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titel-story 2 voice Die Geschichte des Universellen Lebens Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahre 1970 besuchte die damals 37-jährige Gabriele Wittek spiritistische Zirkel, wo sie angeblich mit ihr und anderen ‘Geistern’in Kontakt hatte. Fünf Jahre darauf, so erzählt Gabriele Wittek heute, ver- nahm sie zum ersten Mal die »Lichtsprache des Geistes in ihrem Inneren« 1 : »Fürchte dich nicht, Ich begleite dich wäh- rend deines ganzen irdischen Lebens. Du standest immer in Meiner Obhut, denn du bist ausgegangen um Mein Wort auf- zunehmen und es der Welt wiederzugeben.« 1 Seitdem werde sie vom Geistlehrer Bruder Emanuel 2 und Jesus Christus als Sprachrohr benutzt, gründete das Heim- holungswerk Jesu Christi und wird von dessen AnhängerIn- nen als Prophetin gesehen. Anfang 1980 wurde die Innere Geist=Christus-Kirche ge- gründet, die ersten Schulungen des »Inneren Weges« fan- den statt. 1984 benennt sich das Heimholungwerk Jesu Christi schließ- lich in Universelles Leben (UL) um: »Was Ich auf das Funda- ment des Heimholungswerkes Jesu Christi baue, ist das Uni- verselle Leben, die Innere Religion, die wahre Weltreligion, und das Friedensreich Jesu Christi. Wer es fassen kann, der fasse es! Ich werde wahr machen, was Ich als Jesus von Nazareth versprach, denn Ich bin der Weg, die Wahrheit, Ich bin das Leben.« 3 Die Gemeinschaft siedelte sich im Raum Würzburg an, da eine Sintflut bevorstehe und der Raum Würzburg ein beson- ders hochschwingendes Ortskarma habe 11 . Dort soll das »Friedensreich« entstehen: »Nahezu 2000 Jahre beten die Christen aller Konfessionen und Glaubensrichtungen ‘Dein Reich komme’ und ‘Dein Wille geschehe’. Nun kommt Mein Reich auf diese Erde. Mein Reich ist ein Reich des Friedens und der ewigen Liebe. Mein Reich kommt auf diese Erde durch Menschen, die das innere Reich, das Reich der Liebe und des Friedens, in sich selbst, in ihrer eigenen Seele, er- schlossen und zur ewigen Wahrheit gefunden haben, die Mich erkennen und Meinen Willen tun. Was Ich als Jesus von Nazareth vorhersagte, wird geschehen.“ 4 Dass die Sintflut nahe ist, zeige die Flutwelle, die im Sommer die Tschechei, Österreich und große Teile Deutsch- lands heimsuchte: »Was wir jetzt erleben, wurde in Offenbarungen des Christus-Gottes-Geistes, gegeben durch die Prophetin und Botschafterin Gottes, Gabriele, schon seit mehr als 15 Jahren prophezeit.« 10 In der angesprochenen ‘Prophezeiung’ werden Fluten und andere Katastrophen zwar auf die Veränderungen des Klimas zurückgeführt, diese hin- gegen seien jedoch Folgen der Verstöße gegen Gottes Ge- setze: »Und nun steht die Menschheit vor dem, was Jesus von Nazareth für den Fall angekündigt hat, dass der Mensch nicht umkehrt ... Diese Welt, so wie sie jetzt ist, ist nicht mehr zu retten.« 10 Um das Leben nach dieser Sintflut weiterführen zu können, werden »Fundamente gelegt«: So wird unter anderem bio- logischer Landbau 5 betrieben und dessen landwirtschaftliche Produkte 5 vermarktet. Auf dem Gebiet alternativer Medizin ist eine so genannte »Christusklinik« 5 tätig. Im Marktheiden- felder Ortsteil Altfeld unterhalten AnhängerInnen des Uni- versellen Lebens ein Gewerbezentrum 6 mit verschiedensten Firmen. Die UL-Betriebe betätigen sich unter anderem in der Bauerstellung und -vermarktung, im Bereich der EDV wie der Familienhilfe 5 . Es gibt viele Arten von Handwerksbetrie- ben, so zum Beispiel Schreinereien, Webereien, Schneide- reien und Gärtnereien. Besonders wichtig ist für das UL der pädagogische Bereich. Neben Kindertagesheimen, Kinder- gärten und -horten betreiben AnhängerInnen seit 1991 eine Schule 5 , deren Grundlage die Glaubenslehre des Universellen Lebens bildet. »Die Christusfreunde im Universellen Leben bereiten sich bereits heute innerlich und äußerlich auf diese kommende Zeit vor: Sie gehen den Weg nach Innen und erschließen das Königreich Gottes in sich; und da wir Men- schen auch dann noch Nahrung, Kleidung, Wohnung und Seit der Oktober-Ausgabe 2001 veröffentlichten wir Werbung von Firmen, die der Sekte Universelles Leben angehören oder die- ser zumindest sehr nahe stehen. Dies ist bereits seit der Juli-Ausgabe 2002 nicht mehr der Fall. In Teamarbeit wurden überaus umfangreiche Recherchen durchgeführt, die zu der Entscheidung, sich von der Sekte, deren Firmen, Initiativen und Personen deutlich zu

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Die Geschichte des Universellen LebensNach dem Tod ihrer Mutter im Jahre 1970 besuchte diedamals 37-jährige Gabriele Wittek spiritistische Zirkel, wo sieangeblich mit ihr und anderen ‘Geistern’in Kontakt hatte.Fünf Jahre darauf, so erzählt Gabriele Wittek heute, ver-nahm sie zum ersten Mal die »Lichtsprache des Geistes inihrem Inneren«1: »Fürchte dich nicht, Ich begleite dich wäh-rend deines ganzen irdischen Lebens. Du standest immer inMeiner Obhut, denn du bist ausgegangen um Mein Wort auf-zunehmen und es der Welt wiederzugeben.«1

Seitdem werde sie vom Geistlehrer Bruder Emanuel2 undJesus Christus als Sprachrohr benutzt, gründete das Heim-holungswerk Jesu Christi und wird von dessen AnhängerIn-nen als Prophetin gesehen.Anfang 1980 wurde die Innere Geist=Christus-Kirche ge-gründet, die ersten Schulungen des »Inneren Weges« fan-den statt.1984 benennt sich das Heimholungwerk Jesu Christi schließ-lich in Universelles Leben (UL) um: »Was Ich auf das Funda-ment des Heimholungswerkes Jesu Christi baue, ist das Uni-verselle Leben, die Innere Religion, die wahre Weltreligion,und das Friedensreich Jesu Christi. Wer es fassen kann, derfasse es! Ich werde wahr machen, was Ich als Jesus vonNazareth versprach, denn Ich bin der Weg, die Wahrheit, Ichbin das Leben.«3

Die Gemeinschaft siedelte sich im Raum Würzburg an, daeine Sintflut bevorstehe und der Raum Würzburg ein beson-ders hochschwingendes Ortskarma habe11. Dort soll das»Friedensreich« entstehen: »Nahezu 2000 Jahre beten dieChristen aller Konfessionen und Glaubensrichtungen ‘DeinReich komme’ und ‘Dein Wille geschehe’. Nun kommt MeinReich auf diese Erde. Mein Reich ist ein Reich des Friedensund der ewigen Liebe. Mein Reich kommt auf diese Erdedurch Menschen, die das innere Reich, das Reich der Liebeund des Friedens, in sich selbst, in ihrer eigenen Seele, er-schlossen und zur ewigen Wahrheit gefunden haben, dieMich erkennen und Meinen Willen tun. Was Ich als Jesus von

Nazarethvorhersagte,wird geschehen.“4

Dass die Sintflut nahe ist, zeigedie Flutwelle, die im Sommer dieTschechei, Österreich und große Teile Deutsch-lands heimsuchte: »Was wir jetzt erleben, wurde inOffenbarungen des Christus-Gottes-Geistes, gegeben durchdie Prophetin und Botschafterin Gottes, Gabriele, schon seitmehr als 15 Jahren prophezeit.«10 In der angesprochenen‘Prophezeiung’ werden Fluten und andere Katastrophen zwarauf die Veränderungen des Klimas zurückgeführt, diese hin-gegen seien jedoch Folgen der Verstöße gegen Gottes Ge-setze: »Und nun steht die Menschheit vor dem, was Jesusvon Nazareth für den Fall angekündigt hat, dass der Menschnicht umkehrt ... Diese Welt, so wie sie jetzt ist, ist nichtmehr zu retten.«10

Um das Leben nach dieser Sintflut weiterführen zu können,werden »Fundamente gelegt«: So wird unter anderem bio-logischer Landbau5 betrieben und dessen landwirtschaftlicheProdukte5 vermarktet. Auf dem Gebiet alternativer Medizinist eine so genannte »Christusklinik«5 tätig. Im Marktheiden-felder Ortsteil Altfeld unterhalten AnhängerInnen des Uni-versellen Lebens ein Gewerbezentrum6 mit verschiedenstenFirmen. Die UL-Betriebe betätigen sich unter anderem in derBauerstellung und -vermarktung, im Bereich der EDV wieder Familienhilfe5. Es gibt viele Arten von Handwerksbetrie-ben, so zum Beispiel Schreinereien, Webereien, Schneide-reien und Gärtnereien. Besonders wichtig ist für das UL derpädagogische Bereich. Neben Kindertagesheimen, Kinder-gärten und -horten betreiben AnhängerInnen seit 1991 eineSchule5, deren Grundlage die Glaubenslehre des UniversellenLebens bildet. »Die Christusfreunde im Universellen Lebenbereiten sich bereits heute innerlich und äußerlich auf diesekommende Zeit vor: Sie gehen den Weg nach Innen underschließen das Königreich Gottes in sich; und da wir Men-schen auch dann noch Nahrung, Kleidung, Wohnung und

Seit der Oktober-Ausgabe 2001 veröffentlichten wir Werbung vonFirmen, die der Sekte Universelles Leben angehören oder die-

ser zumindest sehr nahe stehen. Dies ist bereits seit derJuli-Ausgabe 2002 nicht mehr der Fall.

In Teamarbeit wurden überaus umfangreicheRecherchen durchgeführt, die zu der

Entscheidung, sich von der Sekte,deren Firmen, Initiativen und

Personen deutlich zu

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ärztli-che Be-

treuung benö-tigen werden, schaf-

fen sie schon heute dienötigen Grundlagen. Der Herr

wird die Einrichtungen, die in seinemGeiste aufgebaut und geführt werden, schützen.

Jeder, der das Malzeichen auf der Stirn trägt – das heißt, werdie selbstlose Liebe zu Gott und zu den Menschen undWesen in sich entwickelt hat –, wird Ihn bei Seinem Kommenschauen.«7

1987 wurde »die erste christliche Ur-Gemeinde des Frie-densreiches Jesu Christi«8, die Bundgemeinde neues Jerusa-lem gegründet, die für die AnhängerInnen des UniversellenLebens als Keimzelle des Gottesreiches auf Erden gilt. »DieGemeinde Neues Jerusalem besteht aus vielen Gliedern, dieeine Kette der selbstlosen Liebe bilden: Gleichheit, Freiheit,Einheit und Brüderlichkeit ist auch hier die Devise; alle sindBrüder und Schwestern. [...] Es gibt verschiedene Bereicheder Verantwortung, je nach innerer Reife und Fähigkeiten:Engel, Älteste, Glaubensheiler, Geistige Lehrer, Leiter derInneren Geist=Christus-Kirche, und Glieder der Gemeinde,wobei jeder für jeden verantwortlich ist. [...] Das Leben inder Gemeinde (Segnung der Neugeborenen, Erziehung derKinder, Abendmahl, Bestattung der Toten, Ordnung in derGemeinde usw.) ist in der Gemeindeordnung ‘Der Hirte undSeine Herde’ geregelt.«8

1999 wurde als Kritik an den Amtskirchen die Initiative Mahn-mal für Kirchenopfer gegründet. Die Initiative, in der unteranderem German Murer, Ralf Speiß und Matthias Holzbauer(alle vom Universelles Leben) agieren, prangert vergangeneTaten, die im Namen der Kirchen vollbracht wurden, wie bei-spielsweise die Kreuzzüge, Inquisition, Judenverfolgung undetliches mehr an und sieht eine Gefahr für die Zukunft, wenn»die Kirchen das Alte Testament als direktes Wort Gottesweiterhin für gültig erklären.«9 In Anbetracht der Tatsache,

distanzieren, geführt haben. In der Titel-Story, die zeitgleich und gleichlautend auch imbefreundeten Magazin tierbefreiung aktuell erscheint, wird über das Universelle Lebenund sein Handeln ausführlich informiert. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Tat-sachenbehauptungen in dieser Reportage auf eindeutigen Belegen beruhen, die in Formvon Fußnoten nachzuprüfen sind.Diese Reportage soll die bisherige Werbung im VOICE-Magazin nicht entschuldigen son-dern über die oftmals unterschätzten Gefahren informieren, die von der Sekte auch odergar in besonderem Maße für die Tierrechtsbewegung ausgehen. Um diese Gefahren abererkennen zu können, muss mensch erst einmal wissen, was das Universelle Leben ist...

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dass das Universelle Leben in mehreren Schriften antisemiti-sche Propaganda verbreitet(e) (siehe hierzu den ArtikelFaschismus im Universellen Leben auf Seite 14), scheintdiese Initiative hauptsächlich zur Diffamierung und Aus-schaltung religiöser Konkurrenz zu dienen.Dass seit Anfang des Jahrtausends der Tierschutz im Univer-sellen Leben einen hohen Stellenwert bekommen hat, zeigtsich in diversen UL-Publikationen wie Das Friedensreich, Dergeistige Revolutionär Christus und dem Magazin Freiheit fürTiere aus dem UL-nahen Verlag Das Brennglas. Auch in Vor-trägen und Offenbarungen werden »unsere Tiergeschwis-ter« (auch »unsere Übernächsten« genannt) gezielt behan-delt. Einige AnhängerInnen des Universellen Lebens enga-gieren sich seit letztem Herbst intensiv in der Initiative zurAbschaffung der Jagd. Und auch die Zeitschrift Das Frie-densreich und Der geistige Revolutionär Christus behandelndas Thema ‘Jagd’ gezielt. Die zum Universellen Leben gehö-rende Firma Gut zum Leben GmbH unterstützt die Anti-Jagd-Demos der Initiative in Berlin durch Verpflegung. Auch beimBerliner Symposium Natur ohne Jagd waren UL-Anhänger-Innen involviert (weitere Informationen im Artikel Tierrechteim Universellen Leben auf Seite 18).

Fußnoten1 Website des Universellen Lebens, www.universelles-leben.org/

deutsch/prophetie/feuerzeichen.html2 Bruder Emanuel: Einer der sieben Cherubs (Cherub: hebräisch,

Engel, himmlischer Wächter) Gottes. Sie stehen jeweils einer dersieben Grundregionen der Schöpfung vor.

3 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreundestellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989, Kapitel II, Artikel 2

4 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreundestellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989, Kapitel II

5 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreundestellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989, Kapitel III, Artikel 2.1. bis Artikel 2.1.3.

6 Faltblatt Die Perle an der A3 über das Einkaufsland Alles für Alle7 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreunde

stellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989, Kapitel VI, Artikel 1.

8 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreundestellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989, Kapitel II, Artikel 4.

9 Ralf Speis, Sprecher der Initiative Mahnmal für Kirchenopfer,www.kirchenopfer.de/warum.html

10 Artikel Eine neue Sintflut?; Zeitschrift Das Friedensreich,Ausgabe September 2002, Seite 5

11 Website des Pfarrei Michelrieth, www.michelrieth.de/ulsekte.htm

Die Lehren des Universellen LebensDie »Ur-Christen«, wie sich die AnhängerInnen des Univer-sellen Lebens selbst bezeichnen, geben vor, ihr Leben mitden zehn Geboten und der Bergpredigt in Einklang zu brin-gen. Die bisher bekannten »Offenbarungen« anderen Ur-sprungs würden von Jesus duch ‘sein Sprachrohr’ GabrieleWittek erklärt, vertieft und berichtigt..Als Prophetin verkünde Gabriele Wittek das absolute Wort,das Gesetz Gottes: »Ich bin in meinem Inneren geworden,was ich war und in Seinen Augen ewig bin: das absoluteGesetz selbst.«1

Da Gottes Gesetz für UL-AnhängerInnen von höchster Wich-tigkeit ist, scheint Gabriele Wittek die Macht zu bekommen,durch die ‘empfangenen Worte Gottes’ alle Entscheidungender Gemeinschaft allein zu treffen, da der Beschluss der‘Prophetin’ als ‘Gottes Wunsch’ angesehen werden kann.Witteks Offenbarungen zufolge hat Gott den Bund mit demalten Israel aufgekündigt und einen neuen letzten mit demNeuen Jerusalem, den Ur-Christen geschlossen: »Das VolkIsrael blieb taub. Es nahm die Gnadengaben des ChristusGottes nicht an. Nun ist eine neue Zeit gekommen: Liebe und Weisheit wir-ken im Plan der Erlösung. Gott, der gerechte All-Eine, kün-digte [1988] den Bund mit dem alten Israel auf und schloßeinen neuen Bund mit denen, die in Meinem Werke derErlösung auf Erden dienen. Und es wird dann das NeueIsrael und das Neue Jerusalem auf Erden sein. Aus diesemVolk geht im Laufe seiner Evolution das Friedensreich JesuChristi hervor [...]!«2

In diesem Bund werde nicht nur der Mensch geliebt, auchTiere und Umwelt finden ihre Erwähnung:»Mit der Aussage „verunreinigt“ ist die Belastung der Seelegemeint. Denn wer Mensch oder Tier Gewalt antut und dasLeben mißachtet, der versündigt sich am Leben des Men-schen oder des Tieres. Das gleiche gilt für Pflanzen, Steineund Mineralien. Alle Lebensformen tragen in sich das Lebenaus Gott. Sie spüren, was ihre Nächsten mit ihnen vorhaben,und empfinden es als Freude oder Schmerz. Was derMensch einem Nächsten oder einer Lebensform antut, dasfällt auf ihn zurück.«2

Eines der sehr wenigen Fotos von Gabriele Wittek.

