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Die Manipulation öffentlicher Meinung Name Masterthesis Kommunikationsdesign Hochschule der Künste .... WS 2013/14 Bildrhetorische Untersuchung von Werbematerialien zur Meinungsbildung bei Grossbauprojekten

Thesis 26 01 2014

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Page 1: Thesis 26 01 2014

Die Manipulation öffentlicher Meinung

Name

Masterthesis KommunikationsdesignHochschule der Künste ....

WS 2013/14

Bildrhetorische Untersuchung von Werbematerialien zur Meinungsbildung

bei Grossbauprojekten

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6 Einleitung Kapitel 2 Legeordnung und Bildanalyse10 Bildrecherche als Grundlage für die !eorie12 Analyse der Legeordnung16 Ebenen der Legeordnung 18 Begri"sde#niton und -abgrenzungen

A - Redaktionelle Ebene, Inhalte, Rhetorik32 Redaktionelle Mängel40 Falsche Vergleiche44 Polemische Auswahl des Inhalts45 Wahl eines Sündenbocks

B - Techniken, die Missinterpretation mit Daten erzeugen50 Gestalterische Verzerrung der Daten52 Veränderung des Maßstabs56 Wahl eines nicht-repräsentativen Ausschnitts59 Falsche Vergleiche von Daten60 Kleingedrucktes62 Inkaufnahme von Mißinterpreation von Daten

C - Visuelle Strategien der emotionalen Au!adung66 Positive oder negative Architekturvisualisierungen68 Auslassung des Kerns70 Falsche Darstellung des Gebäudes in der Visualisierung72 Positive oder negative Au$adung mit Bildmetaphern78 Falsche Gestaltung82 Infogra#k und Diagramme, positiv / negativ aufgeladen86 Dramatisierung durch Farbwirkung

Inhaltsverzeichnis

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Anhang

92 Literaturverzeichnis93 Online-Dokumente, Weblinks98 Impressum

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Einleitung

Manipulation, Bauprojekte, Akteure und NetzwerkUnser Leben und unser Alltag spielen sich in durch

Bauprojekten geformten Freiräumen oder in Gebäuden statt, denn eine eigene Unterkun% ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Auch die Art wie wir in Städten leben wird durch das Bauen geformt. Nicht nur die Bauten selbst, sondern auch das Bauen selbst haben Auswir-kungen auf den ö"entlichen Raum und das Leben der Anwohner im dessen Umfeld. Zwei weitere Aspekte sind die Gentri#zierung, auf die Neubauten einen Ein$uss haben können, sowie die Auswirkungen, die Bauprojekte auf ihr unmittelbares Umfeld haben.

Immer ö%er berichten die Medien nun von Demonst-rationen der Ö"entlichkeit gegen solche Projekte. Als Beispiele fallen einem die Elbphilharmonie, Stuttgart 21, der Berliner Flughafen, das Swissmill-Projekt in Zürich sowie die Unruhen um den Tahir-Platz in Istanbul ein. Um diese Situation besser verstehen zu können, ist die AKTEUR-NETZWERK-THEORIE von Bruno Latour ein gutes Hilfsmittel.

Betrachtet man ein Bauprojekt im ö"entlichen Raum als Netzwerk, so stellt man fest, dass in diesem eine Menge Akteure betei-ligt sind!: Zum einen die Bewohner selbst, die Bau#rmen, die Bauraum erschliessen und mit dem Au%rag Geld verdienen möchten. Deren Au%raggeber, die den Raum wirtscha%lich nutzen wollen, sowie die Verwaltung der Städte, die meist unter der Kontrolle von den regie-renden Politikern sind. Städte, politische Gruppen und Verwaltungs-abteilungen, die über den Bau diskutieren und abstimmen, Budgets bestimmen und Vorschri%en erlassen und Bauorte genehmigen. Archi-tekten, die auf Vorschri%en achten müssen, usw.. Reguliert wird das ganze von Parlamentsbeschlüssen, die in Gremien diskutiert werden.

1 Ein Bericht, der die Verantwortungen bei dem Bau der Elbphilharmonie aufzeigt: http://www.spiegel.de/wirtscha%/soziales/elbphilharmonie-bericht-des-untersuchungs-ausschusses-nennt-schuldige-a-942078.html

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Lobbygruppen versuchen Ein$uss zu nehmen und machen Politik, die sich für oder gegen Bauprojekte ausspricht.

Zwischen all diesen Akteuren #ndet Austausch statt – von Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gruppen ist auszugehen. Um also eine Entscheidung etablieren zu können, braucht es eine mehr-heitlich einstimmige Meinung bei allen Akteuren im Netzwerk. Um dies zu erreichen, bedienen sich sämtliche Akteure der Kommunika-tion und Persuasion. Da die Hauptmotivation das Durchsetzen persön-licher Interessen ist, kann davon ausgegangen werden, dass sämtliche Kommunikationsmittel von Gegnern und Befürwortern eines Baupro-jektes also der jeweiligen Meinung unterliegen und die Gruppen darauf hinarbeiten, die Meinungen der Anderen zu ändern.

Geht man von diesen Annahmen aus, das diese Medien der Überzeugung dienen, so müssen sich in Ihnen auch Mittel der Rhetorik, Persuasion und Manipulation #nden lassen. Da sich diese o% in der Funktionsweise ähneln, müssten sich also auch Schemen ableiten lassen, die verwendet werden um die ö"entliche Meinung zu manipulieren.

Die Fragestellung dieser !esis: Gibt es visuelle Manipulation in den Kommunikationsmateria- lien, Statistiken und Infogra"ken von Bauprojekten und wie kann man sie feststellen und vermitteln?

Beim Betrachter muss das Wissen vorhanden sein, damit er eine Manipulation in Kommunikationsmitteln über diese Baupro-jekte erkennen kann. Damit es zu einem besseren Verständnis von manipulativer Kommunikation kommt und Kompetenzen entwickelt werden können, die einem das Erkennnen erleichtern, soll die !eorie-arbeit die Mechanismen manipulativer Kommunikation ergründen und der praktische Teil der !esis dies vermitteln.

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Kapitel 2

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Theoretische Grundlagen

Legeordnung undBildanalyse der Beispiele

Kapitel 2

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Bildrecherche als Grundlage für die Theorie

Die Manipulationstechniken sollten durch eine Analyse von Bildmate-rial erarbeitet werden. Um bei der Suche nach Material zielgerichteter vorgehen zu können, wurde die Recherche auf folgende Kommunika-tionsmittel eingeschränkt:

– Kommunikationsmittel zu umstrittenen Grossbauprojekten – Kommunikationsmittel, die ihre Argumentation mit Infogra"ken, Visualisierungen und Diagrammen durchführten und dabei manipulierend argumentieren.

Dabei wurden Kommunikationsmittel von folgenden Bauprojekten untersucht:

Umbau Hauptbahnhof «Stuttgart 21», Stuttgart, Deutschland2011 polarisierte der Umbau des Stuttgarter Haupt-

bahnhofes das deutsche Bundesland Baden-Württemberg. KRITIKPUNKT

WAREN DIE HOHEN KOSTEN DES UMBAUS (CA. 5 MILLIARDEN EURO), der von der priva-tisierten Deutschen Bahn AG in Auftrag gegeben wurde, bei der sich das Land Baden-Württemberg jedoch an den Baukosten betei-ligen muss. Baugegner versuchten durch Demonstrationen einen Ausstieg aus dem Projekt zu forcieren. Im September 2010 wurde nach den Protesten das Projekt zur Volksabstimmung gestellt. Inte-ressant war dabei die Formulierung der Wahlfrage bei der Volksab-stimmung zum Weiterführen dieses Bauprojekts. Die Frage nach dem Ausstieg war absichtlich komplex formuliert, das eine Mehr-deutigkeit entstand. Ja und Nein waren durch die Formulierung vertauscht, Um die Ablehnung des Projektes auszudrücken, musste man mit «JA» abstimmen und umgekehrt, was eine konträre Reak-tion zur persönlichen Haltung ist. Was beim Vergleich von Stutt-gart 21 mit dem vom Umfang her ähnlichen Projekt «Durchmesser-

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linie» - dem Umbau der Zürcher Bahnhofs - auffällt, ist das es auf Schweizer Seite kaum Bedenken und breite Befürwortung gab.

Bau Swissmill-Tower, Zürich, SchweizSwissmill ist ein Tochter-Unternehmen der Schweizer

Coop-Gruppe und mahlt Getreide zur Weiterverarbeitung in Lebens-mittel. Die ERWEITERUNG DES LAGERSILOS ZUM ZWEITGRÖSSTEN HOCHHAUS in der Stadt Zürich sorgt im anliegenden Stadtteil für Kon$ikte. Streitpunkt für die Anwohner ist der weite Schattenwurf des Turms, der ö"entliche Anlagen und Grundstücke verdunkeln wird.

Neubau Elbphilharmonie, Hamburg, DeutschlandDie Elbphilharmonie ist eine repräsentative Konzert-

halle in guter Lage, vergleichbar mit der Konzertmuschel in Sydney. Kritikpunkte sind die Forcierung des Projektes gegen den Willen der Hamburger Bürger durch den damaligen Bürgermeister, Joost. Die stetige Verzögerung der Bauarbeiten hatte eine STEIGUNG DER KOSTEN VON

GESCHÄTZTEN 77 MILLIONEN (2003) AUF 789 MILLIONEN EURO (STAND END 2013) zur Folge. Zwar wird die Elbphilharmonie von einer privaten Firma unterhalten, aber die Stadt Hamburg muss sich zu einem grossen Teil mit Steuergel-dern an den Baukosten beteiligen.

Neubau Flughafen Berlin-Brandenburg, Berlin, DeutschlandDie Bauzeit des Flughafen Schönebergs in Berlin wurde

mehrfach verschoben, was eine ERHÖHUNG DER KOSTEN VON 1,4 AUF 5,1 MILLIARDEN

EURO zur Folge hatten. Durch die Wahl des Baustandortes werden auch mehr Berliner von Fluglärm betro"en sein, da die Ein$ugschneisen direkt über der Hauptstadt sind.

Es kamen circa 300 Bilder zusammen, welche mit Expression Media sortiert wurden, gedruckt wurden und in einem Folgeschritt ausge-wertet werden konnten. Ein Posterdruck der Legeordnung liegt bei.

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Analyse der Legeordnung

Die Analyse der Manipulationstechniken wurde an Hand einer Legeordnung gemacht. Die Sammlung und ihre Form als analoge Legeordnung begünstigt und forciert eines der von Eward Tu%e an meist gefordertsten Mittel zur Erkenntnisgewinnung aus Daten: Die vergleichende Gegenüberstellung, die Tu%e «Parallelismus» nennt.

Als Suchkriterium für Bilder galten die Bedingungen:

Bauprojekte

kommunizierten

jedoch keine Beispiele im Baubereich gefunden haben, wurden Sinnbeispiele genommen, an denen sich die Prinzipien gut aufzeigen lassen.

Das Material wurde durch Internet-Bildrecherche und in Büchern zum !ema Infogra#k gesammelt. Als Suchbegri"e dienten der Name der Bauprojekte, sowie Zusatzbegri"e die sich auf Interessen-gruppen («Befürworter», «Gegner»,… ) oder Kommunikationsmittel («Broschüre», «Plakat», «Flyer», … ). Das Ergebnis umfasste knapp 150 Bilder, die endgültige auf 92 aussagekrä%ige Bilder reduziert werden konnte. Durch das Anordnen entwickelten sich drei Ebenen heraus, auf denen manipuliert werden kann. Durch den linearen Entstehungs-prozess von Infogra#ken (Sammeln der Daten, Schreiben, Visuelles Gestalten) kann der Schluss gezogen werden, dass diese drei Ebenen nacheinander abfolgen und aufeinander au&auen.

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Abb. 1 - Die Analoge Legeordnung ermöglichte schnelles Sortieren und Gruppieren von Hand, sowie Vergleiche und Gegenüberstellungen

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2.4 Regeln für zielführende Gestaltung

Redaktionelle Ebene, Inhaltgrosse kette2.1

2.2 Techniken um Mißinterpretation mit Daten zu erzeugen- gestalertische-redaktionell (mit den daten(

2.3 Visuelle Strategien der Emotionalen Aufladung

Stuttgart 21 – gut für die Region.

Verband Region StuttgartKronenstraße 2570174 Stuttgart0711 2 27 59-00711 2 27 [email protected] www.region-stuttgart.org

Wo bekomme ich weitere Informationen?

Das Kommunikationsbüro Bahn-projekt Stuttgart–Ulm betreibt die Öffentlichkeitsarbeit für alle Projektpartner. Aktuelle und um-fassende Informationen gibt es imInternet unter: www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de

Den besten Blick auf das Stuttgart 21-Areal hat man vom Turm des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Im Turmforum ist auch die Ausstel-lung zum Projekt untergebracht mit Modellen, spannenden Hin-tergrundinformationen und jede Menge interessanter Details. Im Internet ist unter www.direktzu-stuttgart21.de eine Dialogplatt-form eingerichtet.

Informationen: Mehr zu Stuttgart 21

Bilder:

Bahnprojekt Stuttgart–Ulm e. V.

Verband Region Stuttgart

Aldinger & Wolf

Deutsche Bahn AG

S21-Bilanz von Land und Stadt:

Abgezockt und abgehängtDas Aktionsbündnis für K21 deckt auf:S21-Kartell hat über zwei Milliarden verschleiert.Per saldo zahlen vor allem Stadt und Land. Und die Bahn stößt sich gesund!

Wer zahlt wie viel für S 21? Die Analyse der Geldfl üsse

2. aktualisierte Aufl a

ge mit

Ausstiegs-Szenario

Regelnfür gutesVisualisieren

Schlechte Gestaltung „Fails“

RedaktionelleMängel

PolemischeAuswahldes Inhalts

Verzerrung, Gestaltung entspricht nicht Inhaltlicher Aussage

Auslassung

Architekturvisu-alisierungPositiv / Negativ

Dramatisierung durchFarbwirkung

Infografik und DiagrammePositiv / Negativ aufgeladenDramatik

NegativeBildmetaphern

Irrtümlich Positiv <> NegativFalsche Darstellung

PositiveBildmetaphern

Falsche Vergleiche

Flurpläne

Kleingedrucktes

Veränderung der Maßstäblichkeit

Inkaufnahme von Miß-interpretation

Wahl eines Aus-schnitts(nicht-repräsen-tativ)

Wahl eines Aus-schnitts

Abb. 2 - Eine vollständige Abbildugn der Legeordnung, ein 1:1 Poster liegt der Thesis bei

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2.4 Regeln für zielführende Gestaltung

Redaktionelle Ebene, Inhaltgrosse kette2.1

2.2 Techniken um Mißinterpretation mit Daten zu erzeugen- gestalertische-redaktionell (mit den daten(

2.3 Visuelle Strategien der Emotionalen Aufladung

Stuttgart 21 – gut für die Region.

