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Therapiemanual:1. Theoretischer Hintergrund
Kapitel 2: Klassifikation2.1. Aktuelle Klassifikationskriterien
2.2. Epidemiologie
Kapitel 3: Symptomatik, Komorbidität, Verlauf3.1. Symptomatik
3.2. Komorbidität
3.3. Verlauf der Zwangshaltung
Therapiemanual:1. Theoretischer Hintergrund
Kapitel 2: Klassifikation2.1. Aktuelle Klassifikationskriterien
2.2. Epidemiologie
Kapitel 3: Symptomatik, Komorbidität, Verlauf3.1. Symptomatik
3.2. Komorbidität
3.3. Verlauf der Zwangshaltung
Zwangsstörungen nach ICD-10
• Mindestens 2 Wochen sind an den meisten Tagen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen oder beides nachweisbar
• Sie werden von den Patienten als quälend erlebt und/oder beeinträchtigen die normale Alltagsbewältigung (verhindern den Schulbesuch, die Einnahme einer Mahlzeit usw.)
Zwangsstörungen nach ICD-10• Als eigene Gedanken/Handlungen und Impulse für den
Patienten erkennbar
• Wenigstens einem Gedanken oder einer Handlung muß noch, wenn auch erfolglos, Widerstand geleistet werden
• Der Gedanke oder die Handlungsausführung dürfen nicht an sich angenehm sein
• Die Gedanken, Vorstellungen oder Impulse müssen sich in unangenehmer Weise wiederholen
DSM-IV
• Widerstand wird nicht ausdrücklich verlangt
• mit versus mit wenig Einsicht
Therapiemanual:1. Theoretischer Hintergrund
Kapitel 2: Klassifikation2.1. Aktuelle Klassifikationskriterien
2.2. Epidemiologie
Kapitel 3: Symptomatik, Komorbidität, Verlauf3.1. Symptomatik
3.2. Komorbidität
3.3. Verlauf der Zwangshaltung
Epidemiologie der Zwangsstörung im Kindes- und Jugendalter
• Prävalenz: 1-2 %, Lebenszeitprävalenz: 2,5 %
• 60 % Beginn vor dem 25. Lebensjahr
• 1. Erkrankungsgipfel: 11.-12. Lebensjahr
• 2. Erkrankungsgipfel: 21.-22. Lebensjahr
Therapiemanual:1. Theoretischer Hintergrund
Kapitel 2: Klassifikation2.1. Aktuelle Klassifikationskriterien
2.2. Epidemiologie
Kapitel 3: Symptomatik, Komorbidität, Verlauf3.1. Symptomatik
3.2. Komorbidität
3.3. Verlauf der Zwangshaltung
Therapiemanual:1. Theoretischer Hintergrund
Kapitel 2: Klassifikation2.1. Aktuelle Klassifikationskriterien
2.2. Epidemiologie
Kapitel 3: Symptomatik, Komorbidität, Verlauf3.1. Symptomatik
3.2. Komorbidität
3.3. Verlauf der Zwangshaltung
Komorbidität im Vergleich
Toro
1992
Hanna
1995
Geller
1996
Reddy
2000
Jans et al.
2007
Anzahl N = 72 N = 31 N = 30 N = 54 N = 55
Alter 12,0 J. 13,5 J. 12,6J. 13,6 J. 12,8 J.