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Somit sind die Themen Wiedergeburt und Karma/Selbst-verschuldungsprinzip ein wichtiger Bestandteil der Lehrendes Universellen Lebens. »Gott, der zu den Menschen vomGesetz von Saat und Ernte spricht, nach welchem derMensch erntet, was er selbst gesät hat. Denn der Menschselbst ist der Sämann für seine guten, weniger guten undschlechten Werke. Er erntet, was er sät. Jede Saat trägtschon die Frucht in sich, und derjenige wird die Frucht ern-ten, der die Saat in den Acker des Lebens gebracht hat.«2

Alles Leid, Unglück und Krankheiten, die ein Mensch in sei-nem Leben erfahren muss oder die Gewalt, die einem zuge-fügt wird, seien die Folgen der Verstöße gegen Gottes Ge-setze aus einem vorherigen Leben. Nicht nur Derjenige, derGewalt zufügt, ist Schuld, sondern auch derjenige, der sieempfängt. »Wir ernten in diesem Leben, was wir in einemder vorigen gesät haben! Wie wäre es sonst zu erkären,wenn einen schon in jungen Jahren ein schwerer Schick-salschlag trifft? Wie wäre das Schicksal ganzer Völker zuerklären (wenn man den Zufall und eine UngerechtigkeitGottes aussschließt), wenn nicht durch das Verursacher-prinzip?«3

Wer hier zwischen den Zeilen die Judenverfolgung heraus-zulesen denkt, liegt goldrichtig. In der ‘Bibel’ des Univer-sellen Lebens schreibt die Prophetin Gabriele Wittek ‘für’Jesus Christus: »Prüft euch und euer Leben, ob ihr nicht inkleinen und in großen Dingen ähnlich denkt, redet und han-delt wie die Juden der damaligen Zeit. Auf diese Weise wer-den viele zum Judas. Sie werden dafür zu tragen haben –wenn nicht mehr in dieser Einverleibung, dann in denSeelenreichen oder in einer der nächsten Fleischwerdungen;denn was der Mensch sät, das wird er ernten.Seit nahezu 2000 Jahren ernten die Juden von einer Fleisch-werdung zur anderen, was sie damals und auch in ihren wei-

teren Einverleibungen gesät haben – bis sie ihren Erlöser an-und aufnehmen und das bereuen, was sie verursacht ha-ben.«2

Dass diese Lehren ihre ‘praktische Anwendung’ finden, zeigtunter anderem in Klaus Meurers Äußerung der währendeines Vortrags. Laut Hans-Walter Jungen (Bürgerinitiativegegen das Universelle Leben in Hettstadt, Autor) habeMeurer erklärt, die Juden im Dritten Reich seien »Wahr-scheinlich reinkarnierte Seelen von Sklavenhaltern im AltenRom«4 und nach dem göttlichen Gesetz »unter Hitler eben‘dran gewesen’«4

Da der Mensch durch Gott als vollkommes Geschöpf erschaf-fen wurde, ist auch Krankheit durch negatives Denken oderfalsche Ernährung selbstverschuldet. Geheilt wird durch‘Energiekräfte’, wobei die Klinik des Universellen Lebensauch schulmedizinische Behandlungen durchführt.Die wichtigste Aufgabe des Universellen Lebens ist die Er-richtung des so genannten Friedensreiches. Der Weltunter-gang stehe bevor und nur das Friedensreich mit seinen Ur-Christen werde verschont. »In dieser Zeitenwende strahltder ewige Geist verstärkt in alle materiellen Sonnen und Ge-stirne, und aus dem All strahlt verstärkt das Licht, das einemFeuer gleicht. Es bringt die Meere in stärkere Bewegung, sodaß sie aus ihren Becken treten und tief liegende Gebieteüberfluten und zudecken. Und Gestirne werden Unreines inReines umwandeln. [...] In dieser Zeit des Umbruchs von deralten, sündhaften Welt zur Welt des Geistes weiß Ich MeineGetreuen zu schützen. Auch ihre Einrichtungen für dasFriedensreich Jesu Christi werde Ich bewahren. Der GeistGottes wird die Menschen, die im Lichte der Wahrheit ste-hen, die also das Gesetz Gottes erfüllen, umschließen undvon ihnen alles Gegensätzliche fernhalten. Ihnen ist von Mirdie Kraft gegeben, das gereinigte Land zu bebauen, Gemein-

Das Gut Greußenheim, zeitweiliger Wohnsitz der ‘Prophetin’ Gabriele Wittek. Abgeschirmt durch Zäune und so genannte »Gewappnete«, die Tag und Nachtmit Geländefahrzeugen das Anwesen vor Eindringlingen schützen sollen.

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den in Meinem Geiste zu gründen und sich so das Erdreichin Liebe untertan zu machen. Dann dient ihnen die Erde undalles, was die Erde trägt: die Steine, die Pflanzen, die Tiere.Und nicht zuletzt leben und wirken die Engel der Himmel mitden lichten Menschengeschwistern für das Reich Gottes aufErden.«2

Erinnert der letzte Satz nicht an die Stelle »Macht euch dieErde untertan« aus der Bibel? Auf der anderen Seite heißt esauch, dass alles, was der Mensch einem Nächsten (wozulaut der ‘UL-Bibel’ neben Menschen, Tieren und Pflanzenselbst Steine und Mineralien zählen) antue, auf ihn zurück-falle. Da stellt sich die Frage, wie mensch eine Lebensformzur Dienerin macht, ohne ihr etwas anzutun. Das diesscheinbar auch für das Universelle Leben nicht funktioniertund den so genannten Lebensformen sehr wohl etwas ange-tan wird, zeigt sich in den folgenden Artikeln.

Fußnoten1 Gabriele Würzburg: Mit Gott lebt sich's leichter; Universelles

Leben e.V., 2. Auflage Mai 1988.2 Das ist mein Wort; Universelles Leben e.V.; 2. Auflage 19933 Zeitschrift Der Christusstaat, 9 /1988.4 Hans-Walter Jungen: Universelles Leben: Die Prophetin und ihr

Management; 1996.5 »Ein anderer Umstand lässt Hettstadts Bürgermeister daran

glauben, dass die Betreiber von Gut Greußenheim das Geländeweiträumig abschotten wollen. „Besonders schlimm“, klagt Eber-hard Götz, „sind die Kontrollen durch ihren Sicherheitsdienst“. Sogenannte „Gewappnete“ sind Tag und Nacht mit Geländefahr-zeugen rund um Gut Greußenheim präsent.«Quelle: Artikel Drahtige Grenzen in der Landschaft, ZeitungMain-Post vom 13. August 2001.

Die Strukturen des Universellen LebensWie kommt mensch zum Universellen Leben (UL)? Wie gehtes weiter? Welche Möglichkeiten gibt es, sich in das UL hin-ein zu arbeiten? Hält das UL, was es an »Gleichheit, Freiheit,Einheit und Brüderlichkeit«1 verspricht?

Kosmische LebensschuleAufgrund persönlicher oder beruflicher Probleme oder Un-zufriedenheit, auf der Suche nach einem Sinn oder einfachnur aus religiösem Interesse werden viele Menschen durchWerbung auf die Kosmische Lebensschule, vom UniversellenLeben auch oftmals als »Ort urchristlicher Begegnung«2 be-zeichnet, aufmerksam, die in vielen Städten Deutschlands,Österreichs und der Schweiz3 vertreten ist. Dort lauschen siedann Vorträgen zu den Themen »Warum greift Gott nichtein? Durch wen soll Gott denn eingreifen?«, »Warum sind wirMenschen?«, »Urchristen sind Freidenker«, »Warum gabGott den Menschen einen Verstand?«, »Der Mord an denTieren ist der Tod der Menschen« etc. und treffen damit beisehr vielen Menschen direkt ins Schwarze. Doch nicht nurdie Themen sprechen die Menschen an, auch die (für auf-merksame BeobachterInnen meist als offensichtlich gespielterkannte) familiäre Atmosphäre laden ein.Das Universelle Leben sagt über seine Kosmischen Lebens-schulen: »Die Kosmische Lebensschule, das Treffen allerGottsucher ist für alle da, ganz gleich, ob Christ, Hindu,Buddhist, Muslim, Andersgläubiger, Atheist. [...] Die Veran-staltung wird von Würzburg aus in viele größere Städte aufallen Kontinenten übertragen. Jeder Ort urchristlicher Be-gegnung kann sich telefonisch in das Gespräch einschalten.Kommen Sie unverbindlich zu uns, wenn Sie wollen, inkog-nito. Bringen Sie doch Ihre Freunde und Bekannten mit!

Die Zentrale des Universellen Lebens in Würzburg, in der sich auch eine der Kosmischen Lebensschulen befindet. Von hier aus werden die Offenbarungender ‘Prophetin’ in die anderen Kosmischen Lebensschulen per Satellit übertragen.

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Im Ort urchristlicher Begegnung treffen sich jeden SonntagGott suchende Menschen zur Kosmischen Lebensschule, umdie heute wieder durch Prophetie offenbarten KosmischenLehren des Jesus von Nazareth zu hören und sich hierüberauszutauschen. In regelmäßigen Abständen finden im Rah-men der Kosmischen Lebensschule Schulungen des InnerenWeges Glück, Freiheit und Erfolg Die Urchristliche Lebens-schule Der Innere Weg zur Einswerdung mit dem GeistGottes in uns statt.«2

Die Bibel berichtet von Jesus Christus auch als Heiler, derdurch Handauflegen und Gebete Kranke geheilt und sogarTote wieder zum Leben erweckt habe. Immer mehr Men-schen streben nicht nur kurzfristig Heilung an, sondernmöchten dauerhaft inneren Frieden, Glück und Gesundheiterlangen. »In unserer Zeit hat Gott durch Gabriele, SeineProphetin und Botschafterin, das Angebot des UrchristlichenHeilens erneut ins Leben gerufen. Wie bei Jesus von Naza-reth bietet der Christus-Gottes-Geist allen willigen MenschenSeine Heilkraft zur Entwicklung der Selbstheilungskräfte an«4,erklärt das Universelle Leben, relativiert diese Wunder-An-kündigung aber auch gleich wieder: Auch bei Jesus Christussei der Erfolg nur dann von Dauer gewesen, wenn der /diePatientIn ihre »Fehlhaltungen, die zur Krankheit führten,erkannten, bereuten, mit der Hilfe des Gottesgeistes be-reinigten und nicht mehr wiederholten«4. Überdies werde»kein Heilversprechen«4 abgegeben.Die Gemeinschaft Universelles Leben bezieht sich immerwieder auf die Bergpredigt5 und die »schlichte Lehre desJesus von Nazareth«5: »Erkenne du deine Sünden, indem dudein Denken und Verhalten an den Zehn Geboten Gottes undan der Lehre der Bergpredigt misst, um deinen Nächsten umVergebungdeiner Sünden zu bitten und auch vergibst, was dir andereangetan haben – und so du diese Sünden nicht mehr tust,wirst du auch Schritt für Schritt die Zehn Gebote Gottes unddie Bergpredigt Jesu erfüllen. Wir sind uns bewusst, daß nurdann Friede unter den Menschen werden kann, wenn jederin sich selbst Frieden schafft, mit seinen MitmenschenFrieden hält durch die Befolgung der Lehre Jesu in seinemAlltag.«5

Was vielen Menschen anfangs noch als gut und schlüssigerscheinen mag, zeigt sich später und nach genauerem Hin-sehen jedoch als die reinste Farce. Wenn das UniverselleLeben seinen so genannten Gemeindegliedern auch nahe-legt, kein Fleisch zu essen, so stößt die brave Befolgungdes fünften der zehn Gebote (»Du sollst nicht töten«) dortwieder an ihre Grenzen, wo sich im zm UL zuzurechnendenEinkaufsland Alles für Alle mit Seiden-, Woll- und Lederklei-dung, Käse, konventionellem fleischhaltigen Tierfutter, mitTierhaut überzogenen Möbeln sowie an Tieren getestetenProdukten Geld verdienen lässt6 und die Ernte mittels Gift-köderfallen vor Ratten geschützt wird23. Und das, obwohl dasUniverselle Leben vorgibt, die Tiere in dieses göttliche Gebotmit einzubeziehen!7

Meditation und der Innere WegMediations- und Fortbildungskurse werden angeboten.Mensch geht den so genannten Inneren Weg, um die Lehrenvoll und ganz aufzunehmen. »Der Innere Weg im Univer-sellen Leben, der geistige Schulungsweg, führt uns – durchdie konsequente Arbeit an uns selbst – schrittweise in einLeben nach den ewigen göttlichen Gesetzen, in ein Lebender Gottes- und Nächstenliebe und schließen wieder inEinheit mit dem Göttlichen in uns. [...]Auf der ersten Stufe des Inneren Schulungsweges, auf derStufe der Ordnung, lernen wir, unsere Gedanken zu ordnen,

die Rede zu zügeln, die Sinne zu verfeinern und sie so nachinnen zu wenden. Es heißt: Erkenne dich selbst! Es gilt, allemenschlichen Schwächen zu erkennen, sie mit Christus zuüberwinden und das erkannte Negative nicht mehr zu tun.[...]Auf der zweiten Stufe, der Stufe des Willens, werden wirsensitiver und durchlässiger für die geistigen Kräfte. [...] Soist es Christus möglich, uns immer mehr über unsere Emp-findungen spüren zu lassen, was der Wille des Vaters, dasGesetz Gottes, ist. Zugleich erlernen wir die rechte, gesetz-mäßige Konzentration.Durch die weitgehende Bemeisterung unseres Menschlichenwerden wir allmählich frei von den Fesseln der Ichbezogen-heit; unser geistiger Horizont weitet sich; Klarheit und innereStille ziehen in uns ein.Die Stufe der Weisheit beschreiten wir, um unser geistigesBewusstsein weiter zu entfalten. Die Verwirklichung der ewi-gen Gesetze schließt uns immer mehr für das innere Lebenauf; so daß wir nun spürbar vom Geistbewußtsein, dem in-neren Helfer und Ratgeber, geführt werden können. Zugleicherschließen wir die Fähigkeit, unsere Nächsten so zu erken-nen, wie sie sind – und sehen sie nicht nur so, wie sie schei-nen. Das ist uns möglich, weil wir uns im Verlauf diesesSchulungsweges des Inneren selbst erkannt haben. [...]Auf der Stufe des Ernstes zeigen sich die Früchte der Erfül-lung der göttlichen Gesetze durch ein Leben im GeisteGottes: Der geistig souveräne, klar und geradlinig denkendeund handelnde Mensch ist weitgehend frei vom Wollen fürsich selbst. Ganz auf das Göttliche, das ewige Ich Bin, aus-gerichtet, erfasst er in allem das Wesentliche, sieht dasPositive und baut darauf auf; er erkennt das Gesetzmäßigeund wendet es an. So kann das Gesetz, Gott, mehr undmehr durch ihn wirken; er wird zum Miterbauer des ReichesGottes auf dieser Erde.Haben wir die Stufe des göttliches Ernstes erschlossen, sosind wir frei von noch vorhandenen Restprogrammen; da-durch lösen wir uns aus dem Rad der Wiederverkörperung.Unser göttlicher Bruder, Christus, selbst führt uns sodannüber unser lichtes Inneres in die Vollendung, in das Herz desewigen Vaters.«8

Der Zweifel und die eigene Meinung ist menschlich und mussabgelegt werden. »Die Wahrheit überzeugt durch sichselbst. Der im Irrtum Wandelnde bedarf der Beweise. Werzur inneren Wahrheit erwacht, bedarf nicht der äußerenBeweise.«14 »Befreie dich von den ruhelosen und unkontrol-lierten Gedanken in deinem Gehirn und tritt in den Bereichder göttlichen Weisheit ein, von dort kommt echte Inspira-tion. [...] Prüfe dein Denken und erkenne, wieviel Zeit du mitbloßen Gedankenspielereien vergeudest. [...] Prüfe deineGedanken, ob sie vom höheren Selbst kommen oder ledig-lich aus deinem Verstand, der von Begierden und deinem Ichgeprägt ist. [...] Dein Ich ist die niedere Natur, ist derVerstand, der mit äußeren Dingen belastet ist.«25

Selbst das Universelle Leben spricht hierbei von einer Um-programmierung: »Die ‘Umprogrammierung’ ist nichts ande-res als die Reinigung der Gehirnzellen von allen Prägungendieser Welt, von allen Vorstellungen und Meinungen, diedem göttlichen Wort entgegenstehen. Zugleich werden dieGehirnzellen auf das höchste Prinzip, auf Gott, ausgerichtet.Diese Aufgabe obliegt dem Kontrollgeist, dem Geistlehrer.Das ist die ‘Umprogrammierung’, die kirchliche Obrigkeitenund deren Anhänger in der Öffentlichkeit ins Lächerliche zie-hen.«9

Eine »Umprogrammierung« ins Lächerliche zu ziehen wäresehr gefährlich. Mensch muss bedenken, dass der ganzeeigene Charakter völlig umgepolt wird – das Ich exisitiert

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nicht weiter, nur das Wir, die Gemeinschaft. Wie im Zitaterwähnt, werden die Gehirnzellen von der eigenen Meinunggereinigt, das heißt, mensch ist nichtmehr kritikfähig, nimmt ohne Zweifel jedeLehre an, ohne sie zu hinterfragen. Solcheine »Umprogrammierung« erinnert dochsehr stark an Gehirnwäsche.Auch die 27. Kammer des Berliner Verwal-tungsgerichts stellte in ihrem Urteil vom09. Dezember 1999 fest, dass »die Lehreder Glaubensgemeinschaft in erhebli-chem Maße der Wertordnung des Grund-gesetzes widerspricht, da sie ein deutli-ches Spannungsverhältnis zum allgemei-nen Persönlichkeitsrecht aufweist, das injedem Einzelnen einen autonomen Be-reich privater Lebensgestaltung sichert, indem er seine Individualität entwickelnund wahren kann.«21 Das Verwaltungs-gericht sah »gewichtige Einschränkun-gen«21 bei der persönlichen Entfaltung von AnhängerInnendes Universellen Lebens als gegeben und bewiesen an.21

Christusbetriebe für das FriedensreichParallel zum so genannten Inneren Weg gaben in derVergangenheit immer wieder AnhängerInnen Beruf undHeim auf, um in den Raum Marktheidenfeld /Würzburg zuziehen, wo sie an der Entstehung des »Friedensreiches«aktiv mitwirken wollten.»Der Planet Erde wird nicht untergehen; er wird sich nurreinigen. Wir wissen, daß Wasser reinigt – und so wird einGroßteil der Kontinente überflutet werden – der Herr kündig-te dies in mehreren Offenbarungen in den letzten Wochen an.

Wenn die Erde dann von allem Negativen greinigt ist, wirddas Weltreich Jesu Christi entstehen. Er wird wiederkommen

im Geiste und ein Reich des Friedens undder Liebe aufbauen. Schon jetzt legen dieChristusfreunde im Universellen Lebendas Fundament.«10

Die AnhängerInnen des UniversellenLebens arbeiten oftmals in UL-Firmenoder so genannten Christusbetrieben,zum Beispiel auf einem Bauernhof mitGärtnerei und Bäckerei (Gut zum Leben),in einer Krabbelstube, Schneiderei oderDienstleistungsfirma, einem Kindergarten,Vater-Mutter-Haus, Seminarhaus, Verlag(zum Beispiel Verlag Das Wort) etc.Ziel dieser Betriebe sei es, die Grund-bedürfnisse der Menschen zu befriedigen.Die Preise orientierten sich am Markt;schließlich stehe nicht der Profit sondernder Dienst am Nächsten im Vordergrund11.

Dass zwischen ‘sich am Markt orientieren’ und ‘sich preislichan den Preisen der MitbewerberInnen anzulehnen’ ein gro-ßer Unterschied sein kann, zeigt sich am Beispiel der LebeGesund!- beziehungsweise Gut zum Leben-Produkte nur zudeutlich. Während für ihren Brotaufstrich iBi (180g-Glas)3,20 Euro (Stand Katalog 1 /2002) fällig sind, geht derdirekte Konkurrenz-Aufstrich Streich (ebenfalls im 180g-Glas) der ebenfalls Bio-zertifizierten Firma Zwergenwiese für2,55 Euro (Stand Januar 2002) über die Ladentheke. Immer-hin ein Preisunterschied von über 25 Prozent oder 65 Cent.Und auch der Schoko-Aufstrich iBinella (350g-Glas) mutetmit 6,20 Euro (Stand Katalog 1 /2002) doch leicht überteuertan – Chocoreale Haselnuss (ebenfalls im 350g-Glas) von der

Gehirnwäsche(Brainwashing, Mentizid): gewalt-same geistige Desorganisation undUmstrukturierung einer Person [...].[...] Die physiopsychische Belastungführt nicht selten zur gewünschten‘Änderung’ der politischen und mora-lischen Einstellungen, verschiedent-lich jedoch auch zum völligen Persön-lichkeitszusammenbruch (bis hin zuHalluzinationen oder Wahnvorstellun-gen).

Bibliographisches Institut &F. A. Brockhaus AG, 2002

Das UL-Einkaufsland Alles für Alle in Marktheidenfeld mit Supermarkt, Möbelhaus, Damen- & Herrenboutique, Friseursalon, PC-Shop, Restaurants...