Verband Region StuttgartKronenstraße 2570174 Stuttgart0711 2 27 59-00711 2 27 [email protected] www.region-stuttgart.org

Wo bekomme ich weitere Informationen?

Das Kommunikationsbüro Bahn-projekt Stuttgart–Ulm betreibt die Öffentlichkeitsarbeit für alle Projektpartner. Aktuelle und um-fassende Informationen gibt es imInternet unter: www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de

Den besten Blick auf das Stuttgart 21-Areal hat man vom Turm des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Im Turmforum ist auch die Ausstel-lung zum Projekt untergebracht mit Modellen, spannenden Hin-tergrundinformationen und jede Menge interessanter Details. Im Internet ist unter www.direktzu-stuttgart21.de eine Dialogplatt-form eingerichtet.

Informationen: Mehr zu Stuttgart 21

Bilder:

Bahnprojekt Stuttgart–Ulm e. V.

Verband Region Stuttgart

Aldinger & Wolf

Deutsche Bahn AG

S21-Bilanz von Land und Stadt:

Abgezockt und abgehängtDas Aktionsbündnis für K21 deckt auf:S21-Kartell hat über zwei Milliarden verschleiert.Per saldo zahlen vor allem Stadt und Land. Und die Bahn stößt sich gesund!

Wer zahlt wie viel für S 21? Die Analyse der Geldfl üsse

2. aktualisierte Aufl a

ge mit

Ausstiegs-Szenario

Regelnfür gutesVisualisieren

Schlechte Gestaltung „Fails“

RedaktionelleMängel

PolemischeAuswahldes Inhalts

Verzerrung, Gestaltung entspricht nicht Inhaltlicher Aussage

Auslassung

Architekturvisu-alisierungPositiv / Negativ

Dramatisierung durchFarbwirkung

Infografik und DiagrammePositiv / Negativ aufgeladenDramatik

NegativeBildmetaphern

Irrtümlich Positiv <> NegativFalsche Darstellung

PositiveBildmetaphern

Falsche Vergleiche

Flurpläne

Kleingedrucktes

Veränderung der Maßstäblichkeit

Inkaufnahme von Miß-interpretation

Wahl eines Aus-schnitts(nicht-repräsen-tativ)

Wahl eines Aus-schnitts

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Ebenen der Legeordnung

1. Redaktionelle Ebene, Inhalte, wörtliche Rede Visuelle Strategien der emotionalen Au!adungDie erste Ebene der Legeordnung bilden Manipulati-

onen, die auf der redaktionellen Ebene entstehen. Die Manipulationen erfolgen durch Inhalte, Sprache und Art der Argumentation. Inhalte und Informationen werden verändert, weggelassen oder verzerrt. Diese falsche Aussagen provozieren bei den Lesern so falsche Schlussfolge-rungen, die deren Meinungen ändern sollen.

2. Datenebene, Zahlen, StatistikenTechniken zur Mißinterpretation von DatenDie zweite Ebene der Legeordnung besteht aus Manipu-

lationen mit dem Inhalt und Daten. O% wird mit Zahlen und Fakten Argumentiert. Jedoch braucht es ein vollständiges Bild des Sachver-halts und Hintergrundwissen um diese Zahlen auch richtig zu Inter-pretieren und beurteilen. Desinformation und falsche Interpretation entstehen, wenn zentrale numerische Fakten verzerrt oder unter-schlagen werden.

3. Bildebene -Gestaltung und Bildwirkung Visuelle Strategien der emotionalen Au!adungDie dritte Ebene der Legeordnung beschreibt die

Möglichkeiten die die visuelle Gestaltung mit dem Material bietet. Die visuelle Gestaltung kann den Inhalte eine visuell falsche Repräsenta-tion geben, die beim Betrachter zu falschen Schlüssen führt. Dazu wird in Kauf genommen, das der Leser Informationen falsch interpretieren kann oder Gestaltung das !ema falsch repräsentiert und bestimmte gewollte emotionale Reaktionen provoziert.

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Um Manipulationen besser entdecken zu können, muss die Art wie die Ebenen betrachtet werden, durch Wissen erweitern. Im nächsten Schritt wurde das Wissen über die Ebenen ergänzt, um die gefundenen Bildbeispiele korrekt analysieren zu können. Kommunikationstheorien, die sich auf die Ebenen fokussieren wurden analysiert .

1. Inhalt Rhetorik, Begri"sabgrenzung von Persuasion und Manipulation

2. Daten Manipulation mit Zahlen und Statistik

3. Bild Manipulation mit visueller Gestaltung und Bilderhetorik

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Begriffsdefiniton und -abgrenzungen

Manipulation und PersuasionUm Manipulation mit Kommunikationsmitteln genauer

beschreiben zu können, muss man sich mit den De#nitionen des Begri"s beschä%igen und ihn von nahestehenden Begri"en abgrenzen.

De"nition von Manipulation!

Der Begri" Manipulation wurde vor der Industrialisie-rung als «Kunstgri"» verstanden und war eher im handwerklichen, künstlerischen, medizinischen Kontext verankert und bedeutete soviel wie «geschickte Handhabung», «Kunstgri"». Die Fortschritte in der Naturwissenscha% und der Technik hatten eine Begri"sausdehnung zur Folge. Über das Handau$egen bürgerte sich die Bedeutung «geschickt steuern/handhaben» ein; in der Psychomedizin beschrieb Manipula-tion die Verhaltenssteuerung des Menschen durch Medikamente oder die Stimulation von Hirnarealen. Seine heutige Konnotation bekam der Begri" durch die amerikanische Massenkommunikationsforschung der 1920er Jahre. Wissenscha%ler wie Lasswell, Lazarsfeld und Bernays führten kritische Untersuchungen durch, die psychologische Tech-niken zur emotionalen Beein$ussung und Verhaltenssteuerung durch Massenmedien erforschten.

Verstärkt wurden diese Ansichten durch die Bolsche-wisten und Nationalsozialisten, die in den 30er Jahren erstmals Rund-funk und Film strategisch nutzen um die breite Masse des Volkes ideo-logisch zu beein$ussen. Das führte zur heute gängigen De#nition von «ETWAS ODER JEMANDEN IN DIE GEWÜNSCHTE RICHTUNG LENKEN; BEEINFLUSSEN; STEUERN.» In Politik, Soziologie und Psychologie bedeutet es die gezielte und verdeckte Ein$ussnahme, also sämtliche Prozesse, welche auf eine Steu-erung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen.

1 Ueding, Gert. Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Tübingen: Niemeyer, 2009., S.933

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Manipulation in der RhetorikIm Bereich der Rhetorik gibt es eine Disziplin, die mit

e"fekthascherischen Fang- und Trugschlüssen arbeitet, und deren Ziel das blosse Recht haben oder auch Gewinnen eines rhetorischen Streit-gespräches ist. Diese Diziplin nennt sich SOPHISMUS. Platon war einer der ersten Kritiker des Sophismus. Als Idealist sah er die Mittel der Persu-asion nur dann als legitim an, wenn die Argumentation des Redners auf Wahrheit beruhte. Nach Platon ist es die Aufgabe des Redners «von der Wahrheit zu sprechen.» Im Gegensatz zum schlechten Rhetoriker muß jener die «wahre Bescha"enheit kennen.» Arthur Schopenhauer hat in seiner eristischen Dialektik 33 Strategeme beschrieben, die auf das Recht behalten abzielen. Die Methoden der Sophisten, die nur auf das blosse Recht haben abzielen führt nach Platon zu einer «gar lächer-lichen und kunstlosen Redekunst…», «…die vom Nichts spräche.», also keine Bedeutung habe. In der griechischen Philosophie #nden sich neben den polaren Haltungen von Platon und den Sophisten noch weitere, die die Methoden der Sophisten nicht so kritisch sehen und ihr eine Existenzberechtigung gegen. Man kann die Begri"e also von einander abgrenzen: Beide streben nach einer Einstellungsänderung beim Gegenüber. Während die Persuasion mit wahren, ehrlichen Argu-menten spricht, will die Manipulation will die Einstellungsänderung unbedingt erreichen und grei% auf Mittel der Täuschung zurück.

Unterschiede von Manipulation und PersuasionDer wesentliche Unterschied zwischen rhetorischer

Persuasion und Manipulation ist die Nachhaltigkeit. Manipulation ist niemals nachhaltig. Die Sophisten wollen bloss die kurzfristige Zustim-mung des Zuhörers. Die Leute glauben zwar kurzfristig den !esen, sind aber nicht nachhaltig davon überzeugt. Sobald der Druck oder die Zwanglage wegfällt, re$ektieren die Leute. Bemerken sie, dass sie mani-puliert wurden, ist der E"ekt und das Ansehen des Redners dahin. Die persuasiv handelnden Redner hingegen wenden niemals Druck oder Zwang an um ihre Ziele zu erreichen. Persuasion ist immer auf Nach-

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haltigkeit ausgerichtet. Es geht darum mit Argumenten, das anerkannte Meinung der Adressaten nachhaltig zu verändern. Diese Argumente müssen auf Tatsachen beruhen, denn sobald die Adressaten bemerken, dass ihnen etwas vorgelogen wurde ist die Persuasion dahin. Gelingt ihm die Persuasion - hat er die Meinung der Zuhörer nachhaltig verän-dert und die Leute sind von der !ese A dauerha% überzeugt. Wenn man diese in sechs Monaten danach fragt sind sie immer noch davon überzeugt - vorausgesetzt, dass sie nicht von einem anderen Orator durch Argumente von der Gegenthese überzeugt wurden.

Folgende Schlüsse können also gezogen werden:

– Persuasion ist also darauf ausgerichtet die Meinung nachhaltig zu verändern. Manipulation tut das nicht.

– Schadet die Beein$ussung dem Gegenüber, so handelt es sich um eine Manipulation. Bei Vorteil oder einem neutralem Ausgang für den Beein$ussten ist von Persuasion zu sprechen.

– Persuasion zielt zudem auf ein elementares Ändern der Einstellung ab, während Manipulation nur ein temporäres Ändern erzeugen möchte.

– Das Problem ist also nicht die Falschheit der Aussagen einer Argumentation, sondern das diese nicht als Lügen erkannt werden.

– Auch die sprachlichen Instrumente an sich sind neutral. Erst die Intention, mit der sie verwendet werden, lässt sich ethisch bewerten.

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2. Zahlen und Fakten

«Keine Untersuchung kann wahre Wissenscha# genannt werden, wenn sie nicht durch die mathematischen Demonstrationen gegeben ist.» —Leonardo da Vinci

Statistiken sind ein Werkzeug um Aspekte der Realität zu beschreiben und ein Ergebnis vom Beobachtungs- und Messmethoden der empirischen Forschung. Zahlen werden benutzt um in Statistiken Mengen zu erfassen. Wissenscha%liche Arbeiten brauchen Zahlen um beobachtete Phänomene in Mengen zählen und belegen zu können. Es gibt zwei Sorten Zahlen mit denen in Statistiken gearbeitet wird: rela-tive Zahlen, also Prozentwerte, die sich auf eine weitere Zahl beziehen (z.B. 80% von 915) und absolute Zahlen, präzise Summen (1.893).

Wie entstehen statistische Zahlen überhaupt?Wenn Zahlen also lediglich ein beschreibendes Objekt,

ein semiotischer Index für ein beobachtetes Phänomen oder eine gezählte oder gemessene Summe sind, so stellt sich die Frage, wie statis-tische Zahlen überhaupt entstehen.

Vor der visuellen Repräsentation eines Wertes durchläu% die statistische Zahl erst einen Entstehungsprozess. Diesen beschreibt Bruno Latour im dem PEDOLOGENFADEN VON BOA VISTA, einem Text, der sich mit den Analyse- und Transfermethoden des MAPPINGS bei einer geolo-gischen Expedition im brasilianischen Urwald beschä%igt. Die Mess- und Analysemethoden der Geologen erfassen die Bescha"enheit eines Bodenareals am Rand des Regenwalds. Die Bodenmessungen werden an den Schnittstellen eines Rasters durchgeführt, welches über das Areal gelegt wurde. Die Messungen werden entnommen und in Schubladen versorgt, welche mit dem selben Raster unterteilt werden. In einem Labor werden alle Einzelproben untersucht und gemessen. Die Mess-

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werte werden in eine Karte mit dem gleichen Raster eingetragen. Die Geologen ordnen ordnen diesen Zahlen Bedeutungen zu und können mit ihrem Wissen und der Karte so Aussagen über Entwicklung und Bescha"enheit des Bodens machen.

Diesen Übertragungsprozess nennt Latour eine REFE-

RENZKETTE. Die Analyse überträgt Realität in Referenzen, welche konti-nuierlich in andere Referenzen weiter übertragen werden. So spricht Latour nicht von Daten, die im Mappen in die transdisziplinäre Zeichnung eingeschrieben werden, „sondern von Fakten (also etwas Gemachtem)“". Fakten werden so «gemacht» und die Resulate (Statis-tische Zahlen) sind immer abhängig vom Entstehungsprozess, den sie durchlaufen. Das macht sie auch anfällig gegenüber Störungen von Aussen. Latour beschreibt dies mit einem Beispiel: Die Bodenproben, welche zur Auswertung von Boa Vista nach Sao Paolo in ein Labor überführt wurden, werden mit einem Wagen durch den Urwald trans-portiert. Wird der Wagen in einen Unfall verwickelt und stürzt um, so wird die beschriebene Referenzkette unterbrochen, da die Proben durcheinander gebracht werden und nicht mehr auswertbar sind.

Folgende Schlüsse können also gezogen werden:

- Statistische Zahlen sind also stets als ein konstruiertes Produkt zu sehen, welches durch einen Herstellungsprozess entsteht und durch das Zuschreiben von Bedeutungen und deren Interpretation erst seine Aussagekra% erhält.

- Zahlen müssen immer in eine Relation gesetzt werden, damit man ihre Bedeutung richtig einordnen kann.

2 (Latour 1997: 229)

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Wahrnehmung von statistischen Zahlen

«Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.»Zitat, das Winston Churchill zugeschrieben wird.

O% wird in Informationsmedien mit Zahlen und Daten argumentiert. In der Werbung wird o% auf «Fakten» hingewiesen, dass jenes Produkt um X Prozent besser, schneller oder billiger geworden ist. Zahlen und Statistiken haben für den Betrachter eine Aura des Wissen-scha%lichen. Menschen assoziieren mit Ihnen Logik, Sachverstand und Raison. Das Sprechen mit Fakten ist ein Appell an die Vernun%, mit der der Sender einer Botscha% eine seriöse Haltung suggeriert. Zahlen wecken auch den Anschein, als würde der Sender «objektiv» Argumen-tieren und nicht seine persönliche Meinung äussern - bezieht er sich doch auf Daten. Beziehen sich Aussagen zudem auf «wissenscha%liche Studien» oder Mittlerpersonen wie «externe Wissenscha%ler» oder «Spezialisten», so baut die Argumentation des Informationsmittels eine Autorität auf, die dem Betrachter wissenscha%liche Unfehlbarkeit vermitteln soll.

