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Top of the Docs Dokumentationen in der ARD 2016/17 Nichts ist spannender

Top of the Docs Dokumentationen in der ARD 2016/17...Gerolf Karwath Redakteur Zeitgeschehen, SWR Thomas Michel Redakteur Feature und Dokumentationen, Chefredaktion Inland, SWR Die

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Top of the Docs

Dokumentationen in der ARD 2016/17

Nichts ist spannender ...

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Inhalt

... als die Wirklichkeit

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INHALT

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Vorworte  

Prof. Dr. Karola Wille ARD-Vorsitzende und MDR-IntendantinVolker Herres Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen

Artikel

Primus am Abgrund – Der Kampf der Deutschen BankStefan Jäger Wirtschaftsjournalist, HR Ingo Nathusius Redakteur Fernsehen Politik und Gesellschaft, HR

The war on my phone – Wie Flüchtlinge über ihre Handys den Krieg in Syrien erlebenJutta Krug Redakteurin Dokumentarfilm, WDR

40. Jahrestag „Deutscher Herbst 1977“Gerolf Karwath Redakteur Zeitgeschehen, SWRThomas Michel Redakteur Feature und Dokumentationen, Chefredaktion Inland, SWR

Die Unsichtbaren – Wir wollen lebenMarc Brasse Redaktionsleiter Geschichte, Programmbereich Kultur und Dokumentation, NDR

Luther und die FrauenFrank Kutter Redakteur Geschichte und Dokumentarfilm, MDR

Die ARD-Reihe „Geheimnisvolle Orte“Johannes Unger Leiter Abteilung Dokumentation und Zeitgeschehen, RBB

Neue Dokumentationen in der ARD  Vorschau auf 2017

Rückschau auf 2016

Zahlen, Daten, Fakten  Eine Analyse

Auszeichnungen  Eine Auswahl

Index

Bildnachweis

Impressum  / Pressekontakt

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Vorwort

Ein alter amerikanischer Journalistenspruch lautet: „Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat das Recht auf eigene Fakten.“ Trotzdem scheinen aktuell für man-che Fakten ausgedient zu haben: Das postfaktische Zeitalter ist ausgerufen, die gesellschaftliche Selbstverständigung und Meinungsbildung wird brüchig und verharrt unsicher zwi-schen den etablierten Formen des Austauschs und den Filter-blasen im Netz.

Als Folge droht eine Polarisierung in der Gesellschaft, deren erste Anzeichen wir spüren und der wir als öffentlich-recht-licher Rundfunk entgegenzusetzen haben, was den Kern un-seren Auftrags ausmacht: Information, Analyse, Aufklärung. Genau das leisten Dokumentationen in herausragender Weise. Und in Zeiten wie diesen brauchen wir solche Angebote mehr denn je.

Bereits die analoge Welt hat gezeigt, dass dokumentarische Produktionen durch ihre Tiefenschärfe, ihre besonderen Er zählweisen und ihre Möglichkeiten zur Reflexion auf ihre und immer wieder auch gerne besondere Weise zur Legitima- tion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beitragen. Heute scheint manchen das Netz mit seinen Möglichkeiten zum „Einspinnen“ in den eigenen, selbstreferenziellen Kokon, der Fakten wie Realitäten zu ignorieren vermag, als große Be-drohung.

Hier sind Information und Dokumentation das beste Mittel, um gegenzusteuern: Engagierte Dokumentarfilmer gehen im Wortsinn dahin, wo es weh tut – und helfen so, Filterblasen aufzustechen. Ohne Beschönigungen oder falsche Rücksicht-nahmen vermitteln sie den Menschen glaubwürdig, was in der globalisierten Welt und vor der eigenen Haustür geschieht.

Dokumentationen sind das beste Mittel, Lebenswirklich-keiten differenziert und differenzierend abzubilden, die Pro-bleme einer komplexer werdenden Welt in der Tiefe zu durch-leuchten und zu hinterfragen – und so den Menschen dabei zu helfen, sich eine Meinung zu bilden.

Bei allen Herausforderungen der Filterblasen und der um sich selbst kreisenden Communities dürfen wir aber nicht über-sehen, welche Möglichkeiten sich für Produzenten und für die öffentlich-rechtlichen Medienhäuser gerade in diesem Genre bieten. Noch nie waren vermutlich die Chancen, die Vielfalt in unserer Gesellschaft widerzuspiegeln, so groß, wie in dieser digitalen Welt. Im Netz finden wir unbegrenzte Räume für noch mehr Tiefe und zugleich Schärfe, für neue Darstellungs-formen und transmediale Erzählweisen. Also für alles, was zeitgemäße Dokumentationen ausmacht.

Und in der digitalen Welt bestehen große Chancen für echten Dialog, zur Rückkopplung und zum Erreichen neuer Gruppen

Vorwort Prof. Dr. Karola Wille ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin

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INHALT

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in der Gesellschaft, wie wir sie bisher nicht kannten. Nicht zuletzt werden durch die technologischen Entwicklungen neue, innovative Darstellungs-formen möglich. Das „Eintauchen“ in Geschichten wird beispielsweise durch 360°-Videos und Virtual-Reality-Angebote zu einem ganz neuen visuellen und gerade zu körperlichen Erlebnis. Dass die ersten kreativen journalis-tischen Experimente in diesem Bereich mit Dokumentationen erfolgt sind, ist dabei alles andere als ein Zufall.Denn mit „Online First“ oder gar „Online Only“-Angeboten können hochwer-tige Doku-Inhalte auch neue Zielgruppen erreichen und sich über die vielen Möglichkeiten des digitalen Publizierens ganz anders aufstellen – in die Breite und in die Tiefe. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist dabei klar, dass er beides leisten und können muss: Wir müssen in der klassischen, linearen Welt publizistisch stark sein – und ein relevanter Anbieter in der Internetwelt.Viele der für den Wettbewerb „Top of the Docs“ eingereichten Stoffe leisten diese Vernetzung bereits in herausragender Art und Weise. Mit den im ver-gangenen Jahr eingeführten Eckpunkten 2.0 tragen wir zu ausgewogenen Vertragsbedingungen und zu einer fairen Aufteilung der Verwertungsrechte mit den Produzenten bei. Eine vielfältige, engagierte, hartnäckige und leiden-schaftliche Produzenten- und Autorenlandschaft ist gerade für das Genre Dokumentation unabdingbar, damit wir gemeinsam unser Ziel erreichen: ein Angebot, das die Menschen dort abholt, wo sie sich befinden, und das ge-eignet ist, gesellschaftliche Debatten anzustoßen.

Prof. Dr. Karola Wille

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Vorwort

Nichts bleibt ewig, wie es einmal war. Wir durchleben gerade einen von der Globalisierung und der Digitalisierung ge-triebenen Strukturwandel unserer Gesellschaft. Und dieser Wandel rüttelt am vertrauten System bürgerlicher Öffent-lichkeit und demokratischer politischer Auseinandersetzung. Was für eine Herausforderung! Und eine enorme Heraus-forderung für uns – den gemeinwohlorientierten Rundfunk!

2017 wird politisch ein aufregendes Jahr – geprägt durch zahlreiche nationale wie internationale Großereignisse. Wah-len bei unseren europäischen Nachbarn in den Niederlanden und in Frankreich, in Deutschland drei Landtagswahlen, die Bundespräsidenten- und schließlich die Bundestagswahl. Dies und mehr sind Bewährungsproben. Denn zwischen digi-taler Allgegenwart, Echtzeit-Neuigkeiten und Echtzeit-Fäl-schungen, zwischen Trollen, Bots und „Lügenpresse“-Diffa-mierungen müssen wir das öffentlich-rechtliche Versprechen einhalten: Tag für Tag den Dingen professionell, wahrheits-liebend und unabhängig auf den Grund gehen, und so eine sachgerechte und demokratische Meinungsbildung zu er-möglichen, die Voraussetzung jeder funktionierenden Demo-kratie ist.

2017 wird schon allein ob der bei uns anstehenden Wahlen und der sich daraus ergebenden Analyse- und Hintergrundbe-richterstattung zu einem Schwerpunkt-Jahr der Information

im Ersten werden. Hinzu kommen aktuelle Hintergrundbe-richte sowie Sondersendungen, wie etwa zum G20-Gipfel, der im Juli in Hamburg stattfinden wird.

Im vergangenen Jahr hatten wir zu zahlreichen aktuellen Er-eignissen knapp 30 „Brennpunkte“ im Ersten: darunter zur Flüchtlingskrise, zum Türkei-Putsch, dem Anschlag in Nizza und dem Ausgang der US-Wahlen, um nur einige zu nennen. Mit „Brennpunkten“ und den seit 2013 erfolgreichen 15-mi-nütigen Hintergrundsendungen unter dem Label „Weltspiegel extra“ und „Plusminus extra“ wird Das Erste auch in diesem Jahr das politische Geschehen im In- und Ausland kritisch be-gleiten.

Und natürlich freuen wir uns, dass der Informationsleistung des Ersten vom Publikum wieder das größte Vertrauen ent-gegengebracht wurde. Auch hat Das Erste erneut seine hohe gesellschaftliche Relevanz unter Beweis gestellt: Mit investi-gativen Reportagen und Dokumentationen brachten wir un-bequeme Wahrheiten ans Licht der Öffentlichkeit und die Themenschwerpunkte im Ersten wurden auch zu Gesprächs-themen in der Gesellschaft. Stellvertretend seien hier nur die „PanamaPapers“, „Geheimsache Doping“, die preisgekrönte Dokumentation über den BND oder die Themenabende zu Kindesmissbrauch und NSU sowie die Themenwoche zur Zu-kunft der Arbeit genannt.

Vorwort Volker Herres Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen

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INHALT

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In diesem Jahr widmen wir uns mit unseren dokumentarischen Formaten nicht weniger brisanten Themen: So geht es beispielsweise um die Zukunft der Deutschen Bank, der wegen früherer Verfehlungen hohe Milliardenstra-fen drohen. „Der Rentenreport“ beleuchtet eines der zentralen Wahlkampf-themen dieses Jahres und „Die Story im Ersten“ fragt nach, wie es um die Bundeswehr steht und welche Aufgaben die 3000 deutschen Soldaten, die derzeit im Ausland eingesetzt sind, zum Beispiel in Mali, dem Senegal oder dem Irak haben.

Um verschwundene Flüchtlingskinder dreht sich eine weitere „Story im Ersten“: Knapp 9000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind laut Bun-deskriminalamt in Deutschland als vermisst gemeldet – zehnmal so viele wie Anfang 2015. Bei verschwundenen deutschen Kindern liegt die Auf-klärungsquote der Fälle bei ca. 98 Prozent. Bei Flüchtlingskindern tendiert sie gegen Null.

Der renommierte Dokumentarfilmer Stephan Lamby beobachtet für seinen 90-minütigen Film „Die nervöse Republik“ ein Jahr lang wichtige Politiker und Journalisten, um der Frage nachzugehen, wie sich Politik unter den Be-dingungen der permanenten digitalen Erregung und Aufgeregtheit ver-ändert.

Das Erste will und wird seine journalistische Stärke ausspielen. In einer zuneh-mend fragmentierten, entautorisierten, kommerzialisierten und interessen-gesteuerten Medien-Welt braucht die Gesellschaft Verlässlichkeit, Orientie-rung und Reflexion. Das ist unsere Aufgabe.

Volker Herres

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Vorwort

Das Fernsehen war von der Deutschen Bank seit Jahren links liegen gelassen worden. In der Zentrale oder einer Filiale drehen? – „Geht leider nicht“. Interviews? – „Zur Zeit ganz un-günstig“. Hintergrundgespräche? – „Gute Idee, Sie hören von uns“. Und das war‘s dann. Fernsehen war in der Deutschen Bank nicht gelitten. 2015 kam der neue Chef John Cryan. Er gab die Devise aus: Erst arbeiten, dann reden. Folge: Die Bank schränkte die Kommunikation noch weiter ein.

Es war ein weiter Weg, bis uns der neue Deutsche-Bank-Kommunikationschef Jörg Eigendorf schrieb: „… wir werden Ihnen so viel Zugang geben, wie es möglich ist …“. Voraus-gegangen waren intensive Recherchen im Umfeld. Gespräche, Mails, Telefonate mit Aktionären, Analysten, früheren Mana-gern, Informanten in der Bank, Gewerkschaftern, Betriebs-räten, Fondsmanagern und und und.

Der ein oder die andere erzählte herum, dass sich zwei Wirt-schaftsjournalisten vom Fernsehen intensiv mit der Deut-schen Bank befassen würden. Wir wurden bei der Hauptver-sammlung und bei Fachveranstaltungen gesichtet. Wir stell-ten Fragen und beschafften Dokumente. Es blieb auch in der

Deutschen Bank nicht unbekannt, dass die Leute vom Fern-sehen nicht nur artig um Drehs anfragten, sondern intensiv recherchierten. Für die Dokumentation hatten und haben wir keine These, an der wir uns abarbeiten wollen. Vielmehr gilt es, die Lage der Deutschen Bank zu verstehen. Wie konnte es dazu kommen, dass der einstige Stern am Himmel der Wirtschaftswelt plötz-lich nur noch flackernd schimmert? Welche Chancen hat das neue Management, den Tanker „Deutsche Bank“ zurück in gutes Fahrwasser zu bringen? Was wird, wenn das nicht ge-lingt? Wer braucht die Deutsche Bank eigentlich noch?

Sowohl gegenüber der Bank wie auch gegenüber externen Gesprächspartnern versuchten wir stets deutlich zu machen: Hier treten nicht zwei Deutsche-Bank-Versteher an, die einen Werbefilm machen. Es treten aber auch nicht zwei Deutsche-Bank-Beschimpfer an, die schon alles wissen und die ewig gleiche Geschichte erzählen wollen: Die Geschichte von den ‚lieben Bankern in Deutschland‘ und den ‚bösen Investment-bankern in London und New York‘.Ein weltweit tätiges Unternehmen mit hunderttausend Jobs zu erfassen, ist nicht leicht. Wer genau hinsieht, merkt: Die

Primus am Abgrund – Der Kampf der Deutschen Bank Stefan Jäger Wirtschaftsjournalist, HRIngo Nathusius Redakteur FS Politik und Gesellschaft, HR

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INHALT

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Probleme liegen in vielen einzelnen Geschäftsfeldern. Sie liegen aber nicht exklusiv und allein im Investmentbanking. Vor allem hat die Bank ein Kostenproblem. Fast alle Geschäfts-felder arbeiten zu teuer – die Zentrale sowieso.War es der offene journalistische Ansatz, der die Deutsche Bank bewog, erstmals ein Fernsehteam an die Vorstände heranzu-lassen? War es die Tiefe der Recherche? War es der deutliche Wandel in der Kommunikationsstrategie der Bank, der 2016 zu bemerken war? Wir wissen es nicht. Klar ist aber: Die Informanten in und um die Bank, die Politiker, Fachleute und Kunden, die die Deutsche Bank einschätzen, stehen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite stehen Einblicke, die die Bank für diese Dokumentation ins Innerste ermöglicht – und jede Menge Informationen aus der Bank. Beides zusammen ermöglicht letztlich ein ausge-wogenes Urteil und ergibt ein klares Bild.

„Primus am Abgrund – Der Kampf der Deutschen Bank“ ist eine Eigenproduktion des HR und wird im 4. Quartal 2017 im Ersten ausgestrahlt.

Stefan Jäger

Ingo Nathusius

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Vorwort

Mohammeds Gesicht ist versteinert, wenn er von seiner Familie und seinem Zuhause erzählt. Von seiner Straße in Aleppo ist nicht viel übrig geblieben, wie die Fotos auf seinem Handy zeigen. Sein bester Freund ist Freiwilliger bei der Hilfs-organisation der „Weißhelme“ und schickt ihm regelmäßig kleine Vi deo aufnahmen von den Orten ihrer gemeinsamen Kindheit – vieles nur noch ein Trümmerfeld. Für ihn sind aber nicht die Fotos und Videos das Schlimmste, sondern die eigene Ohnmacht und Hilflosigkeit. Aus der sicheren Distanz in einer Berliner Flüchtlingsunterkunft kann er nur zusehen, wie die Welt, die er kannte, untergeht. Auch für Rashid ist das Nichts-tun-können eine unerträgliche Qual. Deshalb hat er ein Online-Nach rich ten portal in Arabisch und Englisch aufge-baut. Hier ver öffent licht er die Videos und Informationen aus seiner Hei mat stadt, die ihn über Freunde und Bekannte per Handy erreichen. Die Welt soll sehen, was in Syrien los ist. Die Ama teuraufnahmen sollen Zeugnis ablegen. Und zu jedem Video gibt es eine Geschichte.

Der Syrienkrieg ist über die sozialen Medien bei uns so präsent wie kaum ein anderer Konflikt. Scheinbar in Echtzeit liefern sie Fotos, Videos und Texte aus dem Kriegsgebiet, machen

uns zu Zeugen von Bombardierung und Sterben, ermöglichen uns ein virtuelles Miterleben des ganzen unfassbaren Leides.