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Bio-zertifizierten Konkurrenz Naturproducts BV kostet hinge-gen auch nur 3,55 Euro (Stand Radix-Katalog 2002). Auchhier ist der Lebe Gesund!-Versand über 74 Prozent teurer.Sowohl der Radix-Versand in Frankenthal als auch der LebeGesund!-Versand verkaufen Produkte der Firma ToPAS:Während beispielsweise die veganen Würstchen Brat-knackies beim Radix-Versand für 2,30 Euro zu haben sind,schlägt der Lebe Gesund!-Versand in seinem zu selben Zeiterschienenen Katalog (1/2002) über 43 Prozent auf und bie-tet sie für 3,30 Euro an.Und was sagt das Universelle Leben dazu? »Der gemeinsa-me Dienst am Nächsten, dem wir unsere Dienstleistungenoder Produkte zu einem fairen Gegenwert anbieten, steht imVordergrund, nicht der Gewinn.«11

Die Harmonie, die in Anbetracht solcher Preise bei vielenKundInnen sicherlich sehr schnell schwindet, ist in denChristusbetrieben ‘Pflicht-Programm’:»Das Betriebsklima ist auf Harmonie aufgebaut – auf derOffenheit und Liebe der Mitarbeiter. In einem Christusbetriebgibt es keine Titel, sondern nur Haupt- und Mitverantwort-liche – nur einer steht über allen: der Herr selbst. Auf ihnrichten wir uns aus; Ihm wollen wir dienen, damit SeinFriedensreich hier auf Erden bestehen kann. – Dadurch wirdauch die Arbeit zum Gebet; wir verwirklichen die BergpredigtJesu Christi in unserem täglichen Leben und Arbeiten.«12

AussteigerInnen-Aussagen zufolge bestünde ein üblicherArbeitstag aus 16 bis 18 Stunden, frei nach dem Motto »Beteund Arbeite«27. Diese Aussagen werden auch von den Weis-heiten Gabriele Witteks gedeckt: »Ein edles Menschenherzgibt sich selbstlos hin, es fragt nicht nach Lohn und An-erkennung.«28 Auch VOICE kann die Aussagen einiger Aus-steigerInnen bestätigen: Silke Dziallas von der KosmoDataWerbeagentur war zu Zeiten der Anzeigengeschäfte zunahezu jeder Zeit im Büro erreichbar.29

Die Christusbetriebe dienen wohl dazu, bereits im Vorfeldunabhängig von der nicht-urchristlich motivierten Wirtschaftzu sein und den menschlichen Lebensstandard zu bewahren,sollten diese ‘normalen’ Betriebe im Friedensreich nicht mehrexisieren.

Bundgemeinde Neues Jerusalem»Die Urgemeinde Neues Jerusalem, die zur Bundgemeindewurde, ist dieses Volk Gottes. Es ist das zentrale Licht imUniversellen Leben.«3

So nannte und beschrieb sich die Gemeinde des UniversellenLebens. Wer ihr beitrat, schloss den Bund mit Jesus und ver-pflichtete sich zum Leben nach der Gemeindeordung.Was ist die Bundgemeinde? »In Meiner Gemeinde bedarf eskeiner Zeremonien. Diese habe Ich den Juden zugestanden,da sie noch nicht, wie ihr in dieser Zeit [1989], den unmittel-baren Weg zum Herzen Gottes gekannt haben und auch dieErlösung noch nicht in sich trugen.«8

Dennoch trafen sich die Gemeindeglieder jeden Samstag zueiner Art ‘Abendmahl’: »Vor dem Mahl halten einer oder zweider Ältesten den Wochenrückblick: Alles Wesentliche, dasFür und Wider, sollte offen ausgesprochen werden. Die Älte-sten, die der Gemeinde vorstehen, stellen der Gemeinde dieFrage: Was war in der vergangenen Woche allgemein posi-tiv und aufbauend und weshalb? Und: Wer oder was hatdazu beigetragen? Die Gemeinde berichtet über das ‘Für’.Die Ältesten, die der Gemeinde vorstehen, werden sodannim Buch der Gemeinde die entsprechenden Vermerke an-bringen. Auch die bemerkenswerten Taten der Glieder derGemeinde für den Geist Christi, die zum Wohle und zumWachstum der Gemeinde beigetragen haben, sollen imGemeindebuch festgehalten werden.«8

Viele Menschen bringen Missionierungen gar nicht mit demUniversellen Leben in Verbindung, vertreten sogar die Mei-nung, dass diese Glaubensgemeinschaft nicht missioniere.Das obige Zitat aus der Gemeindeordnung der ‘UL-Bibel’ Dasist Mein Wort hingegen präsentiert ein anderes Bild (NähereInformationen zur Missionierung durch das UniverselleLeben auch im Artikel Das Ziel des Universellen Lebens aufSeite 24).»Das gleiche geschieht bei dem ‘Wider’. Wer oder was warendie Ursachen der negativen Aspekte in der vergangenenWoche? Auch darüber werden Vermerke in das Buch derWoche eingetragen, das ein Teil der Gemeindebücher ist;auch wer die Verursacher oder Mitverursacher waren – undweshalb sie Schwierigkeiten und Probleme hatten oder nochhaben. Nach dem Abendmahl sollen Älteste, die hierfür inFrage kommen, mit den eventuell noch von Schwierigkeitenoder Problemen Beladenen sprechen. Und so es um Zweiteoder Dritte geht, sollen diese mit bei der Aussprache sein.[...] In Meiner Gemeinde soll jeder jedem dienen.«8

Hier enstand laut AussteigerInnen Druck und Angst – Angst,selbst nicht genug für das »Für« beigetragen oder schlim-mer noch, das »Wider« verursacht zu haben und somit vorder Gemeinde bloßgestellt zu werden. Das offensichtlicheZiel des Universellen Lebens, das Schwinden der eigenenMeinung und Kritikfähigkeit, rückt schließlich näher: »dennunwesentlich und irreal ist das Menschliche, das vom GehirnHervorgebrachte.«9 Wer das »Wider« verursacht, hat dieLehren und den Inneren Weg nicht verinnerlicht.In der Vergangenheit gab es einige Probleme zwischen derBundgemeinde und der Prophetin Gabriele Wittek, die sogarzu einer zeitweisen Lahmlegung der Bundgemeinde geführthaben sollen. Zum heutigen Zeitpunkt ist unklar, ob dieBundgemeide inzwischen ‘reaktiviert’ oder neu gegründetwurde. In einer Art Generalabrechnung hagelte es Vorwürfegegen »Gemeindeglieder«, die »nur Besucher auf demInneren Weg«13 seien und »die Lehren und Hinweise an sichselbst nicht verwirklichte[n] und erfüllte[n], kaum Strah-lenkraft entwickelte[n]«13 und die Christusbertriebe dahernicht halten und führen konnten. Weitere Vorwürfe: »[...]die einen kamen und wollten ihre Interessen durchsetzen,die der Bergpredigt zu wider liefen; andere zogen ihrDarlehen aus den Betrieben zurück«13. »Fachliche Inkom-petenz«13, »Besserwisserei«13, »Trägheit«13 und nicht ange-nommene Lehre13 wurde ihnen vorgeworfen. Die Gemeinde-glieder haben sich nicht nur als ArbeitnehmerInnen zusehen13, sondern dürften nicht das »Ganze, den großenBogen«13, das Friedensreich, aus den Augen verlieren. Nachdem Entfernen dieser »Störenfriede«13 stehe der Entstehungdes Friedensreiches nichts mehr im Wege: »Das Friedens-reich entsteht mit wenigen Menschen, die bereit sind, GottesGesetze für das Friedensreich Jesu Christi zu erfüllen. [...]Diese Zeit ist angebrochen, leider mit wenigen Menschen,die die Voraussetzungen für das aktive Mitwirken erfüllen.«13

Menschen, die also ihr Darlehen (»Darlehen: Die Überlas-sung von Geld oder von vertretbaren Sachen mit der Ver-pflichtung, das Empfangene in gleicher Art, Güte und Mengezurückzuerstatten [§§607folgende BGB]«, BibliographischesInstitut & F. A. Brockhaus AG, 2002) zurück forderten, wur-den als Störenfriede der Bundgemeinde verwiesen. Vielleichtgibt das folgende Zitat aus der Gemeindeordnung für dasFriedensreich Aufschluss über die Gründe für ein solchesVerhalten?»Für das Gemeindeleben ist es nicht gut, wenn ein Glied derGemeinde größeres finanzielles Einkommen aus der Welthat, das es nach seinem Ermessen oder einzig für sich ver-wendet. Eine solche Ungleicheit fördert nicht das Gemein-

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schaftsleben. [...] Ein echtes Glied der Gemeinde wird sichan seinem noch vorhandenen Vermögen nicht bereichern. Eswird dieses dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen, even-tuell für folgende Zwecke wie Kliniken, Altenheime, Schulen,Vater-Mutter-Häuser usw.Ist das Gemeindeglied in das Absolute Gesetz hineingereift,dann wird es erkennen, daß die Gaben Gottes, gleich auswelcher Quelle sie fließen, nicht seine Gaben sind, sondernnur Geliehenes, das dem Gemeinwohl dienen soll, ohne daßdas Glied der Gemeinde auf einen persönlichen Besitz-anspruch besteht.«14

Immer wieder wird das Wohl der Gemeinde hervorgehoben,weshalb die Gemeindeglieder auch in Wohngemeinschaftenleben. Ob diese Wohngemeinschaften aber tatsächlich demWohl der Gemeindeglieder /der Gemeinschaft oder vielleichteher der Kontrolle dienen, ist sicherlich den ein oder ande-ren Gedanken wert. Schließlich ist es weitaus schwieriger,freie Gedanken und Kritik vor den dem Harmoniegebot12 fol-genden MitbewohnerInnen zu leben und zu äußern, wennMeinungen als menschlich und somit »dem göttlichen Wortfern«9 gelten und mensch eventuell nicht weiß, wie die Mit-bewohnerInnen auf diese Verstöße gegen Gottes Gesetzereagieren.Zudem sorgen zwei »Ordnungshüter«30 dafür, dass die Mit-bewohnerInnen die Lehren stets einhalten. Der /die »Äuße-re Ordnungshüter«30 ist zuständig für Sauberkeit und Ord-nung, wozu auch die so genannte Termintafel gehört, in diesich jedeR eintragen muss, wenn er / sie nicht zu den »ge-meinsamen Zeiten«30 in der Wohngemeinschaft anwesendsein kann. Er / sie muss »kurz darlegen, warum und wohin ergegangen ist. Das trägt zur Offenheit und Harmonie bei. Werim Gesetz Gottes lebt oder sich allmählich hineinfindenmöchte, der hat keine Geheimnisse. Sein Leben ist ein offe-nes Buch, in das jeder hineinblicken kann.«30

»Innere Ordnungshüter«30 sorgt für die Einhaltungder’Gesetzmäßigkeiten’: »Die Pünktlichkeit bei der Ausrich-tung [Gebet] am Morgen, nach dem Mittagsmahl und amAbend. Die Ausrichtung sollte jeweils ungefähr zehn Minutendauern. Einerlei, wo sich das Mitglied der Gemeinde befin-det, in der Wohngemeinschaft, am Arbeitsplatz oder imSpeisehaus, sollten diese drei Ausrichtungen auf den Herrntäglich eingehalten werden.Der innere und der äußere Ordnungshüter bemühen sich,eventuelle Zwistigkeiten und Meinungsverschiedenheiten,die in der Wohngemeinschaft auftreten, zu klären. Anwe-send sind dabei nicht nur die Beteiligten, sondern die ganzeWohngemeinschaft. Denn jeder soll aus jeder Situation ler-nen, damit sich Gleiches oder Ähnliches nicht mehr wieder-holt.Der innere Ordnungshüter bemüht sich um die Offenheit derMitglieder der Wohngemeinschaft.«30

Familienleben im Universellen LebenPartnerschaft

»Gott schuf im reinen Sein die Polarität und die Dualität: Inden Himmeln einen sich zwei göttliche Wesen in Gott undlieben einander in Gott. Diese Verbindung in Gott ist einSchöpfungsakt Gottes. Er geht aus dem Polaritäts- undDualitätsprinzip hervor. Die zwei göttlichen Wesen sind inGott auf ewig verbunden, als Kinder Gottes und somit auchals Geschwister.Wie im Himmel, so soll es auch auf Erden sein. Wenn sich zwei Menschen vor Gott die Treue versprechenzur Verehelichung oder wenn sich mehrere Menschen zueiner Geschwistergemeinschaft zusammenschließen – essind Menschen, die untereinander die absolute Reinheit pfle-

gen, zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben oder zur Erfüllungdes Gesetzes –, so sollten sie einander auch die Treue hal-ten. Denn wer sich vor Gott die Treue verspricht, der schließtdas Treuebündnis auch mit Gott. Wer das Treuebündnis hält,der wird auch seinen Nächsten als den Tempel Gottes sehenund ihn auch achten.«8

So leicht es klingt – eine Partnerschaft oder Ehe im Univer-sellen Leben ist nicht einfach zu führen. Denn auch hier gilt:Die Privatsphäre und persönliche Entfaltung wird enorm ein-geschränkt – eine Zweisamkeit gibt es nicht, nur die Ge-meinschaft zählt. »Die Ehepartner im Universellen Leben bil-den jedoch nicht eine in sich abgekapselte Parzelle (Bin-dung), sondern sind offen für das Gemeinschaftsleben. [...]Immer mehr Familien und auch alleinstehende Christus-freunde schließen sich zu geistigen Wohngemeinschftenzusammen. [...] Solche Lebensgemeinschaften sind wichtigeBausteine der Gemeinde des Herrn.«15

Sexualität»Wenn ein geistiges Paar, Dualität genannt, ein (geistiges)Kind zeugt, so wird dies von anderen Geistwesen betreutund geführt. Mit den geistigen Eltern besteht eine Verbin-dung, jedoch keine Bindung«16

Um ein geistiges Paar zu sein, müssen beide Partner die Leh-ren verinnerlicht haben. Wenn der /die PartnerIn sich nichtvoll und ganz Gottes Willen untergibt, darf keine Beziehunggeführt werden. Kinder dürfen nur von ‘annerkannten’ und‘gesunden’ Menschen und dann auch nicht aus der Lust her-aus gezeugt werden: »Im Laufe der Zeiten verrohte dasMenschengeschlecht immer mehr. Es wuchs das Begehren,das Besitzen-, Sein- und Habenwollen, und damit wuchsenzugleich die Sinneslüste und Gelüste. Die Menschen verwan-delten die Gaben Gottes mit immer mehr Aufwand an Zu-bereitung und steigerten damit ihre Gelüste und deren Be-friedigung. Der Mann begann, die Frau zu begehren, undnahm mehrere Frauen. Die ‘Lust auf das Fleisch’, auf denKörper der Frau, nahm zu. Der Zeugung eines Kindes gingimmer mehr die Sinneslust und ihre Befriedigung voraus.«8

Gottes Gesetze verbieten auch das weitervererben bekann-ter Krankheiten. Welche Krankheiten allerdings als zu kri-tisch für eine Kinderzeugung sein sollen, wird nicht genauerbeschrieben: »Ich erkläre folgende Aussage: ‘Aber Ich sageeuch, wenn ein Mann und ein Weib sich in Ehe verbinden mitkranken Körpern und kranke Nachkommen zeugen, so sindsie schuldig, selbst wenn sie nicht ihres Nächsten Weib oderMann genommen haben.’ Wer seine Krankheit kennt undweiß, daß sie ansteckend ist, und sich trotzdem verehelichtund Kinder zeugt, die dann von der gleichen Krankheit befal-len sind, der macht sich vor dem Gesetz des Lebens und derFreiheit schuldig.«8

KindererziehungEltern wird empfohlen, die Kinder zur Erziehung in so ge-nannte Vater-Mutter-Häuser zu geben, denn »Unser himm-lischer Vater ist unvorstellbar liebreicher und gütiger alsunsere irdische Mutter. Er ist uns näher als unser Atem«26.Die Eltern sind dazu angehalten, sich auch weiterhin denKindern zu widmen, den Lehren Gottes sollen sie aber durchErzieherInnen und BetreuerInnen näher gebracht werden.»Viele, die Kinder gezeugt und geboren haben, erwachen fürden Dienst am Nächsten und sehen darin ihre Aufgabe. Siesollten ihre Kinder nicht vernachlässigen, sondern einemVater-Mutter-Haus anvertrauen, in welchem sie in rechterWeise nach den Gesetzen der selbstlosen Liebe erzogenwerden. Die Eltern jedoch werden mit ihren Kindern verbun-den bleiben und sie nicht verlassen. Wer im selbstlosen

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Dienst steht, der wahrt die Gebote der selbstlosen Liebe: DieEltern werden die Kinder, so oft es ihnen möglich ist, zu sichnehmen. Sie werden das Vater-Mutter-Haus unterstützenund positive Kräfte hineinfließen lassen, auf daß sich alleKinder im Vater-Mutter-Haus wohlfühlen und auch dort ihrZuhause haben. [...]Die Eltern und der Älteste werden sodann die Kinder gott-erfüllten Erziehern und Lehrern übergeben, die sie in denweltlichen Pflichten belehren und ihnen im Laufe der erstenSchuljahre die Gesetze Gottes so weit erklären, wie sie diesein ihrer noch kindlichen Art verstehen«8

Durch Kindergärten (www.kindergartenland.de), unter an-derem mit 24-Stunden-Betreuung, wird die Vorschulzeit ab-gedeckt, die private Grund- und Hauptschule begleitet dieKinder noch weitere neun Jahre. »Als Lehrer, Erzieher undSozialpädagogen sind wir bestrebt, den uns anvertrautenKindern und Jugendlichen eine Erziehung im Einklang mitden Zehn Geboten Gottes und der Bergpredigt des Jesus vonNazareth zu bieten. [...] Die private Grund- und Hauptschulewird sowohl von Kindern der Glaubensgemeinschaft der Ur-christen im Universellen Leben besucht, als auch von einerzunehmenden Zahl Schülerinnen und Schüler, deren Elternanderen Konfessionen oder Glaubensrichtungen angehö-ren.«17 Die Schule bietet unter anderem ein Internat undverschiedene Lernwerkstätten (Schreinerei, Maurer- undMetallwerkstatt, Schusterei, Weberei, Bäckerei, Gärtnerei,Frisörstube, Kindergarten, Elektrotechniker, Fliesenarbeiten,Hausmeistertechnik, Schneiderei, Töpferei, Lebensmittel-technik, Landwirtschaft, Gesundheitswesen, Kinderkrippe)an. So werden die Kinder Berufen, denen sie auch in einemUL-Betrieb nachgehen können, nahe gebracht.Nachdem die Kinder so viele Jahre lang die Lehren verinner-lichten, dann den ‘Inneren Weg’ gehen konnten und somit indie Gemeinde aufgenommen wurden, können sie ebenfallsmit einem Gemeindeglied eine Partnerschaft eingehen undein geistiges Kind zeugen. Eventuelle Fragen und Zweifelkonnten bereits am Anfang der ‘Ausbildung’ beseitigt wer-den, da diese jungen Menschen seit ihrer Kindheit nur mitErzieherInnen, LehrerInnen und BetreuerInnen aufwachsen,die nach den Lehren Gottes leben. Auch hier drängt sich einVergleich mit der Gehirnwäsche auf...

Krankheit und Alter im Universellen LebenWie ensteht Krankheit?

»Krankheit beruht auf falschem Denken. Die Angst vor einerKrankheit bewirkt um und sodann in uns das Erscheinungs-bild dieser Krankheit. Es entsteht, weil wir uns aus der Abso-lutheit durch falsches Denken herausgegeben haben. ImGeiste existiert keine Krankheit. So muss sie von uns selbstgeschaffen worden sein. Das falsche Erscheinungsbild istunser Wesen. Es ist ein manifestierter Gedankenkomplex inunserem Körper.«16

Krankheiten sind also wie jedes Elend, das einem zustößt,selbst verschuldet (nähere Informationen im Artikel DieLehren des Universellen Lebens auf Seite 6).