Manipulation mit statistischen ZahlenZahlen ein verbreitetes Mittel, um rhetorisch zu mani-

pulieren. Gerd Bosbach beschä%igt mit der Manipulation von Statis-tiken in seinem Buch LÜGEN MIT ZAHLEN - WIE WIR MIT STATISTIKEN MANIPULIERT

WERDEN. Bosbach hat Aspekte beobachtet, wie Menschen Zahlen wahr-nehmen.Mit Grössenverhältnissen lässt sich die Wahrnehming beein-$ussen. Bosbach bringt ein Beispiel zum Wachstum von Krankenkas-senbeiträgen an: Die Summe des Beitrags steigt von 14,9 auf 15,5 % des Bruttoeinkommens. Man sieht eine Erhöhung von 0,6 % des Anteiles. Errechnet man den absoluten Anteil und die eigentliche Erhöhung soso spiegelt sich die Steigerung iner vierprozentigen steigerung der eigent-

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lichen Summe.# Er emp#ehlt dabei die Unterscheidung von Prozent-punkten und Summen, um auf den Zahlenfaktor hin zu weisen.

Ein ganz anderes Zahlenphänomen nahmen sich Dipayan Biswas von der Bentley University, Guangzhi Zhao von der University of Kansas und Donald Lehmann von der Columbia Univer-sity vor. Sie untersuchten die unterschiedliche Wahrnehmung von Prozent- und absoluten Zahlen. Ein Beispiel: Was ist mehr: 80 Prozent von 70 Punkten - oder 56 von 70 Punkten? Die Antwort ist, dass beides das Gleiche ist. Aber die Darstellungsformen wirken unterschiedlich. Bei Produkt-Rankings und Informationen zum Beispiel im Internet können sowohl Prozentwerte („X Prozent aller Kunden hielten diesen Artikel für nützlich“) als auch absolute Zahlen („Das Produkt erreicht im Test X von Y Punkten“) benutzt werden. Je nachdem, wie der Verbraucher reagieren soll.$

Folgende Schlüsse können also gezogen werden:

- Die Wahrnehmung von Zahlen kann leicht beein$usst werden.

- Die Aussagen von Zahlen sind immer mit ihrer Repräsentation und deren Interpretation verknüp%.

Manipulation mit Bild, visueller Darstellung und visueller Gestaltung

Kommunikationsmittel für Bauprojekte, Infogra#ken und Bauvisualisierungen kann man im weitesten Sinne als Bilder

3 vgl. Bosbach, Gerd, Lügen mit Zahlen, Heyne: München, 2012, S. 93

4 http://www.spiegel.de/wissenscha%/mensch/werbetricks-wie-uns-zahlen-manipulieren-a-707753.html

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betrachten und in Ihrer Verwendung in Massenmedien auch als persuasives Mittel - Also ein Objekt zum Erreichen von rhetorischen Zielen.

Was ist unter Manipulation mit Bildern zu verstehen? Unter einer Manipulation wird dem Journalisten Frank Miener zufolge eine Form der Beein$ussung subsumiert, bei der der Beein$ussende andere Personen zu seinem eigenen Vorteil manipuliert und Ein$uss-methoden wählt, die für andere nicht durchschaubar sind%. Manipu-lation ist also eine Verhaltensbeein$ussung zu fremdem Nutzen. Die Manipulation von Bildmaterial bedeutet die mit einer Täuschungsab-sicht verbundene intentionale Veränderung von Informationen u.a. durch Auswahl, Zusätze oder Auslassungen.

Zur Manipulation durch Bilder #nden sich einige Schri%en. Die Vorwürfe der Lüge und Verführung in der Visuellen Gestaltung beschä%igte einige Autoren, die sich Gedanken zur Ehrlich-heit in der Gestaltung machten:

In seinem Text DIE WIRKLICHKEITEN DER BILDER& de#niert Rudolf Lüthe den Unterschied von Wahrheit und Lüge, Wirklichkeit und Täuschung. Er sagt auch, das Kontexte und Wahrnehmung des Bildes entscheind sei, um die ob von Manipulation zu sprechen ist, müsse man die Intentionen des Verfassers oder Senders kennen. Zur Täuschung gehöre die Intention der Person der zu Täuschen gedenkt. Es ist zwischen absichtlichen und unabsichtlichen Täschungen zu unterscheiden, erst wenn es die bewusste Intention des Senders ist, so kann man von Manipulation sprechen. Lüthe definiert vier Arten zur Unterscheidung von Täuschungen: IDEALISIERUNGEN, PHANTA-

SIEN, DRAMATISIERUNGEN UND MANIPULATIONEN. Die Erzeugung und Wahrneh-mung von Bilders an den Gebrauch und den Kontext gebunden. Das Bild selbst als Akteur ist nicht zur Lüge fähig, erst die Absicht

5 Miener, Frank (2003/2004); Bilder, die lügen. Bremerhafen.

6 Liebert, Wolf-Andreas und !omas Metten, Bild, Handlung und Kultur. Kulturwissen-scha%liche Überlegungen zum Handeln mit Bildern, S.50".

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und Art wie das Bild benutzt wird lässt einen Schluss zu, ob eine Täuschung vorliegt. Sybille Krämer schreibt in ihrem Text OPERATIVE

BILDLICHKEIT von dem Unterschied zwischen Objekt und dessen Reprä-sentation. Dadurch das eine reelle Sache durch eine subjektiv vom Autor oder Gestalter ausgewählte Form dargestellt wird, blickt man quasi auf eine Visuelle Form einer Sammlung von aus der realität abstrahierten Fakten die für ein in der Realität vorkommendes oder subjektiv gezählten Sachverhalt stehen. Clemens Albrecht stellt in seinem Text «Wörter lügen manchmal, Bilder immer» die These auf, das BILDER DURCH IHRE BEDEUTUNGSOFFENHEIT STETS LÜGEN. Als Grund führt er an, dass «…die Wahrheit der Dinge nicht aus deren bloßer (subjek-tiver) Wirklichkeit resultiere.»' Er spricht auch an das mehere (im Geist der Betrachter konstruierte) Wirklichkeiten koexistieren können und Konflikte nur durch deren Unterschiede entständen. Albrecht definiert das Lügen mit Bildern durch drei Arten: Mate-rialfälschung, Kontextfälschung und Interpretationsfälschung. Eine MATERIALFÄLSCHUNG bezieht sich auf sämtliche Eingriffe, Manipu-lationen und Änderungen am Bild selbst, die die Wahrnehmung beeinflussen. Eine KONTEXTFÄLSCHUNG zeichnet sich durch das Ändern des Umfeld des Bildes aus, die zu falschen Schlüssen führen. INTER-

PRETATIONSFÄLSCHUNG definiert sämtliche Manipulationsarten, welche auf absichtliches Missverständnis und Fehlinterpretation visueller Aussagen hinzielen.

Inhalt und DarstellungMit der Art wie Daten visuell dargestellt werden vermit-

telt wird beschä%igt sich Edward Tu%e, ein amerikanischer Informati-onswissenscha%ler und Gra#kdesigner. In seinem Buch Visual Expla-nations beschreibt er eine regelrechte Ethik der visuellen Darstellung von Daten. Tu%es generelle Aussage seiner Bücher ist eine Forderung nach einer Integrität von Inhalt und Gestaltung, die die «wahre Natur

7 Liebert, Wolf-Andreas und !omas Metten, Bild, Handlung und Kultur. Kulturwissen-scha%liche Überlegungen zum Handeln mit Bildern, S.29".

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der Zahlen vermittelt»(. Tu%e versteht unter ehrlicher Gestaltung eine visuelle Repräsentation von Daten, die beim Betrachter Schlüsse zulässt, die deckungsgleich mit der eigentlichen Aussage der Daten sind. Daraus lässt sich ableiten, dass nicht nur die Inhalte manipulativ wirken können, sondern dies auch mit Formen der visuellen Darstel-lung möglich ist.

Lenken der Aufmerksamkeit durch NarrationEin wichtiger Aspekt ist auch die Lenkung der Aufmerk-

samkeit. Einen interessanten Vergleich bringt Tu%e in «Visual Expla-nations» mit Leuten die Fakten Präsentieren und Zauberern. Beide Personen machen einen Au%ritt vor einem Publikum. Zauberer jedoch müssen die Kni"e ihrer Tricks vertuschen, verstecken oder davon ablenken damit die Illusion Illusion bleibt. Er beschreibt wie Zauberer die Aufmerksamkeit ihres Publikums durch schrittweises Enthüllen lenken und vergleicht den Ablauf einer Argumentieren mit Daten damit. Der Leser wird stets geführt. Über die Kontrolle des Inhalts werdeb also auch die Schlüsse des Publikums gesteuert.

Manipulationen mit der visuellen FormNeben der Manipulation von Zahlen an sich, spielt also

auch noch die Visuelle Form eine Rolle bei der Vermittlung von Infor-mationen. Eine Gra#k ist immer nur eine Repräsentation. Die Form der Repräsentation der Daten wirkt auf die Wahrnehmung und damit auch auf die Aussage, welche die Daten machen.Tu%e nennt dies die STIMME DER DATEN. Die blosse Information kann durch andere Formen eine andere Bedeutung implizieren. Deren Formen werden im Gestaltungs-prozeß gewählt und entscheiden. Im Prinzip ist also jede gestalterische Enstscheidung eine Manipulation weil man !emen nie 1:1 wider-geben kann und sie immer nur aus einer bestimmten Sichtweise zeigt. Dadurch das eine visuelle Form gewählt wird - wird bereits subjektiv verfälscht, Gra#kdesign kann also kein neutrales Bild vermitteln. Es gibt also richtige und falsche, wahre und unwahre Arten, Daten zu zeigen.

8 Tu%e, Visual Explanations, S. X

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Legeordnung und Beschreibung der Bildbeispiele

2.4 Legeordnung

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A

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Redaktionelle Ebene, Inhalte, Rhetorik

A

2.1 Klassi#kation der Manipulationsarten

Inhalte, die falsch argumentieren und zu falschen Schlüssen führen

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Redaktionelle Mängel

Die Informationen im Medium argumentieren in eine falsche Richtung. Behauptungen werden aufgestellt, die nicht der Realität entsprechen.

Das Wort Redaktion leitet sich vom lateinischen «redi-gere» ab und bedeutet «in einen Zustand bringen». Redakteure haben die Aufgabe, Nachrichten und Informationen, Texte und Bilder in eine Form zu bringen, die verö"entlicht werden kann. Zu dieser Arbeit zählt neben dem Schreiben der Berichte auch das Sichten und Auswählen von Bildmaterial. Durch diesen Prozeß nehmen die verfassten Berichte eine bestimmte Sichtweise ein, vergleichbar mit einer Erzählerstimme. Redaktionen stehen unter dem sogenannten Tendenzschutz: Es ist ihnen erlaubt, eine politische, wirtscha%liche oder kulturelle Haltung einzunehmen (konservativ, liberal, alternativ). Artikel dürfen dann auch aus dieser Perspektive sprechen, so dass der Text nicht neutral ist, sondern seine Meinung zu dem !ema ausspricht. Aussagen werden also nie objektiv sein. Der Akt des Auswählens wird immer von der Haltung und Meinung der Redakteure oder Autoren beein$usst sein und kann nicht als absolut wertneutral wahrgenommen werden.

Inhalte sprechen also immer aus einer bestimmten Sichtweise. Diese muss nicht zwingend richtig sein. Beim Redak-tionsprozess kann es dazu kommen, dass sich Fehlinformationen einschleichen. Es ist auch möglich, dass die falschen Schlüsse gewollt sind und es der Haltung des Heftes entspricht, sich zu einem bestimmten Thema auf gewisse Art zu positionieren oder sophis-tisch «Meinungen zu machen».

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Tu%e spricht in seinen Büchern von Visueller Kompetenz (engl.: Visual Excellence)!. Er betont, dass gute Gestaltung komplexe Ideen mit Klarheit, Präzision und E'zienz vermittelt. Er spricht sich für Medien aus, die ihre Inhalte wahrheitsgemäß repräsentieren, damit es dem Leser möglich ist, sich unvoreingenommen mit den Inhalten zu beschäf-tigen, die Daten neutral lesen zu können. Am Ende soll gute Gestaltung dem Leser ermölglichen, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Bei einem Bericht über Stuttgart 21", titelt die Schlagzeile «GUTACHTER: S21-TUNNEL SIND

TODESFALLEN». Die Tunnel werden als Todesfallen bezeichnet, ohne jedoch eine detaillierte Erklärung im Text des Berichtes zu geben. Die Aussage untermauert sich durch wissenscha%lich wirkende «Gutachten» von «unabhängigen Ingenieuren». Spezialisten werden als Mittlerpersonen

1 vgl. Tu%e, Visual Explanations, S. 23

2 dpa, T-Online.de vom 23.10.2012: «Gutachter: S21-Tunnel sind Todesfallen» URL: http://t-online.de/nachrichten/deutschland/id_60551324/-s21-gutachter-schlagen-alarm-tunnel-sind-todesfallen.html, [Stand 9.10.2013]

Abb. 1 - Website mit manipulativer Schlagzeile

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benutzt, um der Aussage mehr Glaubwürdigkeit zu geben, Begrün-dungen und Belege werden keine gemacht. Wer diese Mittlerpersonen unterstüzt, damit sie diese Aussagen tre"en, bleibt unbekannt.

PrognosenDie Aussage ist zudem eine Prognose, denn das Projekt

wurde noch nicht vollendet. Sämtliche Schlüsse der Experten können nur von Plänen abgeleitet sein. Die Gedanken, was in den Tunnel-bauten passieren könnte, sind pure Vermutung - auch der Schluss das es zu tödlichen Unfällen kommen wird. Die Schlussfolgerung, «Die Tunnelbauten von Stuttgart 21 sind lebensgefährlich, also ist Stuttgart 21 schlecht.» bläst eine Vermutung zur Wahrheit auf, um das Ansehen des Bauprojekts zu schmälern. Jeder vernün%ige Mensch spricht sich gegen Gefahren im Alltag aus, deswegen kann man dem Argument direkt nicht widersprechen. Belegt wird diese Aussage jedoch nicht.

