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Philosophis�es Seminar HS15 Kommentiertes Vorlesungsverzei�nis Herbstsemester 2015 Philosophie

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Philosophis�es Seminar

HS15

KommentiertesVorlesungsverzei�nisHerbstsemester 2015

Philosophie

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

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Allgemeine Informationen 6

Seminarleitung und Administration 9

Bibliotheken 11

Lehrstühle 13

Titularprofessorinnen, Titularprofessoren und Privatdozierende 17

Einführende Vorlesungen 19

Einführung in die formale Logik 2 19

Wahrheit 20

Politische Philosophie 20

Metaethik 21

Einführung in die Geschichte der Philosophie 22

Einführende Seminare 23

Porphyr: Isagoge 23

William James: Der Pragmatismus 23

Einführung in die Körper-/Geist-Problematik anhand klassischer Texte 24

Carnap: Der logische Aufbau der Welt 25

Euthyphron 26

Stoische Ethik 26

Philosophie der Freundschaft 27

Theorien des Selbstbewusstseins 27

Negative Existenzaussagen 28

Free Will 28

Moralischer Kontraktualismus 29

Theorien deliberativer Demokratie 30

Das Lügenverbot 30

Kommentiertes VorlesungsverzeichnisHerbstsemester 2015

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Philosophisches Seminar der Universität Zürich

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

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Weiterführende Seminare 32

Nietzsche-Blockseminar 32

Adorno: Negative Dialektik 33

Kierkegaard 33

Wahrnehmung und Wissen 34

Miranda Fricker: Epistemic Injustice 34

The Ideal of Equality 35

Politische Repräsentation 35

Machiavelli und die republikanische Tradition des politischen Denkens 36

Ethnomethodologie 37

Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen – Max Webers religionssoziologisches Forschungsprogramm 37

Weiterführende thematische Tutorate 39

Geschlecht, Rasse, Klasse – Auseinandersetzungen kritischer Theorie 39

Zeitgenössische Texte zu Tierrechten 40

Willard Van Orman Quine – From a Logical Point of View 40

Weiterführende und vertiefende Vorlesungen 41

Geschichte des politischen Denkens Teil 1: Platon bis Montesquieu 41

Literatur und Philosophie im 18. Jahrhundert 42

Philosophie in der islamischen Welt 43

Einführung in die Hermeneutik I 43

Grundkurs: Religionsphilosophie I 44

Vertiefende Seminare 45

Metaphilosophy 45

Wissenschaftsphilosophie 46

Theories of Justice and Distributive Conflicts in Industrial Societies 46

Texte der französischen Aufklärung, Teil 1 47

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

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Well-Being: Neuere Arbeiten aus der analytischen Debatte 48

Sir Isaiah Berlin: Political Thought 48

Nietzsche-Blockseminar 49

Sinn und Bedeutung 50

Willard Van Orman Quine 50

Karl Jaspers: Philosophie als Existenzerhellung 51

Reflexion und Begriff bei Hegel 51

Philosophie und Autobiographie 52

Literatur und Subjektivität 53

Kolloquien 54

Kolloquium in Theoretischer Philosophie und Geschichte der Philosophie 54

Kolloquium in Theoretischer Philosophie 54

Platon: Apologie des Sokrates und Phaidon 55

Neuere Arbeiten zur Metaethik und zur Theorie praktischer Rationalität 55

Kolloquium in Politischer Philosophie 56

Interuniversitäres Doktoratskolloquium: Theoretische Philosophie: Begriffe, Ideen, Universalien 56

ETH Zürich 58

Mensch und Maschine 58

Was ist Wissen? 59

Grundprobleme der Bioethik 59

Wissenschaftsphilosophie 59

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Allgemeine InformationenBachelor, Master und Doktorat

Einleitung Das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis soll den Studierenden die Vorbereitung auf die Lehrveranstaltungen erleichtern. Das Web-Vorlesungsverzeichnis der UZH wird laufend aktualisiert. Die Angaben zu den Räumen werden zwei Wochen vor Semesterbeginn veröffentlicht.

→ www.vorlesungen.uzh.ch

Bachelor- und MasterstudiumAb Herbstsemester 2013 gelten für alle Bachelor- und Masterstudierenden die neue Rahmenverordnung, die neue Studienordnung und die neue Wegleitung.

→ www.philosophie.uzh.ch/studium

ModulbuchungDie Modulbuchung erfolgt online gemäss allgemeinen Richtlinien der Universität. Bitte beachten Sie die Buchungsfristen der Philosophischen Fakultät, die von denjenigen an-derer Fakultäten abweichen können. Buchungen und Stornierungen sind bis zum Frei-tag in der zweiten Woche nach Vorlesungsbeginn möglich. Darüber hinaus können noch bis Sonntag in der zweiten Woche Module gebucht, aber nicht mehr storniert werden.

→ www.students.uzh.ch/booking/fristen.html

Studierende müssen ihre Buchungen prüfen und Unstimmigkeiten unverzüglich dem Sekretariat des Philosophischen Seminars melden. Dem Sekretariat ist auch die Erreichung von Buchungslimiten mitzuteilen, damit diese allenfalls erhöht werden können.

Mit der Buchung eines Moduls sind die Studierenden automatisch für den zuge-hörigen Leistungsnachweis angemeldet. Wird der Leistungsnachweis nicht er-bracht, wird das entsprechende Modul im Leistungsausweis als nicht bestanden aufgeführt. Im Diplom werden nur bestandene Leistungen ausgewiesen.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

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Bachelorstudierende müssen die von der Studienordnung vorgesehenen einführen-den Module abgeschlossen haben, bevor sie weiterführende Module buchen und absolvieren.

Nach der Stornierungsfrist können Module nur bei Vorliegen triftiger und beleg-barer Gründe (wie etwa Krankheit) storniert werden. Die Studierenden haben ein begründetes und unterschriebenes Abmeldungsgesuch spätestens fünf Arbeitstage nach dem Termin des Leistungsnachweises an die Prüfungsdelegierte bzw. den Prüfungsdelegierten des zuständigen Fachs zu richten (vgl. § 33 der Rahmenver-ordnung).

Jeweils zu Semesterbeginn erhalten die Studierenden postalisch einen Leistungs-ausweis zugestellt. Die Ergebnisse der Leistungsnachweise können zudem in der Online-Leistungsübersicht eingesehen werden.

→ www.students.uzh.ch/record.html

Allfällige Unstimmigkeiten in der Online-Leistungsübersicht oder im Leistungs-ausweis bezüglich neu ausgewiesener Leistungen müssen von den Studierenden unverzüglich in schriftlicher Form der Prüfungsdelegierten bzw. dem Prüfungsde-legierten des zuständigen Fachs gemeldet werden.

Studienberatung / MobilitätDie Studienberaterin hilft Ihnen gerne bei Fragen zum Fachstudium Philosophie und Ethik weiter, falls diese weder in der Rahmenverordnung, der Studienordnung noch der Wegleitung beantwortet werden.

→ www.philosophie.uzh.ch/studium/beratung.html

Das «Swiss-European Mobility Programme» (Ersatz für «Erasmus») bietet Studien-möglichkeiten für unsere Studierenden im Ausland und für ausländische Studie-rende in Zürich. Das Philosophische Seminar hat Verträge mit Universitäten in Bar-celona, Berlin (HU), Bielefeld, Lyon III, München, Salzburg, Southampton, Stuttgart, Torino und Utrecht abgeschlossen. Je zwei Studierende können für fünf oder zehn Monate an einer dieser Universitäten mit einem kleinen Stipendium studieren. Eine frühzeitige Beratung bei der Studienberaterin ist unerlässlich.

→ www.philosophie.uzh.ch/lehre/mobilitaet.html

Einführungsveranstaltung für Erstsemestrige (Bachelor und Master)Die Einführungsveranstaltung (inkl. Bibliothekseinführung) für Erstsemestrige in das Fach Philosophie findet am Donnerstag, 10. September 2015 statt. Die Kenntnis des Inhalts der Wegleitung wird dabei vorausgesetzt. Der genaue Zeit- und Treff-punkt wird auf der Webseite des Philosophischen Seminars bekanntgegeben.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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DoktoratDas Philosophische Seminar bietet zwei Formen der Promotion an: das Allgemeine Doktorat (12 ECTS) und das Doktoratsprogramm «Philosophie – Sprache, Geist und Praxis» (30 ECTS). Unsere Webseite bietet Informationen zum Promotionsstu-dium sowie zu aktuellen Veranstaltungen für Doktorierende.www.philosophie.uzh.ch/phd

Tagungen, Workshops und öffentliche VorträgeVeranstaltungen im Umkreis des Philosophischen Seminars werden auf der Web-seite und über den Veranstaltungs-Newsletter angekündigt.

→ www.philosophie.uzh.ch/agenda

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Seminarleitung und AdministrationPhilosophisches Seminar

Seminarvorsteher und StudienprogrammdirektorProf. Dr. Hans-Johann GlockPhilosophisches Seminar, Zürichbergstr. 43, 8044 Zürich, ZUP-F-117Tel.: 044 634 51 57, [email protected]

Geschäftsführer, Studienprogrammkoordinator und Prüfungsdelegierterlic. phil. Simon BerwertPhilosophisches Seminar, Zürichbergstr. 43, 8044 Zürich, ZUP-E-5Tel.: 044 634 45 32, [email protected]

StudienberatungMirjam Steudler, MAPhilosophisches Seminar, Zürichbergstr. 43, 8044 Zürich, ZUP-F-115Tel.: 044 634 51 96, [email protected]

DoktoratsprogrammdirektorProf. Dr. Hans-Johann GlockPhilosophisches Seminar, Zürichbergstr. 43, 8044 Zürich, ZUP-F-117Tel.: 044 634 51 57, [email protected]

DoktoratskoordinationDr. Stefan RiegelnikPhilosophisches Seminar, Zürichbergstr. 43, 8044 Zürich, ZUP-F-112Tel.: 044 634 51 94, [email protected]

Seminar- und LehrstuhlsekretariatCarmen Dürsteler, Stefanie Oechslin, Susanne Richli, BScPhilosophisches Seminar, Zürichbergstr. 43, 8044 Zürich, ZUP-E-6Tel.: 044 634 45 31, [email protected]

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Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Sekretariat Arbeits- und Forschungsstelle für EthikLisa BrunPhilosophisches Seminar, Zollikerstr. 117, 8008 Zürich, ZOA-E-15Tel.: 044 634 85 40, [email protected]

EDV-KoordinationThomas Huber, Dr. Stefan RiegelnikPhilosophisches Seminar, Zollikerstr. 117, 8008 Zürich, ZUP-F-111aPhilosophisches Seminar, Zürichbergstr. 43, 8044 Zürich, [email protected]

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BibliothekenPhilosophisches Seminar

Bibliothekskatalog → www.recherche-portal.ch

Bibliothek des Philosophischen SeminarsBeatrice Da Costa (Leitung), Jana Bochet, Susanne Luchsinger und Margrit SigristRämistr. 71, F-114a, 8006 Zürich, Tel.: 044 634 45 36, [email protected]

Semester Montag – Donnerstag 09:00 – 19:00 UhrFreitag 09:00 – 16:30 Uhr

Vorlesungsfreie Zeit Montag – Donnerstag 10:00 – 18:00 UhrFreitag 10:00 – 16:30 Uhr

Die Bibliothek des Philosophischen Seminars ist eine Freihandbibliothek. Nicht ausleihbar sind Nachschlagewerke, Zeitschriften und gewisse Gesamtausgaben.

→ www.philosophie.uzh.ch/bibliothek

Bibliotheken des Ethik-ZentrumsSabine Krieger, Helen SchnyderZollikerstr. 117, F-112, 8008 Zürich, Tel.: 044 634 85 21, [email protected]

Semester Dienstag, Donnerstag, Freitag 10:00 – 12:00 Uhr 13:00 – 17:00 Uhr

Vorlesungsfreie Zeit Dienstag und Freitag 10:00 – 12:00 Uhr 14:00 – 16:00 Uhr

Die Bibliotheken des Ethik-Zentrums (Arbeits- und Forschungsstelle für Ethik und Institut für Sozialethik) sowie das Philosophische Archiv Corti befinden sich an der Zollikerstrasse 117, 8008 Zürich. Aus räumlichen Gründen sind die Bücher für Be-nutzende nicht frei zugänglich. Bitte bestellen Sie die Bücher vorgängig via Katalog.

→ www.ethik.uzh.ch/biblio.html

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Hermann Cohen-Archiv (HCA-Signaturen)PD Dr. Hartwig Wiedebach, Zürichbergstr. 43, 8044 Zürich, [email protected]

Im Hermann Cohen-Archiv befindet sich eine Teilsammlung der Bibliothek des Philo-sophischen Seminars. Zweck des Archivs ist es, Dokumente zu Leben und Werk Her-mann Cohens (1842–1918) zu sammeln, seine Schriften zu edieren und die philosophi-sche Erforschung des Neukantianismus zu fördern.Die Ausleihe erfolgt nach Rücksprache mit PD Dr. Hartwig Wiedebach.

→ www.philosophie.uzh.ch/bibliothek/recherche/hca.html

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LehrstühlePhilosophisches Seminar

Lehrstuhl für Theoretische Philosophie Prof. Dr. Peter Schulthess

Am Lehrstuhl für Theoretische Philosophie werden systematische Fragestellungen aus den Gebieten Logik, Sprachphilosophie, Ontologie sowie Erkenntnis- und Wis-senschaftstheorie unter Berücksichtigung des historischen Kontextes bearbeitet. Methodologisch wichtig sind deshalb neben der Arbeit am Begriff und dem Argu-ment auch Hermeneutik und Reflexion. Als besonders geeigneter und fruchtbarer historischer Kontext für diese Forschungsthemen erweist sich die Philosophie im Mittelalter.