Die Klinik des Universellen LebensDennoch bieten die seit 1986 erbauten Christus-KlinikenHilfe bei Krankheiten an. So erklärt beispielsweise dieHG Naturklinik: »Wir praktizieren die Heilverfahren nachchristlichen Ur-Heilweisen. Diese wecken im Menschen dieSelbstheilungskräfte, damit sie im Organismus wirksam wer-den und bleiben. Ruhe heilt.«18 Mit christlichem Ur-Heil-wesen sowie naturheilkundlicher und Schulmedizin (darun-ter Heilfasten, Bewegungs- und Ernährungstherapie, Ho-möopathischer Behandlung, Gruppengesprächen, Vorträgen,

Meditation etc.) wird versucht, jeder Krankheit der Garaus zumachen und dem/der PatientIn die Lehren des UniversellenLebens näher gebracht werden. Für einige Menschen ist derAufenthalt in der Naturklinik und nicht die KosmischeLebensschule der erste Kontakt mit den UrchristInnen.Desweiteren exisitert noch das Regenerationscentrum.»Gewachsen aus der Physikalischen Therapie Michelriethstehen wir Ihnen als ein Team von Physiotherapeuten, Mas-seuren, Lymphdrainage-Therapeuten, Fachkosmetikerin,Med. Fußpflegerin und Ernährungsberaterin mit höchsterKompetenz zur Verfügung. Wir verstehen es, diese Kompe-tenz als individuelle Betreuung in Ihren Aufenthalt einfließenzu lassen.«19

Dass diese Einrichtungen vor allem dazu dienen, die Lehrenzu verbreiten anstatt die eigenen AnhängerInnen zu heilen,besagt folgender Text aus der ‘Bibel’ des UniversellenLebens: »So beruhen Krankheiten, Seuchen auf falschemEmpfinden, Denken, Sprechen und Handeln – und auch auffalscher Ernährung und tierischer Kost. Ernährt sich einMensch einzig mit den Gaben der Natur, welche die Erde denMenschen schenkt, verstößt er jedoch in seinem Empfinden,Denken, Reden und Handeln gegen das göttliche Gesetz, sohebt auch dieser Mensch die positiven Kräfte in der Nahrungauf – das heißt, er transformiert sie zu negativer Kraft her-unter.«8

Senoirenheime im Universellen LebenIn Zusammenarbeit mit der HG Naturklinik unterhält dasUniverselle Leben auch ein Seniorenheim namens HausSpessartblick20; unter anderem mit Kurzzeit-Pflegeplätzenund betreutem Wohnen. Dieses Heim ist wohl hauptsächlichdafür gedacht, dass UL-AnhängerInnen ihre Nächstenliebeerproben können, denn die Menschen im Seniorenheim sindin der Regel nicht mehr dazu in der Lage, aktiv am Errichtendes Friedensreiches mitzuwirken (eventuell können sie oderihre Angehörigen noch finanzielle Unterstützung leisten,doch in Christusbetrieben arbeiten können sie meist nichtmehr). Das Universelle Leben sieht in diesen Betriebenjedoch »Einrichtungen, die in der ‘großen Not’ der bevorste-henden Apokalypse Nahrung und Obdach, medizinischeVersorgung und geistigen Trost bieten können.«31

Eingangsbereich der HG Naturklinik in Marktheidenfeld.

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Fußnoten1 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreunde

stellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989, Kapitel II, Artikel 4

2 Website des Universellen Lebens, www.universelles-leben.org/deutsch/veranstaltungen/treffen_aller_gottsucher.html

3 In den folgenden Städten existieren so genannte Kosmische Lebens-schulen: Aachen (D), Aarau (CH), Altfeld (D), Achaffenburg (D),Augsburg (D), Basel (CH), Berlin (D), Bern (CH), Bregenz (A),Bremen (D), Brilon (D), Burghausen (D), Chemnitz (D), Co-burg (D), Darmstadt (D), Deggendorf (D), Düsseldorf (D), Er-furt (D), Erlangen (D), Essen (D), Feldkirch (A), Frankfurt (D),Freiburg (D), Fulda (D), Graz (A), Hamburg (D), Hannover (D),Heidelberg (D), Heidenheim (D), Heilbronn (D), Innsbruck (A),Karlsruhe (D), Kassel (D), Kaufbreuen (D), Kempten (D), Klagen-furt (A), Köln (D), Konstanz (D), Kufstein (A), Landau (D), Lau-sanne (CH), Linz (A), Mannheim (D), Marburg (D), Marktheiden-feld (D), München (D), Münster (D), Nürnberg (D), Offenburg (D),Oldenburg (D), Passau (D), Pöttmes (D), Rapperswil (CH), Ried (A),Rosenheim (D), Saarbrücken (D), Salzburg (A), Schweinfurt (D),Singen (D), St. Gallen (CH), Stuttgart (D), Traunstein (D), Trier (D),Tübingen (D), Ulm (D), Villach (A), V-Schwenningen (D), Wien (A),Wiener Neustadt (A), Wiesbaden (D), Winterthur (CH), Würz-burg (D) und Zürich (CH). Quelle: Website des UniversellenLebens, www.universelles-leben.org/deutsch/veranstaltungen/orte_urchristlicher_begegnung.html

4 Website des Universellen Lebens, www.universelles-leben.org/de/heilzentrum/de/heilung.html

5 Website des Universellen Lebens, www.universelles-leben.org/deutsch/veranstaltungen/der_innere_weg.html

6 In der Boutique CosmosChic finden sich Kleidungsstücke ausWolle und Seide, im Einrichtungshaus Das Karussell werdenMöbel mit Tierhautbezügen (zum Beispiel ein Schreibtisch mitLederauflage, Stühle mit Lederbezug etc.), auch im Schuh-geschäft Der gute Schuh sind Lederschuhe erhältlich und IhrSpessarts Natur-Supermarkt sieht es weder mit dem Natur- nochdem Tierschutz so eng, wenn es darum geht, mit ‘konventionel-len’ im Tierversuch getesteten Reinigungsmitteln wie beispiels-weise Sagrotan Geld zu verdienen.Quellen: Werbefaltblatt Die Perle an der A3 über das Einkaufs-land Alles für Alle; Website des Einkaufslandes Alles für Alle,www.alles-fuer-alle.de; Website des Einrichtungshauses DasKarussell, www.das-karussell.com; Zeuginnenaussage von LeaneHenke.

7 Website des Universellen Lebens, www.universelles-leben.org/deutsch/wir_ueber_uns/zehn_gebote.html

8 Das ist mein Wort; Universelles Leben e.V.; 2. Auflage 19939 Aus dem Leben der Prophetin Gottes; Universelles Leben; 2. über-

arbeitete Auflage März 198410 Artikel Steht der Weltuntergang bevor?; Zeitschrift Der Christus-

staat, Ausgabe 21, 15. Dezember 198611 »Ziel der Christusbetriebe ist es, die Grundbedürfnisse des Men-

schen – Nahrung, Kleidung, Wohnung, Arbeit usw. – mit qualita-tiv hochwertigen Dienstleistungen und Produkten zu befriedigen.Die Preise orientieren sich dabei am Markt. Der gemeinsameDienst am Nächsten, dem wir unsere Dienstleistungen oderProdukte zu einem fairen Gegenwert anbieten, steht im Vor-dergrund, nicht der Gewinn.«Quelle: Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christus-freunde stellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. über-arbeitete Auflage 1989, Kapitel III, Artikel 2.1.

12 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreundestellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989, Kapitel III, Artikel 2.1.

13 Zeitschrift Das Friedensreich, Ausgabe 12, 200014 Der Hirte und seine Herde – Die Gemeindeordnung für das

Friedensreich, Jesu Christi offenbart durch seine ProphetinGabriele, Würzburg; 1. Auflage 1987

15 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreundestellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989, Kapitel V, Artikel 1

16 Zeitschrift Der Christusstaat, 17.-19. April 198717 Private Grund- und Hauptschule Lern mit mir

www.lernmitmir.org

18 Internetseite der HG Naturklinik: www.naturklinik.com19 Internetseite des Regenerationscentrums

www.regenerations-centrum.de20 Internetseite der HG Naturklinik

www.naturklinik.com/de/webseiten.html#Sozialstation:21 Die Urchristliche Gemeinschaft GmbH, später der Verein zur

Verbreitung und Verwirklichung der Lehre Jesu Christi, klagtegegen eine weitere Nennung des Universellen Lebens in einerBerliner Informationsbroschüre über Sekten – vergeblich. DasZitat entstammt dem erstinstanzlichen (noch nicht rechtskräfti-gen) Urteil der 27. Kammer des Berliner Verwaltungsgerichtsvom 09. Dezember 1999 (Aktenzeichen VG 27 A 34.98).

22 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreundestellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989, Kapitel III, Artikel 2.

23 Bei einem Besuch Marktheidenfelds am 11. August 2002 wurdenum das Gebäude des Lebe Gesund! Versand mehrere Ratten-fallen entdeckt und fotografiert.

24 Gabriele Wittek: Selbsterforschtes und Erlebtes – Lebensanwei-sungen und Hilfen aus der Pilgerfahrt zum Gottmenschen;Gemeinschaft zur Förderung des Heimholungswerkes JesuChristi e.V., Januar 1984, Seite 14

25 Gabriele Wittek: Selbsterforschtes und Erlebtes – Lebensanwei-sungen und Hilfen aus der Pilgerfahrt zum Gottmenschen;Gemeinschaft zur Förderung des Heimholungswerkes JesuChristi e.V., Januar 1984, Seite 56-57

26 Gabriele Wittek: Selbsterforschtes und Erlebtes – Lebensanwei-sungen und Hilfen aus der Pilgerfahrt zum Gottmenschen;Gemeinschaft zur Förderung des Heimholungswerkes JesuChristi e.V., Januar 1984, Seite 65

27 »Dein Reich kommt – Dein Wille geschieht – Bete und arbeite«Quelle: Websites der UL-Zeitschrift Das Friedensreich, www.das-friedensreich.de, sowie der Gabriele-Stiftung – Das SaamlinischeWerk der Nächstenliebe an Natur und Tieren, www.gabriele-stiftung.de

28 Gabriele Wittek: Selbsterforschtes und Erlebtes – Lebensanwei-sungen und Hilfen aus der Pilgerfahrt zum Gottmenschen;Gemeinschaft zur Förderung des Heimholungswerkes JesuChristi e.V., Januar 1984, Seite 12

29 Ob um 7 Uhr morgens, vormittags, mittags, nachmittags, abendsoder auch gegen 21 oder 22 Uhr: Silke Dziallas ging meist per-sönlich ans Telefon. Zweimal (tagsüber) wurde sie entschuldigt,da sie in einer Besprechung bzw. unterwegs sei. Quelle: AndreasHochhaus, Anzeigenleitung des Tierrechtsmagazines VOICE.

30 Der Hirte und seine Herde – Die Gemeindeordnung für das ReichGottes auf Erden, 1987, Universelles Leben e.V., Seite 67ff

31 Zeitschrift Der Christusstaat, Ausgabe 19, Oktober 1993

Faschismus im Universellen Leben»Einst Judenverfolgung, jetzt Verfolgung der Urchristen«prangte als fette Headline auf dem Christusstaat ExtrablattNr. 15 vom September 1993.Seltsamer Vergleich. Die Juden, die nach Meinung des Uni-versellen Lebens für ihr Schicksal selbst verantwortlich sind,müssen nun dafür herhalten, die ‘Ungerechtigkeiten’, diedem UL widerfahren, deutlich zu machen. Dass das Univer-selle Leben ansonsten selbst antisemitische Schriften ver-breitet, wird gern unter den Tisch gekehrt.In der Sonderausgabe Nr. 9 des Christusstaat, dem Organder Bundgemeinde Neues Jerusalem, vom November 1991widmet sich Redakteur German Murer ausführlich der dro-henden Übernahme der Weltherrschaft durch die Juden.Sein ‘Beweis’: Der deutsche Reichsadler sei entsprechendgeändert worden, damit sich das »zionistische Symbol vonMacht und Herrschaft«, der Davidstern, zeige: »Denursprünglichen Reichsadler findet man noch auf dem gelten-den Ein-Mark-Stück. Auf dem Zwei-Mark-Stück findet sichder Adler bereits in veränderter Form.Die Konturen des neuen Adlers sind beschnitten. Legt manan seine Seiten Linien an, so entsteht der Davidstern [...].«

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Weiter geht es mit der Asylantenfrage. Auf der Titelseiteunter der Überschrift Asylanten: Warum kommen sie?1 wirddie Karma-Lehre zum Besten gegeben. Auch ein Grund für‘geistige’ Ausländerfeindlichkeit wird gleich mitgeliefert: »Dieweltweiten Flüchlingsströme sind nicht mehr aufzuhalten.[...] Sind sie bereits dabei, die Festung ‘Europa’ zu über-rollen?«1 Na denn. Erst wollen die Juden die Weltherrschaftübernehmen, jetzt wird Europa von Asylanten überrollt.»Wenn Millionen von Menschen massenweise auswandern,wenn sie vor ihrem Schicksal zu fliehen versuchen, dessenUrsachen sie möglicherweise an gerade ihrem jetzigen Orthätten bereinigen sollen, so ist hier zu fragen, ob sie dabeidas Gesetz Gottes befolgen.«1 Die Möglichkeit, dass es viel-leicht Gottes Gesetz ist, dass Europa von Asylanten »über-rollt« wird, weil das europäische Volk ‘eine Schuld berei-nigen’ muss, wird nicht bedacht. Stattdessen werden derHass und die Gewalttätigkeit Asylanten gegenüber durch-leuchtet und zu erklären versucht: »Bestimmte Jugendlicheaber möchten die Asylanten mit Gewalt verdrängen und ver-treiben. Woher kommt diese Gewaltbereitschaft? [...]Betrachten wir diese Ereignisse aus geistiger Sicht, dann läßtsich folgendes sagen: Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes.Die Erde [...] ist eine Bewährungs- und Abtragungsstätte.[...] Durch die globalen Fluchtbewegungen und Völkerwande-rungen können sich Menschen begegnen, die sich ansonstennie begegnet wären. So findet derzeit eine Durchmischungder Menschen statt, wie wohl nie zuvor. [...] Wenn wir nunmit einem dieser Menschen zusammentreffen, so stellt sichdie Frage, ob wir nicht etwas mit ihm zu bereinigen haben.Denn das Zusammenführen von Menschen ist immer auchein Aspekt im Kausalgesetz. [...] [D]ann kann es sein, daßwir dort zur unrechten Zeit auf Menschen treffen, mit denenwohl einiges zu bereinigen wäre, doch es ist noch nicht derrechte Zeitpunkt. Was unter anderen Umständen zu einemanderen Zeitpunkt gelöst worden wäre, kann nun zu einemunüberbrückbaren Problem werden. Vielleicht geschieht wie-der Haß, Gewalt, Neid, Ausstoßung und dergleichen mehr.Deshalb sollten wir erkennen: Diese Zusammenführung vonMenschen sollte nicht im Eigenwillen erfolgen. Das heißt,man sollte nicht leichtfertig sagen: Ich verlasse jetzt meinenHeimatort und gehe an einen anderen Ort. Denn: ich habemich an dem Ort auf dieser Erde inkarniert, zu solchen Men-schen, mit denen ich etwas zu bereinigen habe.«1

Also hat der verfolgte oder Hunger leidende Mensch, der ineinem anderen Land Asyl sucht und dort auf Hass undAblehnung stößt, dieses Verhalten durch seine Taten selbsthervorgerufen. Er wird nicht von rechsradikalen Deutschengehasst, zusammengeschlagen, vergewaltigt oder sogarumgebracht, nein, er kann »[d]em Gesetz von Ursache undWirkung [nicht] entfliehen; denn was der Mensch sät, daswird er ernten«1. »Nichts stößt uns zu, was wir nicht selbstverursacht haben.«21

German Murer lieferte drei (!) Jahre nach Erscheinen solcherArtikel eine Erklärung ab2, die besagt, dass er als »selb-ständiger Redakteur [...] unaufgefordert zugesandtes Ma-terial«2 ungeprüft verwendete, dies aber nicht so gemeintsei und dass die »Urchristen im Universellen Leben sich mitden Menschen jüdischer Herkunft verbunden [fühlen].«2

Desweitern moniert er, dass als Beleg für die Unterstellungvon Antisemitismus »eine einzige Nummer (!) der seit über10 Jahren regelmäßig erscheinenden Zeitung Christusstaatvon 1991«2 diene.Allein schon in diesem Artikel verweisen wir auf in dreiAusgaben dieser Zeitschrift erschienen Aussagen. Dass abersolche Artikel in dem eingestellten Christusstaat keinesfallsder Fehltritt eines einzigen Redakteurs sind, sondern mehr

AnhängerInnen des Universellen Lebens die Karma-Lehregerne mit der Judenverfogung im Dritten Reich verbinden,beweist die Aussage von Klaus Meurer, dem Geschäftsführerder inzwischen eingestellten Zeitschrift Christusstaat wäh-rend eines Vortrages. Laut Hans-Walter Jungen (Bürger-initiative gegen das Universelle Leben in Hettstadt, Autor)habe Meurer erklärt, die Juden im Dritten Reich seien»Wahrscheinlich reinkarnierte Seelen von Sklavenhaltern imAlten Rom«3 und nach dem göttlichen Gesetz »unter Hitlereben ‘dran gewesen’«3. Natürlich wurde von Klaus Meurersofort ein Prozess angestrengt mit dem Ziel, Veröffent-lichungen dieser Art zu verbieten und die betreffenden ver-öffentlichten Textstellen zu schwärzen. Im Berufungsprozessmusste Meurer jedoch eine Niederlage einstecken, da AutorHans-Walter Jungen Zeugen für Meurers antisemitischeÄußerungen aufweisen konnte.4

Wenn mensch mit diesen rassisitschen Äußerungen die Be-völkerung aufwecken will, fällt gerne das Gegenargument»Aber nur, weil ein bis zwei Leute solche Sprüche abgeben,ist doch nicht das ganze UL rassistisch«. Betrachtet menschjedoch den Titel der Zeitschrift, in der German Murer seineantisemitischen und ausländerfeindlichen Aussagen verbrei-tete (Christusstaat international Das Wort der Bundgemein-de Neues Jerusalem im Universellen Leben), so wird deut-lich, dass es sich um ein Verbandsorgan handelt, dass dieLehren einer Gemeinschaft und nicht die einer einzelnenPerson verkündet.Dass diese Gemeinschaft schon von Anbeginn in rechtenKreisen zu finden ist, zeigt allein schon die Satzung derGemeinschaft zur Förderung des Heimholungswerkes JesuChristi – Die Geist=Christus-Kirche e.V. (heute UniversellesLeben). Dort wird unter §7 als Auflösungsbegünstigter dasKinderhilfswerk Bruderschaft Salem GmbH in Stadtsteinachangegeben. Umgekehrt wurde bei der Gründung des Ver-eines Salem Bruderschaft e.V. das Heimholungswerk derGabriele Wittek als Begünstigter im Falle der Auflösung ge-nannt.Wer aber ist die Bruderschaft Salem? Gegründet wurde sieim Jahre 1957 von Gottfried Johannes Müller (geboren am10. April 1914 in Gschwend).

Ausschnitt aus dem Artikel Der “Zions”-Adler aus dem Christusstaat.