Infogra"k als ÜberzeugungsmittelDas Advertorial# von Mini Cooper ist ein sehr gutes

Beispiel dafür wie Verkaufsargumente redaktionell verpackt werden um wissenscha%lich zu wirken. Die Infogra#k macht eine hypothe-tische Rechnung über die Vorteile, die entstehen würden, wenn jedes Per-sonenauto in den Vereinigten Staaten ein Morris Mini Cooper wäre: Benzineinsparungen, CO2-Ausstoss, geringerer Platzver-brauch und damit einhergehende Klimaverbesserungen. Die visuelle Gestaltung macht den Eindruck, als wäre sie auf eine Ziel-gruppe von 25 bis 40 Jahren angepasst, genauer gesagt das Millieu von jungen Berufstätigen mit ausreichendem Gehalt für ein eigenes Auto, eine Gesellscha%sgruppe in deren Kreisen «nach-haltiger Konsum» in den letzten Jahren zum Trend wurde.Die Entscheidung für die visuelle Form der «Infogra#k» und eine Argumentation mit Zahlen und Statistiken gibt der Anzeige

3 Anzeige im Stile eines Berichts

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eine formale Seriösität. Mit der Zahlenrechnung und wird an den Verstand der Zielgruppe appelliert (LOGOS), die Hervorhebung des Vorteils für die Umwelt appelliert zusätzlich an die Ethik (ETHOS), welche in der Zielgruppe zu #nden ist. Jedoch hat die Argumentation inhaltlich keinen Sinn: Das Beispiel in der Rechnung verweist auf ein Szenario, das einem Idealzustand entspräche, der in der Realität jedoch nicht erreichbar ist. Die Annahme übersieht auch, das jedes Auto, auch der Morris Schadsto"-Emissionen produziert. Im Ende"ekt versucht die Argumentation der Infogra#k im Namen des Umweltschutzes Autos zu verkaufen. Wie erkennt man diese Manipulation:Ungereimtheiten und Fehler kann man nur erkennen, wenn man sich selbst mit dem !ema auskennt. Der Vergleich mit Informationen aus anderen Quellen hil%, die Aussagen des Mediums einzuordnen.

Abb. 2 - Infografik eines Advertorials

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Zahlen ohne Kontext

Infogra#ken argumentieren o% mit Zahlen und Werten, die Argumente des Senders belegen und stärken sollen. Der Leser interpretiert im Geist einen eigenen Bezug dazu und interpretiert diese dann falsch.

ProzentzahlenGerd Bosbach spricht von einer Freiheit, die mit dem

Verwenden von Prozentzahlen einhergeht. Im Gegensatz zu Abso-luten Zahlen sind Prozentzahlen nichts absolutes, sondern stets nur ein Verhältnis, also ein Teil einer mathematischen Rechnung. Diese muss durchgeführt werden, um zu dem richtigen Ergebnis und damit zu vernün%igen Schlüssen zu kommen.$

Lässt man die Bezugsgrösse weg oder lenkt sie um, wird die Aussage der Prozentzahl vieldeutig und verliert ihren Bezug zur Wahrheit. Eine Aktie, deren Wert um 200% ansteigt, lässt au(orchen. Ist diese jedoch bloss 2 Rappen wert, so ist die Menge des Wachstums unerheblich und nicht so spektakulär wie ein Wachstum von 200%. Die Frage lautet also «Wieviel Prozent wovon?». Quellen und Erhebung

Ein weiterer Punkt ist die Quelle der Daten und deren Erhebung. Entscheidend ist, wie diese Zahlen statistisch erhoben wurden und entstanden sind, da der Erhebungsprozess das Ergebnis bein$ussen kann. «Stichproben» und «Repräsentative Umfragen» unterliegen auch der selektiven Wahrnehmung des Verfassers und seiner Geldgeber%. Eine Umfrage kann 20 Leute oder 2000 befragt haben, das Ergebnis kann unterschiedlich ausfallen.

Weggelassene ZahlenFalsche Zahlen sind falsche Informationen, die den

Betrachter fehlinformieren und Schlüsse in eine falsche Richtung

4 vgl. Bosbach, Gerd, Lügen mit Zahlen, Heyne: München, 2012, S. 85

5 vgl. Bosbach, Gerd, Lügen mit Zahlen, Heyne: München, 2012, S. 85

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lenken. Mit falschen Zahlen lügt der Verfasser. Bei der Infogra#k über Parteispenden über 50.000 ) sieht man die Verteilung und den Fluss der Spenden sehr gut, jedoch sind keinerlei Zahlen zu sehen. Ohne bele-gendes Zahlenmaterial wird die Visualisierung zur blossen Behaup-tung. Ebenso die Gra#k zur Visualisierung der Au%eilung junger Leute in den Hierarchiestufen verschiedener Berufe. Blosse Prozentzahlen sind nur eine Schätzung, die Quellenverweise fehlen ebenfalls. Ob

Abb. 3 - Infografik über Parteispenden der deutschen Parteien

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sich die Visualisierung auf den europäischen, englischen oder ameri-kanischen Arbeitsmarkt bezieht ist unklar, genauso wie die Art der Datenerhebung. Die absolut wirkenden Prozentzahlen sind nur di"use Angaben ohne Bezug, die keine Aussagekra% haben

Wie erkennt man diese Manipulation:Ein Schlüssel zum richtigen Bewerten von Zahlen ist das Nachvollziehen von Herkun% und deren Entstehung.

– Wie kommt es zu den Zahlen? – Wie wurden sie erhoben?– Werden Quellen für die Zahlen genannt?– Zu was stehen sie im welchem Verhältnis?–Wieviel Prozent wovon? Auf was beziehen sich die Prozentzahlen? – Berichte gegenlesen. – Zahlen müssen erst bewiesen werden, o% aber die Zeit ist nicht da. Gibt es möglichkeiten, die Zahlen zu belegen? – Zahlenquellen mit anderen Statistiken und Studien vergleichen.– Nützen die genannten Zahlen der Argumentation des Senders auf irgendeine Weise?

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Abb. 4 - Infografik eines …

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Falsche Vergleiche

In der Wissenscha% werden durch Vergleiche, Kombi-nieren und Gegenüberstellungen Erkenntnisse gewonnen. Dies ist eine Technik die Edward Tu%e in seinen Büchern ausführlich beschreibt. Tu%e schreibt von Parallelismen, dem rhetorischen Mittel der Gegen-überstellung. Wie dieser durchgeführt wird ist von entscheidender Auswirkung: Falsch gezogene Vergleiche führen zu falschen Erkennt-nissen und sorgen so für eine Verfälschung. Beim sophistischen Argu-mentieren wählt der Manipulator mit absicht bestimmte Vergleiche um seine Argumentation positiv wirken lassen zu können.

Swissmill-Koloss: NEINDas Plakat «Swissmill-Koloss: NEIN» argumentiert

gegen den Bau des Swiss-Mill-Towers in Zürich durch einen Grössen-vergleich von Swissmill-Gebäude und dem zürcher Münster.

Die Idee des Vergleiches an sich löst beide Gebäude aus ihrem städtebaulichen Kontext und argumentiert nur mit der blossen Grösse des Swissmill-Gebäudes als Grund der Ablehnung - ein sehr ober$ächliches Argument. Der Grössenvergleich ist wage, da die Grössen der Abbildungen von Swissmill-Tower und dem Zürcher Münster nicht Maßstabsgetreu sind und die perspektivische Neigung das Münster kleiner wirken lässt. Zudem lässt sich bei dieser Vergleichsart der Grössenwahrnehmung reel nur schwer nachweisen und ist stark subjektiv. Auch die Konnotationen der Gebäude haben Ein$uss auf die Wirkung des Plakats.

Das Münster kann als Symbol für Glauben und Reli-gion gesehen werden, der Swissmill-Tower als Symbol für wirtscha%-liche Interessen. Im Mittelalter bestand die Regel, das kein Haus gebaut werden dur%e, das grösser als der Kirchturm der jeweiligen Stadt sein dur%e. In den Augen der Kirche stellte sich der Bauherr so auf die gleiche Ebene mit der Macht Gottes. Der Grössenvergleich weist unter-

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bewusst auf diesen Bruch hin. Es kann vermutet werden, das das Plakat durch diesen Vergleich versucht, speziell in einem konservativ-religi-ösen Millieu Ablehnung zu erzeugen.

Andere Interessengruppen argumentieren mit besser nachvollziehbaren Argumenten, wie den Auswirkungen des Swissmill-Towers auf das umliegende Quartier oder dem Schattenwurf des Gebäudes. Ein weiterer Vergleich vergleicht die Grösse des Swissmill-Towers mit dem Glas-Hochhaus an der Hardbrücke. Durch den Vergleich mit einem Gebäude im selben Stadtteil ist dieser Vergleich näher an der Realität.

Wie erkennt man diese Manipulation?– Ist der Vergleich sinnvoll?– Bringt der Vergleich dem Sender irgendeinen Nutzen? – Gibt es andere Vergleiche? Was für Erkenntnise bringen sie?

Abb. 5 - Visualisierung des Swissmill- Towers bei Google Maps

< Abb. 6 - Plakat der Swissmill-Gegner

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Auslassen von relevanten Inhalten

Informationen die wichtig für die Bewertung der Sache sind, werden aus der Argumentation wegelassen. Die Aussagen werden so gemacht, das belastende Gegenargumente oder Negativpunkte einfach umgangen und ignoriert werden. Ist der Betrachter nicht voll-ständig informiert, wird ihm das Schlüsse ziehen und Urteilen leicht gemacht, da negative Seiten vermieden werden.

Tu%e spricht in seinen Büchern von «Schichten» von Daten. Infogra#ken können verschiedene Arten von Informationen enhalten, die gleichzeitig - aber auf verschiedenen Ebenen - kommuni-ziert werden.

Ein Beispiel dafür ist die An$ugskarte des Flughafens Berlin-Brandenburgs. Eine Übersichtsgra#k zeigt den Au&au des Flug-hafens, Gebäude, Start- und Landebahnen. Eine wichtige Information wird jedoch ausgelassen: Die Ein$ugsschneisen der Flugzeuge und die Zonen, die vom Fluglärm betro"en sein werden. Laut der FBI Berlin werden vom Umbau ca. 1,5 Mio. Leute mit Fluglärm betro"en sein - Die !ematik wie der Flughafen sich auf das Umland auswirkt, wird nur in der zweiten Gra#k sichtbar.

Wie erkennt man diese Manipulation?– Was schreiben Sekundärquellen, unabhängige Berichterstatter oder Projektgegner über die gleiche !ematik?– Was sagen Menschen vor Ort, die mit dem Projekt stärker in Berührung kommen über das Projekt? – Gibt es andere Quellen, die eine gleiche Sicht forcieren?

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Abb. 6,7 - Schematische Übersichtskarten des Flughafens BER mit verschiedenen Informationsebenen

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Polemische Auswahl des Inhalts

Verglichen mit der von Tu%e geforderten Objektivität der Darstellung ist Polemik gezieltes Provozieren mit Inhalten. In der Greenpeace-Broschüre vermittelt die Übersichtskarte nur nega-tive Aspekte von Frankreich. Die Anzahl der Atomkra%werke, sowie Standorte an denen es zu Über#schung kommt. Durch die Auswahl der Informationen zeichnet die Karte ein eher negatives Bild von Frank-reichs Umweltpolitik. Mit dem Hinweis auf eine Promotion-Tour für nachhaltige Fischerei platziert sich Greenpeace selbst als einzig posi-tiver Aspekt. Ein Interessantes Detail: Die Position der Fangschi"e auf der Karte deuten alle nach links, also «gegen die Leserichtung» und werden als gegen den natürlichen Blickrichtung als «gegen die Lese-richtung» wahrgenommen. Das Greenpeace-Schi" in der unteren linken Ecke läu% als einziges mit der Leserichtung. Greenpeace stellt sich selbst unau"ällig als positiv dar während die !emen gegen die Greenpeace vorgeht aufgezählt werden.

Wie erkennt man solche Manipulationen

– Aus welchen Gründen könnte der Autor sich so äussern?– Gibt es bekannte Gründe für den Unmut des Autors.– Was für einen Nutzen hat der Autor, wenn das !emas negativ wahrgenommen wird? – Was für Hintergedanken oder Motive könnte der Autor haben?

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Wahl eines Sündenbocks

Ad-Homimen ist eine rhetorische Form der Attacke. Anstatt gegen die Argumente des Gegenübers zu argumentieren, grei% sie die Integrität und Glaubwürdigkeit des Gegenübers an. Die Person oder der Gegenstand wird quasi als Sündenbock benutzt oder auf andere Weisen di"amiert. Die Schuld für das Ganze wird bei einer Person gesucht, Negativargumente werden durch Schuldzuweisung erzeugt.

Bei dem Inserat gegen Stuttgart 21 wird Angela Merkel als Verursacherin von S21 benannt. Man sollte sich erinnern, dass das Bauprojekt in einem Netzwerk voller Gremien und durch die Politik vieler Beteiligter entstanden ist, so das es nicht einer verursachenden Person zugeschrieben werden kann.

Der Begri" Sündenbock bezeichnet im Ursprünglichen ein altes Ritual des israelischen Volkes. Einmal jährlich werden die

Abb. 8 - Einseitige Berichterstattung über Frankreichs Umweltpolitik in einem Informationsheft von Greenpeace

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Sünden des Volks durch einen Priester auf einen Ziegenbock über-tragen. Dieser wurde in die Wüste getrieben und zurückgelassen. Das Volk ist danach von den Sünden bereinigt, der Ziegenbock kommt in der Wüste um.

In der Anthropologie wird von dem sogenannten «Sündenbock-Mechanismus» (engl. Scapegoating) gesprochen, der ihn als eine grundlegende Hypothese über die Entstehung der menschlichen Kultur sieht. Es braucht einen Sündenbock, wenn eine Gemeinscha% innerlich zerrissen ist oder sich von etwas bedroht fühlt. Indem eine falsche kausale Verbindung zwischen Bedrohung und dem ausge-wählten Sündenbock hergestellt wird, kann das Übel veräußert und auf etwas Aussenstehendes projeziert werden. Die Gemeinscha% wird dadurch geeinigt und wieder stabilisiert.&

Gegenüber Merkels Politik im Bezug auf Bauprojekte gibt es in Deutschland eine starke Opposition. Durch das negative Ansehen ist es einfach, ihr weitere Schuld zuzuschieben und sie bei Baugeg-nern zum Feindbild zu entwickeln. Durch die Wahl eines Sündenbocks werden Unmut und Kritik der Betrachter auf das benannte Ziel umge-lenkt, da es personi#ziert wurde. Während Krisensituationen werden Feindbilder von Manipulatoren in der Politik gezielt verwendet, um die Aufmerksamkeit von sich selbst weg zu lenken und die eigene Legiti-mation zu wahren.