Die journalistische Auswertung und Bewertung der Bilder und Informationen, die uns aus Syrien über die sozialen Medien erreichen, ist von hier aus kaum zu leisten. Darüber sind wir uns im Klaren. Das wollen wir in unserem Projekt „The war on my phone“ erst gar nicht versuchen. Wir wollen uns vielmehr ganz bewusst auf eine rein subjektive Perspektive einlassen, auf den Einzelnen und seine Geschichte, auf Menschen, die alle einen Namen haben und eine Familie und Freunde, die sie zurückließen, bevor sie sich auf den Weg nach Europa mach-ten. Nun, bei uns angekommen, sind sie in ihren Gedanken und im Herzen immer noch dort, wo der Konflikt tobt, wo Hunger, Bombardierungen und Tod alltäglich geworden sind.

Die Menschen, die vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land zu uns geflüchtet sind, werden für uns die Brücke schlagen: Über Twitter, Facebook, Skype und Instagram sind sie mit den Ver-wandten und Freunden verbunden. Ihr Smartphone ermög-licht ihnen und uns die tägliche Reise in die ‚war zone‘. Und so wird unsere Dokumentation nicht mit anonymen Bildern

The war on my phone – Wie Flüchtlinge über ihre Handys den Krieg in Syrien erleben Jutta Krug Redakteurin Dokumentarfilm, WDR

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arbeiten, denn auch die Straßen und Plätze, die eigene Schule und das Krankenhaus, in dem der Freund als Arzt gegen das Sterben kämpft, haben alle einen Namen.

Wir – die Produktionsfirma Berlin Producers in Koproduktion mit dem WDR und der Deutschen Welle – folgen dabei dem Prinzip des vielfach preisgekrönten Films „My escape“ von Elke Sasse: Hier hatten wir mit Hilfe von Smartphone-Videos von Flüchtlingen deren Flucht erzählt. Und weil sie es selbst waren, die hier gefilmt hatten und nicht ein Profi-Kamera-team, und weil sie auch ihre eigenen Aufnahmen kommen-tierten und nicht ein Journalist, hätte der entstandene Film nicht eindringlicher sein können. Eine Doku-Collage als ein Puzzle des Schicksals, das uns größtmögliche Authentizität erlaubt.

In der Branche spricht man von „user generated content“ – bei „My escape“ (WDR-Ausstrahlung 10. Februar 2016) genau-so wie bei dem neuen Projekt „The war on my phone“ halten wir uns an ein paar einfache Regeln: Die Menschen sollen ihre eigenen Geschichten mit ihren Bildern selbst erzählen. Das gefilmte Material soll soweit wie möglich identifiziert und

zugeordnet werden und da es um die eigene Mutter, das eige-ne Haus und die eigene ehemals vertraute Umgebung unserer Protagonisten geht, ist die Wiedererkennung zuverlässig. Die Quellen für das Filmmaterial sind unseren Protagonisten stets bekannt. Wie schon bei „My escape“ wird uns als Zuschauer ermöglicht, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. In der Summe ist das gefilmte Material „anders, persönlicher und betroffen machender als alles, was wir aus den Nachrichten kennen“ (Stefan Pannen/Berlin Producers). Oder wie die Re-gisseurin Elke Sasse sagt: „Ja, wir bekommen Informationen über den Krieg aus Syrien, aber diese sind in der Regel anonym. Und es gibt wenig Informationen über Orte, an denen keine Journalisten mehr sind. Flüchtlinge erhalten Fotos, Videos, Nachrichten – sogar von diesen vergessenen Orten. Damit wollen wir dem Krieg ein Gesicht geben.“

„The war on my phone“ ist eine Auftragsproduktion und wird im Herbst/Winter 2017 im WDR Fernsehen ausgestrahlt. Informationen zu diesem Projekte gibt es unterwww.thewaronmyphone.comwww.myescapefilm.dewww.facebook.com/MyEscapeFilm

Jutta Krug

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Vorwort

1977 war das Jahr, in dem die terroristische Gewalt in Deutsch-land eskalierte. Die Ermordung von Generalbundesanwalt Sieg fried Buback und seiner Begleiter bildete den Auftakt zu einer Serie politischer Morde, wie sie die Bundesrepublik bis dahin noch nicht gesehen hatte. Mit dem Bankier Jürgen Ponto und dem Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer ge-rieten im gleichen Jahr weitere Repräsentanten der Bundes-republik ins Fadenkreuz der RAF. Dass „der Typ in Uniform ein Schwein“ und „kein Mensch“ sei, hatte die damals steckbrief-lich gesuchte Journalistin Ulrike Meinhof im Jahr 1970 formu-liert. Und dass „natürlich geschossen werden“ könne.

Die Terrorkampagne weitete sich im jenem Jahr noch aus, traf auch einfache Leute: Fahrer, Personenschützer. Und im Okto-ber 1977 schließlich auch 91 deutsche Touristen und Besat-zungsmitglieder als Geiseln an Bord der Lufthansa-Maschine „Landshut“. Die Furcht vor weiteren Anschlägen vergiftete das gesellschaftliche Klima. Die Gewalterfahrungen dieser „bleier nen Zeit“, das Entsetzen und die Hilflosigkeit angesichts blanken Terrors begleiten viele der Opfer und deren Ange-hörige bis heute. 40 Jahre danach befassen sich zwei TV-Dokumentationen des SWR mit dem sogenannten „Deutschen

Herbst“ des Jahres 1977. Welche Spuren hat er hinterlassen: im Rechtsstaat – und bei denen, die unmittelbar von Gewalt und Terror betroffen waren?

Der Stammheimer Prozess gegen die Führung der RAF ist ein Schlüsselereignis für die Geschichte und für das Verständnis des „Deutschen Herbstes“. Der neue, hochgesicherte Gerichts-saal auf dem Gelände des Untersuchungsgefängnisses wird zum Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen Angeklagten und Staatsanwälten, Richtern und Verteidigern. Hungerstreiks, Abhörskandale, Vorwürfe wegen Isolationsfolter und Selbst-morde in der Haft erschüttern die Republik. Statt den Terroris-mus juristisch aufzuarbeiten, spaltet der Prozess die Gesell-schaft und trägt zur Eskalation bei. Als am 28. April 1977 das Urteil verkündet wird, ist Ulrike Meinhof bereits tot, die drei anderen werden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

Doch warum konnten die Ereignisse und der Prozess derartig eskalieren? Wer trägt Schuld daran? Hätte die Eskalation vermieden werden können? Diesen Fragen gehen Thomas Schuhbauer und Sonja von Behrens in ihrem Film „Stamm-heim – Die RAF vor Gericht“ nach. Zu Wort kommen Beteiligte

40. Jahrestag „Deutscher Herbst 1977“ Gerolf Karwath Redakteur Zeitgeschehen, SWRThomas Michel Redakteur Feature und Dokumentationen, Chefredaktion Inland, SWR

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INHALT

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von damals: Richter im Stammheimer Prozess, Verteidiger wie Hans Chris tian Ströbele und Otto Schily, Staatsanwälte, Jour-nalisten, Sympathisanten, Anhänger und Angehörige ehema-liger RAF-Mitglieder. Mit ihrer Hilfe rollen wir den Prozess von damals noch einmal auf.

Der zweite Film zum „Deutschen Herbst“ nimmt die Opfer der „Landshut“-Entführung in den Blick. Nur einmal in den letzten 40 Jahren haben sich Jutta Knauf, Beate Keller und Diana Müll nicht in Mallorca, sondern in einem Hotel im Sauerland ge-troffen. Wo sie schnell spürten, dass etwas fehlt: die vertraute Clique; und Ötte, der einstige Barkeeper vom „Graf Zeppelin“ – jener Diskothek in Paguera, in der sie einmal zu „Schönheits-königinnen“ gekürt wurden. Mallorca zieht sie mit den Erinne-rungen bis heute magisch an. Die Insel, wo ihr altes Leben am Mittag des 13. Oktober 1977 eine dramatische Wende nahm.

Seither ist es ein Leben nach einer Entführung, ein Leben nach „Mogadishu“. Jutta Knauf, Beate Keller und Diana Müll sitzen an diesem Tag in der Lufthansa-Maschine „Landshut“ auf dem Rückflug nach Frankfurt. Kurz nachdem an Bord das Essen ausgegeben wird, kapern vier palästinensische Terroris-

ten die Maschine. Für die 91 Insassen der „Landshut“ beginnt ein Martyrium mit Fesselungen, Schlägen und Todesdrohun-gen. Dazu herrschen im Flugzeug unsägliche hygienische Be-dingungen. Schließlich die Erschießung des Kapitäns Jürgen Schumann, dessen Leiche in einen Schrank gestellt wird. Erst nach vier Tagen stürmt eine Spezialeinheit des Bundesgrenz-schutzes die Maschine in Mogadishu und befreit die Geiseln.

Zum 40sten Jahrestag dieser dramatischen Tage erzählt der Film von Martina Treuter und Martin Rupps die Geschichte der „Landshut“-Entführung aus neuer Perspektive. Im Fokus stehen nicht die Helden, sondern die Opfer von Mogadishu mit dem erlittenen Trauma und ihrem Leben bis heute. Wie wäre ihr Leben ohne die Entführung verlaufen? Und warum kann eine solche Erfahrung eine solche Macht über Menschen haben – selbst mit dem weiten Abstand von vier Jahrzehnten?

„Stammheim – Die RAF vor Gericht“ wird im 2. Quartal 2017 im Ersten gesendet, der Sendetermin für „Die Opfer von Mogadishu (AT)“ steht aktuell noch nicht fest. Beides sind Eigenproduktionen des SWR.

Gerolf Karwath Thomas Michel

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Vorwort

Dies ist die Geschichte einer Idee und was aus ihr wurde. Eine schöne Geschichte, eine die Mut macht. Auch wenn es lange nicht so aussah.

Ein Dokumentarfilm über untergetauchte Juden im Berlin der 1940er Jahre sollte es werden. Die Look! Filmproduktion, Claus Räfle und Alejandra López, sammelt mit ihrer Programm-idee 2009 etliche Absagen – auch innerhalb der ARD. Der Tenor lautet, dies seien sicher tolle Geschichten, aber die Ver-filmung schwierig, da es weder Fotos noch Filmaufnahmen gäbe. Vor allem aber: Über den Holocaust gäbe es viele Doku-mentationen. Der Zuschauer sei übersättigt.

Die Autoren bereisen in der Folgezeit internationale Filmfesti-vals und Koproduktionstreffen. Mit Mut und Beharrlichkeit kämpfen sie für ihren Stoff. Dabei entsteht die Idee, aus der reinen Dokumentation ein Doku-Drama zu machen. Denn nur so lassen sich die außergewöhnlichen Umstände der Illega-lität im eigenen Land erlebbar machen. Auf eigenes Risiko drehen López und Räfle schon 2009 und 2010 Interviews mit vier jüdischen Überlebenden des brau-nen Terrors: mit Hanni Levy in Paris, mit Ruth Gumpel in San

Francisco, mit Cioma Schönhaus in Basel und Eugen Friede in Kronberg im Taunus. Ein Trailer soll nun helfen, den Stoff bei einem öffentlich-rechtlichen Sender zu platzieren. Vergebens. Erst drei Jahre später kommt Bewegung in das Filmprojekt. Der Stoff von Räfle und López wird beim ARD Wettbewerb „Top of the Docs“ vorgestellt und von der Jury für eine Ent-wicklung, incl. Anschubfinanzierung, empfohlen.

Der NDR, der konsequent auf eine Realisierung als Doku- Drama setzt, übernimmt in der Folgezeit die Federführung. Weitere Partner sind der RBB, der SWR und der WDR. Das Pro-jekt nimmt Fahrt auf. Doch vier persönliche Geschichten aus der NS-Zeit szenisch zu erzählen, sprengt die hierfür üblichen Etats. So entsteht die Idee, die ehemalige Dokumentation als Kino- und TV-Koproduktion anzugehen.Zweifel hegen nun die Förderinstanzen. Sind „Die Unsicht-baren“ tatsächlich ein Kinostoff, vor allem, da Doku-Dramen ja eher ein Fernsehformat seien? Diese Befürchtung hegen fast alle deutschen Verleiher. In dieser Situation holt die Look! Filmproduktion die im Kinobereich erfahrene Cine Plus hinzu. Die Berliner vertrauen darauf, dass „Die Unsichtbaren“ auch im Kino und im internationalen Verkauf Chancen haben wird.

Die Unsichtbaren – Wir wollen leben Marc Brasse Redaktionsleiter Geschichte, Programmbereich Kultur und Dokumentationen, NDR

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INHALT

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Es dauerte dennoch weitere zwei Jahre, bis schließlich drei Länderförderungen überzeugt sind und mit der Berliner Tobis Film ein renommierter Verleih das Projekt unterstützt. Im Februar 2016, nach fast sieben Jahren Klinkenputzen, sagt ein Ensemble namhafter Schauspieler zu, die historisch ver-bürgten Rollen zu spielen. Claus Räfle gibt sein Regie-Debüt. Unterstützt wird er dabei von einer erfahrenen Crew: Jörg Widmer als Kameramann und Steadycam-Spezialist (u.a. „Der Pianist“, „Tree of life“), Szenenbildner K.D. Gruber („Barbara“), Ute Paffendorf für die historischen Kostüme, Bundesfilm-preisträger Matthias Klein für Musik und Andreas-Dresen- Cutter Jörg Hauschild für den Schnitt.

So entstand auf der Grundlage ihrer Interviews ein von Claus Räfle und Alejandra López geschriebenes Drehbuch, das die Geschichten von Hanni Levy, Ruth Gumpel, Cioma Schönhaus und Eugen Friede im Berlin der NS-Diktatur zum Leben er-weckt. Der Film erzählt, wie diese Menschen in ihrer eigenen Stadt untertauchen müssen. Doch „Die Unsichtbaren“ trotzen rassistisch motiviertem Hass und Verfolgung und sind ein leuchtendes Beispiel für die versöhnende Kraft der Zivilcou-rage und der Menschlichkeit.

Das Ergebnis ist ein bewegendes Doku-Drama in Spielfilm-qualität, das vor dem Wetterleuchten populistischer Bedro-hungen von enormer Aktualität ist.

Marc Brasse

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Vorwort

Es gibt zwei Fragen, die wir Senderredakteure uns immer stellen, wenn wir uns mit neuen Themen und Projekten be-schäftigen. „Warum soll ich mir das anschauen?“ und „Warum gerade jetzt?“. Wenn wir das fragen, tauschen wir immer auch die Rollen. Aus dem Fernsehmacher wird der Zuschauer. Es gibt vielleicht nicht die eine, richtige Antwort auf die Frage nach dem Einschaltimpuls. Aber bei historischen Dokumen-tationen ist immer auch entscheidend, dass das Thema mit mir als Zuschauer zu tun hat. Dass es Anknüpfungspunkte an meine Lebenswelt, an meine Umgebung bietet. Es gibt sicher eine Menge anderer Einschaltimpulse: eine Geschichte, die viel Spannung verspricht. Eine überraschende These. Eine neue Betrachtungsweise bestimmter Themengebiete. Manch-mal auch einfach nur das gute Vorprogramm – der Audience-Flow ist natürlich wichtig. Im Idealfall alles zusammen.

Wenn Das Erste im Februar den Spielfilm „Katharina Luther“ und direkt im Anschluss daran die Dokumentation „Luther und die Frauen“ zeigt, kann man von einem solchen Idealfall sprechen. Schon der Spielfilm malt ein sehr authen tisches Bild vom Alltagsleben im sachsen-anhaltinischen Wittenberg Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Spielfilm zeigt die spätere

Katharina Luther als eine Kämpfernatur. Eine Frau, die aus Überzeugung Risiken eingeht. Eine Nonne, die ihren Glauben nicht nur lebt, sondern stets auch hinterfragt. Eine Ehefrau, die mit gesellschaftlichen Konventionen bricht und radikal neue Wege geht. Eine Mutter, die wie eine Löwin für ihre Familie kämpft. Eine Geschäftsfrau, die ihren Laden am Laufen halten muss. Diese Frau kennt all die Krisen und Glücksmomente, die das Leben auch heute noch für uns bereithält. Daran schließt auch die Dokumentation an.

Katharina von Bora ist die bekannteste Frau ihrer Zeit. Nie-mand polarisiert mehr als Katharina und Martin Luther. Das Paar steht im Epizentrum eines handfesten Skandals. Eine entlaufene Nonne heiratet einen Mönch! Im 16. Jahrhundert war das die „Breaking News“-Geschichte schlechthin.

Die Sprengkraft dieser Verbindung liegt – klar – im revolutio-nären Werk Martin Luthers, der mit seinen Thesen ein jahr-hundertealtes Gesellschaftsbild zum Wanken und schließlich auch zum Einsturz bringt. Dabei ist es nicht nur das Gottesbild, das sich mit Martin Luther ändert – es ist auch das Bild der Rolle der Frau in der Gesellschaft, das eine tiefgreifende Wand-

Luther und die Frauen Frank Kutter Redakteur Geschichte und Dokumentarfilm, MDR

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lung erfährt. Und so geht es in der Dokumentation „Luther und die Frauen“ um den Einfluss, den der Reformator auf ge-nau diesen Wandel hat.