→ www.philosophie.uzh.ch/schulthess

Lehrstuhl für Theoretische Philosophie Prof. Dr. Hans-Johann Glock

Dieser Lehrstuhl deckt ein breites Spektrum innerhalb der Theoretischen Philo-sophie ab. Neben Erkenntnistheorie, Metaphysik und Geschichte der Analytischen Philosophie konzentrieren wir uns vor allem auf die Sprachphilosophie und die Philosophie des Geistes. Ein besonderes Interesse gilt dabei zunächst dem Thema «Begriffe». Dieses nimmt in der zeitgenössischen analytischen Philosophie eine zen-trale Stellung ein. Es bildet zum einen den Schnittpunkt von Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes, u.a. weil es Implikationen für das Verhältnis von Geist und Sprache hat. Hierzu bearbeiten wir unter anderem Fragen bezüglich der geistigen Fähigkeiten von nicht-sprachlichen Tieren. Ausserdem spielen Begriffe auch für das Selbstverständnis der Philosophie eine wichtige Rolle. Die Analyse und Erklärung von Begriffen ist zumindest ein unabdingbarer Bestandteil des Philosophierens. Ein weiteres Interesse gilt klassischen Themen wie dem Verhältnis von Körper und Geist und der Natur der Wahrnehmung.

Sowohl in Forschung als auch in der Lehre werden historische Aspekte berück-sichtigt. Im Vordergrund stehen aber systematische Fragestellungen. Ausserdem

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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bemühen wir uns, philosophische Fragen im Hinblick auf die Ergebnisse und Probleme der empirischen Einzelwissenschaften zu erörtern, ohne deshalb ihren eigenständigen Charakter zu verleugnen.

→ www.philosophie.uzh.ch/glock

Lehrstuhl für Geschichte der PhilosophieProf. Dr. Katia SaporitiProf. em. Dr. Dr. h.c. Helmut Holzhey

Philosophiegeschichte ist keine Subdisziplin der Philosophie. Vielmehr sind philo-sophiehistorische Kenntnisse in keiner philosophischen Disziplin verzichtbar. Philo sophiegeschichte ist aber auch keine Subdisziplin der Historiographie, denn jede philosophiehistorische Untersuchung ist eine philosophische Untersuchung. Die Philosophie hat ein eigentümliches Verhältnis zu ihrer Geschichte, das zu be-stimmen selbst ein philosophisches Unterfangen ist. Am Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie in Zürich werden philosophiehistorische Fragen vor dem Hinter-grund systematischer Untersuchungen gestellt und systematische Fragen vor ihrem historischen Hintergrund untersucht. Arbeitsschwerpunkte liegen im frühneuzeit-lichen Rationalismus und Empirismus, in der Erkenntnistheorie, der Philosophie des Geistes und der Sprachphilosophie.

→ www.philosophie.uzh.ch/saporiti

Lehrstuhl für Allgemeine EthikProf. Dr. Christoph HalbigProf. em. Dr. Anton Leist

Die Ethik (oder Moralphilosophie) bildet dasjenige Arbeitsgebiet der Philosophie, in dem es um die Analyse von Begriffen und die kritische Prüfung von Behauptun-gen und Argumenten geht, die das (moralisch) Richtige und Gute betreffen. Es ist hilfreich, innerhalb der Ethik zwischen den folgenden drei Arbeitsgebieten zu un-terscheiden:

In der normativen (oder substantiellen) Ethik geht es um die Formulierung und Diskussion von moralischen Theorien und Prinzipien, die eine allgemeine Antwort auf die Frage geben, wie wir handeln und leben sollen.

Die angewandte Ethik beschäftigt sich mit den moralischen Aspekten von spezi-fischen Praktiken, Einrichtungen und Regelungen. In den letzten Jahrzehnten sind innerhalb der angewandten Ethik mit der Medizin- und Bioethik, der Umweltethik und der Wirtschaftsethik eigenständige Forschungsbereiche mit eigenen Zeitschrif-

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

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ten und (vor allem in der angelsächsischen Welt) mit eigenen universitären Studi-engängen entstanden.

Demgegenüber untersucht die Metaethik, das abstrakteste Arbeitsgebiet der Ethik, das Wesen, die Begründung und die Wahrheitsbedingungen von morali-schen Urteilen und Prinzipien ohne Ansehen ihres konkreten Inhalts.

→ www.philosophie.uzh.ch/halbig

Lehrstuhl für Angewandte EthikProf. Dr. Peter Schaber

Die angewandte Ethik beschäftigt sich mit moralischen Aspekten von spezifischen Praktiken und Einrichtungen. Ihre Grundlage stellt die normative Ethik dar, der es um die Formulierung und Diskussion moralischer Prinzipien geht, und die eine allgemeine Antwort auf die Frage, was moralisch richtig und falsch ist, geben will. In den letzten Jahrzehnten hat sich die angewandte Ethik in die verschiedensten Bereichsethiken wie Bio-, Medizin-, Umwelt-, Tier-, Wirtschafts-, Rechts- und poli-tische Ethik ausdifferenziert. Die Beschäftigung mit Fragen aus diesen Bereichen hat in der letzten Zeit nicht zuletzt auch aufgrund einer grösseren gesellschaftlichen Nachfrage stark zugenommen.

→ www.philosophie.uzh.ch/schaber

Lehrstuhl für Politische Philosophie Prof. Dr. Francis ChenevalProf. em. Dr. Georg Kohler

Politische Philosophie beschäftigt sich im engeren Sinn mit der Begründung politi-scher Autorität und den Kriterien guten Regierens. Als Beschäftigung mit den Grundlagen politischen Handelns befasst sie sich im weiteren Sinn auch mit prak-tischer Rationalität und menschlicher Daseinsverfassung; Probleme der Anthropo-logie, der Handlungs- und der Normtheorie sind darum Themen der Politischen Philosophie. Ausserdem gehören zu ihr Fragestellungen der Ethik und Geschichte. In zentralen Fragen angewandter normativer Theorie des Politischen arbeitet die Politische Philosophie eng mit der Politikwissenschaft zusammen. In der Lehre wer-den die genannten Themen so breit wie möglich behandelt und zwar sowohl unter historischen wie unter systematischen Gesichtspunkten. Regelmässige Vor lesungen sind «Einführung in die Politische Philosophie» und «Geschichte des politischen Denkens».

→ www.philosophie.uzh.ch/cheneval

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Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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LehrstühleETH Zürich

Prof. Dr. Michael Hampe ETH Zürich, Professur für Philosophie, ETH Zentrum, Clausiusstrasse 49, 8092 Zürich, Büro CLW C 2Tel.: 044 632 30 40 [email protected]

→ www.phil.ethz.ch

Prof. Dr. Lutz WingertETH Zürich, Professur für Philosophie, ETH Zentrum, Clausiusstrasse 59, 8006 Zürich, Büro RZ F 2Tel.: 044 632 80 38, [email protected]

→ www.philosophie.ethz.ch

Die Professoren Hampe und Wingert lehren an der ETH Zürich. Die Studierenden der Universität können bei ihnen zum Dr. phil. an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich promovieren. Zudem können von ihnen Masterarbeiten betreut werden (vgl. das Formular des Studiendekanats «Begutachtung der Masterarbeit und Prüfungsberechtigung durch Professorinnen und Professoren der ETH Zürich (D-GESS) an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich»).

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Titularprofessorinnen, Titularprofessoren und Privatdozierende Philosophisches Seminar

Prof. Dr. Josette Baer HillPolitische Theorie des 19. und 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt Ideengeschichte Osteuropas, Demokratisierung, Nationalismus und Liberalismus in Mitteleuropa.

PD Dr. Jürg Berthold Geschichte der Philosophie (vor allem 17. und 18. Jahr hundert), Wissenschafts-theorie, Geschichte des Wissens, Rezeptionsstrategien, fran zösische Gegenwarts-philosophie, Sprachphilosophie, Theorie des philosophischen Diskurses, Ästhetik.

Prof. Dr. Rafael Ferber Antike Philosophie mit besonderer Berücksichtigung Platons, systematische Philo-sophie, im Moment mit besonderer Berücksichtigung der philosophischen Anthro-pologie und der Religionsphilosophie.

PD Dr. Reinhard Heckmann Kant und der deutsche Idealismus, analytische Philosophie, Philosophie des Geis-tes.

Prof. Dr. Ursula Pia Jauch Philosophie des 18. Jahrhunderts, Ideengeschichte der Auf lärung, Philosophie der Geschlechterdifferenz, Kulturphilosophie, Philosophie der Kunst.

PD Dr. Dominique KuenzleErkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Pragmatismus, Feminismus.

Prof. Dr. Aldo Lanfranconi Philosophiegeschichte (insbesondere 17. Jahrhundert, deutscher Idealismus, Nietz-sche, französische und deutsche Gegenwartsphilosophie), Theorie des philosophi-schen Diskurses, Lektüretheorien, Sprachphilosophie, Wissenschafts theorie und Ästhetik.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

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Prof. Dr. Urs Marti Politische Philosophie.

PD Dr. Ursula RenzGeschichte der Philosophie (17. bis frühes 18. Jahrhundert; zweite Hälfte des 19. und 20. Jahrhunderts), Philosophie des Geistes, Erkenntnis theorie.

Prof. Dr. Wolfgang Rother Geschichte der Philosophie, bes. Antike und 17. bis 19. Jahrhundert.

Prof. Dr. Alois Rust Geschichte der Philosophie (v.a. Antike und anglo-amerikanische Philosophie: Peirce, James, Whitehead, neuere Autoren), Philosophie des Geistes (besonders Wittgenstein).

PD Dr. Sebastian WeinerSystematische Untersuchungen zur Philosophie der Antike und des frühen Mittel-alters.

→ www.philosophie.uzh.ch/seminar/pd.html → www.philosophie.uzh.ch/seminar/tp.html

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Einführende VorlesungenBachelor

Einführung in die formale Logik 2Katia Saporiti

Modul Einführung in die formale Logik 2, wöchentlich schriftliche Übungen, Klausur (90 Minuten), 6 ECTS

Zeit Vorlesung Montag, 12:15–13:45, wöchentlich vom 21. September bis 14. Dezember 2015

Zeit Übung Dienstag, 12:15–13:45 wöchentlich vom 22. September bis 8. Dezember 2015

Zeit Klausur Montag, 14. Dezember 2015, 12:15–13:45

Fortsetzung der Vorlesung vom Frühjahrssemester 2015. Zum Stoffumfang gehö-ren: Erweiterungen der Prädikatenlogik 1. Stufe (Identität und Kennzeichnung), prädikatenlogische Beweisverfahren, Grundlagen der Argumentationstheorie, De-finitionslehre und Syllogistik, Anfänge der Modallogik sowie Fragen aus dem Be-reich der Philosophie der Logik. Begleitend zur Vorlesung wird wöchentlich eine Übung durchgeführt. Unterrichtsmaterialien werden online bereitgestellt (www.philosophie.uzh.ch/logik). Weiterführende Literatur steht im Semesterapparat in der Bibliothek des Philosophischen Seminars.

Reto Gubelmann: Übungen zur Vorlesung In dieser Veranstaltung werden die Musterlösungen zu den wöchentlich zu bearbei-tenden Übungsblättern besprochen. Zudem können, wo von den Teilnehmenden er-wünscht, auch Fragen zum Inhalt der Vorlesung diskutiert werden. Alle Unterlagen zur Vorlesung und zur Übung werden auf der moderierten E-Learning-Plattform «Logik-Gazette» verfügbar gemacht.

→ www.philosophie.uzh.ch/logik

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Einführende Vorlesungen

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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WahrheitPeter Schulthess

Modul Einführung in die Theoretische Philosophie, Klausur, 6 ECTS

Zeit Vorlesung Mittwoch, 10:15–12:00, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Zeit Lektürekurs Montag, 10:15–12:00, wöchentlich vom 21. September bis 14. Dezember 2015

Zeit Klausur Mittwoch, 6. Januar 2016, 10:15–12:00

In Bezug auf die Frage: «Was ist Wahrheit?» gilt gewiss auch Augustins Antwort auf die Frage «Was ist Zeit?»: «Wenn man mich nicht fragt, weiss ich es; wenn man mich fragt und ich es explizieren will, weiss ich es nicht.» Der Begriff der Wahrheit spielt im wissenschaftlichen und in unserem praktischen Leben eine zentrale Rolle. Aber wie häufig wir ihn auch verwenden – gefragt: «Was ist Wahrheit?» geraten wir ins Stocken. Der Begriff ist aber auch in der Philosophie von zentraler Bedeutung, so sehr, dass Wahrheit bei Aristoteles tout court als Ziel der theoretischen Philosophie überhaupt bestimmt wird. Die Vorlesung versucht, einen Überblick über diese zen-trale Problemstellung in der Theoretischen Philosophie und in ihren Disziplinen anhand der Darstellung der verschiedenen Positionen, die dazu eingenommen wurden, zu vermitteln.

Simon Berwert: Lektürekurs zur VorlesungIm Lektürekurs werden einige klassische Texte der Philosophiegeschichte zum Wahrheitsbegriff in vertiefter Lektüre durchgearbeitet und diskutiert. Ausgehend von Aristoteles’ Bestimmung der Wahrheit werden die folgenden Texte bespro-chen: Thomas von Aquin: «Quaestiones disputatae de veritate», quaestio I; Gott-fried Wilhelm Leibniz: «Dialogus de connexione inter res et verba» und Gottlob Frege: «Der Gedanke». Die Materialien werden auf OLAT bereitgestellt.