Die Projektion auf einen Sündenbock ist für den Betrachter eine Vereinfachung: Statt abstrakter Verhältnisse und Prin-zipien bekommt er einen klaren Grund in Form einer Person genannt, auf den er sich leicht fokussieren kann. Dies wird nicht nur mit Personen sondern auch ganzen Gruppen und Millieus gemacht.

6 Girard, René: Generative Scapegoating. In: Hamerton-Kelly, R. [Hrsg.]: Violent Origins. Walter Burkert, René Girard, and Jonathan Z. Smith on Ritual Killing and Cultural Formation. Stanford University Press, Stanford 1987, S. 103.

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Wie erkenne ich diese Manipulation?

– Geht das Argument auf ein Detail ein oder zielt es auf eine beteiligte Person oder Personengruppen ab?– Haben die Argumente Gehalt oder sind sie fadenscheinig? – Was für eine Wirkung hat das Argument und seine Folgen auf mich? – Wie steht die verurteilte Person im Verhältnis zum Projekt– Was schreibt die Gegenseite über die gleiche Person oder Personengruppe?

Abb. 9 - Angela Merkel, der Ursprung allen Übels bei 21 - laut Gegnern von Stuttgart 21

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B

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2.1 Klassi!kation der Manipulationsarten

B

Nicht nur die Daten selbst, sondern auch die Art der Darstellung kann benutzt werden, um die Aussage zu verändern.

Techniken, die Missinterpretation mit Daten erzeugen

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Gestalterische Verzerrung der Daten

In !e Visual Display of Quantitative Information schreibt Tu%e von der visuellen Repräsentation von Informationen. Laut Tu%e gibt es die Aussage der Daten und die Aussage der visuellen Form der Daten. Nach seinen Angaben zur «Graphical Excellence» müssen diese beide Aussagen identisch sein, damit die Gra#k ehrlich kommuniziert!. Bei dieser Manipulationsart sorgt eine Verzerrung der Daten dafür, dass die visuelle Repräsentation den Leser Schlüsse ziehen lässt, die nicht mit den eigentlichen Inhalten übereinstimmen.

Als Beispiel nennt Tu%e ein Diagramm zur Entwicklung von Standards von Benzinverbrauch und Reichweite bei Automobilen. Im diesem Beispiel geschieht die Datenverzerrung nicht mit Absicht, sondern durch den Versuch Graph und Zahlen in eine Bildmetapher für die Reichweite zu integrieren. Diese Bildmetapher jedoch vermit-telt keine unterstützenden Aussagen über die Daten, sondern umreisst durch die starke räumliche Perspektive ein Bild von der Weite, die manche amerikanischen Strassen haben. Die perspektivische Verzer-rung wirkt sich jedoch auf die Daten und deren Interpretation aus. Die falschen Grössenverhältnisse verzerren die Grössenverhältnisse der Daten um des Bildes willen.

Im von Tu%e korrigierten, zweidimensionalen Beispiel richtet sich der Fokus wieder auf die eigentliche Aussage der Daten und die eigentliche Botscha% der Daten kann gelesen werden.

1 Vgl. Tu%e, Edward, !e Visual Display of Quantitative Information, Graphics Press: Cheshire, 2002, S. 13

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Abb. 10 - Text rein

Abb. 11 - Text rein

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Veränderung des Maßstabs

Verzerrung der AchsenDurch das Vergrössern von Achsen werden die Graphen

der Diagramme steiler und die vertikale Verzerrung wirkt sich auf die Art aus, wie die Graphen wahrgenommen werden. Ein Beispiel von Edward Tu%e zeigt zwei Varianten eines Diagramms zu Sonnenerupti-onen. Der zeitliche Verlauf der Aktivität wird als Graph dargestellt.

Durch die Verzerrung des Maßstabes der y-Achse wirken die Aktivität der Sonenneruptionen stark wechselha%. Die Form der steil ansteigenden und abfallenden Zacken des Graphs wirken sehr unstetig und bedrohlich und suggeriert dem Betrachter starke Verän-derungen und eine Unstetigkeit.

Im Verstand entsteht das Bild eines instabilen, aggres-siven physikalischen Prozesses. Tu%e stellt diesem Beispiel eine zweite Visualisierung mit einem verringerten Maßstab der y-Achse gegen-über: Aus den Zacken sind Wellen geworden. Der Prozess bleibt zwar wechselha%, jedoch ist ein stetiger Rhythmus in der Abwechslung zu erkennen und der Abklang der Eruptionen ist gleichmässiger und langsamer, auf den Betrachter wirkt die Entwicklung nun ruhiger und gleichmässiger.

Die Frage ist wie der Betrachter die Zahlen interpre-tieren soll. Ein Manipulator wird eine darstellende Form wählen, die die Zahlen so beschönigt oder dramatisiert, dass sie seine Argumente stärken.

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Fehlender MaßstabIn einem weiteren Beispiel" zeigt Bosbach ein Diagramm

einer «Aktie des Tages». Ein Graph zeichnet die Kursentwicklung einer Aktie nach, aus dem Diagramm lässt sich ein starker Anstieg verzeichnen. Durch einen genaueren BIick sieht man, das die X-Achse keine Werte als Index für Zeit verwendet und sich die Entwicklung auf der Y-Achse im Bereich zwischen 61 und 63 Euro abspielt. Die Gra#k stellt eine marginale Preisschwankung dar, die im Verlauf eines Tages stattfand. Auf den ersten Blick jedoch wird einem ein starkes Wachstum der Aktie suggeriert.

2 vgl. Bosbach, Gerd, Lügen mit Zahlen, Heyne: München, 2012, S. 38

Abb. 12 - Text rein

Abb. 13 - Text rein

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Falsche GrössenverhältnisseDas Verändern der Grösse von Indikatoren ist ein

Schema, das ebenfalls o% in Diagrammen au%aucht. Dabei werden Zahlen in Infogra#ken meist mit Piktogrammen dargestellt. Das Wachstum der Summen wird durch eine Vergrösserung des Pikto-gramms dargestellt. Die Prozentwerte der Vergrösserung entsprechen den Prozentwerten des Wachstums, jedoch vergrössert sich das Pikto-gramm sich in zwei Dimensionen, bei der Wahrnehmung also um das Vierfache des Wertes. Ein 200-prozentiges Wachstum der Zahl wird mit einer 800-prozentigen Vergrösserung der Fläche dargestellt. Die Reprä-sentation des Wachstums wird überdramatisiert und erscheint grösser, als es numerisch ist.

Wie erkennt man diese Manipulation?Alle Beispiele haben eine Sache gemeinsam: Die dargestellten Zahlen sind nicht falsch. Jedoch erzeugt die Verzerrung des Maßstabs falsche visuelle Formen, die falsche Interpretationen und Schlüsse forcieren. Die Wahl des Massstabs wirkt sich also auf die Darstellung aus, mit ihr lassen sich die Interpretationen des Betrachters steuern.

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Abb. 14 - Text rein

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Soldat steht ein Mann mit einer Wa"e. Durch das Fehlen des räum-lichen Aspektes des Bildes scheint der Lauf der Wa"e auf den Gefan-genen gerichtet zu sein. Verdeckt man Häl%en des Bildes, so entstehen neue Bedeutungen. Die rechte Häl%e zeigt nun einen amerikanischen Soldaten, der dem Gefangenen Wasser gibt. Geht man von den Konno-tationen und der Symbolik aus, kommt man zu der Aussage, das die

Wahl eines nicht-repräsentativen Ausschnitts

Der Autor wählt einen Teilbereich der Informationen aus, der den Blick auf seinen Standpunkt verstärkt. Aspekte, welche die Argumentation des Senders schwächen, werden Aussen vor gelassen. Erneut erschliesst sich dem Betrachter nicht das gesamte Bild, sondern nur der Teil auf den der Verfasser Wert legt.

Das untenstehende Foto aus dem Irakkrieg ist ein gutes Sinn-Beispiel für die Wirkungsweise dieser Art Manipula-tion. US-Soldaten stützen einen irakischen Kriegsgefangen. Vor dem

Abb. 15 - Text rein

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amerikanische Armee als Helfer gegenüber tritt. Betrachtet man nur die linke Häl%e, so zeigt das Bild einen Soldaten, der einem Gefangen den Gewehrlauf an den Kopf legt. Der dargestellte Akt der Aggres-sion weckt Assoziationen an Militärgewalt, Brutalität des Krieges, ein starker Unterschied zu den positiveren, humanitären Aspekten der rechten Häl%e. Beide Aspekte sind in dem eigentlichen Bild vereint und werden gleichzeitig wahrgenommen. Manipulatoren werden die Aspekte hervorheben, die ihre Argumentation stützen.

Bei Statistiken läu% diese Art Manipulation über das Datenmaterial. Aussagenschwächendes wird ausgeklammert und nur Teilaspekte der Zahlen gezeigt, die die gewollten Schlüsse zulassen. Als weiteres Beispiel kann diese Infogra#k aus dem Magazin Focus dienen, in der die Mitgliederzahlen der SPD visualisiert werden:

Neben der Achsenkürzung und der Ausschnittswahl, die einen Rückgang auf ein Minimum suggeriert, ist vor allem die visuelle Gestaltung zu betrachten. Die schwarz-roten Farbkontraste und das angeschnittene Portrait eines Mannes im Anzug erzeugen eine alarmie-rende Stimmung. Der Anzug ist eine Anspielung auf den damaligen Vorsitzenden Gerhard Schröder. Man assoziiert den Mitgliederrück-gang mit der Person Schröder, die aber nicht gezeigt wird. Vergleicht man diese Aussage mit einer weiteren Gra#k, die Auskun% über die Mitgliederzahlen der SPD gibt, erkennt man, das es sich zwar um einen Rückgang handelt, dieser jedoch nur um die 23 % beträgt und nicht, wie dargestellt, die Mehrheit der Parteimitglieder. Verfasser dieser

Abb. 16 - Text rein

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Infogra#k ist das konservativ orientierte deutsche Nachrichtenma-gazin Focus. Die visuelle Gestaltung wurde also nicht gewählt, um wie nach Tu%e eine Objektive Darstellung zu machen, sondern vermittelt bewusst eine falsche Aussage über die Mitgliedersituation der SPD.

Wie erkennt man diese Manipulation?Falsche Aussagen werden zu falschen Meinungen. Ohne Belege und Quellen machen Aussagen auch «Stimmung» und repräsentieren Sachverhalte falsch.Um die Mißinterpretation von Ausschnitten zu vermeiden, braucht es den Blick auf das gesamte Datenmaterial, das über den Ausschnitt hinaus geht. Nur ein vollständiges Bild der Situation macht es möglich, Ausschnitte und deren Aussagen richtig zu beurteilen.

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Falsche Vergleiche von Daten

Bei diesem Beispiel wurden die Kursentwicklung von drei Aktienindexen miteinander verglichen. Die Gra#ken sind auf gleiche Grössen angepasst worden, was eine Ähnlichkeit suggeriert und einen Vergleich begünstigen soll. Jedoch sind die Skalen der y-Achsen unterschiedlich, was die Grössen der Graphen verzerrt. Die eigentli-chen Zahlenwerte sind nicht vorhanden, was einen sinnvollen Vergleich unmöglich macht.

Wie erkennt man diese Manipulation?– Stimmen die Maßstäbe und Darstellungen in den Gra#ken, die verglichen werden überein?– Können die angegebenen Daten in der dargestellten Form verglichen werden?

Abb. 17 - Text rein

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Kleingedrucktes

Diese Manipulationsart ist eine Kombination aus Auslas-sung und Maskierung. Sämtliche Informationen sind zwar vorhan-denen, jedoch werden relevante Teile ausgelassen, um die ersten Blicke des Lesers und seine Entscheidungen nicht zu verkomplizieren.

Interferenzen (also auch das Überdenken von Entschei-dungen) lassen sich verhindern, in dem Botscha%en so gestaltet werden, dass sie keine widersprüchlichen mentalen Prozesse auslösen, also die Entscheidung erleichtert wird.# Als Beispiel kann ein vertauschen von Farben gelten: Bei Menschen, die gelernt haben, dass Grün gehen und Rot «Stopp» bedeutet, führt die Inkongruenz zwischen Farbe und Symbolbeschri%ung zu kognitiven Interferenzen.

In der Wahrnehmungspsychologie gibt es eine Maxime, «HICKS GESETZ», auch Hick-Hyman-Gesetz genannt. Es besagt: Je mehr Alternativen zur Auswahl stehen, desto länger braucht man, um sich zu entscheiden. Je weniger Möglichkeiten und Alternativen ein Kunde hat, desto eher wird er sich entscheiden. Gleichzeitig will der Verstand Dinge in Muster einordnen, um sich auf weitere Reize konzentrieren zu können. Widersprüche und Dinge die gegen die eine schnelle Beurtei-lung sprechen, werden also ausgeblendet, um diese nicht zu verkompli-zieren.

Das heisst Reize und Argumente, die es dem Leser erschweren, Botscha%en des Mediums anzunehmen, werden vermieden oder maskiert. Dinge die den Betrachter abhalten könnten, werden zum Kleingedruckten gestellt - Die Argumentation ist ein Köder mit einem Haken. Im Kleingedruckten wird die Aussage widerrufen oder elementar verändert. Bei Bosbach und Tu%e wird von sogenannter «VISUELLER MASKIERUNG»$ gesprochen, einem manipulativen Ablenkungs-

3 S.u.a. Lidwell, Holden, Butler, Design - 100 Prinzipien für eine erfolgreiche Gestaltung, S.114f.

4 Bosbach, Lügen mit Zahlen, S.49

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manöver: Ein Detail, das die Argumentation stört wird nicht ausge-lassen, sondern von einem lauten großen «Störer» abgedeckt. Die Aufmerksamkeit des Lesers richtet sich auf den stärkeren Reiz, vom Detail wird abgelenkt. Dieses Prinzip #ndet sich auf der Inhalts- und Zahlenebene, als auch in der Gestaltung.

Auf einer Website berichtet ein Text über das Österrei-chische Bauprojekt Danube-Flats. Eine Infogra#k zeigt das Ergebnis einer Online-Umfrage, zu dem Bauprojekt. Als Quelle wird auf die Website verwiesen auf der die Umfrage stattfand. Im Kleingedruckten ist zu lesen, das die Umfrage verfälscht sei und somit nicht repräsen-tativ ist. Dies fällt einem erst mit dem zweiten Blick auf, ohne die klein geschriebene Zusatzinformation wird farblich stark hervorspringende Aussage als wahr bewertet.

Prinzipiell wird bei der Visuellen Maskierung ähnlich wie beim Auslassen die gewollte Seite der Argumentation verstärkt, aber die Gegenseite wird nicht weggelassen sondern nur überdeckt. Trotzdem ist es eine Ablenkung vom Wesentlichen.

