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Der neue Mercedes-Benz Actros RUNDUM SICHER Der Starke schützt die Schwachen Wie der Actros auf Radfahrer und Fußgänger achtet Mercedes-Benz Trucks you can trust Komfort und Sicherheit Wie Active Drive Assist und Active Brake Assist den Fahrer unterstützen

THEMA RUNDUM SICHER · 2020-02-16 · THEMA 1 Der neue Mercedes-Benz Actros RUNDUM SICHER Der Starke schützt die Schwachen Wie der Actros auf Radfahrer und Fußgänger achtet Mercedes-Benz

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THEMA

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Der neue Mercedes-Benz Actros

RUNDUM SICHER

Der Starke schützt die Schwachen

Wie der Actros auf Radfahrer und Fußgänger achtet

Mercedes-BenzTrucks you can trust

Komfort und SicherheitWie Active Drive Assist und Active

Brake Assist den Fahrer unterstützen

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ohstofflieferungen ans Band für Wirtschaft und Industrie, Nahrungs-mittel und Getränke im Supermarkt, Kleidungsstücke in den Kaufhäusern

und vieles mehr: Wie kein anderes Verkehrsmittel sorgen Lkw dafür, dass die Dinge für unser tägliches Leben dorthin kommen, wo sie hingehören. Oder noch deutlicher gesagt: Ohne Lkw würde unsere heutige Gesellschaft mit ihren vielschichtigen Anforderungen nicht funktionieren. Was Berufskraftfahrende hierfür jeden Tag aufs Neue leisten, ist in seiner Bedeutung gar nicht hoch genug einzuschätzen. Umso wichtiger ist, dass sie für ihren Job das beste „Arbeitsgerät“ zur Verfügung haben. Soll heißen: einen komfortablen wie sehr effizienten und vor allem auch sicheren Lkw. Für eine Branche, die mit immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen zu kämpfen hat – genannt seien hier nur Faktoren wie dichter Verkehr, lange Staus, hoher Kosten- und Termindruck oder gravierender Fahrermangel –, stellt dies einen zentralen Erfolgsfak-tor dar.

Wer mit 40 Tonnen und mehr im Güterverkehr unterwegs ist, muss sich in jeder Fahrsituation auf seinen Lkw verlassen können. Genau aus diesem Grund hat für uns bei Mercedes-Benz insbesondere auch die Verkehrssicherheit höchste Priorität. Klar liegt die letzte Verantwortung immer beim Fahrer. Aber Assistenzsysteme stellen in zahlreichen Verkehrs situationen eine wichtige Unterstützung dar.

Das Paradebeispiel hierfür ist die Actros- Baureihe. Wenn es darum ging, mit immer neuen tech-

Stefan BuchnerMitglied des Bereichsvorstands Daimler Trucks & Leiter Mercedes-Benz Lkw

So sicher wie noch nienischen Features dafür zu sorgen, dass Berufskraft-fahrende so sicher, unfallfrei, stressfrei und komforta-bel wie möglich auf den Straßen unterwegs sind, hat der Actros stets eine Vorreiterrolle eingenommen.

Die jüngste Actros-Generation, die nun auf den Markt kommt, setzt die jahrzehntelange sicher-heitsorientierte Tradition von Mercedes-Benz ganz konsequent fort. Mit dem Active Drive Assist für teil- automatisiertes Fahren, dem abermals verbesserten Notbremsassistenten Active Brake Assist der fünften Generation, dem Abbiege-Assistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie der erstmals in einem Serien-Lkw verbauten MirrorCam anstelle von Haupt- und Weitwinkelspiegel hat der Actros dabei ein bislang einzigartiges Sicherheitsniveau erreicht.

Mit dem neuen Flaggschiff der Marke unterstrei-chen wir unseren Anspruch, aktiv zu einem möglichst unfallfreien Straßenverkehr beizutragen und damit der „Vision vom unfallfreien Fahren“ ein großes Stück näherzukommen. Was die erwähnten Assistenzsys-teme alles können und wie sie dabei helfen, in der Hektik des Fahreralltags kaum vermeidbare mensch-liche Fehler am Steuer zu kompensieren, stellt die vorliegende Broschüre im Detail vor.