Geschlecht
männlich
65% 61% 70% 63% 53%
Y-BOCS
Wert
k. A. 24 23 19 22
Gesamte
Komorbidität
78% 84% 90% 69% 69%
Komorbide Störungen bei zwangskranken Kindern und Jugendlichen (N = 55 nach DIPS und STOBS)
Diagnose Aktuell N Lifetime N
Angststörung 9 (16,4%) 13 (23,6%)
ADHS 9 (16,4%) 10 (18,2%)
Störung des
Sozialverhaltens 9 (16,4%) 9 (16,4%)
Affektive Störung 5 (9,1%) 10 (18,2%)
Essstörung 4 (7,3%) 9 (16,4%)
Sonstige emotionale Störung 3 (5,4%) 3 (5,4%)
Ticstörungen 2 (3,7%) 6 (11,1%)
Therapiemanual:1. Theoretischer Hintergrund
Kapitel 2: Klassifikation2.1. Aktuelle Klassifikationskriterien
2.2. Epidemiologie
Kapitel 3: Symptomatik, Komorbidität, Verlauf3.1. Symptomatik
3.2. Komorbidität
3.3. Verlauf der Zwangshaltung
Die Zwangsstörungen mit Beginn im Kindes- und Jugendalter
ist eine „Schwere Krankheit“ !!
Metaanalyse zum Verlauf (Stewart et al., 2004)
• Vollbild der Zwangsstörung 40%
• Vollbild + subklinische Symptomatik 60%
Verlaufsuntersuchungbei juveniler Zwangsstörung
(nachuntersuchte Stichprobe n= 55)
Keine Diagnosen= 16 (29,1%)
Psychiatrische Diagnose
n= 39 (70,9%)
Achse I und IIDiagnose
n= 14 (25,5%)
Katamnesen= 55
Achse IIDiagnose (SKID)
n= 20 (36,4%)
Achse I Diagnose( M- CIDI,
letzte zwei Wochen)n= 33 (60%)
Zwangsstörungn= 20 (36,4%)
Therapiemanual:1. Theoretischer Hintergrund
Kapitel 4: Ätiologie
Kapitel 5: Stand der Forschung
Metaanalyse (Freeman et al., 2007)
Hohe Effektivität kognitiv-behavioraler Interventionen:
• mittlere Effektstärke ES = 1,55• individuelle Therapien:
ohne stärkeres Einbeziehen der Familie: ES = 1,77 mit stärkerem Einbeziehen der Familie: ES = 1,88
• Gruppentherapien: ES = 0,76
Wie häufig wird die Expositionstherapie angewandt?
Befragung von Therapeuten (Erwachsenenbereich):(Freiheit et al, 2004)
• 37% führten ERM in der Therapie von Zwängen durch (Befragte arbeiteten dabei überwiegend verhaltenstherapeutisch).
• 26% wendeten die ERM bei der Therapie von Zwängen
nie oder selten an.
• Nur ein Viertel führten die Exposition bei der Therapie von Zwängen in der alltäglichen Umgebung durch.
Wie häufig wird die Expositionstherapie angewandt?
• Befragung von Patienten (Erwachsenenbereich) mit psychotherapeutischer Vorerfahrung (Böhm, 2008):
• Bei nur 27% wurde ERM bei der Therapie von Zwängen angewandt.
• Aber: bei 80% der Kassenanträge wird ERM als Methode der Wahl beschrieben (Schubert et al., 2003).
II. Das Therapiemanual
Kapitel 6: Aufbau des Therapiemanuals
Kapitel 7: Modul I – Diagnostik
Kapitel 8: Psychotherapeutische Fallkonzeption
Kapitel 9: Modul II – Psychoedukation
Kapitel 10: Modul III – Erste therapeutische Eingrenzung
der Zwänge
Kapitel 11: Modul IV – Kognitive Interventionen
Kapitel 12: Modul V – Exposition mit Reaktionsmanagement
Kapitel 13: Modul VI – Psychopharmakotherapie
Kapitel 14: Modul VII - Nachsorge
Kapitel 6: Aufbau des Therapiemanuals
6.1. Überblick über das Therapiemanual
6.2. Aufbau der einzelnen Module
6.3. Aufbau der einzelnen Sitzungen
Kapitel 6: Aufbau des Therapiemanuals
6.1. Überblick über das Therapiemanual
• Einzeltherapie konzipiert• Kinder ab 8 Jahre (Teilbereiche auch mit jüngeren
Kindern)• Für ambulante Therapie zugeschnitten aber auch
stationäre• Dauer des Therapieprogramms variiert• Module können flexible kombiniert werden• Die Module Diagnostik, Psychoedukation und Nachsorge
sollten grundsätzlich durchgeführt werden
Kapitel 6: Aufbau des Therapiemanuals
6.2. Aufbau der einzelnen Module• Inhalt des Module:• Hintergrundwissen• Sitzungen:• Mögliche Probleme: „Kognitive Interventionen“, „Exposition
und Reaktionsmanagement“
• Fallbeispiel
Kapitel 6: Aufbau des Therapiemanuals
6.3. Aufbau der einzelnen Sitzungen• Dauer: (50-60 Min.; 2-3 Std. bei Exposition)
• Sitzungsablauf: 1. Einstieg in die Sitzung (Elternkontakt 5-10 Min. Besprechung therapeutische Hausaufgabe