Politische PhilosophieFrancis Cheneval

Modul Einführung in die Praktische Philosophie, Klausur, 6 ECTS

Zeit Vorlesung Mittwoch, 10:15—12:00, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Zeit Klausur Mittwoch, 6. Januar 2016, 10:15—12:00

Die Politische Philosophie erörtert die Begründungen politischer Autorität und die normativen Kriterien guter Regierung. Diese Vorlesung vermittelt systematische Grundlagen dieses Unterfangens unter Berücksichtigung folgender Hauptthemen:

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Bachelor

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‒ Begriffe des politischen Handelns ‒ Argumente zur Rechtfertigung politischer Autorität ‒ Begriffliche und normative Grundlagen der Demokratie ‒ Souveränität, Rechtsstaatlichkeit und die Grenzen politischer Autorität ‒ Gerechtigkeitstheorie ‒ Krieg und Frieden ‒ Ziviler Ungehorsam

Die Vorlesung wird begleitet durch Tutorate, in denen die Themen durch Übungen und Diskussion begleitender Lektüre vertieft werden. Die Materialien werden auf OLAT bereitgestellt.

MetaethikChristoph Halbig

Modul Einführung in die Praktische Philosophie, Klausur, 6 ECTS

Zeit Vorlesung Freitag, 10:15–12:00, wöchentlich vom 18. September bis 18. Dezember 2015

Zeit Lektürekurs Mittwoch, 16:15–18:00, wöchentlich vom 23. September bis 16. Dezember 2015

Zeit Klausur Freitag, 18. Dezember 2015, 10:15–12:00

Können moralische Urteile wahr oder falsch sein? Oder bringen sie lediglich subjek-tive Einstellungen zum Ausdruck (etwa die Emotionen des Sprechers)? Können mo-ralische Wertungen Anspruch auf objektive Geltung erheben? Wenn ja, kann sich dieser Anspruch auf eine moralische Realität gründen, der es gerecht zu werden gilt? Falls es moralische Tatsachen gibt, wie ist deren Status im Ganzen der Wirklichkeit zu bestimmen? Lassen sich moralische Urteile rechtfertigen? Falls ja, in welcher Weise? Gibt es ein Fundament selbstevidenter moralischer Wahrheiten analog etwa zu denen der Mathematik oder muss sich Rechtfertigung in der Ethik auf die Her-stellung eines Reflexionsgleichgewichts zwischen wohlbedachten moralischen Überzeugungen einerseits, moralischen Prinzipien andererseits (Rawls) beschrän-ken? Ist die Geltung moralischer Normen gebunden an geteilte Lebensformen oder lässt sie sich unabhängig davon, z. B. im Rekurs auf die Struktur praktischer Ratio-nalität, begründen? Ist es immer vernünftig, moralisch zu sein – oder kann es sogar rational gefordert sein, unmoralisch zu handeln?

Diesen grundlegenden Problemen der Ethik soll in der Vorlesung nachgegangen werden. Ein detaillierter Überblick über den Aufbau der Vorlesung mit weiterfüh-renden Literaturhinweisen wird zu Beginn der Vorlesung verteilt.

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Einführende Vorlesungen

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Einführende Literatur: McNaughton, David: Moral Vision, Oxford/Cambridge: Routledge 1988.(Dt.: Moralisches Sehen, Frankfurt: Ontos)

Felix Timmermann: Lektürekurs zur VorlesungIm begleitenden Lektürekurs werden wir in Anlehnung an das Programm der Vor-lesung zur Metaethik einschlägige Texte der metaethischen Debatte des 20. Jahr-hunderts erarbeiten. Daneben besteht die Möglichkeit, Fragen zur Vorlesung zu diskutieren. Anzuschaffende Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.

Einführung in die Geschichte der PhilosophieKatia Saporiti et al. (Ringvorlesung)

Modul Einführung in die Geschichte der Philosophie, Klausur, 6 ECTS

Zeit Vorlesung Donnerstag, 16:15—18:00, wöchentlich vom 24. September bis 17. Dezember 2015

Zeit Lektürekurs Dienstag, 8:00—9:45, wöchentlich vom 29. September bis 15. Dezember 2015

Zeit Klausur Donnerstag, 7. Januar 2016, 16:15—18:00.

In dieser Ringvorlesung führen verschiedene Philosophinnen und Philosophen in das Denken der Klassiker ein. Aristoteles, Platon, Ockham, Descartes, Spinoza, Leibniz, Locke, Hume, Kant, Hegel, Nietzsche, Frege und Wittgenstein werden von jeweils einer Expertin oder einem Experten vorgestellt. Begleitend zur Vorlesung wird ein Lektürekurs durchgeführt, in dem Texte der behandelten Philosophen erörtert werden.

David Wörner: Lektürekurs zur VorlesungIm Lektürekurs werden wir Texte der in der Ringvorlesung behandelten Klassiker ausführlich diskutieren und gemeinsam lesen. Damit bietet der Kurs eine gute Ge-legenheit, den Umgang mit klassischen philosophischen Texten einzuüben und sich inhaltlich auf die Klausur vorzubereiten. Der Besuch des Kurses wird daher dringend empfohlen.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

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Einführende SeminareBachelor

Porphyr: IsagogePeter Schulthess

Module Klassiker der Theoretischen Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Donnerstag, 14:00–15:45, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

Die Isagoge (auch «quinque voces» genannt) von Porphyr, einem Schüler Plotins, ist eine Einleitung in die erste Schrift der aristotelischen Logik – des aristotelischen Organons – die Kategorienschrift. Insofern die Logik als Werkzeug der Philosophie zur Einführung gehört, fungiert die der Logik vorangestellte Isagoge gewisserma-ssen als didaktisch erste Schrift der traditionellen Philosophie überhaupt. Diese Ein-leitungsschrift wurde auch durch die lateinische Übersetzung von Boethius zum Grundlagenwerk der Philosophie und der akademischen Bildung überhaupt wäh-rend eines Jahrtausends. Sie thematisiert die Grundlagen der klassischen Logik und damit von Definition, Division und Argumentation: Genus, Spezies, spezifische Differenz, Proprium und Akzidens.

Die Materialien werden auf OLAT bereitgestellt.

William James: Der PragmatismusAlois Rust

Modul Klassiker der Theoretischen Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTSKlassiker der Praktischen Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Montag, 16:15–18:00, wöchentlich vom 14. September bis 14. Dezember 2015

Die Vorlesung, mit der William James den Pragmatismus ausführlich vorgestellt hat, gehört zu den einflussreichsten Texten der amerikanischen Philosophie. Die Lektüre ist deshalb nicht ganz einfach, weil viele Denkgewohnheiten aufgebrochen werden, in die man immer wieder leicht zurückfällt. So beansprucht die Vorlesung, die Theorie der Wahrheit, der Bedeutung, der Erkenntnis, der Metaphysik aus

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Einführende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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pragmatischer Perspektive neu zu konzipieren und damit auch eine Methode an die Hand zu geben, wie philosophische Dispute beigelegt werden können.

Literatur: James, William: Pragmatism. A New Name for some Old Ways of Thinking. (diverse Ausgaben, auch online.)Die deutschen Übersetzungen (Meiner Verlag und WBG) sind momentan vergrif-fen. Arbeitstext wird der englische Text sein, in beliebiger Ausgabe. Begleitend kann gelesen werden:Oehler, Klaus (Hg.): William James: Pragmatismus. Klassiker auslegen, Berlin:

2000.

Einführung in die Körper-/Geist-Problematik anhand klassischer TexteHans-Johann Glock

Module Klassiker der Theoretischen Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS Systematische Theoretische Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Mittwoch, 8:00—9:45, wöchentlich vom 23. September bis 16. Dezember 2015

Wir alle haben neben körperlichen auch noch mentale Eigenschaften – wir denken und fühlen. Was aber sind mentale Eigenschaften? Und wie verhält sich die Ge-samtheit unserer mentalen Eigenschaften – unser ‹Geist› – zu unserem Körper? Ist unser Geist ein unkörperliches Objekt das mit unserem Körper verknüpft ist? Oder sind mentale Eigenschaften nichts anderes als Zustände unseres Gehirns? Das Se-minar bietet eine Einführung in diese Debatte anhand von Originaltexten. In einem ersten Schritt wollen wir die Vorstellungen vom Geist erkunden, die sich bei Klas-sikern der Philosophie wie Platon, Aristoteles und Descartes finden. In einem zwei-ten Schritt werden wir Texte von modernen Klassikern wie Carnap, Smart und Put-nam lesen, um so einen Einstieg in die gegenwärtige Diskussion zu gewinnen.

Literatur:Die zu behandelten Texte werden in einem Seminarapparat sowie auf OLAT bereit-gestellt. Einige lesen wir in deutscher Übersetzung, andere im deutschen oder eng-lischen Orginal.Ein Sammelband mit einigen unserer Texte sowie kurzen Einführungen:Morton, Peter (Hg.): A Historical Introduction to the Philosophy of Mind, Peterbo-

rough: Broadview.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Bachelor

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Die beste Einführung in die Philosophie des Geistes:Beckermann, Ansgar: Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes, Ber-

lin: de Gruyter 2001.Ausserdem empfohlen:Ravenscroft, Ian: Philosophy of Mind. A Beginner’s Guide, Oxford University

Press 2005. Deutsch: Philosophie des Geistes, Stuttgart: Reclam 2008.Maslin, K.T.: An Introduction to the Philosophy of Mind, Cambridge: Polity 2007.Kenny, Anthony: The Metaphysics of Mind, Oxford University Press 1989.Einführende Artikel:Lycan, William G.: Philosophy of Mind, in: Bunin, Nicholas/Tsui-James, E.P.: The

Blackwell Companion to Philosophy, Oxford: Blackwell 1998.Ferber, Rafael: Leib und Seele, in: Philosophische Grundbegriffe 2, München: Beck

2003.

Carnap: Der logische Aufbau der WeltAlexander Steinberg

Modul Klassiker der Theoretischen Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Mittwoch, 14:00–15:45, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Rudolf Carnap (1891–1970), Schüler Gottlob Freges und Lehrer W.V.O. Quines, war Mitglied des Wiener Kreises und einer der Mitbegründer des logischen Positivis-mus. In seinem 1928 erschienenen Hauptwerk «Der logische Aufbau der Welt» un-ternimmt Carnap den heroischen Versuch nachzuweisen, dass die gesamte restliche Welt durch ‹Eigenpsychisches› konstituiert ist, bzw. dass alle Wahrheiten über die Welt definitorische Folgen aus Wahrheiten über unser eigenes Innenleben sind.

Im Seminar wollen wir uns im Detail mit Carnaps Aufbau auseinandersetzen. Zusätzlich zur gründlichen kritischen Lektüre des Primärtextes sollen hierzu zum einen theoretische Grundlagen der Sprachphilosophie und analytischen Metaphy-sik erarbeitet und zum anderen historische Einbettung und Rezeption in der neue-ren analytischen Philosophie beleuchtet werden.

Zur Anschaffung empfohlener Haupttext:Carnap, R.: Der Logische Aufbau der Welt. Hamburg: Meiner 1998/1928.

Weitere Texte werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

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Einführende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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EuthyphronKathrin Hönig

Modul Klassiker der Praktischen Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Montag, 14:00–15:45, wöchentlich vom 14. September bis 14. Dezember 2015

Der Dialog «Euthyphron» ist in mancherlei Hinsicht ein typischer Frühdialog: Er zeigt exemplarisch die Demontage eines überheblichen jungen Mannes, der meint, über etwas Bescheid zu wissen – in diesem Falle, was das Fromme (to ho-sion) sei. Im Prüfgespräch mit Sokrates stellt sich heraus, dass Euthyphron keine konsistente Bestimmung des Frommen geben kann. Anhand des sogenannten Euthyphron-Dilemmas lassen sich zudem weitergehende Fragen nach dem Ver-hältnis zwischen Moral und Religion stellen. Der Dialog soll im Seminar im close- reading-Verfahren gelesen werden und die Elemente der platonischen Frühdia-loge (Prüfgespräch, Definitionsfrage, sokratische Ironie, aporetisches Ende etc.) vermitteln. Bei Bedarf werden weitere Texte hinzugezogen.

Es liegen verschiedene Textausgaben vor, u.a. eine zweisprachige bei Reclam. Die neueste Übersetzung samt Kommentar:

Forschner, Maximilian: Euthyphron, Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht 2013.

Stoische EthikChristoph Halbig

Modul Klassiker der Praktischen Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Freitag, 8:00–9:45, wöchentlich vom 18. September bis 18. Dezember 2015

Das Seminar soll in grundlegende Begriffe, Argumente und Positionen der stoi-schen Ethik einführen. Was soll es bedeuten, dass die Tugend den einzigen Wert darstellt und damit hinreichend für das Glück ist? Was zeichnet das Handeln und Leben des Tugendhaften aus? Ist die Ausmerzung der Emotionen ein sinnvolles Ziel und wie kann es nach stoischer Auffassung erreicht werden? Was sind die unterscheidenden Merkmale menschlichen Handelns im Gesamtzusammenhang der stoischen Metaphysik? Literatur:Long, A.A./Sedley, D.N. (Hrsg.): Die hellenistischen Philosophen, Texte und

Kommentare, Stuttgart/Weimar 2000, §§ 56–67 (versammelt die wichtigsten Quellen in deutscher Übersetzung).