In diesem Sinne wünsche ich eine informative Lektüre und eine allzeit sichere Fahrt.

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ABS

1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Anti-lock Braking System

(ABS)Active Brake

Assist 1 (ABA 1)

Acceleration Skip Control

(ASR)

Lane Keeping Assist +

Adaptive Cruise Control

Telligent Roll Control +

Braking System

Active Brake Assist 2

Active Brake Assist 3

Active Brake Assist 4 + Abbiege- Assistent

Active Brake Assist 5 +

Active Drive Assist (ADA)

Telligent Stability

Control (ESP)

In Serie bei Mercedes-Benz Lkw

Der Zeit voraus

nfall auf der A 8. Bei einem Ausweichmanöver ist ein Lkw von Mercedes-Benz ins Schleudern geraten und hat die Leitplanke durchbrochen. Ein solcher Unfall ruft die Nutzfahrzeug-

Unfallforscher von Mercedes-Benz auf den Plan. Sind der Halter und der Fahrer einverstanden und ist das Fahrzeug nicht von Polizei oder Staatsanwaltschaft sichergestellt worden, erfolgt üblicherweise die Begutachtung des verunfallten Fahrzeugs nach der Bergung – ergänzt um entsprechende Recherchen bei der Polizei, den Rettungskräften oder dem Gutachter.

Das Vorgehen hat Tradition: Seit 1972 untersucht die Nutzfahrzeug-Unfallforschung bei Daimler deutschlandweit Unfälle von Mercedes-Benz Lkw, um daraus Maßnahmen für die aktive und passive Sicherheit abzuleiten. Dokumentiert werden grundsätzlich alle Informationen zum Unfallhergang, zu den beteiligten Fahrzeugen und zu den Schäden.

Ebenso suchen die Unfallforscher nach Auffälligkeiten etwa in Bezug auf die Häufigkeit von Unfallarten, die Erkennbarkeit be-stimmter Ablaufmuster oder die Verletzungen der Unfallbeteiligten. Auf Basis dieser Analyse leiten die Unfallforscher dann Änderungs-maßnahmen ab und erstellen ein Lastenheft. So entstand vor einigen Jahren auch die Idee zum Abbiege-Assistent, der seit 2016 bei Mercedes-Benz Lkw ab Werk auf dem Markt erhältlich ist.

Das innovative System, das dazu beiträgt, Unfälle mit Fuß-gängern und Radfahrern zu vermeiden, ist nur eines von vielen Beispielen für die Vorreiterrolle, die Mercedes-Benz Lkw schon seit Jahrzehnten rund um die Entwicklung von Sicherheits- und Assistenz systemen einnimmt. In den verschiedenen Baureihen waren zahlreiche Systeme schon lange verbaut, bevor sie gesetzlich vorgeschrieben wurden. Das gilt für das Antiblockiersystem (ABS) und die Antriebsschlupfregelung (ASR)

ebenso wie für das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) und den Notbremsassistenten, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

„Unsere detaillierten Untersuchungen halten wir für unerläss-lich, um das Verhalten des Fahrzeugs im realen Unfall bewerten zu können“, betont Kay Morschheuser, Leiter Nutzfahrzeug- Unfallanalysen bei Mercedes-Benz Lkw. Nur so sei es möglich, kontinuierlich weitere Verbesserungen ins Fahrzeug ei nfließen zu lassen. Im Zentrum der Lkw-Entwicklung von Mercedes-Benz steht dabei stets die Unfallvermeidung – allein schon bedingt durch die große Masse eines Lkw. Eine mindestens genauso wichtige Rolle spielt aber auch die Minderung von Unfallfolgen. Unverzichtbar hierfür sind Crashtests, wie sie Mercedes-Benz Lkw ebenfalls seit vielen Jahren systematisch durchführt. Damit wird die Sicherheitsentwicklung gerade auch der schweren Nutzfahrzeuge nochmals e nt-scheidend vorangetrieben.