2. Inhalte der Sitzungen 25-30 Min.
3. Therapeutische Hausaufgabe 10 Min.
• Elternsitzungen: (Basisdiagnostik I, Psychoedukation, erste therapeutische Eingrenzungen der Zwänge, Exposition und
Reaktionsmanagement, Psychopharmakotherapie, Nachsorge)
• Info- und Arbeitsblätter: (Therapiemappe, Jugendversion ab etwa 13 J.)
Fallbeispiel
II. Das Therapiemanual
Kapitel 6: Aufbau des Therapiemanuals
Kapitel 7: Modul I – Diagnostik
Kapitel 8: Psychotherapeutische Fallkonzeption
Kapitel 9: Modul II – Psychoedukation
Kapitel 10: Modul III – Erste therapeutische Eingrenzung
der Zwänge
Kapitel 11: Modul IV – Kognitive Interventionen
Kapitel 12: Modul V – Exposition mit Reaktionsmanagement
Kapitel 13: Modul VI – Psychopharmakotherapie
Kapitel 14: Modul VII - Nachsorge
Modul V – Exposition mit Reaktionsmanagement
12.1 Inhalte des Moduls
12.2 Hintergrundwissen
12.3 Planung der Exposition mit Reaktionsmanagement
12.4 Therapeutengeleitete Expositionsübung12.5 Nachfolgende Sitzungen: Exposition mit
Reaktionsmanagement mit Co-Therapeuten bzw. im Selbstmanagement
12.6 Mögliche Probleme
Exposition mit Reaktionsmanagement (ERM)
• Das zentrale Moment der Methode liegt in der Konfrontation mit den gefürchteten Situationen oder Gegenständen, ohne Zwangshandlungen auszuführen.
• Die dabei ausgelösten negativen Gedanken, Gefühle oder
körperlichen Symptome werden so lange zugelassen, bis sie von selber in ihrer Intensität abnehmen.
Exposition mit Reaktionsmanagement (ERM)
• Konfrontation mit Angst auslösenden Situationen und Gegenständen
(= Verhaltensexperiment: Überprüfung von Überzeugungen, Bearbeitung von kognitiven Verzerrungen)
• Aufhebung von Vermeidungs- und Sicherheitsverhalten
• Negative Gedanken, Gefühle und körperliche Empfindungen werden so lange zugelassen bis sie von selber in ihrer Intensität abnehmen.
Exposition mit Reaktionsmanagement (ERM) Wirkmechanismus
• … als psychophysiologischer Vorgang, der auf dem Prinzip der Gewöhnung (Habituation) beruht. Habituation bezeichnet einen Prozess, bei dem die (Orientierungs-) reaktion eines Organismus auf den gleichen Reiz bei wiederholter Darbietung abnimmt.
• … als kognitiven Prozess. Neue Erlebnis-möglichkeiten führen zu neuen kognitiven Konstrukten
• Es gibt keine ERM ohne kognitive Elemente!
Exkurs: Varianten der ERM
• Exposition in vivo:
Konfrontation erfolgt in der Realität.
• Exposition in sensu:
Konfrontation erfolgt in der Vorstellung, durch Imaginationsübungen.
• Graduierte Exposition:
Konfrontation erfolgt stufenweise.