Nur knapp 20 Jahre bevor Katharina von Bora Martin Luther heiratet, zu Beginn des 16. Jahrhunderts, gibt es nur zwei Bil-der, die das weibliche Rollenverständnis prägen: Das eine Bild ist die Rolle der Eva – die Ehefrau: zur Zeugung von Nachkom-men benötigt, aber auch sündhaft – ein Werkzeug des Teufels. Ehefrauen werden gebraucht, aber nicht verehrt. Demgegen-über steht die Rolle der Maria – die Jungfrau: Sie ist keusch, das erstrebenswerte Ideal der Kirche. Ihrem Vorbild eifern die jungfräulichen Nonnen in den Klöstern nach. Eine davon ist Katharina von Bora – wenn auch nicht freiwillig. Erst durch Martin Luther und seine Schriften wagen Frauen das Risiko ihres Lebens und entfliehen der Sicherheit des Klosters.

Wie genau verändert Martin Luther die Stellung und das Bild der Frau? Wie viel Gleichberechtigung steckt überhaupt in der Reformation? Diesen Fragen geht die Dokumentation nach und schließt damit nahtlos an den Spielfilm an. Autorin Gabriele Rose widmet sich neben dem Schicksal Katharinas

auch den bewegenden Schicksalen anderer Frauen jener Zeit. Dafür begibt sie sich an Originalschauplätze in Wittenberg, be-sucht die Ruinen des Klosters Nimbschen, aus dem Katharina in der spektakulären Nacht- und Nebelaktion im April 1523 flieht oder untersucht am Beispiel eines Nürnberger Klosters, welche Auswirkungen die Reformation zum Beispiel auf Frauen hatte, die aus voller Überzeugung Nonnen wurden und plötzlich gezwungen wurden, ihr Kloster zu verlassen.

2017 jährt sich die Reformation zum 500. Mal. Die eingangs gestellte Frage nach dem „Warum jetzt?“ war somit sehr schnell beantwortet: Der MDR ist die Rundfunkanstalt, die im Kernland der Reformation ihren Sitz hat. Die Orte, an denen Martin Luther und Katharina von Bora gelebt und gewirkt haben, liegen überall in unserem Sendegebiet. Anlässlich die-ses wichtigen Jubiläums thematisieren wir zahlreiche Aspekte der Reformation aus verschiedenen Perspektiven. Der Spiel-film „Katharina Luther“ und die Dokumentation „Luther und die Frauen“ gehören dabei zu den Highlights.

„Luther und die Frauen“ ist eine Eigenproduktion des MDR und wird am 22. Februar 2017 im Ersten ausgestrahlt.

Frank Kutter

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Vorwort

Langsam schwebt die Drohnen-Kamera über die Wipfel der Bäume. Das Laub färbt sich herbstlich in den unterschied-lichen Grün-, Gelb-, Rot, und Brauntönen. Langsam werden die Umrisse eines Daches, dann eines ganzen Hauses er-kennbar. Die Fassade ist mit Alpenornamentik verziert. Doch dieses Gebäude steht nicht in Bayern, sondern rund 60 Kilo-meter nördlich von Berlin. Es ist das Jagdschloss Hubertus-stock. Versteckt liegt es in den weitläufigen Waldgebieten der Schorfheide. Es bildet den Mittelpunkt einer historisch aufge-ladenen Naturlandschaft. Über Jahrhunderte war die Schorf-heide das Jagdrevier der Mächtigen. Kurfürsten, Könige, Nazis und Kommunisten gingen hier auf die Pirsch. Ein geheimnis-voller Ort. Ein Ort, der Geschichte schrieb.

Die Reihe „Geheimnisvolle Orte“ erzählt deutsche Geschichte auf besondere Weise. Schloss Bellevue, Amtssitz des Bundes-präsidenten in der Hauptstadt, oder die bisherige Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in Pullach; das Gefängnis in Stutt gart-Stammheim oder der altehrwürdige Aachener Dom; das Berliner Olympiastadion oder Görings Luftwaffen-ministerium – all dies sind geheimnisvolle Orte in Deutsch-land. Orte, die es zu entdecken gilt.

Seit 2012 liefen in der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ im Ersten in fünf Staffeln 17 Dokumentationen – konzipiert und pro-duziert von verschiedenen Geschichtsredaktionen der ARD: föderale Kompetenz gebündelt unter einer Marke. Mit einem Durchschnittswert von 8,7 Prozent Marktanteil und Höchst-werten von mehr als 14 Prozent erfreut sich das Label beim Publikum großer Beliebtheit. Zwei neue Staffeln sind für das Jahr 2017 in Produktion oder Vorbereitung, darunter Filme über die „Wolfsschanze“, Hitlers Hauptquartier im Zweiten Weltkrieg, und über den imposanten Kölner Dom.

Auch die Berliner Charité, eines der berühmtesten Kranken-häuser der Welt und Schicksalsort für Wissenschaftler, For-scher, Ärzte und Patienten steht im Mittelpunkt einer Folge. Die Produktion „Die Charité – Geschichten von Leben und Tod“ läuft ausnahmsweise nicht in der Reihe „Geheimnisvolle Orte“, sondern flankiert den Auftakt der großen Event-Serie über die Charité, die unter der Regie von Sönke Wortmann entstand.

Die Dokumentationen der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ sind zeitgeschichtliche Hochglanzproduktionen, die sich die hei-

Die ARD-Reihe „Geheimnisvolle Orte“ Johannes Unger Leiter Abteilung Dokumentation und Zeitgeschehen, RBB

Entdeckungen in der Heimat:

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INHALT

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matliche Verbundenheit der Menschen zunutze machen und die föderale Stärke der ARD deutlich machen. Das deutsche Kaiserreich, der Nationalsozialismus und der Kalte Krieg hin-terließen eine Vielzahl steinerner Zeugen einer komplexen und oft hochdramatischen Geschichte. Davon erzählen die Filmemacher/innen und die Geschichtsredaktionen der ARD, die an der Reihe beteiligt sind (bislang: RBB, MDR, BR, HR, SWR, WDR und Radio Bremen). Realisiert werden die Filme vielfach von Produktionsfirmen, die sich auf die Umsetzung historischer Stoffe spezialisiert haben.

Die Sendereihe misst Orte aus, die deutsche Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes „verkörpern“. Persönliche Lebens- läufe und geschicht liche Zusammenhänge werden in den Dokumentationen ver dichtet erzählt. In vielen Fällen ent-steht so ein bisher nicht wahr genommenes Gesamtbild von historischer Konti nuität, von Brüchen und Umbrüchen – an einem Ort.

Die Konzeption für die Reihe entstand vor 13 Jahren, als der Sender Freies Berlin (SFB) und der Ostdeutsche Rundfunk Bran den burg (ORB) zum neuen Rundfunk Berlin-Brandenburg

(RBB) fusionierten. Damals ging es darum, ganz unterschied-lich anmutende Teilregionen, das eher ländlich und kleinstäd-tisch geprägte Brandenburg und die boomende Metropole und Hauptstadt Berlin auch programmlich zusammenzufüh-ren. Auch die Geschichtsbilder Ost und West mussten gespie-gelt und im Diskurs abgeglichen werden. Das beste Mittel: die gemeinsame Geschichte! „Geheimnisvolle Orte“ wurden im RBB Fernsehen zur beliebtesten Dokumentationsreihe.

Das Geschichtsfernsehen hat in den vergangenen Jahren immer wieder interessante neue Spielarten und Erzählwei-sen hervorgebracht: Living History, Dokudrama, Doku-Serie, Gra phic Novel, Mockumentary und ähnliches. Doch die klas-sische Form ist immer noch eine der reizvollsten! Das gilt gerade auch für historische Dokumentationen, die auf dem Sendeplatz „Geschichte im Ersten“ ausgestrahlt werden. Bes-tes Beispiel: die ARD-Reihe „Geheimnisvolle Orte“.

Die Dokumentation „Die Charité – Geschichten von Leben und Tod“ ist eine Eigenproduktion des RBB und wird am 21. März 2017 im Ersten ausgestrahlt.

Johannes Unger

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Neue Dokumentationen in der ARDVorschau auf 2017

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„8 m2 Einsamkeit“ erzählt die berührende Geschichte von Insassen in Langzeit-Isolationshaft in einem von Amerikas „Supermax“-Gefängnis-sen in den Bergen von West-Virginia. Die Einzelschicksale der Männer in Isolationshaft sind verflochten mit den Geschichten der Gefängnis-aufseher. Sie sind die Söhne und Töchter von Virginias Bergarbeitern, die einen Job in dem berüchtigten „Supermax“-Gefängnis ergattert haben und somit der von den Eltern vorgezeichneten Berufslaufbahn im Berg-bau entkommen konnten.

Autor/Regie Kristi JacobsenProduktion Sutor Kolonko Filmproduktion/Ingmar TrostRedaktion Jutta Krug, Christiane Hinz (WDR), Dr. Gudrun Hanke-El Ghomri, Kai Henkel (SWR)Länge 90 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

8 M2 EINSAMKEIT – EINZELHAFT IN VIRGINIA

„8 m2 Einsamkeit“ ist die filmische Entdeckung der dunklen Seite des amerikanischen Justizsystems: die Langzeit-Isolationshaft, in der Ge-fangene vollkommen von äußeren Einflüssen abgeschottet sind und ihr einziger Kontakt zu anderen Menschen der zu den Aufsehern ist. Der Dokumentarfilm erforscht in noch nie dagewesener Art und Weise die Erfahrungen und Schicksale auf beiden Seiten der Gefängnistüren.

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Die erfolgreiche Sendereihe „Akte D“ widmet sich in einem spannen-den historisch-investigativen Format in drei neuen Folgen deutschen Nachkriegsmythen – da runter vergessene und vertuschte Skandale sowie politische Legenden, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen. Ausgangspunkt ist jeweils eine aktuelle Fragestellung aus heutiger Sicht: Akte D – „Die Rentenlüge“, „Das Versagen der Wohnungspolitik“ und „Die Macht der Automobilindustrie“.

Autoren/Regie Julia Meyer, Judith Voelker, John Kantara, Tom OckersProduktion Taglicht media GmbHRedaktion Beate Schlanstein, Thomas Kamp (WDR), Marc Brasse (NDR), Gerolf Karwath (SWR)Länge 3 x 45 Min.Sendedatum 6., 13., 20. März 2017, 23:30 Uhr, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

AKTE D

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Die Luftfahrt ist für Piloten in vielen Bereichen ein von Angst und Armut dominierter Beruf geworden. An einigen Stellen spielt Sicherheit nur noch eine marginale Rolle. Große Airlines wie die Lufthansa schrauben an ihrer Personalpolitik. Neues Ziel der Kranich-Linie: Pilotenschüler sollen ihre Ausbildung kom-plett selbst finanzieren. Sie müssen sich fortan hoch verschulden, um ihren Traum vom Fliegen realisieren zu können. Nach teurer Aus bildung einen Job zu finden, ist nicht garantiert. Fast 10.000 Piloten sind in Deutschland arbeitslos. Die Lufthansa-Schüler bilden aber nur die Spitze des Eisbergs. Piloten kleinerer Airlines berichten uns von unzähligen illegalen Überstunden. Wer sich weigert, übermüdet weiterzufliegen,

Autor/Regie Frido EssenProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Britta-Susann Lübke (Radio Bremen)Länge 45 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

ALBTRAUMJOB PILOT – GEFAHR ÜBER DEN WOLKEN

verliert seinen Job. Airlines wollen ihren Kunden die günstigsten Tickets anbieten und quetschen dafür ihre Piloten finanziell, physisch und psychisch aus. Piloten, Airline-Manager, Interessensverbände und Behörden kommen im Film zu Wort und zeichnen ein Bild, in dem erkennbar wird, dass der Traum vom Fliegen unter Top-Konditionen mit großem gesellschaft-lichem Renommee längst ausgeträumt ist. Viele Piloten befinden sich dagegen in einem Albtraum aus Schulden, Überforderung und Angst.

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Eine Mutter aus Polen verlässt ihre Familie, um in Deutschland als Pflegekraft zu arbeiten. Eine Tochter in Deutschland ist für ihre pflege-bedürftige Mutter auf bezahlbare Hilfe angewiesen. Zwei Welten treffen aufeinander – wie wird sich das Leben der beiden Familien verändern? Der Film beginnt mit zwei wichtigen Entscheidungen: In der polnischen Filiale einer deutschen Agentur für die Vermittlung von Haushaltshilfen sitzt ein Ehepaar mit seinen zwei halbwüchsigen Kindern. Können Sie sich vorstellen, in Deutschland zu arbeiten? Fragt die Personalchefin. Zur gleichen Zeit muss auch in Deutschland eine Frau eine Entscheidung treffen. Ihre bis dahin noch rüstige Mutter ist gestürzt und kann nicht mehr alleine leben. Gesucht wird eine Haushaltshilfe, die sich um die

Autor/Regie Christiane BüchnerProduktion Büchner Filmproduktion GbRRedaktion Katja Wildermuth (MDR)Länge 90 Min. Sendedatum 3. Quartal 2017, MDR Fernsehen Preise Filmpreis NRW für den besten Dokumentarfilm

DIE ALTE DAME UND DIE PFLEGERIN

Mutter kümmern soll. Es fällt schwer, dies einer Fremden zu überlassen. Aber sie ist die Tochter. Sie muss entscheiden.Voller Diskretion und mit bemerkenswerter Konsequenz folgt Chris-tiane Büchners Film seinen Protagonistinnen und zeigt sie in ihren unterschiedlichen Welten. DIE ALTE DAME UND DIE PFLEGERIN ist ein ehrlicher, unaufdringlicher und gerade deshalb zutiefst berührender Film über ein brennendes Thema unserer Zeit.

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Die zweiteilige Hochglanzdokumentation nähert sich über die vier Jah-reszeiten hinweg der letzten großen Wildnis unseres Kontinents: dem Böhmerwald. Seine außergewöhnliche Landschaft bildet die bildstarke Kulisse für die Menschen, die hier leben, und für ihre Geschichten. Mit ihrer Hilfe lernen wir die Naturschätze und Geheimnisse des märchen-haften Bayerwalds mit dem angrenzenden Böhmerwald kennen – einer Region, die beinahe vergessen scheint. Es ist an der Zeit, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Mittel-europas und seinen Bewohnern ein visuelles Denkmal zu setzen. Gelegen auf der ehemaligen Schwelle zwischen West- und Ostblock, im Drei-ländereck von Deutschland, Tschechien und Österreich, hinterlässt der

Autor/Regie Lisa Eder-HeldProduktion Tangram International GmbHRedaktion Ulrich Gambke (BR), Ralf Quibeldey (NDR) Länge 2 x 45 Min. Sendedatum 4. Quartal 2017, BR Fernsehen

DER BÖHMERWALD: EINE WILDNIS IN EUROPA

Eiserne Vorhang ein überraschendes Erbe: eine atemberaubend schöne Natur, die andernfalls von Autobahnen und Zugtrassen durchschnitten wäre.Durch die Regisseurin Lisa Eder und ihre engen Verbindungen zu den Mitarbeitern der Nationalparks erhalten wir Zugang zu Teilen des Böh-merwalds, die bisher noch kein Besucher und noch kein Fernsehteam vor uns gesehen haben.

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Das Bolshoi: Symbol Russlands, nationales Heiligtum – geheimnisvoll und faszinierend. 2013 geriet das Bolshoi in die Schlagzeilen: nicht der Kunst wegen, sondern weil Machtspiele, ein Säureanschlag auf den künstlerischen Leiter und der Wechsel an der Führungsspitze für mediales Aufsehen sorgten. Mit dem Führungswechsel im September 2013 beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte des Bolshoi. Von einem Neuanfang ist die Rede. Erstmals nach all den Skandalen und Negativ-Schlagzeilen erhält ein Filmteam uneingeschränkt Zugang hinter die Kulissen des Bolshoi – eine einmalige Chance, einen Blick in die rätsel-hafte, magische Welt dieses Theaters zu werfen. In „Bolshoi Babylon“ nehmen Künstler und Mitglieder der Kompanie kein Blatt vor den Mund.

Autor/Regie Nick ReadProduktion Ko-Produktion von BR (federführend) und MDR in Zusammenarbeit mit Arte, HBO und BBCRedaktion Sonja Scheider (BR), Katja Wildermuth (MDR)Länge 82 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, BR Fernsehen

BOLSHOI BABYLON

Erstaunlich offen gewähren sie uns Einblick in ihre Seele und die Welt jenseits der Bühne. Der Film gibt den außerordentlichen künstlerischen und athletischen Leistungen der Tänzer Raum, ohne die permanente Angst vor Verletzung auszublenden oder den rücksichtslosen Ehrgeiz, der notwendig ist, um in der berühmtesten Ballettkompanie der Welt zu überleben. So entfaltet sich ein episches Drama um Macht, Intrigen, Liebe und Leidenschaft in einem bildgewaltigen Rausch der Sinne.