ASR ESP LDWSAEBS1 AEBS2

ABSVom Gesetzgeber vorgeschrieben

Mit den Erkenntnissen aus unserer Unfall forschung und unseren regelmäßigen Crashtests können wir Leben retten. Kay Morschheuser, Leiter Nutzfahrzeug-Unfallanalysen bei Mercedes-Benz Lkw

Seit Jahrzehnten ist Mercedes-Benz Lkw Pionier bei der Entwicklung von Sicherheits- und Assistenzsystemen.

1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

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er Job von Berufskraftfahrern ist hart. Sie tragen große Verantwortung nicht nur für das Ladegut, sondern vor allem auch für die Sicherheit auf der Straße. Dabei sind

die Herausforderungen immens. Genannt seien hier nur Fak-toren wie eng getakteter Tourenplan, Termindruck, dichter Verkehr, Stress, Übermüdung, schlechte Parkplatzsituation, Ablenkung etwa durch Nachrichten auf dem Smartphone, eventuell ungünstige Wetterverhältnisse und vieles mehr. Ein Moment der Unachtsamkeit oder ein plötzlicher Sekunden-schlaf können dann aufgrund der Größe und Masse des Lkw ganz schnell verheerende Folgen haben – zum einen für die Lkw-Fahrer selbst, vor allem aber auch für Pkw-Fahrer sowie für ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer. Daher ist klar, dass alles getan werden muss, um für noch mehr Verkehrssicherheit gerade auch im Segment der schweren Güterkraftfahrzeuge (sGkfz) zu sorgen.

Einen hohen Anteil an Verkehrsunfällen unter Beteiligung dieser Fahrzeugkategorie machen seit Jahren Kollisionen im Längsverkehr aus – Unfälle also, bei denen ein Lkw beispiels-weise infolge von Ablenkung, zu geringem Fahrabstand oder nicht angepasster Geschwindigkeit auf ein vorausfahrendes oder stehendes Fahrzeug auffährt. Interessante Aufschlüsse geben in diesem Zusammenhang neuere Untersuchungen des Unfallgeschehens auf den niedersächsischen Autobah-nen. Danach waren im Jahr 2017 mit Notbremsassistenzsys-temen (AEBS) ausgestattete sGkfz unterproportional häufig an Auffahrunfällen mit schwerem Personenschaden beteiligt. In Zahlen: Annähernd 70 Prozent der Auffahrunfälle wurden durch sGkfz ohne AEBS verursacht. „Das weist auf das hohe Unfallvermeidungspotenzial solcher Systeme hin“, sagt Dr. Erwin Petersen, Vizepräsident der Landesverkehrswacht Niedersachsen.

Hohe Effizienz des Active Brake Assist

Mercedes-Benz Lkw hat einen solchen Notbremsassisten-ten bereits seit über 20 Jahren im Angebot – also lange

Jeder Unfall ist einer zu vielZum Schutz von Leben und Gesundheit aller Verkehrsteilnehmer: Mit dem neuen Actros unterstreicht

Mercedes-Benz Lkw unter anderem in Form des Active Brake Assist der fünften Generation sowie des Active Drive Assist für teilautomatisiertes Fahren erneut seine Vorreiterrolle bei der Sicherheit schwerer Lkw.

D bevor die Systeme von der EU-Kommission für neue sGkfz zur Pflichtausstattung ab November 2015 erklärt wurden. Was 2006 mit einer Vollbremsung auf langsa-mer vorausfahrende Fahrzeuge begann, wurde über die Jahre konsequent weiterentwickelt und mündete 2016 beim Active Brake Assist (ABA) der vierten Generation in einem System, das auch Fußgänger in Bewegung in vielen Verkehrssituationen erkennen kann – etwa, wenn sie quer auf die Fahrspur des Lkw laufen, hinter einem Hindernis hervortreten oder sich längs auf der Fahrspur bewegen. Das Fahrzeug kann in diesem Fall selbststän-dig eine Teilbremsung einleiten. Im neuen Actros ist nun mit dem ABA 5 eine nochmals weiterentwickelte Version verfügbar, die bei Gefahr für Fußgänger auch mit einer Vollbremsung reagieren kann. Neu ist außerdem, dass der ABA 5 mit einer Kombination aus Radar- und Kamera system arbeitet.