Abb. 18 - Beispiel für kognitive Dissonanz Abb. 19 - Kleingedrucktes bei einer Web-Umfrage

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Inkaufnahme von Mißinterpreation von Daten

Bei dieser Manipulation löst eine falsche visuelle Form die gewünschte Schlüsse bei der Interpretation durch den Leser aus. Der falsche Eindruck wird aber in Kauf genommen, da die Fehlinterpreta-tionen das gewünschte Ziel sind. Gerd Bosbach bringt in seinem Buch ebenfalls ein Beispiel zur Inkaufnahme von Missinterpretation über eine Reproduktion einer Infogra#k aus dem deutschen Nachrichtenmagazin Focus:%& In einem Balkendiagramm zeigt die Reaktion drei Balken, die drei Werte darstellen, die so nicht miteinander vergleichbar sind: die Anzahl Messe-Aussteller, die Fläche der vermieteten Messestände und die Anzahl der Messerbesucher. Die Höhe der Balken und ihr Grössenverhältnis zueinander sind vollkommen willkürlich, es gibt keinen gemeinsamen Größenmaßstab. Ihre Form wurde so gewählt, dass ihre Oberkanten eine aufsteigende Linie bilden. Der dritte Balken - der Grösste von den Dreien zeigt laut der Zahl den Rückgang der Anzahl der Messerbesucher um 2,2 Prozent. Die Gestaltung zeigt also einen Aufwärtstrend, während die Zahlen, kaum gewachsen, bzw. sogar zurückgegangen sind.

Wie erkennt man diese Manipulation?

– Aussagen von Zahlen und Visuelle Form der Gra#ken müssen verglichen werden:– Stimmen die Aussagen von Zahlen und Daten mit den Aussagen der Gestaltung überein?– Suggeriert die Form der Infogra#k etwas anderes als die Zahlen?– Sagen die Zahlen etwas aus, das man beim ersten Blick so nicht wahrnimmt? – Stimmen die Grössenverhältnisse der Zahlen?

5 Focus Nr. 20 / 2006, S.187, Oktober 2006

6 vgl. Bosbach, Gerd, Lügen mit Zahlen, Heyne: München, 2012, S. 45f.

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Abb. 20 - Text rein

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C

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2.1 Klassi!kation der Manipulationsarten

C

Die Daten und Inhalte sind wahr belassen worden, wirken aber durch ihre visuelle Gestaltung manipulierend

Visuelle Strategien der emotionalen Aufladung

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Positive oder negative Architekturvisualisierungen

Visualisierungen sind ein stark verbreitetes Mittel bei Bauprojekten. Die Visualisierungen, die von den Architekturbüros kommen, zeigen meist den Endstand des Gebäudes oder der Baumaß-nahme. Dieser wird immer sehr idealisiert dargestellt. Der Bildau&au ist meist klar und ruhig gehalten, meist ein Rendering mit klarem, wolkenfreien Himmel, sowie strahlendem Licht.

Das Licht in Innenraumaufnahmen - gut zu sehen bei den Beispielen von Stuttgart 21- ist meist heller als es die Beleuch-tung zulassen würde, zum Teil wirken die Bilder auch überbelichtet. Die positive Wirkung soll sich auf die Wahrnehmung des Gebäudes auswirken. Die Gegner eines solchen Projektes nehmen auch gerne die idealisierten Bilder und laden diese negativ auf, um diese zu verball-hornen oder zu imitieren. Der Himmel ist meist stark bewölkt, das Licht düster und grau. Das Objekt wird immer mit düsteren Farben, in einem bedrohlichen Kontext gezeigt. Zum Teil werden auch negative Auswirkungen auf die Umgebung gezeigt - bei der Visualisierung vom Swissmill-Tower wird der Schattenwurf des Turms auf ein benachbartes Schwimmbad aufgezeigt und so zum Gegenargument erhoben.

Abb. 10 - Der Flughafen BER in der Vorstellung von Architekten

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Jedoch haben beide Darstellungsarten eine wich-tige Gemeinsamkeit: Sie alle zeigen einseitige, noch nicht realisierte Zustände des Gebäudes. Sie entsprechen also nicht der Realität entspre-chen. Es sind vereinfachte Bilder, die mit gewollten Emotionen aufge-laden sind und nicht neutral sind. In den positiven Visualisierungen werden auch Dinge wie der Bauprozess oder der Ein$uss auf die Umge-bung ausgeklammert.

Abb. 11–16, v.o.n.u., v.l.n.r. - Gegenüberstellung von visuellen Darstellung von Bauprojekten

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Auslassung des Kerns

Bei dem Beispiel für S21 kommuniziert die Collage auf dem Cover über die Vorteile des Bahnhofs. Bereits beste-henden Bahnverbindungen werden aufgezeigt, sowie Bilder des neuen Baus. Ein Foto vom Neckar, usw. Die Faktoren der Baustelle, des Parkabrisses und der Mehrkosten werden ausgelassen, auf der visuellen Ebene wird nur emotional positiv argumentiert, ohne sich jedoch auf die eigentlichen Probleme zu beziehen. Die Argumentation führt den Leser zu den «positiven» Konse-quenzen, lässt jedoch die «negativen» Aspekte wie Kosten und den Bau weg.

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Abb. 17 - Informationsbroschüre über Stuttgart 21

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Falsche Darstellung des Gebäudes in der Visualisierung

Das Bahnprojekt S21 sieht eine Reduzierung von 16 auf 8 Gleisen und von 8 auf 4 Bahnsteige vor. Kurioserweise behaupten die DB wie auch Prof. Martin vom Verkehrswissenscha%lichen Institut der Universität Stuttgart, S21 sei doppelt so leistungsfähig wie der 16-glei-sige Kop&ahnhof. Noch irreführender sind jedoch die Aussagen, die OB Schuster und der DB-Sprecher bei ö"entlichen Vorträgen machen. Sie behaupten, dass S21 über 8 Zufahrtsgleise verfügt – ein Resultat, das nur durch Hinzurechnen der Ausfahrtsgleise zustande kommen kann. Tatsächlich hat S21 nur vier Zufahrtsgleise, im Gegensatz dazu hat der Kop&ahnhof K21 fünf.

Die Illustration aus dem „Kommunikationsbüro“ (abge-druckt u.a. in der Zeit, 11.03.2010) zeigt fünf Bahnsteige (siehe Pfeile auf die Treppenabgänge) mit zehn Gleisen, ebene Decken mit großen Bäumen auf dem Betondach (40 cm stark), seitlichen Ö"nung statt Betonwand und optische Breitenverzerrung wo die tatsächliche Pläne drangvolle Enge zeigen. Der Spurplan zeigt keine acht Zufahrtsgleise (wie Drexler und Co. behaupten), sondern nur vier.!

Die Grössenverhältnisse der Visualisierung sind eben-falls falsch. Laut Plänen werden sich die Gleise 26 Meter unter der Erde be#nden, die Visualisierung zeigt ein weitaus geringeren Abstand zur Ober$äche und mehr Lichtö"nungen. Die starke Weitwinkelperspek-tive der Visualisierung lässt das Abbild zudem räumlich weiter und o"ener wirken. In den o'ziellen Visualisierungen des neuen Stuttgarter Bahnhofs wird also die eigentliche endgültige Form nicht aufgezeigt.

7 Paraphrasiert aus: K21 - die Alternative zu «Stuttgart 21», S.21 URL: http://kopf-bahnhof-21.de/#leadmin/downloads/Broschueren/K21-Alternative_zu_S21_4_Au$age.pdf, Stand 3.1.2014. Der Orginialtext ist sehr polemisch geschrieben.

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Wie erkenne ich diese Manipulation?– Visualisierungen sind stets nur eine Idealvorstellung– Argumente der Gegenseite lesen– Die Visualisierungen mit Plänen und Informationen über das Gebäude vergleichen

Abb. 18 - Idealisierende 3D-Visualisierung von Stuttgart 21

Abb. 19 -Schemaplan, der das richtige Gleisbild aufzeigt

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«Die Sichtweise ändern»Bildmetaphern zur positiven oder negativen Aufladung der Thematik

Bei dieser Strategie werden zur Meinungsbildung Bildmetaphern und Übertragungen mit dem !ema zusammengebracht um eine Aussage über das Projekt zu machen. Metaphern beschönigen oder verschlimmern dann das «IMAGE» des Bauprojekts im Medium. Der metaphorische Sprung geht aber o% zu einer Sache, die von der !ematik entfernt ist" oder auch gar nichts mehr mit der Sache an sich zu tun haben#. Der Betrachter assoziiert im Geist den positiven Reiz mit dem Absender, also dem Bauprojekt. Schichtet man solche positive Erfahrungen so entsteht im Geiste des Betrachters nach und nach ein positives «Image» über das Projekt, obwohl diese Teilaussagen mit den Ganzen gar nichts zu tun haben$. Um diese Reize konsistent zu halten, werden diese Erfahrungen o% so konstruiert, das es ganze Geschichten sind, die das Projekt mit gewünschten Werten au$aden. Dieses Prinzip ist Teil der Mythenbildung, wie sie Roland Barthes beschreibt%. Auch Marken machen sich dieses Prinzip zum Nutzen, um ihre Produkte mit gewünschten Werten und Assoziationen aufzuladen.

Ein Beispiel an der sich das Prinzip der Au$adung gut erkennen lässt ist das Cover der Informationsbroschüre der Initia-tive K21. In einer Karikatur des Stadtparks rund um den Stuttgarter Bahnhof wurden die Oberlichter des unterirdischen Bahnhofs meta-phorisch zu schlingenden Mäuler umgedeutet, die Geldscheine fressen. Eine sehr o"ensichtliche Metapher, welche die Mehrkosten symboli-siert und durch die Di"amierung auch die Haltung des Senders zum Ausdruck bringt. Auch hier wird wieder Schwarz gemalt und nur die

2 Beim Beispiel von Swissmill: Vom Gebäude in dem Mehl lagert zum Mehl mahlen

3 Bei den Elbphilharmonie-Plakaten: Von der Elbphilharmonie zu einem Elephanten

4 M. Baviera, A. Susin, Lehrende und Lernende, Lernende lehren: S.10

5 Vgl. Roland Barthes, Mythen des Alltags, Suhrkamp, 1965

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Sicht einer Personengruppe dargestellt. Das Projekt wird nicht mit allen Aspekten und Sichtweisen gezeigt.

Abb. 20 -Schemaplan, der das richtige Gleisbild aufzeigt

Abb. 21 -Schemaplan, der das richtige Gleisbild aufzeigt

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SwissMill-PlakatÜber den Bau des Swillmill-Towers in Zürich wurde

2013 zur Volksabstimmung gebeten. Das Image-Plakat für das Baupro-jekt argumentiert für den Bau des Turmes mit der Aussage: «Damit das Mehl für unser täglich Brot weiterhin in Zürich gemahlen wird.» Es fällt auf, das das Bauprojekt mit der sehr positiven Wort «Korn-haus» bezeichnet wird. Die Bezeichnung weckt Assoziationen, die zu einem Bauernhof und einer traditionellen Kontext führen. Der Slogan der Kampagne spricht sich dafür aus, das das Mehl für das Brot der Zürcher Stadtbewohner weiterhin in Zürich gemahlen wird. Die Worte «Unser täglich Brot» zitieren den Psalm 23 der Bibel, eines der bekann-testen christlichen Gebete, was das Hauptargument mit einer kirchli-chen Konnotation au$ädt. Der Appell, die Stadtmühle in Zürich lassen, ist ein indirekter Appell an die Moral, lokal produzierte Produkte zu konsumieren, die Dunkelgrüne Schablonenschri% und die Ähre sind Symbole, die ökologischen Appell auf der Bildebene unterstützen. Für den nicht hinterfragenden Betrachter wird der Swissmill-Tower also mit Detailmythen aus Natur, Ethik, Tradition und Religion aufgeladen.

Komplett falsch sind die Aussagen die der Subtext des Plakats macht, nämlich das ohne den Swissmill-Tower in Zunkun% kein Mehl mehr für Zürcher Brot in Zürich gemahlen wird. Swiss-mill ist nur ein Zulieferer für die coop-Gruppe, die den Weizen zu Produkten weiterverarbeitet, die schlussendlich in der ganzen Schweiz verkau% werden. Sämtliche lokalen Bäcker und Mahlbe-triebe werden ausgeklammert. Coop wird in diesem Gedankenspiel zum einzigen Lieferanten und Swissmill zum einzigsten Gebäude in dem Mehl au&ewahrt wird. Es wird als einzige Alternative dargestellt - eine beliebte Manipulationstechnik um Druck zu erzeugen, damit sich die Bürger für den Bau entscheiden.

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Abb. 22 -Plakat von SwissMill-Befürwortern. Kein Wort vom Gebäude selbst.

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Hamburg baut ein Wahrzeichen.

Das Image-Plakat für die Elbphilharmonie zeigt Fotos von Hamburger Bürgern, die Sicherheitshelme tragen. Verbal deutet das Plakat das Bauprojekt zum Wahrzeichen um, Die Bürger werden zu Bauherren umgedeutet. Sieht man sich die Umstände an, die zum Entscheid des Bauprojektes geführt haben, so erkennt man, dass das Projekt Elbphilharmonie nie zur ö"entlichen Abstimmung stand und durch den damaligen Hamburger Bürgermeister Ole von Beust lanciert wurde. Als Bauherren hatten die Hamburger Bürger keine Entschei-dungsmöglichkeit über das Projekt, sie sind jedoch als Steuerzahler indirekt an den Kosten für den Bau beteiligt.

Das Plakat beschönigt die Situation stark und stellt mit der Aussage, das alle Hamburger Bürger Bauherren sind, eine Art Schulterschluss dar: Die humanistische Aussage das alle gleich sind - und dem Projekt positiv gegenüberstehen. Die Bilder sollen Normalität und Akzeptanz gegenüber dem Bauprojekt suggerieren. Die Seite der ö"entliche Kritik wird nicht dargestellt, die Situation um das Baupro-jekt herum also beschönigt.

Wie erkennt man diese Manipulationsart?

– Hat das Bild eine klare Verbindung mit dem !ema?

– Was für Symbole, Zeichen, Metaphern und Konnotationen #nden sich im Bild. Haben diese etwas mit dem ursprünglichen !ema zu tun?

– Was für Emotionen werden von dem Motiv ausgelöst? Wie stehen diese im Verhältnis zum Bauprojekt oder !ema der Sache? Hat es etwas mit der Sache zu tun oder ist es verbunden?

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– Zu welchen Schlüssen leitet einem das Bild? Wie decken diese sich mit den Motiven des Absenders.

– Es wird auf Subjektivität gezielt. Wie argumentiert der Gegenseite?