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Deutschland 1992. In Rostock-Lichtenhagen brennt ein Haus, in dem Vietnamesen leben. Anwohner feuern die rechtsradikalen Brandstifter an. Als der Vorsitzende des Zentralrats der Juden den Tatort besucht, ist er zutiefst erschüttert und kämpft mit den Tränen. Sieben Jahre später stirbt er. Bis zum Schluss wird er unermüdlich gegen den erstarkenden Rassismus und Antisemitismus kämpfen. Wenige Monate vor seinem Tod gibt Ignatz Bubis im Jahre 1999 der Zeitschrift „Stern“ sein letztes Interview, in dem er ein bitteres Fazit zieht: „Ich habe nichts oder fast nichts erreicht.“ Für die Dokumentation wurde „Das letzte Gespräch“

Autoren/Regie Johanna Behre, Andreas MorellProduktion AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion mbHRedaktion Esther Schapira, Sabine Mieder (HR), Rolf Bergmann (RBB), Marc Brasse (NDR)Länge 45 Min.Sendedatum 9.1.2017, 23:30 Uhr, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

BUBIS – DAS LETZTE GESPRÄCH

mit dem Schauspieler Udo Samel als Ignatz Bubis eindrucksvoll in Szene gesetzt und ergänzt mit Archivmaterial und Erinnerungen von Bubis‘ Tochter Naomi und Weggefährten wie Salomon Korn, Michel Friedman, Rafael Seligmann und Daniel Cohn-Bendit. „Bubis – Das letzte Gespräch“ ist ein Film über Zugehörigkeit und Fremdsein, über Hass und Gewalt, über Rassismus und Antisemitismus von beklemmender Aktualität.

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Die Bundeswehr – offenbar eine gut aufgestellte Truppe. In aufwendig produzierten Werbefilmen präsentieren sich top ausgebildete junge Frauen und Männer und zeigen, wie sie für Sicherheit in verschiedenen Teilen dieser Welt sorgen. Mit moderner Ausstattung, komfortablen Ar-beitsbedingungen für Soldaten und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Klar ist, dass die Bundeswehr seit der Abschaffung der Wehrpflicht unter Nachwuchsmangel leidet. Und die Soldaten, die bereits in der Truppe dienen, klagen immer wieder über schlechte Ausrüstung und eine hohe Einsatz-Belastung. Mehr als 3000 deutsche Soldaten sind derzeit im Ausland eingesetzt. Was genau tut die Bundeswehr derzeit in Mali, dem

Autor/Regie Djamila BenkheloufProduktion Cinecentrum Redaktion Barbara Biemann (NDR)Länge 45 Min. Sendedatum 4. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

DIENSTUNTAUGLICH – DIE BUNDESWEHR IM WANDEL

Senegal oder dem Irak? „Die Story im Ersten“ fragt nach, wo es drückt: in der Kaserne in Deutschland und im Auslandeinsatz. Die Autorin will herausfinden, wie das jahrelange Problem der Mangelwirtschaft gelöst werden soll. Schuld an den hausgemachten Geldnöten sind auch uralte Verträge zwischen Verteidigungsministerium und privaten Rüstungs-unternehmen. So belastet etwa der schlecht geplante Deal um die Aufklärungsdrohne Eurohawk nach wie vor den Wehretat.

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Die Wolfsschanze war ohne Zweifel das berühmteste der Führerhaupt-quartiere im Zweiten Weltkrieg. Ein Ort, der in der damaligen Öffent-lichkeit lange geheim gehalten wurde. Die Dokumentation soll aus der Sicht der Bediensteten, der Wachmannschaften und des anderen Personals über die Machtstrukturen der NS-Führung und die Mythen um Hitler erzählen. In der Wolfsschanze haben etwa 2000 Menschen gelebt und gearbeitet, sie war organisiert wie eine kleine Stadt. In der Wolfsschanze wurden Entscheidungen getroffen, die Deutschland in die Katastrophe geführt haben. Die Vernichtung der Juden war hier mit den SS-Führern Himmler und Heydrich besprochen worden, Goe-bbels trug die Idee des totalen Krieges vor. Die Wolfsschanze ist aber

Autoren/Regie Lutz Rentner, Frank Otto SperlichProduktion NoahfilmRedaktion Jens Stubenrauch (RBB)Länge 45 Min.Sendedatum 3. Quartal 2017, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

GEHEIMNISVOLLE ORTE: HITLERS WOLFSSCHANZE

nicht nur ein Sinnbild für die grausamste deutsche Diktatur, hier zeigt sich auch das andere Deutschland, jene Männer des 20. Juli, die dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte beenden wollten. Die Autoren in-teressieren die Auswirkungen des Attentats auf den Diktator selbst und die Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen in der Wolfsschanze. Die Dokumentation versucht, an dem historischen Ort Wolfsschanze, jenen Teil deutscher Geschichte zu fassen, der bis heute schwer zu begreifen ist.

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Es waren keine professionellen Kameramänner, die die Bilder vom Alltag in Mitteldeutschland während der NS-Zeit und der DDR festhielten. Es waren Hobbyfilmer, die das normale Leben jenseits der offiziellen Bilder der Wochenschauen und des späteren Fernsehens mit ihren kleinen Kameras abbildeten: auf Schmalfilm.Die Filme zeigen erstmalig den Alltag im Sendegebiet des MDR in der Zeit zwischen 1936 und 1990 aus einem privaten Blickwinkel. Szenen von Hochzeitsreisen, Wochenendausflügen, Aufmärsche und Demons-trationen – Szenen aus Schulen, Werkstätten, Fabriken und aus der Landwirtschaft. Die Autoren erkunden, wie sich die gesellschaft li chen

Autoren/Regie Jan N. Lorenzen/André Meier, Klaus Wollscheid/Reinhard Kungel Produktion DOKfilm Fernsehproduktion/fernsehkombinat GmbH & Co. KG/rk FilmRedaktion Heribert Schneider (MDR)Länge 4 x 45 Min.Sendedatum 4. Quartal 2017, MDR Fernsehen

DIE GESCHICHTE DES OSTENS IM PRIVATFILM (AT)

und politischen Entwicklungen und Ereignisse in den scheinbar unpoli-tischen Bildern niederschlagen. Es entstehen einmalige Dokumente der Zeitgeschichte, aus dem Archiv geborgen und für ein breites Publikum aufbereitet.

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Gut 200 Jahre nachdem Karl Marx geboren wurde, feiert der Philosoph ein überraschendes Comeback. Seine Kapitalismuskritik scheint in Zeiten von Globalisierung und digitaler Revolution wieder hochaktuell. Doch wer war der Mann, unter dessen Konterfei im 20. Jahrhundert rote Diktatoren ihre Völker schikanierten? In einer aufwendig produzierten Dokumentation begeben wir uns auf die Spuren des Philosophen. Gestützt auf private Briefe und Ge-heimdienstdossiers zeichnen wir das spannende Porträt eines vom

Autor/Regie André MeierProduktion Saxonia Entertainment GmbHRedaktion Frank Kutter (MDR)Länge 45 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, MDR Fernsehen

GESCHICHTE MITTELDEUTSCHLANDS: KARL MARX (AT)

Schicksal schwer gebeutelten Visionärs. Zeitlebens zwischen Euphorie und De pression schwankend, ist er ein Genie mit vielen Macken: Geld -verschwender, Macho, Dandy und Zocker, aber auch Herzens brecher, Kindernarr, ein fühlsamer Poet und – last, but not least – der wohl wir-kungsmächtigste Philosoph, den die Welt bis heute gesehen hat.

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Dürre, Hochwasser, schwerste Unwetter – der Klimawandel ist laut UNO die größte Herausforderung des Jahrhunderts. Wie nehmen die Deutschen sie an? Ist der Klimaschutzplan 2050 der große Wurf? Nach-dem Wirtschaftsminister Gabriel den Kohleausstieg persönlich von der Liste strich, freuen sich Gewerkschaften genauso wie Unternehmen. Aber wo ist die Alternative? Etwa doch in der Kernenergie? Gibt es neue und wirksame Technologien im Kampf gegen die menschengemachte Erderwärmung? Der Klimareport sucht Antworten auf diese Fragen – mit Hilfe von Fakten, Statistiken, Studien und Experten. Und er nimmt auch die gefühlten Sicherheiten unter die Lupe. Wie kommt es, dass

Autor/Regie Katja SodomannProduktion HR, SWRRedaktion Sabine Mieder (HR), Martin Schneider (SWR)Länge 45 Min. Sendedatum 4. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

DER KLIMAREPORT

klimaskeptische Aussagen, wie die der AfD oder des US-Präsidenten Trump, auf fruchtbaren Boden fallen? Und was denken die Deutschen? Würden sie für den Klimaschutz ihr Leben verändern?

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Ein ungewöhnlicher Ansatz, sich dem Grauen des 2. Weltkriegs zu nähern. Wir erzählen die Geschichte der Belagerung Leningrads aus Sicht des Dirigenten Carl Eliasberg, der in einer sterbenden Stadt ver-zweifelt um die Aufführung von Schostakowitschs 7. Sinfonie kämpft. Ein außergewöhnlicher historischer Film, der den Sieg der Kultur über die Barbarei des Krieges zum Inhalt hat. Eine internationale Koproduk-tion unter Führung des NDR, die bereits in der Entstehung auf Film-festen als bestes historisches Projekt ausgezeichnet wurde.

Autor Christian FreyRegie Carsten GutschmidtProduktion Gebrüder Beetz Filmproduktion HamburgRedaktion Marc Brasse (NDR federführend), Sandra Dujmovic (SWR), Jens Stubenrauch (RBB)Länge 90 Min. Sendedatum n.n.b. 2017, Das Erste

LENINGRAD SYMPHONY (AT)

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Frank-Walter Steinmeier – ein Mann des Ausgleichs und des abge-wogenen Wortes, dem selbst der politische Gegner stets mit Respekt begegnet. Er wirkt wie einer, der frei von Eitelkeit immer um die Sache kämpft. Als Außenminister stellt er sich den dramatischen Konflikt-herden und steht in bewegten Zeiten für Verlässlichkeit. Das macht ihn zum beliebtesten Politiker der Deutschen. Unabhängig von der Person, gibt es in der Öffentlichkeit Kritik daran, wie der Kandidat für das hohe Amt bestimmt wurde. Frank-Walter Steinmeier, der mit einer großen Mehrheit in der Bun-desversammlung rechnen kann, hat nie die große Bühne gesucht, nie zu viel von sich preisgegeben, nicht an Zäunen gerüttelt oder nach

Autor/Regie Thomas Bittner, Jessica Krauss, Stefan PannenProduktion berlin producersRedaktion Gabriele Conrad (RBB), Dirk Neuhoff (NDR), Dr. Arno Hefner (DW) Länge 45 Min.Sendedatum 7.2.2017, 23:15 Uhr, Das Erste

MACHT. MENSCH. STEINMEIER

gewaltigen politischen Niederlagen die Fassung verloren. Jetzt soll er in ein Amt gewählt werden, das keine politische Entscheidungskraft hat und keinen braucht, der Kompromisse sucht. Er will Mut-Macher wer-den. Kann er das? Eine verunsicherte Gesellschaft mental stabilisieren? Kann er leidenschaftlich und glaubwürdig für die gefährdete Demokra-tie werben? Eine biografische Reise, die von Brakelsiek über Hannover, nach Brandenburg an der Havel und Berlin führt.

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Marine Le Pen greift nach der Macht. Die Chefin des rechtsextremen Front National will 2017 die französischen Präsidentschaftswahlen gewinnen. In aktuellen Umfragen werden Le Pen echte Chancen ein-geräumt: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Präsidentschaft, das erst in einer Stichwahl entschieden wird. Rechtspopulistische Parteien sind in ganz Europa auf dem Vormarsch: In den Niederlanden und Österreich, in Dänemark, Italien und auch in Deutschland. Aber in Frankreich könnte Marine Le Pen dieser Bewegung durch einen Sieg endgültig zum Durchbruch verhelfen. Auch wenn alle diese Parteien für die nationale Sache kämpfen, sind sie extrem gut

Autor/Regisseur Michael WechProduktion WDRRedaktion Marion Schmickler (WDR)Länge 45 Min.Sendedatum 10.4.2017, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

MARINE LE PEN – FRONTFRAU DER EUROPÄISCHEN RECHTEN

vernetzt. Wie weit reichen diese Verbindungen? Wie stark unterstützen sich die rechtspopulistischen Parteien untereinander? Welche Rolle spielt der Front National von Marine Le Pen als Motor der Bewegung?

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Der Film erzählt das Verhältnis von zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Die eine, eine dunkelhaarige Schönheit, Sinnbild der Erotik des beginnenden 20. Jahrhunderts. Die andere blond, aus gutem Haus, promovierte Staatswissenschaftlerin. Die Wirren des ersten Welt-kriegs führen die beiden außergewöhnlichen Frauen zusammen. Die eine ist Agentin für den deutschen Militär-Geheimdienst, die andere ihre Führungsoffizierin. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen zeichnet der Film ein eher unbekanntes Bild der legendären Mata Hari.

Autor/Regie Kai ChristiansenProduzent Vincent TV, Matthias Martens und Sandra MaischbergerRedaktion Marc Brasse (NDR federführend), Rolf Bergmann (RBB), Gerolf Karwath (SWR)Länge 90 Min. Sendedatum n.n.b. 2017, Das Erste

MATA HARI UND MADEMOISELLE DOCTEUR (AT)

Ein packendes historisches Dokumentarspiel mit Topbesetzung. In Hauptrollen Natalia Wörner als Mata Hari und Nora von Waldstätten als die deutsche Geheimdienst-Offizierin Dr. Elisabeth Schragmüller. In weiteren Rollen Francis Fulton Smith, Barnaby Metschurat und Michael Brandner.

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Was wissen wir schon über Nordkorea? Das Land schottet sich ab und kontrolliert alle Bilder. Und so sehen wir die immer gleichen Versatz-stücke, ergänzt um Informationen feindlicher Geheimdienste: Militär-Paraden mit Panzern, Raketen und Soldaten, die wie Roboter marschie-ren; Kriegsdrohungen, Hungersnöte und ein Volk, das seinem Diktator in hysterischer Gefolgschaft huldigt. Ausländer, die nach Nordkorea reisen, verstehen die Menschen nicht. Die in Korea geborene deutsche Filmemacherin Sung-Hyung Cho spricht ihre Sprache, aber auch ihr ist

Autor/Regie Sung-Hyung ChoProduktion Kundschafter Filmproduktion GmbHRedaktion Esther Schapira (HR)Länge 90 Min. Sendedatum 3. Quartal 2017, Das Erste Sendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IN NORDKOREA

das Land fremd. Sie hat sich auf eine eindrucksvolle Reise begeben. Die Menschen, denen sie begegnet – Soldatinnen, Bauern, Maler, Näherin-nen – sind keine Zufallsbekanntschaften, sondern wurden vom Regime ausgesucht. Trotzdem entsteht eine berührende Nähe, ein Einblick jen-seits der Klischees und hinter die protzige Propagandafassade einer uns verschlossenen Lebenswelt.

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Esraa ist mit ihren Eltern und sieben Geschwistern aus Syrien gekom-men, Fahad und Moamel aus dem Irak. Fahad allein, Moamel mit seinem Vater. Zusammen mit rund zwanzig weiteren Flüchtlingen gehen sie in eine Münchner Übergangsklasse. Viele von ihnen haben eine monate-lange Flucht hinter sich. Nun haben sie zwei Jahre Zeit, um Deutsch zu lernen, hoffentlich einen Schulabschluss zu schaffen oder eine Lehrstelle zu finden. Zwei Jahre, um zu lernen, wie Deutschland funktioniert.Die Langzeitbeobachtung begleitet die drei Jugendlichen bei ihren ersten Schritten in ihrer neuen Heimat: vom ersten Schultag über den

Autoren Emel Ugurcan, Andreas UngerRegie Emel Ugurcan, Andreas Unger, Suli KurbanProduktion Pelle Film (Alexander Riedel, Bettina Timm) Redaktion Christiane von Hahn (BR), Eva-Maria Steimle (ARD-alpha/federführend)Länge 90 Min.Sendedatum 4. Quartal 2017, BR Fernsehen

NÄCHSTE STUNDE ZUKUNFT (AT)

Klassenausflug durch den ersten Schnee, bei den seltenen Anrufen in die alte Heimat bis hin zum Bangen um den Schulabschluss oder die Lehrstelle.

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Neo Rauch ist der erfolgreichste deutsche Maler seiner Generation. Seine Bilder bestechen durch ihre Ungeklärtheit, seine Figuren scheinen wie aus der Zeit gefallen. Das, was der Maler auf die Leinwand bannt, bewegt sich im Bereich von Traum und ungreifbarer Wirklichkeit. Immer wieder finden sich Referenzen, die auf seine Heimat Leipzig und Aschersleben hindeuten. Aber nie wird ein Bildgeschehen konkret.Der Film zeigt den Maler in seinem Atelier, beim kritischen Austausch mit seiner Frau Rosa Loy, besucht Sammler in Deutschland, Italien, den

Autor/Regie Nicola GraefProduktion Lonamedia / MDR in Zusammenarbeit mit ArteRedaktion Katja Wildermuth (MDR)Länge 100 Min. Sendedatum n.n.b. 2017, MDR Fernsehen

NEO RAUCH – GEFÄHRTEN UND BEGLEITER

USA und Korea. In langen Gesprächen öffnet sich der Künstler erstmals seit vielen Jahren vor der Kamera und gibt Auskunft über seinen Zugang zur Kunst, seine Welt und seine vom frühen Verlust der Eltern geprägte Vergangenheit. Ein Film, in dem nicht nur die Bilder nachklingen, son-dern auch die Worte eines nachdenklichen, sensitiven Malers.