Die von Mercedes-Benz Lkw regelmäßig durchgeführ-ten Auswertungen zur Effizienz des Systems sprechen eine deutliche Sprache: So wurden zum Beispiel in den

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Assistenzsysteme sind wichtige Helfer im anstrengenden Fahreralltag

Grundsätzlich sind sämtliche Assistenzsysteme von Mercedes-Benz so ausgelegt, dass sie den Fahrer optimal un-terstützen, er aber zu jeder Zeit die Hoheit und Verantwortung über sein Fahrzeug hat. Denn der Fahrer, so schreibt es das Gesetz vor, ist in vollem Umfang für die Fahraufgabe zuständig und hat in eigener Verantwortung seine Fahrt an die Verkehrs-

Jahren 2017 und 2018 interne Untersuchungen von 95.000 Mercedes-Benz Lkw mit ABA 4 und Abbiege- Assistent durchgeführt. 15 Millionen Mal wurde dabei vor einer kritischen Situation eine Warnung an den Fahrer abgegeben. Über eine Million Mal hat ein Assistenzsystem eine Teilbremsung und in über 10.000 Fällen eine Vollbremsung ausgelöst. Mit neueren Techniken haben die Lkw 155.000 Mal auf Fußgängersituationen reagiert.

Vollbremsung

50 % 100 %

Warnstufe Teilbremsung

ACTIVE BRAKE ASSIST 5 – Stufe 2: TeilbremsungReagiert der Fahrer nicht adäquat, leitet das System in einem zweiten Schritt eine Teilbremsung mit 3 m/s (etwa 50 Prozent der maximalen Bremsleistung) ein.

Teilbremsung 50 % der maximalen Bremsleistung

Vollbremsung

50 % 100 %

Warnung und Teilbremsung

ACTIVE BRAKE ASSIST 5 – verbesserte PersonenerkennungDank der Kombination aus Radar- und Kamerasystem unterstützt der Notbremsassistent den Fahrer, wenn eine Kollision mit einer querenden, entgegenkommenden oder in der eigenen Spur laufenden Person droht – bei Bedarf mit einer Vollbremsung.

Vollbremsung bei Personenerkennung 100 % der maximalen Bremsleistung

Vollbremsung

50 % 100 %

Warnstufe Teilbremsung

ACTIVE BRAKE ASSIST 5 – Stufe 3: VollbremsungDroht trotz der Maßnahmen von Stufe 2 eine Kollision, führt das System eine autonome Vollbremsung aus, die bei Bedarf innerhalb der Systemgrenzen zum Stillstand des Lkw führt. Außerdem werden die Warnblinker aktiviert.

Vollbremsung 100 % der maximalen Bremsleistung

situation anzupassen. Seiner eigenen Einschätzung der Situation folgend, kann der Fahrer daher den Notbrems-assistenten bei einer Warnung per Fahrpedal, Blinker oder Kickdown übersteuern und damit die Warnung oder den automatischen Bremseingriff abbrechen. Im Zusammen-hang mit schweren Unfällen am Stauende wird freilich immer wieder der Vorwurf erhoben, dass viele Fahrer den Notbremsassistenten ganz bewusst abgeschaltet haben. Belastbare statistische Daten liegen hierzu nicht vor, wären

Vollbremsung

50 % 100 %

Warnstufe Teilbremsung

ACTIVE BRAKE ASSIST 5 – Stufe 1: WarnungDas System erkennt ein langsam vorausfahrendes oder stehendes Fahrzeug. Zunächst erfolgt eine optische und akustische Warnung des Fahrers, um auf die Gefahr eines Auffahrunfalls aufmerksam zu machen.