Zur Einführung: Forschner, Maximilian: Die stoische Ethik, Darmstadt 1995.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Bachelor

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Philosophie der FreundschaftSebastian Weiner

Modul Klassiker der Praktischen Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS Systematische Praktische Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Freitag, 14:00–17:30, 14-täglich vom 18. September bis 18. Dezember 2015

Philosophie der Freundschaft, braucht man das? Zunächst sieht es kaum danach aus. Aristoteles schrieb jedoch: «Wo Freundschaft herrscht, da braucht es keine Gerechtigkeit.» Ist also unser Streben nach Gerechtigkeit nur dem Mangel an Freundschaft geschuldet? Allerdings, was ist überhaupt Freundschaft im Unter-schied zur Liebe? Und braucht der Mensch Freunde oder ist er besser auf sich ge-stellt? Diese und weitere Fragen werden im Seminar anhand verschiedener philo-sophischer Texte zur Freundschaft behandelt. Die Protagonisten werden sein: Carl Schmitt, Helvetius, Hume, Montaigne, Aristoteles und Platon.

Theorien des SelbstbewusstseinsStefan Riegelnik

Modul Systematische Theoretische Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Donnerstag, 12:15–13:45, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

Theorien des Selbstbewusstseins erklären, wie das Wissen der eigenen Gedanken zu fassen ist und was das Selbst ist. Thematisiert werden damit Fragen nach der Subjektivität von Gedanken, wie diese Subjektivität zu fassen ist und nach der Natur des Subjektes.

In der Lehrveranstaltung werden verschiedene Theorien zur Erklärung des Phänomens diskutiert und die Ansätze miteinander verglichen. Die wichtigsten Fragen in diesem Zusammenhang sind: In welcher Form manifestiert sich Selbst-bewusstsein? Stellt Selbstbewusstsein ein infallibles Wissen dar? Was unterschei-det Selbstbewusstsein von anderen Formen des Bewusstseins?

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Frage, welche Rolle das Phänomen Selbstbewusstsein in der Erkenntnistheorie einnimmt.

Die Fragen und Ansätze werden anhand klassischer und moderner Texte erar-beitet.

Lernziele ‒ Erklärung des Phänomens ‹Selbstbewusstsein› ‒ Kenntnis der wichtigsten klassischen und sprachanalytischen Ansätze zur

Erklärung des Phänomens

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Einführende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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‒ Rolle des Phänomens für Fragestellungen, die nicht das Phänomen selbst be-treffen

‒ Einordnung der Thematik in die Philosophie des Geistes

Negative ExistenzaussagenKatharina Felka

Modul Systematische Theoretische Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Dienstag, 16:15–18:00 wöchentlich vom 15. September bis 15. Dezember 2015

Aussagen wie «Der Osterhase existiert nicht», «Sherlock Holmes existiert nicht» oder «Vulcanus existiert nicht» scheinen wahr zu sein. Dies gibt jedoch Anlass zu einem berühmten philosophischen Rätsel, denn es ist keineswegs klar, wie solche Aussagen wahr sein können. Damit Sätze, die von einem bestimmten Gegenstand handeln, wahr sein können, scheint dieser Gegenstand zumindest existieren zu müssen. Damit aber diese Sätze wahr sind, darf der relevante Gegenstand gerade nicht existieren. Im Seminar werden wir uns mit Ansätzen befassen, mit diesem Problem umzugehen und hierzu u.a. Texte von Kant, Frege, Russell, Kripke und Meinong lesen. Da das Problem negativer Existenzaussagen zentrale Grundannah-men bezüglich der Beziehung von Sprache und Welt in den Fokus rückt, gibt das Seminar ebenfalls eine hervorragende Einführung in die Sprachphilosophie. Zur Einführung empfiehlt sich der Eintrag «Existence» in der Stanford Encyclopedia of Philosophy. Weitere Texte werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Free WillJavier Kalhat

Modul Systematische Theoretische Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Donnerstag, 10:15–12:00, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

You are reading the description for a course on free will. You are free to choose, of course, whether or not to sign up for the course. If you choose to sign up, it is surely true that you could have chosen otherwise. Or is it? After all, it is plausible to think that every event – including choosing to sign up for this course – has a cause and is governed by laws of nature. This, in turn, suggests that the future is determined by a series of causes stretching all the way back to the beginning of the universe to-

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Bachelor

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gether with the laws of nature. But in that case, whether you end up choosing this course is not up to you, for you can change neither the laws of nature nor the past!

This, in a nutshell, is the philosophical problem of free will: how to reconcile our self-image as free agents with the apparent deterministic nature of the universe, ourselves included. This course will examine a range of theories that attempt to grapple with the problem of free will. ‘Compatibilist’ theories claim that a purely deterministic world is compatible with the existence of free agents in it, while ‘in-compatibilist’ theories claim that the truth of determinism excludes the possibility of free will. ‘Libertarian’ theories, for their part, claim that incompatibilism is true but that free will is nevertheless possible. Finally, ‘free-will sceptics’ claim that free will is an illusion, even if determinism is false.

Why should we care about free will? In part because we take ourselves to be free agents, and in part because of its connection to moral responsibility. If agents are incapable of acting freely, then with what justice can we hold them morally respon-sible for their actions? How can we blame those who do wrong or praise those who do good? The course will be conducted in English, but students can submit their written work in German.

Literatur:Russell, Paul/Derry, Oisín (Hrsg.): The Philosophy of Free Will: Essential Readings

from the Contemporary Debates, Oxford University Press 2013.

Moralischer KontraktualismusPhilipp Schwind

Modul Systematische Praktische Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Dienstag, 14:00–15:45 wöchentlich vom 15. September bis 15. Dezember 2015

Dem moralischen Kontraktualismus liegt die These zugrunde, dass der Begriff der Zustimmung von fundamentaler Bedeutung für die Moral ist. Was moralisch richtig oder falsch ist, hängt dieser Konzeption zugrunde davon ab, ob alle Beteiligten ei-nem (imaginären) Vertrag beitreten würden, der unsere moralischen Pflichten zum Gegenstand hat. Ziel des Seminars ist es, sowohl klassische Entwürfe der Vertrags-konzeption bei Hobbes, Rousseau und Kant zu lesen, wie auch zeitgenössische Ver-treter, die in dieser Tradition stehen, zu untersuchen. Hier wird der Fokus auf den Theorien von David Gauthier, John Rawls und Thomas Scanlon liegen. Die Semin-artexte werden auf OLAT bereitgestellt.

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Einführende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Theorien deliberativer DemokratieMichael Ivo Räber

Modul Systematische Praktische Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Dienstag, 10:15–12:00, wöchentlich vom 15. September bis 15. Dezember 2015

Seit den 1990er-Jahren kommt in der politischen Theorie dem deliberativen Aspekt von Demokratie, der Transformation von individuellen Präferenzen im Kontext von öffentlichen Diskussionsforen, vermehrt Aufmerksamkeit zu. Damit ist die theoreti-sche Hoffnung verbunden, die Legitimität und die Qualität von kollektiven demo-kratischen Entscheidungen zu erhöhen. Entscheidendes Prinzip ist dabei der Aus-tausch von Gründen durch Partizipation an öffentlichen Kommunikationsprozessen.

Dieser Kurs bietet einen umfangreichen Überblick der wichtigsten Texte und Themen zu deliberativer Demokratie – aus einer wohlwollenden, aber durchaus kritischen Perspektive. Wir lesen einschlägige Texte von Verfechtern der Delibera-tions-Idee – von Habermas bis heute (Cohen, Elster, Benhabib, Chambers, Bohman) – und deren (internen) Kritikern (Walzer, Mouffe, Shapiro, Young, Posner). Wir fragen auch nach, was die empirische Forschung dazu sagt (Ackerman und Fish-kin).

Folgende Fragen kommen ferner zu Sprache: Wie gehen deliberative Theorien (basierend auf den Idealen ‚Konsens’ und ‚Zustimmung’) mit Dissens und Uneinig-keit um? Worin unterscheidet sich Deliberation in einem politischen Kontext von Deliberation im Unterrichtszimmer? Schliessen sich Deliberation und Rhetorik bzw. Emotionen gegenseitig aus?

Das LügenverbotHolger Baumann

Module Systematische Praktische Philosophie, Seminararbeit (10–12 Seiten), 6 ECTS

Zeit Dienstag, 16:15–18:00 wöchentlich vom 15. September bis 15. Dezember 2015

Das Lügenverbot wird als allgemeines Moralprinzip von den meisten akzeptiert. Zugleich fühlen wir uns aber in bestimmten Situationen häufig berechtigt zu lügen. Dies wirft die Frage auf, was an Lügen eigentlich falsch ist: Sind Lügen nur dann verboten, wenn sie die betroffene Person schädigen? Oder sind es andere Gründe – wie zum Beispiel die Verletzung des Vertrauens oder der Autonomie der anderen Person – aufgrund derer wir Lügen grundsätzlich für falsch halten?

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Bachelor

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In Auseinandersetzung mit klassischen Texten sowie Texten aus der neueren Debatte um das Lügenverbot werden wir uns im Seminar eingehend mit den folgenden Fra-gen beschäftigen: Was sind Lügen und wie lassen sie sich von anderen Formen der Täuschung abgrenzen? Wie lässt sich das Lügenverbot begründen – und unter wel-chen Bedingungen ist zu lügen gegebenenfalls moralisch erlaubt? Und lässt sich die verbreitete Auffassung rechtfertigen, gemäss der Lügen im Vergleich zu anderen Formen der Täuschung (z.B. Irreführungen) besonders schlimm oder verwerflich sind?

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Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Weiterführende SeminareBachelor

Nietzsche-BlockseminarKatia Saporiti, Barbara Naumann

Module Theoretische Philosophie (Weiterführung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSWeiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat oder schriftliche Übung, 3 ECTS

Zeit Termindetails im Web-Vorlesungsverzeichnis. Die Exkursion findet vom 24. bis 27. Septem-ber 2015 statt.

Das Kolloquium widmet sich diesmal, entsprechend dem Tagungsthema des Nietz-sche-Kolloquiums in Sils Maria, dem Thema « ‹Musik des Lebens›. Nietzsches philo-sophische Horizonterweiterung im V. Buch der ‹Fröhlichen Wissenschaft› ». Die of-fene Themenstellung lässt Raum für spezifischere Fragestellungen, die auf Vorschläge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hin behandelt werden können (u.a. Fragen der Rezeption). In jedem Fall wird die genaue Lektüre des angegebenen Textes im Zent-rum des Kolloquiums stehen.

Die Teilnahme am Nietzsche-Kolloquium in Sils Maria ist vorgesehen (für die Teilnehmenden können preisgünstige Unterkünfte angeboten werden). Wir weisen darauf hin, dass eine reduzierte Teilnahmegebühr in Höhe von CHF 50.- von der Nietzsche-Stiftung erhoben wird; wahrscheinlich kann diese Summe aber erstattet werden (genauere Informationen liegen zu Semesterbeginn vor).

Der zeitliche Ablauf des Kolloquiums «Nietzsche und die Auflärung» gestaltet sich folgendermassen:18.9.2015, 16-18h: 1. Sitzung: Einführung, Verteilung der Themen an Arbeitsgruppen, Ort: Deutsches Seminar.24.-27.9.2015, Teilnahme am Kolloquium in Sils-Maria (Details werden in der ersten Sitzung besprochen).30.10 2015, 13-18h, und 31.10.2015 9.30-14h: Nachbereitung des SilserKolloquiums; Referate; Textdiskussion.

Zur vorbereitenden Lektüre empfehlen wir: Nietzsche, Friedrich: Die Fröhliche Wis-senschaft (insb. Buch V).

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Bachelor

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Adorno: Negative DialektikWolfgang Rother

Module Theoretische Philosophie (Weiterführung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSWeiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat oder schriftliche Übung, 3 ECTS

Zeit Montag, 14:00–15:45, wöchentlich vom 14. September bis 14. Dezember 2015

«Negative Dialektik» ist nicht nur der Titel von Adornos 1966 erschienenem Haupt-werk, sondern steht zugleich für eine Methode und ein philosophisches Programm. Auf der Grundlage einer Kritik der Heidegger’schen Ontologie und der Hegel’schen Dialektik der Vermittlung und Versöhnung entwirft Adorno ein Denken des Nicht-identischen, das sich gegen den Herrschaftsanspruch der Begriffe – einschliesslich der politischen und sozialen Implikationen eines solchen Anspruchs – richtet. Da Philosophie sich nicht anders als diskursiv zu artikulieren vermag, stösst sie im Denken des Nichtidentischen an ihre Grenzen und verweist damit über sich hinaus auf die in der «Ästhetischen Theorie» thematisierten Ausdrucksmöglichkeiten von Literatur und Kunst.

Bitte anschaffen und in die erste Sitzung mitbringen:Adorno, Theodor W.: Negative Dialektik, Jargon der Eigentlichkeit, Frankfurt a.

Main: Suhrkamp 2013

KierkegaardDominique Kuenzle

Modul Theoretische Philosophie (Weiterführung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTS Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat oder schriftliche Übung, 3 ECTS

Zeit Mittwoch, 16:15–18:00, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Søren Kierkegaard (1813–1855) ist gleichzeitig ein wichtiger christlicher Philosoph und eine Hauptfigur oder gar der Gründer der existenzialistischen Tradition. Sein philosophisches Werk gilt als einzigartiger Versuch, unterschiedliche Perspektiven und Haltungen mit Hilfe von zahlreichen Pseudonymen und literarischen Formen darzustellen und auszuloten. Wir werden in diesem Seminar versuchen, die wich-tigsten dieser Perspektiven kennenzulernen und zu diskutieren, indem wir gemein-sam Auszüge aus so einflussreichen Werken wie «Entweder – Oder» (1843), «Furcht und Zittern» (1843), «Unwissenschaftliche Nachschrift» (1846) und «Die Krankheit zum Tode» (1849) lesen. Die Materialien werden auf OLAT bereitgestellt.

