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SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
3D-Tagung Baselland 22.1.2014
Workshop Komorbidität
Dr. med. Oliver Bilke-Hentsch MBA
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Vulnerabilitäts Szenario
Vulnerabilität
Affektregulationautonomes
Hyperarousal
AffektwahrnehmungKommunikations-
probleme
Bewertungen und Interaktionen
Risikofaktoren
Entwicklungs-aufgaben
sozialeAnforderungen
Lebens-ereignisse
Protektive Faktoren
Selbst-wirksamkeit
sozialeUnterstützung
Bindungs-sicherheit
kognitive VerarbeitungDenkstörungen
Modifiziert nach Resch, 2004Problematik
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Entwicklungs psychopathologische Konzepte
( Grob u. Jaschinsky, 2003; Petermann et al., 2004; Resch u. du Bois, 2005, nach Jordan u. Sack, 2008)
Kontinuitäten und Diskontinuitäten im Entwicklungsverlauf
Kritische Wachstums- und Entwicklungsphasen
Adaptive und maladaptive Entwicklungsverläufe
Statuspassagen
In Beziehung bewältigte Entwicklungsaufgaben
Schutz- und Risikofaktoren
Vulnerabilität, Resilienz und Antifragilität
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Psychiatrische Syndrome und PIU(Yoo et al., 2004; Ha et al., 2007, Shaw u. Black, 2008, Bilke u. Spitzcok, 2009, Lee et al., 2013)
chronische und episodische Depressionsformen
ADHD/ ADS
Autismus Spektrum Störung (ASS)
(Hypo ) Manien, Bipolar II Störungen
Post Traumatische Belastungsstörung (PTSD)
soziale Phobien und Angststörungen
schleichend progressive Psychosen
Persönlichkeitsentwicklungsstörungen (PEW)
Substanzmissbrauch und stoffgebundene Süchte
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
„Virtuelle Selbsttherapie“ und Entwicklungskonflikte(nach Krausz, 2004, modifiziert von Bilke u. Spitzcok, 2009)
Therapie
• Entscheidung des Therapeuten
• Peer Kritik
• kulturelles Stigma
• Kontrolle beim Therapeuten
• Nebenwirkungen nicht kontrollierbar
• Dysfunktionalität am Anfang und in Übergängen
„Selbstbehandlung“
• gegen den Erwachsenen
• Peer Integration
• Identität in Subkultur
• weitgehend kontrollierbar
• Nebenwirkungen beeinflussbar
• Dysfunktionalität am Ende
Autonomie-Konflikte
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Entwicklungspsychiatrische Definition
Pathologischer Mediengebrauch und
Internetsucht definieren sich als
• dauerhafte, entwicklungshemmende, kompulsive
• individuelle und /oder peer-group-bezogene,
• den Lebensalltag negativ dominierende Fixierung
• interaktiv-medialer virtueller Belohnungssysteme
• zur externalen Gestaltung und Steuerung von
Impulsen, Emotionen, Beziehungen , Konflikten und
psychischen Strukturen.
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Ergebnisse eu.net.adb-study 2012(Griechenland, Rumänien, Holland, Deutschland, Polen, Spanien, Island)
funktional dysfunktional
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Risikofaktoren in der Kindheit (5 11 Jahre)(Loxley et al., 2004, Jordan u. Sack, 2008)
Frühes Schulversagen
Verhaltensstörungen
Aggressivität
Gute Beziehungen zu substanzkonsumierenden (älteren) peers in der späten Kindheit(Erhart et al., 2007; Weichold et al., 2008)
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
begünstigende kontextuelle Faktoren bei medialen Süchten („Triple A“)
(Shotton, 1991; Cooper, 1998)
Accessibility ………… im Westen sicher
Affordability ………… flat rate
Anonymity …………… Pseudonymität
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Riskante Kommunikationsaspekte elektronischer Medien individuell
(Weinberg, 1996; Cooper u. Sportolari, 1997; Wan u. Chiou, 2005, Tissèron, 2010, Meckel 2013)
Förderung der Bereitschaft, persönliche Geheimnisse zu enthüllen
flow der emotionalen Entäusserungen, „Oversharing“
Extimitè vs. Intimitè
Reduktion von Bewertungsängsten (Avatar…)
geringer Einfluss physischer und intellektueller Attribute auf die
Attraktivität („in the internet no one knows you`re a dog“)
Aggressive und entwertende Kommunikationsmuster
sind ohne direkte Sanktionen zu kultivieren
(cyber-mobbing, sexting, sniff movies etc.)