Warnstufe optisches und akustisches Signal

Der ABA 5 kann den Fahrer auch unter­stützen, wenn eine Kollision mit einer querenden, entgegen­kommenden oder in der eigenen Spur laufenden Person droht – bei Bedarf mit einer Voll bremsung.

Droht trotzdem eine Kollision, führt das System eine autonome Vollbrem­sung aus, die bei Bedarf innerhalb der Systemgrenzen zum Stillstand des Lkw führt.

Reagiert der Fahrer nicht adäquat, leitet das System in einem zweiten Schritt eine Teilbremsung mit 3 m/s (etwa 50 Pro­zent der maximalen Bremsleistung) ein.

Der ABA 5 erkennt ein langsam vor­ausfahrendes oder stehendes Fahrzeug. Zunächst erfolgt eine optische und akus­tische Warnung des Fahrers, um auf die Gefahr eines Auffahr­unfalls aufmerksam zu machen.

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jedoch zu Zwecken der Unfallforschung zweifelsohne wünschens-wert. Auffällig ist aber, dass der Notbremsassistent häufig mit dem Abstandsregeltempomaten (ACC) gleichgesetzt wird.

Während ein AEBS erst dann bremst, wenn eine Kollision ansonsten unvermeidbar ist, bremst der ACC das Fahrzeug, sobald der eingestellte Mindestabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug unterschritten wird. Diese Bremseingriffe können dann als nervig empfunden werden, wenn ein überholendes Fahrzeug

Durch die Kombination aus Radar- und Kamera system kann der ABA 5 den Raum vor dem Fahrzeug noch besser überwachen und auf Personen noch besser reagieren.Ingo Scherhaufer, Leiter Fahrerassistenzsysteme bei Mercedes­Benz Lkw

Teilautomatisiert unterwegsEine spektakuläre Innovation im neuen Actros ist der Active Drive Assist, der erstmals in einem Serien­Lkw teilautomatisiertes Fahren erlaubt. Das System kann automatisiert bremsen, Gas geben und lenken. Hierfür vernetzt es die Performance einzelner Systeme auf einzigar­tige Weise: Als Erweiterung des Abstandshalte­Assistent mit Stop­and­go­Funktion kann der Active Drive Assist den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug wie gesetzt halten. Dabei nutzt das System auch die weiterent­wickelte Radar­ und Kamera­technologie des ABA 5 und den Abstandshalte ­Assistent. Darüber hinaus sind der Spurhalte­Assis­tent und die elektro­ hydraulische Servotwin­Lenkung für die aktive Querführung des Lkw in der Spur zuständig. Die Funktion warnt den Fahrer, sobald er unbeabsichtigt von der Spur abkommt. Reagiert der Fahrer nicht, führt das System den Lkw mit einem korrigierenden Lenkeingriff zurück in die Spur. Die perfekte Synthese also von Sicherheit und Komfort.

45 km/h 20 m

Der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug kann in fünf Stufen eingestellt werden

Abstandshalte-Assistent Radar und Kamera

ACTIVE DRIVE ASSIST – Abstand haltenDas System bremst den Lkw nicht nur ab, wenn er einem vorausfahrenden Fahrzeug zu nahe kommt, sondern beschleunigt ihn auch wieder bis zur eingestellten Geschwindigkeit. Zum Einsatz kommt ein kombiniertes Radar- und Kamerasystem.

Optische und akustische Warnfunktion

Elektrisch unterstützte Lenkung

Multifunktionskamera

ACTIVE DRIVE ASSIST – Spur halten und SpurrückführungDas System umfasst eine elektrisch unterstützte Lenkung, die in Kombination mit der Multifunktionskamera den Fahrer auf gerader Straße und in leichten Kurven aktiv unterstützt und den Lkw bei Bedarf selbständig in die Spur zurücklenkt.

Spur halten

Spurrückführung

2 sAbstandshalte-Assistent „Stop!“

Abstandshalte-Assistent „Go!“

Beträgt die Haltezeit weniger als zwei Sekunden, fährt der Lkw ohne Betätigung des Fahrpedals an.