• Massierte Exposition („flooding“): sofortige Konfrontation mit dem stärksten auslösenden Reiz.
Modul V – Exposition mit Reaktionsmanagement
12.1 Inhalte des Moduls
12.2 Hintergrundwissen
12.3 Planung der Exposition mit Reaktionsmanagement
12.4 Therapeutengeleitete Expositionsübung12.5 Nachfolgende Sitzungen: Exposition mit
Reaktionsmanagement mit Co-Therapeuten bzw. im Selbstmanagement
12.6 Mögliche Probleme
Phasen des therapeutischen Vorgehens(nach Bartling et al., 1980)
Klärung der Vorbedingungen
Diagnostische Phase
kognitive Vorbereitung
Intensivphase der Exposition
Selbstkontrollphase
Klärung der Vorbedingungen
• Psychische Belastbarkeit des Patienten
• Zeitkapazität bei Patient und Therapeut
• Organische Abklärung
Kognitive Vorbereitung
• Erklärung der Behandlungsstrategie
• Aufstellung einer Hierarchie Zwang auslösender Situationen
Erklärung der Behandlungsstrategie
Spannungskurve I: Informationen an den Patienten:
• Durch das Ausführen von Zwängen verschwindet die Angst rasch wieder.
• Das Ausbleiben der gefürchteten Katastrophe in zeitlicher Konsequenz der Zwangshandlungen wird als Bestätigung für die Richtigkeit der Zwangshandlungen bewertet.
• Es wird die Überzeugung gestärkt, dass man etwas tun muss, damit die Angst nachlässt und sich ein Gefühl der Sicherheit einstellt.
• Die Angst geht immer nur kurz weg und kommt bei jeder neuen Konfrontation wieder!!!
Erklärung der Behandlungsstrategie
Spannungskurve II: Informationen an den Patienten:
• Auch ohne Zwangshandlungen kommt es zu einem deutlichen Nachlassen der Angst.
• Der Effekt ist nicht nur kurzfristig.
• Es wird die konsistente Erfahrung der Ungefährlichkeit der Situation erlebt, da die vom Patienten gefürchtete Katastrophe nicht eintritt.
Erstellung einer Stufenleiter von Auslösern
• Als Grundlage dienen die Zwangstagebücher
• Die Auslöser werden in aufsteigender Reihenfolge ihres Belastungsgrades geordnet
• Nach Erklärung der Behandlungsstrategie ist die Bereitschaft von Patient/Eltern zur ERM zu prüfen.
• Patient lehnt die Exposition ab.• Was könnten Gründe sein?• Was tun?
• Kein Drängen, keine Überredung!
• Intensivierung der Psychoedukation
• Prüfen, ob eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung besteht (wesentliche Voraussetzung!)
• Intensivierung kognitiver Interventionen
• Exposition zurückstellen
• Exposition in sensu als Einstieg möglich?
• Prüfen von Funktionalitäten
Erstellung einer Hierarchie - Zwang auslösender Situationen
• Aktiver Einbezug des Jugendlichen (Zwangstagebuch) in die Erstellung der Hierarchie. Er bestimmt den Schwierigkeitsgrad einzelner Übungen. Erhöhung der Erlebens von Selbstwirksamkeit!
• Als Orientierungsgröße für die Auswahl der ersten Übung ist ein Auslöser zu wählen, der ca. bei 40-50% liegt. Leichtere Übungen sind für die Exposition meist weniger geeignet, da das eigentliche Ziel der Übung, das Erleben großer Angst, gar nicht erreicht wird.