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Weiterführende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Wahrnehmung und WissenChristoph C. Pfisterer

Modul Theoretische Philosophie (Weiterführung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTS Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat oder schriftliche Übung, 3 ECTS

Zeit Dienstag, 10:15–12:00, wöchentlich vom 15. September bis 15. Dezember 2015

Zwischen Wahrnehmung und Wissen besteht ein direkter Zusammenhang: Viele Überzeugungen werden durch Wahrnehmung gewonnen. Daran erinnern ver-traute Redeweisen wie «Ich weiss es – ich hab’s mit eigenen Augen gesehen». Aus philosophischer Sicht ist dieser Zusammenhang jedoch alles andere als unproble-matisch. Dass sich aus der Möglichkeit, durch die Sinne zu Überzeugungen zu ge-langen, gewisse Bedingungen für die Wahrnehmung ergeben, halten zwar viele für richtig, doch worin diese Bedingungen bestehen, ist umstritten. Während etwa für die einen die Wahrnehmung begriffliche Fähigkeiten voraussetzt, versuchen andere die kognitiven Anforderungen an die Wahrnehmung möglichst gering zu halten. In diesem Seminar wollen wir uns mit klassischen (Descartes, Locke, Russell, Ayer, Austin) und zeitgenössischen Autoren (McDowell, Searle, Dretske, Burge, Camp-bell) auseinandersetzen, die dem Verhältnis zwischen Wahrnehmung und Wissen nachspüren. Die Materialien werden auf OLAT bereitgestellt.

Miranda Fricker: Epistemic InjusticeKathrin Hönig

Modul Praktische Philosophie (Weiterführung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSWeiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, 3 ECTS

Zeit Montag, 10:15–12:00, wöchentlich vom 14. September bis 14. Dezember 2015

Was hat der Begriff der Gerechtigkeit in der Erkenntnistheorie zu suchen? Einiges, meint Miranda Fricker, die in ihrem Buch erkenntnistheoretische, ethische, politi-sche sowie feministische Fragen auf originelle Weise zusammenführt. Dabei geht es ihr in erster Linie um das Unrecht, das einem Wissenssubjekt aufgrund einer stereo-typisierenden sozialen Verortung angetan wird (testimonial injustice) sowie um das Unrecht, das geschieht, wenn gewisse (soziale) Erfahrungen aufgrund fehlender begrifflicher Ressourcen nicht artikuliert werden können (hermeneutical injustice). Im Seminar werden wir das Buch abschnittweise diskutieren und ggf. weitere ein-schlägige Texte hinzuziehen. Zudem wird es Gelegenheit zu einem persönlichen Austausch mit Miranda Fricker geben. Sie wird an einer Seminarsitzung als Gast teilnehmen.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Bachelor

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Literatur:Fricker, Miranda: Epistemic Injustice. Power and the Ethics of Knowing, Oxford:

OUP 2007.

The Ideal of EqualityJahel Queralt Lange

Modul Praktische Philosophie (Weiterführung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSWeiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, 3 ECTS

Zeit Montag, 16:15–18:00, wöchentlich vom 14. September bis 14. Dezember 2015

This seminar examines some of the central debates concerning the concept of equa-lity since the publication of John Rawls’s «A Theory of Justice» in 1971. The course will be structured around three main debates. The first concerns the analysis of the ideal of equality as opposed to other principles of justice. We will examine questi-ons such as the following: does equality matter or is it all that matters that indivi-duals have enough to lead decent lives? The second part examines what should be distributed equally in a just society or, in other words, what is the correct metric of equality? Is it primary goods, as Rawls argues, or is it what Sen describes as capa-bilities? Is it resources in a broad sense as understood by Dworkin? Finally, the third block of the course examines what is the scope of egalitarian principles. Do they appply primarily among members of a state or do they apply across countries, generations, and species as well? The course and the assignment will be in English.

Politische RepräsentationFrancis Cheneval

Modul Praktische Philosophie (Weiterführung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSWeiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, 3 ECTS

Zeit Dienstag, 14:00–15:45, wöchentlich vom 15. September bis 15. Dezember 2015

Das Seminar hat zum Ziel, die Teilnehmenden durch die Lektüre von Hanna Feni-chel Pitkins «The Concept of Representation» sowie weiterer einschlägiger Texte (u.a. Iris Marion Young ) mit dem Begriff und den Theorien der politischen Reprä-sentation vertraut zu machen und sie zum kritischen weiterdenken der Positionen zu animieren. Das Seminar wird politische Repräsentation als stellvertretendes gesetzgebendes und gesetzanwendendes Handeln in einem inhaltlichen oder de-skriptiven Verständnis untersuchen, sowie Texte berücksichtigen, die der Tatsache Rechnung tragen, dass die Konstitution des politischen Gemeinwesens als solches

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Weiterführende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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ohne Repräsentation nicht denkbar ist. Am Ende des Seminars werden auch einige neuere Arbeiten gelesen, die empirisch auf die Theorien der Repräsentation Bezug nehmen.

Machiavelli und die republikanische Tradition des politischen DenkensUrs Marti

Modul Praktische Philosophie (Weiterführung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSWeiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, 3 ECTS

Zeit Donnerstag, 8:00–9:45, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

Niccolò Machiavelli gehört zu den originellsten, einflussreichsten und zugleich am stärksten provozierenden politischen Denkern. Die Interpretationen seines Anlie-gens variieren denn auch beträchtlich: Die Reduktion der Politik auf reine Macht-technik wird ihm genauso zugeschrieben wie die Begründung des neuzeitlichen Republikanismus. Im Herbstsemester werden die wichtigsten Werke Machiavellis – «Il Principe», «Discorsi», «Geschichte von Florenz», «Castruccio Castrani» – gele-sen. In der Nachfolgeveranstaltung im Frühjahr 2016 wird es dann, ausgehend von Pococks Studie, um Machiavellis Einfluss auf das spätere politische Denken gehen.

Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen:Deppe, Frank: Niccolò Machiavelli. Zur Kritik der reinen Politik, Köln: Papyrossa

1987.Münkler, Herfried: Machiavelli, Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag 2004.Skinner, Quentin: Machiavelli zur Einführung, Junius Verlag: Hamburg 2008.Roux, Emmanuel: Machiavel, la vie libre, Paris 2013Pocock, John G. A.: The Machiavellian Moment: Florentine Political Thought and

the Atlantic Republican Tradition, Princeton 1975.Pettit, Philip: Republicanism. A Theory of Freedom and Government, Oxford 1997.

Lernziele: Entwicklung der Fähigkeit anhand des Studiums der Schriften Machiavellis die Komplexität seiner Theorie erfassen und ermessen zu können, inwiefern spätere po-litische Theorien insbesondere republikanischer Art diese Theorie weiterführen, und inwiefern die in der zeitgenössischen Diskussion behauptete Opposition zwischen Liberalismus und Republikanismus einsichtig ist.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Bachelor

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EthnomethodologiePeter-Ulrich Merz-Benz

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, schriftliche Übung, 3 ECTS

Zeit Mittwoch, 14:00–15:45, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Die Ethnomethodologie wird praktisch ausschliesslich als Forschungsrichtung ver-standen. Die alltagspraktischen Handlungen, die Fertigkeiten und Methoden, mit-tels derer die soziale Wirklichkeit vollzogen wird — das ist der Gegenstand des Interesses. Damit aber hat es sein Besonderes. Nach Auffassung der Ethnometho-dologie entspricht die Oberflächenbedeutung eines Handelns, zumal eines regel-geleiteten Handelns, nicht dessen tieferliegender Bedeutung. Auch dies wird von den Handelnden – wenngleich nur intuitiv – stets mitbedacht; dies gehört unab-dingbar zur Interaktion. Insofern ist jeder Handelnde auch ein Methodologe selbst-verständlich unfreiwillig. Und auch der Soziologe und die Soziologin sind Teil der Handlungswirklichkeit und mithin ihres Forschungsgegenstandes, mitsamt der von ihnen entwickelten Theorie(n). Theorie ist der Ethnomethodologie daher — an-ders als angenommen — keineswegs fremd, nur handelt es sich dabei nicht um Theorie in der Art, wie sie in der Soziologie «üblich» ist.

Die Ethnomethodologie ist ein faszinierendes, leider viel zu wenig bekanntes Ka-pitel der Soziologie. Abzusehen ist dies nur schon an den Einflüssen, welche im Werk ihres Begründers, Harold Garfinkel, zusammenkommen: Talcott Parsons, Al-fred Schütz, Karl Mannheim. Und ein Indiz hierfür sind auch die vielfältigen Ein-flüsse, die von der Ethnomethodologie ausgegangen sind: etwa auf die Kulturanth-ropologie – Stichwort Übergang in fremde Kulturen – oder auf die moderne Soziologie in Frankreich. – Eingang zu finden in diese zunächst fraglos ‹fremde› Welt ist das Ziel dieses Seminars.

Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen – Max Webers religions-soziologisches ForschungsprogrammPeter-Ulrich Merz-Benz

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, 3 ECTS

Zeit Mittwoch, 10:15–12:00, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Eine der bekanntesten Arbeiten Max Webers ist die Studie «Die protestantische Ethik und der Geist der Kapitalismus». Weber betrachtet den Kapitalismus erklär-termassen nicht von seiner ökonomischen Seite, sein Interesse gilt vielmehr dem

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Weiterführende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Kapitalismus als Kulturphänomen. Inwieweit – so die zentrale Frage – ist die dem kapitalistischen Arbeiten und Wirtschaften zugrunde liegende Gesinnung – und mithin der Kapitalismus selbst in seiner Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit – zu begreifen als bestimmt durch das zur Geltung kommen ethischer Prinzipien des asketischen Protestantismus?

Die Protestantismus-Studie steht im Werk Max Webers nicht für sich, sondern ist Teil eines umfassenden religionssoziologischen Forschungsprogramms: der Wirt-schaftsethik der Weltreligionen. «Konfuzianismus und Taoismus», «Hinduismus und Buddhismus» sowie das «antike Judentum» werden von Weber in derselben Weise untersucht wie der Protestantismus.

Webers religionssoziologischer Argumentation auf die Spur zu kommen, die von ihm eröffneten Zusammenhänge von Wirtschaftsethik und Religion freizulegen und weiter zu erörtern, ist das Ziel dieses Seminars.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

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Weiterführende thematische TutorateBachelor

Geschlecht, Rasse, Klasse – Auseinandersetzungen kritischer TheorieClaire Plassard, Marco Gähler

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, 2 ECTS

Zeit Dienstag, 16:15–18:00, wöchentlich vom 15. September bis 15. Dezember 2015

Gesellschaften, Gruppen und Individuen können von unterschiedlichen Arten vonDiskriminierung betroffen sein, die sich überschneiden und gegenseitig beeinflus-sen: Was in geistes- und sozialwissenschaftlichen Theorien allgemein mit dem Be-griff ‹Intersektionalität› bezeichnet wird, baut zu einem beachtlichen Teil auf philo-sophischen Überlegungen auf. In diesem Tutorat möchten wir Texte von Theoretikerinnen und Theoretikern mit kritischem und marxistischem Hintergrund lesen, die sich mit den Diskriminierungsformen «Geschlecht», «Klasse» und «Rasse» sowohl im umfassenden Sinn der Intersektionalität auseinandergesetzt haben, als auch mit der Verknüpfung von spezifischen Diskriminierungsarten wie etwa «Klasse» mit «Rasse» (z.B. Positionen des Black Marxism) oder «Klasse» mit «Ge-schlecht» (z.B. feministische Kapitalismuskritik). Auch Texte zur Betrachtung einer einzigen Diskriminierungsart werden Teil unserer Reflexion sein. Ziel dieses Tuto-rats ist es, verschiedene europäische und aussereuropäische kritische Positionen zum Themenkomplex «Geschlecht, Rasse, Klasse» (z.B. von Friedrich Engels, An-gela Davies, Silvia Federici, Nancy Fraser u.v.m.) kennenzulernen und diese zu-sammen zu diskutieren.

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Weiterführende und vertiefende Veranstaltungen

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Zeitgenössische Texte zu TierrechtenNico Müller

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, 2 ECTS

Zeit Montag, 18:15–20:00, wöchentlich vom 14. September bis 14. Dezember 2015

Die Tierethik ist ein relativ junges, aber rapide wachsendes Spezialgebiet der Mo-ralphilosophie, das sich mit ethischen Fragen beschäftigt, die nichtmenschliche Tiere (kurz: «Tiere») betreffen. In diesem Tutorat widmen wir uns einem Teil der Tierethik, der sich explizit mit Rechten für nichtmenschliche Tiere beschäftigt. Gibt es Tiere, die TrägerInnen moralischer Rechte sind? Sollten Tiere auch legale Rechte haben? Wäre es richtig, wenn domestizierte Tiere eine Form von Bürgerrechten er-halten würden? Könnten wildlebende Tiere Eigentumsrechte an ihrem Territorium haben? Und was impliziert die Anerkennung von Tierrechten für die Praxis? Unser Schwerpunkt liegt auf der neueren (grösstenteils unter zehn Jahre alten) Literatur zu diesen Fragen. Das Tutorat bietet auch eine gute Gelegenheit, einen ersten Über-blick über die tierethischen Grundpositionen bekannter PhilosophInnen wie Regan, Singer, Korsgaard, Wise, Francione oder Kymlicka zu gewinnen.