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Deutschland im Zustand der Dauererregung: Heiko Maas wird aus Zwickau vertrieben, Sahra Wagenknecht fliegt eine Torte ins Gesicht. Frauke Petry schimpft über die Presse, Thomas de Maizière jagt IS-Terroristen. Die BILD streitet mit Beatrix von Storch und empörte Bürger schreien „Volksverräter“. Immer wird geätzt, geliked, werden Gerüchte gestreut. Auf Facebook überschlagen sich User mit Hassmails gegen alles und jeden. Regie-rungsmitglieder wehren sich rituell gegen Rücktrittsforderungen, vor einem Politikertreffen lauern dutzende Kamerateams auf belanglose O-Töne, Online-Redaktionen blasen hektisch Push-Meldungen ins Land.Viele Politiker und Journalisten stecken tief in der Vertrauenskrise – viele

Autor/Regie Stephan LambyProduzent Eco Media TV Produktion GmbHRedaktion Kuno Haberbusch (NDR), Dirk Neuhoff (NDR), Patricia Schlesinger (RBB)Länge 90 Min.Sendedatum 19.4.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

DIE NERVÖSE REPUBLIK (AT)

Bürger verlieren die Orientierung, sie fühlen sich von „denen in Berlin“ nicht mehr verstanden. Die Folge: Große Teile der politischen Klasse und der Bevölkerung driften auseinander. Wie heizen Politiker und Journalis-ten diese Entwicklung an? Oder sind auch sie überfordert? Wie verän-dern sich Politik und Medien unter den Bedingungen der permanenten Erregung?Stephan Lamby beobachtet in seinem Film wichtige Politiker und Jour-nalisten 12 Monate lang aus der Nähe.

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Zwischen dem 13. und 17. Oktober 1977 befindet sich die Lufthansa- Maschine „Landshut“ mit 86 Passagieren und fünf Besatzungsmit-gliedern an Bord in der Gewalt palästinensischer Terroristen. Nach fünf Tagen wird die Entführung durch die deutsche Spezialeinheit GSG 9 spektakulär beendet. Die Aktion wurde weltweit bejubelt und begründe-te den legendären Ruf der GSG 9. Die Bundesrepublik Deutschland hatte die bis dahin größte terroristische Herausforderung ihrer Geschichte be-standen. Doch für die meisten Passagiere und Crewmit glieder, die 106 Stunden in Todesangst und unter unsäglichen Bedingungen an Bord der Maschine ausharren mussten, war die Entführung ein tiefer Einschnitt in ihre Biographie, ein Erlebnis, das bis heute Spuren hinterlassen hat.

Autoren/Regie Martina Treuter, Martin RuppsProduktion SWRRedaktion Thomas Michel, Gerolf Karwath, Holger Schmidt (SWR)Länge 45 Min.Sendedatum n.n.b. 2017, Das Erste

DIE OPFER VON MOGADISHU (AT)

Zum 40sten Jahrestag dieser dramatischen Tage erzählt dieser Film, wie das Leben der betroffenen Menschen nach dem 18. Oktober weiterging, was das Ereignis mit ihnen und ihren Familien gemacht hat. Wie wäre ihr Leben wohl sonst verlaufen? Weshalb kann eine solche Erfahrung eine solche Macht auch nach 40 Jahren haben?

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Der Wahlkampf 2017 um das populärste Rentenkonzept ist eröffnet. „Der Rentenreport“ macht eine Bestandsaufnahme der vorgelegten Ideen und stellt populäre Thesen auf den Prüfstand: Zahlen die jungen Leute die Zeche für ein verfehltes Konzept? Droht über der Hälfte der Rentner die Altersarmut? Sozialministerin Andrea Nahles hat im Herbst 2016 ein neues Reform konzept vorgelegt. Der bayerische Ministerpräsi-dent Horst Seehofer erklärt die Riester-Rente für gescheitert und fordert einen Rentenaufschlag für Geringverdiener. Wirtschaftsinstitute sagen

Autor/Regie Christine RüttenProduktion HRRedaktion Julia Klüssendorf (HR)Länge 45 Min.Sendedatum 3. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

DER RENTENREPORT

voraus: Selbst wenn wir ab 2034 erst mit 70 Jahren in Rente gehen, werden die Beiträge nicht stabil bleiben. Die Autorin deckt mit einer umfassenden Datenrecherche Fakten auf und erklärt, wie die Altersvor-sorge trotz Niedrigzinspolitik in den Griff zu bekommen wäre. Wer sind die Gewinner? Wer die Verlierer? Nicht nur die Alten, auch die Jungen er halten in dieser Dokumentation Antworten.

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Die Luft ist wieder rein. Über 100 Jahre hatte das Eisenhüttenwerk die Stadt Völklingen in Qualm, Ruß und Gestank gehüllt. Selbst die Ziegen, die manche Hüttenarbeiter in ihren Siedlungen hielten, hatten sich an-gewöhnt, zuerst den Ruß von den Grashalmen zu schnauben, bevor sie zubissen. Aber als 1986 die letzten Feuer in den Hochöfen ausgingen, atmete niemand auf. Ihr „altes Schätzchen“, so nannten die Völklinger liebevoll die Dreckschleuder mitten in der Stadt, ihr altes Schätzchen hatte den letzten Schnaufer getan und wurde betrauert.Die Dokumentation erzählt von der hochgefährlichen Arbeit an den Hochöfen, in Kokerei und Walzwerk, von Staublungen, Verbrennungen, Todesfällen – und vom Stolz darauf, Hüttenarbeiter zu sein, ein harter,

Autor/Regie Sven RechProduktion SRRedaktion Gabriele Riedschy (SR)Länge 90 Min.Sendedatum 4. Quartal 2017, SWR-SR FernsehenSendeplatz Geschichte im Südwesten

DER RIESE SCHLÄFT NUR ... EINE ZEITREISE DURCH DAS WELTKULTURERBE VÖLKLINGER HÜTTE

furchtloser Kerl, Teil einer Maschine, die einer ganzen Stadt, einem gan-zen Land Wohlstand und Arbeit beschert. Aber auch von Verzweiflung und Scham, als die Wirtschaftswunder-Maschine nicht mehr rentabel war und stillgelegt wurde. Und heute? Teil des Welterbes der Mensch-heit zu sein, als erstes Industriedenkmal überhaupt in die Liste der zu schützenden Orte aufgenommen zu sein – bringt das den verlorenen Stolz und den Wohlstand zurück?

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Der Film präsentiert Leben und Arbeit des weltberühmten Fotografen Sebastião Salgado aus der Perspektive zweier Regisseure: der seines Sohnes Juliano Ribeiro Salgado, der seinen Vater in den vergangenen Jahren oft mit der Filmkamera begleitete, und der von Wim Wenders, Bewunderer von Salgados Fotokunst, selbst Fotograf und einer der großen Filmemacher unserer Zeit. In den vergangenen 40 Jahren hat der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado auf allen Kontinenten die Spuren unserer sich wandelnden Welt dokumentiert. Dabei war er Zeuge wichtiger Ereignisse der letzten Jahrzehnte – von internationalen Konflikten, Kriegen und ihren Folgen, von Hungersnöten, Vertreibung

Autoren/Regie Wim Wenders, Juliano Ribeiro SalgadoProduktion NFP neue filmproduktion GmbH, BerlinRedaktion Dr. Gudrun Hanke-El Ghomri (SWR)Länge 109 Min.Sendedatum 12.4.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Dokumentarfilm im ErstenPreise u.a. César für den besten Dokumentarfilm 2015, Spezialpreis in der Sektion „Un Certain Regard“ beim Festival in Cannes 2014

DAS SALZ DER ERDE – EINE REISE MIT SEBASTIÃO SALGADO

und Leid. Seine beeindruckenden Fotoreportagen haben den Blick auf unsere Welt geformt. Salgado selbst wäre seelisch an dieser Aufgabe fast zugrunde gegangen, wenn er nicht ein neues, ein gigantisches Fotoprojekt begonnen hätte: „Genesis“. Fast die Hälfte unseres Pla-neten ist bis zum heutigen Tag unberührt. Mit seiner Kamera widmet sich Salgado seit nunmehr fast einem Jahrzehnt diesen paradiesischen Orten unserer Erde, kehrt an den Ursprung allen Lebens zurück und offenbart uns eine wunderbare Hommage an die Schönheit unseres Planeten.

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Millionen Menschen hören die Hits von Andrea Berg und Helene Fischer. Der Schlager ist das Stehaufmännchen der deutschen Popkultur. Sein Image als „Opium für das Volk“ wurde er aber nie ganz los. Was macht das Schlagerland Deutschland aus, wo existiert es? Die filmische Reise führt kreuz und quer durchs Land, zu den Stars, ihren Machern und ihren Fans. Sie bringt uns ins Tonstudio, auf den Ballermann und zur Weihnachtsfeier im neonbeleuchteten Vereinsheim einer Vorstadt. Die Lieder erklingen in Tourbussen, Schlagerstarlimousinen, Partywaggons der Eisenbahn und in den Caravans der Hardcore-Fans. Mit ihnen reist der Film durch die Zeit: Schon wenn jemand eine Melodie pfeift oder eine Textzeile zitiert, sind wir gedanklich in der Vergangenheit, vertraute

Autor/Regie Arne BirkenstockProduktion Ko-Prod. SWR/C-Films Deutschland GmbHRedaktion Dr. Gudrun Hanke-EL Ghomri (SWR)Länge 90 Min.Sendedatum 22.2.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

SCHLAGERLAND

Schlagersänger und ihre Lieder kommen uns schnell in den Sinn. Autor Arne Birkenstock reist von Lied zu Lied, schaut Sängern, Textern, Kom-ponisten und Produzenten bei der Arbeit zu. Er holt die Schlager von Gestern aus der Mottenkiste hervor und ist im Tonstudio dabei, wenn der Hit von Morgen entsteht. Birkenstock geht auf Tournee, ist bei den Fans und versucht herauszufinden, was ihre Emotionen treibt.

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Nahezu eine Million Deutsche befinden sich zwischen 1944 und 1948 in Frankreich in Kriegsgefangenschaft, wo sie der Willkür ihrer Bewa-cher ausgesetzt sind. Man zwingt sie beim Wiederaufbau des Landes zu helfen, das sie zuvor zerstört hatten. Dabei bekommen die als „Boches“ geächteten Deutschen den Hass der Bevölkerung zu spüren, die während der Besatzungsjahre ihrer Macht ausgeliefert war. Es beginnt eine einzigartige menschliche Belastungsprobe, bei der Hun-ger, schlechte Behandlung und Tod den Alltag bestimmen, aber auch

Autoren Fabien Théofilakis, Philippe Tourancheau Regie Philippe TourancheauProduktion Cinétévé/Fabienne Servan Schreiber, Lucie PastorRedaktion Gabriele Riedschy (SR), Fabrice Puchault (France 2) Länge 45 Min.Sendedatum 23.1.2017, 23:30 Uhr, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

SCHUFTEN FÜR DEN ERZFEIND – FRANKREICH UND SEINE DEUTSCHEN KRIEGSGEFANGENEN

ein ungewöhnliches Zusammenleben, bei dem jeder nach und nach lernen wird, seinen Erzfeind zu akzeptieren. Diese Zeit in dem mit den Herausforderungen des Wiederaufbaus konfrontierten Frankreich hat sich bei Heinz, Werner, Ekkehard und den anderen Gefangenen tief in die Erinnerung eingegraben. Nie haben sie darüber gesprochen. Zum ersten Mal erzählen sie.

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Neben individuellen Fehlern haben Profitgier und behördliches Versagen maßgeblich zum Ausmaß der Katastrophe beigetragen, als am 16. April 2014 die südkoreanische Fähre Sewol mit 476 Passagieren an Bord sinkt. 304 Personen – die meisten von ihnen Schulkinder auf einer Klassenfahrt – sterben oder gelten als vermisst. Für die Hinterbliebenen ist der Tod ihrer Angehörigen umso schwerer zu ertragen, je deutlicher wird, wie er hätte verhindert werden können. Daher demonstrieren sie seit dem Un-glück für unabhängige und transparente Untersuchungen. Die Regierung reagiert restriktiv. Die südkoreanische Presse wird massiv unter Druck gesetzt, Demonstrationen und Kundgebungen werden unterbunden

Autor/Regie Min-Su ParkProduktion Dreamlead Pictures, Nominal Film in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Fernsehen und Film MünchenRedaktion Petra Felber, Fatima Abdollahyan (BR)Länge 79 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, BR Fernsehen

SEWOL – DIE GELBE ZEIT

oder gewaltsam aufgelöst. Doch die aufbegehrenden Eltern lassen sich nicht mundtot machen. Sie fordern eine lückenlose Aufklärung der Hintergründe und einen grundlegenden Wandel in der südkoreanischen Gesellschaft. Bis zum heutigen Tag kämpfen sie für ihre demokratischen Grundrechte. Und sie kämpfen um das Angedenken ihrer Kinder.

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Das Silicon Valley ist heute das Mekka zahlreicher IT-Startups und Sitz von milliardenschweren IT-Unternehmen. Aber die Anfänge waren amateurhaft, bunt, chaotisch und revolutionär. Hippies, Bastler und Ge schäftemacher schoben einst eine beispiellose Revolution an: Die Pioniere des Heimcomputers wollten nicht weniger als die Welt verän-dern und „Big Brother“ vom Thron stoßen. Anfang der siebziger Jahre wird unsere Zukunft geboren, die Welt der Personal Computer und des Internets. Nicht die etablierten Großkonzerne, sondern junge Männer

Autor/Regie Jan TenhavenProduktion Eco Media TV für WDR/ARTERedaktion Gudrun Wolter (WDR)Länge 90 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

DIE SILICON VALLEY-REVOLUTIONWIE EIN PAAR FREAKS DIE WELT VERÄNDERTEN

mit einer Vision heben den amerikanischen Traum auf eine neue Stufe. In der aufwändig recherchierten Dokumentation erzählen die Pioniere der PC-Revolution in exklusiven Interviews von den Anfängen des Zeit-alters der Heimcomputer. Es sind Visionäre und Vordenker, die – anders als Bill Gates oder Steve Jobs – nicht das große Geld gemacht haben, aber ohne deren Ideen und Träume unsere heutige, vernetzte Welt un-denkbar wäre.

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Von kaum einem NSU-Opfer ist so wenig bekannt wie von Michele Kiese-wetter. Was war die junge Polizistin für ein Mensch? Welche Träume hatte sie? Michele Kiesewetter wurde 22 Jahre alt. Die Filmemacher Clemens und Katja Riha, die sich seit Jahren mit dem NSU-Komplex beschäftigen, sind überzeugt, dass die Biographie Hinweise auf die Ursachen ihres Todes liefern kann. Die Doku folgt den Spuren eines kurzen Lebens, das auf den

Autoren/Regie Clemens Riha, Katja RihaProduktion candofilmRedaktion Gabriele Conrad (RBB), Hans-Michael Kassel (SWR)Länge 45 Min.Sendedatum 24.4.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

TOD EINER POLIZISTIN – DER UNGEKLÄRTE MORD AN MICHELE KIESEWETTER (AT)

Tag zuläuft, an dem Michele Kiesewetter starb: am 25. April 2007, vor zehn Jahren. Der Film ist biographisch, getragen von den Interviews mit Beteiligten, Augenzeugen und Experten, von Charakterisierungen der Toten durch Freunde, Verwandte, Kollegen.

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Der 2. Weltkrieg hat die deutschen Städte verwüstet, doch Experten meinen, dass der Wiederaufbau mehr Bausubstanz vernichtet hat als der verheerende Bombenkrieg. Wie konnte das passieren? Deutsche Architekten um Rüstungsminister Albert Speer hatten schon vor 1945 Wiederaufbaupläne in der Schublade. Von allem Nazi-Pomp entschlackt, kamen sie nach dem Krieg zum Einsatz, die Kriegsbomben hatten ihnen freie Bahn verschafft. Ihre Vorbilder hatten die Pläne in den Prinzipien des modernen Städtebaus der 1920er Jahre. Die moderne Stadt sollte von Licht und Luft durchflutet sein, vor allem aber: auto-gerecht; breite Straßen ziehen sich schwingend durch die autogerechte Stadtlandschaft. Dieser Vision wurden oft die historischen Reste der

Autoren/Regie Susanne Brahms, Rainer KrauseProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Michaela Herold (Radio Bremen)Länge 2 x 45 Min.Sendedatum 6. und 13.2.2017, 23:30 Uhr, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

UNSERE STÄDTE NACH '45 – 1. BOMBEN UND BAUSÜNDEN, 2. ABRISS UND PROTEST

alten Städte geopfert. Teil Eins der Dokumentation über den Wieder-aufbau zeigt, von welchen Visionen Städteplaner und Architekten geleitet waren. Immens einflussreich war dabei der Stadtplaner Rudolf Hillebrecht aus Hannover, der seine Heimatstadt besonders radikal um-gestaltet hat und damit zum Vorbild in ganz Westdeutschland wurde. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Widerstand der Stadtbewohner gegen Abriss und Bausünden. Spätestens ab den 1960er Jahren nahmen Bürger und rebellische Studenten nicht mehr hin, dass die historischen Reste der Stadt zugunsten moderner, oft gigantischer Neubauplanun-gen abgerissen werden sollten.

