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To Whom It May Concern, Grauzone: Eine Auswahl von mehreren Tausend Scans, die von ungeschützten und offenen Scannern weltweit gesammelt wurden.

To Whom It May Concern, - Grauzone

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Eine Auswahl von mehreren Tausend Scans, die von ungeschützten und offenen Scannern weltweit gesammelt wurden.

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To Whom It May Concern,

Grauzone:Eine Auswahl von mehreren Tausend Scans, die von ungeschützten und offenen Scannern weltweit gesammelt wurden.

Praktischer Teil der Diplomarbeit von Daniel Dalfovo

Titel:To Whom It May Conern,

Universität der Künste BerlinFakultät Gestaltung, Visuelle Kommunikation

Prüfungskommission:Prof. Joachim SauterProf. Jussi ÄngesleväProf. Kora KimpelDr. Stephan HumerLKWL Stefan Schwabe

To Whom It May Concern,

Ein Versuch auf die Eigen-heiten einer vernetzten Dingwelt hinzuweisen.

Grauzone

Eine Auswahl von mehreren Tausend Scans, die von un-geschützten und offenen Scannern weltweit gesam-melt wurden.

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Grauzone,

In diesem Heft werden sie viele persönliche und zum Teil auch sehr sensible Informationen zu Menschen finden. Dieses Heft zeigt eine Auswahl von Scans die im Verlauf eines weltweiten Scandurchlaufs gesammelt wurden. Mit Hilfe selbstgeschriebener Software war es möglich, komplett automatisiert alle ungeschützten Scanner, dessen IP-Adressen ich kannte, nacheinander zu starten. Ich installierte die Software auf mehreren Computern und ließ diese über knapp drei komplette Tage durchlaufen. Die Varietät der Dokumente, die in dieser Zeit gefunden wurde, ist überweltigend. Genauso verhält es sich mit den Orten, an denen diese Scanner liegen, von Privathaushalten und Cafés, über Schulen, Bibliotheken und Universitäten, bis hin zu Anwalts- kanzleien, Versicherungsbüros und Krankenhäuser. Vor allem in letzteren ist die Sensibilität der Daten mit denen gearbeitet wird enorm. Das Verhältnis zu den Sicherheitsmaßnahmen stimmt in keinem Aspekt. Können sie einem Arzt trauen, dessen Schweigepflicht bei den benutzten Geräten leichtsinnig gebrochen wird?

Der Titel Grauzone hat formale und juristische Relevanz zu den Scans. Der Scandurchlauf ließ ein Bild immer wiederkehren, einen leeren Scanner. Bei jedem Scan-nertyp entstand aber ein anderes Bild, mal heller mal dunkler, mal mit leichten Gelb- oder Blaustich, mal halbgeöffnet mit einem Lichtverlauf, ein immer anderes 'Weiss'. Wenn sich aber etwas unter dem Scanner be-fand, waren es meistens Textdokumente wie Verträge, Kündigungen oder auch Lebensläufe, schwarzer Text auf weissen Untergrund. Wenn man nun alle diese Scans nebeneinander sieht, ergibt sich ein verschwommener und unscharfer Grauton. Die rechtliche Situation dies-er Aktion hat die selbe Farbe, ein undurchschaubares Grau. Zum einen sind es personenbezogene Daten, mit welchen hier hantiert wird, ausserdem ist es ein klares Eindringen in unbefugte IT-Systeme. Oder auch nicht? An dieser Stelle soll wiederholt erwähnt werden, dass keinerlei Sicherheitsbarrieren böswillig umgangen wurden. Diese IT-Systeme sind ungeschützt unter einer IP-Adresse zu erreichen, kein hacken oder ähnliches ist erforderlich. Vom Ablauf ist es genau das selbe Vorge-hen, wie eine Webseite anzusurfen.

A Eine eigens generierte XML Datei zeigt hier nur einen minimalen Auszug der abgespeicherten, un- geschützten Scanner des Gerätetyps HP Photosmart. Die Datei ist 32 MB groß und enthält knapp 60.000 Scanner.

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Yours truly,Daniel Dalfovo