Abb. 23 -Schemaplan, der das richtige Gleisbild aufzeigt

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Falsche Gestaltung

Kehrt man Tu%es Modell von guter Gestaltung um, so bedeutet dies, dass schlechte Gestaltung Ideen unklar, wage und ine'-zient vermittelt. Der Betrachter wird also mit falschen visuellen Eindrü-cken konfrontiert. Die Form repräsentiert falsch, irritiert, lügt, oder ist nicht angemessen zu den Aussagen des Inhalts. Die Gestaltung sagt etwas anderes aus als der Text und führt so zu falschen Schlüssen beim Leser. Von falschen Aussagen er wird nicht informiert sondern fehlge-leitet. Dennoch muss weiter di"erenziert werden.

Schlechte (Nicht angemessene) GestaltungEin Medium kann verbal wahre Aussagen machen, aber

den Inhalt mit «falschen» gestalterischen Mitteln vermitteln. Dies ist vergleichbar mit einem Text, der mit einer falschen Tonalität der Stimme gesprochen wird, wie zum Beispiel eine Beerdigungsrede, die von einem Clown gehalten wird. Die Diskrepanz zwischen Aussage und Form irritiert den Hörer oder Betrachter. Da Ironie mit dieser Fehlform spielt, wird zuweilen auch die Ernstha%igkeit der Botscha% in Frage gestellt - das Ziel der Vermittlung wird von Ihr nicht erreicht.

Bevor Beispiele vorgestellt werden, die ein solches Miss-verhältnis bewusst instrumentalisieren, soll an einigen Sinnbeispielen aufgezeigt werden, was dieses Verhältnis ausmacht.

Die Infogra#k zur Kindersterblichkeit aus dem Buch ”Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt»& vergleicht einen errechneten Faktor der Kindersterblichkeit verschiedener Länder miteinander. Mit dem weissen Hintergrund wirkt die visuelle Darstel-lung heiterer als das !ema. Die Wahl der drei Primärfarben Rot, Gelb

6 Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt. München: Knesebeck, 2013.

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und Blau sowie der Mischfarbe Grün lädt das !ema mit einer deplat-zierten Freundlichkeit auf. Als Gestaltungssymbole werden ein Rechen-schieber sowie Buchstabenwürfel verwendet - beides Symbole mit einem Lernaspekt, die Assoziationen zu Kindergarten und Vorschule wecken. Formal glaubt man eher, es mit einem Diagramm zum !ema Lernen im Vorschulalter zu tun zu haben. Der Vergleich der Zahlen wird durch die Anordnung erschwert. Die gestalterischen Elemente unterstützen weder einen statistischen Vergleich noch eine Vermittlung der Information, die Gestaltung vermittelt einen falschen Eindruck von den Inhalten.

Abb. 24 -

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Infogra"k über FreizeitAuch die Gra#k über Freizeit wirkt mit dem dunklen

Hintergrund zu morbide um das Gefühl von Leichtigkeit, mit dem sich Freizeit beschreiben lässt, zu vermitteln. Der Vergleich der Zahlen fällt schwer, da die Grössen der bunten Kreisausschnitte in der Illustration nur schwer vergleichbar sind. Der schwarze Hintergrund gibt der Info-gra#k eine Schwere, die nicht den entspannten Charakter von Freizeit vermittelt.

Bei beiden Beispielen handelt es sich um falsche Entschei-dungen bei der Gestaltung, die die Inhalte visuell mit einer falschen Stimme vortragen. Da die Informationen durch die falsche Form mehr irritieren als informieren, ist es jedoch bei diesen Beispielen schwer, von bewusster Manipulation zu sprechen. Falls diese Gestaltungsent-scheidungen nicht aus unbewusster Inkompetenz' getro"en werden (In diesem Fall: Der Gestalter «kann» es noch nicht) , so wäre das im weitesten Sinne als Sabotage-Möglichkeit nutzbar, um Argumenten eines Gegners eine mißverständliche Form zu geben.

Falsche GestaltungManipulatoren können auch bewusst eine falsche Form

der Gestaltung wählen, um Inhalte zu dramatisieren oder zu verharm-losen. Die Folge ist ein falscher visueller Eindruck auf den Empfänger.

Wie erkenne ich diese Manipulation:– Bewusst schlechte Gestaltung dient vielleicht zur Verwirrung – Würde der Manipulator von Unwissenheit oder falschen Eindrücken pro#tieren? Andere Quellen untersuchen.

7 Ein Begri" aus dem Modell zur Kompetenzstufenentwicklung: http://businessballs.com/consciouscompetencelearningmodel.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Kompetenzstufenentwicklung

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Abb. 25 -

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Infografik und Diagramme, positiv / negativ aufgeladen

Emotionale Au!adung

«Ich denke nicht das Typogra#e überhaupt expressiv sein sollte. Ich kann das Wort ‹Hund› in jeder Schri%art schreiben und ich denke nicht, das es wie ein Hund aussehen muss. Aber es gibt Leute die denken, dass wenn Sie ‹Hund› schreiben, das Wort dann bellen sollte.» –Massimo Vignelli, im Film «Helvetica»

Edward Tu%e stellt in seinem Buch ein Beispiel für die emotionale Au$adung vor. Er beschreibt in einem Kapitel( ein Forschungsprojekt des englischen Arztes John Snow, der im London des 18. Jahrhunderts nach Ursachen für die Verbreitung von Cholera in einem Stadtteil recherchiert. Während seiner Forschung kann er eine Verbreitung von Cholerabaketerien über das Trinkwasser nach-weisen, durch das einzeichnen von Todesfällen auf einer Quartiers-karte kann er sogar einen Brunnen benennen, der als Verteiler der Erreger infrage kommt. Er lässt den Brunnen schliessen und die Zahl der Sterbefälle im Quartier nimmt ab.

Tu%e zeigt für die Aussagen der Forschung zum «Mapping» von Daten zwei Diagramme. In einem werden die Zahlen neutral dargestellt, im anderen wird mit Fotos, Symbolen von Särgen und roter Farbe kommuniziert. Die neutrale Darstellung beein$usst den Betrachter kaum, die zweite wirkt durch die rote Farbe und die emotional aufgeladenen Särge dramatischer und reisserischer. Die Art wie man die pure Information wahrnimmt, wird also von der Form stark beein$usst.

8 Vgl. Tu%e, Edward, Visual Explanations, Graphics Press: Cheshire, 2002, S.29".

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Abb. 26 - neutral dargestellte Infografik

Abb. 27 - dramatisierte Infografik

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DramatisierungIm Beispiel zur Kostenexplosion der Elbphilharmonie

werden die Zahlen durch den starken Farbkontrast hervorgehoben. Die Hell-Dunkel-Kontraste der Schri% zum Grund sowie die rote Linie dramatisieren die Fakten. In der rechten Gra#k wirken die Zahlen durch die aktivierende Farbe noch dramatischer und verlieren durch die Form ihre Objektivität - das Wachstum wird so stark negativ betont. das es zu einem zentralen Punkt in der Gra#k wird.

Setzt man diese Gestaltungsentscheidungen den Ansprüchen von Tufte gegenüber, so kann dieser Manipulation folgendes vorgeworfen werden: Die Objektivität wird durch die emoti-onale Aufladung verhindert, der Betrachter wird bei der Bewertung solcher Informationen durch die Gestaltung emotional beeinflusst. Die Gestaltung fällt also eine visuelle Wertung über die an sich «neut-ralen» Zahlen und nicht der Betrachter, wie es von Tufte gewollt ist.

Wie erkennt man diese Manipulation?

– Gesellt sich zu den Zahlen und Fakten noch eine visuelle Umdeutung, so muss der Autor Interesse daran haben, dass die Zahlen für den Betrachter auf eine gewollte Weise stark «wirken», damit der Leser gewollte Schlüsse zieht.– Daten haben immer den Anspruch «objektiv» zu wirken. Ist die gewählte Form der Inhalte es auch?– Man kann davon ausgehen, dass jede visuelle Umdeutung im Sinne des Autors ist.

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Abb. 28 - neutral dargestellte Infografik

Abb. 29 - dramatisierte Infografik

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Dramatisierung durch Farbwirkung

Farben wirken besonders stark auf den Leser, da die menschliche Wahrnehmung Farben vor Formen erkennt. Farben sprechen Instinkte an und lösen rudimentäre Emoti-onen aus. Farben beein$ussen also den nicht-rationalen Teil des menschlichen Denkens, der evolutionär übrig geblieben ist und einst dazu diente den Menschen vor Gefahren zu warnen. Starke Farben und Formen beein$ussen also die «Lautstärke», mit der Gestaltung vom Menschen wahrgenommen wird.

Durch die visuelle Gestaltung mit Farben wird die Wahr-nehmung der Inhalte verändert. Die Inhalte werden durch die emoti-onale Wirkung der Farben aufgeladen und einzelne Aspekte hervor-gehoben. Stress wird in den folgenden Infogra#ken durch die Farbe rot symbolisiert. Das Wahrnehmen von Rot wirkt aktivierend auf den Menschen und erhöht die Pulsfrequenz. Die Temperatur eines rot gestrichenen Raumes wird um bis zu 5°C wärmer wahrgenommen.

Laut Tu%e sollen Farben nur zum Vermitteln von Informa- tionen eingesetzt werden. Farben können in Infogra#ken aber dramatisieren und diese stark emotional au$aden.

Wie erkennt man diese Manipulation?

– Farben allein sind kein Manipulationswerkzeug, sondern eher eine Verstärkung. – «Schreit» die Gestaltung farblich? Hat die Aussage des Mediums auch einen berechtigten Grund zum schreien?

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Abb. 29,30,31 - Veränderung durch Farbwirkung, Rot als «Suggestion» von Stress.

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Kapitel 3

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Ausblick PraxisKapitel 3

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Anhang

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LiteraturverzeichnisBildverzeichnisWeblinksDankImpressum

Anhang

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Schicha, Christian: Politikerbilder - Funktionen, Inszenierungen, Täuschungen und Manipulationen,http://schicha.projekt-wfw.de/"leadmin/schicha/Texte/Download/christiansenkiel.pdf abgerufen am 25.1.2014, 16:36 h

Krämer, Sabine: Operative Bildlichkeit

Bruno Latour: Der Pedologen-Faden von Boa Vista.

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Schopenhauer - Eristik - Lesung: http://www.youtube.com/watch?v=IQYowizBNTw

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http://tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/RhetorikSerie-6-Die-Rhetorik-des-Boesen/story/14482339, abgerufen am 25.1.13, 16:38 h

http://blog.fefe.de/http://information is beautiful.net http://infosthetics.comhttp://luegen-mit-zahlen.dehttp://luegen-mit-zahlen.de/bloghttp://reddit.com/r/infographicshttp://reddit.com/r/visualizationhttp://rhetorik.ch/Wahrheit/Luege.htmlhttp://wtfviz.net

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Abb. # Seite Dateiname Herkun%

1 1 BER_airportber_sticker.gif http://www.bg$.de/index/bilder/nacht-fracht.gif2 80 BER_airportber02_web.jpg http://www.pnn.de/mediathek/599513/3/3 L.O. BER_an$ugsektoren-ost--und-westwind-neu-3.jpg http://www.$uglaermber.de/images/an$ugsektoren-ost--und-westwind-neu-3.jpg4 BER_Karte_Flughafen_Berlin_Brandenburg.png http://ber$ughafen.wordpress.com/2013/08/08/tag-der-o"enen-tur-am-01-september-2013/5 Bildauschnitt_Selektive Wahrnehmung.jpg http://imgur.com/gallery/gxJTfdX

6 ELPHI_Contra_Groschengrab.pnghttp://www.abendblatt.de/img/hamburg/crop109725326/6538721782-ci3x2l-w620/die-Hamburger-Elbphilharmonie-aus-Geld-gebaut-vor-dem-Hintergrund-des-Michel-und-des-Hafens.png

7 ELPHI_Gekritzel_DeMeuron.jpg http://pl.4darchitecture.org/foto/35/102/102.jpg8 ELPHI_Kaispeicher_A_mit_Plakat_Elbphilharmonie.jpg http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kaispeicher_A_mit_Plakat_Elbphilharmonie.jpg

ELPHI_kostenexplosion-gra#k.jpg http://djdeutschland.#les.wordpress.com/2012/12/kostenexplosion-elbphilharmonie-gra#k.jpgELPHI_PRo_Imagewerbung.jpg http://www.welt.de/kultur/kunst-und-architektur/article7663970/Das-Elbphilharmonie-Debakel-war-vorhersehbar.htmlELPHI_Pro_Visualisierung.jpg http://taktgefuehle.#les.wordpress.com/2012/05/elbphilharmonie.jpgELPHI_Statistik_Zahlen.jpg http://www.psychophysik.com/integral-blog/?p=738Information_Graphics_29.jpg Information Graphics, S. 362/63, Selbst fotogra#ertInformation_Graphics_30.jpg Information Graphics, S. 374/75, Selbst fotogra#ertManipulation_Achsenku�êrzung_Vergleich.png nicht mehr au'ndbars21_ber_elbphil_Mashup.jpg http://www.verquer.org/321-berauschendes-konzept-stuttgart21-elbphilharmonie-und-$ughafen-berlin-brandenburg-werden-zusammengelegtS21_contra_collage.jpg https://www.campact.de/bahn/info/5min/S21_contra_cover.jpg http://www.siegfried-busch.de/page23/page74/page74.htmlS21_CONTRA_Finanzierung_2_Au$_Web.pdf http://kop&ahnhof-21.de/#leadmin/downloads/Broschueren/S21-Finanzierung_2_Au$_Web.pdfS21_Contra_Merkel_Flyer.png nicht mehr au'ndbarS21_CONTRA_Visualisierug_barrierefrei.jpg http://barrierefrei.gegen-stuttgart-21.de/bilder-barrieren-bei-s21/S21_CONTRA_Visualisierug.jpg http://www.boa-bw.de/downloads/frei/3134b31a-c4f2-4dc7-b190-d556d0829f6b/0/leben-in-stuttgart.de/index.htmlS21_PRO_FancyLogo2.gif http://www.prostuttgart-21.de/tl_#les/pros21_template/logo_bahnprojekt-stuttgart-ulm.gifS21_PRO_FancyLogo3.jpg https://&cdn-pro#le-a.akamaihd.net/hpro#le-ak-ash3/41576_169239966422789_3702501_n.jpgS21_PRO_Flyer_Region_Stuttgart.pdf http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/mediathek/detail/download/stuttgart-21-gut-fuer-die-region/mediaParameter/download/Medium/S21_pro_funmap.jpg http://www.sueddeutsche.de/politik/umstrittenes-projekt-stuttgart-einsichten-und-aussichten-1.992433S21_pro_modell_4.jpg http://www.zoldmuves.hu/sites/zoldmuves.hu/#les/tervezok/295/geoinformatik_3_362.jpgS21_pro_modell2.jpg http://www.badische-zeitung.de/bauarbeiten-fuer-stuttgart-21-koennen-beginnen-x2x--23989166.htmlS21_pro_modell3.jpg http://www.badische-zeitung.de/stuttgart-21-wird-eine-milliarde-euro-teurer--23926286.htmlS21_PRO_Plakate.jpg http://www.prostuttgart-21.de/presse.html%3F#le%3Dtl_#les/pros21_data/Presse/Pressefotos/2011-10-21_Kommunikationsbeirat_Foto1_Gruppe_Gesamt.JPGS21_PRO_Plakatwettbewerb_pros21ev.png http://www.prostuttgart-21.de/presse.html?#le=tl_#les/pros21_data/Presse/Pressefotos/2011-11-24_Poster_Gewinner_ZeigDeinPoster.jpgS21_pro_übersicht.jpg http://www.stgt.com/stuttgart/stgt21d.htmS21_PRO_Visualisierug.jpg http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/uploads/tx_smediamediathek/2013-03_Visualisierung_Vogelperspektive_Hauptbahnhof.jpgS21_Visualisierung_1.jpg http://cdn4.spiegel.de/images/image-136853-galleryV9-eeou.jpgScan 1.ti".jpg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.85Scan 3.jpeg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.171Scan 8.jpeg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.71Scan 9.jpeg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.75Scan 15.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 36/37Scan 16.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 34/35Scan 17.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 38/39Scan 18.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 40/41Scan 19.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 43Scan 21.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 44Scan 22.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 46Scan 23.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 47Scan 24.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 48/49Scan 25.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 270Scan 26.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 290Scan 27.jpeg Wong, Dona, die perfekte Infogra#k, S. 143Scan 30 Graphical Excellence.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S. 51