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Riskante Kommunikationsaspekte elektronischer Medien technosoziologisch
(Weinberg, 1996; Cooper u. Sportolari, 1997; Wan u. Chiou, 2005, Tissèron, 2010, Meckel 2013)
Das Individuum als manipulierbares Produkt (was verkauft eigentlich google?)
Extimitè vs. Intimitè
Verselbständigung eines algorhythmisierten und optimierten
Selbstbildes
Quantified self/self tracking
Gamification aller Lebensbereiche
Big dta-Anwendungen marginalisieren das Individuum
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Individuelle prämorbide Aspekte (Caplan, 1998; Shaw u. Black, 2008; Möller, 2008, Wölfling u. Beutel, 2009;
Plöger Werner, 2012, Lemenager, 2012)
„Unendlichkeit“ der
Aufgaben und
Themen
Prokrastination
Versäumnisängste
verändertes
Zeiterleben
Bindung an
pathologische
Themen
Aggressionsbindung
Zwanghaftigkeit
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Peer bezogene soziale Belohnung(Caplan, 1998; Shaw u. Black, 2008; Möller, 2008, Wölfling u. Beutel, 2009;
Plöger Werner, 2012, Lemenager et al., 2012)
• Transfer der Belohnung in „reales“
Leben ist peer bezogen möglich
• Gamification aller Lebensbereiche
• Identitätsstiftung in Subkulturen
• (maligne) Wettkampfsimulation
• Hochkomplexes adaptives
Belohnungssystem im Spiel
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Soziale Simulationsspiele als Surrogat
Simulation von Alltagssituationen statt Alltags(leben)
Vermarktung von Gemeinschaftserleben
Permante Verschränkung mit Werbebotschaften
Höchstbeliebt bei alt und jung
SIMS, second life, Farmerama
Neustart jederzeit möglich
Probehandeln ohne Konsequenz
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Zur Therapieplanung: „MAS“
1. Achse: Psychiatrische Störung
2. Achse:Teilleistungsstörungen
3. Achse: Intelligenz ( profil)
4. Achse: Somatische Störungen
5. Achse: abnorme psychosoziale
Umstände6. Achse:
GAF/Schweregrad
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Phenomenological subtypes (Young,1997; Beard, 2001; Griffiths, 2008;Wölfling, 2009)
ONLINE GAMING preoccupation with different online-games, mainly
related to MMORPG´s (Massively Multiplayer OnlineRole-Playing Games)
ONLINEGAMBLING
preoccupation with different gambling sites (poker andfurther card-games, online-casinos, online betting)
INFORMATIONSEEKING
excessively surfing the Internet for the gathering ofirrelevant and superfluous information that doesn´t affect
one´s life or interests directly
ONLINECOMMUNITIES
Pre-occupation with communication-based platforms(social networks; chats; message boards)
ONLINE
PORNOGRAPHY
preoccupation with pornographic offers; excessively
researching for pornographic material
ONLINE SHOPPING excessive and uncontrolled buying of (superfluous)items
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Und wenn man nur eine Frage hätte?
Wozu?
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Achse 2: Teilleistungsstörungen –who cares in the net ?