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Salem besteht aus einem weitverzweigten Netzwerk ver-schiedener Unternehmen und Vereine, darunter auch staat-lich anerkannte, beihilfefähige Kinder- und Jugenddörfer imIn- und Ausland, ganzheitliche, biologische Siedlungen undLindenhöfe, die Bio-Kur-Klinik Lindenhof Salem, die Werk-schaft der Armen e.V., der Bund für Existenzarbeit e.V., einJugendclub 2000 e.V., ein Bund für Sozialarbeit, das obenerwähnte Kinderhilfswerk Salem e.V., diverse Tier-, Natur-und Umweltschutz-Initiativen und vieles mehr.Zahlreiche Verfahren wegen Spendenmissbrauchs, arglisti-ger Täuschung, Steuerhinterziehung u.ä. wurden eingestelltoder endeten mangels Beweisen mit Freispruch.Nach der Gründung der Bruderschaft Salem GmbH kamenweitere Einrichtungen hinzu, so zum Beispiel eine SalemHotel- und Gaststätten GmbH, die Salem Bio-Bau- undWohnungsgesellschaft mbH, die Salem Verwaltungsgesell-schaft und Co. Beteiligungs KG, eine Salem-Aussätzigen-Hilfe und einiges mehr. Überdies werden Vollwertkost,Getreidemühlen und Körperpflegeartikel produziert und ver-marktet. Die Parallelen zum Universellen Leben sind nicht zuübersehen...Als früheres SA-Mitglied (Deckname »Weltikus«)12 pflegt Gott-fried Müller zahlreiche Kontakte zur rechtsextremen Szeneund verbindet völkisch-nationalistisches Gedankengut undchristlich-mystische Vorstellungen mit esoterischen Denk-weisen: »Der Stern von Bethlehem kommt wieder! [...]Wenn Jupiter und Saturn sich wieder zusammentun, werdensie wieder den Frieden ankündigen, nämlich das Neue Zeit-alter, als ein Zeitalter des Friedens. [...] Freilich geht nebendiesem Anbruch eines friedlichen Zeitalters ein Reinemachenunserer verwüsteten Erde einher. [...] man spricht auchschon von bevorstehenden Katastrophen apokalyptischenAusmaßes.«13

1974 initiierte Gottfried Müller eine Kampagne zur Freilassungder ehemaligen SS-Verbrecher Herbert Kappler und WalterReder aus italienischer Haft. Der ehemalige SS-Hauptsturm-führer Reder hatte ein ganzes italienisches Dorf ausrotten las-sen, Obersturmbannführer Kappler ließ 1944 Hunderte vonMenschen in der Nähe von Rom durch Genickschuss ermor-den. Müller sammelte Unterschriften, schrieb an den Bundes-präsidenten und ließ in seinen Kinder- und Jugendheimen fürdie SS-Leute beten.15 Überhaupt orientieren sich Müllers Er-ziehungsmethoden an denen des NS-Staates. Die Heimein-richtungen führte er zu seiner Zeit wie ein Sektenguru undforderte unbedingten Gehorsam sowohl in religiösen als auchin weltanschaulichen Fragen. Auf Kritik wird mit drakonischenStrafen reagiert. Obwohl die Medien immer wieder über dieZustände in Müllers Kinder- und Jugendheimen berichteten,handelten die zuständigen Jugendämter nur in einigen weni-gen Fällen. Gottfried Müller war mit Max Otto Bruker eng ver-bunden, der sich um die Ernährungsfragen der Kinder undJugendlichen der Salem-Einrichtungen kümmerte.Im November 1989 hielt die rechtsextreme OrganisationNotverwaltung des Deutschen Ostens auf dem SalemLindenhof in Stadtsteinach eine Tagung ab, bei der derFunktionär der Gemeinschaft deutscher Osten (GDO), UweStolle, als Referent auftrat. 1971 suchte Stolle im NPD-nahen Blatt Deutsche Nachrichten nach ZeugInnen für eineAuseinandersetzung mit der Polizei in Helmstedt, wo er am17. Juni 1971 an einer Versammlung der neofaschistischenAktion Widerstand (Parolen u.a. »Willy Brandt – an dieWand« und »Fegt ihn weg, den roten Dreck«) teilnehmenwollte. Die Kundgebung wurde jedoch verboten. Sowohl dieGemeinschaft deutscher Osten als auch die Aktion Wider-stand haben die Re-Germanisierung der ehemaligen deut-schen Ostgebiete zum Ziel.

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Vom 10. bis 12. November 1995 referierte der langjährigeFreund Gottfried Müllers, der Holocaust-Leugner und lang-jähriger Präsident des Weltbundes zum Schutz des Lebens(WSL)16 Ernst Otto Cohrs17, auf der Herbsttagung der Salem-Bio-Akademie. Ebenfalls Referent der Tagung: Der AutorGünther Schwab aus Salzburg, ehemals NSDAP-Mitglied so-wie Begründer und langjähriger Präsident des Weltbundeszum Schutz des Lebens (WSL).In einem Fernsehbericht des Westdeutschen Rundfunks(WDR) aus dem Jahre 1996 wird Gottfried Müller mit denWorten zitiert: »Adolf Hitler habe den Krieg nicht angefan-gen, die Polen hätten den Angriff der Deutschen provoziert«und »es könne nicht angehen, dass ein weißes Mädchen miteinem Schwarzen ins Bett ginge«.18

Der ehemalige Rechtsterrorist Manfred Roeder, den GottfriedMüller heute nicht mehr kennen will, brachte Müller mit demDeutsch-Russischen Gemeinschaftswerk – FördervereinNord-Ostpreußen zusammen. Mit Hilfe dieses Vereins, dersich der Re-Germanisierung der russischen Enklave ver-schrieben hat, baute Salem im nördlichen Ostpreußen eineSiedlung. Offiziell beginnt dieses Engagement der Bruder-schaft Salem im Juni 1993. Im Faltblatt Salem-Hilfe wird umfinanzielle Unterstützung gebeten. Zunächst sei der Bau vonfünfzehn Bauernhöfen geplant. Doch Müller verkündet auch:»Wir werden, will's Gott, ein Dorf nach dem anderen im ehe-mals deutschen Ostpreußen errichten.«19 In seinem Rund-brief (Oktober-Ausgabe 1994) berichtet Manfred Roeder:»Das zweite Haus wird von unsern Salem-Freunden im Sturm-schritt hochgezogen.«Das Oberlandesgericht Frankfurt über die BruderschaftSalem: »Tatsächlich erscheint die Bruderschaft als rechts-extrem eingestellt.«14

Doch nicht nur die Verbindungen der Gemeinschaft umGabriele Wittek zur Bruderschaft Salem oder German Murerstellen das Universelle Leben in ein rechtes Licht. Auch wei-tere AnhängerInnen oder SymphatisantInnen des Universel-len Lebens verbreiten munter faschistisches Gedankengut.Einer von ihnen: Prof. Dr. Hubertus Mynarek, Kirchenkritikerund »Begründer des ökologischen Humanismus«5. In seiner‘Öko-Theologie’ übernimmt Mynarek die antisemitischen,zivilisationskritischen, völkisch-rassistischen Inhalte seiner‘Vorgänger’ Lagarde, Langbehn, Hauer und Hunke. »Erarbeitet die organisch-biologistische Weltsicht, die sich vonLagarde und Langbehn über Hauer und Hunke schon durch-zieht, mit deutlich antidemokratischen Konsequenzen herausund sucht hierüber wie über seine Zivilisationskritik (bisherweitgehend erfolglos) den Anschluß an die Ökologie-bewegung der 70er und 80er Jahre. [...] Am Ende kann dieextremistische Rechte aus seinem Ansatz sogar neuerlicheVernichtungsforderungen gegen Mitmenschen religiös be-gründen.«5 Als Kirchenkritiker wird Mynarek vom Univer-sellen Leben mit Kusshand aufgenommen, verlegt sein BuchDie neue Inquisition im UL-eigenen Verlag Das Weiße Pferd,tritt als Redner für die Initiative Mahnmal für Kirchenopfer6

auf und verfasste sogar ein Rechtsgutachten7 im Auftrag derbayrischen Staatsregierung über das Universelle Leben, aufGrund dessen der Glaubensgemeinschaft die Einrichtungvon Schulen8 genehmigt wurde. Durch ein Interview in derAnti-Jagd-Broschüre Der Lusttöter (erschienen im VerlagDas Brennglas) wird Mynarek erneut die Möglichkeit gege-ben, seine antisemitische Gesinnung zu verbreiten und in dieTierrechtsbewegung hineinzutragen (»Das schlimmste KZbereiten wir den Tieren!«).Also wieder einer mehr, der vom Universellen Leben un-kritisiert sein rechtes Gedankengut verbreiten kann. Aber dieAussagen Meurers, Murers oder Mynareks sind nicht die

Einstellung einzelner Faschisten im (Umfeld des) Universel-len Leben(s). Im UL wird deutlich davor gewarnt, den Juden‘ähnlich’ zu werden, da sonst das Selbstverschuldungsgesetzzuschlägt: »Prüft euch und euer Leben, ob ihr nicht in klei-nen und in großen Dingen ähnlich denkt, redet und handeltwie die Juden der damaligen Zeit. Auf diese Weise werdenviele zum Judas. Sie werden dafür zu tragen haben – wennnicht mehr in dieser Einverleibung, dann in den Seelen-reichen oder in einer der nächsten Fleischwerdungen; dennwas der Mensch sät, das wird er ernten. Seit nahezu 2000Jahren ernten die Juden von einer Fleischwerdung zur ande-ren, was sie damals und auch in ihren weiteren Einverleibun-gen gesät haben – bis sie ihren Erlöser an- und aufnehmenund das bereuen, was sie verursacht haben.«9

Wobei wir wieder bei der Karma-Lehre angelangt wären.»Christus selbst sagt uns zum Aspekt der Abtragung: ‘Mußtdu also Pein und Kummer erdulden, dann gib nicht deinemNächsten die Schuld an deinem Zustand. Du selbst bist nichtder Urheber – und nicht dein Nächster. Deine Pein und deinKummer sind das Saatgut in deiner Seele, das aufgegangenist – und sich auch in deinem Leib als Ernte zeigt.’«10

Es gibt keinen Täter und kein Opfer – der Mensch, demetwas schlechtes widerfährt, ist selbst der Täter. Wie weitdarf mensch mit dieser Einstellung gehen? Kann jedes Ge-waltverbrechen mit der Karma-Lehre ‘entschuldigt’ werden?

Fußnoten1 Zeitschrift Christusstaat, Werbe-Sondernummer, Oktober 19922 Stellungnahme German Murers in der Zeitung Main-Post vom

07. Februar 19953 Hans-Walter Jungen: Universelles Leben: Die Prophetin und ihr

Management; 19964 Berufungsprozess vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht

Hamburg, Aktenzeichen 7 U 98 /965 http://home.snafu.de/bifff/Mynarek.htm6 www.kirchenopfer.de, Website der Initiative Mahnmal für

Kirchenopfer7 www.grosse-nobis.info/texte/sekte.htm8 Bisher betreibt das Universelle Leben nur eine Schule, die private

Grund- und Hauptschule »Lern mit mir«.9 Das ist mein Wort; Universelles Leben e.V.; 2. Auflage 1993

10 Zeitschrift Christusstaat, Nr. 2 / Januar 199211 Informationsdienst gegen Rechtsextremismus (IDGR), www.idgr.de12 Bundesarchiv Berlin, Schreiben vom 17. Dezember 199613 Salem-Zeitung, Ausgabe November 197914 Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt (Aktenzeichen

16 U 135/94 2/3 O 185/94).15 Berliner Zeitung vom 24. Januar 199816 Gegründet 1958 von Werner Georg Haverbeck (1909-1999).

Thema des Weltbund zum Schutz des Lebens e.V. (WSL) ist dasDurchführen von Seminaren zum so genannten ‘Lebensschutz’.Dieser ‘Lebensschutz’ wird als die »Erneuerung und Vertiefung«des Lebens »im Sinne [...] der natürlichen Lebensordnung« ver-standen und wendet sich »gegen die Mächte der Unordnung,Entartung, Ausbeutung und des Untergangs«. Der Verein istbündisch, das heißt völkisch orientiert und verfügt über zahlrei-che Kontakte zu rechtsextremen Organisationen und Aktivist-Innen. Trotz der engen personellen Verbindung mit dem Bundheimattreuer Jugend (BHJ) ist mensch bemüht, eine direkte Zu-sammenarbeit mit dem als verfassungsfeindlich eingestuften BHJzu vermeiden.Haverbeck trat 1928 in die SA ein, war SS-Untersturmbandführer,Mitglied im persönlichen Stab von Rudolf Heß. 1933 übernahmHaverbeck die Leitung des Reichsbundes für Volkstum und Hei-mat. Er war Mitglied der Reichsleitung des NS-Studentenbundes.1937 Promotion beim Gründer der SS-Organisation Ahnenerbe,Herman Wirth.

17 Ernst Otto Cohrs, langjähriger Präsident des Weltbundes zumSchutz des Lebens e.V. (WSL). Nach dem Krieg Ausbildung imgärtnerischen und landwirtschaftlichen Bereich. Gründung desArbeitskreises Versuchs- und Beratungsring Ökologischer Land-

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bau Niedersachsen. 1961 Austritt aus der evangelischen Kircheund Hinwendung zur Anthroposophie, ab 1964 Engagement imWSL. 1978-1983 Vizepräsident des WSL. Seit 1989 ist er WSL-Präsident. 1976 Referent bei den Kulturtagen des DeutschenKulturwerks Europäischen Geistes (DESG).Seit Ende der 80er Jahre betreibt Cohrs den Verlag Widar, in demer holocaustleugnende Bücher vertreibt (»Es gab keine Gas-kammern«, »Auschwitz-Mythos«). 1996 nimmt er an der Früh-jahrstagung des Bundes der Goden teil.Unter seiner Ägide wurde der WSL offen rechtsextrem und rassi-stisch. Durch sein publizistisches Wirken im Bereich der rechtenAnthroposophie und sein Engagement im Bereich der Ökologiekonnte er Einfluss auf die Ökologiebewegung gewinnen.

18 Artikel der Antifaschistische Infogruppe Celle in den Antifaschisti-schen Nachrichten, www.antifaschistische-nachrichten.de/1997/12/009.htm

19 Wolfgang Kohrt: Pflöcke in verstepptem Land – Deutsche Rechts-extremisten und ihre Projekte auf russischem Boden – EineSpurensuche im früheren Ostpreußen

20 Max Otto Bruker, geboren 1909. Arzt und Ernährungswissen-schaftler. Hat viele AnhängerInnen unter sich vegetarisch odervegan ernährenden Menschen, da er empfiehlt, keine Kuhmilchzu konsumieren, da diese im Grunde nicht für den Menschen ge-eignet sei. 1969 kandidierte Bruker auf den Listen der Frei-sozialen Union (FSU) für den Bundestag. Die FSU ist die einzigePartei, die explizit die Freiwirtschaftslehre Silvio Gesells vertrittund für die Einführung der Freisozialen Wirtschaftsordnung ein-tritt. Nach dem Verbot der Nachfolgepartei der NSDAP, derSozialistischen Reichspartei (SRP), wechselten einige der ehe-maligen SRP-Mitglieder zur FSU, darunter auch Ferdinand Bött-ger (1969-1982 Generalsekretär der FSU), der in den siebzigerJahren auch Vorsitzender des Weltbund zum Schutz des Lebense.V. in Hamburg war.

21 Gabriele Wittek: Selbsterforschtes und Erlebtes – Lebensanwei-sungen und Hilfen aus der Pilgerfahrt zum Gottmenschen;Gemeinschaft zur Förderung des Heimholungswerkes JesuChristi e.V., Januar 1984, Seite 48

Tierrechte im Universellen LebenSeit der Tierschutz nach BSE, MKS, der Diskussion um dieAgrarwende und nicht zuletzt den die Jägerschaft immerwieder aufs Neue zermürbenden Umfrageergebnissen anpolitischer Relevanz in Deutschland gewonnen hat, scheintdas Universelle Leben ein immenses Interesse an derTierschutz- und Tierrechtsbewegung erlangt zu haben.Herzstück der ‘Tierschutz- und Tierrechtsarbeit’ im Univer-sellen Leben ist wohl die Gabriele Stiftung – Das Saamlini-sche Werk der Nächstenliebe an Natur und Tieren. Ziel die-ser Stiftung, die im übrigen nicht im Index Deutscher Stif-tungen10 des Bundesverbandes deutscher Stiftungen auf-taucht, ist nach eigenen Angaben, »für die Tiere einen Le-bensraum zu schaffen, in dem sie ein Leben führen können,das freier Gottes Geschöpfe würdig ist.« Um das Ziel derGabriele Stiftung besser beschreiben zu können, zitiert die‘Prophetin’ Gabriele Wittek den ‘Propheten’ Jesaja: »DerLöwe soll liegen bei dem Kalbe und der Leopard bei demZicklein und der Wolf bei dem Lamm und der Bär bei demEsel und die Eule bei der Taube. Und ein Kind soll sie füh-ren.« Um dieses »Friedensreich« aufbauen zu können rich-tete die Stiftung so genannte »Gaben-Konten« ein, in die»jeder nach seinem Gefühl der Barmherzigkeit geben kann«.Solche Konten existieren in Deutschland, Österreich, derSchweiz, Italien, Frankreich und Spanien19, was den Eindruckerwecken könnte, das die Gabriele Stiftung auch als Spen-densammelorganisation des Universellen Lebens herhält.Auch in der monatlich im UL-Verlag Das Weiße Pferd er-scheinenden Zeitschrift Das Friedensreich spielen Tier-schutz11 und sogar Vegetarismus /Veganismus12 eine Rolle.Allerdings finden sich dort auch Artikel, in denen klar ver-

sucht wird, die Ausbeutung von Tieren zu rechtfertigen:»Für ein Glas Honig fliegt die Biene 40.000 mal aus, besucht1,5 Millionen Blüten und fliegt quasi 1 x um die Erde. Bienensammeln in ihren Waben mehr Honig, als sie selbst benöti-gen. Was die Bienen nicht selbst brauchen, kann der Menschentnehmen und er erhält mit diesem Honig etwas sehrWertvolles: Honig enthält zum Beispiel natürliches Penicillinund stärkt die Abwehr. Deshalb kann ein Glas Tee mit Honigauch einmal über den Anflug einer Erkältung hinweghelfen.«Wir wagen arg zu bezweifeln, dass die Bienenvölker so vielmehr Honig produzieren, dass sich eine Vermarktung lohnenwürde. Und gesetzt dem Fall, dass tatsächlich nur ein even-tueller ‘Überschuss abgeschöpft’ werden würde, blieben diebei nahezu jedem ‘Abschöpfen’ getöteten Bienen13, die dieurchristlichen ImkerInnen vor Gott erst einmal rechtfertigenmüssten, denn »der Imker muß sich darauf einstellen, daßStiche die unvermeidliche Begleiterscheinung seiner Arbeitsind«13. Durch die Widerhaken am Bienenstachel zerreißt sichdie Biene beim Versuch, nach dem Stich wieder zu fliehen,selbst und erliegt schließlich der Verletzung. Wird entgegender Behauptung der Zeitschrift Das Friedensreich den Wa-ben mehr Honig entnommen, wird den Bienen im Austauschfür den Honig eine Zuckerlösung als Ersatzstoff gegeben. Da-durch fehlen den Bienen jedoch essentielle Fett- und Amino-säuren, so dass »5 bis 8% (evtl. bis 9%) Völkerverlusteüber den Winter [...] allgemein als normal [gelten].«14