Bei längerem Stillstand startet der Lkw durch kurzes Antippen des Fahrpedals oder Drücken der Resumetaste am Lenkrad.

ACTIVE DRIVE ASSIST – Stop-and-go-FunktionDas System beinhaltet alle Funktionen des bewährten Abstandshalte-Assistent mit Stop-and-go-Funktion und regelt im Stau selbsttätig das Anfahren und Bremsen des Lkw.

dicht vor dem eigenen Lkw einschert und das System zu stark abbremst. Wenn der Fahrer dann beide Systeme abschaltet, fällt der Sicherheitsgewinn weg. Der ABA 4, der ABA 5 und der Abstandshalte-Assistent von Mercedes-Benz sind jedoch so ausgelegt und technisch so ausgereift, dass ein Abschalten nur noch in seltenen Ausnahmefällen überhaupt sinnvoll ist. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn es sich um Fahrzeuge mit Spezialanbauten handelt.

„Von entscheidender Bedeutung ist und bleibt bei allen elektronischen Helfern, dass die Fahrer eingehend im Hinblick auf die Funktionalitäten der verbauten Assistenzsysteme ge-schult werden“, empfiehlt Prof. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstands-sprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e. V., bei dem das Thema Verkehrssicherheit seit jeher ganz oben auf der Agenda steht. Mindestens ebenso wichtig ist es seiner Ansicht nach, dass die Fahrzeugführer deren Leistungsspektrum und vor allem deren Grenzen kennen und verstehen. „Denn die physikalischen Gesetzmäßigkeiten lassen sich durch solche Systeme nicht außer Kraft setzen“, so Engelhardt. Soll heißen: Sie erhöhen weder die Bremsleis-tung noch können sie den Bremsweg auf nasser oder glatter Fahrbahn verkürzen. Sie sorgen aber dafür, dass die Fahrer in den vom System als kritisch erkannten Situationen gewarnt werden, um selbst Gegenmaßnahmen einzuleiten, oder – sofern diese nicht erfolgen – dass gebremst wird, um so einen Unfall möglichst ganz zu vermeiden oder zumindest die Unfallfolgen für alle Beteiligten deutlich zu mindern.

Der ABA 5 kann innerhalb der Sys­temgrenzen auch auf vor Schreck plötzlich stehen bleibende Personen mit einer Vollbrem­sung reagieren.

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it einem schweren Lkw im Stadtver-kehr auf teilweise engen Straßen und in unübersichtlichen Kreuzungsberei-chen unterwegs zu sein, ist für viele

Berufskraftfahrende eine große Herausforderung. Zu den unangenehmsten Aufgaben gehören dabei Abbiegemanöver. Denn der Fahrer muss zum einen nach vorne Ampeln, Be-schilderung, Gegen- und Querverkehr beachten, zum anderen seitlich Fußgänger und Fahrradfahrer im Auge behalten. „Darüber hinaus kann sich die Verkehrssituation in Sekun-denschnelle ändern – und Fahrradfahrer und Fußgänger sind sich nicht immer bewusst, dass ein Lkw-Fahrer sie womöglich gar nicht sieht, weil sie sich im toten Winkel des Fahrzeugs befinden“, gibt Walter Niewöhner, Unfallexperte bei der Dekra Automobil GmbH in Stuttgart, zu bedenken. Das Problem: Trotz umfangreicher Spiegelsysteme gibt es bei der Sicht aus einem Lkw Bereiche, die weder direkt noch indirekt über Spiegel eingesehen werden können. „Auch eine kurzfristige

Den toten Winkel im Visier

Hightech für noch mehr Verkehrssicherheit: Mit dem Abbiege-Assistent und der brandneuen MirrorCam können die Lkw von Mercedes-Benz dazu beitragen,

Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern zu vermeiden.