Fallbeispiel
• 100 Konfrontation mit Zwangsgedanken plus Hitlerbild anfassen, sich selber anfassen
• 98 Konfrontation mit Zwangsgedanken plus Hitlerbild• 95 Konfrontation mit Zwangsgedanken• 95 Geschichtsunterricht besuchen• 90 Bilder mit Hand berühren und dann sich selbst• 85 Bilder mit Hand berühren• 85 darin blättern, Abschnitte lesen• 70 Buch über Nationalsozialismus außen anfassen• 60 den Namen „Hitler“ schreiben • 50 kariertes Handtuch benutzen• 40 HAWIK Puzzle• 30 Zahl 6
12.4 Therapeutenbegleitete ExpositionIntensivphase der Exposition
Vorbereitung des Patienten vor/auf die erste Übung:
– Das Therapeutenverhalten ist fordernd, nicht entlastend-stützend.
– Es werden klare Vereinbarungen über Inhalt und Ablauf der Übung mit dem Jugendlichen getroffen.
– Keine Überraschungen, nach dem Motto: „Wenn es so gut klappt machen wir doch noch mal..“
– Umgang mit „Restspannung (siehe Spannungskurven).– Einstiegsübung wird mit dem Patienten zusammen
festgelegt. Der Patient behält immer die Kontrolle.
12.4 Therapeutenbegleitete Exposition
Ansprechen von Vermeidungsverhalten:
• Ablenkung (z.B. Gespräch mit dem Therapeut).
• Kognitive Vermeidung („Ist ja nicht so schlimm. Das geht schon vorbei“)
• Motorische Vermeidung (Einüben des normalen Verhaltens)
• Abgabe der Verantwortung an den Therapeuten
• Verlauf der Spannungskurve.
Vermeidungsverhalten:
• Therapeut: “Sich immer wieder auf die Angst zu konzentrieren, ist anstrengend und natürlich versucht sich der Zwang gegen deine Versuche seine Macht einzuschränken, zu wehren. Viele Jugendliche erleben daher in den Übungen einen Druck, die Angst nicht richtig zuzulassen, sondern versuchen dies zu vermeiden, indem sie sich zum Beispiel gedanklich ablenken und sich nicht 100% auf die Angst konzentrieren. So etwas ist völlig normal und heißt nicht, dass du die Übung schlecht machst. Wichtig ist nur, dass du dich, wenn du merkst, dass du abgelenkt warst, wieder voll auf die Angst konzentrierst.
Wenn du mir sagst, wann das für dich schwierig ist, kann ich dir dabei helfen. Je besser wir die Tricks des Zwangs kennen, umso besser können wir gemeinsam gegen den Zwang arbeiten und umso besser wird es dir gelingen, dem Zwang zu widerstehen.“
Therapeutenverhalten
• Fragen
• Beobachten
• Protokollieren
• Verbalisieren
• Motivieren
Fragen des Therapeuten während der Exposition 1
• Wie viel Angst hast du jetzt?• Was geht dir durch den Kopf, wenn du dir das
verschmutzte Taschentuch genau anschaust?• Wie schlimm wäre es, wenn du dir jetzt mit der
verschmutzten Hand in deine Haare fassen würdest?• Was spürst du am Körper?• Wie ist es mit dem Kloßgefühl m Hals? Ist es gleich
geblieben oder hat es sich verändert?
Fragen des Therapeuten während der Exposition 2
• Wie ist es mit dem Kloßgefühl m Hals? Ist es gleich geblieben oder hat es sich verändert?
• Wie hat es sich verändert?• Spürst du jetzt den Druck, dich zu waschen?• Welche Gedanken gehen dir jetzt durch den Kopf?• Was wäre das Schlimmste was jetzt passieren könnte?• Was könntest du tun (denken), dass deine Angst noch größer
wird?• Woher kennst du dieses Gefühl
Beendigung der Übung
unabhängig vom Zeitfaktor, bei einer deutlichen Reduktion des Angstniveaus. Das verbleibende Angstniveau soll sich auf einem für den Patienten gut erträglichen, stabilen Niveau befinden.
Bereits eine Reduktion auf 30 oder 40% hat den therapeutisch erwünschten Effekt, wenn das höchste erreichte Angstniveau zuvor bei 90 oder 100 % lag.
• Nach der Expositionsübung wird die aktuelle Befindlichkeit des Patienten exploriert (Anstrengung, Erleichterung, Stolz?).