Legasthenie (persistiert)
Dyslexia
Dyskalkulie
Sensorische Störungen
Motorische Störungen
Kombinierte Störungen
Beginn im (Klein )Kindalter
Mit biologischer Reifung verbunden
Stetiger Verlauf ohne Remissionen
Jungen stärker als Mädchen betroffen
Genetische Häufungen
Weitgehend unbekannte Ätiologie
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Drei handicaps in der „brave new world“(Nielsen, 2005; Ophir et al., 2009)
• Ungenügende Lesefähigkeit• „Skim reading“ vs. „deep reading“
• Ungeschickte Suchstrategien
• Geringe Geduldsspanne
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JugendhilfeSuchtberatung
im Jugendbereich
Differenzielle Zuweisung
Medizinische und psychotherapeutische Versorgung
ambulant stationär
Drogenambulanz
Akutbehandlung
Postakutbehandlung
Beratungs und Behandlungsangebote für Jugendliche mit substanzbezogenen Störungen
NiedergelasseneÄrzte
Ambulante Psychotherapie
Schulbasierte Hilfen
Familienhilfe
Jugendgerichtshilfe
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Psychische StörungenÜbergeordnetes Behandlungsziel
Abstinenz; adäquate Lösung alterspezifischer Entwicklungsaufgaben
Teilzieledauerhafter Verzicht auf die konsumierte Substanz (Abstinenz); Reduzierung des Substanzkonsums als ZwischenzielKlärung bahnender Mechanismen des Cravings und der RückfallgefährdungÜberwindung des suchtbezogen eingeengten Denkens und Handelns Reduzierung der Häufigkeit und Schwere von Rückfällen Behandlung der komorbiden psychischen Störungen entlang der Leitlinien der jeweiligen Diagnosegruppen
Somatische Störungen
Ziel Bei kardiovaskulären Störungen, chronischen Infektionen (Hepatitis C, HIV etc.), Leberfunktionsstörungen sowie Störungen im ophtalmologischen und HNOBereich ist eine medizinische Behandlung dieser Störungen als Weiterführung der Akutbehandlung und im Sinne einer Sekundärprophylaxe angezeigt.
Postakutbehandlung: Ziele
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Maximalintervention: Stationäres Setting
Bewegungstherapie
Gestaltungstherapie
Sozialkompetenz
Konzentrationstraining
Entspannung/PMR
Genusstraining
Schulische Beratung
Arbeitsagentur/IVKontakt
Familientherapie
Gruppentherapie
Spezialgruppen
Individualtherapie
DBT A
EMDR
Spezifische Pharmakotherapie
Supportive Pharmakotherapie
Milieutherapie im Bezugspersonensystem
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Phase 1: Abstinenz
Entwicklungspsychiatrisch
Multiaxiale Diagnostik
Therapieplanung
Familienressourcen
Andere Suchtstörungen
Funktionalität
Medienorientiert
Medienanamnese
Medientagebuch
Spielinhalte
Spielintensität
Funktionalität
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Phase 2: Prosozialer Computergebrauch
Entwicklungspsychiatrisch
Therapieadjustierung
Familienintervention
Individualtherapie
Pharmakotherapie
Medienorientiert
Mediengeschichte
Spielinhalte werten
Spielintensität verstehen
Funktionalität verändern
Einübung peer –to peer
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Phase 3: Reintegration
Entwicklungspsychiatrisch
Therapieüberleitung
Familientherapie
Pharmakotherapie
Schulintegration
Medienorientiert
Medienkompetenz
Spielinhalte geändert
Spielintensität verstanden
Funktionalität geändert
SZSKJ Zürich Schweizer Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Danke für Ihre Aufmerksamkeit !
[email protected] dem SZSKJ-Beirat:
Prof. Dominique Eich, Zürich
PD Dr. Fernanda Pedrina, Zürich/Kassel
Dr. Olaf Reis, Rostock
Prof. Klaus Schmeck, BaselProf. Norbert Scherbaum, Essen
Prof. Benno Schimmelmann, Bern
Prof. Leonhard Thun-Hohenstein, Salzburg