Radfahrer halten an Kreuzungen nur selten im sicheren Bereich (grüne Fläche) hinter dem Heck des Lkw. Neben dem Lastzug steigt das Unfallrisiko stark an. Der neue Actros kann den Radler per MirrorCam und Abbiege-Assistent selbst im gefährlichs-ten Bereich (rot) noch schützen.

M Sichtbarkeit in einem der Spiegel reicht bei der Komplexität eines Lkw-Abbiegemanövers nicht unbedingt für eine Erken-nung aus“, erläutert Niewöhner.

Umso wichtiger ist es daher, mit wirkungsvollen Maßnahmen gegenzusteuern. Etwa in Form eines Abbiege- assistenten mit Personenerkennung. So geht zum Beispiel der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft davon aus, dass mit einem solchen System rund die Hälfte aller Unfälle zwischen Lkw und Fußgängern beziehungsweise Radfahrern vermieden werden können. Die Zahl der damit verbundenen Todesfälle kann sich im Idealfall um rund ein Drittel reduzieren, die Zahl der Schwerverletzten um mehr als 40 Prozent. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hat schon vor Jahren den verpflichtenden Einbau eines solchen Systems gefordert. „Zukünftig sollte kein Lkw mehr unterwegs sein, der nicht mit einem Abbiegeassistenten aus-gerüstet ist“, bekräftigte im Juli 2018 auch Bundesverkehrs-minister Andreas Scheuer bei der Vorstellung der „A ktion

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Abbiegeassistent“, mit der die Einführung dieses Systems durch die Bereitstellung finan-zieller Fördermittel be-schleunigt werden soll. Darüber hinaus einigten sich im April 2019 die EU-Gesetzgeber auf neue Regeln für mehr Sicherheit im Straßen-verkehr. Dazu gehören

verpflichtende Abbiegeassistenten für neue Lkw-Fahrzeug-typen ab 2022 sowie für alle neuen Lkw ab 2024.

Mehr Sicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmer

So lange müssen die Kunden von Mercedes-Benz Lkw nicht warten. Schon 2014 hat das Unternehmen den Prototyp des Abbiege-Assistent vorgestellt, seit 2016 ist das System bei Mercedes-Benz Lkw ab Werk auf dem Markt erhältlich. Dabei leitet das System keine automatische Bremsung ein, vielmehr arbeitet der Abbiege-Assistent mit einem mehrstufigen Warn-prozess: Befindet sich ein vom System erkanntes bewegliches oder statisches Objekt in der Überwachungszone auf der Beifahrerseite, wird der Fahrer optisch informiert. Bei Kolli-sionsgefahr erfolgt eine zusätzliche optische und akustische Warnung. Herzstück sind zwei Nahbereichs-Radarsensoren am Rahmen auf der Beifahrerseite vor der Hinterachse des Lkw. Das System ist so ausgerichtet, dass es die Länge des ge-samten Lastzugs plus zwei Meter nach vorn und bis zu einem Meter nach hinten auf der Beifahrerseite abdeckt. Es arbeitet sowohl in Solofahrzeugen als auch in kompletten Lastzügen mit bis zu 18,75 Meter Länge. Und: Erkennen die Sensoren bei einem Abbiegevorgang in der Schleppkurve des Lkw ein statio-näres Hindernis wie eine Ampel oder Laterne, erfolgt ebenfalls eine optische und akustische Warnung.

Der Abbiege-Assistent von Mercedes-Benz leistet sogar noch mehr: Er kann den Lkw-Fahrer als Assistenzsystem auch beim Spurwechsel nach rechts warnen. Bei höheren Geschwindigkeiten übernimmt das System die Funktion eines Spurwechsel-Assistenten. Der Fahrer wird zudem über ein Hindernis auf der Beifahrerseite informiert beziehungsweise beim Setzen des Blinkers davor gewarnt.