• Gerade bei ambulant durchgeführten Expositionsübungen sollte besprochen werden, was der Patient nach der Übung vorhat. Auch Jugendliche sollten gefragt werden, ob sie von jemandem (Eltern, Freundin) nach Hause begleitet werden wollen.
• Loben!!!
Selbstkontrollphase
• Im Verlauf werden Expositionen in Co-Therapeutenbegleitung und im Selbstmanagement eingeführt.
• Übungen im Selbstmanagement unbedingt notwendig!!
• Verwendung von Handy, PC etc. möglich.
(z.B. in – sensu Geschichte)
II. Das Therapiemanual
Kapitel 6: Aufbau des Therapiemanuals
Kapitel 7: Modul I – Diagnostik
Kapitel 8: Psychotherapeutische Fallkonzeption
Kapitel 9: Modul II – Psychoedukation
Kapitel 10: Modul III – Erste therapeutische Eingrenzung
der Zwänge
Kapitel 11: Modul IV – Kognitive Interventionen
Kapitel 12: Modul V – Exposition mit Reaktionsmanagement
Kapitel 13: Modul VI – Psychopharmakotherapie
Kapitel 14: Modul VII - Nachsorge
Pharmakotherapie der Zwangsstörung
Ziele einer medikamentösen Therapie bei Zwangsstörungen:
• Besserung der Symptomatik (Erlebnisfähigkeit)
• Wiedererlangung von Schulfähigkeit
• Wiedererlangung der Beziehungsfähigkeit
Kontrollierte Studien mit Clomipramin im Kindes- und Jugendalter
Autor N Alter
(Jahre)
Dosis
Mittel
Dauer Ergebnisse
Flament et al. 1985
19 14,5 141 mg 5 Wo. 62% Sign. Besserung
Leonard et al. 1989
48 13,8 150 mg 5 Wo. 76% Sign.
Besserung
DeVeaugh-
Geiss 1992
31 14,5 150 mg 8 Wo. 37% Sign.
Besserung
Kontrollierte Studien mit SSRIim Kindes- und Jugendalter
Autor N Alter
(Jahre)
Dosis-
Mittel
Dauer Ergebnisse
Riddle et
al. 1992
14 11,8 Fluoxetin
20 mg
8 Wo. 44% Sign.
Besserung
March et al. 1998
107 6-12 Sertralin
170 mg
8 Wo. 42% Sign.
Besserung
Geller et al. 2001
103 7-18 Fluoxetin
24,6 mg
13 Wo. 49% Sign.
Besserung
Riddle et al. 2001
135 8-17 Fluvoxamin
165 mg
10 Wo. 42% Sign.
Besserung
Pharmakologische Eigenschaften der SSRI`s
Parameter Fluoxetin Fluvoxamin Sertralin
Proteinbindung >95% 77% >95%
Halbwertzeit
(Tage)
2-4 (7-15) 0,5-1 1
Zeit bis zum Steady-state (Tage)
30-60 3-5 4-5
Vorschläge zur Dosierung von SSRI´s bei zwangskranken Kindern und Jugendlichen:
Arzneimittel Initialdosis Zieldosis
Fluoxetin 5-10mg 5-60mg
Fluvoxamin 12,5-25 mg 50-250mg
Sertralin 12,5-25mg 50-200mg
Paroxetin 10-25mg 10-50mg
Citalopram 10mg 10-50mg
Prädiktoren des Behandlungserfolgs(Ginsburg et al., 2008 meta-analyse)
Untersuchte Prädiktoren:• Geschlecht• Alter• Krankheitsdauer• Alter bei Beginn• Schweregrad der OCD bei Baseline• Art der Zwangssymptomatik• Komorbidität• Psychophysiologische Variablen• Neuropsychologische Variablen• Familiäre Variablen
Outcome CBT:
• Schweregrad der OCD bei Baseline
• Familiäre Dysfunktion
Outcome Medikation:
• Komorbidität mit Tic, externalen Störungen