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Knapp 9.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind laut Bundes-kriminalamt in Deutschland als vermisst gemeldet – zehnmal so viele wie Anfang 2015. Wo sind sie? Auf ihrer Odyssee durch Deutschland können sie leichte Beute werden für kriminelle Banden, skrupellose Drogendealer, Menschenhändler und islamistische Hassprediger. Vor-münder, Jugendhilfeeinrichtungen und Betreuer sind auf allein reisende und traumatisierte Jungs nicht eingestellt. Oft haben die deutschen Behörden von ihnen irgendwann nur noch einen Namen und einen Fingerabdruck. Dann sind sie bei den Beamten vom Radarschirm ver-schwunden. Anna Tillack und Natalie Amiri versuchen, die Vermissten

Autoren/Regie Natalie Amiri, Anna TillackProduktion SWR/BRRedaktion Thomas Reutter (SWR), Astrid Harms-Limmer (BR)Länge 45 Min. Sendedatum 27.3.2017, 22:45 Uhr, Das ErsteSendeplatz Die Story im Ersten

VERSCHWUNDEN IN DEUTSCHLAND – VERMISSTE FLÜCHTLINGSKINDER (AT)

aufzuspüren. Auf ihrer Suche lernen die Autorinnen Jungs kennen, die vor dem Krieg in Syrien flüchteten und in einer kriminellen Szene ver-schwinden, ohne jede Hilfe. Sie folgen ihnen in eine Welt, von der die deutsche Öffentlichkeit nichts weiß. Wie gefährlich sind diese Jungs, die aus den Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen? Wie gefährdet sind sie? Bei verschwundenen deutschen Kindern liegt die Aufklärungsquote bei ca. 98 %. Bei Flüchtlingskindern tendiert sie gegen Null. Warum das so ist, wollen Natalie Amiri und Anna Tillack herausfinden.

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Noch heute gehört der 2. Juni 1967 zu jenen Daten der deutschen Geschichte, die in der Erinnerung vieler Menschen präsent sind. Es ist der Tag, an dem der Student Benno Ohnesorg starb – erschossen vom Polizisten Karl-Heinz Kurras. Der Schah von Persien und seine Frau Farah Diba besuchen Berlin. Am Abend geht es in die Deutsche Oper. Zur gleichen Zeit schlägt die West-Berliner Polizei mit brutaler Gewalt

Autoren/Regie Margot Overath, Klaus Gietinger, Uwe SoukupProduktion RBBRedaktion Rolf Bergmann (RBB), Sabine Mieder (HR)Länge 45 Min.Sendedatum 2. Quartal 2017, Das ErsteSendeplatz Geschichte im Ersten

WIE STARB BENNO OHNESORG? DER 2. JUNI 1967

auf Demonstrierende vor der Oper ein. Ein Schuss fällt. Der 26-jährige West-Berliner Ohnesorg stirbt. Wie kam es zu dem Schuss? War es ein Unfall, fahrlässige Tötung, Mord? Die Dokumentation rekonstruiert minutiös die Abläufe dieses Tages. Ein investigativer Geschichtskrimi entsteht.

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Rückschau auf 2016

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Die Dokumentation begleitet Fans bei Schalke 04 und Werder Bremen und zeigt die Bedeutung, die Fußball für ihr Leben hat. Dabei wird sichtbar, wie viele Analogien es zur christlichen Kirche gibt. Die Li-turgie im Stadion ähnelt oft der eines Gottesdienstes. Vom Gesang über „Gebete“ bis hin zum Glaubensbekenntnis zu seinem Verein. In manchen Lebensbereichen ersetzt der Fußball sogar die Funktion der Kirchen gemeinschaft. Aber eine Religion könne es niemals sein, protes-tiert Eugen Eckert. Er ist Stadionpastor in Frankfurt. Als Geistlicher ist er selbst fußballbegeistert und sieht die Gemeinsamkeiten zur Kirche, aber auch die entscheidenden Unterschiede: „Fußball kann sinnstiftend und glücksbringend sein, aber er kann keine Antworten darauf geben, wo wir herkommen oder was nach dem Tod passiert.“ Doch wie ist es für die Fans, ist für sie Fußball ihre Ersatzreligion?

Autor/Regie János KeresztiProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Michaela Herold (RB)Länge 30 Min.Sendedatum 17.1.2016, 17:30 Uhr, Das Erste Sendeplatz Gott und die Welt

11 GÖTTER SOLLT IHR SEIN – FUSSBALL ALS ERSATZRELIGION

56-Stunden-Woche? Normal. Arbeitsfrei am Samstag? Unvorstellbar! Woran erinnern sich der Stahlwerker, die LPG-Bäuerin, der Bergmann, der Hochseefischer, die Krankenschwester und der Fließbandarbeiter, wenn sie an ihr Arbeitsleben denken? Sie erzählen voller Energie, Humor und Stolz von ihrer schweren körperlichen Arbeit, die heute vielerorts längst mit der Automatisierung verschwunden ist. Mit eindrucksvollem Archivmaterial und zum Teil noch nie gezeigten Bildern aus privaten Beständen entführt der Film in eine Arbeitswelt, die sich junge Men-schen heute kaum noch vorstellen können. Arbeitsleben im Wandel – von Bremen bis nach Saarbrücken, von Rüssels-heim bis nach Mestlin in Mecklenburg. Der Film eröffnet persönliche und bewegende Rückblicke auf die vergehende Industriegesellschaft im Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft.

Autorin/Regie Simone JungProduktion HR (Federführung), SR, RBRedaktion Sabine Mieder (HR), Gabriele Riedschy (SR), Michaela Herold (RB)Länge 60 Min. Sendedatum 31.10.2016, 23:45 Uhr, Das Erste ARD-Themenwoche „Zukunft der Arbeit“ Sendeplatz Geschichte im Ersten

ARBEIT WAR DAS HALBE LEBEN

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Asbest war einst die Wunderfaser, die vor allem zwischen 1960 und 1990 massiv verbaut wurde. Mehr als 3.000 Verwendungsmöglichkeiten gab es am Ende, in Bodenbelägen, Heizungssystemen, Wandisolierungen oder Dachkonstruktionen. Aber auch in Industrieöfen, Bremsbelägen und sogar in Textilien. Die grausamen Folgen werden erst viele Jahre später bekannt: Asbest verursacht hoch aggressiven Krebs, der nahezu immer tödlich verläuft. Nach langem Kampf wurde Asbest 1993 in Deutschland verboten, 2005 in der gesamten EU. Doch erst heute holen uns die Folgen richtig ein. Zwischen 2017 und 2025 wird in Deutschland der Höhepunkt der Erkrankungen eintreten. Asbest hat bereits ganze Familien ausgelöscht und wird dies auch künftig noch tun. Eigentlich wäre es in vielen Fällen die Aufgabe der Berufsgenossenschaften, die betroffenen Familien finanziell zu unterstützen. Doch nur ein Bruchteil der Anträge wird anerkannt. So müssen die Opfer trotz ihrer schweren Krankheit jahrelang vor Gericht ziehen, um ihr Recht einzuklagen. Viele versterben auch im Laufe der zermürbenden Auseinandersetzung.

Autor/Regie Sigrid Born, Nicole WürthProduktion SRRedaktion Wolfgang Wirtz-Nentwig (SR)Länge 45 Min.Sendedatum 15.8.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

ASBEST – DIE TÖDLICHE FASER WARUM DIE GEFAHR NOCH LANGE NICHT VORBEI IST

„The Day the Clown Cried” ist der meistgesuchte Film Hollywoods, um-rankt von Mythen und Legenden. Inszeniert 1972 von Komik-Ikone Jerry Lewis in Schweden, gilt er als verschollen. Seit Dekaden verweigert Jerry Lewis (90) jede Aussage dazu. Schauplatz des Films ist Nazi-Deutschland. Ein wegen Hitler-Beleidigung inhaftierter Clown entscheidet sich, jüdi-sche Kinder in die Gaskammer zu begleiten. Die letzten überlebenden schwedischen Schauspieler des Original-Casts wagen 42 Jahre später mit dem deutschen Dokumentarfilmer Eric Friedler ein einmaliges Experi ment und spielen noch einmal Szenen des Films, spüren dem Nie-Gezeigten nach. Friedler verbindet diese Szenen mit nie veröffentlichen Filmfragmenten von den Original-Dreharbeiten, verschmilzt Histori-sches und Neues zu Bildern von eigener Kraft. Darüber hinaus gelingt es Friedler, Jerry Lewis exklusiv erstmals zu diesem Film zu interviewen.

Autor/Regie Eric FriedlerBuch Fiktional Silke Schütze, Eric Friedler Produktion NDR Redaktion Patricia Schlesinger (NDR)Länge 115 Min.Sendedatum 3.2.2016, 22:45 Uhr, Das Erste

DER CLOWN

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Es gibt Berufe, die sind lebensgefährlich aber unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Die Bereitschaft, sich in größte Gefahr zu begeben, rettet anderen Menschen das Leben. Die Bomben-Entschärferin Tanya Beimel berichtet, wie sie den extremen Druck aushält. Andreas Wolf ist Höhlen-forscher und muss mit seinem Team Vermisste oder Verletzte in einer Höhle aufspüren, medizinisch versorgen und bergen. Auch ein Body-guard gibt Einblicke in seinen Arbeitsalltag. Zu seinen Kunden gehören Promis und Großverdiener, die Angst haben, Opfer eines Verbrechens zu werden. Die Dokumentation begleitet diese Menschen bei ihrer gefähr-lichen Arbeit. Welche Gedanken bestimmen die Arbeitseinsätze, wenn Unglücke nicht auszuschließen sind? Welche Auswirkungen hat der Job, der jeden Tag tödlich sein kann, auf ihr Privatleben? Auch die Angehöri-gen berichten, wie sie mit dem Berufsrisiko ihrer Partner leben müssen.

Autor/Regie János KeresztiProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Michaela Herold (RB)Länge 30 Min.Sendedatum 5.11.2016, 16:30 Uhr, Das Erste ARD-Themenwoche „Zukunft der Arbeit“

DEUTSCHLAND REPORTAGE: BERUFSRISIKO TOD – WENN ARBEIT DAS LEBEN KOSTEN KANN

Rund 200 000 Oberschüler wurden ab 1943 als Flakhelfer der Luftwaffe und Marine direkt von der Schulbank eingezogen. Der Film lässt die letz-ten noch lebenden Zeitzeugen des Krieges zu Wort kommen. Sie erzählen von ihren Erlebnissen und ihren Ängsten im Bombenhagel. Sie schildern, wie sie neben den Kanonen der deutschen Luftabwehr noch Schulun-terricht hatten, Klassenarbeiten schrieben und Lateinvokabeln paukten. Drei komplette Oberschüler-Jahrgänge waren von 1943 bis 1945 als Schülersoldaten im Einsatz. Dennoch ist dies nicht die Geschichte einer verlorenen Generation. Denn die heil aus dem Krieg zurückkehrten, hol-ten meist ihr Abitur nach, oft auf derselben Schulbank, von der aus sie in den Krieg ziehen mussten. Desillusioniert und skeptisch bauten sie erfolgreich die Bundesrepublik auf. Und nicht wenige von ihnen haben in führenden Positionen das neue Nachkriegs-Deutschland mitgeprägt.

Autor/Regie Heinrich BillsteinProduktion Bremedia Produktion GmbHRedaktion Susanne Brahms (RB)Länge 45 Min.Sendedatum 4.7.2016, 23:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

DIE FLAKHELFER. ZWISCHEN LUFTKAMPF UND LATEINKLAUSUR

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Im Juli 2016 hat die Kanzlerin ihr Credo wiederholt: „Wir schaffen das!“ 2015 löste sie mit diesem Satz eine große Welle der Hilfsbereitschaft aus, heute erntet sie viel Kritik. Bilder des Terrors überschatten die Hilfs-bereitschaft. Die Gesellschaft wirkt verunsichert und gespalten. Viele Ökonomen kommen inzwischen zu dem Ergebnis: Die Generation der-jenigen, die jetzt gekommen sind, wird uns deutlich mehr kosten, als sie erwirtschaftet. Für die nächste Generation aber könnte die Bilanz schon sehr viel besser aussehen. Ein Jahr nach Beginn der großen Flüchtlings-krise zieht der 3. Teil der großen ARD-Trilogie (Federführung Hessischer Rundfunk) Bilanz: Was hat die deutsche Politik geschafft? Was haben die Flüchtlinge geschafft? Und was ist noch zu tun, damit das Zusam-menleben in Deutschland gelingt? Der Film ergänzt Einzelschicksale um Fakten und Analysen und gibt einen neutralen Überblick.

Autoren/Regie Ulrike Bremer, Katja SodomannProduktion ARD Gemeinschaftsproduktion, HR (Federführung)Redaktion Julia Klüssendorf (HR)Länge 45 Min.Sendedatum 26.9.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

DIE FLÜCHTLINGSKRISE: WAS HABEN WIR GESCHAFFT?

Ein monumentaler Bau in Berlin. Staatsmänner pokerten hier, Spione gingen ein und aus, hochdekorierte Kriegshelden und heimliche Hel-den, Männer des Widerstands, arbeiteten oft auf derselben Etage. Als Reichsluftfahrtministerium wurde der Gebäudekomplex Mitte der 30er Jahre gebaut. Mit dem Bau demonstrierten die Nationalsozialisten ihre Vorstellung vom Aussehen künftiger politischer Machtzentren. Unter Hermann Görings Führung wurden hier Luftschlachten geplant, wurde hier Krieg gemacht. 1945 entsandte die Sowjetunion in dieses Haus die Unterhändler für die Reparationsverträge. Im großen Festsaal wurde 1949 die Deutsche Demokratische Republik gegründet und Walter Ulbricht erklärte 1961 im kleinen Festsaal, dass niemand die Absicht habe, eine Mauer zu bauen. Heute werden in dem 2000-Büroräume-Bau die Finanzen der Bundesrepublik gemanagt. Macht und Machtausübung seit 80 Jahren.

Autor/Regie Gabriele DeneckeProduktion Eigenproduktion rbb FernsehenRedaktion Rolf Bergmann (rbb)Länge 45 Min.Sendedatum 29.2.2016, 23:45 Uhr, Das Erste

GEHEIMNISVOLLE ORTE: GÖRINGS MINISTERIUM – GESCHICHTE EINER DEUTSCHEN MACHT ZENTRALE

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Kaum ein Geheimnis wird in Deutschland so streng gehütet wie das eigene Gehalt. In manchen anderen Ländern spricht man ganz offen da-rüber, wie viel Geld man am Monatsende nach Hause bringt. Hierzulan-de weiß oft nicht einmal der Partner, was man verdient. Eine deutsche Besonderheit? Wer hat da etwas zu verbergen? Das Geld-Check-Team des SR hat Menschen gesucht und gefunden, die über Geld reden – von der Kleinverdienerin bis zum Multimillionär. Und hat bei seinen Recher-chen, Experimenten und Interviews eine Menge gelernt: Wo der mittlere Wert unserer Einkommen liegt zum Beispiel. Wie sich die Gehälter von Vorstandschefs und Mitarbeitern entwickelt haben. Wer in Deutschland wie viel Vermögen hat. Warum Durchschnittswerte nichts aussagen. Und nicht zuletzt: Warum die Deutschen so ein Geheimnis um ihr Geld machen …

Autor/Regie Sigrid Born, Edith Dietrich, Wilfried VoigtProduktion SRRedaktion Wolfgang Wirtz-Nentwig (SR)Länge 45 Min.Sendedatum 31.10.2016, 20:15 Uhr, Das Erste ARD-Themenwoche „Zukunft der Arbeit“

DER GELD-CHECK: WER VERDIENT, WAS ER VERDIENT? UNSERE EINKOMMEN AUF DEM PRÜFSTAND

Die meisten der Auslandsbayern haben eines gemeinsam: Sie haben ihr Leben umgekrempelt, arbeiten in einem neuen Job, haben eine neue Beziehung. Wir wollen wissen, welche Charakterzüge einen Menschen antreiben, die Heimat zu verlassen, etwas Unbestimmtes, Neues zu wagen. Jedenfalls werden wir unternehmungslustige Leute kennen lernen. Wir begleiten sie durch den Alltag. Job, Einkaufen, Freunde, Ausflüge. Und wir sehen, ob der Traum von der neuen Heimat in Er-füllung gegangen ist. Zusammengehalten werden diese Mini-Porträts von Bayern im Ausland durch Bilder unserer eigenen Reise. Grandiose Landschaften, faszinierende Städte und Nebengeschichten mit einhei-mischen Barkeepern, Lebenskünstlern und Gesundheitsaposteln. Ganz einfach: Gernstl unterwegs. Folge 1: Los Angeles Folge 2: San Francisco Folge 3: New York

Autor/Regie Franz X. GernstlProduktion megaherz gmbh Redaktion Ulrich Gambke (BR)Länge 3 x 45 Min.Sendedatum 25.12.-27.12.2016, jeweils 18:45 Uhr, BR Fernsehen

GERNSTL UNTERWEGS – WO SIND DIE BAYERN?