Willard Van Orman Quine – From a Logical Point of ViewLarissa Schmidt, Elia Haemmerli

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, 2 ECTS

Zeit Mittwoch, 16:15–18:00, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

W. V. O. Quine (1908–2000) gehört zu den wichtigsten analytischen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Die Aufsatzsammlung «From a Logical Point of View» verei-nigt einige seiner berühmtesten und einflussreichsten Texte. «Two Dogmas of Em-piricism» zum Beispiel hat die Philosophie massgeblich geprägt. Quine kritisiert darin die Ansicht, dass es einen grundlegenden Unterschied zwischen analytischen und synthetischen Sätzen gebe. In «On What There Is» führt Quine den Ausdruck eines ‹ontological commitments› ein – ein Terminus, welcher in der Metaphysik inzwischen zentral geworden ist. In «Reference and Modality» unterzieht Quine die Idee, dass über Möglichkeit und Notwendigkeit sinnvoll gesprochen werden kann, einer richtungsweisenden Kritik.

Diese und andere Texte lesen wir im thematischen Tutorat. Das Ziel ist dabei nicht nur sie zu verstehen, sondern sich auch kritisch mit ihnen auseinanderzuset-zen.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

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Weiterführende und vertiefende VorlesungenBachelor und Master

Geschichte des politischen Denkens Teil 1: Platon bis MontesquieuUrs Marti

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, 4 ECTS

Zeit Mittwoch, 12:15–13:45, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Klausur Mittwoch, 16. Dezember 2015, 12:15–13:45

Die Veranstaltung gibt im Herbstsemester einen Überblick über die Geschichte des politischen Denkens von der griechischen Antike bis zur Auflärung (Sophistik, Platon, Aristoteles, Augustinus, Machiavelli, Bodin, Hobbes, Locke, Montesquieu). Im Frühjahrssemester wird die Zeit von der Französischen Revolution bis in die Gegenwart behandelt (Rousseau, Kant, Hegel, Tocqueville, Marx, Nietzsche, Are-ndt, Rawls, Habermas, Foucault).

Literatur: Marti, Urs: Studienbuch Politische Philosophie, Stuttgart: UTB 2008.

Das Buch ist vergriffen. Die relevanten Kapitel werden zur Verfügung gestellt.Zur Anschaffung empfohlen:

Brocker, Manfred (Hg): Geschichte des politischen Denkens, Berlin: Suhrkamp 2007.

Lernziele: Erwerb von Kenntnissen der Entstehung und Entwicklung wichtiger politisch-phi-losophischer Begriffe und Theorien wie insbesondere Herrschaft, Freiheit, Gesetz und Gerechtigkeit. Fähigkeit zur kritischen Analyse politisch-philosophischer Texte.

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Weiterführende und vertiefende Veranstaltungen

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Literatur und Philosophie im 18. JahrhundertUlrike Zeuch

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, schriftliche Übung, 3 ECTS

Hinweis Diese Veranstaltung wird vom Deutschen Seminar angeboten.

Zeit Mittwoch, 10:15–12:00, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Fragen, wie menschliches Erkennen beschaffen ist, ob es möglich sei, Wahres zu erkennen, welche Stellung der Mensch in der Welt einnimmt, ob es ein Ziel im Le-ben gibt, wie zwischenmenschliches Verhalten für den einzelnen wie für die Ge-meinschaft am besten zu gestalten sei usf., sind Grundfragen, auf die plausible und verbindliche Antworten zu finden in der Moderne zwar wie zu jeder Zeit drängend sind, aber nahezu unmöglich wird. Die Vorlesung wird mit Fokus auf das 18. Jahr-hundert zum einen den Gründen nachgehen, warum verbindliche Antworten zu finden so schwierig geworden ist, sich zum anderen der Ausdifferenzierung der Antworten in der theoretischen wie praktischen Philosophie und Literatur widmen. Sichtbar werden dabei die bis dahin tradierten Denkmuster, welche die aufläreri-sche Kritik zu hinterfragen beginnt, bis sie um 1800 selbst ins Schussfeld der Kritik gerät, was Anlass zu tiefgreifendem Zweifel an der menschlichen Erkenntnisfähig-keit überhaupt gibt. Dabei sind die Kontexte, in denen philosophisch gedacht wird, vielfältig: Jurisprudenz, Theologie, Pädagogik, die neuen deskriptiven exakten Wis-senschaften, Anthropologie, Psychologie sowie Ästhetik. Die Literatur wird zum Laboratorium, in dem neue Konzepte des Menschen unter besonderen Versuchsbe-dingungen, dem Raum der Fiktion, durchgespielt und bis an die Grenzen des Ima-ginierbaren getrieben werden. Insofern erstaunt nicht, dass manche der Autoren, geleitet zunächst von Gefühlen der Euphorie und des Optimismus, in Skepsis und Verzweiflung enden. Referenzautoren der Vorlesung werden u.a. sein: Leibniz, Lo-cke, Baumgarten, Hume und Kant sowie Herder, Mendelssohn, Goethe, Hölderlinund Friedrich Schlegel.

Literatur zur Einführung: Friedrich, Hans-Edwin: Literatur und Theologie im 18. Jahrhundert : Konfrontati-

onen, Kontroversen, Konkurrenzen, De Gruyter 2011.Feger, Hans (Hg.): Handbuch Literatur und Philosophie, Stuttgart: Metzler 2012.Ulrichs, Lars-Thade: Die andere Vernunft : Philosophie und Literatur zwischen

Auflärung und Romantik, Berlin: Akademie-Verlag 2011.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Bachelor und Master

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Philosophie in der islamischen WeltUlrich Rudolph

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, schriftliche Übung, 4 ECTS

Hinweis Diese Veranstaltung wird vom Orientalischen Seminar angeboten.

Zeit Dienstag, 16:15–18:00, wöchentlich vom 15. September bis 15. Dezember 2015

Die Vorlesung soll einen Einblick in die Geschichte der Philosophie in der islami-schen Welt geben. Zu diesem Zweck werden einige ausgewählte Denker aus ver-schiedenen Epochen vorgestellt und diskutiert. Als Vorbereitung wird empfohlen, sich mit Hilfe der unten genannten Literatur einen ersten Überblick über die Ge-samtentwicklung zu erarbeiten.

Literatur: Hendrich, Geert: Arabisch-islamische Philosophie. Geschichte und Gegenwart,

Frankfurt 2005. Ulrich, Rudolph: Islamische Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart,

München 2013.Yousefi, Hamid Reza: Einführung in die islamische Philosophie. Eine Geschichte

des Denkens von den Anfängen bis zur Gegenwart, Paderborn 2014.

Einführung in die Hermeneutik IAndreas Mauz

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, schriftliche Übung, 6 ECTS

Hinweis Diese Veranstaltung wird vom Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie an-geboten.

Zeit Freitag, 10:15–12:00, wöchentlich vom 18. September bis 18. Dezember 2015

Ziel der Veranstaltung ist eine allgemeine Einführung in die Hermeneutik: Klärung von Begriff und Sache der Disziplin, wichtige Stadien ihrer Geschichte, gegenwär-tige Fragestellungen, mögliche Anwendungsfelder. Der Grundkurs ist auf zwei Semester angelegt: Der Teil I (Herbstsemester) gilt nebst der Klärung des Gegen-stands der Hermeneutik den wesentlichen Stationen ihrer Geschichte bis ins 20.Jahrhundert. In der Darstellung der Entwicklung der letzten 200 Jahre liegt der Akzent dabei insbesondere auf Entwürfen der theologischen und philosophischen Hermeneutik.

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Weiterführende und vertiefende Veranstaltungen

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Einführende Literatur:Bühler, Axel: Hermeneutik. Basistexte zur Einführung in die wissenschaftstheore-

tischen Grundlagen von Verstehen und Interpretation, Heidelberg 2003.Grondin, Jean: Hermeneutik, Göttingen 2009 (UTB 3202).Kindt,Tom/Köppe, Tilmann (Hrsg.): Moderne Interpretationstheorien. Ein Reader,

Göttingen 2008 (UTB 3101).

Grundkurs: Religionsphilosophie IAndreas Hunziker

Modul Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Referat, schriftliche Übung, 6 ECTS

Hinweis Diese Veranstaltung wird vom Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie an-geboten.

Zeit Montag, 8:00–9:45, wöchentlich vom 14. September bis 14. Dezember 2015

Religionsphilosophie beginnt mit der Irritation über alltägliche religiöse Phäno-mene und sucht von hier ausgehend nach philosophischen Wegen besseren Verste-hens. Der Grundkurs befasst sich mit einigen der wichtigsten religionsphilosophi-schen Positionen der Gegenwart. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf analytischen und postanalytischen Perspektiven – also solchen, welche die genaue Analyse religiöser Sprache für grundsätzliche Klärungen nutzen möchten. Es werden unter anderem Entwürfe der von Wittgenstein beeinflussten Religionsphilosophie, der «Reformed Epistemology» und des philosophischen Theismus behandelt.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

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Vertiefende SeminareMaster und Doktorat

MetaphilosophyHans-Johann Glock

Module Theoretische Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Dienstag, 12:15–13:45, wöchentlich vom 22. September bis 15. Dezember 2015

Metaphilosophy is the philosophical investigation of the nature of philosophy, its problems, methods, scope and limits. Many of the pioneers of analytic philosophy (Moore, Russell, Wittgenstein, logical positivists) were profoundly interested in these topics. From the 1960s onwards, explicit reflections on the nature and methods of philosophy decreased. Recently, however, the interest in metaphilosophy has revived. This is partly due to the burgeoning of «history of analytic philosophy» as a sub-discipline and partly to the increasing diversity of analytic philosophers, who no longer share even fundamental ideas about the nature of the philosophical enter-prise. In this seminar we shall start out with a brief historical survey of metaphilo-sophical ideas. On that basis, the main part will be devoted to recent debates, nota-bly the conflict between influential approaches: naturalism (e.g. Quin , experimental philosophy), rationalist metaphysics (e.g. Kripke, Bealer) and rehabilitations of con-ceptual analysis (e.g. Jackson, Hanfling). We shall also discuss the role of intuitions in philosophical reasoning and the contrast between analytic and so-called «conti-nental» philosophy.

The seminar will be exclusively conducted in English. The texts will be available on OLAT.

For getting into the mood have a look at three recent books on the nature of philo-sophy, mainly, but not exclusively, within a broadly analytic context:Williamson, Timothy: The Philosophy of Philosophy, Maiden: Blackwell 2007.(a highly influential critique of recent analytic philosophy, especially the linguistic

turn and conceptual analysis)

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Vertiefende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Glock, Hans-Johann: What is Analytic Philosophy?, Cambridge: Cambridge Uni-versity Press 2008 (an attempt to answer the title question, which also features discussions of the nature of philosophy in general).

Overgaard, S/Gilbert, P./Burwood, S.: An Introduction to Metaphilosophy, Cam-bridge: Cambridge University Press 2013 (an introduction, dealing with both analytic and «continental» approaches).

WissenschaftsphilosophiePaul Hoyningen-Huene

Module Theoretische Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat oder schriftliche Übung, 3 ECTS

Zeit Montag, 12:15–13:45, wöchentlich vom 14. September bis 14. Dezember 2015

Im Seminar werden klassische und aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphiloso-phie gelesen und kritisch diskutiert. Die Lektüre der klassischen Arbeiten soll den Wandel der Wissenschaftsphilosophie in den letzten 100 Jahren nachvollziehbar machen. Bei den aktuellen Arbeiten wird der Schwerpunkt auf der extrem kontro-versen Diskusssion um die verschiedenen Formen des wissenschaftlichen Realis-mus und des Antirealismus liegen.

Lernziel: Ein vertieftes Verständnis der gegenwärtigen Wissenschaftsphilosophie und ihrer Geschichte.Literaturhinweise:Chakravartty, Anjan: Scientific Realism. In: The Stanford Encyclopedia of Philoso-

phy (Spring 2014 Edition), edited by E. N. Zalta. http://plato.stanford.edu/ar-chives/spr2014/entries/scientific-realism/

Theories of Justice and Distributive Conflicts in Industrial SocietiesFrancis Cheneval, Silja Häusermann, Stefanie Walter

Module Praktische Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Mittwoch, 12:15–13:45, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

In this seminar, we study key theories of distributive justice in political philosophy, as well as the core theories and empirical studies on distributive conflict from inter-national and comparative political economy. In particular, we ask how structural

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Master und Doktorat

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change (deindustrialization), globalization, social change and the growth of the welfare state have shaped the main distributive conflict lines in capitalist democra-cies (such as class, sector, globalization winners/losers, insider/outsider divides, etc). In the following spring semester (2016), students have the possibility to write a term paper with either Profs. Cheneval, Häusermann or Walter (in political philo-sophy or political economy).