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Abb. # Seite Dateiname Herkun%

1 1 BER_airportber_sticker.gif http://www.bg$.de/index/bilder/nacht-fracht.gif2 80 BER_airportber02_web.jpg http://www.pnn.de/mediathek/599513/3/3 L.O. BER_an$ugsektoren-ost--und-westwind-neu-3.jpg http://www.$uglaermber.de/images/an$ugsektoren-ost--und-westwind-neu-3.jpg4 BER_Karte_Flughafen_Berlin_Brandenburg.png http://ber$ughafen.wordpress.com/2013/08/08/tag-der-o"enen-tur-am-01-september-2013/5 Bildauschnitt_Selektive Wahrnehmung.jpg http://imgur.com/gallery/gxJTfdX

6 ELPHI_Contra_Groschengrab.pnghttp://www.abendblatt.de/img/hamburg/crop109725326/6538721782-ci3x2l-w620/die-Hamburger-Elbphilharmonie-aus-Geld-gebaut-vor-dem-Hintergrund-des-Michel-und-des-Hafens.png

7 ELPHI_Gekritzel_DeMeuron.jpg http://pl.4darchitecture.org/foto/35/102/102.jpg8 ELPHI_Kaispeicher_A_mit_Plakat_Elbphilharmonie.jpg http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kaispeicher_A_mit_Plakat_Elbphilharmonie.jpg

ELPHI_kostenexplosion-gra#k.jpg http://djdeutschland.#les.wordpress.com/2012/12/kostenexplosion-elbphilharmonie-gra#k.jpgELPHI_PRo_Imagewerbung.jpg http://www.welt.de/kultur/kunst-und-architektur/article7663970/Das-Elbphilharmonie-Debakel-war-vorhersehbar.htmlELPHI_Pro_Visualisierung.jpg http://taktgefuehle.#les.wordpress.com/2012/05/elbphilharmonie.jpgELPHI_Statistik_Zahlen.jpg http://www.psychophysik.com/integral-blog/?p=738Information_Graphics_29.jpg Information Graphics, S. 362/63, Selbst fotogra#ertInformation_Graphics_30.jpg Information Graphics, S. 374/75, Selbst fotogra#ertManipulation_Achsenku�êrzung_Vergleich.png nicht mehr au'ndbars21_ber_elbphil_Mashup.jpg http://www.verquer.org/321-berauschendes-konzept-stuttgart21-elbphilharmonie-und-$ughafen-berlin-brandenburg-werden-zusammengelegtS21_contra_collage.jpg https://www.campact.de/bahn/info/5min/S21_contra_cover.jpg http://www.siegfried-busch.de/page23/page74/page74.htmlS21_CONTRA_Finanzierung_2_Au$_Web.pdf http://kop&ahnhof-21.de/#leadmin/downloads/Broschueren/S21-Finanzierung_2_Au$_Web.pdfS21_Contra_Merkel_Flyer.png nicht mehr au'ndbarS21_CONTRA_Visualisierug_barrierefrei.jpg http://barrierefrei.gegen-stuttgart-21.de/bilder-barrieren-bei-s21/S21_CONTRA_Visualisierug.jpg http://www.boa-bw.de/downloads/frei/3134b31a-c4f2-4dc7-b190-d556d0829f6b/0/leben-in-stuttgart.de/index.htmlS21_PRO_FancyLogo2.gif http://www.prostuttgart-21.de/tl_#les/pros21_template/logo_bahnprojekt-stuttgart-ulm.gifS21_PRO_FancyLogo3.jpg https://&cdn-pro#le-a.akamaihd.net/hpro#le-ak-ash3/41576_169239966422789_3702501_n.jpgS21_PRO_Flyer_Region_Stuttgart.pdf http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/mediathek/detail/download/stuttgart-21-gut-fuer-die-region/mediaParameter/download/Medium/S21_pro_funmap.jpg http://www.sueddeutsche.de/politik/umstrittenes-projekt-stuttgart-einsichten-und-aussichten-1.992433S21_pro_modell_4.jpg http://www.zoldmuves.hu/sites/zoldmuves.hu/#les/tervezok/295/geoinformatik_3_362.jpgS21_pro_modell2.jpg http://www.badische-zeitung.de/bauarbeiten-fuer-stuttgart-21-koennen-beginnen-x2x--23989166.htmlS21_pro_modell3.jpg http://www.badische-zeitung.de/stuttgart-21-wird-eine-milliarde-euro-teurer--23926286.htmlS21_PRO_Plakate.jpg http://www.prostuttgart-21.de/presse.html%3F#le%3Dtl_#les/pros21_data/Presse/Pressefotos/2011-10-21_Kommunikationsbeirat_Foto1_Gruppe_Gesamt.JPGS21_PRO_Plakatwettbewerb_pros21ev.png http://www.prostuttgart-21.de/presse.html?#le=tl_#les/pros21_data/Presse/Pressefotos/2011-11-24_Poster_Gewinner_ZeigDeinPoster.jpgS21_pro_übersicht.jpg http://www.stgt.com/stuttgart/stgt21d.htmS21_PRO_Visualisierug.jpg http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/uploads/tx_smediamediathek/2013-03_Visualisierung_Vogelperspektive_Hauptbahnhof.jpgS21_Visualisierung_1.jpg http://cdn4.spiegel.de/images/image-136853-galleryV9-eeou.jpgScan 1.ti".jpg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.85Scan 3.jpeg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.171Scan 8.jpeg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.71Scan 9.jpeg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.75Scan 15.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 36/37Scan 16.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 34/35Scan 17.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 38/39Scan 18.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 40/41Scan 19.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 43Scan 21.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 44Scan 22.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 46Scan 23.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 47Scan 24.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 48/49Scan 25.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 270Scan 26.jpeg Bosbach, Gerd und Jens Jügen Kor". Lügen mit Zahlen, S. 290Scan 27.jpeg Wong, Dona, die perfekte Infogra#k, S. 143Scan 30 Graphical Excellence.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S. 51

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Scan 33.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 36/37Scan 35.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 48/49Scan 37.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 58/59Scan 40.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 88/89Scan 41.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 94/95Scan 43.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 106/107Scan 44.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 128/129Scan 45.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 136/137Scan 46.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 158/159Scan.ti".jpg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.85scan001.jpg Greenpeace Informationsbroschüre, scan002.jpg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S.Statistik_Farbe.jpg http://www.spiegel.de/fotostrecke/techniker-krankenkasse-so-gestresst-sind-die-deutschen-fotostrecke-103177-4.htmlStatistik_Farbe2.jpg http://www.spiegel.de/fotostrecke/techniker-krankenkasse-so-gestresst-sind-die-deutschen-fotostrecke-103177-2.htmlStatistik_Farbe3.jpg http://www.spiegel.de/fotostrecke/techniker-krankenkasse-so-gestresst-sind-die-deutschen-fotostrecke-103177.htmlStatistik_Linkswahl_Manipulation_farbe.png http://www.geocurrents.info/wp-content/uploads/2013/09/German-Election-2013-Far-Le%-Vote-Map.pngStatistik_Manipulation_Ad_Honinen.png http://www.meinbezirk.at/wien-22-donaustadt/chronik/das-voting-auf-meinbezirkat-wurde-von-beiden-seiten-verfaelscht-m4033929,534599.htmlStatistik_Verzerrung_y-achse.jpg Quelle nicht mehr au'ndbarSWISSMILL_CONTRA_Visualisierung.jpg http://#les.newsnetz.ch/images/karten/kreis5/timeImg/swissmill_2.jpgSWISSMILL_Flyer-Vorderseite.jpg http://wipkingen.net/am-13-februar-entscheiden-die-stimmberechtigten-der-stadt-zurich/SWISSMILL_PRO_Visualisierung.jpg http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Oekologischer-Produktionsbetrieb-oder-unnoetiger-Koloss/story/14863214SWISSMILL_Pro_werbung_Kornsack.jpg http://www.robertkaeser.ch/Referenzen/Swissmill.aspxSWISSMILL_Vergleich-Prime-Tower-2Klein-300x191.jpg http://wipkingen.net/swissmill-silo-baugesuch-publiziert/taz.Kontext.Umfrage.Stuttgart21.februar2013.jpg http://www.bei-abriss-aufstand.de/wp-content/uploads/KontextTAZ-Umfrage.jpgVcd_stuttgart_Plan_S21_u_K21.png http://my.myblog.de/"m-nordwestnet/img/A-BlogVcd_stuttgartS21_K21.jpgScan 10.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.57Scan 11.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.58Scan 12.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.60Scan 13.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.74Scan 14.jpeg Tu%e, Edward R.. Envisioning Information, S.42Scan 29 Graphical Excellence.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.13tu%e_005_schlecht_gut_beziehungen.jpg Tu%e, Edward R.. Visual explanations, S.20/21tu%e_007_verzerrung.jpg Tu%e, Edward R.. Visual explanations, S.25tu%e_008_auslassung_dramatisierung.jpg Tu%e, Edward R.. Visual explanations, S.36/37tu%e_009_daten_vs_gra#sche Au$istung.jpg Tu%e, Edward R.. Visual explanations, S.44/45Scan_Liswell_interferenz.tif Lidwell, Holden, Butler, Design - 100 Prinzipien für eine erfolgreiche Gestaltung, S.114f.

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Scan 33.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 36/37Scan 35.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 48/49Scan 37.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 58/59Scan 40.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 88/89Scan 41.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 94/95Scan 43.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 106/107Scan 44.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 128/129Scan 45.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 136/137Scan 46.jpeg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S. 158/159Scan.ti".jpg Klanten, Robert. Visual storytelling: inspiring a new visual language, S.85scan001.jpg Greenpeace Informationsbroschüre, scan002.jpg Starkey, Claire. Das grosse Ganze: Infogra#ken erklären die Welt, S.Statistik_Farbe.jpg http://www.spiegel.de/fotostrecke/techniker-krankenkasse-so-gestresst-sind-die-deutschen-fotostrecke-103177-4.htmlStatistik_Farbe2.jpg http://www.spiegel.de/fotostrecke/techniker-krankenkasse-so-gestresst-sind-die-deutschen-fotostrecke-103177-2.htmlStatistik_Farbe3.jpg http://www.spiegel.de/fotostrecke/techniker-krankenkasse-so-gestresst-sind-die-deutschen-fotostrecke-103177.htmlStatistik_Linkswahl_Manipulation_farbe.png http://www.geocurrents.info/wp-content/uploads/2013/09/German-Election-2013-Far-Le%-Vote-Map.pngStatistik_Manipulation_Ad_Honinen.png http://www.meinbezirk.at/wien-22-donaustadt/chronik/das-voting-auf-meinbezirkat-wurde-von-beiden-seiten-verfaelscht-m4033929,534599.htmlStatistik_Verzerrung_y-achse.jpg Quelle nicht mehr au'ndbarSWISSMILL_CONTRA_Visualisierung.jpg http://#les.newsnetz.ch/images/karten/kreis5/timeImg/swissmill_2.jpgSWISSMILL_Flyer-Vorderseite.jpg http://wipkingen.net/am-13-februar-entscheiden-die-stimmberechtigten-der-stadt-zurich/SWISSMILL_PRO_Visualisierung.jpg http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Oekologischer-Produktionsbetrieb-oder-unnoetiger-Koloss/story/14863214SWISSMILL_Pro_werbung_Kornsack.jpg http://www.robertkaeser.ch/Referenzen/Swissmill.aspxSWISSMILL_Vergleich-Prime-Tower-2Klein-300x191.jpg http://wipkingen.net/swissmill-silo-baugesuch-publiziert/taz.Kontext.Umfrage.Stuttgart21.februar2013.jpg http://www.bei-abriss-aufstand.de/wp-content/uploads/KontextTAZ-Umfrage.jpgVcd_stuttgart_Plan_S21_u_K21.png http://my.myblog.de/"m-nordwestnet/img/A-BlogVcd_stuttgartS21_K21.jpgScan 10.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.57Scan 11.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.58Scan 12.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.60Scan 13.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.74Scan 14.jpeg Tu%e, Edward R.. Envisioning Information, S.42Scan 29 Graphical Excellence.jpeg Tu%e, Edward R., !e visual display of quantitative information, S.13tu%e_005_schlecht_gut_beziehungen.jpg Tu%e, Edward R.. Visual explanations, S.20/21tu%e_007_verzerrung.jpg Tu%e, Edward R.. Visual explanations, S.25tu%e_008_auslassung_dramatisierung.jpg Tu%e, Edward R.. Visual explanations, S.36/37tu%e_009_daten_vs_gra#sche Au$istung.jpg Tu%e, Edward R.. Visual explanations, S.44/45Scan_Liswell_interferenz.tif Lidwell, Holden, Butler, Design - 100 Prinzipien für eine erfolgreiche Gestaltung, S.114f.

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Impressum

Name

Die Manipulation ö#entlicher MeinungBildrhetorische Untersuchung von Werbematerialien zur Meinungsbildung bei Grossbauprojekten

Masterthesis KommunikationsdesignHochschule der Künste ...WS 2013/14

Betreuung:Name (!eorie)Name (Praxis)

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