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Die ostdeutsche Filmgeschichte endet mit dem Untergang der DDR. Begonnen hat sie 1946, als auf Anregung russischer Kulturoffiziere in Potsdam-Babelsberg die Deutsche Film AG, die DEFA gegründet wurde. Zum 70. Geburtstag der DEFA sucht die zweiteilige Dokumentation von André Meier nach den Helden und Heldinnen des DEFA-Films und erzählt dabei von politischer Einflussnahme und bürokratischer Gänge-lung genauso wie von ungewöhnlicher Offenheit, vom Frauen- und Männerbild im DDR-Film und damit auch vom Wandel der Moral- und Rollen-Vorstellungen in der DDR-Gesellschaft.

Autor/Regie André MeierProduktion Lona MediaRedaktion Heribert Schneiders (MDR)Länge 2 x 45 Min.Sendedatum 10./17.5.2016, jeweils 22:05 Uhr, MDR-Fernsehen

DIE GESCHICHTE DER DEFA

Der gute Göring ist die Geschichte eines kaum bekannten Brüderpaares: der eine, ein überzeugter Nazi der ersten Stunde, bekannt als die Num-mer zwei nach Adolf Hitler. Der andere ein stiller und heute vergessener Held, dem unzählige Verfolgte ihr Leben verdanken. Trotz aller Unter-schiede treffen sich Hermann und Albert Göring im Kreis der Familie. Das Dokumentarspiel konzentriert sich auf das Verhältnis der beiden zueinander. In fünf Akten werden Begegnungen der beiden Männer aufgeblättert, die sie an unterschiedlichen Stationen ihres Lebensweges zeigen. Die Zeit verändert sie. So trifft am Anfang ein gefallener Pilot und Flieger-held ohne Perspektive auf einen Ingenieur mit Zukunft. Jahre später ein prunksüchtiger Nazi-Fürst auf einen Heimatlosen. Ein Mörder auf einen Retter. Ein Entmachteter auf einen Machtverächter. Und bei ihrer letzten Begegnung in einem alliierten Gefängnis ein Verlierer auf einen Verlierer.

Autor Jörg Brückner, Gerhard SpörlRegie Kai ChristiansenProduktion Vincent TV GmbHRedaktion Marc Brasse (NDR/Federführung), Dr. Sabine Scharnagl (BR)Länge 90 Min.Sendedatum 10.1.2016, 21:45 Uhr, Das Erste Preise Grand Remi Winner – 49th. WorldFest Houston 2016, USA/ Category: Theatrical Feature Film – Historical-Special Jury Award World Silver Medal 2016, New York Festivals, USA Category: Docudrama

DER GUTE GÖRING

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Ein schöner Spätsommertag, und auf beiden Seiten der Grenze sprin-gen die Kinder ins erfrischende Wasser der Blies. Ein Idyll, könnte man meinen. Doch dieser sonnige Freitag ist der 1. September 1939, der Tag, an dem die deutsche Wehrmacht Polen überfällt und Nazideutschland Europa mit einem unbeschreiblichen Grauen überzieht, das fünfeinhalb Jahre dauern wird. Für die Bevölkerung im Saarland und in Lothringen heißt es zunächst einmal: Evakuierung. Menschen, die größtenteils kaum einmal über die Grenzen ihrer Gemeinde hinausgekommen sind, brechen nun auf, in großer Sorge darüber, wie sie in der Fremde aufge-nommen werden und was sie bei ihrer Rückkehr erwartet. In der zweitei-ligen Dokumentation kommen zahlreiche Zeitzeugen aus dem Saarland und aus Lothringen zu Wort. Sie gehören der letzten Generation an, die darüber noch berichten kann. Ihre Erlebnisse ähneln sich verblüffend, obwohl die politischen Verhältnisse auf beiden Seiten der Grenze höchst unterschiedlich waren. Zum Film ist ein Buch erschienen.

Autor/Regie Annette BakProduktion SRRedaktion Sabine Janowitz, Natalie Weber (SR)Länge 2 x 30 Min.Sendedatum 27.10.2016, 20:15 Uhr und 1.11.2016, 18:15 Uhr, SR Fernsehen

HEUTE NOCH MÜSSEN WIR FORTEVAKUIERUNGEN IM DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN GRENZGEBIET 1939 UND 1944

Der vielfach preisgekrönte Fernsehjournalist Ashwin Raman sucht im Sommer 2015 die Fronten auf, an denen der Kampf gegen die Terror-milizen des sogenannten „Islamischen Staates“ geführt wird. Dazu gehört der amerikanische Flugzeugträger USS Roosevelt im Persischen Golf ebenso wie die Kaserne in Bayern, wo – streng abgeschottet von der Öffentlichkeit – kurdische Peschmerga-Kämpfer an Lenkraketen des Typs „Milan“ ausgebildet werden. Vor allem aber war er acht Wochen lang im Kriegsgebiet selbst unterwegs, im Grenzgebiet zwischen Syrien, Irak und Kurdistan. Dabei entstanden exklusive Bilder, von gefangenen Kämpfern des IS bis hin zu hautnahen Aufnahmen von Kriegshandlun-gen an den verschiedenen Fronten. Vor allem aber zeigt Ashwin Ramans Film die Leiden der Zivilbevölkerung, die in diesem Krieg verzweifelt ums Überleben kämpft. Eine Reise zum Ausgangspunkt des europäischen Flüchtlingsdramas.

Autor/Regie Ashwin RamanProduktion SWR Redaktion Thomas Michel (SWR)Länge 45 Min.Sendedatum 1.2.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

IM NEBEL DES KRIEGES – AN DEN FRONTLINIEN ZUM „ISLAMISCHEN STAAT“

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„Mein Vater sagt, dass Korea das schönste Land der Welt ist. Bei uns geht die Sonne als erstes auf“, sagt Sin Mi, die achtjährige Heldin des Films. Ein Jahr lang begleitet der russische Filmemacher Vitalij Manskij das Mädchen und ihre Familie. Das Drehbuch dazu aber schrieben die koreanischen Behörden. Dem Filmteam war es fast unmöglich, auch nur einen unbeobachteten Schritt zu tun. Und so zeigt „Inside Nordkorea“ ein perfektes Mädchen in einer perfekten Schule. Die perfekte Tochter perfekter Eltern, die zu einem wertvollen Mitglied der perfekten Ge-sellschaft erzogen wird. Der Film entlarvt aber auch die Inszenierung dieser perfekten Wirklichkeit und gibt mit beeindruckenden Bildern einen einzigartigen Einblick in das alltägliche Leben der Bewohner der Hauptstadt Pjöngjang.

Autor/Regie Vitalij ManskijProduktion Studio Vertov/Česká televize/Saxonia Entertainment Redaktion Dr. Katja Wildermuth (MDR)Länge 90 Min.Sendedatum 19.10.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Dokumentarfilm im Ersten Preise Jihlava IDF 2015 (Best Central and Eastern European Documentary Film) Black Nights IFF Tallinn 2015 (Special Jury Award/Best Director), Trieste IFF 2016 (ALPE ADRIA CINEMA AWARD Best Documentary), Hong Kong IFF 2016 (Jury Award Doc Competition)

INSIDE NORDKOREA

„Mein Freund Rockefeller“ erzählt die abenteuerliche Geschichte eines Hochstaplers aus Bayern: Christian Karl Gerhartsreiter alias Clark Rocke feller. Ein Mann, der es bis in die oberste amerikanische Upper Class schafft und sich dort über Jahrzehnte hält. Geboren und aufgewachsen im Chiemgau, hält Gerhartsreiter fast 30 Jahre lang die High Society von der West- bis Ostküste der USA zum Narren. Mehrmals ändert er seine Identität, wird Mitglied in den elitären Clubs Manhattans und verkehrt in den besten Kreisen. 2008 entführt er seine eigene Tochter und wird verhaftet. Da macht die Polizei eine sensationelle Entdeckung: Rocke-fellers Fingerabdrücke sind identisch mit denen eines wegen Mordes in Kalifornien gesuchten Mannes, der scheinbar spurlos verschwunden ist. 2013 wird Gerhartsreiter alias Rockefeller in Kalifornien zu lebens-langer Haft verurteilt. Für den Film gibt er sein einziges und exklusives Interview.

Autor/Regie Steffi KammererProduktion LOOKS Filmproduktion GmbHRedaktion Sonja Scheider (BR)Länge 87 Min.Sendedatum 27.9.2016, 22:30 Uhr, BR Fernsehen

MEIN FREUND ROCKEFELLER

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MILLIARDEN FÜR MILLIONÄRE WIE DER STAAT UNSER GELD AN REICHE VERSCHENKT

Als die Kölner Staatsanwaltschaft Dutzende Büros und Wohnungen im In- und Ausland durchsuchen lässt, holt sie zum bislang größten Schlag wegen dubioser Aktiendeals zulasten des Fiskus aus. Doch noch wäh-rend die Razzia läuft, ist nicht einmal klar, ob die Geschäfte überhaupt illegal waren. Denn sie waren dem Staat über zehn Jahre lang bekannt. Drei Finanzminister schafften es nicht, eine Gesetzeslücke zu schließen, die die sogenannten Cum-Ex-Deals erst möglich machte. Und so zahlte der Staat das Geld des deutschen Steuerzahlers an Banken und deut-sche Millionäre aus. Jahrelang. Es soll um eine Summe in zweistelliger Milliardenhöhe gehen. Anhand geheimer und bisher unveröffentlichter Dokumente sowie mit den Stimmen der beteiligten Zeitzeugen schildert der Film das beispiellose Versagen der deutschen Politik; und einen Wirtschaftskrimi, dessen Protagonisten sich wie das „Who is Who“ der deutschen Gesellschaft lesen.

Autor/Regie Jan SchmittProduktion WDRRedaktion Petra Nagel, Martin Suckow (WDR) Länge 45 Min.Sendedatum 15.2.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im ErstenPreise Deutscher Wirtschaftsfilmpreis 2016 in der Kategorie I Wirtschaftsfilme (1. Preis Langfilme)

Hinter den hunderttausenden Menschen, die nach Deutschland fliehen, liegen Bürgerkrieg und Verfolgung. Ihre Flucht ist oft eine lebensge-fährliche Reise. Meist als einziges dabei haben sie ihr Mobiltelefon, ein unverzichtbares Mittel zur Organisation, zur Kommunikation mit Familie und Bekannten. Und sie halten Bilder fest, die ihre riskante Route dokumentieren, oft stellen sie sie ins Netz. „My Escape“ lässt die Flücht-linge unmittelbar selbst sprechen: Aus ihren Bildern und Videos aus der Heimat und von der Flucht entsteht ein nahes und eindrückliches Bild von Menschen, deren Verzweiflung sie nach Europa treibt. In ausführ-lichen Interviews kommentieren sie ihr eigenes Filmmaterial.

Autor/Regie Elke SasseProduktion WDR, Deutsche Welle, Berlin ProducersRedaktion Jutta Krug, Birgit Keller-Reddemann (WDR), Hanne Kehrwald, Frauke Sandig (DW)Länge 90 Min.Sendedatum 10.2.2016, 22:55 Uhr, WDR Fernsehen Preise Prix Europa 2016, Sole Luna Doc Film Festival 2016: Sole Luna Award, Special mention for the most innovative documentary, DIG Festival 2016, DIG Award Long Reportage

MY ESCAPE / MEINE FLUCHT

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11,5 Millionen Dokumente – so groß ist die Datenmenge der Pana-maPapers. Es geht um Unterlagen der Rechtsanwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama. Das NDR/WDR Team macht sich auf die Suche nach Personen und Firmennamen, nach Kontoverbindungen und Vermittlern auf der ganzen Welt. Denn wer bei Mossack Fonseca eine Briefkasten-firma gründet, will sein Vermögen meist verstecken – vor dem Fiskus, vor den Ermittlungsbehörden, vor den Geheimdiensten. Die Recherchen führen Reporter Christoph Lütgert von Deutschland über Russland und Island bis nach Afrika und schließlich nach Panama City, bis zu der Firma, die das System der Geldverstecke ermöglicht: Mossack Fonseca. Die Dokumentation nutzt die visuelle Kraft aufwendiger Grafiken und Animationen, um die abstrakten Inhalte des Leaks zu übersetzen. Und es gelingt ein wirkungsvoller Selbstversuch: Reporter Christoph Lütgert gründet via Internet eine Briefkastenfirma in Panama. Vor Ort sucht er sie auf und wird in der 19. Etage eines Bürogebäudes fündig – auf einer Baustelle. An die 6.000 Firmen sind hier den Recherchen zufolge gemeldet. Die Perversion des Geschäfts wird überdeutlich – es bedarf nicht einmal mehr eines Briefkastens, sondern nur einiger Klicks, um so ein möglicherweise kriminelles Geschäft zu verstecken.

Autor/Regie Nils Casjens, Willem Konrad, Christian DekerProduktion NDR (Federführung), WDRRedaktion Investigative Recherche NDR/WDR/SZ: Barbara Biemann, Monika Wagener. Leitung: Julia Stein, Stephan Wels Länge 55 Min.Sendedatum 4.4.2016, 23:20 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

PANAMAPAPERS – IM SCHATTENREICH DER OFFSHOREFIRMEN

Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion. Ein mörderischer Krieg begann. Obwohl dieser Krieg zahllose wirkliche Helden hervorbrachte, bevorzugte die sowjetische Propaganda erfun-dene Figuren. Etwa Alexander Matrossow, der sich vor ein feindliches MG-Nest geworfen haben soll. Oder die 28 Panfilow-Soldaten, die 1941 bei Moskau fielen, als sie mit Molotow-Cocktails 18 deutsche Panzer zerstörten. Sie werden bis heute verehrt, obwohl ihre Geschichte eine Erfindung ist. Die Dokumentation erzählt vom Krieg aus sowjetischer Sicht und von seiner Allgegenwärtigkeit im heutigen Russland. Men-schen kommen zu Wort, für die der Krieg die prägendste Erfahrung ihres Lebens ist. Aus der Erinnerung an den „Großen Vaterländischen Krieg“ schöpft Russland immer noch seine Identität – ein epochales Ereignis, das bis heute nachwirkt.

Autor/Regie Artem DemenokProduktion rbb/NDR/Schmidt & Paetzel Fernsehfilme GmbHRedaktion Rolf Bergmann (rbb), Alexander von Sallwitz (NDR)Länge 45 Min.Sendedatum 30.5.2016, 23:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

SCHATTEN DES KRIEGES – DAS SOWJETISCHE ERBE

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Es ist eine gigantische Geheimbehörde: Der Bundesnachrichtendienst (BND) setzt tausende Beamte mit falschen Namen und falschen Päs-sen ein, um an fremde Staatsgeheimnisse zu kommen. Doch der BND steckt in einer Vertrauenskrise. Ein Abhörskandal nach dem anderen erschüttert den Dienst. Das nimmt der Dokumentarfilm zum Anlass, den BND zu durchleuchten: Was genau ist sein Auftrag? Um den BND zu verstehen, wird sein Selbstverständnis untersucht, wird die Arbeits-weise dieser gigantischen Behörde in den Blick genommen. Was darf der Bundes nachrichtendienst? Wie wichtig ist er für die deutsche Politik? Was wissen und erwarten die Regierenden und wie agieren Geheim-dienstler – wer kontrolliert sie? Vor dem Hintergrund jüngster Skandale und internationaler Konflikte hinterfragt der Dokumentarfilm die Auf-gaben und die Rolle des BND in Zeiten totaler Überwachung.

Autor/Regie Rainald Becker, Christian H. SchulzProduktion Ventana Film BerlinRedaktion Simone Reuter (SWR), Thomas Reutter (RBB)Länge 90 Min.Sendedatum 27.7.2016, 22:45 Uhr, Das Erste Sendeplatz Dokumentarfilm im ErstenPreise Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen 2016 in der Kategorie „Fernseh-Journalismus“

SCHATTENWELT BND – WIEVIEL GEHEIMDIENST BRAUCHT DEUTSCHLAND?

Etwa 90 Prozent aller in der westlichen Welt konsumierten Produkte kommen aus Übersee. Sie haben eine Schifffahrt um den ganzen Globus hinter sich. Und dennoch sind sie billiger als Produkte, die hierzulande hergestellt werden. Heute werden jedes Jahr etwa 18 Millionen Con-tainer auf den Schifffahrtsrouten der Welt befördert. Eine gigantische Fracht, die sich nicht mehr kontrollieren lässt. In den Containern werden illegal Waffen und Drogen verschickt, der Zoll kann nur Stichproben machen. Hinzu kommen extreme Umweltschäden durch Abgase und Havarien, Lohndumping bei den Seeleuten und massive Steuerflucht durch das System der Billigflaggen. Die gesamte Frachtschiffindustrie liegt dabei in den Händen weniger Magnaten, die einen bedeutenden Einfluss auf die Weltwirtschaft ausüben. Der Dokumentarfilm von Denis Delestrac deckt die Mechanismen und Gefahren der Frachtschifffahrt auf.