Texte der französischen Aufklärung, Teil 1Urs Marti

Module Praktische Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Donnerstag, 10:15–12:00, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

Der Frage, was Auflärung bedeutet und bezweckt, kommt in Zeiten, da die Legi-timität der Säkularisierung generell in Frage gestellt zu werden droht, besonderes Gewicht zu. Einen Höhepunkt erreicht die Auflärung mit dem Beginn der Publi-kation der Encyclopédie in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Wissen jeder Art soll nicht länger das Privileg einer Elite sein; die Encyclopédie soll helfen, naturwissen-schaftliches, moralisches, politisches und technisches Wissen einer breiten Öffent-lichkeit zugänglich zu machen. Obgleich die französischen Auflärer mit wenigen Ausnahmen kaum demokratisch gesinnt waren, kommt in diesem Auflärungsan-spruch doch bereits auch ein politisch bedeutsames Anliegen zum Ausdruck: Wis-sen soll jedem Menschen die Möglichkeit verschaffen, den Autoritätsanspruch geistlicher und weltlicher Autoritäten kritisch zu prüfen. Wir werden uns mit eini-gen Vorgängern – Bayle, Fénelon, Fontenelle, Meslier – sowie mit den wichtigsten Vertretern der Auflärung – Diderot, d’Alembert, Holbach, Helvétius, Mably, Mo-relly, Voltaire, Rousseau, Condorcet, Mercier – befassen. Das Seminar wird im FS 2016 fortgesetzt.Lernziele: Entwicklung einerseits der Fähigkeit, die potentiell politische Bedeutung von Wissenschaft, Philosophie und Literatur kritisch beurteilen zu können, ande-rerseits der Fähigkeit, die Theorien der Auflärung hinsichtlich ihrer unterschiedli-chen erkenntnistheoretischen Positionen und politisch-ethischen Anliegen verste-hen zu können.

Zur Anschaffung empfohlen: Schröder, Winfried e.a.: Französische Auflärung, Leipzig 1979.Kondylis, Panagiotis: Die Auflärung im Rahmen des neuzeitlichen Rationalis-

mus, Hamburg 2002.

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Vertiefende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Well-Being: Neuere Arbeiten aus der analytischen DebatteChristoph Halbig

Module Praktische Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Donnerstag, 16:15–18:00, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

Worin besteht das gute Leben? Ist es ein Leben, das sich für den, der es lebt, gut anfühlt? Kann jemand, dessen Leben sich für ihn grossartig anfühlt, vielleicht den-noch kein für ihn gutes Leben führen? Oder kann umgekehrt jemand, der sein Leben als miserabel empfindet, unwissentlich glücklich sein? Was sind die Dimen-sionen, entlang derer ein Leben als mehr oder minder gut bewertet werden kann? In welchem Zusammenhang stehen das moralisch gute Leben einerseits, das pru-dentiell gute Leben, also ein Leben, das gut ist für den, der es lebt, andererseits? Welchen Beitrag leistet die empirische Forschung, insbesondere die Psychologie, für die Frage nach dem guten Leben? Diesen Fragen werden wir anhand von Tex-ten aus der neueren internationalen Debatte nachgehen. Die Materialien werden auf OLAT bereitgestellt.

Literatur:Badhwar, Neera: Well-Being: Happiness in a Worthwile Life, Oxford 2014.James Griffi: Well-Being, Oxford, 1986.Haybron, Daniel M.: The Pursuit of Unhappiness, Oxford 2008.Joseph Raz: The Role of Well-Being, in: Philosophical Perspectives 18, 2004, S.

269-294.Sumner, L. W.: Is Virtue It’s Own Reward?, in: Social Philosophy and Policy 15,

1998, S. 18-36.

Sir Isaiah Berlin: Political ThoughtJosette Baer

Module Praktische Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Mittwoch, 16:15–18:00, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

This seminar adresses students of Political Science, Political Philosophy, Western European and Russian Intellectual History, East European Studies and everybody interested in Isaiah Berlin’s political thought. Sir Isaiah Berlin (1909–1997) is one of the most influential political thinkers of the 20th century. Born in Riga (today the capital of Lithuania), he grew up in Petrograd (today St. Petersburg, Russia) and witnessed the Russian Revolution of 1917. His family emigrated to Great Britain in

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Master und Doktorat

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1921. His essay «Two Concepts of Liberty» and the interviews he conducted in sec-ret with Anna Akhmatova (1889–1966) and Boris Pasternak (1890–1960) count among his most famous texts. The goal of this seminar is to get a first comprehensive overview of Berlin’s immense oeuvre, focussing on the history of Western and Rus-sian political ideas. All texts in English are on OLAT at the start of term. This semi-nar is conducted in English; all presentations should be held in English. End of term papers can be submitted either in English or German.

Nietzsche-BlockseminarKatia Saporiti, Barbara Naumann

Module Geschichte der Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat oder schriftliche Übung, 3 ECTSPhD: Fachliches Modul, Referat, 6 ECTS

Zeit Termindetails im Web-Vorlesungsverzeichnis. Die Exkursion findet vom 24. bis 27. Sepember 2015 statt.

Das Kolloquium widmet sich diesmal, entsprechend dem Tagungsthema des Nietz-sche-Kolloquiums in Sils Maria, dem Thema «‹Musik des Lebens›. Nietzsches phi-losophische Horizonterweiterung im V. Buch der ‹Fröhlichen Wissenschaft›». Die offene Themenstellung lässt Raum für spezifischere Fragestellungen, die auf Vor-schläge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hin behandelt werden können (u.a. Fragen der Rezeption). In jedem Fall wird die genaue Lektüre des angegebenen Textes im Zentrum des Kolloquiums stehen.

Die Teilnahme am Nietzsche-Kolloquium in Sils Maria ist vorgesehen (für die Teilnehmenden können preisgünstige Unterkünfte angeboten werden). Wir weisen darauf hin, dass eine reduzierte Teilnahmegebühr in Höhe von CHF 50 von der Nietzsche-Stiftung erhoben wird; wahrscheinlich kann diese Summe aber erstattet werden (genauere Informationen liegen zu Semesterbeginn vor).

Der zeitliche Ablauf des Kolloquiums «Nietzsche und die Auflärung» gestaltetsich folgendermassen:18.9.2015, 16-18h: 1. Sitzung: Einführung, Verteilung der Themen an Arbeitsgrup-pen. Ort: Deutsches Seminar.24.-27.9.2015, Teilnahme am Kolloquium in Sils-Maria (Details werden in der ersten Sitzung besprochen)30.10 2015, 13-18h, und 31.10.2015 von 09.30-14h: Nachbereitung des Silser Kollo-quiums; Referate; Textdiskussion.Zur vorbereitenden Lektüre empfehlen wir: Nietzsche, Friedrich: Die Fröhliche Wissenschaft (insb. Buch V).

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Vertiefende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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Sinn und BedeutungKatia Saporiti

Module Geschichte der Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Donnerstag, 12:15–13:45, wöchentlich vom 01. Oktober bis 17. Dezember 2015

Gottlob Frege (1848–1925) gilt nicht nur als Begründer der modernen Logik, son-dern hat mit seinen Arbeiten auch die Sprachphilosophie massgeblich geprägt. Seine Arbeiten haben Russell, Carnap und Wittgenstein beeinflusst, und viele der von Frege aufgeworfenen Fragen und der von ihm angestellten Überlegungen sind heute ein fester Bestandteil philosophischen Denkens. In diesem Seminar sollen ins-besondere Freges Begriff des Gedankens sowie seine Unterscheidungen zwischen Sinn und Bedeutung und zwischen Begriff und Gegenstand erörtert werden. Teil-nahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zur regelmässigen Teilnahme und zur ak-tiven Beteiligung am Seminargeschehen. (Achtung! Die Veranstaltung beginnt erst in der 3. Woche der Vorlesungszeit. Bitte lesen Sie zur Vorbereitung auf die erste Sitzung den Aufsatz «Über Sinn und Bedeutung» in Frege: Funktion, Begriff Bedeu-tung.)Literatur (zur Anschaffung empfohlen):Frege, Gottlob: Funktion – Begriff – Bedeutung, hg. von Textor, Mark, Vanden-

hoeck & Ruprecht: Göttingen 2002.Frege, Gottlob: Logische Untersuchungen, hg. von Patzig, Günther, Vandenhoeck

& Ruprecht: Göttingen 2003.

Willard Van Orman QuinePeter Schulthess

Module Geschichte der Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Montag, 14:00–15:45, wöchentlich vom 14. September bis 14. Dezember 2015

Die analytische Philosophie hat nach anfänglich heftiger antimetaphysischer Ge-bärde mit Quine einen Weg zur Ontologie gefunden. Wir wollen im Seminar Quines Weg einer theorieanalytischen Ontologie studieren und ihre Resultate und Ansätze auf Fortsetzung oder Widerstreit mit denjenigen der Tradition hin diskutieren.

Zur Besprechung gelangen u.a. die Basisaufsätze sowie Teile der Werke:

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Master und Doktorat

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Quine, W.v.O: On What There Is, in: From a Logical Point of View, Nine Logico-Philosophical Essays. 2.A. (revised), Cambridge MA/London 1980.

Quine, W.v.O.: Ontological Relativity, in: Ontological Relativity and other Essays, New York 1969.

Quine, W.v.O.: Pursuit of Truth (Kap. II), Cambridge 1992.Quine, W.v.O.: From Stimulus to Science (Kap. I-III), Cambridge 1995.

Karl Jaspers: Philosophie als ExistenzerhellungUrsula Pia Jauch

Module Geschichte der Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Montag, 16:15–18:00, wöchentlich vom 21. September bis 14. Dezember 2015

Karl Jaspers gehört zu jenen Persönlichkeiten, die sich der Philosophie von «au-ssen» genähert haben, über ein Jurastudium, über die Beschäftigung mit psycholo-gischen, psychiatrischen und daseinsphilosophischen Fragen. Seine Philosophie will Existenzerhellung sein, will Klärung auch über die geistige Situation der Zeit, über die Welthaltigkeit und Weltorientierung, die die Philosophie im weitesten Sinne leisten kann. Jaspers hat überdies die grossen Umbrüche des 20. Jahrhun-derts erlebt und massgeblich reflektiert, sei es die Frage nach dem Wesen der Uni-versität, die Schuldfrage (nach dem Zusammenbruch Hitlerdeutschlands), die Frage nach der Verantwortbarkeit der Atomtechnologie, die Frage nach der Mög-lichkeit eines «philosophischen Glaubens». Eine Relektüre der Werke von Karl Jas-pers kann auch zur Klärung der geistigen Situation des frühen 21. Jahrhunderts beitragen; auch heute befinden wir uns in einer Grenzsituation.

Das Seminar versteht sich wesentlich als Lektüre- und Diskussionsseminar.

Reflexion und Begriff bei HegelReinhard Heckmann

Module Geschichte der Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Freitag, 16:15–18:00, wöchentlich vom 18. September bis 18. Dezember 2015

Hegels Philosophie, lange Zeit in Verruf geraten, findet in den letzten Jahren zu-nehmend Resonanz, auch und gerade bei bedeutenden Vertretern der analytischen Philosophie. Man denke an die jüngst auf Deutsch erschienene Aufsatzsammlung

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Vertiefende Seminare

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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von R. B. Brandom: «Wiedererinnerter Idealismus» (Berlin 2015). Ziel der Auseinan-dersetzung mit Hegel ist nicht eine erneuerte Hegel-Orthodoxie, sondern die Erar-beitung derjenigen Einsichten, die man sich eben nur anhand von Hegels Texten erschliessen kann. In diesem Seminar geht es um die Exposition und den inneren Zusammenhang der Grundbegriffe, die den formalen Rahmen unseres Selbst- und Weltverständnisses ausmachen. Ihre Darstellung ist das Thema der «Wissenschaft der Logik». Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Übergang von der sogenannten «objektiven Logik» zur «subjektiven Logik», insbesondere um das Verhältnis der Logik des Wesens zu der des Begriffs.

NeueinsteigerInnen soll der Zugang durch eine Einführung erleichtert werden, die etwa ab Mitte August verfügbar sein wird. Interessenten werden gebeten, sich per Mail an den Dozenten zu wenden (r. [email protected]). Sie erhalten den Text, sobald er fertiggestellt ist. Als Textgrundlage des Seminars werden die Texte, die im Meiner-Verlag erschienen sind, empfohlen (Philosophische Bibliothek Nr. 376 und 377).

Philosophie und AutobiographieJürg Berthold

Modul Geschichte der Philosophie (Vertiefung), Seminararbeit (ca. 20 Seiten), 9 ECTSVertiefung eines frei gewählten Themas, Referat, 3 ECTS

Zeit Donnerstag, 16:15–18:00, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

Die Philosophie hatte immer wieder einen eminenten Bezug zur Frage nach dem Einsatz des (stilisierten) eigenen Lebens. Sie hat sich dabei verwoben mit Elemen-ten, die das Einstehen für die Wahrheit nicht argumentativ darlegten, sondern nar-rativ bezeugten. Berühmtes Beispiele ist das Werk Platons, insbesondere die «Apo-logie des Sokrates» und der sogenannte «Siebente Brief». Diese Grundsituation lässt sich – in unterschiedliche rhetorischen Ausprägungen – durch die Philosophiege-schichte hindurch an vielen Stellen beobachten, von Descartes’ «Discours de la mé-thode» bis zu Bourdieus letzter Vorlesung am Collège de France, die dessen Abwen-dung von der Philosophie und Hinwendung zur Soziologie zum Thema hat («Ein soziologischer Selbstversuch»). Ausgangspunkt des Seminars sind Stanley Cavells Reflexionen zum Thema, die im Bild der eigenen Stimme über das Verhältnis von Eigenem und Allgemeinem nachdenken («Philosophy and the Arrogation of Voice»), und Michael Hampes Gedanken zum Verhältnis von Behaupten und Er-zählen («Die Lehren der Philosophie»). Mögliche weitere Autoren sind: Montaigne, Spinoza, Rousseau, Nietzsche, Heidegger, Altusser oder Habermas.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Master und Doktorat

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Literatur und SubjektivitätCharles de Roche, Marco Toscano

Modul Vertiefung eines frei gewählten Themas, schriftliche Übung, 4 ECTS

Hinweis Die Veranstaltung wird vom Institut für Allgemeine und VergleichendeLiteraturwissenschaft angeboten.