Diese Fakten sprechen für sich. Das erkannte auch das Uni-verselle Leben. Und so konnten die vegane News-Websitevegan.de und auch wir in unserer Juli-Ausgabe 2001 ver-künden, dass Gut zum Leben fast auf vegan umgestellthabe. Kurze Zeit später erklärte das UL-Unternehmen1 seineMarktstände und Läden (Gut zum Leben) sowie der Versand-handel (Lebe Gesund! Versand) sei nun vegan. Dass dieser(scheinbare) Wandel nicht aus ethischen Gründen vollzogenwurde und ohnehin nur kosmetische Effekte hat, wurde nurwenig später deutlich, denn der aus dem Sortiment genom-mene Gut zum Leben-Honig findet sich heute neben ebensounveganer Milchschokolade im neu gegründeten Hin zurNatur-Versand2 wieder.Was Gut zum Leben und der Lebe Gesund! Versand ver-standen hatten, dass Honig ein Tierausbeutungs- und Tier-mordprodukt darstellt, sondern dass mensch sich mit Honigim Sortiment schwerer oder sogar gar nicht in die Tierrechts-bewegung eingliedern kann.Die Firma KosmoData Werbeagentur GmbH versuchte nun,bei VOICE, Tierbefreiung und anderen Magazinen Anzeigenund Werbebeilagen für die scheinbar veganen Firmen zuschalten, was ihr auch in vielen Fällen gelang15.Friedfertiger Anbau, Obst und Gemüse von nicht mit Güllegedüngten und mit Pestiziden und herbiziden verseuchtenÄckern – das hört sich gut an und brachte den UL-Firmenzahlreiche KundInnen aus der Tierrechtsbewegung ein.Auch der Verlag Das Brennglas erschien im Herbst 2001 aufder tierrechtlerischen Bildfläche. Auf der Frankfurter Buch-messe, der größten Buchmesse der Welt, warb der jungeVerlag für seine (kostenlosen) Bücher und Broschüren undauch in diesem Jahr ist er wieder mit von der Partie16. Esstellt sich die Frage, wie ein Verlag, der einen nicht unbe-trächtlichen Teil seiner Publikationen kostenlos abgibt, sichnach eigenen Angaben größtenteils von Spenden finanziereund ebenfalls nach eigenen Angaben finanziell unabhängigvom Universellen Leben sei, Messestände auf der weltweitgrößten Buchmesse finanzieren kann.Im ersten Quartal 2002 trat schließlich Gut für Tiere in Er-scheinung. Laut dem Handelsregister des AmtsgerichtsWürzburg gibt es zwei Firmen diesen Namens: Die Gut für

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Tiere GmbH & Co. KG sowie die Gut für Tiere Verwaltungs-GmbH. Letztere fungiert als Gesellschafterin der erst ge-nannten Firma, welche wiederum auf dem Johannishof,einem Gnadenhof des Vereines Heimat für Tiere NeueZeit e.V., unter dem Namen Gut für Tiere vegane Hunde-nahrung in Dosen vertreibt5. Wie schon für Gut zum Leben,für den Lebe Gesund! Versand und den Verlag DasBrennglas übernimmt auch bei Gut für Tiere die Werbe-agentur KosmoData das Marketing und schaltet Anzeigen inden einschlägigen Medien.Im März sorgte – vor allem in Tierschutzmagazinen aberauch in Teilen der ‘üblichen’ Presse – wieder einmal ein Urteildes so genannten Internationalen Gerichtshofes für Tier-rechte in Genf für Aufsehen. Wie sich jeder Mensch denkenkann, ist dieser Gerichtshof der Fondation Franz Weber ausMontreux (Schweiz) nichts weiter als ein Pressespektakel zudiversen Tierschutzthematiken. Die seit 1979 gefällten Ur-teile haben natürlich keinerlei juristische Relevanz. Im Märzwurden Europas MinisterInnen wegen der »Massenproduk-tion und Massenvernichtung von Schlachttieren« verurteilt.Als Hauptkläger ganz vorne mit dabei: Dr. jur. ChristianSailer. Der nach eigenen Angaben als Pressesprecher6 desUniversellen Lebens agierende Rechtsanwalt führt gemein-sam mit Dr. Gert-Joachim Hetzel (der noch im Jahre 1993vom Landratsamt ein Einschreiten der Behörde wegen dervielen Wildschweine auf Gut Greußenheim, dem Wohnsitzseiner Mandantin Gabriele Wittek, forderte30) eine Kanzlei inMarktheidenfeld. Sailer, der zusammen mit German Murerden Christusstaat herausgegeben hatte, ist heute Redak-teur17 im Nachfolge-Organ31 des Universellen Lebens, derZeitschrift Das Friedensreich. Neben seiner Funktion beimInternationalen Gerichtshof für Tierrechte gewann er auchdurch seinen geplanten Auftritt beim Symposium Natur ohne

Jagd Anfang August 2002 in Berlin und der Teilnahme beimTierrechtskongress in Wien im September 2002 an Akzep-tanz in der Tierrechtsbewegung. Als der Sektenbeauftragteder Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, ThomasGandow, am 29. Juli mittels einer Presseerklärung20 von derEinflussnahme des Universellen Lebens über die Initiativezur Abschaffung der Jagd und deren Symposium auf dieTierrechtsbewegung20 sprach, und Deutschlands Medien gro-ßes Interesse an dieser Information zeigten, sagte Sailersein Kommen kurzer Hand ab.22

In einer Pressemitteilung22 schreibt Sailer, die Veranstaltungwürde von »Kirchenfunktionären, deren Jägerfreundlichkeitja bekannt ist („Hubertusmessen“)«22 aufgrund seiner Teil-nahme als Veranstaltung des Universellen Lebens bezeichnetund das Symposium diffamiert. Hierbei würde »geflissentlichignoriert«22, dass die »Initiative zur Abschaffung der Jagd[...] von Tierschützern unterschiedlichster Weltanschauun-gen unterstützt«22 werde – darunter eben auch Anhänger-Innen des Universellen Lebens. Überdies handele es sichbeim Universellen Leben um eine Glaubensgemeinschaft,»die von Behörden und Gerichten längst als gesetzestreueReligionsgemeinschaft im Sinne der Verfassung anerkannt«22

sei.Als Tierschützer22 und Pressesprecher einer Glaubensgemein-schaft, die seit Jahr und Tag einen (juristischen) ‘Kleinkrieg’mit VertreterInnen der Evangelischen sowie der KatholischenKirche führt und sich sehr dem Tierschutz verbunden fühlt,sollte er eigentlich wissen, dass die Evangelische Kirche, derPfarrer Gandow angehört, keine Hubertusmessen abhält.Und gerade als Anwalt des Universellen Lebens müsste erwissen, dass das Universelle Leben immer wieder unter Beob-achtung der Staatsanwaltschaften, Gerichte und Regierungensteht und somit nicht gerade den Ruf einer verfassungs-

Gut zum Leben-Hof und Ina Lautenschlägers Tierarztpraxis und Tierpension in einem – Zufall...?

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konformen Religionsgemeinschaft hat (siehe hierzu denArtikel Gabriele Wittek: Ich bin das absolute Gesetz aufSeite 22).Schließlich sagte auch Alexander Willer von der OrganisationCANIS sein Kommen ab und auch Undine Kurth von der Par-tei Bündnis90 /Die Grünen erklärte, dass sie »auf Grund derim Raum stehenden Vorwürfe«23 nicht am Symposium teil-nehmen werde.Dennoch feierte Kurt Eicher das Symposium als vollen Er-folg26. Geblieben waren ihm die ReferentInnen Prof. CarloConsiglio (Autor von Vom Widersinn der Jagd), Dag Fromm-hold, Barbara Rütting (Schauspielerin und esoterisch ange-hauchte Tierschützerin), Dr. Eberhard Schneider (Forstsach-verständiger, Vogelschutzkomitee e.V.), Elisabeth Emmert(Ökologischer Jagdverband), Hans-Jürgen Lutz (TUN – Tier-und Naturschutz e.V.), Karin Hutter (Autorin von Ein Rehhat Augen wie ein 16jähriges Mädchen), Astrid Krämer,Dr. Bergmann (Ornithologe), Christian Peter und Ina Lauten-schläger.Dag Frommhold, bekannt durch mehrere kritische Bücherzur Jagd (Jägerlatein), ist Mit-Initiator der Initiative zur Ab-schaffung der Jagd, sieht sich jedoch nicht dazu in der Lage,zu den offenkundigen Verpflechtungen der Initiative zumUniversellen Leben Stellung zu beziehen27.Christian Peter setzt sich in der Schweiz für ein Verbot derJagd ein. Bemerkenswert ist dabei, dass seine angestrebteVolksabstimmung den selben Titel trägt, wie das BerlinerSymposium (Natur ohne Jagd) und außerdem ein vehemen-ter Verteidiger der Sekte Universelles Leben ist.8

Die bekannte Tierärztin Ina Lautenschläger, die sowohl ihrePraxis als auch ihre Tierpension – vermutlich rein zufällig – aufeinem Lebe Gesund-Hof18 hat, unterstützte das Symposiummit einem Beitrag zum Thema Haustiere als Jägeropfer.Und obwohl das Symposium (bis auf die Kosten für den Mo-derator Dr. Franz Alt) vom Universellen Leben finanziert wor-

den sei28, eine enge Zusammenarbeit zwischen der Initiativezur Abschaffung der Jagd und dem Verlag Das Brennglas,dessen Broschüren auf Veranstaltungen der Initiative verteiltwerden, besteht und obwohl die Initiative zur Abschaffungder Jagd nach eigenen Angaben mit so vielen Tierrechtler-Innen zusammenarbeiten (will), sich auf deren Internet-seiten aber nur zwei externe Links (der zur Website des Mit-Initiators der Initiative zur Abschaffung der Jagd, DagFrommhold, www.fuechse.info, und der zur Website des UL-nahen Verlag Das Brennglas) finden, ‘weigert’ sich KurtEicher immer wieder, zur Zugehörigkeit der Initiative zurAbschaffung der Jagd klar Stellung zu beziehen. Stattdessenspricht er von einer Verfolgung von Minderheiten24 und gibtan, die Diskussion um die Zugehörigkeit zu verschiedenenGlaubensgemeinschaften nicht verstehen zu können25.Schließlich ginge es doch um Anti-Jagd-Arbeit. Dass diesejedoch mit faschistischen AusbeuterInnen nicht möglich ist,will Eicher offensichtlich nicht verstehen.Auch dieses Symposium und das damit verknüpfte BerlinerManifest, eine Forderung der Abschaffung der Jagd, trugenihren Teil zur Unterwanderung der Tierrechtsbewegung bei.Neben berühmten TierschützerInnen wie Barbara Rüttingoder Thomas D. unterzeichneten auch viele Vertreter vonTierschutz- und Tierrechtsorganisationen (Menschen für Tier-rechte /Tierversuchsgegner Saar, Animal Peace e.V., PAKT,Arche2000 e.V., Die Tierschutzpartei und viele andere). MitHilfe dieser die Initiative unterstützenden Unterschriften istes für Eicher & Co. ein Leichtes, weitere Kontakte (auch odervor allem auf politischer Ebene) zu knüpfen – schließlich istdie Initiative ‘Sprecher sämtlicher namhafter Vereine undOrganisationen und kann auf die ‘Rückendeckung’ vonProminenten zählen...In Wahrheit ist jedoch davon auszugehen, dass die meistenUnterzeichnerInnen keine ausreichenden Informationen zurInitiative zur Abschaffung der Jagd hatten und in blindem Ver-trauen ihre Unterschrift für diese ‘gute Sache’ leisteten. DieTierschutzpartei distanzierte sich inzwischen klar vom Uni-versellen Leben und allen der Sekte nahestehenden Firmenund Initiativen und leitete eine interne Untersuchung ein.Zu den Hauptpersonen in der Initiative zur Abschaffung derJagd zählt auch Julia Brunke. Die Lehrerin an der privatenGrund- und Hauptschule Lern mit mir32, einer Christusschuledes Universellen Lebens, ist außerdem Redakteurin der imVerlag Das Brennglas erscheinenden Zeitschrift Freiheit fürTiere. Sie selbst sagt von sich7, bereits seit 1984 (damalsvierzehn Jahre alt) im Universellen Leben zu sein.Die Unterwanderung der Tierrechtsbewegung durch dasUniverselle Leben beschränkt sich nicht nur auf Deutsch-land: In Frankreich wurden beim Veggie-Pride, einer vege-tarischen Veranstaltung in Paris, Flyer des Lebe Gesund!Versand verteilt.In der Schweiz tritt, wie schon erwähnt, ein das UniverselleLeben vehement verteidigender8 Christian Peter in Erschei-nung, der sich für die Abschaffung der Jagd einsetzt undseine angestrebte Volksabstimmung auch noch genausonennt wie das UL-Symposium, bei dem er auftritt.Auch in Österreich schleichen sich Firmen des UniversellenLebens in die Tierrechtsbewegung ein, bauen wie auch inDeutschland schon geschehen ohne Genehmigung der Ver-anstalter Informations- und/oder Verkaufsstände auf34. Be-sonders deutlich wurde die gezielte Unterwanderung vonTierrechts- und Tierschutzveranstaltungen am Tierrechtskon-gress, der vom 05. bis 08. September in Wien stattfand. UL-Anwalt Dr. Sailer referierte im Arbeitskreis Christentum undTierrechte über das Universelle Leben, Julia Brunke hielt Vor-träge in den Arbeitskreisen Jagd und Tierrechtsstrategien –

Rattengiftfallen auf dem Gelände des Lebe Gesund! Versandes. Ge-schäftsführer Peter Mayan behauptet, »den gesetzlichen Hygiene-vorschriften unterworfen« zu sein und dass er »verpflichtet [sei] Rattenzu bekämpfen«. Ein Blick in die Verordnung über Lebensmittelhygienezeigt hingegen, dass Mayan sich diesbezüglich keineswegs auf gesetzli-che Bestimmungen berufen kann.

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als gäbe es keine TierrechtlerInnen, die für diesen Job bes-ser geeignet wären als eine konventionell reitende, voltigie-rende und sich nach eigenen Angaben7 erst seit kurzemvegan ernährende Grundschullehrerin – kurz: ein Neuling inder Tierrechtsszene. Ihr zur Seite steht auch wieder KurtEicher von der Initiative zur Abschaffung der Jagd. Welch einZufall... Ein Mag. Lehner beleuchtete das Verhältnis des Ur-Christentums ansich zu den Tieren. Auch dies ein Zufall?Und natürlich ist auch der österreichische Lebe GesundNatur-Versand mit einem Stand auf dem Tierrechtskongressvertreten.Dem gegenüber behauptet Jürgen Faulmann von der Mit-organisatorin des Kongresses, der Veganen GesellschaftÖsterreich: »Es kommen lediglich im AK Christentum und TRneben Dr. Berger (TR und Kirche), Mag. Lehner (TR undUrchristentum), und Herrn Pfarrer Schmatzberger (Tier-schutz in der Kirche) auch ein Dr. Sailer (Universelles Leben)zu Wort.«9

Die Formulierung im Rahmenprogramm des Kongresses sprichtBände: »Nicht aufliegen sollen Materialien, die in irgendeinerArt [...] andere Organisationen oder Einzelpersonen angrei-fen, die gegen Tierausbeutung oder für Veg*ismus eintre-ten.« Somit wird nicht nur Kritik am Konsum von Milch,Eiern, Honig, Leder, Wolle und anderen Tiere ausbeutenden‘Nahrungsmitteln’ /Konsumgütern oder speziesistischen Tier-schützerInnen sondern auch am Universellen Leben von vorn-herein verhindert, da ja auch diese Sekte vorgibt, sich »ge-gen Tierausbeutung und für Veg*ismus« einzusetzen.Sie suggerieren den ernst gemeinten Kampf für die Rechteder Tiere – die Broschüren wie Der Lusttöter & Co. oderauch die im Frühjahr erschienene Zeitschrift Freiheit fürTiere. Doch auch hier lohnt ein zweiter Blick: Der Inhaberdes Verlag Das Brennglas, German Murer, ist ebenfalls Ge-schäftsführer der an das Universelle Leben gebundenen3

Kosmo Data Abrechnungs-Service GmbH. Überdies warGerman Murer Redakteur der inzwischen eingestellten Uni-verselles Leben-Zeitschrift4 Der Christusstaat, in der eindeu-tig rechtspolitische und antisemitische Propaganda verbrei-tet wurde (siehe hierzu den Artikel Faschismus im Uni-versellen Leben auf Seite 14).Dass das Universelle Leben absolut nicht für Tierrechte ein-tritt zeigen aber auch die anderen Firmen im UniversellenLeben. So zum Beispiel die Boutique CosmosChic, in derKleidungsstücke aus Wolle und Seide angeboten werden29.Im Einrichtungshaus Das Karussell werden Möbel mit Tier-hautbezügen29 verkauft und auch im Schuhgeschäft Der guteSchuh sind Lederschuhe erhältlich29. Ihr Spessarts Natur-Supermarkt sieht es weder mit dem Natur- noch dem Tier-schutz so eng, wenn es darum geht, mit ‘konventionellen’ imTierversuch getesteten Reinigungsmitteln29 wie beispiels-weise Sagrotan29 oder auch mit Käse29 und fleischhaltigerTiernahrung29 Geld zu verdienen. Und anstelle von Lebend-fallen setzt der Lebe Gesund! Versand Giftködern33 ein, umdie Lebensmittel vor Ratten zu schützen. GeschäftsführerPeter Mayan erklärte auf Anfrage: »Zu den Rattenködern istanzumerken, dass wir den gesetzlichen Hygienevorschriftenunterworfen sind – und so unter anderem auch verpflichtetsind, Ratten zu bekämpfen. Wir tun jedoch alles, um zu ver-hindern, dass auf unserem Gelände überhaupt Ratten ange-zogen werden. Wenn z.B. keine Lebensmittel-Abfälle und -Reste da sind, gibt es auch keine Ratten.« Das dies nur eineAusrede ist, zeigt ein Blick in die Verordnung über Lebens-mittelhygiene. Dort heißt es: »Schädlingsbefall ist durch ge-eignete Verfahren zu kontrollieren, und der gegebenenfallsfestgestellte Befall ist nach dem Stand der Technik sachge-recht zu bekämpfen«. Wenn der Lebe Gesund! Versand also

durch Vorbeugen (Lebensmittel-Abfälle und -Reste frühzeitigentsorgen) kein ‘Ratten-Problem’ haben sollte, muss er auchnicht eingreifen. Wenn er dennoch eines haben sollte, schreibtihm die Verordnung über Lebensmittelhygiene keinesfalls denEinsatz von todbringenden Giftköderfallen (und das auchnoch außerhalb der Lagerhalle) vor. Er könnte ohne Weiteresauch Lebendfallen zum Einsatz bringen. Diese jedoch zu über-prüfen und gegebenenfalls gefangene Tiere in entsprechen-der Entfernung wieder auszusetzen wird ihm aber offen-sichtlich zu aufwendig sein. Dann doch lieber die »Über-nächsten« qualvoll mit Gift ermorden...

Fußnoten1 Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christusfreunde

stellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. überarbeitete Auflage1989: »Inzwischen gibt es bereits mehrere Betriebe und Ein-richtungen im Universellen Leben – und es werden immer mehr,z.B. Bauernhöfe mit Gärtnerei und Bäckerei (»Gut zum Leben«)«Am 01. April 1992 wurde mit der Vereinigte ChristusbetriebeHolding GmbH im Universellen Leben als herrschende Gesell-schaft außerdem ein Beherrschungs- und Gewinnabführungs-vertrag geschlossen.

2 Am 09. August 2001 wurde die Hin zur Natur GmbH in dasHandelsregister des Amtsgerichts Würzburg (HRB 7482) einge-tragen.

3 Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 02. Sep-tember 1993 wurde dem am 15. Januar 1992 mit der VereinigteChristusbetriebe Holding GmbH im Universellen Leben abge-schlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zu-gestimmt. Quelle: Amtsgericht Würzburg, Handelsregistereintra-gung HRB 4256 vom 21. Juni 1994.

