch

beherrschten Ägypten herzustellen,

indem die arabischen Truppen die

Hafenstadt Aqaba einnahmen. Sie hatte

nur eine schwache B

sprengte. Aqaba war so schwach besetzt,

weil nieman

Medina von Aqaba trennt.

Nach seinen vergeblichen

Vorstossversuchen auf Gaza wurde der

Oberkommandant in Kairo, Murray,

durch General Edmund Allenby ersetzt,

der die –

Batallionen deutscher Soldaten bestand.

Geheime Verhandlungen

Auch im Irak wurde ein neuer

Oberkommandant mit einer Streitmacht

aus indischen Soldaten ausgesandt und

beauftragt, die Scharte auszuwetzen, die

sein Vorgänger Townsend erlitten hatte.

Dies war General Frederick Maude, der

im Dezember 1916 seinen Feldzug aus

Basra begann und am 11. März 1917

Bagdad erreichte. Dort wurde er krank

und starb an der Cholera.

Tage vor der Kapitulation des

Osmanischen Reiches von Mudros. Die

arabischen Irregulären konnten

Damaskus gleichzeitig mit den Truppen

Allenbys am 1. Oktober 1918

einnehmen. Faisal wurde zum König

von Syrien ernannt.

Europa teilt auf

Doch gleichzeitig mit dem Briefwechsel

mit

rt von den Diplomaten Sykes und

Picot, dauerten von November 1915 bis

März 1916, sie wurden im Mai 1916

unterzeichnet, blieben aber weiterhin

geheim bis zum Oktober 1917, als die

junge Sowjetunion nach der russischen

Revolution ihren Inhalt veröffentlichte.

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Generalkonsul,

und Kriegsminister in London während

der beiden ersten Jahre des Krieges.

Sein Hauptanliegen war, Russland nach

dem

Fall des Osmanischen Reiches den

Zugang zum arabischen Nahen Osten

abzuschneiden, i

ergiffen, die zwischen der zaristischen

Macht und dem Suez-Kanal zu liegen

kämen, wenn das Osmanische Reich

zusammenbreche. Nach der russischen

Revolution trat d

Zarenreich. Deshalb wurden die

Gegenmassnahmen, die Kitchener

eingeleitet hatte, beibehalten.

Versailles bringt Mandat über Syrien

Das Sykes-Picot Übereinkom

Libanon erhielt. Französische Truppen

unter General Gouraud schlugen die

kleine Truppe der Regierung Faisals bei

Maysaloun vor Damaskus 1920 und

errichteten die französische

Mandatsherrschaft. Faisal und seine

Anhänger mussten fliehen. Doch Faisal

wurde später unter britischem Einfluss

zum König des Iraks in Bagdad

eingesetzt.

Die britische Diplomatie, angeregt durch

den Chemiker Chaim Weizman, der ei

war, wurde auch aktiv im Vorfeld des

geplanten Feldzuges gegen Palästina.

Aussenminister Arthur Balfour

veröffentlichte am 2. November 1917,

kurz nachdem Allenby seinen Feldzug

Richtung Palästina begonnen hatte, eine

hen Gemeinschaften

ausserhalb Palästinas verletzt werden

sollten.

(Arnold Hottinger war langjähriger

Nahostkorrespondent der NZZ – Auszug

aus Trigon Magazin Nr. 22 )

Anhang 5 Die Auflösung des osmanischen Reiches– 1807 - 1924

(Quelle : Encyclopoedia Britannica)

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Anhang 6 – Das Kartenspiel

Anhang 7: Wer passt zusammen ?

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Diese Persönlichkeiten waren Teil der Geschichte des Nahen Ostens: 1. T.E. Lawrence, 2. Georges Picot, 3. Général Gouraud, 4. Mark Sykes, 5. Fayçal Ben Hussein, 6. Lawrence von Arabien, 7. Enver Pacha, 8. Sir James Balfour, 9. Chaim Weizman, 10. Chérif Hussein von Mekka (Quelle: Wikipedia)