Eigens für den neuen Actros wurde der Abbiege-Assistent nochmals überarbeitet – das System unterstützt den Fahrer unter bestimmten Bedingungen jetzt auch beim Linksabbiegen und ist nun außerdem fit für die digitale Zukunft des Lkw. Bekam der Fahrer bislang die optischen Warnhinweise durch eine LED-Leuchte an der A-Säule im Innern der Kabine angezeigt, nutzt der Abbiege-Assistent nun das Display der erstmals in einem Serien-Lkw verbauten MirrorCam. Bei einer erkannten Kollisionsgefahr erfolgt wie bisher eine zusätzliche optische und akustische Warnung. Die Anzeige blinkt dann mehrfach rot, nach zwei Sekunden permanent rot. Überdies ertönt zeitgleich ein Warnton von der Beifahrerseite.

Im Zusammenhang mit Abbiegeunfällen darf übrigens noch ein weiterer wichtiger Aspekt nicht vergessen werden: Charakteristisch für solche Unfälle ist, dass die das Fahrzeug führende Person in der Regel selbst körperlich unverletzt bleibt, aber mit den vielfältigen Folgen dieses traumatisierenden Ereignisses fertigwerden muss. „Die Schuldgefühle machen den betroffenen Fahrer regelrecht krank, nicht selten führt diese posttraumatische Belastungs-störung zum Ausscheiden aus dem Beruf“, sagt Dr. Jörg Hedtmann, Leiter des Geschäftsbereichs Prävention bei der Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft. „Angesichts der Mitverantwortung für die Gesundheit ihrer Fahrer und vor dem Hintergrund des immer gravierender werdenden Fahrermangels tun Transportunternehmer daher gut daran, im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung techni-sche Präventionsmaßnahmen wie einen Abbiege-Assistent bereitzustellen“, empfiehlt Hedtmann. Ein solches System könne somit in zweifacher Hinsicht Leben und Gesundheit schützen.

Mit dem neuen Actros hat der Abbiege-Assistent nun nochmals einen großen Sprung nach vorne gemacht.Carsten Barth, Mechatronik-Ingenieur in der Entwicklung von Mercedes-Benz Lkw

Perfekte Rundumsicht

Im neuen Actros hat Me rcedes-Benz Lkw die herkömm-lichen Haupt- und Weitwinkel-spiegel durch die serienmäßig verbaute, mit Digitalkameras und Displays arbeitende MirrorCam ersetzt. Das Problem eventuell falsch eingestellter Spiegel gehört damit der Vergangenheit an, weil sich die MirrorCam vor dem Start automatisch optimal einrichtet. Die Kameras sind rechts und links am Dachrahmen befestigt. Das er-fasste Bild wird auf zwei Displays übertragen, die an den A-Säulen in der Kabine angebracht sind. Sicherheitssteigernder Neben-effekt: Der Fahrer hat auch schräg nach vorne an den A-Säulen vorbei einen freien Blick, sein Sichtfeld vergrößert sich.

SchwenkenDas Kamerabild schwenkt bei Kurvenfahrten mit, sodass der Fahrer immer das Trailer-Ende im Auge behalten kann.

WeitwinkelBeim Rangieren und beim Rück-wärtsfahren hilft dem Fahrer ein spezieller Weitwinkelmodus.

DistanzBeim Ein- und Ausscheren auf Schnellstraßen kann der Fahrer dank der Distanzlinien auf den Displays (siehe Bild rechts) den Abstand zum rückwärtigen Ver-kehr besser einschätzen.

HelligkeitDas System passt sich auch bei Dämmerung und bei Dunkelheit automatisch den aktuellen Licht-verhältnissen an.

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MirrorCam für verbesserte Sicht und mehr Sicherheit beim Rangieren, Abbiegen und bei Spurwechseln.

Active Brake Assist 5 und Abbiege-Assistent schützen den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer.

Teilautomatisiertes Fahren mit Active Drive Assist. Mehr Komfort und Sicherheit durch Abstandshalte- Assistent mit Stop-and-go-Funktion und Spurhalte-Assistent für aktive Querführung des Lastzugs.

Erhöhte Sicherheit durch automatisches Auf-/Ab-blend-/Abbiegelicht, elektronische Feststellbremse und Verkehrszeichen-Assistent.

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Sicherheits-Highlights im neuen Actros

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