4 Seit 1985 erscheint die Zeitschrift Der Christusstaat im VerlagUniverselles Leben GmbH & Co, Wort, Bild und Ton im Universel-len Leben KG.Quelle: Broschüre Weltweit Universelles Leben – Die Christus-freunde stellen sich vor; Universelles Leben e.V., 2. über-arbeitete Auflage 1989

5 Gegenstand des Unternehmens Gut für Tiere Verwaltungs-GmbHist die Ausübung und Innehabung der Stellung einer persönlichhaftenden Gesellschafterin bei der zu errichtenden Gut für TiereGmbH & Co. KG und die Übernahme der Geschäftsführung beidieser Kommanditgesellschaft. Als Geschäftsführer der Gut fürTiere Verwaltungs-GmbH fungieren Hermann Dürr und DanielZopfi. Quelle: Amtsgericht Würzburg, HandelsregistereintragungHRB 7651 vom 07. Februar 2002.Gegenstand der Gut für Tiere GmbH & Co. KG ist »der Anbauund der Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten und Tier-futter für freilebende Tiere und Haustiere, ferner die Pflege undVersorgung von Pensionstieren und der Handel mit Produktendes Natur- und Tierschutzes«. Gesellschafterin ist, wie oben ge-nannt, die Gut für Tiere Verwaltungs-GmbH, Einzelprokuristin istMarianne Zopfi. Quelle: Amtsgericht Würzburg, Handelsregister-eintragung HRA 5173 vom 28. Februar 2002.

6 www.religionsfreiheit.at/kommentar-dr-sailer.htm7 Aussage Julia Brunkes in einem Telefonat mit Rudolf Steffen am

15. August 2002.8 Quelle: Christian Peter in einem Mailwechsel mit Andreas Hoch-

haus zwischen dem 05. und 14. August 2002.9 Eintrag von Jürgen Faulmann vom 09. August 2002 im Forum der

der Vegane Gesellschaft Österreich-Website www.vegan.at10 Bundesverband deutscher Stiftungen, Website des Index deut-

scher Stiftungen, www.stiftungsindex.de11 Artikel Internationaler Gerichtshof für Tierrechte – Gerechtigkeit

für Tiere in der Zeitschrift Das Friedensreich, Ausgabe 08 /2001,www.das-friedensreich.de/de/ausgaben/ 02_04/tiere.htmlArtikel Aufs Korn genommen – »Jagd ist doch immer eine Formvon Krieg« in der Zeitschrift Das Friedensreich, Ausgabe 01 /2002, www.das-friedensreich.de/de/ausgaben/ 02_01/jagd.html

12 Artikel Ethik in der Ernährung – Kuhmilch den Kälbchen in derZeitschrift Das Friedensreich, Ausgabe August 2002, Websitewww.das-friedensreich.de/de/ausgaben/02_08/kuhmilch.html

13 Herwig Kettner: Grundwissen für Imker; VEB Deutscher Land-wirtschaftsverlag, 1985, Seite 147

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14 Fridolin Gnädinger: Mit Imkern und Bienen. Geschichte, Tätig-keiten und Dokumentationen im Badischen Imkerverband und inanderen Verbänden; Stähle Druck und Verlag, 1992, Seite 162

15 In den folgenden Zeitschriften erschienen Anzeigen und/oderBeilagen von dem UL nahestehenden Firmen• VOICE: Lebe Gesund! Versand, Verlag Das Brennglas und Gutfür Tiere•Tierschutz konsequent (Mitgliederzeitschrift des Verein gegenTierfabriken in Österreich): Lebe Gesund Naturversand• Bio: HG Naturklinik Michelrieth, Lebe Gesund! Versand, Rege-nerations-Centrum der C.B. Physikalische Therapie, Verlag DasWort GmbH & Versand und Apostel Kräuter.• Vegetarisch fit!:Verlag Das Wort und Lebe Gesund! Versand.Wir erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

16 Auszug eines Briefes des Verlag Das Brennglas vom 04. Sep-tember 2002, unterzeichnet von Julia Brunke (Redaktion) undGerman Murer (Herausgeber): »Ganz herzlich einladen möchtenwir Sie zu unserem Stand auf der Frankfurter Buchmesse vom 9.-14. Oktober auf dem Messegelände.«

17 Laut Impressum der Ausgabe September 2002 besteht die Re-daktion der von der Gabriele Stiftung – Das Saamlinische Werkder Nächstenliebe an Natur und Tieren herausgegebenen und imVerlag Das Weiße Pferd erschienenen Zeitschrift Das Friedens-reich aus Matthias Holzbauer als verantwortlichen Redakteur,Dieter Potzel, Silke Dziallas (die im Rahmen ihrer Arbeit in derKosmoData Werbeagentur das Marketing für zahlreiche UL-Firmen übernimmt) und eben Dr. Christian Sailer.

18 Dr. Ina Lautenschlägers Tierarztpraxis sowie ihre Tierheilpensionbefinden sich auf dem Gelände des Lebe Gesund-Hofes in derMichelriether Straße 18 in 97839 Esselbach.

19 Quelle: Broschüre Gabriele Stiftung – Das Saamlinische Werk derNächstenliebe an Natur und Tieren – Dein Reich kommt – DeinWille geschieht – Bete und arbeite, Seite 54

20 Presseinformation Sektenbeauftragter warnt vor Anti-Jagd-Kongressdes Landeskirchlichen Pfarramtes für Sekten- und Weltanschau-ungsfragen der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg vom29. Juli 2002

21 Unter anderem haben über Pfarrer Gandows Kritik an der Einfluss-nahme des UL auf die Tierrechtsbewegung berichtet: Evangeli-scher Presse-Dienst (epd), die tageszeitung (taz), Berliner Zei-tung (BZ), Frankfurter Rundschau (FR), Berliner Tagesspiegel.

22 Dr. jur. Christian Sailer in der Pressemitteilung Kirchliche Jagd aufJagdgegner vom 30. Juli 2002

23 Erklärung von Uwe Arnold, Landesgeschäftsführer von Bündnis90/Die Grünen Sachsen-Anhalt, am 01. August 2002.

24 Kurt Eicher in einer E-Mail vom 04. August 2002: »Mobbing vonMinderheiten ist des deutschen Hobby geblieben, trotz aller War-nungen! [...] Da Ihr jetzt mit den Jägern und der Kirche zusam-menarbeitet, läuft die braune Soße aus allen Fugen!«Und in einer Mail vom 22. September 2002: »[...] geilen sich eini-ge Personen an unbescholtenen und absolut friedfertigen Mit-bürgern auf, die nicht das glauben was üblich ist...«

25 Kurt Eucher in einer E-Mail vom 04. August 2002: »Warum regst DuDich über Tierschützer auf, die nur etwas anderes glauben als Du?«

26 Presseinformation Internationales Symposium »Natur ohne Jagd«voller Erfolg der Initiative zur Abschaffung der Jagd. Quelle: Web-site der Initiative zur Abschaffung der Jagd, www.abschaffung-der-jagd.de/pressemitteilungen/13.html

27 Wenn es um die Frage ging, inwiefern die Initiative zur Abschaf-fung der Jagd mit dem Universellen Leben verpflechtet ist, ver-wies Dag Frommhold stets an Kurt Eicher. Er als Mit-Initiator derInitiative schwieg.

28 Kurt Eicher erklärte in einem Gespräch mit Emil Franzinelli aufdem Tierrechtskongress in Wien, dass das Symposium Natur oh-ne Jagd (bis auf Dr. Franz Alt) vom Universellen Leben finanziertworden sei.

29 Faltblatt Die Perle an der A3 über das Einkaufsland Alles für Alle;Website des Einkaufslandes Alles für Alle, www.alles-fuer-alle.de;Website des Einrichtungshauses Das Karussell, www.das-karus-sell.com; Zeugenaussage von Leane Henke.

30 »1993 galten die Wildschweine um Gut Greußenheim noch nichtals „Geschwister“ der „Christusfreunde“. UL-Anwalt Gert-JoachimHetzel teilte dem Landratsamt seinerzeit mit, seine Mandantenfühlten sich „durch diese Hettstädter Wildschweine aufs äußerste

gefährdet“. Spaziergänge seien nur in Begleitung von „uner-schrockenen“ Hunden möglich, schrieb Hetzel und forderte„schnellstmöglich dafür Sorge zu tragen, dass die aus demHettstadter Wald stammenden Wildschweine nicht mehr auf dasGelände meiner Mandanten vordringen können“.«Quelle: Zeitung Main-Post vom 13. August 2001

31 »Ende der 90er Jahre wurde die Innere Geist=Christus-Kirche inTreffen aller Gottsucher /Kosmische Lebenschule umbenannt.Der Christusstaat als offizielles Presseorgan der Bundgemeindewurde durch die Zeitung Das Weiße Pferd ersetzt (ab 2001 DasFriedensreich).«Quelle: www.confessio.de/gemeinschaften/ul/basisinfo.htm

32 Brief Julia Brunkes vom 26. Juni 2002 als Lehrerin der SchuleLern mit mir

33 Bei einem Besuch Marktheidenfelds am 11. August 2002 wurdenum das Gebäude des Lebe Gesund! Versand mehrere Ratten-fallen entdeckt und fotografiert.

34 Auch beim Welt-Vegetarierkongress 1982 in Ulm errichtete dasHeimholungswerk ohne Genehmigung einen Stand. Als der Ve-getarierbund Deutschlands e.V. als Veranstalter des Kongressesum Abbau des Standes bat, baute das Heimholungswerk denStand ab, betrat das Gebäude jedoch wieder durch die Hintertürund errichtete den Stand an anderer Stelle neu.

Gabriele Wittek: Ich bin das absolute GesetzNach den vorliegenden vielfältigen Unterlagen, darunterEntscheidungen deutscher Gerichte, scheint es sicher, dasses sich bei der Glaubensgemeinschaft Universelles Leben umeine absolutistische, mit totalitären Zügen ausgestattete Ge-meinschaft handelt. Das Universelle Leben war wiederholt inBerichten über Sekten aufgeführt worden, vor allem unterBezugnahme auch auf die jeweils in Berlin stattfindendenAnti-Jagd-Veranstaltungen im fortlaufenden Berichtszyklusdes Berliner Senats ???'Sekten'??? – Risiken und Neben-wirkungen – Informationen zu ausgewählten neuen religiö-sen und weltanschaulichen Bewegungen und Psycho-angeboten. Es handelt sich hierbei also keineswegs um Kritikanderer Kirchen und deren Sektenbeauftragten, wie es dasUniverselle Leben absichtlich zu streuen pflegt (in Kenntnisder durchaus kritischen Haltung von TierrechtlerInnen ge-genüber den die Tierrechte missachtenden Kirchen). Viel-mehr handelt es sich um einen Bericht einer staatlichenInstitution, verantwortet von der Berliner Senatsverwaltungfür Schule, Jugend und Sport. Es wird kein Zufall gewesensein, dass gerade auch fest angemeldete Teilnehmer der Po-diumsveranstaltung zur Abschaffung der Jagd Anfang Au-gust 2002 aus Berlin kurzfristig abgesagt haben.Dem Universellen Leben behagt natürlich nicht, in diesenWarnschriften von Regierungen zu stehen. So auch hier: Alsprozessfreudig bekannt (eher würde der Begriff ‘Prozesshan-selei’ zutreffen), wollte das Universelle Leben beziehungs-weise einer der UL-Fördervereine eine weitere Nennung ihrerUmtriebe im Berliner Sektenheft verhindern und klagte1 –vergeblich. Die 27. Kammer des Berliner Verwaltungsgerichtslehnte dieses Ansinnen ab1 und stellte sogar darüber hinausdie Berechtigtheit der Warnungen vor dem UniversellenLeben mit dem bemerkenswerten Satz fest: »Hierzu [Infor-mationsschrift zum Universellen Leben des Berliner Senats]war er [das Land Berlin] schon deshalb befugt, weil die Lehreder Glaubensgemeinschaft in erheblichem Maße der Wert-ordnung des Grundgesetzes widerspricht, da sie ein deutli-ches Spannungsverhältnis zum allgemeinen Persönlichkeits-recht aufweist, das jedem Einzelnen einen autonomenBereich privater Lebensgestaltung sichert, in dem er seineIndividualität entwickeln und wahren kann.«1

Wenn ein Gericht von »erheblich«1 spricht, ist dies beson-ders schwerwiegend. Das Verwaltungsgericht sah »gewichti-ge Einschränkungen«1 bei der persönlichen Entfaltung von

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AnhängerInnen des Universellen Lebens als gegeben undbewiesen an und ließ auch weitere folgenschwere Kritik-punkte gegen das UL wie zum Beispiel von der »Umpro-grammierung des Individuums«1 oder auch das Schüren»antisemitischer Vorurteile«1 zu: »Daß die Passage [das zio-nistische Symbol von Macht und Herrschaft] eine antisemiti-sche Tendenz aufweist, bestreitet im übrigen auch der Klä-ger [Verein zur Verbreitung und Verwirklichung der LehreJesu Christi] nicht.«1

Fest steht jedenfalls seit Jahren, dass das Universelle Lebenals Sekte, Seelenfänger und Seelenkartell bezeichnet wer-den darf2, dass sie für eine Gemeinde, wo die Sekte sichauch mit Immobilien stark ansiedelte, eine Gefahrdarstelle und auch, dass das Universelle Lebenim Gemeindebereich ein sektenartiges Dorfgründen wolle.3

Der Absolutheitsanspruch des Univer-sellen Lebens dokumentiert sich auchdarin, dass ihnen das Grundrecht aufMeinungs- und Pressefreiheit, grund-rechtlich garantiert durch Artikel 5 IGrundgesetz, scheinbar überhauptnicht geläufig ist, geschweige denn siedieses anerkennen. Mit teils abstrusen,rechtlichen Grundsätzen völlig ignorie-renden Vorstellungen greift das Uni-verselle Leben sie kritisierende Publikatio-nen und/oder Meinungsäußerungen an, wozuauch harmloseste Beschreibungen gehören. Dasgeht sogar soweit, dass das UL fernab jeglicher juris-tischer Zulässigkeiten einen absoluten Schutzanspruch vorallem gegenüber den Kirchen und deren Sektenbeauftragtendurchsetzen wollte.4 Mensch könnte den Eindruck bekom-men, dass es einem bei diesen juristischen Tiraden nur umeines geht: Um das Abschöpfen von Gebühren für die an-waltliche Tätigkeit. Denn in fast allen diesen teils sinnlosenprozessualen Auseinandersetzungen tritt Rechtsanwalt Dr.Christian Sailer aus Marktheidenfeld für das UniverselleLeben und deren Vertreter-Vereine auf.Auf der anderen Seite erinnern gerade diese sinnlosen Pro-zesse an den Ausspruch des Scientology-Gründers L. RonHubbard: »Der Zweck von Prozessen ist zu quälen um zuentmutigen, nicht so sehr zu gewinnen... Das Gesetz kannsehr leicht dazu gebraucht werden, um zu quälen...«6

Um kritische Berichterstattungen über das UL und dessenEinrichtungen zu verhindern, greifen sie sogar zu unlauterenMitteln – in dem Bewusstsein, der Art. 5 I des Grundgeset-zes (Meinungs- und Pressefreiheit) gelte nur für sie, jeden-falls nicht für ihre GegnerInnen. Anlässlich von Aufnahmenzu einem Filmbeitrag des Fernsehens über das UniverselleLeben versuchten AnhängerInnen der Sekte, durch das‘Sich-ständig-ins-Bild-Drängen’ die Ausstrahlung des Beitra-ges mittels Einstweiliger Verfügung zu verhindern, indem siedann das ‘Recht am eigenen Bild’ geltend machten – verge-blich, wie das Landgericht Frankfurt ausführte: »Den Klä-gern [Angehörige der Glaubensgemeinschaft UniversellesLeben] steht der geltend gemachte Unterlassungsanspruchnicht zu. Die Kläger mißbrauchen das allgemeine Persön-lichkeitsrecht, insbesondere das Recht am eigenen Bild, umin Wirklichkeit eine Berichterstattung der Beklagten [Fern-sehsender] über ihre Glaubensgemeinschaft verhindern zuwollen. [...] Auch der in Augenschein genommene, von denBeklagten gedrehte Film hat diese Behauptung der Beklag-ten anschaulich bestätigt. Dort wurde immer wieder sicht-und hörbar, daß die Mitglieder der Glaubensgemeinschaftvom Kamerateam der Beklagten aufgefordert wurden, aus

dem Bild zu gehen, andernfalls sie es billigend in Kauf näh-men, gefilmt zu werden. Ebenso wurde vom Kamerateamdarauf hingewiesen und deutlich sichtbar, daß vom öffent-lichen Gelände aus gefilmt würde. Gleichwohl drängten sichdie Mitglieder der Glaubensgemeinschaft in das Bild und ver-suchten, Aufnahmen von Gebäuden und Einrichtungen zuverhindern. Dieses Ergebnis wurde durch den weiter in Augen-schein genommenen Film, den der Bayerische Rundfunk ge-dreht hatte, gestützt. Auch dort zeigte es sich, daß die Mit-glieder der Glaubensgemeinschaft Universelles Leben bereitszu einem früheren Zeitpunkt systematisch zu verhindern ver-

suchten, Bilder ihrer Gebäude und sonstigen Einrichtun-gen vom öffentlichen Grund und Boden aus zu zei-

gen, indem sie sich in das Bild stellten.«5 DasLandgericht Frankfurt spricht weiterhin von un-

lauteren Zwecken und davon, dass das Uni-verselle Leben eine ursprünglich erlasseneEinstweilige Verfügung des Gerichts »durchunvollständigen Tatsachenvortrag undGlaubhaftmachung erreicht«5 habe.Die Durchsicht der unzähligen Unterla-gen, bestehend aus UL-eigenen Büchernund Broschüren, Gerichtsurteilen etc.zeigen auf, wie intolerant und absoluti-

stisch die Methoden der Sekte sind. Siestehen gegen Teile des Grundgesetzes und

offenbaren eine hanebüchende Sichtweiseihres Quasi-Alleinanspruchs auf die Wahrheit

und auf das Recht.Für kritische BürgerInnen, zu denen TierrechtlerInnen

ohne Zweifel gehören, reichen jedenfalls diese vielen in denletzten Monaten aufgetauchten objektiven Hinweise undUnterlagen aus, größtenteils selbst von UL verfasst und ver-breitet, um die Gefahr der Unterwanderung der Tierrechts-szene zu erkennen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Sek-ten, die auch in ihren Emotionen, Betroffenheiten und Rück-sichtnahmen besonders wertvollen Teile der Gesellschaft,wozu gerade auch die TierschützerInnen und Tierrechtler-Innen zählen, zu unterwandern versuchen. Auch wenn sin-gular zu unterstützende Tierrechtspositionen vertreten wer-den (wie hier zum Beispiel die Abschaffung der Jagd), ist voneiner Zusammenarbeit abzuraten. Auch die Republikanerund die DVU hatten einmal im Wahlkampf tierrechtlerischpositive Ansichten vertreten – wer käme außer einigenWenigen auf die Idee, sich mit diesen braunen Kohorten nurdeshalb zusammenzutun?

Fußnoten1 Die Urchristliche Gemeinschaft GmbH, später der Verein zur

Verbreitung und Verwirklichung der Lehre Jesu Christi, klagtegegen eine weitere Nennung des Universellen Lebens in einerBerliner Informationsbroschüre über Sekten – vergeblich. DasZitat entstammt dem erstinstanzlichen (noch nicht rechtskräf-tigen) Urteil der 27. Kammer des Berliner Verwaltungsgerichtsvom 09. Dezember 1999 (Aktenzeichen VG 27 A 34.98).

2 Urteil des Oberlandesgericht Frankfurt vom 03. März 1994(Aktenzeichen 16 U 245/93), bestätigt durch den Beschluss desBundesverfassungsgerichts vom 09. Juni 1994 (Aktenzeichen1 BvR 502/94).

3 Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes vom07. November 1997 (Aktenzeichen Vf. 144-VI-94).

4 Unter anderem: Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtsvom 26. März 2001 (Aktenzeichen 2 BvR 943/99) und vom18. Juni 1998 (Aktenzeichen 1 BvR 1114/98).