Autor/Regie Denis DelestracProduktion Polar Star Films; La Compagnie de Taxi-Brousse Redaktion Kai Henkel (SWR), Dirk Neuhoff (NDR)Länge 82 Min.Sendedatum 30.3.2016, 23:00 Uhr, Das Erste Sendeplatz Dokumentarfilm im Ersten

SEEBLIND – DER WAHRE PREIS DER FRACHTSCHIFFFAHRT

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„Joe Ackermann is so far the worst chairman I ever met“. Mit diesen Worten beginnt der Abschiedsbrief von Pierre Wauthier, bis 2013 Finanzchef (CFO) der Zurich Versicherung. Als diese Zeilen seinen Ar-beitgeber erreichen, ist er schon erhängt in seinem Haus am Zuger See aufgefunden worden, die Hände hinter den Rücken gebunden. Kurze Zeit nach Wauthiers Tod tritt Josef Ackermann von seinem Posten als Verwaltungsrat bei der Zurich zurück. Wauthiers Tod ist individuell und tragisch, sollte jedoch nicht der einzi-ge Suizid im Umfeld der Zurich Versicherung bleiben: Im Mai dieses Jah-res erschoss sich Pierre Wauthiers ehemaliger Chef Martin Senn. Unter welchem Druck stehen Manager in Finanzunternehmen? Wauthiers Familie und seine ehemaligen Arbeitskollegen geben einen ergreifend persönlichen Einblick in das Leben am Limit.

Autoren/Regie Tina Soliman, Torsten LappProduktion HRRedaktion Julia Klüssendorf (HR)Länge 30 Min.Sendedatum 2.11.2016, 21:45 Uhr, Das Erste ARD-Themenwoche „Zukunft der Arbeit“

TOD EINES MANAGERS. DER FALL WAUTHIER

Als Adolf Hitler am 1. August 1936 die Olympischen Sommerspiele von Berlin eröffnet, ist das zugleich der Startschuss für eine perfekte Inszenierung. Sport und Politik mutieren zu einer Symbiose, die Spiele werden zum Propagandafest der Nationalsozialisten. „Der Traum von Olympia“ erzählt diese Geschichte konsequent aus der Sicht von zwei Menschen, die damals dabei waren – und deren Traum sich in einen Alp-traum verwandelte. Im Mittelpunkt steht Wolfgang Fürstner (gespielt von Simon Schwarz), der Kommandant des Olympischen Dorfes. Sein Traum von Olympia zerplatzt, weil der NS-Funktionär plötzlich als Jude eingestuft wird. Nach Abschluss der Spiele begeht er Selbstmord. Gretel Bergmann (gespielt von Sandra von Ruffin) gehört zu den besten Hoch-springerinnen im Deutschen Reich. Erst wenige Tage vor der Eröffnung erfährt die Jüdin Bergmann, dass man sie nicht aufstellen wird. Der Film macht die enorme Diskrepanz zwischen der perfekten Inszenierung und der erschreckenden Realität deutlich. Auch heute noch werden Sport-Events als willkommene Propaganda-Bühne zweckentfremdet.

Autor/Regie Florian Huber, Mira ThielProduktion WDR/BR/MDR/RBB/SPIEGEL TV in Zusammen- arbeit mit ARTE, gefördert von der Film- und Medienstiftung Filmstiftung NRWRedaktion Christiane Hinz (WDR/Federführung), Astrid Harms-Limmer (BR), Katja Wildermuth (MDR), Jens Stubenrauch (RBB)Länge 90 Min.Sendedatum 18.7.2016, 21:45 Uhr, Das Erste

DER TRAUM VON OLYMPIA – DIE NAZI-SPIELE VON 1936

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Jedes Jahr reisen ca. 30.000 israelische Schüler nach Polen, um die Erinnerung an die Geschichte der Juden in Europa und den Holocaust lebendig zu halten. Was als Suche jedes Einzelnen nach Spuren seiner Familiengeschichte beginnt, wird mehr und mehr zu einer Art gemein-samer Pilgerfahrt. Videos werden zu einem wichtigen Instrument des Erinnerns: Auf ihrer Reise filmen die Jugendlichen jeden Zeitzeugen, jede Gaskammer und jede Gedenkfeier. „#uploading_holocaust“ ist der erste Dokumentarfilm, der zu 100 Prozent aus YouTube-Material besteht und zeigt, wie sich die Erinnerung an den Holocaust im digita-len Zeitalter verändert. Fortgeführt wird das crossmediale Projekt unter www.uploading-holocaust.com. Hier stellt ein interaktiver Fragebogen das vermeintliche Desinteresse deutscher Jugendlicher zum Thema auf den Prüfstand. Die User können die Frage diskutieren, wie sie an den Holocaust erinnern möchten.

Autor/Regie Sagi Bornstein, Udi NirProduktion Gebrüder Beetz Filmproduktion in Koproduktion mit BR, rbb, ORF, KeshetRedaktion Thomas Sessner, Petra Felber, Fatima Abdollahyan, Christiane Miethge (BR), Siegfried Steinlechner (ORF), Franziska Schulz (rbb)Länge 70 Min.Sendedatum 8.11.2016, 22:30 Uhr, BR Fernsehen

#UPLOADING_HOLOCAUST

Etwa 8000 Frauen bieten allein in Berlin ihren Körper zum Kauf an. Dar-unter viele Mädchen aus Rumänien und Bulgarien, die bis zu 15 Männer am Tag mit Sex bedienen müssen. Sie kommen aus Ländern, in denen die Prostitution verboten ist. Und dennoch gibt es in allen größeren Städten illegale Bordelle. Nadya Luer und Jo Goll haben über ein Jahr lang Kontakt zu Opfern von Zwangsprostitution aufgebaut. Die Frauen schildern, wie sie in ihrer Heimat von Menschenhändlern in die Falle gelockt wurden. Die Doku zeigt auch, wie Berliner Bordellbetreiber rumänische Frauen zur Prostitution nach Deutschland locken. Ganz legal, seit der Deutsche Bundestag 2002 mit dem Prostitutionsgesetz den Bordellbetrieb zur herkömmlichen Dienstleistung erklärt hat. Der Markt verlangt seither nach immer mehr Mädchen – auch weil der freizügige Umgang mit der Prostitution inzwischen Sextouristen aus ganz Europa anlockt.

Autor/Regie Nadya Luer und Jo GollProduktion Eigenproduktion rbb FernsehenRedaktion Gabriele Conrad (rbb)Länge 45 Min.Sendedatum 11.1.2016, 23:10 Uhr, Das Erste Sendeplatz Die Story im Ersten

WARE MÄDCHEN – PROSTITUTION UNTER ZWANG

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„SED – das tut weh“ riefen die Menschen 1989. Sie hatten genug von Misswirtschaft, Stasi, Umweltverschmutzung und dem Verfall der Städ-te. Sie hatten genug von der „Partei der Arbeiterklasse“, die für all die Missstände und Repressionen verantwortlich war. So wie der Staat, den die SED diktatorisch regiert hatte, würde sie verschwinden, das prophe-zeiten ihr fast alle Beobachter: In freien Wahlen hätte sie keine Chance!Doch es kam anders: Schon den Wahlen im März 1990 erhielt die Partei fast 17 Prozent der Stimmen. Ein halbes Jahr später zog sie im wiedervereinten Deutschland in den Bundestag ein. Heute ist sie eine etablierte politische Partei. Wie ist das passiert? Und: Wie viel der alten SED steckt noch immer in der heutigen Nachfolgepartei? Diese Fragen stellt der Film und findet darauf verblüffende, zum Teil provozierende Antworten.

Autor/Regie Jan N. LorenzenProduktion Hoferichter & JacobsRedaktion Heribert Schneiders (MDR)Länge 45 Min.Sendedatum 21.11.2016, 23:30 Uhr, Das Erste Sendeplatz Geschichte im Ersten

WAS WURDE AUS DER SED?

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Zahlen, Daten, FaktenEine Analyse

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Zahlen, Daten, Fakten Eine Analyse

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Neuproduktionen

2245STUNDEN

___________Brand neu___________

Im letzten Jahr strahlten Das Erste und die Dritten Programme der ARD 2245 Stunden an neuproduzierten Dokumentationen und Reportagen aus.

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24 Stunden

DAS SIND 6 ERSTSENDESTUNDEN PRO TAG.

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Zahlen, Daten, Fakten Eine Analyse

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„Welcher Sender bringt Ihrem persönlichen Eindruck nachdie besten Dokumentationen?“

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Quelle: ARD-Trend 2016 (3.000 Befragte ab 14 Jahren, Kantar TNS, München);Befragte, die die jeweilige Sparte „besonders gerne“ oder „gerne“ sehen; Mehrfachnennungen möglich

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„Man kann ja über einen Sender verschiedene Dinge sagen. (...)Bitte sagen Sie uns, inwieweit Sie diesen Aussagen zustimmen.“

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Quelle: ARD-Trend 2016 (3.000 Befragte ab 14 Jahren, Kantar TNS, München);sechsstufige Skala von„trifft voll und ganz zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“; Top Boxes in Prozent

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Auszeichnungen Eine Auswahl

Agorá – Von der Demokratie zum Markt WDRRockie Award, Banff World Media Festival

Die Folgen der Tat WDRAdolf Grimme Preis, Kategorie Information & Kultur/SpezialHerbert-Quandt-Medienpreis für WirtschaftsjournalismusRobert Geisendörfer Preis

Göttliche Lage WDRAdolf Grimme Preis, Kategorie Information & Kultur/SpezialHerbert-Quandt-Medienpreis für Wirtschaftsjournalismus

Der gute Göring NDR / BRGrand Remi Winner – 49th. WorldFest Houston, Category: Theatrical Feature Film Historical-Special Jury Award World Silver Medal, New York Festivals, USA Category: Docudrama

Inside Nordkorea MDRAlpe Adria Cinema Award, Trieste IFF, Best Documentary Jury Award Doc Competition, Hong Kong IFF

Ausgezeichnet: Preise für ARD-Dokumentationen und Dokumentarfilme 2016

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Krieg der Lügen – Curveball und der Irakkrieg SWRInternational Emmy Award

My Escape / Meine Flucht WDRPrix Europa, Kategorie Beste Fernsehinvestigation

Passion for Planet SWR / ARTENaturfilmfestival NaturVision Newcomer-Filmpreis

Schattenwelt BND – Wieviel Geheimdienst braucht Deutschland? SWR / ARTEPreis der Deutschen Akademie für Fernsehen in der Kategorie „Fernseh-Journalismus“

Tödliche Exporte – Wie das G36 nach Mexiko kam SWR / BRAdolf Grimme Preis für besondere journalistische Leistungen

Wo unser Wetter entsteht – Auf Wetterreise mit Sven Plöger SWR / ARTENaturfilmfestival NaturVision, Beste Story

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Index

8 M2 EINSAMKEIT – EINZELHAFT IN VIRGINIA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 22

11 GÖTTER SOLLT IHR SEIN – FUSSBALL ALS ERSATZRELIGION – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 56

#UPLOADING_HOLOCAUST – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 68

ALBTRAUMJOB PILOT – GEFAHR ÜBER DEN WOLKEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 24

DIE ALTE DAME UND DIE PFLEGERIN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 25

AKTE D – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 23

ARBEIT WAR DAS HALBE LEBEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 56

ASBEST – DIE TÖDLICHE FASER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 57

DER BÖHMERWALD: EINE WILDNIS IN EUROPA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 26

BOLSHOI BABYLON – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 27

BUBIS – DAS LETZTE GESPRÄCH – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 28

DER CLOWN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 57

DEUTSCHLAND REPORTAGE: BERUFSRISIKO TOD – WENN ARBEIT DAS LEBEN KOSTEN KANN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 58

DIENSTUNTAUGLICH – DIE BUNDESWEHR IM WANDEL – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 29

DIE FLAKHELFER. ZWISCHEN LUFTKAMPF UND LATEINKLAUSUR – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 58

DIE FLÜCHTLINGSKRISE: WAS HABEN WIR GESCHAFFT? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 59

GEHEIMNISVOLLE ORTE: GÖRINGS MINISTERIUM – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 59

GEHEIMNISVOLLE ORTE: HITLERS WOLFSSCHANZE – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 30

DER GELD-CHECK: WER VERDIENT, WAS ER VERDIENT? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 60

GERNSTL UNTERWEGS – WO SIND DIE BAYERN? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 60

DIE GESCHICHTE DER DEFA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 61

DIE GESCHICHTE DES OSTENS IM PRIVATFILM (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 31

GESCHICHTE MITTELDEUTSCHLANDS: KARL MARX (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 32

DER GUTE GÖRING – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 61

HEUTE NOCH MÜSSEN WIR FORT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 62

IM NEBEL DES KRIEGES – AN DEN FRONTLINIEN ZUM „ISLAMISCHEN STAAT“ – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 62

INSIDE NORDKOREA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 63

DER KLIMAREPORT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 33

LENINGRAD SYMPHONY (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 34

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INHALT

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MACHT. MENSCH. STEINMEIER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 35

MARINE LE PEN – FRONTFRAU DER EUROPÄISCHEN RECHTEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 36

MATA HARI UND MADEMOISELLE DOCTEUR (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 37

MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IN NORDKOREA – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 38

MEIN FREUND ROCKEFELLER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 63

MILLIARDEN FÜR MILLIONÄRE – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 64

MY ESCAPE / MEINE FLUCHT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 64

NÄCHSTE STUNDE ZUKUNFT (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 39

NEO RAUCH – GEFÄHRTEN UND BEGLEITER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 40

DIE NERVÖSE REPUBLIK (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 41

DIE OPFER VON MOGADISHU (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 42

PANAMAPAPERS – IM SCHATTENREICH DER OFFSHOREFIRMEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 65

DER RENTENREPORT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 43

DER RIESE SCHLÄFT NUR … EINE ZEITREISE DURCH DAS WELTKULTURERBE VÖLKLINGER HÜTTE – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 44

DAS SALZ DER ERDE – EINE REISE MIT SEBASTIÃO SALGADO – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 45

SCHATTEN DES KRIEGES – DAS SOWJETISCHE ERBE – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 65

SCHATTENWELT BND – WIEVIEL GEHEIMDIENST BRAUCHT DEUTSCHLAND? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 66

SCHLAGERLAND – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 46

SCHUFTEN FÜR DEN ERZFEIND – FRANKREICH UND SEINE DEUTSCHEN KRIEGSGEFANGENEN – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 47

SEEBLIND – DER WAHRE PREIS DER FRACHTSCHIFFFAHRT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 66

SEWOL – DIE GELBE ZEIT – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 48

DIE SILICON VALLEY-REVOLUTION – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 49

TOD EINER POLIZISTIN – DER UNGEKLÄRTE MORD AN MICHELE KIESEWETTER (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 50

TOD EINES MANAGERS. DER FALL WAUTHIER – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 67

DER TRAUM VON OLYMPIA – DIE NAZI-SPIELE VON 1936 – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 67

UNSERE STÄDTE NACH '45 – 1. BOMBEN UND BAUSÜNDEN, 2. ABRISS UND PROTEST – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 51

VERSCHWUNDEN IN DEUTSCHLAND – VERMISSTE FLÜCHTLINGSKINDER (AT) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 52

WARE MÄDCHEN – PROSTITUTION UNTER ZWANG – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 68

WAS WURDE AUS DER SED? – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 69

WIE STARB BENNO OHNESORG? DER 2. JUNI 1967 – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 53

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Planungsstand: 19. Januar 2017 – Änderungen vorbehalten

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(S.9 v.o.n.u.) HR, privat; (S.11) Tina Umlauf; (S.13) SWR; (S.15) NDR; (S.17) MDR; (S.19) rbb / Jenny Sieboldt; (S.22) Nelson Hume / Sutor Kolonko / WDR; (S.23)

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Kundschafter Filmproduktion GmbH; (S.39) Tobias Tempel; (S.40) Uwe Walter; (S.41) Eco Media; (S.42) SWR (S.43) privat; (S.44) Weltkulturerbe Völklinger

Hütte / Gerhard Kassner; (S.45) NFP / Sebastião Salgado / Donata Wenders; (S.46) Thomas Schneider / C-Films; (S.47) ADA; (S.48) Dreamlead Pictures / Nominal

Film; (S.49) Jan Tenhaven; (S.50) RBB; (S.51) Radio Bremen; (S.52) SWR; (S.53) akg-images / Henschel; (S.56 v.l.n.r.) Radio Bremen, Weltkulturerbe Völklinger

Hütte / Saarstahl AG; (S.57 v.l.n.r.) SR, NDR / Rune Hjelm; (S.58) Radio Bremen; (S.59 v.l.n.r.) HR, rbb; (S.60 v.l.n.r.) SR, Megaherz; (S.61 v.l.n.r.) Progress Film

Verleih, Vincent TV; (S.62 v.l.n.r.) Landesarchiv des Saarlandes, Ashwin Raman / SWR; (S.63 v.l.n.r.) Saxonia Entertainment, BR / 2015 Los Angeles County

Sheriff's Department / LOOKS Filmproduktionen GmbH; (S.64 v.l.n.r.) Boris Roessler / dpa, REUTERS / Marko Djurica; (S.65 v.l.n.r.) Fritz Gnad, rbb / Alexander

Abadowski; (S.66) SWR; (S.67 v.l.n.r.) Torsten Lapp, Martin Valentin Menke; (S.68 v.l.n.r.) gebrueder beetz filmproduktion, rbb; (S.69) Hoferichter & Jacobs

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Herausgegeben von der Programmdirektion Erstes Deutsches Fernsehen Presse und Information

Redaktion: Silvia Maric (Das Erste)Bildredaktion: Veronika Sepp (Das Erste)Grafik: din jank_münchenDruck: Steininger Druck e.K., Ismaning

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