Zeit Donnerstag, 14:00–15:45, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

«Subjektivität» ist eine Kategorie, die seit ihrer Einführung in den neuzeitlichen philosophischen Diskurs sowohl die Entwicklung der Philosophie als auch jene der Literatur massgeblich bestimmt hat. Im Seminar, das von einem Literaturwissen-schafter und einem Philosophen geleitet wird, soll es darum gehen, verschiedene Formen und Auffassungen von Subjektivität im Spannungs- und Interaktionsfeld der beiden Diskursformen kennenzulernen und zu diskutieren, wobei sowohl his-torisch wichtige als auch aktuelle Texte behandelt werden. Vorgesehene Themenbe-reiche sind u.a. das Problem des philosophischen («Ich denke») und des poetischen Subjekts («lyrisches Ich»); die Subjektkonstitution in der literarischen und philoso-phischen Autobiographie; die gesellschaftliche und textuelle Wechselbedingtheit von produzierendem und produziertem Subjekt der Literatur. Die Materialien wer-den auf OLAT bereitgestellt.

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Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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KolloquienMaster und Doktorat

Kolloquium in Theoretischer Philosophie und Geschichte der PhilosophieKatia Saporiti, Peter Schulthess

Module Kolloquium zur Theoretischen Philosophie, Referat, 4 ECTSPhD: Fachliches Modul, aktive Teilnahme, 2 ECTSPhD: Fachliches Modul, Referat, 4 ECTS

Zeit Freitag, 12:15–13:45, alle 14 Tage vom 25. September bis 18. Dezember 2015

Im Kolloquium werden in erster Linie laufende Master- oder Doktorarbeiten in Theoretischer Philosophie oder Geschichte der Philosophie vorgestellt und disku-tiert. Die Arbeit muss nicht bei den Dozierenden verfasst werden. Es soll auch die Möglichkeit offen sein, einen bestimmten Text oder ein bestimmtes Problem im Rahmen der Theoretischen Philosophie zu diskutieren. Die Texte, die vorzubereiten sind, sollen 15 Seiten nicht überschreiten.

Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft, die Veranstaltung regelmä-ssig zu besuchen und sich aktiv zu beteiligen. Wer eine Sitzung bestreiten will, soll sich bis Ende August bei den Dozierenden melden. Allfällige unbesetzte Termine können auch in der ersten Sitzung noch vergeben werden. Je nach Nachfrage kön-nen auch zusätzliche Daten ergänzt werden.

Kolloquium in Theoretischer PhilosophieHans-Johann Glock

Module Kolloquium zur Theoretischen Philosophie, Referat, 4 ECTSPhD: Fachliches Modul, aktive Teilnahme, 2 ECTSPhD: Fachliches Modul, Referat, 4 ECTS

Zeit Mittwoch, 16:15–18:00, wöchentlich vom 23. September bis 16. Dezember 2015

Das Kolloquium in Theoretischer Philosophie richtet sich an alle Studierenden und Doktorierenden, die am Philosophischen Seminar Master- oder Doktorarbeit in Theoretischer Philosophie schreiben (die Arbeit muss nicht beim Dozierenden ver-fasst werden). Sie haben im Rahmen des Kolloquiums die Möglichkeit, ihre Arbeit

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Master und Doktorat

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oder Teile daraus vorzustellen. Das Kolloquium bietet zudem Raum für die Lektüre aktueller Texte oder die Diskussion von Problemen der Theoretischen Philosophie. Wer eine Sitzung bestreiten oder neu am Kolloquium teilnehmen möchte, melde sich bitte bis zum 15. September 2015 bei Prof. Glock an.

Platon: Apologie des Sokrates und PhaidonRafael Ferber

Module Kolloquium zur Theoretischen Philosophie, Protokoll oder Essay, 4 ECTSPhD: Fachliches Modul, aktive Teilnahme, 2 ECTSPhD: Fachliches Modul, Protokoll oder Essay, 4 ECTS

Zeit Freitag, 14:00–15:45, alle 14 Tage vom 18. September 11. Dezember 2015

Platons «Apologie des Sokrates» oder «Verteidigung des Sokrates» gehört wie Pla-tons «Phaidon» zu den Meisterwerken der philosophischen Weltliteratur. Das Kol-loquium bezweckt eine kommentierte Lektüre der beiden Werke unter besonderer Berücksichtigung der Frage, ob die menschliche Seele unsterblich ist. Dabei soll insbesondere ein Vergleich zwischen der scheinbar agnostischen Position der «Apo-logie» und der affirmativen Position des «Phaidon» gezogen werden.

Zur Anschaffung erforderlich:Platon: Apologie des Sokrates, Griechisch und Deutsch, herausgegeben und über-

setzt von Manfred Fuhrmann, Stuttgart: Reclam 2008.Platon: Phaidon, Griechisch und Deutsch, herausgegeben und übersetzt von Bar-

bara Zehnpfennig, Hamburg: Meiner Verlag, 2. durchgesehene Auflage 2008.Zur Einführung kann gelesen werden:Platon: Apologie des Sokrates, neu übersetzt und kommentiert von Rafael Ferber,

München: Beck’sche Reihe 2011, insb. S. 71–104.

Neuere Arbeiten zur Metaethik und zur Theorie praktischer RationalitätChristoph Halbig

Module Kolloquium zur Praktischen Philosophie, Referat, 4 ECTSPhD: Fachliches Modul, aktive Teilnahme, 2 ECTSPhD: Fachliches Modul, Referat, 4 ECTS

Zeit Donnerstag, 14:00–15:45, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

Im Kolloquium sollen anhand von Texten aus den aktuellen Debatten der analyti-schen Philosophie grundlegende Fragen der allgemeinen Wertontologie wie auch

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Kolloquien

Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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der Theorie normativer Gründe diskutiert werden, die zugleich den Rahmen für die Vorbereitung, Konzeption und kritische Erörterung von Abschlussarbeiten bilden.

Kolloquium in Politischer PhilosophieFrancis Cheneval, Urs Marti

Module Kolloquium zur Praktischen Philosophie, Referat, 4 ECTSPhD: Fachliches Modul, aktive Teilnahme, 2 ECTSPhD: Fachliches Modul, Referat, 4 ECTS

Zeit Mittwoch, 16:15–18:00, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Vorstellung und Diskussion von Master- und Dissertationsprojekten. Offen steht das Kolloquium auf Anfrage allen, die erfolgreich ein Masterseminar zur Politi-schen Philosophie besucht haben. Für Personen, die eine Masterarbeit bei einem der Dozenten verfassen, ist die Teilnahme obligatorisch. Das Kolloquium steht auf Ein-ladung auch auswärtigen Referierenden offen.

Interuniversitäres Doktoratskolloquium: Theoretische Philosophie: Begriffe, Ideen, UniversalienKatia Saporiti

Module PhD: Fachliches Modul, aktive Teilnahme, 2 ECTSPhD: Fachliches Modul, aktive Teilnahme, Einführung/Kommentar, 4 ECTS

Zeit Freitags, 17:00–19:30, circa sechs Sitzungen, siehe www.philosophie.uzh.ch/phd

Das interuniversitäre Kolloquium ist eine Kooperation der Universitäten Bern, Lu-zern, Neuchâtel und Zürich (leading house) und steht Doktorierenden und Post-docs aller Kooperationspartner offen. Es findet pro Semester circa sechsmal statt und wird jeweils von einer international renommierten externen Expertin bzw. einem international renommierten externen Experten abgehalten. Die Finanzie-rung erfolgt durch Mittel der Schweizerischen Universitätskonferenz (SUK).

Begriffe, Ideen und Universalien nehmen in der abendländischen Philosophie eine zentrale Rolle ein. Die Analyse von Begriffen ist zumindest ein wichtiger Be-standteil des philosophischen Denkens seit Sokrates. Ausserdem stellen Begriffe ein Bindeglied zwischen der Philosophie des Geistes, der Erkenntnistheorie, der Sprachphilosophie und der Metaphysik dar. Der Begriff «Begriff» selbst wird wie-derum anhand von Fragen wie «Was sind eigentlich Begriffe?», «Wie werden Be-

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Master und Doktorat

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griffe gebildet?», «Was setzt das Haben von Begriffen voraus?» oder «Welche Rolle spielt die Analyse von Begriffen in der Philosophie?» intensiv und kontrovers dis-kutiert. Vieles davon lässt sich sowohl in historischer als auch in systematischer Hinsicht in die Debatten um die Begriffe «Idee» und «Universalie» einordnen. Die unterschiedlichen Ausdrücke weisen aber auch auf divergierende Schwerpunkte hin. Während «Begriff» in der zeitgenössischen Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes im Vordergrund steht, nimmt «Idee» eine tragende Rolle in ontologi-schen und erkenntnistheoretischen Diskussionen der Antike und Neuzeit ein. Mit der Idee «Idee» kommen auch Themen wie Bewusstsein und Subjektivität ins Spiel. Im Mittelalter wird wiederum «Universalie» unter metaphysisch-ontologischen Vorzeichen diskutiert. Hierbei geht es vor allem um das Verhältnis zwischen dem Einzelnen und dem Allgemeinen. Das Kolloquium «Theoretische Philosophie: Be-griffe, Ideen, Universalien» versucht diesem breiten Spektrum Rechnung zu tragen und greift Themen aus Sprachphilosophie, Philosophie des Geistes, Metaphysik und Erkenntnistheorie sowohl in systematischer als auch in historischer Hinsicht auf.

Die Sitzungen werden im «Round-Table»-Format abgehalten. Die Expertin oder der Experte übermittelt eine Woche vor dem Termin einen zum Thema verfassten Text und hält dazu einen Einführungsvortrag (circa 15 Minuten). Als Überleitung zur Diskussion dient ein kurzer Kommentar zum Text durch eine Doktorierende oder einen Doktorierenden. Das Kolloquium wird in Englisch oder Deutsch abge-halten.

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Philosophisches Seminar der Universität Zürich

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ETH ZürichBachelor

Veranstaltungen der Professoren Hampe und Wingert sowie die Vorlesung «Wis-senschaftsphilosophie» von Prof. G. Hirsch Hadorn und C. J. Baumberger (wird jeweils im Herbstsemester angeboten) können als «Weiterführung zu einem frei gewählten Thema» oder auch ans Studium generale angerechnet werden (dies ist auch bereits während der Einführungsphase möglich). Das Absolvieren von Mo-dulen der ETH Zürich setzt die rechtzeitige Anmeldung bei der ETH Zürich voraus.

→ www.rektorat.ethz.ch/students/admission/auditors

Sobald die Bescheinigung der ETH Zürich vorliegt, muss beim Prüfungsdelegierten ein schriftliches Gesuch um Anrechnung an das Philosophiestudium eingereicht werden. Eine vorhergehende Anrechnungsvereinbarung ist nicht erforderlich.

→ www.philosophie.uzh.ch/lehre/mobilitaet/anrechnung.html

Informationen zu den Lehrveranstaltungen der ETH Zürich bietet das Vorle-sungsverzeichnis der ETH Zürich.

→ www.vvz.ethz.ch

Mensch und Maschine Michael Hampe, Daniel Alexander Strassberg

Hinweis Anrechenbar als Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Studium generale

Zeit Montag, 17:15–19:00, wöchentlich vom 21. September bis 14. Dezember 2015

Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Mensch-Ma-schine-Verhältnisse seit dem 16. Jahrhundert. Dabei werden verschiedene Maschi-nenmodelle eine Rolle spielen: das Uhrwerk, die Dampfmaschine und der Com-puter. Maschinenmodelle waren einerseits von heuristischem Wert in der Erforschung des Menschen (bspw. bei der Entdeckung des Blutkreislaufs durch Harvey im 17. oder in der Erforschung des Gehirns im 20. Jahrhundert). Anderer-seits wurden sie immer wieder – teilweise polemisch – kritisiert, weil sie angeblich dem Menschen nicht gerecht werden. Studierende sollen einen Überblick über die

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie · Herbstsemester 2015

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

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verwobene Anthropologie- und Technikgeschichte erwerben und lernen, kritische philosophische Argumente, die sich mit der Maschinenmetaphorik verbunden ha-ben, zu beurteilen.

Was ist Wissen?Lutz WingertHinweis Anrechenbar als Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Studium generale

Zeit Donnerstag, 13:15–15:00, wöchentlich vom 17. September bis 17. Dezember 2015

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Vorlesungsverzeichnis der ETHZ.

Grundprobleme der Bioethik Lutz WingertHinweis Anrechenbar als Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Studium generale

Zeit Mittwoch, 15:15–17:00, wöchentlich vom 16. September bis 16. Dezember 2015

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Vorlesungsverzeichnis der ETHZ.

WissenschaftsphilosophieGertrude Hirsch Hadorn, Christoph Johannes Baumberger

Hinweis Anrechenbar als Weiterführung zu einem frei gewählten Thema, Studium generale

Zeit Dienstag, 13:15–15:00, wöchentlich vom 15. September bis 15. Dezember 2015

Die Vorlesung behandelt den Begriff wissenschaftlicher Rationalität in kritischer Auseinandersetzung mit verschiedenen wissenschaftsphilosophischen Positionen und am Beispiel der Umweltforschung. Sie geht auf empirische, mathematische und logische Methoden ein und diskutiert Probleme sowie ethische Fragen, die sich bei der praktischen Verwendung von Wissenschaft in der Gesellschaft stellen.

Impressum

© 2015Universität Zürich

1. AuflagePreis: Fr. 2.–

Herausgeberin:Universität ZürichPhilosophisches Seminar

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08:00 – 09:45H

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10:15 – 12:00Berw

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