5 Entscheidung des Landgerichts Frankfurt vom 07. Dezem-ber 1993 (Aktenzeichen 2/3 0 542/93).

6 L. Ron Hubbard: Manual on the Dissamination of Material, 1955,Seite 55

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Das Ziel des Universellen LebensWas bezweckt das Universelle Leben (UL) mit der Unterwan-derung der Tierrechtsbewegung? Viel zu holen gibt es dortja nicht – weder Geld noch massenweise zukünftige Anhänger-Innen. Also durchleuchten wir doch einmal den jetzigen Standder Unterwanderung und schließen daraus für die Zukunft.Es ist nicht nur so, dass einige AnhängerInnen des Univer-sellen Lebens sich im Tierrechtsbereich engagieren – siebreiten sich auch für das UL aus: Geht es um Nahrungs-mittel, wird bei Gut zum Leben- oder Hin zur Natur-Ständen/Läden gekauft und beim Lebe-Gesund! Versand bestellt.Überdies hat mancher Laden/Versand, der nicht zum Uni-versellen Leben gehört, die Ibi-Brotaufstriche des Gut zumLeben im Sortiment. Will mensch diese Nahrungsmittelzubereiten, kauft mensch sich am besten Das tierfreundlicheKochbuch – zusammen mit der Ergänzungsbroschüre Sau-cen, Dressings und Dips, erhältlich im Verlag Das Wort, womensch auch gleich noch neben den Lebensweisheiten derProphetin Gabriele (Aufschlagen und sich finden) kostenloseAusgaben der Buchreihe Prophet mit den netten Titeln wieDer Mord an den Tieren ist der Tod der Menschen oder Tiereklagen – der Prophet klagt an mitbestellen kann. Und aucham Gut zum Leben-Stand wird mensch ganz nebenbei mitden Lehren Jesu Christi konfrontiert. So geschehen in derStuttgarter Markthalle. Überall werden Inhalte der UL-Reli-gion verbreitet – nett verpackt in vermeintlich ernährungs-oder tierrechtsrelevanten Informationen.Was den Stand in Stuttgart angeht, so kündigte die Stadt in-zwischen den Vertag mit Gut zum Leben. UL-Anwalt Dr. Sailersitzt schon in den Startlöchern – die Klageschrift ist fertig, inder er gegen die öffentlichen Versuche, das UL und UL-naheFirmen zu boykottieren, vorzugehen versucht.1

Doch nicht nur durch die Bio-Nahrungsmittel, auch direkt inder Tierrechtsbewegung wird das Universelle Leben tole-riert. Deren AnhängerInnen zeigen viel Engagement und

fühlen durch die TierrechtlerInnen den Rücken gestärkt,denen die ‘Verfolgung von Minderheiten’ ein Dorn im Augeist. Doch bald werden die UL-AnhängerInnen keine Minder-heit mehr sein.Das Thema Jagd, das in der ‘UL-Bibel’ Das ist mein Wort, kri-tisiert wird (»Wehe den Jägern, und wehe jenen, die nachder Fleischnahrung verlangen!«), wird auch sofort verwen-det, um zusätzlich Symphatie in der Bevölkerung zu gewin-nen. So wirbt auch die Initiative zur Abschaffung der Jagdmit dem Umfrageergebnis, 80% der Bevölkerung seinengegen die Jagd.2 Also wird fleißig in der Initiative mitgear-beitet: Julia Brunke (Lehrerin an der privaten UL-Schule Lernmit mir)13 wird den meisten bekannt sein; Ina Lauten-schläger, die ihre Tierarztpraxis auf einem Gut zum Leben-Hof betreibt14, kommt ebenfalls zu Wort; Michaela Wecker,Tierarzthelferin und Anhängerin des Universellen Lebens,nimmt immer wieder gerne an Veranstaltungen der Initiativeteil15; Ingrid Hetzel, Ehefrau von Gert-Joachim Hetzel (UL-Anwalt, Gemeinschaftskanzlei mit Dr. Christian Sailer, setzteauch am 20. August 2002 die Stellungnahme des Univer-sellen Leben ins Internet3), lässt sich des öfteren auf Anti-Jagd-Veranstaltungen blicken, an denen die Initiative betei-ligt ist17. Und natürlich Dr. Christian Sailer, seines ZeichensSprecher des Universellen Lebens, war als Redner für dasBerliner Symposium vorgesehen, was er aber kurzfristigwegen der Kritik und den ‘Presseschlachten’ absagte17. Zuguter letzt wäre da noch German Murer, der als Anhänger18

das Universelle Leben natürlich auch verteidigt und imRahmen seiner Tätigkeit als Inhaber des Verlag Das Brenn-glas mit der Initiative zusammenarbeitet. So viel zu »ein biszwei« MitstreiterInnen, die ‘zufällig’ nebenher noch Ange-hörige einer umstrittenen Glaubensgemeinschaft sind (wiees oftmals von MitstreiterInnen/SympathisantInnen derInitiative zur Abschaffung der Jagd und anderen Tierrecht-lerInnen bagatellisiert wurde).

Anti-Jagd-Demonstration am 21. November 2001 in Bad Fredeburg mit zahlreichen AnhängerInnen des Universellen Lebens: Darunter auch Ingrid Hetzelund Egidio Moreno (beide mit Lusttöter-Broschüre im Arm), Gertraud Jerger (in karierter Jacke hinter Poster) und andere.

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Und auch auf den monatlich stattfindenden Anti-Jagd-De-mos in Berlin spielte Religion eine große Rolle. Denn nebenden leckeren Süppchen der UL-Firma Gut zum Leben oderkostenlosen Exemplaren der im (UL-)Verlag Das Brennglaserschienenen Broschüre Der Lusttöter waren auch die Trans-parente mit christlichen Slogans wie »Jäger führen Krieggegen die Schöpfung Gottes« oder »Auch Rehe haben eineSeele« versehen.Das endgültige, angestrebte Ziel des Universellen Lebens ist,wie bereits in anderen Artikeln erläutert, die Errichtung desFriedensreiches bzw. Christusstaates. »Aus den Trümmern deralten, sündhaften Welt entsteht die Neue Zeit: das Neue Isra-el mit dem Neuen Jerusalem – zuerst als die Bundgemeindein Gott, Meinem Vater, und in Mir, dem Christus Gottes, dannals Stadt Jerusalem, und in der Lichtzeit – dann, wenn dasMaterialistische seinem Ende zugeht – als der Staat Christi,der Christusstaat für das Weltreich Jesu Christi.«19

Die Eintrittskarte für das Errichten eines Staates ist politi-scher Einfluss und Akzeptanz. Da mensch als Einzelkämpferauf politischer Ebene nicht besonders viel ausrichten kann,ist die Zusammenarbeit mit Vereinen, Organisationen undeinflussreichen Einzelpersonen wie zum Beispiel Prominen-ten, enorm wichtig. Doch durch einen Stand auf dem Marktlässt sich dieses Ziel nicht erreichen. Die Initiative zur Ab-schaffung der Jagd öffnet Tür und Tor für einen Zusammen-schluss mit verschiedenen Organisationen, Unterstützungdurch Prominente und Sympathien in der Bevölkerung. Alldas – der Cocktail aus ‘Wir sprechen für so und so vieleVereine und Organisationen’, ‘Wir finden auch Unterstützungbei der Schauspielerin Barbara Rütting und dem MusikerThomas D.’ und ‘80 Prozent der Deutschen sind gegen dieJagd’ ebnet den Weg zu hochrangigen PolitikerInnen.Das Berliner Manifest, welches beim internationalen Sympo-sium Natur ohne Jagd vorgestellt wurde, wurde beispiels-weise von teilweise bekannten Einzelpersonen wie Prof.Carlo Consiglio (Zoologe und Autor, European Federationagainst hunting), Dag Frommhold (Autor Das Anti-Jagd-Buch, Beisitzer im Bundesvorstand der Tierschutzpartei),Karin Hutter (Autorin Ein Reh hat Augen wie ein sechzehn-jähriges Mädchen), Ina Lautenschläger (Tierärztin) und Pro-minenten wie Thomas D. (Musiker, Die Fantastischen Vier,Son Goku) und Barbara Rüttig (Schauspielerin) unterzeich-net. Für Organisationen und Vereine unterschrieben bei-spielsweise Dr. Werner Eckhardt für Animal Peace e.V., TinaVermaeten für den Vegetarierbund Deutschlands e.V. undPAKT, Dr. Eberhard Schneider für das Komitee gegen denVogelmord, Rolf Borkenhagen für Menschen für Tierrechte /Tierversuchsgegner Saar, Jürgen Gerlach für Die Tierschutz-partei, Christian Peter für das Anti-Jagd-Forum Schweiz undanderen mehr.5

Die ‘Zusammenarbeit’ mit möglichst vielen und teilweiseauch namhaften Organisationen und Prominenten knüpfenKontakte zur Politik. So beispielsweise zu Renate Künast,Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung undLandwirtschaft. Sie zeigte sich in einem Brief an die Initiativezur Abschaffung der Jagd nicht nur offen für die Anti-Jagd-Forderungen, sie sprach sogar eine Einladung zu entspre-chenden Gesprächen aus: »Zur Erörterung aller mit demThema zusammenhängender Fragen hat das Bundesministe-rium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaftbereits im letzten Jahr zwei breit angelegte Diskussions-veranstaltungen durchgeführt. Ich beabsichtige, diese Ge-spräche fortzusetzen. Sie werden zur gegebener Zeit eineEinladung erhalten.«6

Dass mensch im Tierschutz- /Tierrechtsbereich mit einerbreiten Rückendeckung mehr politische und öffentliche

Rückmeldungen erzielt als mit der im Gemeinderat Hettstadtvertretenen UL-Partei Urdemokraten für Recht und Freiheit20,liegt auf der Hand. Also kann davon ausgegangen werden,dass die Initiative zur Abschaffung der Jagd für die politischeund öffentliche Einflussnahme durch das Universelle Lebeneine große Rolle spielt.Zusätzlich zu der Initiative deckt der UL-nahe VerlagDas Brennglas die restlichen Bereiche der Jagd undTierrechtsbewegung ab. Neben der Broschüre Der Lusttötererscheinen im Verlag noch die Broschüren Der Folterknechtund der Schlächter, Die Tierleichenfresser, Die verheimlichteTierliebe Jesu sowie die Zeitschrift Freiheit für Tiere (Re-dakteurin Julia Brunke), die gleich mit der ersten Ausgabean sämtlichen Bahnhofskiosken erhältlich war und aufzahlreichen Veranstaltungen kostenlos verteilt wurde. Andieser Stelle sei nochmals daran erinnert, dass der Inhaberdes Verlages, German Murer, stets angibt, der VerlagDas Brennglas sei finanziell unabhängig vom UniversellenLeben und finanziere sich vorwiegend über Spenden10.Und in allen Brennglas-Veröffentlichungen gibt Jesus seinenSenf dazu. So beispielsweise: »Die Urchristen hielten dasJagen für unvereinbar mit ihrem christlichen Glauben[...] [D]ie ersten Christen waren Vegetarier [...] Jesus lehr-te nicht, dass Pfarrer das Töten von Tieren segnen sollen[...]«7 etc. Auch der ziemlich faschistisch angehauchte Hubertus Myna-rek wird vom Verlag Das Brennglas zärtlich an der Hand ge-nommen und in die Tierrechtsbewegung eingeführt (nähereInformationen im Artikel Faschismus im Universellen Lebenauf Seite 14). Was bringt uns die Zukunft? Dürfen wir unsauf nazi-freundliche Broschüren oder Artikel á la Hitler warVegetarier freuen?Inzwischen hielt auch die Gabriele-Stiftung Einzug in dieTierrechtsbewegung, zum Beispiel mit einem Werbeartikel inder aktuellen Ausgabe der Tierschutz konsequent des öster-reichischen Verein gegen Tierfabriken (VgT). Dort wird dem/der LeserIn vom Lebensraum für Pflanzen und Tieren vor-geschwärmt, das Gabenkonto ist gleich mit angegeben.Unter dem Titel Lebensräume für Tiere und Pflanzen steht inder Einleitung: »Im September und Oktober 2001 hat dieGabriele Stiftung damit begonnen, im großen Stil Biotopeentlang ihrer landwirtschaftlichen Flächen anzulegen.«11

Dass auch dieser Lebensraum für Tiere und Pflanzen nureine Vorbereitung für das Friedensreich, dem Paradies derUrchristen ist, wird verschwiegen. Wahrscheinlich, weil inden Augen der UL-AnhängerInnen der Großteil der Spender-Innen sowieso zu ungläubig ist, um dieses Paradies noch zugenießen. »Die große Vision des Propheten Jesaja wirdsomit Wirklichkeit: ‘Der Löwe soll liegen bei dem Kalbe undder Leopard bei dem Zicklein und der Wolf bei dem Lammund der Bär bei dem Esel und die Eule bei der Taube.Und ein Kind soll sie führen.’«8 Wieder einmal werden fürreligiöse Belange (in diesem Beispiel: die von Gott er wünsch-te Errichtung des Friedensreiches) UnterstützerInnen undSpenderInnen im Namen des Tier- und Umweltschutzesherangezogen.Im März sorgte – vor allem in Tierschutzmagazinen aberauch in Teilen der ‘üblichen’ Presse – wieder einmal ein Urteildes von der Fondation Franz Weber initiierten Internationa-len Gerichtshofes für Tierrechte in Genf für Aufsehen, alsEuropas MinisterInnen wegen der »Massenproduktion undMassenvernichtung von Schlachttieren« verurteilt wurden.Als Hauptkläger ganz vorne mit dabei: Dr. Christian Sailer.Weiterhin werden UL-AnhängerInnen als Redner für denTierrechtskongress in Wien mit Kusshand genommen: JuliaBrunke referierte gemeinsam mit Kurt Eicher in den Arbeits-

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kreisen Jagd und Tierrechtsstrategien 1, Dr. Christian Sailerwar diesmal sogar offiziell für das Universelle Leben inTierrechtskreisen unterwegs, sprach er doch im ArbeitskreisChristentum und Tiere und wurde als Vertreter des Univer-sellen Lebens angekündigt.9

Doch dass es dem Universellen Leben nicht um Tierrecht,sondern um die Verbreitung seiner Lehren geht, zeigt sichvor allem in Tierrechtsmagazinen wie VOICE und Tierbefrei-ung aktuell geschalteten Anzeigen12, die unter anderem dieUL-Bibel Das ist mein Wort und Die großen kosmischenLehren bewerben, ohne irgendetwas von Tierschutz oderTierrecht zu erwähnen.Wird diese Verbreitung des Universellen Lebens weiterhintoleriert, steht irgendwann das Universelle Leben für Tier-rechte – vor allem in der Öffentlichkeit. Wie bereits erwähnt:Die Nahrung wird bei UL-Firmen bezogen, die UL-nahe Ini-tiative zur Abschaffung der Jagd ist Ansprechpartnerin zumThema Jagd, die Freiheit für Tiere und die Gabriele-Stiftungverbreiten die Tierrechte und nicht zuletzt wird ChristianSailer langsam aber sicher das Gesicht und die Person fürTierrechte. Und weiterhin wird fleißig Geld, oder um es inder UL-Sprache auszudrücken, werden fleißig Gaben für dasFriedensreich gesammelt und urchristliches Gedankengut imNamen der Tierrechte verbreitet.Sobald das Universelle Leben diesen Stand erreicht hat (beider momentanen Toleranz und Akzepanz dauert dies sichernicht mehr lange) werden Tierrechte für die restliche Be-völkerung mit dem Ur-Christentum gleichgesetzt. Dannstrahlen uns aus den Zeitungen und dem Fernseher nette,ausgeglichene und freundlich lächelnde Menschen entgegenund geben den Tieren ihre Stimme. Der Großteil der Gesell-schaft wird sich achselzuckend mit dem Gedanken »Eso-teriker... Sektenspinner...« und dergleichen mehr abwendenoder schlimmstenfalls die Lehren des Universellen Lebensgenauso durchleuchten wie wir es im Rahmen dieser Re-cherche getan haben und die TierrechtlerInnen leider all-gemein als urchristlich, faschistisch, gefährlich und totalitärabstempeln. Gute Nacht Tierrechtsbewegung!

Fußnoten1 Website von Dr. Sailer und Dr. Hetzel www.sailer-hetzel.com/

klageschriften/ul-evkirche-132002.shtml2 Website der Initiative zur Abschaffung der Jagd

www.abschaffung-der-jagd.de/pressemitteilungen/13.html3 Forenbeitrag auf der Website Vegan-Welt www.vegan-

welt.de/forum.php?action=3&fid=2&id=2012

4 Das ist mein Wort; Universelles Leben e.V.; 2. Auflage 19935 Website der Initiative zur Abschaffung der Jagd www.abschaf-

fung-der-jagd.de/pressemitteilungen/12.html6 Website der Initiative zur Abschaffung der Jagd www.abschaffung-

der-jagd.de/politiker/antworten/gruene/renate_kuenast.shtm7 Der Lusttöter, Verlag Das Brennglas8 Website der Gabriele-Stiftung www.gabriele-stiftung.de9 Website des Tierrechtskongresses www.tierrechtskongress.

at/programm/programm.php10 German Murer erklärte in einem Telefonat mit Andreas Hochhaus

am 13. August 2002, dass der Verlag Das Brennglas finanziellunabhängig vom Universellen Leben sei. Auf die Frage vonAndreas Hochhaus, wie sich der Verlag denn dann finanziere,zumal die Broschüren und auch die Zeitschrift Freiheit für Tiereimmer wieder kostenlos abgegeben werden, erklärte GermanMurer, das die Menschen anstelle der zwei Mark für eine Bro-schüre oftmals zehn, fünfzig oder auch hundert Mark spendenwürden.

11 Artikel Lebensräume für Tiere und Pflanzen in Ausgabe 22 /August 2002, Seite 26, der Zeitschrift Tierschutz konsequent desösterreichischen Verein gegen Tierfabriken (VgT).

12 • in VOICE Ausgabe 3 /September 1995, Ausgabe 4 / Januar 1996,Ausgabe 5 /April 1996, Ausgabe 6 / Juli 1996 und Ausgabe 7 /Oktober 1996

• in Tierbefreiung aktuell Ausgabe 1 /März 1997, Ausgabe 2 /Juni 1997, Ausgabe 3 /September 1997 und Ausgabe 4 /De-zember 1997

13 Brief Julia Brunkes vom 26. Juni 2002 als Lehrerin der SchuleLern mit mir

14 Dr. Ina Lautenschlägers Tierarztpraxis sowie ihre Tierheilpensionbefinden sich auf dem Gelände des Lebe Gesund-Hofes in derMichelriether Straße 18 in 97839 Esselbach.

15 Foto im Rahmen des Artikels Initiative zur Abschaffung der Jagd –8. Anti-Jagd-Demo in Berlin: Wildtiere auf dem Kudamm inAusgabe 7 / Juli 2002, Seite 20, der Zeitschrift Zeitenwende derPartei Mensch Umwelt Tierschutz – Die Tierschutzpartei.

16 Ingrid Hetzel nahm beispielsweise an der Anti-Jagd-Demon-stration am 21. November 2001 in Bad Fredeburg teil.Quelle: Foto von T. Sommer, www.knipsdich.de

17 Dr. jur. Christian Sailer in der Pressemitteilung Kirchliche Jagd aufJagdgegner vom 30. Juli 2002

18 German Murer erklärte in einem Telefonat mit Andreas Hochhausam 13. August 2002, dass er seit 1982 beim Universellen Lebensei.

19 Das ist mein Wort; Universelles Leben e.V.; 2. Auflage 199320 »Der Organisation [Universelles Leben] ist auch eine politische

Partei angegliedert: Urdemokraten für Recht und Freiheit. Seit1990 ist die Gruppe mit einem Sitz im Gemeinderat von Hettstadtvertreten.« Quelle: Website der AGPF – Aktion für Geistige undPsychische Freiheit, www.agpf.de/wittek1.htm

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